Autor Thema: [Unknown Armies 2] The Atlanta Files  (Gelesen 1129 mal)

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Offline Gwynplaine

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[Unknown Armies 2] The Atlanta Files
« am: 14.09.2016 | 21:23 »
Unknown Armies: The Atlanta Files
Kommentare, Anmerkungen und Fragen sind ausdrücklich erwünscht  ;)

Die Kampagne ist darauf ausgelegt, dass kein regelmäßiger Spielrhythmus notwendig ist. Ebenso kann jede Folge eine unterschiedliche Anzahl Charaktere/Spieler beinhalten. Möglich wäre ein Spiel ab 3 Personen (SL + 2 Spieler).
Als Regelwerk benutzen wir Unknown Armies (2. Edition) mit ein paar kampagnenspezifischen Modifikationen und Anleihen aus GUMSHOE und Prime Time Adventures.
Gespielt wird ein Ermittlerteam, welches im okkulten Untergrund ermittelt. Die Kampagne wird wie eine Fernsehserie in Staffeln aufgeteilt (5 Folgen = Spielabende pro Staffel). Jede Folge hat einen eigenen, abgeschlossenen Fall, aber es wird auch folgen- und staffelübergreifende Handlungsbögen geben.

Die Charaktere haben alle noch keine Berührung mit dem okkulten Untergrund gehabt. Dies wird sich im Laufe der Zeit ändern  >;D
Generell wird sich das ganze aber nicht rein am UA-Hintergrund orientieren sondern ebenso Elemente aus Akte X, Fringe, Twin Peaks und True Detective enthalten. Prämisse ist allerdings, dass alles Böse vom Menschen ausgeht. Es werden keine Aliens vorkommen...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

SCs:

Linda C. Carter
Spieler: Lordwächter des Krisenmanagements
Eine vorbildliche FBI-Agentin mit einem Hang zum Perfektionismus.
Obsession: Geheimnisse aufdecken
Wutimpuls: (diplomatische) Immunität vor Strafverfolgung
Furchtimpuls: Orientierungslosigkeit
Tugendimpuls: Die Agency und ihre Kollegen
Beziehungen: Chuck Bailey (Traumatologe), Jason Holt (Journalist), David Coulson (Vorgesetzer)

Ed Cunning
Spieler: Wolf
Ex-Cop und privater Ermittler.
Obsession: Zusammenhänge herstellen
Wutimpuls: Emotionalität statt Logik
Furchtimpuls: davor, den Verstand zu verlieren
Tugendimpuls: um jeden Preis die Wahrheit aufdecken
Beziehungen: Fiona Nelson (Exfrau), Darryl Jackson (Politiker), Galileo (Goldfisch)

Dr. James “Wally” Wolschovski
Spieler: Johannes
Gerichtsmediziner
Obsession: Medizin
Wutimpuls: Nachlässigkeit
Furchtimpuls: Unsauberkeit
Tugendimpuls: die Wahrheit muss ans Licht!
Beziehungen: Susan Wolschovski (Cousine), Ted O’Malley (Schulfreund)

Patrick O’Hara
Spieler: Kampfwurst
Streifenbulle, den nur die Uniform davon trennt ein gewöhnlicher Schläger zu sein
Obsession: Dieser eine Fall lässt ihn nicht los. Er muss ihn lösen. Er sieht Zusammenhänge, die Andere nicht sehen können (oder wollen?)
Wutimpuls: Ignoranz
Furchtimpuls: Angst zu versagen
Tugendimpuls: Unschuldige beschützen
Beziehungen: Jeffrey Campbell (Ex-Partner, dem Patrick das Leben gerettet hat), Sean O’Hara (Bruder und Staranwalt)

Spielleiter: Gwynplaine
« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 21:58 von Gwynplaine »

Offline Gwynplaine

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Re: [Unknown Armies 2] The Atlanta Files
« Antwort #1 am: 14.09.2016 | 21:26 »
Episode 1: "Legolas"


