Man muss das ganze mal im Zusammenhang betrachten:
Die besten Schwerter wurden im Mittelalter tatsächlich aus Damaszener-Stahl gefertigt. Mehrfach gefaltet und aufwendig bearbeitet ist die Waffe hart, flexibel und leicht. Allerdings war die Herstellung solchen Stahls schon in der Antike bekannt, sowohl in Europa, als auch in Asien. Der wirklich grosse Nachteil ist natürlich der grosse Aufwand der Herstellung. Eine solche Waffe war schon immer so gut wie unbezahlbar! Ausserdem verändert sich der Stahl mit der Zeit (physikalische Prozesse). Mit der Zeit trennen sich die zusammengeschmiedeten harten und weichen Bestandteile, so dass die Waffe spröde und weich, also unbrauchbar wird.
Von der Antike bis zum Mittelalter hat sich allerdings vieles weiter entwickelt. Unter anderem hat man in Europa eine Methode entwickelt relativ billigen Stahl herzustellen, der zugleich lange hält und gut als Waffe zu gebrauchen ist: der sogenannte Federstahl. Die Klinge ist weicher als Damastzener-Stahl und würde normalerweise schnell Macken bekommen. Jetzt aber der Trick: sobald das Schwert auf eine Rüstung trifft fängt es an zu wibrieren. Wenn es richtig schwingt prügelt es sich quasi durch die Rüstung. Sozagen viele kleine Hackschwingungen. Genauso ergeht es den Knochen eines Menschen. Die Waffen waren tatsächlich nicht besonders scharf, also keine Schneid- sondern Hiebwaffen- es wurde auf Kraft gesetzt.
Ein Vergleich von japanischen (damastzender Klingen) und den Federstahlklingen ist eindeutig: der Federstahl ist unterlegen (zu schwer, zu weich, zu stumpf). Deshalb ist der Stahl aber nicht minderwertig. Ganz im Gegenteil, er ist im Preis-Leistungsverhältinis sehr gut!
Dass man in Japan keine schweren Rüstungen trug, liegt vor allem daran, dass es auf der Insel kaum Eisen gibt. Eben aus solchen Gründen wurden Krieger selten mit Rüstungen ausgestattet. Auf diese Weise entstand auch das Samurai-Schwert. Warum sollte man teuren Stahl nicht auch aufwendig bearbeiten? Und, das sollte auch noch gesagt werden, nur sehr, sehr reiche Menschen hatten in Japan Metallwaffen!
In China gibt es zwar Eisen, nur war im Mittelalter erstens die Erzgewinnung nicht sehr weit entwickelt und die chinesischen Armeen waren sehr gross. Alle mit Metallwaffen und Rüsungen auszustatten war ganz einfach viel zu teuer. In Europa dagegen war ein Krieger sehr viel "mehr wert" und wurde deshalb entsprechend gut ausgestattet!
Man darf allerdings auch nicht vergessen, dass erst die Kombination aller Möglichkeiten ein Heer erfolgreich macht. Der Vater von Karl dem Grossen hat mit schwerer Reiterei die bis dahin unbesiegbaren Sarazenheere im heutigen Frankreich geschlagen. Er hat nämlich schwer gepanzerte Reiterei eingesetzt: Das hat man sich in etwa so vorzustellen: Eine Reihe von schwer gepanzerten Streitrössern (hochgezüchtete Kaltblüter, wie es sie heute nicht mehr gibt). Darauf sitzt ein ebenso schwer gepanzerter Ritter mit einer Lanze. Wenn diese Front einmal in Bewegung war, konnte sie nichts mehr aufhalten. Allein durch die Grosse Masse waren Pferd und Reiter nicht zu stoppen. Es waren echte Panzer, die feindliche Reihen einfach niederritten. Tatsächlich gab es nur zwei Möglichkeiten die schwere Kavallerie aufzuahlten. Eine Möglichkeit war das Umgehen der Reihen und der Angriff von Hinten oder an den Flanken. Allerdings ritt man niemals nur mit schwerer Reiterei in den Kampf, sondern wusste seine Geheimwaffe zu schützen. Die zweite Möglichkeit ist ein Pfeilhagel. Die Pfeile müssen tatsächlich von oben kommen, sonst gleiten sie an der Rüstung ab. Die Musketen beendeten dann schliesslich die Ritterheere... aus bekannten Gründen.