Autor Thema: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!  (Gelesen 118258 mal)

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Offline Isegrim

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #150 am: 24.09.2016 | 23:03 »
(Kartago hatte direkt Rom angegriffen. Das führte dazu, dass der Grieche NICHTS machen musste und damit das Spiel haushoch gewann).

Hört sich auch nach dem dämlichen Move für Karthago an, wenn es i-wie die reale Geschichte abbilden will. Wenns auch Rom mit in den Untergang reißt, ist das mit der Geschichtssimulation ofensichtlich etwas schief gelaufen...

Jepp. Einer der Kritikpunkte am Spiel (wenn ich mich an die Diskussionen, die ich darüber mitbekommen habe, noch richtig erinnere). Dein Ziel als Römer war es am besten die Pikten auszurotten (Weil Du auch die Wikiniger als Volk hattest). Dementsprechend musstest Du so schnell wie möglich nach Norden ziehen.Kann sein.

Naja, entweder man ist halt viel erfolgreicher als die echten Römer (weil man einfacher viel mehr Land besetzt als die), oder man ignoriert Teile des Südens und verschenkt massig Punkt.
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Offline D. Athair

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #151 am: 24.09.2016 | 23:07 »
Man kann Wargaming durchaus mit SL spielen. Wenns auch vermutlich ähnlich selten ist wie PnP ohne.
... das war mal ganz anders. Und einige Regelwerke empfehlen sehr eindringlich mit "Umpire" zu spielen. Dazu gehören auch Neuere wie z.B. Pike & Shotte. Das Inquisitor-Tabletop dagegen lässt sich gar nicht ohne SL spielen.

@ Spiel & Erzählung und Improtheater:
Ich würde für den "Improtheater-Einfluss" keine eigene Achse aufmachen. Die Verschiedenheit von Improtheater und  Theaterstück-Aufführung bewegt sich für mich auf ner ähnlichen Ebene wie die Unterscheidung von Spiel und Erzählung.
Die Dimension der schauspielerischen Leistung ist mMn von den Unterscheidungen unabhängig.
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #152 am: 24.09.2016 | 23:15 »
Hört sich auch nach dem dämlichen Move für Karthago an, wenn es i-wie die reale Geschichte abbilden will. Wenns auch Rom mit in den Untergang reißt, ist das mit der Geschichtssimulation ofensichtlich etwas schief gelaufen...
Vorsicht! Sword of Rome spielt zwischen 362 - 272 bc also weit vor den punischen Kriegen. Da war Rom noch ziemlich schwach aufgestellt. Karthago hatte sich also noch nichtmal mit in den Untergang gerissen mit dem Move. Der Grieche in Süditalien hatte halt nichts zu tun und konnte Däumchen drehen. Eigentlich wurde vom Spiel erwartet, dass Karthago auf die Griechen eindrischt.
Naja. Egal. Es geht hier ja um Dramaturgie. Wargaming sollte ja nur ein kleiner Einschub sein.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #153 am: 24.09.2016 | 23:48 »
Wenn also-trotz der Verwendung ausgefeilter Regeln-dennoch die geschichte im Vordergrund steht, dann würde ich dies auch als Storyorientierte Runde einordnen. Ob die Geschichte im Vordergrund steht, das würde ich schlicht anm raum festmachen, welche diese einnimmt.
Ich würde sagen: Es kommt weniger darauf an, wie sehr die Geschichte im Vordergrund steht, sondern mehr aus welchem Blickwinkel man Geschichte betrachtet. Kann man die Geschichte, während sie nach und nach (mit all ihren Wendungen, Brüchen und Überraschungsmomenten) entfaltet wird, genießen oder ist das erst im Nachhinein möglich?
(Das ist so ein bißchen wie beim Urlaub: Hat man die Reise geplant und erwartet man bestimmte Dinge oder fährt man einfach wohin und schaut, was passiert. Tolle Urlaubserlebnisse wollen alle.) Man könnte auch sagen: Der Weg zur Geschichte ist im RSP einmal die Erzählung und das andere Mal das Spiel. Der Unterschied ist v.a. welche Wirkung der Weg auf das Ergebnis hat und wodurch das Ergebnis zu seiner "Legitimation"/seinem "Sinn" kommt.

