Autor Thema: Rassismus in Rollenspielen  (Gelesen 8159 mal)

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Rassismus in Rollenspielen
« am: 31.07.2003 | 19:32 »
Viele Rollenspiel-Welten beinhalten ein Konzept von "bösen Rassen", und es ärgert mich immer wieder, wie schnell das von manchen Spielern und SLs adoptiert wird.

Die Millionen von Orks, welche ihr Leben an den Klingen von übermotivierten Abenteuerern aushauchten...

Die immer hinterhältigen Drow-Assassinen (siehe den Warum Drow Tread)...

Ich denke, daß der Konzept von ganzen Rassen als Bösewichten eher in die NS und KKK Ecke gehört (velleicht zu hart formuliert, aber schließlich soll eine Diskussion entstehen).

Mißversteht mich nicht, ich verneine nicht die Anwendung von Stereotypen im Rollenspiel. Nur halte ich die Anwendung von Stereotypen auf ganze Völker, auch im Rollenspiel, für falsch.

Rassismus kann ein starkes Stilmittel sein, allerdings in dem Kontext von Vorurteilen und Ängsten seitens der (N)SCs und nicht als ein von dem Setting legalisierter Anlass, die Angehörigen einer bestimmten Rasse umzubringen und zu mißhandeln.

Was denkt ihr?

Offline Meister Analion

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #1 am: 31.07.2003 | 19:46 »
Ich bin ja kein Fan schwarz-weißer Welten, aber ganz ohne schwarz-weiß wäre es auch langweilig. Ein paar megaböse Rassen gehören schon dazu. Außerdem weigere ich mich standhaft, Orks auch nur eine gute Eigenschaft anzuerkennen ;D
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Offline Crujach

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #2 am: 31.07.2003 | 19:48 »
interessanter Standpunkt, ich werd mich kurz fassen:

In unseren Spielrunden hab ich meistens immer so friedliche Spieler die nur das angreifen was sie auch angreifen.
Wen sie in einiger entfernung ein paar Orks jagen sehen werden diese in Ruhe gelassen...

Selbst die Sttrassenräuber die sie in einer Nacht mal schlafend gefunden aben wurden nur gefesselt und betäubt und an der Strasse hingelegt....

Klar Rassismus gibt es in manchen Rollenspielen aber wir ignorieren so was eher. (Schließlich sind z.b. Orks ja auch eine "kulturschaffende" Rasse nach DSA...)

Ok, die Sprüche die sich unsere Elfen- und Zwerge- Spieler an den Kopf werfen sind was anderes....

Offline Monkey McPants

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #3 am: 31.07.2003 | 19:49 »
Hmmm, ok, Rassismus im Rollenspiel.

R. ist einerseits schlecht und andererseits durchaus wünschenswert. Ich meine das so:

Rassismus ist scheiße, wenn er sich auf ganze Volker bezieht und denen grundlegend schlechte Seiten anhängt, also zB die Orks in viel-zu-vielen-Fantasywelten. Das ist in gewisser Weise kindisch und dumm, da es dämlich ist anzunehmen, daß eine grundsätzlich schlechte Rasse existiert. Das ist ein Rückschritt in der Evolution der Rollenspiele, zurück zu hirnlosen High Fantasy Wargames.

Rassismus ist durchaus wünschenswert, wenn er ins Setting passt und das Genre/die Stimmung unterstützt, also beispielsweise Dark Fantasy oder Mittelalterliche Settings. In diesen settings ist es meistens so, daß durch Isolation, magelnde Bildung oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit eine gewisse Xenophobie vorherscht, die einfach Teil des Settings ist. (Stellt euch Dark Fantasy vor, in der Fremde grundsätzlich freundlich und vertrauenswürdig behandelt werden, sobald sie in eine Stadt kommen. Brrrr. :( )

Also, Rassismus kann scheiße und er kann nicht so scheiße sein.

Wenn Rassismus aber Out-Game vorkommt, dann spielt man in der falschen Gruppe.

