Autor Thema: Spielleitertipps der Community  (Gelesen 84296 mal)

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Offline 8t88

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Spielleitertipps der Community
« am: 28.05.2003 | 10:09 »
Hallo Zielgruppe! :D

Im Thread "DM-Stile... Wie bist du als SL?!" häufen sich Verbessrungsvorschläge.
Ich bin beeindruckt, dass sich hier einige echt intensive mit dem Thema beschäftigen (Zeitaublaufpläne uvm. :o)

Ich eröffne hier eine Sammelstelle für eben solche Dinge.

Und hier gibt es den Thread um über die hier Vorgestellten Ideen zu Diskutieren: Kommentare zu den Spielleitertipps

Weiterhin wird gebeten, für jeden Vorschlag eine kleine Überschrift beizufügen.
So kann man dass dann im anderem thread besser Diskutieren. Danke an dieser Stelle an 1of3 für diesen Vorschlag!

Viel Spaß beim Posten wünscht:
8t88 :)
« Letzte Änderung: 31.05.2003 | 11:33 von 8t88 »
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Offline Jestocost

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #1 am: 28.05.2003 | 10:26 »
"Ja, aber..."
Dann kopiere ich mal meinen ersten Text hier rein:

Eine gute Regel, die man sich als SL angewöhnen sollte, stammt aus dem Improvisationstheater: Ja, aber

In den meisten Fällen wird das Spiel dadurch interessanter, dass man die Spieler machen lässt: Fragt ein Spieler, ob er eine Handlung vollziehen kann, hilft ein 'Ja, aber' weiter

Spieler: Kann ich über den Abgrund springen?
SL: Ja, aber mit Rüstung wird das ziemlich knapp

Spieler: Ich schieße auf den Gegner!
SL: Ja, aber für einen guten Schuss musst du deine Deckung verlassen.

Ein "Das geht nicht" stoppt den Dialog, ein "Ja, aber" führt den Dialog weiter und fordert den Spieler, etwas beizutragen.
« Letzte Änderung: 31.05.2003 | 11:33 von 8t88 »
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Offline 1of3

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #2 am: 28.05.2003 | 13:09 »
Der Blätter-Onkel
Wenn man beim Spiel nicht auf das Nachblättern von Regeln verzichten will, kann sich das bestimmen eines Blätter-Onkels als praktisch erweisen. Der hat dann darauf zu achten, dass die passenden Regeln vorliegen. Das hält SL-Resourcen frei.

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #3 am: 28.05.2003 | 18:43 »
Aktionen beschreiben lassen - Gutes Rollenspiel belohnen - Cineastisches Rollenspiel - Abwechslung

1.) Mein persönlicher Stil als Spielleiter ist es, die Spieler ihre Aktionen spannend, dramatisch, cool oder in sonst irgendeiner Weise hervorstechend beschreiben zu lassen. Sie sollen mir nicht einfach nur sagen, wie sie handeln, sie sollen es mir bildlich schildern. Dabei haben sie sehr viel Freiheit und dürfen ruhig Details z.B. in der Spiel-Szenerie selbst erfinden ("Der Säbel des Gegners saust auf mein Gesicht zu, doch im Augenwinkel sehe ich eine Suppenkelle auf dem Tresen. Ohne nachzudenken schnappe ich sie mir und versuche sie, zwischen mich und den Säbel zu bringen") oder auch mal die Reaktion von (unwichtigeren) NSCs selbst übernehmen ("als ich den Raum betrete, nimmt mir der Hausdiener den Mantel ab. Ich werfe ihm einen standesgemäß arroganten Blick zu und sage im "Er kann gehen", worauf er sich verbeugt und meinen Mantel an der Garderobe verstaut").

2.) Das ganze wird natürlich auch spieltechnisch belohnt, indem ich zum einen am Ende des Abenteuers oder direkt nach stylischen Aktionen und gut ausgespielten Szenen Erfahrungspunkte verteile und zum anderen gut beschriebene Aktionen erleichtere und auch mal "unmögliche" Dinge schwierig, aber zumindest möglich mache. Viele Systeme haben ja auch für solche Fälle diverse "Stuntpunkte", Würfelpools und sonstiges. Wenn nicht, kann man das ja problemlos einführen.

