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Was ist anders als SL?

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Hell van Sing:
Vielleicht eine Sache zu deinem Punkt:
Der Writer's Room kann auch zum Kinderzimmer werden, aus dem nur einige Ideen geflogen kommen, je nachdem, wie aktiv deine Spieler in die Welt eingreifen. Je passiver sie sind, umso "traditioneller" wird alles. Den beschriebenen Writer's Room habe ich eigentlich immer nur dann erlebt, wenn so ziemlich alle Spieler sonst auch Spielleiter waren, da dann das allgemeine Mindset anders ist. Ist letzteres dann das "richtige" Fate? Nein, lediglich ein Extrem des Spektrums.

haste nicht gesehen:
Vielen Dank für Eure Antworten :)


--- Zitat ---Du scheinst (ist nicht als Kritik gemeint), sehr verkopft/analytisch an die Sache zu gehen. Berichte lesen, Let's plays gucken,.... Ich kenne dein Spielstil jetzt nicht und kann da nicht viel zu sagen, aber manchmal ist weniger mehr.
--- Ende Zitat ---
Ja so kommt es wahrscheintlich rüber. Vielleicht bin ich das auch ein wenig ...  ::)
Wenn mir eine Sache gefällt, dann kann ich mich schon recht intensiv damit beschäftigen. Wenn dann alle davon schwärmen, wie toll Erzählrollenspiele sind und wie viel anders das im Vergleich zu "normalen" Rollenspielen ist, dann will ich natürlich auch wissen wo genau der Unterschied liegt. Was also wird da anders gemacht?

Der größte Unterschied, den ich bislang festgestellt habe ist, dass die Regeln nicht der Simulation der Welt dienen, sondern Mechaniken sind um die Geschichte zu verändern. Also nicht "treffe ich mit meiner Akt den Ork?", sondern "schaffe ich es den Verlauf der Geschichte durch das Überwinden dieses Gegners zu verändern". Klingt erst einmal banal (und ist vielleicht auch kein perfektes Beispiel), aber ich glaube dieses Umdenken hat sehr große, weitreichende Auswirkungen auf die Art wie ein Spiel funktioniert.

Daraus resultieren dann Regeln wie...

* die Idee, dass jede Probe immer irgendwie die Handlung vorranbringt und nicht einfach zum Stillstand führt (fail forward). Ich finde das super und kann mir das aber auch sehr gut als Hausregel bei regulären Rollenspielen vorstellen.
* der Ansatz, dass ein Spieler Details in der Welt / der Geschichte einführen kann (bspw. mittels Fate-Punkt oder über Flashbacks wie in BitD usw.).
* dass Charaktere durch einen blöden Wurf nicht einfach Sterben, sondern der Tod eines Charakters / NSCs immer nur dann geschieht, wenn ein Konsens am Spieltisch herrscht, dass es der spannenden Geschichte dient.
* ... was wiederum bedeutet, dass Aufgeben und Niederlagen ein natürlicher Teil des Spiels werden können und nicht in einem Gruppentod enden müssen.
Das sind alles Punkte, wie die Regeln funktionieren. Was mich mehr interessiert ist eben der Part des Spielleiters und die Methodik des Leitens selbst.


--- Zitat von: Lord Verminaard am  3.03.2021 | 23:02 ---Du bist nicht der erste, der versucht herauszufinden, wie FATE eigentlich gespielt werden "will". Spoileralarm: Es gibt gar nicht die eine Art, wie FATE gespielt werden will. Sondern die Stärke und Schwäche von FATE zugleich ist seine Anpassungsfähigkeit. Du kannst FATE traditioneller oder weniger traditionell, ergebnisoffener oder weniger ergebnisoffen spielen, es passt sich an, solange DU weißt, was du willst. In dem Moment, wo du selber nicht genau weißt, was du willst, darfst du allerdings von FATE keine Hilfestellung erwarten. (Disclaimer: Habe FATE Core nicht gelesen und bin auf Stand FreeFATE.)

--- Ende Zitat ---
Das ist sicher alles richtig und ich kann zumindest den Part bestätigen, dass sich Fate auch wie ein anderes Rollenspiel spielen lässt. Sehr gut sogar. Ich würde eben nur gerne auch mal die andere Seite des Spektrums kennen lernen.

Dann lese ich immer wieder Sachen wie das hier...

--- Zitat von: Oak am 17.08.2016 | 17:51 ---Die Art, wie ich Fate erlebt habe, hat auch meinen Spielleitungsstil beeinflusst. Ich trenne die Geschichte deutlich in Szenen, die ich zu Beginn einer Szene kurz mit den Spielern definiere (meistens nur in Form der zu erreichenden Ziele und des Szenenaspektes).

--- Ende Zitat ---
... und denke "cool". Nur wie läuft das dann praktisch im Spiel ab?

Oder so Sachen wie im Fate SRD, dass empfohlen wird mit den Spielern nach einer Szene zu besprechen, was sich nun im Spiel verändert hat. Quasi das gleiche nur hinterher. Den Sinn dahinter verstehe ich, aber wie macht man das ohne, dass es total "verkopf" wird und die Stimmung den Bach runter geht?

Oder auch so etwa hier:

--- Zitat von: Hell van Sing am 20.09.2016 | 00:56 ---Tatsächlich würde ich dir als "Fate-Neuling" eher TurboFate empfehlen, das ist etwas schlanker, übersichtlicher und kommt ohne Fertigkeiten aus - was erfahrungsgemäß praktischer ist um Leute vom "klassischen Rollenspiel" an das Fatesystem heranzuführen, eben weil man nicht so schnell in Gefahr läuft auf "alte Marotten" zurückzufallen. Ist also auch etwas entspannter für den Rest der Gruppe^^

--- Ende Zitat ---
Auch das stimmt sicher irgendwie. Aber wie hilft einem Fate-Anfänger-SL das? Welche Marotten genau sollten denn die Spieler ablegen? Was sollen sie dafür im Gegenzug neu machen?

Tut mir leid, dass ich so hartnäckig bleibe, aber vielleicht kann mir das ja doch jemand erklären.

Lord Verminaard:
Hm okay, wenn du dieses sehr meta-mäßige Spiel willst, dann wäre es vielleicht nützlich, erst mal etwas zu Spielen, wo das hart in die Spielregeln codiert ist. Ich bin da nicht auf dem neuesten Stand aber früher hätte man da z.B. Primetime Adventures empfohlen. Oder vielleicht Fiasko oder Durance?

haste nicht gesehen:
Fiasco ist tatsächlich auf der Liste der Spiele, die ich gerne mal spielen will. Aber leider habe ich noch niemanden gefunden, der da mitspielen möchte.  :'(

Ob ich dann langfristig an dieser Art zu Spielen wirklich Gefallen finde kann ich gar nicht sagen. Es gibt ja einen Grund, warum ich viele Jahre sehr glücklich mit Rollenspielen war. Aber ausprobieren will ich es eben mal.

Lord Verminaard:

--- Zitat von: haste nicht gesehen am  4.03.2021 | 19:54 ---Aber leider habe ich noch niemanden gefunden, der da mitspielen möchte.  :'(

--- Ende Zitat ---

Normalerweise würde ich jetzt hier das Tanelorn-Treffen pitchen, aber in Jahr 2 der Corona-Zeitrechnung ist alles anders. :'(

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