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #4 am: 31.07.2003 | 19:58 »
@Meister Analion: Es stimmt schon, etwas schwarz-weiß Malerei in epischen Ausmaßen gehört dazu. Allerdings gibt es genug Felder, um diese anzuwenden:
- Ultraböse Organisationen & Kulte & Staaten (siehe Coalition bei Rifts)
- einzelne Überschurken
- Konflikte zwischen schwarzer und weißer Magie,
nur um einige zu nennen.

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #5 am: 31.07.2003 | 20:09 »
@Minx: Das stimmt mit dem überein, was ich über Rassismus als Stilmittel sagte.
Wenn er ins Setting passt und als solcher erkennbar ist, können die Charaktere sich entscheiden, wie sie dazu stehen.

Offline Crujach

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #6 am: 31.07.2003 | 20:10 »
@Minx: Rassismus Out-Game???? Meinst du das ein Spieler die Herkunft seines Mitspielers angreift? (So ala: "Mit *** spiele ich nicht.")
Oder eher (out game): Zwerg: "Blöder Elf! Geh in den Wald und hab Spass mit einem Reh..."

***= setze irgendeine Nation ein (Deutsche, Türken, Franzosen, Polen, ...)

Offline Monkey McPants

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #7 am: 31.07.2003 | 20:21 »
@8d88:

Naja, ichmein das einerseits wie du es gesagt hat. ("Nein, mit *** spiel ich nicht"), aber auch gewisse Aussagen, wie, wenn man Ingame mit Schwarzen zu tun hat: "Yeah, ich kill den Nigger" oder wenn man von Türken überfallen wird "Diese Drecksverdammten Tschuschen immer."

Schlechte Beispiele, aber es sollte rüberkommen was ich meine. Auch auf besonders tiefen Sexismus oder rollenspielende Homophobiker reagiere ich allergisch.

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Offline Chaos

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #8 am: 31.07.2003 | 21:26 »
Rassismus der Spieler ist scheiße, dazu muss ich wohl nicht mehr sagen...

Rassismus der Charaktere...wenns passt, na ja...aber man sollte meinen, Abenteurer kommen etwas weiter rum als normale Leute und sollten daher im Laufe der Zeit ihre Vorurteile ablegen.

Rassismus des Settings ("Böse Orks" etc.) ist IMHO ein Zeichen, dass die Autoren an der falschen Stelle Arbeit gespart haben; sie hatten keine Lust, Bösewichter mit einer richtigen Motivation zu schaffen - Okay, nehmen wir Orks und legen fest: sie sind böse, die brauchen dann keinen Grund mehr für Mord und Totschlag, das spart uns Arbeit.
"Richtige" Settings sollten da Besseres bringen.
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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #9 am: 31.07.2003 | 22:13 »
Rassismus des Settings ("Böse Orks" etc.) ist IMHO ein Zeichen, dass die Autoren an der falschen Stelle Arbeit gespart haben; sie hatten keine Lust, Bösewichter mit einer richtigen Motivation zu schaffen - Okay, nehmen wir Orks und legen fest: sie sind böse, die brauchen dann keinen Grund mehr für Mord und Totschlag, das spart uns Arbeit.
"Richtige" Settings sollten da Besseres bringen.

IMO ist es nicht immer nur Faulheit, sondern oft auch Berechnung, eine Zugeständnis an bestehende Cliches, um die Erwartungen des Konsumenten nicht zu enttäuschen. Irgendwo gehören "böse Rassen" zu den etablerten Elementen des High Fantasy Genres & ich wundere mich, warum dem so ist.

Offline Dash Bannon

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #10 am: 31.07.2003 | 22:34 »
naja, aber ich denke mal dieses 'schwarz-weiss'-Denken nimmt immer mehr ab, wenn nicht durch die einzelnen Hintergrundwelten, dann doch durch Hausregeln der einzelnen Gruppen.
Natürlich ist es 'bedenklich' wenn ein System zum Völkermord' 'aufruft' und da sollte man als SL (als Spieler natürlich auch) gegenwirken, indem man entweder einen solchen Hintergrund entsprechend ändert oder meidet.
Will sagen, ich stimme deiner Aussage (sinngemäß wiedergegeben): SCs können Vorurteile haben, diese sollten aber nicht durch die Hintergrundwelt (das System) 'legitimiert' oder 'glorifiziert' werden.