Addendum: Man merkt vielleicht wie unsauber die Begriffe sind. Wenn man das sauber beschreiben wollte, müsste man Erzählung und Spiel jeweils als Grundannahme/Intension, als Methode, als Weg und als Prozess begrifflich unterscheiden können. Denn: Sowohl erzählorientertes RPG als auch spielerisch orientiertes RPG nutzen beide Erzählung und Spiel als Methode und als Prozess. [...]

Ach, das krieg ich heut nicht mehr richtig hin.


Wenn größtenteils über die Charaktere, ihre Entwicklung oder ihre Erlebnisse gesprochen wird, ist die Runde eher stroyorientiert.
Würde ich nicht sagen. Die Unterscheidung ergibt sich über den Weg. Entwickeln sich Figuren über Erzählung oder übers Spielen? (Nach einer OSR-Kampagne hast du genauso vielschichtige und vielfältige Figuren wie nach einer DSA-Kampagne. Nur ist die OSR-Figur fast ohne Hintergrund gestartet und hat sich ihre Persönlichkeit durch das Spiel und im Spiel erarbeitet. Bei DSA hast du eher eine Hintergrundgeschichte für eine Figur, die im Lauf der Kampagne erzählerisch weiterentwickelt wurde.)
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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #154 am: 25.09.2016 | 00:13 »
Würde ich nicht sagen. Die Unterscheidung ergibt sich über den Weg. Entwickeln sich Figuren über Erzählung oder übers Spielen? (Nach einer OSR-Kampagne hast du genauso vielschichtige und vielfältige Figuren wie nach einer DSA-Kampagne. Nur ist die OSR-Figur fast ohne Hintergrund gestartet und hat sich ihre Persönlichkeit durch das Spiel und im Spiel erarbeitet. Bei DSA hast du eher eine Hintergrundgeschichte für eine Figur, die im Lauf der Kampagne erzählerisch weiterentwickelt wurde.)

Ich weiß nicht, das klingt mir jetzt weniger nach Story <=> Spiel und mehr nach "Develop at Start"<=> "Develop in Play". Was durchaus ein bißchen verwandt sein mag, aber eben nicht dasselbe; ich kann insbesondere eigentlich immer mit einem "nur halbfertigen" Charakter ohne großen Hintergrund starten und den später noch vertiefen, bzw. mögen umgekehrt im Spiel schon mal Ereignisse vorkommen, die eine ganze sorgsam-detailliert ausgearbeitete Charakter-Vorgeschichte zur Makulatur machen (und wenn's bloß wäre, daß sich die Vorgeschichte auf Teile des Settings bezieht, die die Kampagne dann nie wieder besucht...).

Offline Maarzan

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #155 am: 25.09.2016 | 07:25 »
Mir scheint ja eher das Beharren darauf, etwas hinter dem Rücken und gegen den Willen von Spielteilnehmern durchdrücken zu wollen, vergiftet die Atmosphäre. Ansonsten war man sich ja einig, dass jeder so spielen soll, wie er möchte - und das ist ja im obrigen Fall nicht möglich.

Exakt dies.

Das wenn alle am Tisch einverstanden sind, das einfach ein anderer Spielstil und völlig in Ordnung ist, habe ich ja des Öfteren schon geschrieben.
Und die einschlägigen Storyteller sind es, die sich da winden und eben nicht offen spielen oder am Tisch nachfragen wollen wie die Meinung zu Eingriffen tatsächlich ist, sondern sonst etwas für Rechtfertigungen zusammenklauben, um die Mitspieler eben nicht tatsächlich beteiligen zu müssen, ob das was sie da nun eigenmächtig ändern wollen OK ist.