3.) Jede Menge Ansätze, einem Laien Rollenspiel zu beschreiben, beginnen mit den Worten "Das ist wie ein Film, wo DU und die anderen Spieler die Hauptrollen haben und der Meister sozusagen der Regisseur ist...".
Also bitte, warum dann nicht auch Action bieten wie im Film und den ganzen Ballast rauswerfen. Denkt mal drüber nach, wie z.B. in einem Film die Szenen geschnitten werden. Habt ihr jemals gesehen, dass der Held 3 Stunden lang Einkäufe macht, mit jedem Depp auf der Straße redet oder ewig in einer Taverne abhängt und vor allem scheinbar jede Minute seines Lebens mitgefilmt und dem Zuschauer gezeigt wird - mal abgesehen von der Truman Show ;-)?
Also ich nicht, ich sehe bei sowas nur jeweils kurze, aber vielsagende Ausschnitte: Arnold, wie er als Terminator in einem mexikanischen Schmuggler-Waffenarsenal eine coole Wumme findet und grinst; Indy's irgendwo im Himalaya hausende Ex, wie sie gegen Einheimische in der heißen Phase eines Sauf-Wettbewerbs steckt; Harrison Ford, wie er als Blade Runner an einem Straßenimbiß mit einem Chinesen in Stadtsprech redet; ein paar zusammengeschnittene Szenen, wie ein in der Wüste Verloren Gegangener Fremdenlegionär tagelang umherirrt, man ihm ansieht, wie er immer mehr zu verdursten droht und sich kaum noch auf den Beinen halten kann. Mein Tipp also: Spielt nur die wichtigen Dinge aus oder greift typische Szenen des Alltags raus und laßt sie durchaus mal wie in Punkt 1 erwähnt, einfach von euren Spielern schildern. Haltet euch aber nicht zu lange mit langweiligen, alltäglichen Szenen auf! Und wenn es mal unbedingt sein muss, dann zieht aus so etwas alles an Stimmung, was geht (wen interessiert schon, ob der Blade Runner irgendwo irgendwas isst, aber die ganze Szenerie dieser dunklen, verregneten Stadt mit ihren skurrilen Einwohnern ist es, was solche Szenen ausspielenswert macht).
Denn wegen Langeweile unter Spielern kommt es zu off-play-Gerede, Spielern usw.. Also bietet ihnen was! Oder hat einer eurer Spieler schonmal im Kino mitten im Actionfilm angefangen, sich über Fußballergebnisse zu unterhalten?

4) "Mal was anderes" ist immer gut. Drückt den Spielern einfach mal am Anfang eines Spielabends jeweils einen anderen Charakterbogen in die Hand und laßt sie einen Prolog zum kommenden Abenteuer spielen. Es geht darum, dass ein paar Jugendliche in einem Horro-Haus durch irgend etwas getötet wurden? Dann laßt die helden diese Jugendlichen spielen, gebt Ihnen eine kurze Charakterbeschreibung und ein paar Werte und laßt sie loslegen. Und dann werden sie alle nacheinander gemetzelt... Hihihi. Und sie werden euch nicht mal böse sein, weil ihr Charakter ja nicht tot ist. Wir durften letztens mal in einem Abenteuer die Leute spielen, die unsere Helden gefoltert haben (!!!). Es war zu lustig!!!

Tja, sicher nichts vollkommen neues, aber ich finde, es beschreibt meinen Stil recht gut und es funktioniert im allgemeinen auch.

Offline Rokal Silberfell

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #4 am: 29.05.2003 | 13:19 »
Lernt zu improvisieren!
Zuerst: Ich persönlich schreibe sehr gern Abernteuer und stell sie dann meist auch ins Netz... Dabei sind manche Parts bis ins Detail ausgearbeitet... soweit schön und gut, doch: Man muss als erstes lernen seine Plots über den Haufen zu werfen! Die Spieler reagieren nie so wie man es erwartet. Gestern erst ist einer meiner Mitspieler durch den Dungeon (eines Magiers) gerannt und hat alle brennbaren Einrichtungsstücke angezündet (der Meister hatte auch schon mal ein 30 seitiges Konzept nach 5 min wegschmeißen dürfen). Dabei gingen natürlich auch wichtigere Gegenstände drauf.
2) Also Plots sind schön und gut, aber lasst sie einfach daheim wenn ihr sie ausgearbeitet habt, nur eine Liste mit namen und evtl. eine Karte kommt mit. Der Rest wird ins Hirn verfrachtet.
Simple Rätsel:
Ich habe die Erfahrung gemacht, das man eine Gruppe Rollenspieler immer mit dem banalsten aufhalten kann! Stellt ihnen einfache Rätsel und sie werden brüten! Schwere sind Glückssache! Allerdings logisch sollten sie auf alle Fälle sein!