Hoffe ich habe dich da richtig verstanden und dir jetzt nix falsches in den Mund gelegt
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Offline Monkey McPants

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #11 am: 31.07.2003 | 22:35 »
Naja, liegt vermutlich daran, daß die Großen des Genres (Tolkien oder dieser Wheel of Time Kerl, dessen Name mir grad entfallen ist) auch alle diese "bösen Rassen" hatten. Gehört halt für viele zur Fantasy dazu. Ich finds nich soooo toll, aber naja...

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Offline Edler Baldur

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #12 am: 31.07.2003 | 23:04 »
Allerdings wie schon gesagt kommt dieses schwarz-weiß Denken auch von der Bildung der Gemeinschaft in diesem System.

Bei DSA gelten die Orks für die Spieler! als kulturschaffend und intelligente Wesen, welche aufgrund zum einen ihrer Gottheit aber auch wegen der Rauheit ihres Landes bzw. dessen Unfruchtbarkeit sehr wild und aggressiv sind, sie sind nicht generell feindselig nur aufgrund der Lebensbedingungen die dort herrschen hat sich nunmal ihr Leben so ausgerichtet dass die Starken sich durchsetzen.

Nun sind aber die anderen Rassen durch eben solche Orkzüge nicht gerade gut auf eben jene zu sprechen schließlich gab es immer verherrende Verwüstungen etc. und dazu kommt noch das Aussehen der Orks so das sie für den Größteil der Bevölkerung als barbarische, hirnlose Wilde angesehen werden, wo es nur rechtens ist sie auf der Stelle wo es geht zu töten.

So wachsen nunmal auch die Helden auf und damit entsteht durchaus ein Hass auf Orks, weil diese häufig als ein großes Übel eine große Gefahr den Kindern beigebracht werden und so verhalten sich nunmal die Helden auch wenn es den Spielern durchaus bewusst ist, dass dies unter einem falschem Gesichtspunkt geschieht.

Gebiete die immer wieder durch Orks als Beispiel leiden mussten, da wird sogar ein sehr erfahrener Held seinen Hass und seine Vorurteile gegenüber den Orks nicht ablegen können geschweige den wollen.

Das war zwar jetzt recht speziell auf DSA bezogen nur man muss eben sehen das Spieler und Helden über anderes Wissen verfügen und es dadurch durchaus zum Rassismus kommen kann, allerdings nur IG.

Hierbei lasse ich die Elfen- und Zwergenwitze mal außen vor *G*

Also Helden dürfen durchaus Rassismus zeigen (unter den richtigen Umständen also nicht grundlos) und die Spieler dürfen Witze über Heldenrassen machen, aber irgendwelche reallen Völer/Gruppen etc. damit zu beleidigen das geht deutlich zu weit.

MfG Edler Baldur

Offline Meister Analion

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #13 am: 31.07.2003 | 23:26 »
Rassismus des Settings ("Böse Orks" etc.) ist IMHO ein Zeichen, dass die Autoren an der falschen Stelle Arbeit gespart haben; sie hatten keine Lust, Bösewichter mit einer richtigen Motivation zu schaffen - Okay, nehmen wir Orks und legen fest: sie sind böse, die brauchen dann keinen Grund mehr für Mord und Totschlag, das spart uns Arbeit.
Dann lies mal "Fury in the Wasteland", das Kalamar-Quellenbuch über Orks. Da wird schön erklärt, warum sie böse sind und wie eine chaotic evil Gesellschaft überhaupt funktionieren kann.

Außerdem passen böse Rassen in ein Fantasy-Setting mit bösen Göttern, die sie erschaffen haben.
« Letzte Änderung: 31.07.2003 | 23:29 von Meister Analion »
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Offline Bitpicker

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #14 am: 1.08.2003 | 00:06 »
Man kann diesen Rassismus auch im Spiel thematisieren. Die Orks von Call of Cthulhu z. B. sind die Tiefen Wesen, aber in Tales from the Miskatonic Valley gibt es ein Szenario namens 'Freak Show', das eben dies tut: die Tiefen Wesen sind irgendwo auch nur Menschen (grins).