Die Eingriffe/Techniken zur Storysteuerung stehen im Übrigen nicht nur dem Spiel/Herausforderungsaspekt entgegen, sondern auch dem der Simulation/erkundung und nach dem Setzen der Ausgangslage sogar dem Narrativismus nach GNS.
Passen können diese Techniken wieder zum "Buttkicken", wo sie dann nicht der Story, aber wieder dem Erreichen eines vorgesehenen Endzustands dienen (Weg vs. Ziel).

« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 07:55 von Maarzan »
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #156 am: 25.09.2016 | 09:25 »
Ich würde für den "Improtheater-Einfluss" keine eigene Achse aufmachen. Die Verschiedenheit von Improtheater und  Theaterstück-Aufführung bewegt sich für mich auf ner ähnlichen Ebene wie die Unterscheidung von Spiel und Erzählung.
Du siehst also Improtheater auf der Spielseite während normales Theater auf der Erzählungsseite steht?

Kann man sicherlich so sehen. Allerdings habe ich selber Probleme damit, weil die Spielregeln im Improtheater verwendet werden, um Geschichten zu erzählen. Gerade wenn Du Dir die Langformen ansiehst, werden da eine Menge Dramaturgiewerkzeuge und -guidelines im Spiel verwendet. Wenn Du Dir dann die Elemente des Improtheaters im Rollenspiel anschaust, landest Du bei so Sachen wie Dogs in the Vineyard, Fiasko (egal ob man es als Rollenspiel sieht oder nicht) und aktueller, die Charaktererschaffung von Beyond the Wall. Und ehrlich gesagt habe ich bei allen genannten Spielen das Problem diese auf einer reinen Erzähl-Spiel-Skala einzustellen, weil die Spielelemente das Erzählen erleichtern und fokussieren sollen, während der Fokus beim traditionellen Erzählspiel (DSA, Vampire usw) auf den eigenen Charakter gelegt wird, durch den die Geschichte erlebt werden soll.
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #157 am: 25.09.2016 | 09:42 »
Zitat
Mir scheint ja eher das Beharren darauf, etwas hinter dem Rücken und gegen den Willen von Spielteilnehmern durchdrücken zu wollen, vergiftet die Atmosphäre. Ansonsten war man sich ja einig, dass jeder so spielen soll, wie er möchte - und das ist ja im obrigen Fall nicht möglich.
Ich finde, dass dies das Problem perfekt auf den Punkt bringt. Irgendwer hat jeder die Attitüde "Jeder wie er will" aber trotzdem gibt es auch unter denen offensichtlich Leute die das eher als "Jeder wie er will, bei mir aber wie ich will" leben. Und das Problem bauscht sich dadurch weiter auf, weil es ja nicht mal generell nicht in Ordnung ist, nur sobald jemand dann etas anders will, will er sicher nicht dort mitspielen. Ich denke da schwingt viel Angst mit: "Ich kann mich nicht mal darauf verlassen in eine Spielrunde zu kommen und zu wissen was abgeht."