Edit: Formatierung der Überschrift des Themas nach Konvention "Fett" gemacht. - 8t88
« Letzte Änderung: 31.05.2003 | 11:32 von 8t88 »
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Offline Bad Horse

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #5 am: 30.05.2003 | 19:21 »
Geh auf die Stimmung deiner Gruppe ein

Nichts ist enttäuschender als das große epische Finale, daß von einem unmotivierten Spieler zerlabert wird. Wenn du als SL merkst, daß deine Gruppe irgendwie unmotiviert ist oder in einer völlig überdrehten Stimmung ist, dann wirf ein Spaß-Abenteuer ein oder veranstalte einen Laberabend. Große Abenteuer erfordern eine konzentrierte Gruppe.

Im Gegensatz dazu gilt natürlich auch: Wenn alle ernsthaft und bedrückt sind (längere Diskussion über den Irak-Krieg oder so), dann laß die kleinen bunten Feen in der Tasche! Das passt dann nämlich auch nicht...
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Boba Fett

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #6 am: 2.06.2003 | 11:08 »
Klammert Euch nicht an die von Euch vorgedachte Geschichte.
Nichts frustriert den Spielleiter mehr, als die Situation, wo die Spieler anders reagieren, als er es sich gedacht hat.
Nichts frustriert die Spieler mehr, als ein Spielleiter, der die Spieler in eine Richtung forcieren möchte.
Spieler reagieren immer anders als erwartet.
Spielleiter sollten daher immer vermeiden, zu versuchen, eine Geschichte zu erzählen, deren Ausgang von ihnen bereits vorbestimmt ist.
Lasst die Spieler den Verlauf der Story bestimmen!
Ab einem gewissen Punkt (Nach der Einleitung des Abenteuers) muss der Spielleiter die "Kontrolle" der Spielentwicklung an die Spieler abgeben.
Er kann Hilfestellungen oder Intermezzos einbauen, um den Spielern Weghilfen zu geben, muss aber stets zulassen, wenn sie einen anderen Weg gehen.

Spielleiter, die nicht loslassen können, sollten lieber Romane schreiben. Da haben sie die Kontrolle über alle beteiligten Charaktere. Im Rollenspiel spielen die Spielercharaktere die Hauptrolle. Und diese Rolle enthält eben auch die Entscheidungsfreiheit, wie es weitergehen soll.
Darauf muss sich ein Spielleiter einlassen. Wer das nicht kann, muss immer darauf gefasst sein, dass sein Abenteuer zum Fiasko wird!
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Ludovico

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #7 am: 2.06.2003 | 13:20 »
Versuche jedem Spieler das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zu geben

Ich schreibe absichtlich, daß man es versuchen soll, denn wie ein jeder weiß, ist das unmöglich.

Es ist sehr frustrierend für die Spieler, wenn der SL sich nur mit einem oder zwei Spielern beschäftigt, während der Rest versucht, sich einzubringen, was aber niedergeschmettert wird, da der SL Augen und Ohren woanders hat.

Das bedeutet aber nicht, daß er sich nur um die Spieler kümmern soll, die ihren Charakter einbringen wollen, sondern auch und wohl gerade um diejenigen, die still in der Ecke sitzen und zuhören.

Im Endeffekt darf jedenfalls kein Spieler das Gefühl haben, vernachlässigt zu werden.

Ich habe recht gute Erfahrungen damit gemacht, daß die Spieler, welche etwas ruhiger sind, sich so nah es geht an den SL heransetzen, während die lauteren Spieler, die sonst die gesamte Aufmerksamkeit beanspruchen, etwas weiter wegsitzen.

Gast

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #8 am: 2.06.2003 | 18:11 »
Sitzordnung

Das folgende ist nur anwendbar, wenn man an einem rechteckigen (nicht quadratischen) Tisch spielt:

Löst euch vom traditionellen Platz des Spielleiters am Kopfende. Die Spieler am anderen Ende haben es schwer sich Gehör zu verschaffen. Unterhaltungen zwischen ihnen werden vom SL leicht überhört, so dass dieser leicht den Überblick verliert wer was vorhat, bzw. wie sich die sozialen Beziehungen der Gruppenmitglieder untereinander entwickeln.