Der Anheizer des Szenarios ist 'In which a helpless child is held captive by an alien society and wherein investigators learn that horrific appearance does not equate with monstrosity, and that not all men are humane'.

SPOILER WARNUNG
















Bei dem gefangenen Kind handelt es sich um ein Baby der Tiefen Wesen, das in einer für es fremden Gesellschaft (nämlich unserer) als Zirkusattraktion präsentiert wird. Die Fiesen in diesem Abenteuer sind eindeutig die Menschen.

So etwas kann man auch mit Orks machen...

Robin
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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #15 am: 1.08.2003 | 07:41 »
Wir müssen hier zwei Dinge unterscheiden:

Rassismus und Kampagnenaufbau!!!

Es ist Rassismus wenn Vorurteile gegenüber Völkergruppen / Staaten pauschalisiert und für bare Münze genommen werden. In der Realität ist das immer falsch, weil jeder Mensch ein Individuum und kein Mensch "besser" ist.

Im Rollenspiel kann das jedoch ganz anders sein. Wenn Orks mit dunkler Magie aus Elfen gezüchtet werden um Krieg zu führen (Herr der Ringe), dann können die durchaus als simple Bösewichte herhalten, ohne dass das Zauberwort "Rassismus" geschwungen werden muss. Hier handelt es sich um ein SPIEL bei dem die Welt VEREINFACHT dargestellt wird.

Eine solche Vereinfachung der Realität ist sicher nicht für jede Spielweise geeignet, aber das ist Geschmackssache und keine Frage der politischen Einstellung.

Worte wie Rassismus, Euthanasie, Emanzipation usw. werden nur in ambitionierten Kampagnen eine Rolle spielen. Wenn Spieler und Spielleiter sich einig sind, in einer sehr realistischen Welt zu agieren. Aber selbst da ist es dank Magie, Dämonen, Monstren usw. durchaus möglich einfache Atagonisten zu bringen, bei denen sich kein Gewissen regt, ihr Leben zu beenden. Man spielt ja ein Spiel. Keiner fragt im Schach, ob es nicht Diskrimierung ist einen "Bauern" zu schlagen. Man stelle sich Dämonen oder Orks vor, die mit Transparenten durch die Straßen laufen und um einen Platz im Parlament demonstrieren. Also BITTE!

Es ist allerdings durchaus eine Diskussion wert, ob eine solche Vereinfachung der Realität einen schlechten Einfluss auf die jugendlichen Spieler haben könnte. Aber wer die Szene kennt, weiß, dass nichts darauf hin deutet.

azentar

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #16 am: 1.08.2003 | 09:02 »
@Dailor: Es gibt nichts, was gegen Vereinfachungen und "einfachen Antagonisten" an sich spricht. Die Angehörigen einer böswilligen Organisation, einzelne Monster und Dämonen könnten als solche herhalten. Das Problem ist oft, daß Rassen = Organisationen betrachtet werden. Selbst bei Tolkiens HDR versammelten sich Orks (nicht alle Stämme), Östlinge, Haradrim, etc. unter Saurons Fahne, weil sie sich davon einen Vorteil versprachen, Teil seiner Armee zu werden (Organisation ungleich Rasse).

Offline Monkey McPants

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #17 am: 1.08.2003 | 09:49 »
Außerdem fände ich die Idee von "Dämonen sind auch nur Menschen"-Demonstrationen ziemlich cool. :) Das ist wie der Orkrechtler in Shadowrun.

Ehrlich gesagt finde ich Erklärungen, daß eine Rasse grundlegend schlecht ist und darum ohne darüber nachzudenken einfach abgeschlachtet werden einfach dumm. Das ist wie gesagt ein Rückfall zu den Dungeonkriecher-Wurzeln und hat IMHO in den heutigen RPG´s nix mehr zu suchen.