Prolog:
Der Gerichtsmediziner Dr. Wolschovski (Johannes) erwacht in einem weißen, fensterlosen Raum. Über ihm flackern Leuchtstoffröhren, zu seiner Linken befindet sich eine Stahltür mit einer darüber angebrachten Kamera deren rote LED wie ein blutiges Auge auf ihn gerichtet ist. Er sitzt an einem Metalltisch, seine Beine sind mit Fußschellen fixiert und er trägt eine Zwangsjacke. Wie er hier hingekommen ist weiß er nicht mehr.
Ihm gegenüber sitzt ein dunkelhäutiger Mann und spricht ihn an:” Na Frank, wieder wach?”
Dr. Wolschovski ist irritiert. Er heißt James mit Vornamen und nicht Frank. Außerdem will er wissen, wo er ist und warum man ihn offensichtlich festhält.
Der dunkelhäutige Mann stellt sich als Dr. Stanley Wilson vor und sagt:”Frankie, das haben wir doch schon alles mehrmals besprochen.”
Dr. Wolschovski protestiert energisch und sagt noch einmal, dass er nicht Frank heisst und er hier der Doktor sei.
Dr. Stanley scheint genervt zu sein: “Pass auf Frank. Der Reverend ist gerade bei seinem Cousin, dem Gouverneur und versucht noch einen Gnadengesuch für Dich durchzusetzen. Das ist das Einzige, was Dich noch vor der Giftspritze bewahren kann. Sei also bitte ehrlich zu mir und erzähl mir nochmal alles von Anfang an…”


Szene 1:
Mitte Juni 2006, mittags
Der Gerichtsmediziner Dr. Wolschovski (Johannes) wird gegen Mittag zu einem Tatort an einem offenliegenden Kanal in einem Industriegebiet in Atlanta gerufen. Als er dort eintrifft sind bereits mehrere Leute der Spurensicherung zugegen sowie der Streifenpolizist Patrick O’Hara (Paul), der die Leiche gefunden hat. Ein weiterer Mann scheint sich ebenfalls für den Fundort zu interessieren: der Privatermittler und Ex-Cop Ed Cunning (Wolf), der den Polizeifunk abgehört haben muss sowie eine junge, perfekt gestylte Lady, die sich als FBI-Agentin Linda C. Carter (Lordwächter des Krisenmanagements) herausstellt. Ein wenig ungewöhnlich, dass das FBI so kurz nach dem Fund einer Leiche hier auftaucht, aber niemand scheint das ernsthaft hinterfragen zu wollen.

Die Leiche ist ein nackter, junger Weißer, der den Körperbau einer römischen Statue und ein sehr hübsches Gesicht hat. Sein Körper ist an mehreren Stellen mit Löchern vom Durchmesser eines kleinen Fingers versehen und sein Schädel wurde offensichtlich eingeschlagen. Die Leiche wurde an der Böschung des Kanals abgelegt.
Dr. Wolschovski stellt fest, dass die Leiche gewaschen worden sein muss, denn es sind keine Blutspuren an dem Körper zu sehen. Er schätzt grob, dass der Körper zwischen 12 und 24 Stunden dort gelegen haben muss.
Währenddessen untersucht Ed Cunning die Umgebung und findet zum einen Reifenspuren, die aber nur bis zur Straße zu verfolgen sind und sieht gegenüber, auf der anderen Seite des Kanals den Unterschlupf eines Obdachlosen (Gwynplaine). Dessen Befragung verläuft aber zunächst erfolglos. Der Mann behauptet, nichts gesehen zu haben und will keinen Ärger.
Dem Polizisten Patrick O’Hara reicht das nicht. Nachdem Ed Cunning zum Tatort zurückkehrt und der Obdachlose sich aufmacht, seinen Lagerplatz mit Sack und Pack zu verlassen, übernimmt O’Hara die Befragung. Unter Androhung von Gewalt und auf ziemlich ruppige Art und Weise schüchtert er den armen Mann dermaßen ein, dass dieser zugibt, in der Nacht gegen 03:00 Uhr einen gelben Lieferwagen gesehen zu haben, aus dessen Laderaum ein Mann einen in eine Plane oder Tuch gewickelten Körper getragen habe und, nachdem er die Plane entfernt hätte, den Körper die Böschung hinuntergerollt hat.
Der Mann sei etwa so groß wie Officer O’Hara gewesen und der Lieferwagen hatte eine rote Aufschrift. Da er nicht lesen könne habe er sich nur “Dreieck, Bogen, Schlange” gemerkt, was Officer O’Hara entweder für die Aufschrift “VCS” oder “ACS” hält.
Nachdem der Obdachlose offensichtlich nicht mehr weiß lässt O’Hara von ihm ab.

Szene 2:
Juni 2006, einen Tag später
Das Ergebnis der Untersuchung durch den Gerichtsmediziner Dr. Wolschovski:
  • der Tote war 23 Jahre alt und hieß Sebastian Roberts
  • er war mehrfach wegen Prostitution vorbestraft
  • die runden Löcher sind Wunden von Pfeilen mit moderner, handelsüblicher Bullet-Spitze und sind nur im vorderen 180°-Bereich des Körpers zu finden
  • die Pfeile waren wohl nicht direkt tödlich, haben aber Organe verletzt so dass ohne Behandlung im Krankenhaus der Tod früher oder später eingetreten wäre
  • Todesursache war ein Schlag auf den Hinterkopf mit einem stumpfen Gegenstand
  • der Tote hat außerdem Fesselspuren an Hand- und Fußgelenken.
  • obwohl die Leiche gewaschen wurde fanden sich unter den Fingernägeln Reste von Baumrinde (Ahorn) und Moos
  • der Fundort der Leiche war bereits Fundort zweier ähnlicher Leichen (Pfeilwunden) und zwar von 2 und vor 5 Jahren. Offensichtlich hat aber wohl niemand diese Fälle in Verbindung gebracht. Dr. Wolschovski vermutet einen Serientäter und ärgert sich über die Schlamperei seiner Behörde.
Offiziell wird der Fall Special Agent Carter und dem FBI übertragen, O’Hara, Cunning und Wolschovski werden ihr als beratendes Ermittlerteam an die Seite gestellt. Intern bei der Polizei und kurz darauf in der Presse wird der Killer “Legolas” genannt.

Szene 3:
Juni 2006, zwei Tage später
Der Polizist O’Hara hat eine Vermutung, was den Lieferwagen betrifft. Das Waisenhaus “Atlanta Childrens Shelter” (ACS) verwendet gelbe Lieferwagen und Schulbusse mit roter Aufschrift. O’Hara ist dort aufgewachsen, was er den anderen Ermittlern jedoch zunächst verschweigt. Zusammen mit dem Privatschnüffler Ed Cunning stattet er dem Kinderheim einen Besuch ab. Einen Durchsuchungsbefehl bekommt er jedoch vorher nicht, da sein Vorgesetzter offensichtlich wieder eine von O’Haras Verschwörungstheorien vermutet.
Im Hof vom ACS stehen drei gelbe Lieferwagen, die der Beschreibung des Obdachlosen am Tatort entsprechen.
Die beiden Männer werden sehr freundlich von der Leiterin der Einrichtung, Miss Annie Miller (Gwynplaine), empfangen. Sie gibt Auskunft darüber, dass die Lieferwagen von den Mitarbeitern und Betreuern genutzt werden, welche allerdings ein Fahrtenbuch führen. Ihrer Meinung nach wurde kein Lieferwagen zwischenzeitlich vermisst. Sie erlaubt Cunning und O’Hara die Durchsicht der Bücher und der Vergleich der Kilometerstände ergibt, dass bei einem der Lieferwagen knapp 60km nicht dokumentiert sind. Einer weiteren Inspektion der Wagen und des Waisenhauses widerspricht sie allerdings mit Hinweis auf den fehlenden Durchsuchungsbefehl. O’Hara lenkt daraufhin Miss Miller ab so dass Cunning schnell Fingerabdrücke vom Lenkrad des auffälligen Lieferwagens nehmen kann und ihn einer kurzen Untersuchung unterzieht: Sitz und Spiegel sind in etwa für Cunnings Körpergröße eingestellt, die Ladefläche ist penibel gesäubert worden (im Gegensatz zu den Ladeflächen der beiden anderen Lieferwagen). Weiteres kann er in der kurzen Zeit nicht zu Tage fördern.