Setzt euch wenn möglich in die Mitte einer langen Tischseite. So ist keiner der Spieler wirklich weit entfernt, die gleichmäßige Verteilung der Aufmerksamkeit entsteht fast von selbst und es fällt leichter die Gespräche der Spieler untereinander mitzuverfolgen.

Edit (auf Anregung aus den Kommentaren hin):
Natürlich spielen noch viele andere Faktoren eine Rolle, z.B. die Beleuchtung. Wichtig ist in jedem Fall, dass man sich mal Gedanken darüber macht, und nicht einfach so sitzt wie immer, weil "es halt schon immer so war".




Fordert Feedback

Fragt eure Spieler nach dem Spiel, wie es ihnen heute gefallen hat. Falls darauf nur ein knappes "gut" oder "schlecht" oder ähnlich ergiebige Antworten kommen, verlangt von jedem Spieler mindestens eine Sache zu nennen, die ihm an dem Abend nicht gefallen hat, falls möglich auch eine die ihm besonders gut gefallen hat. Beides natürlich mit Begründung. Das ist der beste und einfachste Weg um sich als Spielleiter zu verbessern, denn alle Tipps der Welt bringen nichts, wenn sie nicht zu der Gruppe passen.

P.S.:
Auf das so eingeforderte Feedback eingehen muss man natürlich auch noch, aber das sollte ja selbstverständlich sein.
« Letzte Änderung: 6.06.2003 | 00:16 von Frederic »

Gast

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #9 am: 3.06.2003 | 22:09 »
PASSENDE Musik
Stimmung zu erzeugen ist immer ein wichtiger Punkt und Musik kann dabei sehr helfen, ABER:
Sie musss passend sein. Nichts ist langweiliger, als eine Playliste von irgendwelcher fantasy-tauglicher Musik ständig im Hintergrund plätschern zu lassen, das Gehirn schaltet dann nach einer Weile sowieso ab. Außerdem ist die Stimmung und damit die passende Musik in einem aussichtslosen Kampf gegen Orks einfach eine andere als im magischen Elfenwald, beim Empfang bei Hofe oder am Basar von Khunchom.

Mein Tipp also: Macht euch vor dem Spielen Gedanken, wie ihr welche Szenen musikalisch untermalen wollt und sucht schöne, stimmungsvolle Musikstücke dazu aus. Es kostet ja heutztage weder Zeit noch Mühe noch Geld, sich eine CD speziell für ein Abenteuer zu brennen. Oder ihr stellt euch vorher direkt auf dem Computer mp3-Spiellisten zusammen und spielt die Musik am Rechner ab bzw. sucht euch die passenden CDs aus dem Regal und legt sie zurecht.

Ihr werdet sehen, dass manche Szenen geradezu nach einem bestimmten Musikstück SCHREIEN.

Offline Kardinal Richelingo

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #10 am: 16.06.2003 | 10:12 »
PASSENDE Musik
Stimmung zu erzeugen ist immer ein wichtiger Punkt und Musik kann dabei sehr helfen, ABER:
Sie musss passend sein. Nichts ist langweiliger, als eine Playliste von irgendwelcher fantasy-tauglicher Musik ständig im Hintergrund plätschern zu lassen, das Gehirn schaltet dann nach einer Weile sowieso ab.

Agreed ! ich nutze recht gleichförmige dark ambient musik im Hintergund. das sind Höhlengeräusche, oder echoes, schwingungen etc. wenn es dann zu heraustechenden Szenen kommt wechsel ich die CD zu offensiverem sound wie z.B. Conan für Kampf. Ich habe einen 2 CD Spieler mit Mixer, das ist dann besonders einfach weil es nahtlos ineinander übergehen kann.

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Offline Asdrubael

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #11 am: 17.06.2003 | 14:07 »
jedem seine 5min Heldenhaftigkeit

Es gibt immer Charaktere, die in einem Abenteuer gerade mal nicht so gebraucht werden, wie z. B. ein Kämpfer in einem Intrigenabenteuer.

Aber jeder Spieler braucht seine Szene der Heldenhaftigkeit, so kann der Kämpfer zum Beispiel während er gelangweilt durch das Schloss läuft (während seine Freunde gerade wie wild Bürokraten manipulieren) eine der Zofen vor einem lüsternen Jüngling retten. Diese erzählt es dann ihrer Herrin, die sich gebührend bedankt.