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #18 am: 1.08.2003 | 10:25 »
Böse Rassen in D&D heißt daß "normalerweise alle Wesen die dieser Rasse entstammen, Böse sind". Das heißt nicht daß die Rasse immer böse sein muß. Davon abgesehen hat eine Rasse die sich ausbreitet wie die Seuche (Goblins zum Beispiel) keine Existenzprobleme, und da sie die Gegend durchzieht kann man auch nicht wirklich Krieg führen.

Sie sind eben eine ständige nervige Bedrohung, aber nicht wirklich die Geißel der anderen Völker.

Ich hab mal 'nen Elfen gespielt der Menschen nicht leiden konnte... DAS war lustig ;)

Offline Dash Bannon

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #19 am: 1.08.2003 | 10:40 »
die Mittelerde Orks folgen Sauron nur aus einem Grund, aus Angst, sie fürchten und hassen Sauron wie sie schon Melkor (oder Morgoth Bauglir) gefürchtet und gehasst haben.
Im Grunde sind die Orks nur missverstanden, gut sie stehen auf Gewalt, foltern und morden ganz gerne. Aber das ist nicht die Schuld der Orks, es ist die Schuld dessen, der sie zu dieser Existenz verdammt hat, in diesem Falle Melkor
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Ravengrove

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #20 am: 1.08.2003 | 10:44 »
IT-Rassismus halte ich eher für spielfördernd. Es ist dabei völlig egal, ob z.B. DVDs (Dämonen/Vampire/Drow) wirklich böse sind - sie haben nun mal einen beschissenen IT-Ruf und jeder Chgarakter - egal ob SC oder NSC hätte eine sehr geringe Lebenserwartung, wenn er je nach Situation nicht davonrennt oder einen DVD on sight tötet - wenn er die Gelegenheit hat. Muß ich das noch näher erläutern? Es gibt keinen Grund, alles erst mal auszudiskutieren - ganz im Gegenteil. Ergo gibt es auch keinen Ansatz, von einem IT-Rassissmus abzurücken.

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #21 am: 1.08.2003 | 11:14 »
Interessantes Thema, und da über Settings und so alles gesagt wurde, möchte ich ein nettes Beispiel hinzufügen: Wir spielen jetzt eine Kampagne, wo die Orks von den Menschen in Lager zusammengetrieben werden, um sie auszurotten. Anfangs kannten wir uns nicht aus, wieso wehren die sich nicht...? Dann kamen wir dahinter, das sehr viele Menschen den Orks die Schuld gaben an dem verwüsteten Land, das wir vorfanden. Jetzt müssen wir herausfinden, warum das Land verwüstet ist, und wer dahintersteckt, das die Orks in Lager kommen.
Reizvoll wird das ganze schon, den unsere Gruppe hat in der Vergangenheit sehr gemischte Erfahrungen mit Orks gemacht, und wir sind gerade dabei unsere Vorurteile gegen Orks zu verlieren. Demnächst werden wir uns ein paar freie Orks schnappen, um sie zu organisieren gegen die Bedrohung vorzugehen, bzw. ihnen dabei zu helfen ein Lager zu befreien. Abgesehen davon sucht mich die Obrigkeit schon wegen Feindpaktiererei.

Wird lustig.

Aber andererseits gehört auf jeden Fall gesagt, das ich in der realen Welt keinerlei Art von Rassismus toleriere, aber ich es im Rollenspiel durchaus reizvoll finde einen xenophob angehauchten Char zu spielen. Vor allem in einem mittelalterlichen Setting, wo es wirklich so war: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Und wenn mein im Norden aufgewachsener Charakter dann das erste mal einen Dunkelhäutigen NSC sieht, dann wird er verblüfft bis ablehnend reagieren.
Was mich imer wieder erstaunt, ist die Tatsache, dass es zwar in fast jeder Kampagnenwelt, Setting, wie auch immer durchaus vorgesehen ist, dass es Vorurteile bzw. Aberglauben gegen Elfen gibt, und das dies NIRGENDS gespielt wird. Ich habe noch nie eine Gruppe erlebt die auf Elfen ablehnend reagiert hat.
Ich glaube, ich ziehe jetzt los und besorge mir das T-Shirt mit der Aufschrift: Legolas ist schwul ! ;D
(ich hoffe, das bekommt kein homosexueller in den falschen Hals)

Offline Alrik aus Beilunk

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #22 am: 1.08.2003 | 11:16 »
Was Böse ist, bestimmt immer noch die Kultur.

