Thema: [Numenera] Welches Einstiegsabenteuer?

[Deep_Impact]

Welches Einstiegsabenteuer würdet ihr empfehlen, um Spielern die Welt und die Regeln gut zu vermitteln?

Zusätzlich mal eine kleine Sammlung:

Im Regelwerk findet man:
- Der Beal von Boregal
- Saatschiff
- Der verborgene Preis
- Drei Sankten

Im Kickstarter / Box 1. Auflage zusätzlich:
- Vortex
- Jenseits der Welten
- Der Weg durchs Purpurtal

Desweiteren:
- The Nightmare Switch (engl. KS?)

Aus "Weird Discoveries":
- Beneath the Pyramid
- Inside the Pyramid
- Natural and Unnatural
- The Spider Knight
- Please Help Us
- Guilty!
- Lost in the Swamp
- Mother Machine
- From Here to Sanguinity
- Escape From the Obelisk

[Deep_Impact]

Ich habe bereits den "Der Beal von Boregal" gelesen. Ist annehmbar, aber mit wenig Tiefgang. Ich denke für die erste Session ist es ganz brauchbar, richtet sich aber vom Ablauf deutlich an Einsteiger-GMs. Die Auswahl an Herausforderungen und Gegner ist gut zu schaffen und bietet für jeden Typus etwas: Kämpfe, Soziale Interaktion, Heimlichkeiten etc. Wenn die SCs im Finale Gewalt als Lösung wählen, kann das aber richtig heftig werden.

Ich vermute, die Abenteuer kann man gut an einem Abend schaffen, dafür empfiehlt es bis zu 3 XP, was mit Intrusions also für eine Steigerung reichen kann. In Summe würde ich sagen: Brauchbare Einführung in Setting und Regeln, aber vielleicht zu straight für anspruchsvolle Charakterspieler.


The Nightmare Switch habe ich als Spieler mit PreGens erlebt. Hat mir ganz gut gefallen, auch wenn es sich teilweise etwas nach Versatzstücken anfühlte. Für eine Demorunde bot es aber alles notwendige. Ich glaube wir haben es mit Einführung in 3-4 Stunden komplett durchgespielt. Insgesamt hatte man aber genug Merkwürdigkeiten um zu bemerken wo die Reise hingeht. XP- und Cypher-Fluß waren gut, auch wenn ich nicht sagen kann, ob dass am GM oder an der Vorlage lag. Als One-Shot haben wir natürlich auch ziemlich mit den XP geaast.
Stand aber einzeln da und man hatte am Ende nicht das Gefühl: "Ah, und da gehts weiter".

[Achamanian]

Ich würde Vortex nehmen - hat mehrere Vorteile:

Es vermittelt gut eines der Hauptthemen - Mystifizierung der Numenera vs. wissenschaftlicher Zugang und Erforschung.

Viel Cypher-Looting!

Es ist vom Schauplatz und Plot her sehr überschaubar - die Spieler haben in jedem der beiden Abenteuerteile genau eine halbwegs komplexe, aber auch klar dargestellte Problemlage und müssen nicht irgendwelchen Brotkrumen folgen (wie im Beale of Boregal). Finde ich für den Einstieg auch immer hilfreich.

Es bietet den Spielern die Möglichkeit, ihr Vorgehen (Kampf, Verhandlungen, Heimlichkeit) weitgehend selbst zu bestimmen.

Es ist in meinen Augen das einzige der offiziellen Abenteuer, die ich gelesen habe, bei denen es keine großen Lücken im Material gibt, die man füllen muss - alle anderen sind teilweise sehr skizzenhaft und verlangen starkes Nacharbeiten vom SL, wenn man Spieler hat, die auch nur ein ganz bisschen dazu neigen, Fragen zu stellen. Es ist also auch gut, um sich als SL erst mal in Welt und Gruppe hineinzufinden, um anschließend etwas souveräner an die Ausarbeitung der anderen Abenteuer heranzugehen.

Ein Nachteil ist, dass das Abenteuer schon sehr gigantomanisch ist und man dann etwas "kleinere" Folgeszenarien etwas enttäuschend finden kann. War bei meiner Gruppe allerdings kein Problem. Ein anderes Problem, ist, dass der zweite Teil für eine neue Gruppe schon relativ hohe Anforderungen stellt. Da kann man entweder nach unten anpassen oder vorher sagen, dass es durchaus tödlich werden kann - gerade im ersten Abenteuer finde ich persönlich das ja sehr okay, dann kann ruhig mal ein SC draufgehen und ersetzt werden.