Der Fokus der Geschichte hat damit den Spieler kurz gestreift und er empfindet den Abend nicht als verloren und ist motivierter auch seinen Beitrag zu leisten, wenn dieser auch noch so klein ist.
Und ein Paladin ist nun mal ein Krieger und kein Therapeut.

Misantropie ist halt in der Gruppe lustiger  ;D

Offline Boba Fett

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #12 am: 19.06.2003 | 13:08 »
Überleg Dir nicht, was Du für eine tolle Geschichte hälst, sondern mach Dir Gedanken, was der Spieler mit seinem Charakter erleben will

Auch wieder ein Rat, dass man als Spielleiter eben nicht Romanautor ist, sondern Spielleiter. Man leitet das Spiel für die Spieler und nicht ist ätzender, als Spieler an einem Abenteuer mitzuspielen, das einen nicht anspricht.
Dazu zählen Abenteuer die nicht interessant sind, die den Charakteren nichts bieten, die so megalomanisch aufgebaut sind, dass die Charaktere eh nichts bringen ("Ein Gott greift ein!") oder die die Anwesenheit der Charaktere schlicht nicht erfordern.

Überlegt, was die Spieler wohl erleben wollen. Und dann verpackt diese Erlebnisse in ein Abenteuer.
Spielt ein Spieler einen Barbaren, der leidenschaftlich gern knietief im Blut in einer Schlacht watet und sich zum Akkordschlächter 3. Ranges hochkämpft? Dann sollte der wenigstens ab und zu einen spektakulären Kampf mit möglichst vielen Gegnern bekommen.
Spielt ein Spieler einen paranoiden Magier, der hinter allem eine Verschwörung wittert? Dann sollte dieser ab und zu auf Spuren stossen, die eine Verschwörungstheorie ermöglichen.

Was bringt es dem Spielleiter eine Kampagne aus dem Boden zu stampfen, wenn die Charakter zu unwichtigen Nebendarstellern verkommen?
Die Charaktere sind die Hauptdarsteller, und so sollten sie auch behandelt werden. Schenkt ihnen die Möglichkeit im Abenteuer das zu erleben was SIE wollen, und nicht das, was Ihr wollt.
« Letzte Änderung: 19.06.2003 | 14:21 von Boba Fett »
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Offline blut_und_glas

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #13 am: 19.06.2003 | 13:52 »
Spieler nach ihren Wünschen fragen

Die Charaktere sind die Hauptdarsteller, und so sollten sie auch behandelt werden. Schenkt ihnen die Möglichkeit im Abenteuer das zu erleben was SIE wollen, und nicht das, was Ihr wollt.

In dem Zusammenhang kann es sich übrigens auch enorm lohnen die Spieler tatsächlich einmal direkt zu fragen, was sie eigentlich wollen, anstatt sich im eigenen Hinterstübchen etwas zusammenzureimen, nur um dann festzustellen, dass man seine Mitspieler doch irgendwie falsch eingeschätzt oder etwas übersehen hat.

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #14 am: 19.06.2003 | 15:01 »
Was Frederic und ich uns überlegt hatten ist das für bestimmte Systeme es notwendig ist den Spielern noch bei der Charaktererschaffung ans Herz zu legen das sie eine Gruppe schaffen sollen die sich gegenseitig ergänzt und sich nicht gegenseitig totschlägt.

Ein schönes Beispiel hierfür wäre bei Arcane Codex das was wir erlebt hatten: Ein Zwergen Dargredpriester (Aspekte: Finsterniss und Kampf) kam in eine Menschenstadt und wurde einem Adligen Kharndpriester (Aspekte: Kampf und Heilung, hat was gegen Dämonen). Naja es gab eine Situation in der wir uns beinahe an die Kehle gegangen wären was nicht im Sinne des Spieles ist.

Ein gutes Beispiel für eine solche Vorgehensweise wäre z.B. ein Werwolf Pack. Wenn jeder Spieler bei jeder Gelegenheit den Packleader herausfordert da er das sowieso viel besser kann dann läuft etwas schief. Daher sollte man sich solche Gedanken vorher stellen, gerade weil man bei Werwolf davon ausgehen kann das der Caernleader sich Gedanken darüber gemacht hat wen er in zu einem Pack verschweissen will.

