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Überzeugt mich von Numenera (als SL)

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Aendymion:
Die Sache mit dem Ideenbaukasten und der inkonsistenten Weltbeschreibung wird ja oft kritisiert. Da aber gerade diese Freiheit und diese Offenheit der Weltbeschreibung explizit von Cook so gewollt ist, sehe ich es weniger als Fehler als ein entscheidendes Merkmal des Spiels. Und das gefällt logischerweise nicht jedem. Mir geht die Detailverliebtheit von DSA oder anderen sehr gut ausgearbeiteten Hintergründen inzwischen ziemlich auf die Nerven, weshalb ich Numenera als große Entlastung empfunden hab.

In meiner aktuellen Kampagne in einem der Königreiche in der Heimfeste (dem zivilisierten Gebiet im Westen der Neunten Welt) habe ich sehr viel Hintergrund zum Königreich, der Gesellschaft, den Machtverhältnissen, etc. im Laufe der Abenteuer dazu "erfunden". Das hat mir aber sehr viel Spaß gemacht, da mir das Setting ne Menge Freiheiten lässt und ich keine Angst haben musste, irgendwo mit offiziellen Vorgaben zu kollidieren oder nen Metaplot zu verletzen.

Habe dazu in meinem Blog auch mal einen Artikel geschrieben, der sich mit dem Thema der mangelnden Konsistenz der Welt und dem fehlendem Metaplot beschäftigt:

https://aendymion.wordpress.com/2016/08/15/gedankensplitter-numenera-und-der-metaplot/

Luxferre:
Wenn ich gerade überlegen sollte, mir Numenéra zuzulegen, dann würde mich die mangelnde Weltenbeschreibung schon abschrecken. Wenn ich es richtig verstehe, gibt es eigentlich nur sehr, sehr wenige Settingbeschreibungen und wichtige Dinge, wie die 9 Welten werden dabei außer Acht gelassen, richtig? Flasht mich jetzt eher ab. Auch wenn ich viele Weiße FleckenTM als optimal für mich empfinde, sollten grundlegende Dinge doch bitte enthalten sein.

Achamanian:

--- Zitat von: Luxferre am 13.09.2016 | 10:19 ---Wenn ich gerade überlegen sollte, mir Numenéra zuzulegen, dann würde mich die mangelnde Weltenbeschreibung schon abschrecken. Wenn ich es richtig verstehe, gibt es eigentlich nur sehr, sehr wenige Settingbeschreibungen und wichtige Dinge, wie die 9 Welten werden dabei außer Acht gelassen, richtig? Flasht mich jetzt eher ab. Auch wenn ich viele Weiße FleckenTM als optimal für mich empfinde, sollten grundlegende Dinge doch bitte enthalten sein.

--- Ende Zitat ---

Es gibt durchaus viel Weltbeschreibung - fast 100 Seiten im englischen Original, zusätzlich ein Haufen Settinginfos in den Abenteuern. Durchaus auch mit übergreifenden Elementen wie der Bernsteinkirche und anderen Kulten und Organisationen. Man steht da nicht im Regen. Es ist eben nur keine durchdesignte Welt voller Querbezüge - genau da kommt sie mir entgegen, weil sie eben so offensiv dazu einlädt, mit Elementen zu spielen. Man muss aber wohl schon eine gewisse Toleranz für Brüche und vielleicht auch für ein bisschen Ironie haben.
Was tatsächlich "fehlt", sind irgendwelche konkreten Hinweise auf die Vorläuferzivilisationen - Artefakte und Cyphers werden nur der Wirkung und evtl. dem Aussehen nach beschrieben. Aus beidem kann man natürlich versuchen, Schlüsse über ihre Urheber und ihren ursprünglichen Zweck zu ziehen, aber eigentlich sieht das Setting das so nicht vor - insofern ist die Behauptung, es ginge um "Discovery", auch etwas irreführend. Es geht zwar schon darum, Dinge zu entdecken, dann aber doch eher um deren nutzbringenden Einsatz in der Gegenwart als um die Frage, welche Bedeutung oder welchen Ursprung sie haben.
Ich finde das okay. Nach einer fast dreijährigen Kampagne kann ich sagen, dass solche Infos nie wirklich wichtig waren bzw. dass es immer am spaßigsten ist, wenn alle am Tisch gemeinsam theoretisieren, woher etwas nun kommt und was es bedeutet und man diese Theorien dann als SL aufnehmen und noch ein paar Andeutungen in die Richtung nachschieben kann.

bobibob bobsen:
Ich bin damit sehr zufrieden. Das die acht Hochkulturen nicht beschrieben werden finde ich ok, das Wissen ist verloren gegangen und wir erforschen das gemeinsam. Ich habe jedem meiner Mitspieler gebeten mir einen kleinen Abriss über eine dieser anzufertigen. Wenn ich mir so überlege was wir über die ägyptische Kultur wissen , die ja nur 3t Jahre zurückliegt was wird die Menscheit wohl noch darüber wissen in 1000000t Jahren.Die Welt wird ja auch nur zu ca.ein Zehntel beschrieben. Da bleibt viel Platz für Eigenes.
Die intrusions finde ich so wie sie im Grw stehen auch eher schlecht gewählt. Das man sie aber abwehren kann finde ich extre gut. Nicht immer trifft man den Geschmack der Mitspieler. Mir fällt es inzwischen recht leicht was passendes zu improvisieren.

Luxferre:
Danke für die -wichtige!- Erläuterung, Rumpel.
Denn bisher klang sehr durch, dass das Setting völlig unzureichend beschrieben sei. Eher abschreckend für potentielle Käufer.

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