Ich kann Eulenspiegels Position hier sehr gut nachvollziehen, weil es mir im Rollenspiel sehr ähnlich geht: Mich triggert wenig bis nichts, was Arten von Gewalt betrifft, aber Hilflosigkeit ertrage ich äußerst ungern. Grob gesagt: Eine versuchte Vergewaltigung, bei der man sich aber wehren und den Täter büßen lassen kann, finde ich im RPG „weniger schlimm“ als eine Szene, in der ein SC von der Obrigkeit gefangengenommen (z.B. aufgrund fingierter Anklage), von einer Räuberbande ohne jede Chance niedergeknüppelt oder auch nur vom System schlecht behandelt wird, was in einer Welt mit Lehnswesen jedoch nicht allzu unplausibel und selten ist.
Wobei ich meine Grenzen aber auch gerne herausfordere, für mich ist das auch ein wenig ein Teilaspekt von Rollenspiel.
Da ist es wichtig, seine Pappenheimer zu kennen. Und sie sollten auch die Verantwortlichkeit für sich selbst ernst nehmen. Bei aller Empathie kann kaum jemandem vorgeworfen werden, jemand anderen getriggert zu haben, wenn dieser jemand trotz Gruppenkonsens und einschlägiger Vorsichtsmaßnahmen in einem zweifelhaften Fall nichts sagt. Das ist menschlich verständlich und tragisch, wenn so eine Situation entsteht, aber irgendwann fängt doch schon fast Bevormundung an, wenn man anderen Reaktionen unterstellt und danach handelt, für die jene keine Anzeichen zeigen.