Autor Thema: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben  (Gelesen 5037 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #25 am: 23.02.2016 | 15:53 »
https://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)
Diese Seite existiert nicht

Der Link ist kaputt, weil die schliessende Klammer fehlt.
« Letzte Änderung: 23.02.2016 | 16:14 von Boba Fett »
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eldaen

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #26 am: 23.02.2016 | 15:59 »
Hehehe...da hats dich aber auch erwischt - das Forum mag keine direkten Links mit Klammer am Ende. Ich hab das in meinem Post mal umgangen, danke für den Hinweis. :)

Offline Boba Fett

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #27 am: 23.02.2016 | 16:15 »
ja, stimmt, da war ich wohl im Work-Flow... ;)
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Swafnir

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #28 am: 23.02.2016 | 16:16 »
Danke!  :d


Also den "Flow" hab ich meistens wenn ich einen gut definierten Charakter spiele. Als SL gelingt mir das nicht ganz so oft, aber schon ab und an.

Immersion gibts selten. Da muss ich schon sehr in einem Charakter drin sein. In den letzten Jahren ist mir das bei zwei Runden gelungen (Scion und WoT). Da hab ich mit den Charakteren wirklich mitgefühlt. Da war ich auch sehr traurig als die Runden dann geendet haben. Als Sl hab ich eine Immersion noch nicht erlebt. Irgendwie ist man da dann doch immer "außen vor". Nur dabei statt mittendrin, quasi.

Offline Nørdmännchen

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #29 am: 23.02.2016 | 16:29 »
Lord Verminaard hat eine Hammerantwort geliefert, die ich mir ausdrucken und mit Heißkleber auf meine Unterlagen tapezieren werde!  :d
Kurze Pausen, die dezidiert angesagt und angespielt werden, wirken bei mir oft wunder. Gerne mit rausgehen oder Kaffee trinken. Auch eine freie Schwafel-Phase vor dem Spiel ist für mich Pflicht.
Ansonsten ist das Stichwort für mich: Vertrauen innerhalb der Runde.

Ansonsten noch ein paar eher unkonventionelle Ideen:
  • Sei geistig ausgeruht aber körperlich gefordert - etwas Jogging oder Radfahren direkt vor'm Spielen hilft. Auch durch den Raum laufen, Stuhlwusel und andere körperliche Spiele bringen was. Leider hat man dafür selten den Platz.
  • Alle Spielenden (also inkl. SL) sollten den Mut haben Schwachsinn zu produzieren - ohne dass es ihnen angekreidet wird. Da helfen notfalls auch Spielchen: Jeder spielt ein Tier vor, welches die anderen nachahmen. Gegenseitiges Abfeiern für egal was. usw.
  • Ritualisierter Spielstart* - darf ruhig lustig sein!
  • Gemeinsam mit geschlossenen Augen vom vorigen Spielabend erzählen. Auch hier kann es mal albern werden.

*Die Möglichkeiten sind endlos - wir hatten hier mal das Thema.
Hier hatte ich außerdem mal angefangen esoterische Theaterübungen zu posten...
« Letzte Änderung: 23.02.2016 | 16:31 von Nørdmännchen »
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline dunklerschatten

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #30 am: 23.02.2016 | 22:14 »
Für mich fängt es damit an das man sich von Definitionen und Co frei macht und einfach spielt, da "zerdenken" das Gegenteil befeuert.
Die Sache eben wegen der Sache machen und nicht weil man ein höheres Ziel erreichen will.
Wenn dann die GRuppe stimmt, das Setting und ein wenig Glück dazu kommt, tja dann klappt es auch mit dem Flow

"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
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Offline D. Athair

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #31 am: 24.02.2016 | 00:08 »
Die Sache eben wegen der Sache machen [...]
... und den Weg gemeinsam gehen.
Das trifft es für "Flow" ganz gut. Bei Weggabelungen (methodisch verschiedenen Möglichkeiten) muss man sich kurz einigen.
Vielleicht gibt die "Sache" da auch eine offensichtliche Lösung vor, die es wahrzunehmen gilt. Jedenfalls darf da keine(r) mit seinen eigenen Gedanken davongaloppieren.