Jetzt zu den Arten der Spieler:
Es gibt meistens 3 Arten Spieler:

1. Der Aktive: Der Aktive Spieler möchte viel mit seinem Charakter zur Handlung beitragen. Sei es ein Medicus der auch im Kampf mitmischen will, ein Krieger, der auf seine Geradlinige Art versucht Intrigen zu lösen etc.
Diese Spieler sind meistens sehr einfach zu handhaben, da sie sich ihre eigenen Plots im Plot schaffen und sich ihre eigenen Aufgaben suchen und damit viel zum Geschehen beitragen wenn sie in die richtige Richtung gehen. Ein Master sollte hier allerdings gut improvisieren können.

2. Die "Was? Jaja ich geh mit" Sorte
Die Sorte ist im Prinzip ein besserer NSC, denn was ein Aktivist macht, da ist der "Ichgehmit" Typ auch dabei.
Problem: Der Spieler engagiert sich nicht richtig und bringt sich nicht wirklich ein.
Lösung: Gebt im was, was nur er tun kann. Widmet ihm ein / zwei Abende etwas mehr Aufmerksamkeit und gebt ihm das Gefühl gebraucht zu werden, motiviert ihn. Das hilft meistens dem Spieler, der Spielerin ihre Stärken zu erkennen und danach zu spielen.

3. Die stillen Wasser
Stille Wasser sind tief. Das ist gut. Weniger gut ist das diese Tiefe niemals ins Spiel kommen wird, da sie meistens still in der Ecke sitzen und wirklich nur dann reden wenn sie angesprochen sind. Anders als die "Ichgehmit" Sorte scheinen sie überhaupt nicht an der Geschichte teilnehmen zu wollen.
Lösung: Gebt ihnen Charaktere die "speziell" sind, die irgendetwas, was oft gebraucht wird, haben, was andere nicht haben. Fordert sie und bindet sie stärker ein als die anderen Charaktere. Um zu vermeiden das diese das angesäuert aufnehmen teilt es ihnen vorher mit, sie werden die Notwendigkeit verstehen.

Offline Arkam

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #15 am: 20.06.2003 | 15:24 »
Notizen
Entweder man macht sich als Spielleiter selbst Notizen was passiert ist oder ein Spieler führt ein Gruppentagebuch. Die Aufgabe kann auch verteilt werden. Einer notiert die NPCs, einer die Orte und ein dritter die Hinweise. Ich habe eine Beamtin in der Gruppe da wird alles säuberlich notiert und abgeheftet und es gibt kein lästiges wir gehen nach Dingenskirchen um Dingsbums zu erschlagen um das Dingens zu erhalten.
Handouts
Gerade auf dem Compter lasen sich schöne Handouts erzeugen. Und das nette Spiel wer kann hier lesen trägt vielzur Stimmung bei, gerade bei Kriminellen oder Verschwöreren in der Runde. Für Leute die den Tet nicht lesen können fertge ich immer noch ein nicht lesbares Handout, etwa in original Zwergenrunen an, das der Spieler neugierigen Charakteren zeigen kann.
Aufbauen
Gerade bei größeren Kämpfen, Fernkämpfern in der Gruppe oder Magiern mir Reichweiten oder Flächenzaubern hat sich das Aufbauen mit Figuren in meiner Gruppe bewehrt.
Spiele und Alltag einbauen
Sparsam genutzt sind eine reale Runde Kartenspiel statt dem Würfeln in der Kneipe oder mal ein nach Proben gespielter Trinkwettbewerb sehr nett. Auc der einfache Alltag der Helden egal ob Hochzeit, Einkauf oder der Streit um die Wachreihenfolge bieten schöne Rolenspielmöglichkeiten und sorgen für eine enge Gruppenidentifikation.

Gruß Jochen

Edit: Formatierung der Überschrift des Themas nach Konvention "Fett" gemacht. - 8t88
« Letzte Änderung: 21.06.2003 | 07:07 von 8t88 »
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Offline Jestocost

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #16 am: 26.06.2003 | 11:43 »
Hier noch ne schöne Seite für SL Tipps: Unlce Figgys Guide...

http://members.aol.com/dwcope/guides.htm
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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #17 am: 29.06.2003 | 16:25 »
"Einstiegsfrage"

ich habe letztens mal von einem SL gehört, der zu Beginn jeder Session jeden Spieler eine ganz alltägliche Frage zu seinem Charakter stellt, so nach dem Motto "Was hast Du eigentlich letztes Wochenende gemacht?" (gemeint ist der Charakter).

