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Weltengeists SciFi-Kitchensink-Überlegungen
Weltengeist:
Vorbemerkung: Ich hab im Ubiquity-Smalltalk-Thread die Bemerkung fallen lassen, dass ich drüber nachdenke, ein SciFi-Kitchensink-Setting zu basteln und mit Ubiquity zu bespielen. Darauf hat man mich regelrecht genötigt (ja, der HEXer war's! ;)), dazu einen eigenen Thread aufzumachen. Und auch wenn die Überlegungen noch in einem ganz frühen Stadium sind und ich keine Ahnung habe, ob sie jemals über das "Ist-vielleicht-ne-lustige-Sache-"-Stadium hinauskommen, ist es vielleicht gar keine schlechte Idee, sie hier breitzutreten. Im schlimmsten Fall interessiert es keinen, aber ich hab eine Stelle, wo ich sie wiederfinde. Vielleicht mag ja auch der eine oder andere mitlesen. Oder vielleicht sogar ab und zu kommentieren. Schauen wir mal.
Zur besseren Unterscheidbarkeit halte ich die eigentlichen Setting- und Regelüberlegungen in Farbe. Und bunt. Auch wenn ja so gut wie jede Farbe, die man wählt, im Tanelorn entweder im Tag- oder im Nachtdesign nicht mehr zu lesen ist... Hab ich jetzt doch gelassen - es sieht einfach zu schlimm aus... :q
Anyway: here we go...
Weltengeist:
Also: Was will ich?
Zunächst einmal: Ich möchte ein Science-Fantasy-Setting haben, das meinen niederen Pulp-Instinkten entgegenkommt. Keine Hard Sci-Fi. Kein Transhumanismus (jedenfalls nicht als Hauptthema). Keine Dystopie. Nein - ein Setting, in dem ganz old-school-mäßig verwegene Abenteurer in fliegenden Schrottlauben das Weltall unsicher machen.
Dabei habe ich vor, mir das Setting gnadenlos aus meinen Lieblingssettings zusammenzuklauen. Ein paar Beispiele aus dem Rollenspielbereich:
* Bei Baroque Space Opera haben mir Stil, Artwork und Namensgebung gefallen. Und dabei habe ich das Buch noch nicht mal! Aber High-Tech in altmodischem Stil - das hat schon im Steampunk was. Warum also nicht noch ein bisschen weiter zurückgehen?
* An Fading Suns liebe ich sowieso vieles. Die Adelshäuser, die Kirche und die Gilden. Die Alten und die Vau. Die Sprungtore und die Rückständigkeit. Die Relikt-Technik und das Institut für Wiederbeschaffung. Für mich das ultimative Science-Fantasy-Kitchensink-Setting. Wenn ich mir jetzt noch ein paar Kleinigkeiten wegdenke (das Regelsystem zum Beispiel, oder die namensgebenden Fading Suns, oder die Shaintar...), dann könnte ich das fast schon so wie es ist übernehmen. Aber wenn ich nun sowieso schon dran raumschraube, kann ich natürlich gleich noch ein paar mehr Sachen austauschen...
* Bei Warhammer 40K mag ich eigentlich nur Rogue Trader. Die Tatsache, dass das Universum richtig Stil hat. Und das 'dezent' Megalomanische. Was ich nicht mag ist diese Hoffnungslosigkeit und den "Arschlöcher gegen noch größere Arschlöcher"-Grundton. Da bin ich eigentlich positiver drauf. Trotzdem: irgendwie hat dieses komplett Übergeschnappte des WH40K-Universums was...
* Und dann ist da noch Dark Space. Das war damals schon nicht wirklich verbreitet, und heute kennt das vermutlich außer mir kein Mensch mehr (wobei - da hat ein gewisser "InfernalTeddy" einen Kommentar zu abgegeben...). Cool an dem Setting fand ich das Ersetzen von Hardtech durch Softech (wir würden sagen: durch Biotech). Den radikalen Konflikt zwischen Kartell (= Industrie) und Zitadelle (= Kirche). Und die Rolle, die die Vlathachna (die Dämonen zwischen den Sternen) in der ganzen Geschichte spielen. Ich habe Monte Cook nie verziehen, dass er aus diesem Setting nicht mehr gemacht hat, und in seiner Gesamtheit würde ich es wohl auch nicht mehr spielen wollen. Aber Ideen klauen geht immer...