Offline Issi

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #158 am: 25.09.2016 | 09:56 »
Was wäre denn das Schlimmste was passieren könnte, wenn ich bei einem mir unbekannten Spielleiter und seiner Runde spiele?
Bei mir wäre das Schlimmste, dass ich mich langweile oder gegängelt fühle und, dass ich feststelle dass mir der Umgangston untereinander nicht gefällt.
Das Resultat wäre:  ich äußere das in der Hoffnung auf Besserung und oder-ich spiele nicht mehr mit.
Dass ich nach Jahren feststelle, alle Herausforderungen waren nicht echt, nur Lug und Trug, wäre vielleicht blöd, aber lange nicht so schlimm, dass ich wegen  "Verrat oder Betrug" all die schönen Momente vergessen könnte, in denen man gemeinsam gelacht und Spaß hatte.
Das liegt daran, dass mein Schwerpunkt nicht nur auf Herausforderung liegt, sondern auf spannenden und lustigen Spielsitzungen in denen man gemeinsam Spaß hat. Dass es bei Leuten die echte Herausforderungen an aller erste Stelle stellen, anders ist, kann ich sehr gut aktzeptieren. Ich muß aber ehrlicherweise gestehen, dass es bei mir so nicht  ist.
Ich selbst spiele nach Regeln, weil sie so gut sind, dass ich das kann, und weil sie genug Auffangnetze für die Spieler bieten und damit verschieden Spielstilen ein Stück weit entgegen kommen.
Ich weiß aber, dass es die unterschiedlichsten Spielstile und Systeme gibt, und möchte deshalb davon Abstand nehmen meinen Spielstil auf ein vollkommen anderes System zu übertragen, und oder auf eine Gruppe mit anderen Schwerpunkten , wie z. B. Dramaturgie.
Oder auf Mensche die ich gar nicht kenne.
Wie es sich dann wirklich anfühlt in dieser Gruppe zu sitzen, weiß man eigentlich erst, wenn man mal mitspielt.
Ohne diese Erfahrung vage ich deshalb auch nichts zu beurteilen.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 10:35 von Issi »

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #159 am: 25.09.2016 | 10:16 »
Zitat
Was wäre denn das Schlimmste was passieren könnte, wenn ich bei einem mir unbekannten Spielleiter und seiner Runde spiele?
Mich zu langweilen finde ich nicht problematisch. Da habe ich ja direkt Feedback und kann sofort entscheiden nicht mehr mitzuspielen. Für mich wäre das schlimmste wohl herausfinden zu müssen, dass meine gesamten Handlungen irrelevant waren und ich nur ein Buch vorgelesen bekommen habe. Kann das beste Buch der Welt gewesen sein, ich hätte es dann lieber gelesen anstatt der Illusion aufzusitzen ich tue irgendetwas.

Geniale Frage übrigens, weil ich dadurch auch erklären kann WARUM das überhaupt schlimm ist für mich:
Bei einem One-Shot in einem System in dem ich kein Investment getätigt habe: Ich habe nichts gekauft, keine Zeit in Regeln lesen investiert, nicht Stunden im Internet verbracht Regelfragen zu klären oder wochenlang wertvolle Freizeit in Regellesen investiert, hätte ich kein Problem wenn "was auch immer" passiert.

Es ist ausschließlich die Entwertung meines Investments die es für mich richtig schmerzhaft machen kann bis zu "Verrat und Betrug". Zeit und Geld sind für mich wertvolle Ressourcen und wenn mir jemand vorher sagt ich muss beides nicht investieren, weil es keine Relevanz hat, dann hätte ich auch kein Problem mit komplett willkürlichen Spielleitern. Sobald ich aber beginne eines von beidem zu investieren steigt mit meinem Investment auch mein Anspruch auf Offenheit ob diese Investment überhaupt gerechtfertigt oder umgekehrt in einer by the book Runde eigentlich erwartet wird. Je nach System könnte auch in einer by the book Runde diese ablaufen ohne das einer der Spieler Bücher kaufen oder lesen muss oder es kann erwartet werden.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 10:19 von Wandler »

ErikErikson

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #160 am: 25.09.2016 | 11:10 »
Würde ich nicht sagen. Die Unterscheidung ergibt sich über den Weg. Entwickeln sich Figuren über Erzählung oder übers Spielen? (Nach einer OSR-Kampagne hast du genauso vielschichtige und vielfältige Figuren wie nach einer DSA-Kampagne. Nur ist die OSR-Figur fast ohne Hintergrund gestartet und hat sich ihre Persönlichkeit durch das Spiel und im Spiel erarbeitet. Bei DSA hast du eher eine Hintergrundgeschichte für eine Figur, die im Lauf der Kampagne erzählerisch weiterentwickelt wurde.)

