Autor Thema: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...  (Gelesen 4207 mal)

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Offline 1of3

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Die Brauchbarkeit einer Vorlage (Roman, Film) als Rollenspielsetting ist proportional zur Zahl der Spinoffs.

Offline YY

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #1 am: 10.04.2016 | 15:25 »
Sofern der Hai nicht bereits übersprungen wurde...
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline 1of3

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #2 am: 10.04.2016 | 15:26 »
Sofern der Hai nicht bereits übersprungen wurde...

Guter Punkt.

Offline Rorschachhamster

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #3 am: 10.04.2016 | 15:26 »
Eher umgekehrt Proportional. Je mehr Canon es gibt, desto weniger gestalterische Freiheit für Rollenspielerische Elemente durch Spieler/Spielleiter...  ;)
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #4 am: 10.04.2016 | 16:05 »

Die Brauchbarkeit einer Vorlage (Roman, Film) als Rollenspielsetting ist proportional zur Zahl der Spinoffs.

Jein.
Man braucht ein beachtetes (Attention) wohldefiniertes Thema das Interesse weckt. (Interest)
Das muß aber so sein das es Interpretationsspielraum außerhalb der Vorlage bietet, und dieser Spielraum muß mit einem Verlangen der potentiellen Kunden übereinstimmen da auch Abenteuer zu bestehen. (Desire)

So.
Da hast Du dann die ersten 3 der Werbe A.I.D.(A)

Die Aktion ist dann 1. das schreiben
Und 2. es an den Interessenten zu bringen

Je eindimensionaler die Vorlage, desto weniger wahrscheinlich ein brauchbares Setting.

Deswegen sind Krimiserien eine schlechte Vorlage, weil zu wenig Möglichkeiten bestehen.
Du bist entweder Cop, Detektiv oder Täter, und alles läuft in recht ähnlichen Bahnen ab.
Außerdem ist es meistens an der Realität angelehnt. Zeitungsarchive und Chroniken bieten genug Backgroundmaterial, ohne weiteres Alleinstellungsmerkmal (Vampire, Supernatural Mystery, Illuminati) ist es ohne größeren Nutzwert.
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Offline Isegrim

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #5 am: 10.04.2016 | 16:34 »
Richtet sich das an Leute, die Rollenspielsettings für ihr eigenes Spiel kreieren, oder an die, die den kram verkaufen wollen?

Auf der einen Seite sprechen viele Spin offs für Vielfältigkeit; man ist nicht auf einen Plot, eine Perspektive eingeschränkt. Auf der anderen Seite spricht die Nicht-Existenz von Spin offs nicht dagegen, dass diese möglich sind, sondern nur, dass sich noch niemand gefunden hat, der sich traut, ein entsprechendes Projekt zu finanzieren; für mich ist das kein Argument gegen ein Setting.
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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #6 am: 10.04.2016 | 17:31 »
Hm. Star Wars hatte lange Zeit gar keine Spin-offs und eignet sich hervorragend.

Das Marvel Universe hat viele Spin-offs und eignet sich auch gut.

Sherlock Holmes hat mittlerweile relativ viele Spin-offs, eignet sich aber nur sehr begrenzt.

Generell würde ich eher von einer Korrelation als von einer Kausalität ausgehen. Manche Faktoren, die Spin-offs begünstigen, begünstigen auch die Eignung als Rollenspielsetting.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline tartex

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #7 am: 10.04.2016 | 17:37 »

Die Brauchbarkeit einer Vorlage (Roman, Film) als Rollenspielsetting ist proportional zur Zahl der Spinoffs.

Korrigiert:

Die Brauchbarkeit einer Vorlage (Roman, Film) für Spinoffs ist proportional zur Brauchbarkeit als Rollenspielsetting.
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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #8 am: 10.04.2016 | 17:38 »
Auf der einen Seite sprechen viele Spin offs für Vielfältigkeit; man ist nicht auf einen Plot, eine Perspektive eingeschränkt. Auf der anderen Seite spricht die Nicht-Existenz von Spin offs nicht dagegen, dass diese möglich sind, sondern nur, dass sich noch niemand gefunden hat, der sich traut, ein entsprechendes Projekt zu finanzieren; für mich ist das kein Argument gegen ein Setting.

Ich denke, da würde ich mich anschließen, zumal's ja auch gelegentliche Spin-offs gibt, die abgesehen von einem neuen Schwung Hauptpersonen in einer anderen Stadt o.ä. eigentlich nichts Neues präsentieren; die machen dann das Setting auch nicht zwingend so viel mehr bespielbar.

