Pen & Paper - Spielsysteme > D&D4E

Warum mögt ihr 4E?

(1/2) > >>

D. M_Athair:
Ja, warum?
Welche Elemente, grundsätzliche Designentscheidungen, vermittelte "Werte"/Spielphilosophien mögt ihr an 4E?

(Die Frage lautet nicht: Was mögt ihr nicht! Alles dazu muss an anderer Stelle diskutiert werden!)

ErikErikson:
Das fast perfekte Balancing zwischen den Klassen.

Die Einfachheit, vor allem für den Spieler, der nur die Regeln für seinen Char wissen muss.

Die kreativen Monster und Encounter.

Arldwulf:
Gibts dazu nicht schon genug Threads? ^^

Aber kurz zusammengefasst: Die 4E ist extrem Spielleiterfreundlich und Spielfreundlich, bietet sehr viele Möglichkeiten vielfältige Abenteuer zu gestalten und Charaktere darin auszuspielen.

Und länger formuliert:

Dies betrifft insbesondere Hilfsmittel um Magielevel und Kampfhäufigkeit anzupassen (und beispielsweise mal Magielos zu spielen, oder aber Detektivabenteuer) - immer natürlich mit der Einschränkung, dass es dafür spezialisierte Systeme gibt die sowas noch wesentlich besser können.

Aber es ist halt ein sehr breit nutzbares Mainstreamsystem. Was auch immer wieder auffiel in den Jahren als Spieler und Spielleiter damit ist ein Effekt den ich Systemvertrauen nennen würde. Spiele ich 3.5 so heißt es als erstes: "ok, welches Material ist erlaubt?". Bei der 5E gibt es schon nach wenigen Treffen Anpassungen an "problematischen" Zaubern und Fähigkeiten. Die Antwort auf die obige Frage lautet bei 4E Runden meist schlicht: Alles was gedruckt wurde. Plus das was du dir ausdenkst.

Als 4E Spielleiter würde ich eigentlich nie auf die Idee kommen mir vorab Gedanken über erlaubtes Material zu machen - schlicht weil es sehr viele Wege gibt um einen guten Charakter zu machen und ich genau weiß: Wenn Spieler A sich darüber freut was sein Charakter so tolles kann so tut dies Spieler B meist ebenso - vielleicht aus anderen Gründen, doch beide Charakterkonzepte funktionieren meist sehr gleichwertig. Und wenn nicht so gibt es bereits Material welches sie nutzen können um dies zu erreichen.

Es ist dabei nicht einmal das Balancing allein was diesen Effekt erreicht, vielmehr eine ganz andere Änderung: Die 4E ist sehr stark darauf angelegt Probleme in einzelnen Schritten zu lösen. Praktisch nie ist es eine einzelne Aktion die ein Problem behebt (und wenn dann hat sie Kosten und Risiken) - die Lösung entsteht aus mehreren Aktionen. Dadurch werden besonders gute Aktionen eben auch in ihrer Wirkung abgefedert. Gleichzeitig ist es die Basis für Zusammenspiel. In keinem anderem D&D haben Spielercharaktere und ihre Gegner so viele Möglichkeiten zum Zusammenspiel. Das geht so weit, dass die Monster 2 neue Komplexitätsebenen spendiert bekamen und dadurch wesentlich vielfältiger wurden.

Es ist sehr selten, dass jemand in einer bestimmten Situation nichts zum Erfolg beiträgt - dadurch konnte auch der Schwierigkeitsgrad deutlich angehoben werden.

Ein anderer wesentlicher Punkt den ich sehr mag ist etwas was ich "Beschreibungsfreundlichkeit" nennen würde. Ich weiß nicht ob du schonmal einen D&D Roman gelesen hast. Sehr häufig gibt es dort Situationen in denen die Protagonisten auch in Kämpfe oder schwierige Situationen geraten. Vergleicht man jedoch das dort beschriebene mit dem Geschehen am Spieltisch in vielen D&D Editionen so besteht dort wenig Zusammenhang. Die Aktionen am Spieltisch sind viel weniger abwechslungsreich und gerade Dinge wie die "Full Attack" oder "du verlierst bei einer Finte deinen Geschicklichkeitsmodifikator" sind auch schlichtweg beschreibungsfeindlich.

Die 4E ist da eine Ausnahme, die meisten Charaktere tun in jeder Runde etwas anderes auch die Monster haben viel häufiger unterschiedliche Fähigkeiten und es fällt leicht die Kämpfe romanhaft zu beschreiben und trotzdem dabei auf das tatsächliche Spielgeschehen auf dem Tisch einzugehen. Da wird mit Finten, Tricks und Schwertkunst gearbeitet, nicht einfach nur draufgehauen. In keinem anderem D&D fällt es mir so leicht derart heranzugehen, gerade was nicht-magische Aktionen angeht.

Ziemlich wenig diskutiert werden aber auch die vielen kleinen Änderungen, seien es Regeln fürs Schleichen, Gelegenheitsattacken oder Regeln für unterschiedliche Waffentypen. Oder Regeln für Lehrmeister, für Zauberzutaten oder berittenen Kampf. Eigentlich bei allen diesen Anpassungen merkt man, dass sich Gedanken gemacht wurde "wie kann man dort das eigentliche Spiel verbessern" und das ist wohl auch der generelle Ton der 4E Anpassungen. Es ist halt ein System was recht gnadenlos auf Spielbarkeit und Spieler/Spielleiterhilfe getrimmt wurde.

Und damit genug der Werbung....denn man muss natürlich immer auch die Gründe dazusagen warum dies trotz aller Vorteile des Systems nicht so ankam. Gerade was die Darstellung angeht waren viele abgeschreckt durch die auf Spielbarkeit und nicht auf Lesbarkeit getrimmte Präsentation. Und gerade der "wir wollen die Regeln besser machen und Probleme beheben" Ansatz war auch der Grundstein um mit der Werbekampagne nach dem Motto "vorher war alles doof, spielt 4E! Verraten warum können wir aber nicht! Kauft es wenn es raus ist!" Spieler aufzubringen und die Flamewars zu starten.

Crimson King:
Ich mag an der 4e ganz allgemein den taktischen Tiefgang, die Balance und die gute Handhabbarkeit durch die Spielleitung. Gemessen an den Vorgängereditionen ist obendrein die hervorragende Heilungsmechanik zu nennen. Charakterbasteln macht auch Spaß wie nie zuvor oder danach.

Forlorn:
Ich mochte die 4E anfangs nicht, weil sie völlig anders war, als alles, was vorher so da gewesen ist.

Mittlerweile mag ich die 4E dafür, dass sie so völlig anders ist, als alles, was es sonst noch gibt. Ich habe viel Spaß an den taktischen Miniaturgefechten, den einfachen, ausbalancierten Regeln und den vielen tollen Supplements und Quellenbüchern, die diese Edition auf den Markt geworfen hat.

Sie ist einfach vorzubereiten, einfach zu leiten, im OneShot und in Kampagnen interessant.

Und sie ist ein Grund dafür, immer mal wieder meine alten D&D Miniaturen aus der Mottenkiste zu kramen.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln