Autor Thema: Dragon Age: Inquisition  (Gelesen 8732 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Noir

  • Gast
Re: Dragon Age: Inquisition
« Antwort #75 am: 11.09.2016 | 19:24 »
Was ich dabei nicht verstehe: Was hindert dich daran, konsequent dem Hauptstrang zu folgen bzw. nur die Nebenaufgaben zu erfüllen, die du - in deinen Charakter eingetaucht - für so relevant hältst, dass sie auch in einer bedrohten Welt erledigt werden müssen/können bzw. dich auch gefühlt darin voran bringen, jeder gestählte Weltenretter zu werden, der am Ende obsiegt?

Du *musst* schließlich auch IRL, während du gerade an einem Heilmittel für Krebs arbeitest, weder Katzen von Bäumen retten noch Senioren über die Straße helfen. Du musst noch nicht einmal an Dingen forschen, die mit deiner eigentlichen Ziel durchaus verknüpft sind. Du entscheidest, für was du trotz deines großen Ziels Zeit aufbringen willst. Wenn du dich dabei verzettelst, ist nicht die Welt schuld, sondern du. Und das wiederum ist in Open-World-Spielen nicht anders.

Mich hindert daran nur der Mechanismus, dass man eben Sidequests machen muss, um Hauptquests freizuschalten und - und das finde ich ganz wichtig - der Wunsch, soviel vom Spiel mitzunehmen, was man kann.

Aber da ist dann eben das, was Sashael sagte. Und gerade in Inquisition ist der Inquisitor eben extrem bekannt und da ist es dann halt doch totaler Käse, wenn ich diesen Ballast noch präsentiert bekomme und eine eigentlich gute Hauptstory so einfach untergeht.

Und dann muss man natürlich auch noch darüber nachdenken, ob sich ein Spiel, dass einem dieses Gameplay und diese Quests anbietet, sich nicht genau dieser Kritik stellen muss oder zumindest diese Kritik ausgesprochen werden darf. Klar hindert mich nur wenig daran, mich nur der Hauptstory zu widmen ... aber das Spiel ist eben nicht nur Hauptstory, sondern eben das Komplettpaket. Und das Komplettpaket ist so wie es ist imho nicht sehr gut.

Offline Orlock

  • Adventurer
  • ****
  • Beiträge: 723
  • Username: Orlock
Re: Dragon Age: Inquisition
« Antwort #76 am: 11.09.2016 | 19:41 »
Ich bin eigentlich auch der Komplettierer. Ich nehme so viele Nebenquests mit, wie möglich. Inquisition ist offenbar nicht dafür gemacht. Diese Erkenntnis ist mir viel zu spät gekommen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon einfach keine Lust mehr.
Das ist natürlich auch mein Fehler, gebe ich gerne zu. Aber da ich nicht der Einzige bin, den das stört, scheint das schon ein gewisser Nachteil des Spiels zu sein. Da kann man drüber hinwegsehen, oder nicht. Das ist dann sicherlich Geschmackssache.
Aber Inquisition ist ja nun wahrlich nicht das einzige Open World Spiel. Ich nehme als unmittelbaren Konkurrenten mal Skyrim. Da funktioniert die offene Welt mit den ebenfalls unzähligen Nebenquests so viel besser. Das habe ich hunderte Stunden mit wechselnden Charakteren gespielt. Dabei habe ich nur ein einziges Mal die Hauptquest beendet. (Die ist sicher auch nicht das Highlight des Spiels.) Aber daran wird der massive Unterschied sichtbar.
Inquisition: Hauptquest und Inszenierung gewohnt stark. Das Drumherum dagegen schwach. Und das Drumherum frisst einen enormen Anteil der Spielzeit.
Skyrim: Hauptquest naja. Aber die Welt Drumherum wirkt um so vieles lebendiger und durchdachter, dass ich darin ewig herumlaufen konnte, ohne mich zu langweilen.
Das ist natürlich alles nur mein persönlicher Eindruck. Was ich damit sagen will ist, dass sich das Problem nicht auf das Thema Open World begrenzen lässt. Bei Inquisition wurden einfach einige Designentscheidungen getroffen, die das Spiel aus meiner Wohlfühlzone rausmanövriert haben.