Ein Kriterium, auf das ich für mich persönlich gekommen bin, wäre dagegen "ein Setting ist um so weniger bespielbar, je mehr sich die Vorlage damit beschäftigt, die Geschichte zu erzählen, wie es gerade gründlich umgekrempelt wird". Denn die meisten Spieler, die Fan der Vorlage sind, werden ja nicht in grauer Settingvorzeit oder erst, nachdem alles schon vorbei ist, spielen wollen, sondern etwa zu derselben Zeit, in der die interessanten Dinge passieren...und da hat man dann laut Kanon vielleicht nur begrenzt Zeit, das Feeling entsprechend zu genießen, oder die Kanon-Hauptcharaktere lassen schnell mal zuwenig Platz, als daß die SC mehr als nur bescheidene Nebenrollen einnehmen könnten. Ich kann das Star Trek-Universum oder das Hyborische Zeitalter relativ einfach verwenden, weil sie über längere Zeiträume vergleichsweise stabil sind und sich neben der Crew der USS Enterprise bzw. Conan immer noch schnell Platz für Spielercharaktere findet, die ähnliche Abenteuer erleben; bei großen Epen wie der Skywalker-Familiensaga, dem Herrn der Ringe, oder auch bei den Original-Dragonlance-Trilogien, die sich eben auch in erster Linie darum drehen, wie ihre Stars gerade damit beschäftigt sind, die Welt zu verändern, wird's schon schwieriger.

Offline Isegrim

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #9 am: 10.04.2016 | 18:08 »
Ich kann das Star Trek-Universum oder das Hyborische Zeitalter relativ einfach verwenden, weil sie über längere Zeiträume vergleichsweise stabil sind und sich neben der Crew der USS Enterprise bzw. Conan immer noch schnell Platz für Spielercharaktere findet, die ähnliche Abenteuer erleben; bei großen Epen wie der Skywalker-Familiensaga, dem Herrn der Ringe, oder auch bei den Original-Dragonlance-Trilogien, die sich eben auch in erster Linie darum drehen, wie ihre Stars gerade damit beschäftigt sind, die Welt zu verändern, wird's schon schwieriger.

Interessant, dass empfinde ich als genau andersum. Star Trek (Conan kenn ich eh nur einen Film von...) schränkt mich zu sehr ein, da es völlig auf die Perspektive "Sternenflotten-Crew" eingeschränkt ist, die mich nicht anspricht. Im Star Trek-Universum was anderes zu spielen, ist vielleicht möglich, wird aber so gar nicht von Spin offs oder i-was unterstützt, dass es das Setting für mich uninteressant macht.

Star Wars bietet da (ua durch seine Spin offs) andere Perspektiven als "Wir Rebellen gegen das fiese Imperium". Im Star War-Universum kann ich mir problemlos eine andere Kampagne (Freihändler, Schmuggler, Kopfgeldjäger, Imps) vorstellen, und werd da auch einigermaßen durch den Hintergrund unterstützt. Aber gut, für mich sind die eigentlichen Stars der Star Wars-Sage auch nicht Luke, Leia und Han, sondern Tatooine, Bespin und der Todesstern. ;)
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Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #10 am: 10.04.2016 | 18:17 »
Richtet sich das an Leute, die Rollenspielsettings für ihr eigenes Spiel kreieren, oder an die, die den kram verkaufen wollen?

Eigentlich beides.
Wenn es GAR KEINEN gibt der das für sich bespielen will wird es auch noch weniger geben die das bezahlen wollen.
Sollte doch klar sein.
Gut, gibt natürlich auch die Spieler die spielen was der SL vorsetzt, denen muß man das nicht schmackhaft machen. Dem SL dann schon.

Auf der einen Seite sprechen viele Spin offs für Vielfältigkeit; man ist nicht auf einen Plot, eine Perspektive eingeschränkt. Auf der anderen Seite spricht die Nicht-Existenz von Spin offs nicht dagegen, dass diese möglich sind, sondern nur, dass sich noch niemand gefunden hat, der sich traut, ein entsprechendes Projekt zu finanzieren; für mich ist das kein Argument gegen ein Setting.

Absolut.
Je mehr Spin-Offs da sind, desto weniger Raum gibt es für ein EIGENSTÄNDIGES Setting das neben ggf. bestehenden Spin-Offs bestehen kann.
Natürlich kann ein Setting einfach nur den Spin-Off beschreiben.


Ich denke, da würde ich mich anschließen, zumal's ja auch gelegentliche Spin-offs gibt, die abgesehen von einem neuen Schwung Hauptpersonen in einer anderen Stadt o.ä. eigentlich nichts Neues präsentieren; die machen dann das Setting auch nicht zwingend so viel mehr bespielbar.