Szene 4:
Juni 2006, die folgenden zwei Wochen
Die FBI-Agentin Linda C. Carter (Lordwächter des Krisenmanagements) recherchiert den Background des Toten im Milieu und erfährt, dass dieser seit einigen Jahren als Prostituierter in verschiedenen Bars und Kneipen arbeitet. Zuletzt wäre er oft in der “Flamingo-Bar” anzutreffen gewesen, einem Club der von den “Aryan Angels”, einer Motorradgang mit Verbindungen zum Ku-Klux-Klan, betrieben wird. Deren Boss ist Garrett Doyle, mehrfach vorbestraft wegen Körperverletzung, Drogenhandel und Zuhälterei. Trotz dieser zweifelhaften Verbindungen ist der Club ein beliebtes Ziel am Wochenende zum tanzen, trinken und flirten - auch für “Normalos”.
Gemeinsam beschließen die Ermittler später, der Flamingo-Bar einen Besuch abzustatten (inoffiziell).

Zwischenszene im weißen Raum:
Dr. Wilson: “Die Flamingo-Bar. Dort kam es ja später zum Desaster, nicht wahr Frank?”

Szene 5:
(Charakterszene Ed Cunning)
Ed sitzt zu Hause und überlegt. Er denkt fieberhaft über den Fall nach und  wo die Verbindungen zwischen dem Toten und dem ACS liegen könnten. Immer wenn Ed eine harte Nuss zu knacken hat führt er Selbstgespräche - die er allerdings als Zwiegespräch mit seinem Goldfisch Galileo (Gwynplaine) auffasst.
Galileo gibt Ed den Tipp, doch einmal die Hintergründe zu prüfen. Wer steckt eigentlich hinter dem ACS?

Szene 6:
(Charakterszene Linda C. Carter)
Die FBI-Agentin Carter bittet ihren Vorgesetzten, Supervisory Special Agent David Coulson (Gwynplaine), ihr ein zwei-Mann-Team als Backup für die Ermittlungen in der “Flamingo-Bar” zur Verfügung zu stellen. Coulson willigt aufgrund der bisher hervorragenden Arbeit von Special Agent Carter ein. Er bittet sie jedoch, die Ermittlungen zum Fall zügig abzuschließen, da er bereits eine interne Rüge bezüglich der Ermittlungen beim ACS durch O’Hara und Cunning erhalten habe.
Zum Abschluss fragt Coulson, ob Agent Carter nicht mal mit ihm Essen gehen möchte, was Carter mit einem “Vielleicht” abwiegelt.

Szene 7:
(Charakterszene Patrick O’Hara)
Für die unerlaubte Ermittlung ohne Durchsuchungsbefehl beim ACS hat O’Hara einen ziemlichen Einlauf von seinem Captain bekommen und ist bis aufs weitere suspendiert worden. Er fällt daraufhin in ein ziemliches emotionales Loch und fängt wieder an, sich mit diesem alten Fall zu beschäftigen, den er seit Jahren untersucht und zu dem er zahlreiche Verbindungen glaubt zu sehen. Das schlimme dabei ist, dass nur er diese Verbindungen sieht und niemand ihm Glauben schenkt.
Eines Nachmittags packt er alle seine Akten dazu zusammen und besucht seinen Bruder Sean (Gwynplaine), der ein hoch angesehener Anwalt in Atlanta ist. Patrick platzt mitten in ein Klientengespräch und bittet Sean, sich die Akten anzusehen. Dieser ist darüber ziemlich aufgebracht (er weiß, dass sein Bruder sich hier offensichtlich in etwas hineingesteigert hat), sichert ihm aber zu, sich die Akten anzusehen, sofern Patrick in der nächsten Zeit die Füße stillhält. Er hat bereits von der Suspendierung erfahren und der Gouverneur hat ihn sogar schon bei einem Abendessen darauf angesprochen, was ihm extrem peinlich war.
Wenn Patrick erst mal den Ball flach hält würde er sogar dafür sorgen, dass die Suspendierung nur noch bis zum Monatsende gilt…

Szene 8:
(Charakterszene Dr. James Wolschovski)
Der Termin zum Besuch der Flamingo-Bar rückt näher woraufhin James mit seiner Cousine Susan telefoniert. Er weiß, dass sie ihn schon seit längerem mit einer Freundin verkuppeln will und willigt ein, sich mit dieser am Samstag (dem Tag des Flamingo-Bar-Besuchs) mittags zum Essen mit ihr zu treffen.
Das Essen läuft eher mäßig (James erzählt pausenlos von seiner Arbeit, was seine Begleitung totlangweilig bis eklig findet.). Trotzdem lädt er sie abends zum tanzen in die Flamingo-Bar ein (und hat damit sogleich eine gute Tarnung).