Ansonsten bietet sich noch Seedship an, da muss man aber ziemlich viel Arbeit reinstecken (z.B. dem auftauchenden Kult ein Gesicht geben). Auch da hat man den übersichtlichen Schauplatz (einen kleinen Dungeon), eine klare Zielvorgabe und viel Cypher-Looting sowie schön abgefahrene kleine Elemente. "Beale of Boregal" würde ich dagegen nicht so empfehlen, das ist für meinen Geschmack ein bisschen zu diffus und besser geeignet für einen Zeitpunkt, an dem man schon Lust darauf hat, sich einfach ein bisschen im Setting zu bewegen, evtl. auch etwas plan- und ziellos.

[Lasercleric]

Unbedingt Vortex - da kann ich Rumpel nur zustimmen.

[tantauralus]

Inhaltlich sowie zur Einigung als Einsteiges/One-Shot kann ich zu den in "Weird Discoveries" enthaltenen Abenteuern nichts sagen. Es handelt sich dabei aber um sogenannte Instant Adventures. Die funktionieren nach dem Motto "Tüte auf, 15 Minuten Vorbereitungszeit reinkippen, gut umrühren und los gehts". Ich kenne nur die Variante für "The Strange", aber ich denke mal die für Numenera sind ähnlich gestrickt.

Es gibt einen rudimentären Plot, dessen Verlauf nicht super fest steht, aber auch nicht vom SL vollständig frei zu erfinden ist. In der Regel gibt es auch ein Karte der zu bespielenden Location inklusive Angabe wo welche für den Plot relevanten Gegenstände/Ereignisse stattfinden könnten (2-3 Stellen pro Gegenstand/Ereignisse). In den Abschnitten zu den auf der Karte angegebenen Orte steht dann was dort fix vorhanden ist/passiert und was dort bspw von den sonstigen nicht fix verteilten Dingen vorhanden sein kann bzw passieren kann wenn die SC dort etwas bestimmtes tun, bzw ihnen dort etwas bestimmtes passiert. Zusätzlich zu den rudimentären 15-Minuten Vorbereitungszeit-Infos gibt es dann auch weitergehende Informationen/Hinweise zu Orten und NSCs damit SL die noch weitere Zeit zur Vorbereitung aufbringen wollen nicht alles spontan erfinden müssen.

Ich würde diese Instant Adventure als mal mehr mal weniger gut geignet finden wenn ein SL kurzfristig ein Abenteur benötigt und letztendlich in der Vorbereitung eine Anpassungen/Ergänzungen vornimmt oder einen Teil tatsächlich am Spieltisch improvisieren bzw vom Spielverhalten der SC abhängig machen will.

[Swafnir]

Wie lange ist den ungefähr die Spielzeit bei "Vortex"? Ich überleg NUMENERA als Einsteigerrunde auf unserer Con zu machen. "Der Beal von Boregal" hab ich am Samstag geleitet, das fand ich ganz gut zum Reinschnuppern.

[Deep_Impact]

Also laut Abenteuer sind beide Teile jeweils auf 3-5 Stunden ausgelegt. Nach dem ich die beiden gelesen habe, kann ich mir das auch vorstellen. Hängt natürlich stark von der Gruppe ab. Gerade im ersten Teil. Wenn die Charaktere auf lange Gespräche und Reisebeschreibungen bestehen, kann es zu lang dauern. Wenn es aber eher szenenhaft weiterläuft, dann kann man das vermutlich sogar in zwei Stunden durchbekommen.

Der zweite Teil ist ähnlich, entwickelt sich langsam und muss dann nach hinten schneller werden. Und auch hier gilt: Wenn die Spieler da durchrauschen, dann kann es deutlich schneller als drei Stunden gehen. Geboten werden maximal zehn Bereiche, die jeweils für sich genommen nicht viel Inhalt bieten.

Auch wenn die beiden natürlich nicht viel von Land und Leuten zeigen, kann ich sie mir gut als Einsteigerabenteuer vorstellen. Der zweite Teil kann wirklich tödlich sein, da ist es gut, wenn die Spieler EP liegen haben und im Notfall noch nicht zu sehr an ihren Charakteren hängen. Vortex betont aber sehr schön die Sci-Fi-Seite des Spiels und macht gleich klar: Wir spielen hier kein High-Magic-Fantasy.

[Endless]

Vortex betont aber sehr schön die Sci-Fi-Seite des Spiels und macht gleich klar: Wir spielen hier kein High-Magic-Fantasy.