Ein Kriterium, auf das ich für mich persönlich gekommen bin, wäre dagegen "ein Setting ist um so weniger bespielbar, je mehr sich die Vorlage damit beschäftigt, die Geschichte zu erzählen, wie es gerade gründlich umgekrempelt wird". Denn die meisten Spieler, die Fan der Vorlage sind, werden ja nicht in grauer Settingvorzeit oder erst, nachdem alles schon vorbei ist, spielen wollen, sondern etwa zu derselben Zeit, in der die interessanten Dinge passieren...und da hat man dann laut Kanon vielleicht nur begrenzt Zeit, das Feeling entsprechend zu genießen, oder die Kanon-Hauptcharaktere lassen schnell mal zuwenig Platz, als daß die SC mehr als nur bescheidene Nebenrollen einnehmen könnten. Ich kann das Star Trek-Universum oder das Hyborische Zeitalter relativ einfach verwenden, weil sie über längere Zeiträume vergleichsweise stabil sind und sich neben der Crew der USS Enterprise bzw. Conan immer noch schnell Platz für Spielercharaktere findet, die ähnliche Abenteuer erleben; bei großen Epen wie der Skywalker-Familiensaga, dem Herrn der Ringe, oder auch bei den Original-Dragonlance-Trilogien, die sich eben auch in erster Linie darum drehen, wie ihre Stars gerade damit beschäftigt sind, die Welt zu verändern, wird's schon schwieriger.

Also sowohl Star Trek, das hat mindestens 3 Editionen, als auch Star Wars, das hat auch 3 Editionen, sind wohlbeackerte und gar nicht einschränkende Settings.
Der Fehler ist Kirk oder Frodo spielen zu wollen.
Wer das will, der MUSS quasi vom SL gerailroaded werden.

Also am besten diese Spieler fesseln und knebeln und die Filme zwangsschauen lassen.
"So fertig! Nun? Wie fandet ihr EURE Geschichte?"

Anderes Schiff, leicht versetzte Zeit (Kadetten zu Kirks Kadettenzeit, Kadetten unter Kirk an der Raumakademie. Hat man super Plot-Hooks und super Background)

HdR: Ähnliches vorgehen. Was machen die Leute aus Tal? Wird nur ganz am Rande erzählt --> SL hat ziemlich viele Freiheiten.

Und genauso Alien, Predator, Aliens & Predators, wer will schon den Film spielen?

Interessant ist doch das Setting.

Also die NOCH NICHT ERZÄHLTEN GESCHICHTEN.....
« Letzte Änderung: 10.04.2016 | 18:27 von Kowalski »
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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #11 am: 10.04.2016 | 19:14 »
Ich glaub nicht, dass Spinoffs irgendwas mit der Brauchbarkeit einer Vorlage zu tun haben.

Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #12 am: 10.04.2016 | 21:59 »
Ich glaub nicht, dass Spinoffs irgendwas mit der Brauchbarkeit einer Vorlage zu tun haben.

Hmm. Es mag ein Hinweis sein das es genug Material für ANDERE Abenteuer/Geschichten gibt. Aber, und da hast Du recht, das ist nicht zwingend.
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Offline tartex

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #13 am: 10.04.2016 | 23:40 »
Die originalen Star Wars Filme habe z.B. ganz,ganz viel Universum nur mit einem Kameraschwenk aufgerissen. Da war die Liebe im Detail, in er Kulisse, die ein ganzes Universum erzeugte. Da wurde in jeder Minute ein paar Mal das Gesetz von Chekhov's Gun gebrochen.

Man denke nur an Mos Eisley Cantina - oder meine Lieblingssekunde: die Entscheidung den Rancor Keeper weinend zu zeigen. Wozu? Ja, wozu? Jeder Drehbuchlehrer wird sagen, dass man alles, was nicht für Hauptstory relevant ist, rauslassen soll.

Aber Star Wars hat eben meisterlich Anknüpfpunkte geschaffen - zuerst nur für die Fantasie der Zuseher, danach aber eben für eine Riesenfranchise.
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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #14 am: 11.04.2016 | 02:18 »
Naja, Chekhov's Gun is ein Paradigma für die Theaterbühne.
In dem Maße in dem man die Anzahl der Gegenstände reduziert erhöht man die potentielle Relevanz der verbleibenden Stücke.

Das ein Film wie Star Wars eine barocke Freude an Details hat liegt sicher auch daran das eben bei den Aliens die Vielfalt betont werden sollte. Nur dadurch kriegt man den Eindruck eines wirklich RIESIGEN Universums. Außer der eigenen Kumpels sind die anderen die man so trifft von anderen Rassen.

Das ein mehr an Details aber nicht hilfreich ist, sieht man dann an den Digital aufgepeppten VErsionen der ersten drei Filme. Viele Details die hinzugefügt wurden tragen da Null zu mehr Information bei.
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Offline YY

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #15 am: 11.04.2016 | 05:21 »
Naja, Chekhov's Gun is ein Paradigma für die Theaterbühne.
In dem Maße in dem man die Anzahl der Gegenstände reduziert erhöht man die potentielle Relevanz der verbleibenden Stücke.