Szene 9:
Ende Juli 2006, gegen 23:00 Uhr
Linda C. Carter hat sich für den Bar-Besuch schick gemacht, ohne dabei auf ihre Glock zu verzichten. Zwei Agenten warten einige Blocks weiter in einem SUV und stehen für den Notfall bereit, falls Carter sie anfordert. Sie kommt ohne Probleme an den beiden bulligen Türstehern vorbei in den Club.
Ebenso treffen Dr. Wolschovski und seine Begleitung ein, die sich im Club direkt auf zur Bar machen.
Patrick O’Hara hat weniger Glück. Sein forsches Auftreten und die Tatsache, dass er für geübte Augen unverkennbar Polizist ist ruft die Türsteher auf den Plan. Da sie ihn nicht passieren lassen wollen fängt O’Hara doch tatsächlich mit beiden vor der wartenden Menge eine heftige Schlägerei an. Er weiß sich auch gut gegen die beiden Rocker zu wehren - und das obwohl einer der Beiden sogar eine Eisenstange benutzt (die ihm von O’Hara jedoch nach kurzer Zeit aus den Händen gerungen wird).
Als auch noch Ed Cunning (nach seinen Vorstellungen optimal für den Club angezogen - Hawaiihemd etc.) eintrifft, werden die beiden Türsteher schnell überwunden und blutend im Eingang zurückgelassen, während man sich den Weg nach drinnen bahnt.
Von dem Tumult an der Tür hat nur Special Agent Carter etwas mitbekommen, die die zeit nutzt sich ein wenig umzusehen. Der Club ist recht dunkel und besteht aus einer Bar, der Tanzfläche und einem Podest für den DJ.  Oben gibt es eine Galerie mit einer Tür, auf der sich unregelmäßig ein weiterer Rocker blicken lässt. Vier Türen gehen von der Clubfläche ab - zwei davon für die Toiletten. Agent Carter begibt sich an die Bar und beginnt, mit einem Mann zu flirten. Sie erfährt, dass er öfter in der Flamingo-Bar ist und viele Gäste hier kennt. Als sie die Sprache auf Sebastian Roberts bringt wird er plötzlich ganz kurz angebunden, sagt, dass er ihn schon länger nicht mehr hier gesehen habe und dass sie sich an den Besitzer der Bar, einen Mann namens Garrett Doyle, wenden soll. Danach verschwindet er von der Bar und lässt Agent Carter dort stehen.
Dr. Wolschovski sorgt währenddessen dafür, dass seine Begleiterin viel trinkt und sich auch kurz darauf zur Toilette verabschieden muss. Plötzlich bricht Panik im Eingangsbereich des Clubs aus. Gekreische von weiblichen Gästen füllt den Raum während draußen das Dröhnen von Motorrädern zu vernehmen ist.
Special Agent Carter kontaktiert über ihr Handy die beiden draußen wartenden FBI-Agenten um zu fragen was los sei. Die Schlägerei vor der Tür hat wohl die “Aryan Angels” auf den Plan gerufen, die wohl im Moment dabei sind, schwerbewaffnet (u.a. mit Schnellfeuergewehren) den Club zu umstellen.
Dr. Wolschovski bittet seine Begleitung, im WC-Bereich zu warten und wirft einen kurzen Blick aus den rückwärtigen Fenstern, die aber kaum eine Fluchtmöglichkeit darstellen. Hinter dem Club ist ein Innenhof, der an den beiden Ausgängen von zwei bewaffneten Rockern bewacht wird.
Kurzerhand wenden sich die vier Ermittler den beiden anderen verschlossenen Türen zu. Hinter der ersten verbirgt sich ein Lager und Kühlraum für Getränke, die zweite Tür wird von O’Hara aufgeschossen und man findet ein Treppenhaus vor. Oben angekommen geht es rechts zur Galerie und links zu einem Büro.
Diese Tür wird eingetreten und ein Raum mit Aktenschränken und einem massiven Schreibtisch von einem jalousienbehangenen Fenster kommt zum Vorschein. Am Schreibtisch telefoniert gerade der Besitzer des Clubs - Garrett Doyle - und verschanzt sich sofort mit gezogener Waffe hinter dem Tisch.
Ein kurzer Schusswechsel folgt, bei dem Doyle überwältigt werden kann. Mittlerweile sind draußen Schüsse, Polizeisirenen und ein Hubschrauber zu hören.
Special Agent Carter fordert Unterstützung an. Kurze Zeit später rauscht mit quietschenden Reifen ein SUV in den Innenhof. Die vier Ermittler und ihr überwältigter Gefangener Garrett Doyle verlassen das Büro im ersten Stock durch das Fenster und hasten in das Fahrzeug, während sich Rocker, Polizei und FBI weiter eine Schießerei liefern…