* Hab ich Traveller vergessen? Ich hab Traveller vergessen! Über Traveller weiß ich gar nicht mehr so viel (zu lange her), außer dass es für mich das ultimative "Ein-Mann-fliegt-allein-durch-die-Schwertwelten"-Setting ist. "Elite" als Rollenspiel, gewissermaßen. Und auf diese Sternenhändler-Nummer stehe ich bis heute.
Was sehe ich da also schon an Gemeinsamkeiten?
* Science Fantasy. Ich mag es, Science-Fiction-Elemente mit Elementen der Fantastik zu verheiraten. Wobei "Fantastik" jetzt bitte nicht Magie/Psionik, Elfen/Vulkanier und Orks/Klingonen bedeutet. Aber Schwertkämpfe, Low-Tech vs. High-Tech, Götter, Dämonen. Oh yeah.
* Stil. Ich bin bekennender Artwork-Junkie und kann mich von Steampunk bis Shadows of Esteren für alles begeistern, was eine Ansammlung von Fakten in eine lebendige Welt verwandelt, die ich mir vorstellen kann. Auch mag ich es, wenn ein Setting nicht einfach nur "yet another Star Trek" ist. Es darf ruhig einen eigenen, unverwechselbaren Stil haben.
* Technik vs. Religion. Das Thema zieht sich durch ziemlich viele meiner Lieblingssettings durch und wäre ganz sicher auch eines für mich. Eine Menschheit, die Technik braucht. Eine Technik, die der Menschheit mindestens so sehr schadet wie nutzt. Eine Kirche, die Technik bekämpft. Das ist ein Konflikt, aus dem ich viel machen kann.
* Andersartige Technik. Roboter, Hyperraumantriebe und Laserpistolen haben wir gehabt. Rauf und runter. Da finde ich es spannender, der Technik zumindest ein anderes Flair zu geben. Technik als Artefakte der Vergangenheit. Technik als Biotech. Technik als Geschenke der Götter/Dämonen. Solche Dinge.
* Einsame Wölfe. Das Riesenraumschiff à la Star Trek oder WH40K ist für mich im Rollenspiel unbrauchbar. Was hindert den Kapitän daran, auf jedes Problem erst mal 100 seiner besten Leute zu schmeißen? Nein - im Rollenspiel brauche ich einen Grund, warum die Gruppe Dinge allein regelt. Aber ja, ein Raumschiff sollte die Gruppe schon kriegen können...
* Humor: Ich glaube, aus dem Alter, in dem ich eine Pulp-Welt ernst nehmen kann, bin ich raus. Ich spiele gerne Quatsch, und ich weiß dass es Quatsch ist, also sollte Platz für Humor, Übertreibung und Ironie im Spiel sein.
* Ubiquity-Regeln: Ich habe keinen Bock mehr darauf, neue Regeln zu lernen. Ich habe ein klares Lieblingssystem für Pulp-Spiel, und es heißt Ubiquity. Putzigerweise kann man mit HEX-Regeln schon das meiste an Sci-Fi bespielen! Und den Rest muss man dann halt mit der Zeit dazubauen.
Und was mache ich jetzt? Weiß ich noch nicht. Die "kleine Lösung" bestünde darin, einfach ein paar Änderungen an einem existierenden Setting (z.B. Fading Suns) zu machen und das Ganze dann auf Ubiquity zu portieren. Die "große Lösung" wäre, was ganz Eigenes zu basteln. Habe ich vermutlich gar keine Zeit dafür. Mal schauen, wo die Reise hingeht. Als erstes glaube ich werde ich mir mal das "Baroque Space Opera"-Buch bestellen...
eldaen:
Zwei kleine kurze Gedanken:
1. Kennst du Anomaly?
2. Irgendwie musst ich bei dem Stichwort "andere Technik" zusammen mit HEX gleihc an die Cargo Cultists und die Vril-Ya denken - meinst du, auf der Ebene (also rituelle Nutzung von magiegleicher Hightech oder Ähnlichem) könnte man was basteln?
aikar:
Zur Inspiration:
Schau dir doch mal Strange Stars an. Evtl. ist auch der Into the Night-Band von Numenera einen Blick wert, wenn es etwas seltsamer werden darf (ist eigentlich auch problemlos abseits von Numenera zu verwenden).
Oder wenn du es richtig Retro haben willst Slipstream.
eldaen:
Naja, wenn Slipstream, dann aber auch Cosmic Patrol. :)
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