Gilt für Filme natürlich nur bedingt, weil man sonst lauter Geschichten in eher sterilen Umgebungen zu sehen bekäme...

Trotzdem fiel Star Wars damals schon etwas aus dem Rahmen, weil es sich z.B. Zeit ließ für einen genüsslichen Schwenk durch die Cantina oder über die Landschaft.

Das passt nicht zu jedem Film, aber da war es genau richtig.

Das ein mehr an Details aber nicht hilfreich ist, sieht man dann an den Digital aufgepeppten VErsionen der ersten drei Filme. Viele Details die hinzugefügt wurden tragen da Null zu mehr Information bei.

Die fallen allerdings auch technisch auf wie Bolle und sind i.d.R. jenseits der Grenze, wo das Ganze dann völlig überfrachtet wirkt.

Da bieten die selben Filme je nach Version gute und schlechte Beispiele, wie man so was machen kann  :P ;)
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Offline ElfenLied

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #16 am: 11.04.2016 | 06:40 »
Kommt immer auf die Vorlage an. Ein Roman von Brandon Sanderson z.B. eignet sich in der Regel hervorragend, da seine Magie Systeme klare Regeln und Beschränkungen haben.
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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #17 am: 11.04.2016 | 08:57 »
Kokolores. Star Wars hat sich zu WEG-Zeiten am Besten als Rollenspielhintergrund geeignet, und da gab es keine Spin-Offs und kein Extended Universe (von ein paar Comics, über die man allgemein lieber schweigt, abgesehen.) Oder, um es genauer zu sagen: WEG hat das Extended Universe erst erschaffen, dank der damaligen großzügigen Lizenz zum Hinzuerfinden.
Und da liegt auch eigentlich der Hase im Pfeffer: Ein aufgeblähtes Medienfranchise, bei dem man jedes Hintergrundelement mit einem feststehenden, mit Argusaugen überwachten Kanon abgleichen muss und in dem alles nur durch Filmfotos oder Comicausschnitte illustriert werden darf, eignet sich bestenfalls zufällig als Rollenspielsetting.

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #18 am: 11.04.2016 | 09:01 »
Gilt für Filme natürlich nur bedingt, weil man sonst lauter Geschichten in eher sterilen Umgebungen zu sehen bekäme...

Im Film ersetzt man "Bühne" durch "Frame" und erzielt das gleiche Ergebnis. Dabei geht es dann um den Fokus. Du hebst nur das hervor, was später auch Relevanz bekommen soll oder schon Relevanz hat, während es hervorgehoben wird. Die Collage deiner Foki / Frames ist damit deine Bühne. Daran halten sich auch die Meisten, auch Lucas größtenteils übrigens. Halte ich nebenbei auch fürs Rollenspiel absolut gebrauchbar.

Aber ich denke schon, dass man sagen kann, dass Liebe und Mut zum Detail in so einer Vorlage sehr viel mehr zur "Brauchbarkeit" eines Settings beitragen als Spinoffs.

Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #19 am: 11.04.2016 | 10:38 »
Kokolores. Star Wars hat sich zu WEG-Zeiten am Besten als Rollenspielhintergrund geeignet, und da gab es keine Spin-Offs und kein Extended Universe (von ein paar Comics, über die man allgemein lieber schweigt, abgesehen.) Oder, um es genauer zu sagen: WEG hat das Extended Universe erst erschaffen, dank der damaligen großzügigen Lizenz zum Hinzuerfinden.
Und da liegt auch eigentlich der Hase im Pfeffer: Ein aufgeblähtes Medienfranchise, bei dem man jedes Hintergrundelement mit einem feststehenden, mit Argusaugen überwachten Kanon abgleichen muss und in dem alles nur durch Filmfotos oder Comicausschnitte illustriert werden darf, eignet sich bestenfalls zufällig als Rollenspielsetting.

Nun, das ist die spätere Lucas'sche und jetzige Disney Lizensierungspolitik.
Wenn man diese Handschellen wegnähme, oder als nicht kommerzieller Settingbastler für meine Heimgruppe würde ich mir das Recht nehmen (Fair Use halt), wäre das Star Wars wunderbar für verschiedenste Settings zu gebrauchen.

Regionen, Factions, Zeiten, Halbwelttypen (Bounty Hunter, Mercenaries, Smuggler, Pirates, Narcos, Mutants, Slavers, Robots, Scavengers, LosTech Seekers, Holy Grail Seekers, etc.)