Und: Die "Zen-Übung" - KEINE Vorstellungen vorab ins Spiel hineinzutragen - ist zu Spielbeginn auch wichtig. (Trotz aller Absprachen, die ja nichts tun außer grob einen Rahmen zu spannen.)
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Offline firstdeathmaker

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #32 am: 25.02.2016 | 12:01 »
Immersion ist keine binäre Eigenschaft einer Spielrunde. Von daher gibt es dort nur verschiedene Ausprägungsgrade. Beim Flow sieht es anders aus, allerdings verteilt sich dieser über die Spielzeit einer Runde. Es kann sein, dass er mal 2 Stunden durchgehend vorhanden ist, dann aber leider unterbrochen wird.

Ich klammere mich nicht zwanghaft an beide Dinge. Sie sind erstrebenswert und können definitiv zum Spaß beitragen, sind aber nicht zwingend notwendig in unserer Runde. Mein Rezept für einen unterhaltsamen und spaßigen Rollenspielabend ist Abwechslung.

Beispiel: Taktisch anspruchsvoller Kampf -> Die Spieler sprechen sich ab, überlegen viel, wie sie die Kampfregeln zu ihren Gunsten benutzen. Ist nicht sehr immersiv und zerstört total den Flow, macht uns aber trotzdem Spaß (wenn der Kampf sich nicht ewig hinzieht).

Beispiel 2: Die Begegnung mit einem Otyugh entwickelt sich in kürzester Zeit zu einem sehr immersiven Rollenspiel, als sie Helden anfangen, sich mit ihm zu unterhalten.

Beispiel 3 (vom letzten Sonntag): Da die Spieler den Dungeon selbst zufallsgeneriert nach einfachen Regeln von einem Stapel aufbauen, je nachdem wo sie hin laufen, fällt für mich jede Menge Verwaltungsarbeit weg. Auf einmal habe ich mentale Ressourcen frei, die ich in die Präsentation der Herausforderungen stecke. Um 11 Uhr merken wir, dass die letzten Stunden wie im Flug vergangen sind. Es hatte sich ein unglaublicher Flow eingestellt. Und mir hat das Leiten dadurch viel mehr Spaß gemacht.

Fazit: Flow ist wichtiger als Immersion. Immersion ist eine Quelle für Unterhaltung / Spaß, aber nicht die einzige. Kommt eben auf den Geschmack der Spieler und des Spielleiters an.

Und natürlich kenne und empfinde ich als Leiter Immersion. Vielleicht fällt mir das sogar einfacher als den Spielern, da ich ja die ganzen Hintergründe der Spielwelt kenne und mir viel mehr Gedanken dazu gemacht habe. Ich stelle mir die Welt und die Situation vor und spiele die Reaktionen der Welt auf die der Helden. Dabei habe ich fast immer ein starkes Gefühl von Immersion.
« Letzte Änderung: 25.02.2016 | 12:03 von firstdeathmaker »

Offline Issi

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #33 am: 24.06.2016 | 13:59 »
Wenn ich nicht mehr merke, dass ich spiele. Wenn der Film sich von selbst dreht, und Alle voll dabei sind, dann ist das großes Kino. :) Das ist "Spielmagie"!;-)

Die Welt um sich herum vergessen und in eine andere eintauchen-  So geht es mir auch  auch bei guten Kinofilmen. Der Charakter muß greifbar und sympatisch sein. Man möchte sich identifizieren und mitfühlen können.
Der Entscheidende Faktor beim Eintauchen  ist der Spaß an der Freude. Und Menschen wo man so sein kann, wie man ist.
Aber auch ein SL der gut auf seine einzelnen SPL und ihre Figuren eingeht.
Wie das gelingt?--

Ich frage mal andersherum:
Wie gelingt es auf keinen Fall? ;)