Das führt vor allem dazu, dass man sich zum Einstieg in den Abend gleich mal mit seinem Charakter beschäftigt und "in ihn hinein findet". Gerade wenn die letzte Runde schon eine Weile her ist, sicher sehr praktisch. Außerdem sind es ja gerade diese sehr alltäglichen Sachen, mit denen man sich bei der Charaktererschaffung oft leider nur sehr wenig beschäftigt:
Man kennt 455 Möglichkeiten, einen Gegner zu töten und das mit gerade mal 7 mitgeführten Waffen, aber was der Charakter gerne ißt und im Fernsehen anschaut und ob er mal verliebt war, darauf hat man dann keine Antwort.

Ich fand den Tipp jedenfalls sehr gut und werde das bestimmt in meiner nächsten Runde mal ausprobieren.

Pricuricu

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #18 am: 10.07.2003 | 14:40 »
Genau mein Freund, das war nämlich ich auf dem Weg zur Fähre. Hehe, meine Ideen klauen, die posten und damit dann reich und berühmt werden und so ist aber nicht drin! >:(
Fragt die Leute, wie ihr letzter Geburtstag war, ob sie ne Party gemacht haben, ob sie da jemand nettes kennen gelernt haben und sogar mehr lief. Fragt sie, wann sie das letzte mal mit ihren Eltern gesprochen haben, was es da neues gab. Fragt sie, ob sie in der Kindheit ein Haustier hatten, wie es hieß und ob es noch lebt, wenn nein. warum nicht mehr. Lasst die Leute in ihre Rollen kommen, so etwa 10 Minuten jeder Spieler, dann legt los. Alle sind warm gespielt und geschmeidig. Sportler wärmen sich vor dem Sport auch auf.

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #19 am: 10.07.2003 | 15:30 »
Lasst die Spieler ein Tagebuch führen.
Ich belohne Charaktäre, die soetwas tun mit pauschal 10% EP Bonus fürs führen und nocheinmahl 10% EP Bonus wenn das Tagebuch ordentlich graphisch gestaltet wird. Hat folgende Vorteile. Die Charaktäre und der Spieler haben etwas zum nachlesen was in den letzten Abenteuern passiert ist und der SL kann sich die ganze Geschichte später ins Regal stellen umsich an vergangene Kampanjen zu erinnern. (seufz)
« Letzte Änderung: 10.07.2003 | 15:31 von Juhanito »
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Fat Duck

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #20 am: 11.08.2003 | 16:57 »
anfangsgeschichte

etwas das ich bei meiner letzten runde ausprobiert habe. es hat funktioniert!

sagt jedem spieler dass er zusammen mit seiner charaktererschaffung etwas über diesen schreibt. dies kann eine kurzgeschichte aus der sicht eines npcs sein, die den charakter beschreibt oder eine komplette biografie-je nachdem wie weit der spieler geht. das sorgt dafür, dass spieler (und auch der sl) ihren charakter besser kennen lernen.
I can see what you see not, Vision milky then eyes rot.
When you turn they will be gone, Whispering their hidden song.
Then you see what cannot be, Shadows move were light should be.
Out of darkness, out of mind, Cast down into the halls of the blind.
http://fatduck.deviantart.com/

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #21 am: 25.09.2003 | 00:00 »
It's best to have at least two different endings in mind for any adventure - one for characters who are successful and one for characters who are not.

Wer dies befolgt - und auch auf for any encounter ausweitet - wird kaum mehr seine Spieler in eine bestimmte Richtung drängeln und gängeln müssen.

Offline Jestocost

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #22 am: 16.10.2003 | 10:01 »
« Letzte Änderung: 25.11.2005 | 23:15 von Selganor »
"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
--C.S. Lewis, 1947

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #23 am: 16.10.2003 | 10:53 »
@Jestocost: JEAH!!! Den Link habe ich seit einem knappen Jahr gesucht und nicht mehr gefunden!  :D :D :D

DANGÄ!  :D :D :D
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Jestocost

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Re: Spielleitertipps der Community
« Antwort #24 am: 30.10.2003 | 16:21 »
Und hier noch ein paar schöne Karten für Spycraft und andere Gegenwartsrollenspiele:

http://www.spycraft.xganon.com/
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