Natürlich bedeutet der erste Film das man mit Beiläufigkeiten eine ganze Welt aufspannt. Wenn man die "KlonkriegE" erwähnt, oder sich über die Vorzüge bestimmter Jäger unterhält, dann läßt das das Hirn des Zuschauers nur so mit Optionen und neuen Möglichkeiten rattern.

Ich fand z.B. in der 2ten Episode gut das die Jedis und Klone auf der gleichen Seite waren. Das war überraschend. Aber natürlich bedeutet das ausformulieren des Plot-Hooks das die anderen Möglichkeiten wegfallen.

Schön ist auch das die Jedis in Episode 4 bis 7 auf Seiten der Rebellen/Separatisten sind. War ja vorher auch anders.
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Offline Grubentroll

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #20 am: 11.04.2016 | 13:40 »
Ich glaub nicht, dass Spinoffs irgendwas mit der Brauchbarkeit einer Vorlage zu tun haben.

Dem schließe ich mich an.

Erkenne da keine Proportionalität in irgendeinem Sinne.

Offline asri

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #21 am: 13.04.2016 | 09:11 »
Brauchbarkeit einer Settingvorlage für wen? Spielleiter? Spielrunden? Verlage und Schreiberlinge von Rollenspielprodukten?

Meines Erachtens hängt die Ausgangsthese nicht (nur) von der Zielgruppe, sondern auch stark den individuellen Eigenheiten einzelner Personen in diesen Gruppen ab. Also: Für eine SL ist ein Franchise mit zig Spinoffs besonders als Rollenspielsetting geeignet, für andere aufgrund derselben Eigenschaft besonders ungeeignet. Für einen finanziell starken Verlag ist ein großer Franchise als Setting interessanter, für einen kleinen Verlag ist das vielleicht aber nicht bezahlbar, um die nötige Betreuung der Produktlinie intern sowie gegenüber Kunden und Vertragspartnern zu stemmen.

Was lernen wir also?
Die Brauchbarkeit einer These als Diskussionsvorlage im Tanelorn ist proportional zu ihrer Ungenauigkeit.
Die Brauchbarkeit einer These als Mittel des Erkenntnisgewinns ist umgekehrt proportional zu ihrer Ungenauigkeit.  ;)
« Letzte Änderung: 13.04.2016 | 09:20 von asri »

Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #22 am: 13.04.2016 | 12:17 »
Brauchbarkeit einer Settingvorlage für wen? Spielleiter? Spielrunden? Verlage und Schreiberlinge von Rollenspielprodukten?

Meines Erachtens hängt die Ausgangsthese nicht (nur) von der Zielgruppe, sondern auch stark den individuellen Eigenheiten einzelner Personen in diesen Gruppen ab. Also: Für eine SL ist ein Franchise mit zig Spinoffs besonders als Rollenspielsetting geeignet, für andere aufgrund derselben Eigenschaft besonders ungeeignet. Für einen finanziell starken Verlag ist ein großer Franchise als Setting interessanter, für einen kleinen Verlag ist das vielleicht aber nicht bezahlbar, um die nötige Betreuung der Produktlinie intern sowie gegenüber Kunden und Vertragspartnern zu stemmen.

Was lernen wir also?
Die Brauchbarkeit einer These als Diskussionsvorlage im Tanelorn ist proportional zu ihrer Ungenauigkeit.
Die Brauchbarkeit einer These als Mittel des Erkenntnisgewinns ist umgekehrt proportional zu ihrer Ungenauigkeit.  ;)

Interessant und BEZAHLBAR sind zwei paar Schuhe.
Anzahl oder mögliche Spin-Offs und "Interessant" korrelieren positiv.
Anzahl tatsächlicher Spin-Offs und "bezahlbar" korrelieren eher negativ....

 :d
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Offline asri

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #23 am: 13.04.2016 | 14:36 »
Interessant und BEZAHLBAR sind zwei paar Schuhe.

Ich habe nach Synonymen zu "brauchbar" gesucht (daher unter anderem auch "geeignet" verwendet). "Interessant" und "bezahlbar" sind bestenfalls teilsynonym, aber ich hatte gehofft, das Ursprungsthema der Brauchbarkeit wäre offensichtlich genug. Wenn du nach Strohmännern suchst, findest du bestimmt noch weitere in meinem Beitrag. Vielleicht lohnt sich auch eine Spinoff-Diskussion für dich?  ::)

Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #24 am: 14.04.2016 | 01:43 »
Ich habe nach Synonymen zu "brauchbar" gesucht (daher unter anderem auch "geeignet" verwendet). "Interessant" und "bezahlbar" sind bestenfalls teilsynonym, aber ich hatte gehofft, das Ursprungsthema der Brauchbarkeit wäre offensichtlich genug. Wenn du nach Strohmännern suchst, findest du bestimmt noch weitere in meinem Beitrag. Vielleicht lohnt sich auch eine Spinoff-Diskussion für dich?  ::)

Sorry, aber Du konntest nicht belegen WAS ein Setting für den SL brauchbar macht und das genaue Gegenteil bei den anderen.
Das muss ein ziemlich einsamer SL sein der immer unbrauchbare Settings an die Spieler zu verhökern sucht.
Solitair SL halt.