Szene 10:
Noch am selben Abend in einer Verhörzelle
Linda C. Carter und Officer O’Hara nehmen Garrett Doyle in die Mangel (Good Cop / Mad Cop ;-) ). Sie wollen wissen, was er über das Mordopfer Sebastian Roberts weiß. Doyle schaut Agent Carter nur verwirrt an und brüllt die beiden Ermittler an, ob das Verhör hier eine Verarschung oder ein Scherz sei. Carter und O’Hara können sich keinen Reim auf diese Aussage machen und fahren mit dem Verhör fort.
Sie erfahren, dass Sebastian Roberts am Abend vor seiner Ermordung in der Flamingo Bar war. Er fragt Agent Carter wieder, ob sie ihn verarschen will, was sie aber verneint. Daraufhin erzählt er, dass er Sebastian Roberts an diesem Abend zusammen mit Agent Carter gesehen habe, und dass sie ihm einen großen Betrag Bargeld gegeben hätte. Kurz darauf hätte Roberts die Flamingo Bar verlassen.

Währenddessen untersuchen Dr. Wolschovski und Ed Cunning die Unterlagen aus Doyles Büro. Sie finden ein Video einer Überwachungskamera, die Doyles Aussage bestätigt: Sebastian Roberts ist dort zu sehen, wie er von Agent Carter ein Bündel Geldscheine erhält (geschätzt 5.000 - 10.000 Dollar).
Ausserdem finden sie mehrere Unterlagen von einer gewissen “Dolphin Inc.”, die allerdings komplett auf  chinesisch geschrieben sind und bei denen es sich um Rechnungen zu handeln scheint.

Zwischenszene im weißen Raum:
Dr. Stanley: “Du willst mir also sagen, dass ihr damals schon auf die Dolphin Inc. gestoßen seid und nichts unternommen habt? Hättet ihr damals schon nachgeforscht, dann hättet ihr die Mädchen 2009 wahrscheinlich retten können. Ist dir das klar, Frank?”

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« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 21:29 von Gwynplaine »

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Re: [Unknown Armies 2] The Atlanta Files
« Antwort #2 am: 14.09.2016 | 21:27 »
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Szene 11:
Nach dem Verhör von Garrett Doyle und den Enthüllungen der Videoaufzeichnung wird Agent Carter zur Rede gestellt. Was hatte sie mit Sebastian Roberts zu schaffen? Warum hat sie ihm Geld gegeben? Wieso ermittelt sie in dem Fall und hat bisher nichts davon erwähnt?
Agent Carters Erklärung hört sich wenig glaubwürdig an: sie erzählt, sie hätte seit einiger Zeit eine Doppelgängerin (seit einem Vorfall mit einem gewissen Bill Toge). Die Frau, die auf dem Video zu sehen ist müsse diese Doppelgängerin sein. Sie selbst sei zu diesem Zeitpunkt mit einer anderen Mission betraut gewesen, was sie auch beweisen könne.
Die anderen Ermittler finden diese Erklärung zwar fragwürdig, nehmen sie aber erst einmal so hin (es bleiben aber deutliche Zweifel).