Ich würde sagen: Wenn im OSR tatsächlich die Entwicklung der Figur im Hintergrund steht alla "oh, die Goblins haben meinen Kumpel getötet! Ewige Rache soll sie verfolgen bis ins Grab!!"-dann ist diese OSR Runde storyorientiert. Wenn eher das Spiel im Vorderund steht, "sie haben Kenny getötet, wir haben keinen Heiler mehr, zurück in die Stadt", dann ist sie spielorientiert. Am System würd ichs nicht festmachen. Und natürlich sind das immer nur Tendenzen, da sich beim Rollenspiel beides vermischt.

@Wandler: Wenn das Würfeldrehen so ein Drama ist, dann frag doch vorher explizit unter vier Augen nach und erklär, wie sehr du es hasst. Dann wird dir da jeder die Wahrheit sagen.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 11:11 von ErikErikson »

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #161 am: 25.09.2016 | 11:15 »
Zitat
dann frag doch vorher explizit unter vier Augen nach und erklär, wie sehr du es hasst. Dann wird dir da jeder die Wahrheit sagen.
1. Warum muss ich das unter vier Augen machen?
2. Genau das wurde ja von einigen explizit verneint und exakt das ist doch der Streitpunkt (den ich aber nicht aus anderen Threads jetzt hierher schleppen will!).
3. Habe ich doch nun mehrfach erklärt, dass ich Würfeldrehen nicht hasse.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 11:18 von Wandler »

Offline Greifenklaue

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #162 am: 25.09.2016 | 11:20 »
Und wenn sie sagen "Sie haben Baldrik getötet. Lasst uns -rache nehmen, nachdem wir im Dorf waren und uns einen neuen Kleriker besorgt haben ..."

Die Annahme, dass ein spielorientierter Stil keine Geschichte hat oder die Spieler nicht {auch} durch ihre Charaktere sprechen, stimmt so nichtg.

@Wandler: Wenn das Würfeldrehen so ein Drama ist, dann frag doch vorher explizit unter vier Augen nach und erklär, wie sehr du es hasst. Dann wird dir da jeder die Wahrheit sagen.
Nachdem mehrere Leute gesagt haben, dass sie dies nicht tun würden ... Scheint nicht viel zu bringen.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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ErikErikson

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #163 am: 25.09.2016 | 11:21 »
1. Warum muss ich das unter vier Augen machen?
2. Genau das wurde ja von einigen explizit verneint und exakt das ist doch der Streitpunkt (den ich aber nicht aus anderen Threads jetzt hierher schleppen will!).
3. Habe ich doch nun mehrfach erklärt, dass ich Würfeldrehen nicht hasse.

Hmm, ok. Das hab ich überlesen. ich würde es unter vier Augen machen, weil meine Erfahrung ist, das die Leute da sehr ungern drüber reden.

@ bananaclaw: Hab ich nicht gesagt. ich hab gesagt, das sich beides für gewöhnlich vermischt. Wenn die Gruppe story und spiel gleichermaßen anspricht, ist es eben eine gemischte 50/50 Runde.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 11:24 von ErikErikson »

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #164 am: 25.09.2016 | 11:22 »
Zitat
weil meine Erfahrung ist, das die Leute da sehr ungern drüber reden.
Aus dem Konzept heraus: "Das wäre ein Spoiler"? Dann brauchst du nicht darauf eingehen, das hatten wir ja schon. Solltest du aber aus anderen Gründen Erfahrungen dazu gemacht haben, würde mich interessieren welche es waren. Wenn man nicht gerne darüber redet, sollte einem das in meinen Augen nämlich erstmal zu denken geben, warum man nicht darüber reden will :)
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 11:24 von Wandler »

ErikErikson

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #165 am: 25.09.2016 | 11:26 »
Aus dem Konzept heraus: "Das wäre ein Spoiler"? Dann brauchst du nicht darauf eingehen, das hatten wir ja schon. Solltest du aber aus anderen Gründen Erfahrungen dazu gemacht haben, würde mich interessieren welche es waren.