Settings die ein Franchise als Grundlage haben (also Spin-Offs sind in einem anderen Medium als RPGs vorhanden) sind alleine durch die Anzahl derer die das Franchise kennen schon interessant als Spielwiese.
Also für den SL bedeutet das potentiell viele Spieler oder in einer etablierten Gruppe kennen ggf. der eine oder andere das Franchise und könnten sich vorstellen da einen SC drin zu spielen.
Natürlich ist mir auch klar das ein Setting das dem SL zusagt nicht seinen Spielern zusagen muss.

Anstatt Experimenten wird dann halt immer wieder EDO-Fantasy gespielt. Muß ja nicht falsch sein.

Würde man deiner Argumentation folgen müssten, außer für SLs, Settings die auf einem Franchise gründen ja ziemlich unbeliebt sein.

Das kann ich jetzt nicht erkennen.
Wenn ein Franchise nicht beackert wird, dann liegt es oft daran das die Lizenzbedingungen für eine Umsetzung im RPG Bereich lachhaft hoch sind.
Wenn es zu einem ansonsten beliebten Franchise kein RPG Produkt (egal ob nun volles RPG  oder nur Settingband) gibt, dann liegt das auch an den nicht-realistischen Vorstellungen was Lizenzgebühren angeht.

Wer das außerhalb des RPG Bereichs nachvollziehen will kann sich ja mal die Preise für LEGO Sets mit Themen wie Star Wars, Bat Man, Herr der Ringe, Hobbit etc. anschauen und das mit den Sets der "Eigenmarken" wie Chima, Alien Conquest, Aqua Raiders, etc.. Ein Teil der pro Brick um 50% höheren Preise liegt an den Lizenzzahlungen.

Um mal bei dem Vergleich zu bleiben und wenn man ein Geschenk für ein 12 jähriges Kind sucht?
Welches Lego Set wäre geeigneter?
Das mit dem Franchise dahinter?
Oder die Eigenmarke?

Wo Du durchaus recht haben kannst ist das die Eigenmarke einen größeren, eigenständigeren und deshalb freieren, individuell besser gestaltbaren Spielwert hat. Das stimmt oft dann wenn ich die reinen Bricks (also den Regel- und Settingcrunch) pro Euro zähle. Dafür hat man im Franchise basierten Spiel einen deutlich leichteren Einstieg/Zugang wenn man das Franchise kennt.

Und wie gesagt, den Unterschied SL zu dem Rest sehe ich immer noch nicht.
SLs sind auch nur eine besondere Art von Spieler.

Wenn Du dann aber von ganz bestimmten Spielern und SLs ausgehst, wie in deinem Beispiel, dann klar, die allgemeine Aussage ist nichts Wert.
Schließlich ist das mittelaltrliche Robin Hood Setting für Deine Travellergruppe einfach unbrauchbar.

Ist klar, wenn man sich die Beispiele gesondert herauspickt, dann kommt auch ein der Ursprungsthese diametral entgegengesetzte Aussage zustande.
Wenn Du statt dem allgemeinen, lieber einen ganz speziellen Strohmann brauchst, bitte schön.
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Online Talasha

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #25 am: 14.04.2016 | 02:53 »


Sherlock Holmes hat mittlerweile relativ viele Spin-offs, eignet sich aber nur sehr begrenzt.


Was für Spin-Offs gibt es denn bei Sherlock Holmes?
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Offline Arkam

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #26 am: 14.04.2016 | 06:42 »
Hallo zusammen,

zuerst wollte ich mit einem klaren Nein antworten.
Ich halte nämlich die möglichen spielbaren Geschichten für den interessanteren Faktor. Terminator etwa beschreibt hauptsächlich Kämpfe zwischen Terminatoren und dem Widerstand. Dazu kommt das beim Untergang der Menschheit ja keine zu erzählende Geschichte mehr übrig bleibt. Von da aus halte ich Terminator für ein schwieriges Rollenspielsetting.
Star War bietet da schon in Episode 4 mehr Möglichkeiten.

Jedes Spinoff bietet natürlich auch die Möglichkeit mehr zu erzählende Geschichten und brauchbare Gruppierungen ins Spiel zu bringen. Das wird zwar keine mathematische Formel aber die Wahrscheinlichkeit steigt.

Gruß Jochen
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Offline LushWoods

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #27 am: 14.04.2016 | 07:14 »
Was für Spin-Offs gibt es denn bei Sherlock Holmes?