Szene 12:
Agent Carter sucht ihren Vorgesetzten David Coulson auf und bittet ihn, die Akte mit der fraglichen Mission freizugeben, damit sie beweisen könne, dass nicht sie die Frau auf dem Video sei.
Coulson befragt den FBI-Computer und stellt erstaunt fest, dass er keinen Zugriff mehr auf Carters Akte erhält. Diese Akte muss von höherer Instanz gesperrt worden sein.
Außerdem hat er für Carter die Anweisung, den Fall abzuschließen und Garrett Doyle als Täter zu präsentieren und hinter Schloss und Riegel zu bringen.
Carter protestiert erst, muss sich aber letztendlich ihrem Vorgesetzten beugen und willigt (auch in Hinsicht auf ihre Karriere) ein.

In den folgenden Monaten:
Garrett Doyle wurde der Mord an Sebastian Roberts angehängt und er wartet auf seinen Prozess.
Währenddessen recherchiert Ed Cunning jedoch auf eigene Faust weiter und versucht möglichst viele Informationen zu ACS zu erhalten. Er erfährt, dass das “Atlanta Childrens Shelter” von der Kirche und insbesondere Reverend William Ferro unterhalten wird. Der Reverend ist außerdem direkter Vorsitzender des ACS. Er stößt auch auf die Tatsache, dass vor einigen Jahren das komplette Personal von ACS ausgetauscht wurde - vom Direktor bis zur Putzfrau. Es gibt Gerüchte zu Mißbrauchsvorwürfen, die genauen Hintergründe dafür bleiben jedoch nebulös.
Der Reverend ist außerdem Cousin des Gouverneurs Edwin Ferro und hat somit großen auf die Politik und die Vergabe von Spenden. Tatsache ist, dass viele Steuergelder in Projekte des Reverends fließen (unter anderem eben ins ACS).

Dr. Wolschovski arbeitet weiterhin in der Gerichtsmedizin, prüft aber regelmäßig im Computer die Akten der verschiedenen Polizei- und Gerichtsbehörden. Er findet heraus, dass es tatsächlich bereits viel mehr ähnliche Fälle als urspünglich angenommen gab (insgesamt 13). Viele Fallakten sind allerdings im Computer gelöscht und es existiert oft nur noch ein Aktenzeichen ein ein paar Suchbegriffe zur Kategorisierung. Hatte er vorher gedacht, dass hier schlampig gearbeitet worden sein muss, als die Fälle nicht miteinander verknüpft wurden, so bildet sich bei ihm nun immer mehr die Überzeugung heraus, dass hier jemand bewusst etwas vertuschen möchte.

Auch Officer Patrick O’Hara lässt der Fall in den nächsten Monaten nicht los. Als Waise und ehemaliger Bewohner von ACS versucht er, alte Kontakte herzustellen. Auch er erfährt schnell, dass vor einiger Zeit das komplette Personal gewechselt wurde, macht jedoch den alten Direktor - Dr. Alan Withers ausfindig und vereinbart einen Termin mit ihm.
Er kontaktiert Agent Carter, Ed Cunning und Dr. Wolschovski und sie fahren gemeinsam den alten Mann besuchen.

Szene 13:
Dr. Alan Withers führt ein zurückgezogenes Leben. Der ehemalige Leiter von ACS sitzt im Rollstuhl und wird mit Sauerstoff versorgt. Er kann nicht mehr gut sprechen und scheint hin- und wieder etwas verwirrt.
Er erkennt Patrick O’Hara jedoch sofort und erzählt den Ermittlern, dass man das Team von ACS ausgetauscht hat, nachdem ein ehemaliger Bewohner namens Frank Dixon Mißbrauchsvorwürfe gegen ACS erhoben hat. Reverend Ferro hat Frank damals in seine Obhut genommen. Viel mehr kann Dr. Withers allerdings nicht beitragen.