Der Tot jeder Immersion ist mMn:
:
1. Ein Einheitsgruppenbrei in dem die Gruppe immer alles zusammen löst. In dem  Figuren einzeln keine Beachtung  mehr finden, nicht auch mal speziell im Abenteuer gefordert werden und sich entwickeln dürfen.
2. Lieblos gespielte Figuren und NSC. Austauschbare Charaktere, wenig Charakterspiel.
3. Eine Gruppenstimmung bei der die Spieler eher gegeneinander als miteinander spielen. Versteckte  Rangeleien und Machtgehabe. Humorlosigkeit und  Mobbing.- Angst sich vor anderen zu blamieren oder lächerlich zu machen.
4. Ungleichgewicht in der Aufmerksamkeit des Spielleiters.. Alla: "Wer am lautesten schreit hat Recht und kommt dran.
Wer nichts sagt, hat wohl auch nix zu meckern."
5. Zuwenig Handlungsspielraum für die Spieler, der Spielleiter bestimmt zu oft was passiert, ohne Eingriffe und Wendungen im Abenteuer durch die Spieler zu zulassen.
6. Unaufmerksame, abgelenkte Spieler, die sich während des Spieles mit etwas anderem beschäftigen. Permanente Erreichbarkeit über Handy& Co während des Spiels. Beantworten neuer  Nachrichten und Zwischenanrufe sorgt dafür, dass Spieler  zwar körperlich da aber geistig nie ganz anwesend sind. Gleiches gilt auch für SL:
7.Konsumentenhaltung bei Spielern sowie mangelnder Respekt gegenüber anderen Spielern oder dem Spielleiter.
8.Spielleiter denen es schwerfällt in dringlichen Fällen  für das nötige Spielgleichgewicht zu sorgen.
9.Ungelöste Konflikte innerhalb der Gruppe über die nicht gesprochen wird.
10. Lautstarkes Diskussionsverhalten und Regelgerangel während des Spiels.


Das sind jetzt natürlich extrem Beispiele, wie sicher schon tausendmal hier gepostet wurden und bestimmt noch nicht alle. Aber ich bin mir sicher, wenn man den ein oder anderen Punkt wegräumt, lässt sich auch die "Spielmagie" bestimmt  wieder einladen.


Viele Grüße








« Letzte Änderung: 24.06.2016 | 15:06 von Issi »

Offline 1of3

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #34 am: 24.06.2016 | 15:36 »
Wie fördert ihr die Immersion und das Flow-Erleben?

Ausgeschlafen und ausgeruht zum Spiel kommen.
Mit angenehmen Leuten spielen.
Mit Leuten spielen, die alle wissen, was gespielt wird.
Genügend Zeit zwischen zwei Sitzungen lassen, aber nicht zu viel.
Gegessen haben.
Alle beteiligen; keine längeren Pausen.

Offline Greifenklause

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #35 am: 24.06.2016 | 15:52 »
Rechtzeitig Tips geben, sobald die Spieler anfangen zu "schwimmen" oder gar sich zu langweilen.
Nicht zu früh Tips geben, damit die Spieler sich auch Sachen selbst erarbeiten können.
Auf gar keinen Fall ein Abenteuer leiten, dass einem nicht gefällt.

Als SL zugeben, wenn man sich verzettelt hat.

Dummer Witze sind ein Gewürz, keine Hauptmahlzeit.

Gegenseitig zuspielen.
Einigungsbereitschaft.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline cash

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #36 am: 27.06.2016 | 15:36 »
In der Vergangenheit haben viele Gruppen dazu geneigt recht groß zu sein. Ich habe für mich festgestellt, dass das dem Flow dramatisch entgegenwirkt und würde selbst nicht mehr in Gruppen spielen wollen die größer als 3+1 sind. Zum "in den Flow kommen" gehört für mich auch immer selbst schildern können - und das kommt natürlich kürzer, je mehr Leute abgehandelt werden müssen.

Offline ArneBab

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Re: Die Crux mit der Immersion und dem Flow-Erleben
« Antwort #37 am: 28.06.2016 | 09:43 »
In der Vergangenheit haben viele Gruppen dazu geneigt recht groß zu sein. Ich habe für mich festgestellt, dass das dem Flow dramatisch entgegenwirkt und würde selbst nicht mehr in Gruppen spielen wollen die größer als 3+1 sind. Zum "in den Flow kommen" gehört für mich auch immer selbst schildern können - und das kommt natürlich kürzer, je mehr Leute abgehandelt werden müssen.
Für große Gruppen hilft es auch, als SL die Zeit recht hart zu verwalten und Szenen explizit zu planen: Hier sind alle zusammen, hier wird in Gruppen gespalten (X ist mein Co-SL), …

Allerdings müssen sich darauf auch alle einlassen können (die SL muss dafür nämlich viel direkter eingreifen und auch mal offen sagen, wie bestimmte Szenen geplant sind — z.B. „das ist die Besprechung, ihr habt 15 Minuten, dann brauche ich von jedem und jeder von euch eine kurze Aussage, was der Charakter macht“ *dreht Sanduhr um*).
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