Das würde mich jetzt auch interessieren  wtf?

Pyromancer

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #28 am: 14.04.2016 | 07:35 »
Das würde mich jetzt auch interessieren  wtf?

Als "echte" Spin-Offs (im Gegensatz zu schlichten Neuverfilmungen, Crossovers und Adaptionen) fallen mir da nur Baker Street Boys und diese Serie mit seiner Enkelin(?) in der Gegenwart ein. Da gibt's aber sicher auch mehr.

Offline asri

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #29 am: 14.04.2016 | 08:32 »
Zitat
Meines Erachtens hängt die Ausgangsthese nicht (nur) von der Zielgruppe, sondern auch stark den individuellen Eigenheiten einzelner Personen in diesen Gruppen ab. Also: Für eine SL ist ein Franchise mit zig Spinoffs besonders als Rollenspielsetting geeignet, für andere aufgrund derselben Eigenschaft besonders ungeeignet.
Sorry, aber Du konntest nicht belegen WAS ein Setting für den SL brauchbar macht und das genaue Gegenteil bei den anderen.
Das muss ein ziemlich einsamer SL sein der immer unbrauchbare Settings an die Spieler zu verhökern sucht.
Solitair SL halt.

Entschuldige, ich hab offenbar echt besch_ssen formuliert. Was ich mit meinem Post sagen wollte:

Meines Erachtens ist es sinnvoll, zwei zusätzliche Differenzierungen beim Diskussionsthema vorzunehmen.
Die erste Differenzierung, die im OP thematisiert wird, ist die Frage der bestehenden Verwendung eines Settings in vielen Spin-Offs. Ich halte es für sinnvoll, 2. und 3. bei der Frage der Brauchbarkeit von Settings nicht auszublenden:
2. Gibt es Unterschiede bei der Brauchbarkeit von Settings je nach Zielgruppe (SL, Spieler, Verlage, Autoren)?
3. Gibt es Unterschiede bei der Brauchbarkeit von Settings je nach individuellen Vorlieben und Eigenschaften, unabhängig von/ quer zu den eben genannten Zielgruppen?

Von SLs, die immer unbrauchbare Settings an Spieler zu verhökern versuchen, bin ich nicht ausgegangen, aber das ist offenbar nicht deutlich geworden. Gemeint war in dem zitierten Satz die dritte Differenzierung:
Eine SL mit den Eigenschaften X findet Settings mit vielen Spin-Offs brauchbar (= besser für die eigene Spielrunde geeignet als andere Settings ohne vergleichbar viele Spin-Offs).
Eine andere SL mit den Eigenschaften Y findet Settings ohne Spin-Offs brauchbar (= besser geeignet als solche mit zahlreichen Spin-Offs).

Die Frage der Finanzierbarkeit ist eine Kombination der zweiten und dritten Differenzierung (zusammen mit der ursprünglichen, klar): Die Brauchbarkeit für Spieler, SLs und letztlich auch Autoren steht nicht zur Debatte (Differenzierung nach Zielgruppen), die Brauchbarkeit für Verlage mit bestimmten Kapazitäten steht im Fokus (Differenzierung nach individuellen Eigenschaften).

Das sind nach wie vor keine Wahrheitsbehauptungen, sondern ein Versuch, zu differenzieren. Welche persönlichen Eigenschaften machen für eine SL Settings mit welchen Settingeigenschaften brauchbarer? Spielen persönliche Eigenschaften überhaupt eine Rolle, oder sind sie (wie in 1of3s Ausgangsthese) irrelevant? Kommt es eigentlich nur auf die Eigenschaften des Settings an (im Sinne der bereits vorhandene Nutzung in zahlreichen Medien/ Formaten/ Spin-Offs etc.)? Ließe sich die Verbreitung von EDO-Fantasy ohne die von mir vorgeschlagenen zusätzlichen Differenzierungen erklären?

Offline Kowalski

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #30 am: 14.04.2016 | 12:22 »
Was für Spin-Offs gibt es denn bei Sherlock Holmes?

Generell sind Krimis durchwachsene Setting- oder Rollenspielvorlagen.

Man hat einen sehr eingegrenzten Personenkreis (Detektive, Polizisten, Journalisten, Verbrecher, Zeugen, Opfer), Man schränkt ein welche Art von Leuten man spielen kann.
Man hat einen sehr eingegrenzten Handlungsrahmen (man befragt Zeugen, sichert Spuren, sucht das Motiv, sucht Tatmittel, sucht Beweise) und das eigentlich immer nahe am geltenden Recht.
Man hat oft eine an Weisungen von oben gebundene Person zu spielen, das kann dann schnell in Railroading seitens des Spielleiters führen.
Man muss innerhalb der Spieler eine Befehlshierarchie aufbauen. Das ist oft das was meinen Spielern am meisten missfällt.