Für einen russischen Bauern des Mittelalters sind die Mongolen die seinen Hof niederbrennen und seine Frau vergewaltigen böse, für die Mongolen ist es ganz normal zu plündern wenn die Bauern keinen Tribut entrichten.

Ähnlich sieht es mit den "bösen" Rassen im RPG aus. Meistens sind sie NSCs, um genau zu sein Gegner der SCs.

In DSA wurde mit der Orklandbox das Bild vom Ork als böses Schwertfutter korrigiert. Orks sind noch immer gewalttätig und kriegerisch, aber nicht weil sie böse sind, sondern weil es Teil ihrer Kultur ist.
Mit DSA4 kann man nun auch Orks als SCs spielen.

Aber...
angenommen die Helden kommen an einen Bauernhof der gerade von Orks geplündert wird.
Ziehen die Helden dann weiter weil es Teil der orkischen Kultur ist zu plündern, und es rassichtisch währe sich da einzumischen ?
Helfen sie den Orks die Töchter des Bauern zu vergewaltigen, weil sie die orkische Kultur besser verstehen wollen ?
Oder ziehen sie ihre Waffe und metzeln die Ork in einem Überraschungsangriff nieder, wenn sie dazu Gelegenheit haben ?

Und wie ist es mit Orks als SCs ?
Warum nicht als Orkkrieger an dem Sturm aufs Mittelreich teilnehmen. Gut, die Abenteuer verlaufen ein bischen anders, statt Jungfrauen retten werden sie geschändet, gleine Kinder werden nicht beschützt, sondern als Sklaven verschleppt und Städte und Burgen werden nicht verteidigt, sondern erobert, geplündert und niedergebrannt.

Da Orks nicht böse sind, und dieses Verhalten für Orks auf dem Kriegszug normal ist, können Spieler die Orks spielen das tun ohne deshalb böse zu sein.

Oder ?
Quote: Ambrose Bierce  
Cynic, n: a blackguard whose faulty vision sees things as they are, not as they ought to be.

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #23 am: 1.08.2003 | 12:07 »
Besonders in Fantasy-Rollenspielen gang und gebe, da stimme ich Dir zu...in den einzelnen Runden wird aber oft differenziert, das habe ich schon oft miterlebt.

Je älter die SC werden, je mehr Erfahrung sie haben, desto weniger schreckt sie das Klischee des bösen Goblin/Ork usw.
Ich habe sogar erlebt, dass sich ein Spielercharakter mit einer Sippe Goblins zusammengetan hat, um marodierende Söldner von seinem Grund und Boden zu jagen!
Mittlerweile hat DSA auch einige Abstriche von diesem Klischee gemacht, denn es ist jetzt auch möglich, Orks als Spielercharaktere zu verwenden.

Grundsätzlich bin ich allerdings auch dagegen, extremes Schwarz-Weiß-Denken in Rollenspiele zu tragen, vielleicht fallen jüngere Spieler so in diese Denkkategorien hinein. Das Leben hat viele Grauabstufungen, und das sollte auch zum Rollenspiel dazugehören.
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Offline Dash Bannon

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Re:Rassismus in Rollenspielen
« Antwort #24 am: 1.08.2003 | 12:11 »
Grundsätzlich bin ich allerdings auch dagegen, extremes Schwarz-Weiß-Denken in Rollenspiele zu tragen, vielleicht fallen jüngere Spieler so in diese Denkkategorien hinein. Das Leben hat viele Grauabstufungen, und das sollte auch zum Rollenspiel dazugehören.

ich denke damit hört es ja auch auf, wenn man ein weile Rollenspieler ist, irgendwann verleiht man seinem Spiel mehr Tiefe oder andere Inhalte. Für den Anfang ist es ja ganz gut, dass Orks des Feinde Nr.1 sind, der einfach nur Böse ist, aber dann irgendwann sollte man anfangen sich zu überlegen, warum und wieso 'der Feind' so ist, wie er ist.
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