Szene 14:
Man informiert sich in den Akten der Polizei über Frank Dixon. Er ist mehrfach vorbestraft (hauptsächlich wegen geringer Vergehen). Der Reverend hat Dixon im Zuge eines Resozialisierungsprogramms bei sich aufgenommen und ihm ein Dach über dem Kopf sowie Arbeit verschafft.
Die Ermittler nehmen Dixons Fährte auf und observieren ihn eine Zeit lang. Es scheint tatsächlich so zu sein, dass Dixon für den Reverend arbeitet und auch aktuell in dessen Villa wohnt. Er geht einem geregelten Tagesablauf nach und scheint sich von kriminellen Aktivitäten fern zu halten. Der Reverend bewohnt eine große Villa mit Park am Stadtrand von Atlanta. Die Ermittler vermuten, dass der Park auch der Tatort gewesen sein könnte: im Park gibt es Ahornbäume (Spuren der Rinde waren unter den Fingernägeln des Opfers zu finden) und die Strecke vom ACS zur Villa, dann zum Kanal und zurück zum ACS ist 59,3 km lang - was in etwa den fehlenden 60km im Fahrtenbuch bei ACS entspricht.
Man entschließt sich, nachts den Park der Villa genauer zu untersuchen. Tatsächlich findet man einen Ahorn, der Spuren von Pfeilbeschuss aufweist. In der Rinde lassen sich später im Labor außerdem noch mikroskopische Blutspuren nachweisen. Damit ist der Tatort offensichtlich gefunden. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Reverend Ferro hier ganz tief seine Finger mit im Spiel hat. Er ist auch der Einzige, der die Möglichkeiten einer groß angelegten Vertuschung hätte. Allerdings scheidet aus, ihn direkt verhaften zu lassen oder mit den Vorwürfen zu konfrontieren. Dazu hat man noch nicht genug belastendes Beweismaterial zusammen. Außerdem scheinen die offiziellen Stellen unter seinem Einfluss zu liegen und man hat mit Garrett Doyle ja bereits einen Schuldigen.
Die Ermittler beschließen also, Frank Dixon zu entführen und ihm ein Geständnis über den Reverend zu entlocken. Dieses Geständnis soll dann an Fernseh- und Zeitungsredaktionen verteilt werden.

Szene 15:
Ein verlassenes Lagerhaus. In der Mitte ein Stuhl, davor eine Kamera. Die Ermittler tragen schwarze Masken und haben Frank Dixon nachts aufgelauert und ihn hierher verfrachtet. Im Scheinwerferlicht übernimmt Ed Cunning die Befragung und nimmt diese gleichzeitig auf Video und Tonband auf.
Nach kurzer Orientierungslosigkeit und Gegenwehr knickt Frank Dixon ein, der ganz offensichtlich stark unter dem Einfluss des Reverends steht.
Er gibt zu für den Reverend zu arbeiten und liebt ihn wie seinen eigenen Vater. Auf die Frage, ob der Reverend blonde, gut gebaute junge Männer liebt antwortet Dixon “Ja, so wie ein Vater seine Kinder”. Seine Antworten sind ausweichend aber seine Willenskraft bröckelt und seine Sprache trägt zunehmend kindliche Züge. Letztendlich gibt er zu, dass der Reverend auf die gefesselten jungen Männer (und damit auch Sebastian Roberts) mit Pfeilen geschossen hat, weil es ihn sexuell erregt. Frank musste dann diejenigen, die danach noch lebten mit einem Hammer erschlagen und ihre Körper waschen und entsorgen.
Damit haben die Ermittler also ihr Geständnis.

Epilog im weißen Raum:
Die Stahltür öffnet sich und Reverend Ferro tritt ein. Er blickt zuerst zu Dr. Stanley, dann zum Mann in der Zwangsjacke (Dr. Wolschovski) und sagt:” Hallo Frankie. Es tut mir leid. Ich war bei Eddy, meinem Cousin, dem Gouverneur. Er hat ein Gnadengesuch für Dich abgelehnt.”

ENDE Episode 1


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« Letzte Änderung: 14.09.2016 | 21:29 von Gwynplaine »

Offline Kampfwurst

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Re: [Unknown Armies 2] The Atlanta Files
« Antwort #3 am: 14.09.2016 | 21:55 »
Hey, das kommt mir bekannt vor. :)

Paul hier. *wink*

Sehr cool. Freu mich aufs nächste Mal.