Sold. Ich werd definitiv auch für Vortex plädieren, wenn wir unseren Einstieg zocken.

Irgendeinen Vorabtipp, was sich da für Charakterkonzepte eignen? Oder ist das völlig beliebig/egal?

Bieten sich die Einstiegsabenteuer eigentlich generell an, darauf aufzubauen oder sie sogar konsekutiv zu bespielen?

[Deep_Impact]

Irgendeinen Vorabtipp, was sich da für Charakterkonzepte eignen? Oder ist das völlig beliebig/egal?

Nein, das ist ja das schöne an Numenera: Charakterklassen spielen für die Lösung so gut wie nie eine Rolle. Jemand mit Bezug zu Numenera hat Vorteile.

[Deep_Impact]

Wir spielen gerade den Vortex. Und irgendwie finde ich einige Herausforderungen nicht gut designt. Besonders der gegen den Strahlenritter.

[Antariuk]

Vortex betont aber sehr schön die Sci-Fi-Seite des Spiels und macht gleich klar: Wir spielen hier kein High-Magic-Fantasy.

Das klingt spannend... kannst du sagen wieso? Ich finde den Science-Aspekt in Numenera nämlich scher zu greifen und zu handhaben, was mich manchmal etwas frustriert weil ich das Setting mag und gerne mehr machen will als auf alte Science-Fantasy Tropes zurückzugreifen. Ich kenne in Sachen Hintergrund aber auch nur das Corebook und habe nicht ein einziges offizielles Abenteuer gelesen (oder sowas wie das Ninth World Guidebook).

[Greifenklaue]

Im Uhrwerkmagazin gibt es noch diverse Abenteuer - gibt es dazu Meinungen?

[Deep_Impact]

Das klingt spannend... kannst du sagen wieso?

Das ist ein etwas schwieriger Aspekt, eigentlich ein Widerspruch im Setting, denn auf der einen Seite ist das ganz klare SciFi, auf der anderen Seite soll man den Charakteren aber alles als mystisch-unerklärlich verkaufen.
In Vortex laufen die Charaktere halt in Raumanzügen durch eine Raumstation, das ist sehr schwierig zu verpacken. Ich bin bin gespannt, wie die Charaktere danach mit der eher primitiven Oberfläche umgehen werden. Kann aber auch sein, dass sie meine Spieler viel leichter mit der Immersion es Settings tun, als ich.

[Teetroll]

Ich fand die Vortex-Abenteuer eigentlich ganz gut Man muss als SL halt ungemein darauf achten das man nicht zu "modern" in der Beschreibung wird. Aber im Grunde hat man von allein wenig (und im Falle von SciFi-Dungeon etwas mehr ^^ )

[Deep_Impact]

Wie sollen die Spieler eigentlich den "Wunschbrunnen" bedienen?

Haben das gestern gehabt. Die Station war bereits massiv im Verfall, als der erste Spieler den Materieumformer nutze, um die Zitadelle zu reparieren. Er hat immerhin Stufe 7 geschafft, aber ist damit immer noch gescheitert. Kommt mir etwas vor wie, dass bestenfalls hochrangigere Charaktere mit viel Anstrengung, Hilfmitteln und Glück überhaupt eine Chance haben, mal was zu schaffen.

[bobibob bobsen]

Laut Regeln kann eine knapp verpaßte Probe immer noch bedeuten das er einen Teilerfolg erzielt. Ich kenne den Wunschbrunnen leider nicht (auch wenn ich das Abenteuer besitze) hätte es aber bei einer geschaften Stufe 7 Probe entweder mit einem Zeitgewinn belohnt oder die Zitadelle wird einem ungewollten Material wiederhergestellt welches vielleicht Gefahren mit sich bringt.

[Deep_Impact]

Ja, damit hast du natürlich Recht, nur braucht es drei Proben der Stufe 8 hintereinander. Und jede kostet dich über Anstrengung hinaus nochmal 4 Punte Interlekt.

[bobibob bobsen]

Na dann ist das auch für High end Charaktere nur schwer zu schaffen. Ist dann wohl vom Designer des Abenteuers so gewollt. Finde ich persönlich nicht so Prall.

[achlys]

Der Nekromant kommt!

Ich werde bald mit meiner Gruppe einen Numenera One Shot spielen und würde gern auf ein vorbereitetes Abenteuer zurückgreifen
Vortex hört sich gut an, welche Erfahrungen habt ihr denn mit den anderen gemacht?