Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
FateCast
Boba Fett:
Ich hab ihn auch abboniert und fand die Episode gut.
Was ich vermisst habe, war das Thema "Umgang mit Powergaming" (nennen wir es mal so) bei den Aspekten.
Das gegebene Beispiel "Gott will es" ist ja ein extrem mächtiger Aspekt und genau wie in anderen klassischen Systemen der klassische Powergamer die Regeln nutzt,
um sich sehr effektiv zu gestalten, macht der Fate-PG das ja über seine Aspekte - die er nutzt, um Würfelvorteile zu bekommen, oder deren Nachteile er reizt,
um Fatepunkte zu bekommen.
Extremst aufgefallen ist mir das beim :t: Wintertreffen in der fate Engelrunde, wo ich (als unbedarfter Aspekte-Aussucher) im ganzen Spiel 1-2 Fatepunkte generieren konnte und am Ende der Sitzung
quasi ohne auskommen musste und die Fate-Kenner (wie Blechpirat) am Schluß der Sitzung 5 oder 6 Fatepunkte hatten, im ganzen Spiel aber auch schon einige ausgegeben hatten.
Das bringt das Spiel in meinen Augen genauso in Schieflage, wie klassisches Powergaming bei (sagen wir mal) D&D.
Denn die Fatepunkte und die Aspektnutzbarkeit wirkt sich ebenso auf die Spotlight-Time des Charakters aus. Wenn derjenige nichts mehr hat, mit dem er agieren kann, wird er in den Hintergrund gedrängt.
Insofern ist es in meinen Augen extrem wichtig, dass die Aspekte in ihrer Effizienz in der Gruppe ausgeglichen verteilt sind und genutzt werden.
Ich hätte es gut gefunden, wenn da etwas mehr drauf eingegangen worden wäre - andersherum schlage ich das mal als eigenes Thema vor.
In meinen Augen ist genau das ein Problem für Neu-Einsteiger. Mangels Erfahrung wird man an den Bühnenrand gespielt und hinterher versteht keiner, warum man keine Lust hat, Fate zu spielen.
Niniane:
Ich denke, über das Thema Aspekte ist auch noch nicht alles gesagt.
Blechpirat:
Dieser Blechpirat ist aber auch ein Powergamer, den darf man nicht als Maßstab nehmen. Und ein Masochist, der seine Aspekte gerne reizen lässt und vor allem auch noch selber reizt, was ein ziemlich wichtiger Punkte-Generator ist.
Boba Fett:
--- Zitat von: Blechpirat am 25.07.2016 | 11:32 ---Dieser Blechpirat ist aber auch ein Powergamer, den darf man nicht als Maßstab nehmen. Und ein Masochist, der seine Aspekte gerne reizen lässt und vor allem auch noch selber reizt, was ein ziemlich wichtiger Punkte-Generator ist.
--- Ende Zitat ---
Ich sage mal: "Bullshit!" (Also, das stimmt zwar schon, aber du bist auch sozialkompetent und gleichst das Rampensau-Gen ja aus.
Denn auch der Pyromancer (dessen Charakter mit meinem ja am Ende eine direkte Konfrontation hatte) war da besser "ausgestattet" und der ist weit weniger Rampensau als du.
Es geht mir nicht um das "Powergamer" Problem (das ich zwar auch sehe), sondern um das Anfänger-Problem.
Denn die sind automatisch im Nachteil, wenn ihnen nicht massiv bei der Charaktererschaffung durch die "Kenner" geholfen wird.
Ich finde es ist ein Problem, dass viele FATE Anfänger diese Wichtigkeit gewaltig unterschätzen.
Denn nur mit gut funktionierenden Aspekten macht FATE wirklich Spaß.
Ein zweites aber eher nebensächliches Problem ist die Wortwahl "Dilemma" - Ich finde, das ist sehr ungünstig übersetzt.
Die Vokabel impliziert einen Gewissenskonflikt und wirkt auf den Neuling, als müsste er da einen in sich geschlossenen Zwiespalt ausformulieren.
Muss er aber gar nicht - es ist ein Aspekt, den man sehr gut negativ reizen kann.
(Beispiel: "Rechtschaffen gut" ist ein Dilemma, das in der Folge erwähnt wurde. Das ist für mich kein Dilemma, denn es stellt keinen Zwiespalt dar, sondern mit ihm
lässt sich ein Zwiespalt herstellen... "Rechtschaffen gut, aber liebt seine chaotisch neutrale kleine Schwester" wäre etwas, das ich als Dilemma ausformulieren würde,
denn es trägt den emotionalen Zwiespalt [eben das Dilemma] in sich. Nur ist es viel zu speziell, um es gut reizen zu können.)
"Was man bei fate falsch machen kann" wäre mal ein gutes Rollenspiel-Supplement.
LordBorsti:
@Boba:
Hmm, Fate Core widmet dem Thema "gute Aspekte" eine Menge Platz. Link: http://fate-srd.com/fate-core/making-good-aspect
Wenn man sich an die dortigen Angaben hält, gibt es nach meiner Erfahrung keine Probleme mit "ineffektiven" Aspekten.
Die Probleme treten dann tatsächlich eher wegen den "Rampensau"-Spielern auf, die ihre Aspekte links und rechts reizen und dadurch im doppelten Sinne das Spotlight auf sich ziehen. Durch das Reizen initieren sie die Probleme, mit denen die Gruppe konfrontiert wird und mit den erhaltenen Fate Punkten lösen sie diese Probleme auch noch.
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