Während es in meiner Erfahrung erfrischend sein kann ab und an in einer Kampagne solche Murder-Mystery zu spielen, ist es als Dauerzustand zu eintönig.

Und dann finden die SCs entweder alles auf Anhieb oder finden noch nicht mal eine gute Methode anzufangen.....


Sorry, aber Du konntest nicht belegen WAS ein Setting für den SL brauchbar macht und das genaue Gegenteil bei den anderen.
Das muss ein ziemlich einsamer SL sein der immer unbrauchbare Settings an die Spieler zu verhökern sucht.
Solitair SL halt.


Entschuldige, ich hab offenbar echt besch_ssen formuliert. Was ich mit meinem Post sagen wollte:

Meines Erachtens ist es sinnvoll, zwei zusätzliche Differenzierungen beim Diskussionsthema vorzunehmen.
Die erste Differenzierung, die im OP thematisiert wird, ist die Frage der bestehenden Verwendung eines Settings in vielen Spin-Offs. Ich halte es für sinnvoll, 2. und 3. bei der Frage der Brauchbarkeit von Settings nicht auszublenden:
2. Gibt es Unterschiede bei der Brauchbarkeit von Settings je nach Zielgruppe (SL, Spieler, Verlage, Autoren)?
3. Gibt es Unterschiede bei der Brauchbarkeit von Settings je nach individuellen Vorlieben und Eigenschaften, unabhängig von/ quer zu den eben genannten Zielgruppen?

Von SLs, die immer unbrauchbare Settings an Spieler zu verhökern versuchen, bin ich nicht ausgegangen, aber das ist offenbar nicht deutlich geworden. Gemeint war in dem zitierten Satz die dritte Differenzierung:
Eine SL mit den Eigenschaften X findet Settings mit vielen Spin-Offs brauchbar (= besser für die eigene Spielrunde geeignet als andere Settings ohne vergleichbar viele Spin-Offs).
Eine andere SL mit den Eigenschaften Y findet Settings ohne Spin-Offs brauchbar (= besser geeignet als solche mit zahlreichen Spin-Offs).

Die Frage der Finanzierbarkeit ist eine Kombination der zweiten und dritten Differenzierung (zusammen mit der ursprünglichen, klar): Die Brauchbarkeit für Spieler, SLs und letztlich auch Autoren steht nicht zur Debatte (Differenzierung nach Zielgruppen), die Brauchbarkeit für Verlage mit bestimmten Kapazitäten steht im Fokus (Differenzierung nach individuellen Eigenschaften).

Das sind nach wie vor keine Wahrheitsbehauptungen, sondern ein Versuch, zu differenzieren. Welche persönlichen Eigenschaften machen für eine SL Settings mit welchen Settingeigenschaften brauchbarer? Spielen persönliche Eigenschaften überhaupt eine Rolle, oder sind sie (wie in 1of3s Ausgangsthese) irrelevant? Kommt es eigentlich nur auf die Eigenschaften des Settings an (im Sinne der bereits vorhandene Nutzung in zahlreichen Medien/ Formaten/ Spin-Offs etc.)? Ließe sich die Verbreitung von EDO-Fantasy ohne die von mir vorgeschlagenen zusätzlichen Differenzierungen erklären?

Ich gebe Dir recht.
Für Individuuen kann ein beliebtes Setting auch mal nix sein.

Die Existenz vieler Spin-Offs verstehe ich so:
Man hat die Themen der Geschichte im Original nicht erschöpft.
Man kann andere Perspektiven einnehmen.
Man kann Pre- oder Sequels behandeln.
Man kann andere Pro-  bzw. Antagonisten spielen lassen.
Man kann es in einer anderen Umgebung spielen lassen (räumlich, kulturell, zeitlich)
Man kann die Achsen Gut-Böse umkehren oder relativieren
Man verändert das Grundthema (aus Post-Apokalypse wird Nation-Building)

Damit das alles spielbar ist sind folgende Eigenschaften nützlich:
Möglichst wenig einschränkende SC-Wahl
Möglichst flexible Lösungswege
Für nicht hierarchische Gruppen geeignet
Den Spielwillen der Teilnehmer nicht hemmend
« Letzte Änderung: 14.04.2016 | 12:35 von Kowalski »
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Offline 8t88

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Re: Die Brauchbarkeit einer Vorlage als Rollenspielsetting...
« Antwort #31 am: 16.04.2016 | 17:02 »
Kommt meiner Meinung nach darauf an wie viel Inspiration und Identifikation das Setting den Spielern gibt.
Man kann auch 10 Jahre in einer Restriktiven Vorlage verbringen wenn alle Spaß und noch mehr Ideen daran haben.
Live and let rock!

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