ich erinnere mich noch an eine Diskussion mit nem Kumpel ,der war Larp-Organisator und hat gemeint, bei seinen Larps sterben die Leute, wenn sie regeltechnisch tot sind. Dann haben wir darüber geredet wieviele schon gestorben sind, und es kam raus, es sind über Jahre überhaupt nie welche gestorben. Zu dem Zeitpunkt war er schon arg angepisst. nach der Frage warum dies so sei wurde er dann so ungehalten, das ich nicht weiter nachgebohrt habe. Da waren auch noch andere Leute bei, und ich denke mir es war für ihn irgendwie peinlich.

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #166 am: 25.09.2016 | 11:32 »
Zitat
Da waren auch noch andere Leute bei, und ich denke mir es war für ihn irgendwie peinlich.
Wenn es ihm sogar peinlich ist, kann er sich offensichtlich seiner Entscheidung nicht so sicher sein. Das ist genau was ich meinte mit "Sollte ihm zu denken geben."

In meinen Augen ist das aber schon extrem individuell und alle Rollenspieler die ich live kenne mit denen kann man offen darüber reden. Daher hätte ich da auch keine Sorgen so etwas offen anzusprechen. Da kann der andere mir immer noch sagen, da möchte das lieber unter vier Augen besprechen. Kann er das nicht formulieren, kann ich da auch nichts dafür. Man kann ja immer ein Thema treffen über das der andere nicht reden will und das ist kein Thema bei dem mir das in einem echten Gespräch bisher untergekommen ist. Eigentlich quatschen die Leute da meiner Erfahrung eigentlich ganz locker und gerne darüber.

ErikErikson

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #167 am: 25.09.2016 | 11:33 »
Wenn es ihm sogar peinlich ist, kann er sich offensichtlich seiner Entscheidung nicht so sicher sein. Das ist genau was ich meinte mit "Sollte ihm zu denken geben."

In meinen Augen ist das aber schon extrem individuell und alle Rollenspieler die ich live kenne mit denen kann man offen darüber reden. Daher hätte ich da auch keine Sorgen so etwas offen anzusprechen. Da kann der andere mir immer noch sagen, da möchte das lieber unter vier Augen besprechen. Kann er das nicht formulieren, kann ich da auch nichts dafür.
Ja mach das wie du willst. Ich hab dich gewarnt.

Offline Isegrim

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #168 am: 25.09.2016 | 11:39 »
ich erinnere mich noch an eine Diskussion mit nem Kumpel ,der war Larp-Organisator und hat gemeint, bei seinen Larps sterben die Leute, wenn sie regeltechnisch tot sind. (...)

Im LARP ist die Situation eine völlig andere, dass kann man kaum vergleichen, und vermutlich muss man es selber spielen, um die Problematik zu verstehen..
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Wellentänzer

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #169 am: 25.09.2016 | 12:08 »
Ja mach das wie du willst. Ich hab dich gewarnt.

Jau. Da sieht man schön den Unterschied zwischen den "man muss alles offen in der Gruppe ansprechen dürfen"-Rambos und einem in meinen Augen angemesseneren Vorgehen. Ich sehe auch nicht, was an der grundsätzlichen Sache großartig anders wäre zwischen LARP und P&P.

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #170 am: 25.09.2016 | 12:29 »
Zitat
Rambos
Weil das für mich schon negativ besetzt ist. Ich hab nie davon gesprochen nachzubohren, wenn es der Person offensichtlich unangenehm ist (also bspw. die Person mit der ErikErikson am Larp geredet hat), nur weil man alles offen ansprechen können darf. Bevor ich es anspreche kann ich doch gar nicht wissen ob der andere nicht darüber reden mag. Umgekehrt kann es doch nicht allen ernst sinnhaft sein absolut gar nichts mit allen am Tisch zu bereden und die Entscheidung für jedes einzelne Thema ob das ein Thema für alle oder für 4 Augen ist, ist doch ziemlich individuell. Nicht nur pro Person, sondern auch pro Thema.

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #171 am: 25.09.2016 | 12:41 »
Bevor ich es anspreche kann ich doch gar nicht wissen ob der andere nicht darüber reden mag.

Naja doch. Das ist der Grund, weshalb Einfühlsamkeit und Implizites so wichtig sind.

Umgekehrt kann es doch nicht allen ernst sinnhaft sein absolut gar nichts mit allen am Tisch zu bereden

Natürlich nicht. Das ist aber auch nicht die einzige Alternative zu "alles offen am Tisch besprechen" - genauso wie übrigens die Alternative zu einem komplett offenen, regelgerechten Spiel nicht die durchgehend im Vorfeld durchgeplante Eisenbahnfahrt ist.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 12:43 von Wellentänzer »

Offline Wandler

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #172 am: 25.09.2016 | 12:48 »
Zitat
Das ist der Grund, weshalb Einfühlsamkeit und Implizites so wichtig sind.
Einfühlsamkeit und Implizites erhöhen ja nur die Chance, dass du die Entscheidung öfter richtig triffst. Ich kann einfühlsam sein und trotzdem ein Thema ansprechen, dass jemandem nicht passt. Von dem was ErikErikson beschreibt, klang das jetzt auch nicht als ob er nicht einfühlsam sein wollte und trotzdem hat er offensichtlich bei der Person einen wunden Punkt getroffen.
Zitat
Das ist aber auch nicht die einzige Alternative zu "alles offen am Tisch besprechen".
Etwas ansprechen und zu versuchen versuchen mit dem anderen darüber zu reden auch wenn er es nicht will sind für mich 2 Paar Schuhe und ich habe jetzt von niemandem gelesen der hier letzteres propagiert hätte. Vielleicht habe ich es aber auch überlesen. Alles ansprechen dürfen heißt für mich dabei trotzdem Rücksicht auf etwaige Gefühle zu nehmen.

Ich bin eine Person die möchte, dass es allen am Tisch recht ist, das schließt für mich auch, dass die anderen auch ihren Senf dazu geben können. Vielleicht passe ja einfach ich nicht zur Runde und die passen aber super zu einander?

Mit jedem einzeln unter 4 Augen etwas zu besprechen und es dann erst an den Tisch zu bringen hat bei Streitthemen es in meiner Erfahrung einfach immer schlimmer gemacht. Da tritt dann fast immer der Stille Post Effekt ein, der aus total unwichtigen Themen plötzlich ein verschlepptes Drama macht oder es wird ewig über nichts diskutiert.
« Letzte Änderung: 25.09.2016 | 12:51 von Wandler »

Wellentänzer

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #173 am: 25.09.2016 | 12:56 »
As you wish. Bin nicht so in Forenkriegerlaune.

Eulenspiegel

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Re: [Rant?] Dramaturgie is mega overrated!
« Antwort #174 am: 25.09.2016 | 12:59 »
Einfühlsamkeit und Implizites erhöhen ja nur die Chance, dass du die Entscheidung öfter richtig triffst. Ich kann einfühlsam sein und trotzdem ein Thema ansprechen, dass jemandem nicht passt.
Klar, man kann immer mal Fehler machen. Aber das ist doch kein Grund dagegen, wenigstens zu versuchen es richtig zu machen.

Zu sagen:" Ich kann eh nicht alles richtig machen, also muss ich gar nicht erst versuchen." halte ich für verfehlt. Besser ist: Ich versuche, es richtig zu machen. Und wenn es mir hin und wieder nicht gelingt, dann ist es halt Pech. Aber wenigstens habe ich es versucht.

PS: Mit "richtig machen" ist in diesem Kontext gemeint: Nur Themen öffentlich ansprechen, die keinem der Beteiligten peinlich sind.