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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: asri am 9.01.2018 | 10:09

Titel: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: asri am 9.01.2018 | 10:09
Habt ihr Erfahrungen mit Rollenspielrunden, für die man bezahlen muss? Sei es im Rahmen einer Art Kinder- und Jugendbetreuung, oder für Erwachsene?

Kennt ihr Spielcafes, die Brettspiele (evtl. mit Erklärbär o.ä. Service) und Rollenspiele/ Spielleiter*innen anbieten?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 9.01.2018 | 10:20
Habt ihr Erfahrungen mit Rollenspielrunden, für die man bezahlen muss? Sei es im Rahmen einer Art Kinder- und Jugendbetreuung, oder für Erwachsene?

Kennt ihr Spielcafes, die Brettspiele (evtl. mit Erklärbär o.ä. Service) und Rollenspiele/ Spielleiter*innen anbieten?
Ich kenne Cafes, wo man Brettspiele ausleihen kann (z.B. in Aachen bei der KHG) aber keins mit Betreuung. Mehr als Aufwandsentschädigung finde ich auch schwierig zu beurteilen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: asri am 9.01.2018 | 10:53
Mehr als Aufwandsentschädigung finde ich auch schwierig zu beurteilen.

Gerade der monetäre Aspekt interessiert mich - sei es eine Leihgebühr für Brettspiele (was wäre angemessen?), sei es eine Gebühr für Rollenspielleitung. Ich kenne nur (kostenloses) Ausleihen von Brettspielen, aber auch nur in beschränktem Umfang (keine große/ aktuelle Sammlung), und ohne den Betreuungsaspekt. Daher bin ich neugierig, was es so in der Richtung gibt...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Daheon am 9.01.2018 | 11:06
In Düsseldorf gibt es die Spielerei: https://www.spielerei-duesseldorf.de/ (https://www.spielerei-duesseldorf.de/)

Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Nick-Nack am 9.01.2018 | 11:13
Von solchen Angeboten in Cafés oder ähnlichem habe ich in Deutschland noch nicht gehört. In den USA gibt es das ab und zu in Rollenspielläden, sowie einige Spielleiter, die "Hausbesuche" machen. Für Online-Runden gibt's das ganze auch etwas häufiger, weil man da international agieren kann. In Deutschland sind die einzigen mir bekannten bezahlten Spielleiter zum einen solche, die Live-Runden übertragen (z. B. RocketBeans oder GameTube), und zum anderen Rollenspielautoren und Mhàire von Orkenspalter TV, die ab und zu Runden für Systeme als Belohnung bei Crowdfunding-Kampagnen leiten. Ich wurde auch schon mal angefragt, ob ich für nen Junggesellenabschied eine Runde leite, konnte an dem Tag aber leider nicht.
Insgesamt hinken wir in dem Thema aber gute 10 Jahre hinter den USA zurück. Im Moment herrscht in Deutschland noch weitverbreitet die Meinung vor, dass nur die "offiziellen Verlage" Geld mit dem Thema Rollenspiel verdienen dürfen und alles andere das Hobby kaputt macht. Dazu kommt, dass zumindest Ulisses auch stark darauf achtet, dass mit ihren Produkten nur Geld verdient wird, wenn sie auch einen Anteil bekommen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 9.01.2018 | 11:15
Habt ihr Erfahrungen mit Rollenspielrunden, für die man bezahlen muss? Sei es im Rahmen einer Art Kinder- und Jugendbetreuung, oder für Erwachsene?

Ich selbst nicht, aber ein Freund und dessen Runde hat mal einen Spielleiter auf Bezahlbasis engagiert. Hat nicht funktioniert, weil die nicht zusammenpasste. Denke aber, dass das hätte funktionieren können, wenn die Kompatibilitäten gestimmt hätten.
Denke, das ist im wesentlichen nicht anders, als es ohne Bezahlung wäre. Nur dass sich für den SL evtl. eine Situation ergibt, in der er offen als Dienstleister behandelt wird.

Kennt ihr Spielcafes, die Brettspiele (evtl. mit Erklärbär o.ä. Service) und Rollenspiele/ Spielleiter*innen anbieten?

In Deutschland kenne ich nur Cafés und Kneipen, in denen man Spiele ausleihen kann. Z.B. die "Vier Winde" in Bochum.
Erklärservice kenne ich in Deutschland nicht.
Aus Korea kenne ich das aber. War vor ca. 15 Jahren ein riesiger Erfolg, hat dann abgeflaut. Derzeit gibt es aber immer noch einige "board game cafes" dort. Normalerweise bezahlt man dort für die Getränke (recht teuer) und darf dafür spielen. Ich denke, das funktioniert in Korea vor allem wegen des großen Drucks zu konformem Verhalten so gut. Für die deutsche Nerdszene müsste man das anders aufziehen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Boba Fett am 9.01.2018 | 11:15
Ich habe Mitte der 90er in Rahmen von Fortbildungsseminaren zwei mal einen Workshop geleitet, der Mitarbeiter für Jugendzentren über Rollenspiel informieren sollte.
In Folge dessen wurde ich damals dann angesprochen, ob ich nicht als Spielleiter in einem Oldenburger Jugendzentrum das (bezahlt) als Freizeitangebot machen möchte.
Ich habe damals DM 16,- Stundenlohn (1x in der Woche für 4 Stunden) bekommen. Für die Mitspieler war das Ganze aber kostenlos - es wurde vom Jugendamt bezahlt.

Das ganze zerlief sich leider nach 3-4 Monaten, weil die Jugendlichen irgendwann keine Lust mehr auf ein regelmäßiges Treffen hatten und ich keine Lust auf stetig wechselnde Teilnehmerschaft...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Faras Damion am 9.01.2018 | 11:27
Für Spielzeit und Vorbereitung selbst nur den Mindestlohn zu bezahlen, würde sich kaum eine Spielgruppe leisten. Es dürfte nicht viele Angebote geben.
(Im Gegensatz zum Rollenspiel im Sinne von  Konfliktmanagement und Moderation für Fimen oder Organisationen.)

Bei Rollenspielen gibt es bei manchen Crowdfundings Level mit einer Spielrunde z.B. bei der DSA-Retro-Box für 400 Euro.
Dann gibt es Larp-Räume, z.B. http://heldenverlies.de/kinder-und-jugend-larp-in-muenchen/ ab 6 Euro pro Kind und Stunde
Es gibt die Ulisses-Edelcon: http://kaiser-raul-konvent.de/ ab 379,00€ für ein Wochenende mit Übernachtung
Die Rollenspielvereine und Cafes, die ich kenne, nehmen kleine Gebühren für Raum und Bücherverleih, stellen aber keine Spielleiter.
Und es gibt natürlich Larp-Veranstaltungen, wo man mehr oder weniger Hintergrundplot bekommt (und bei denen die SL nur wenig Aufwandentschädigung bekommt).


Alles andere was ich kenne, ist kostenlos bis auf Eintrittsgelder:
Bei Brettspielen gibt es Messen, auf denen die Verlage kostenlos ihre Spiele erklären.
Bei Cons stellen Verlage Spielleiter für Demorunden.

Und natürlich jede Menge engagierter Leute, die Einführungsrunden geben, sei es auf Cons, sei es auf der Drachenzwinge. :)
...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 9.01.2018 | 11:29
Für Spielzeit und Vorbereitung selbst nur den Mindestlohn zu bezahlen, würde sich kaum eine Spielgruppe leisten. Es dürfte nicht viele Angebote geben.

Ja, glaube ich auch.
Als ernsthafte Einnahmequelle ist das witzlos.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Blechpirat am 9.01.2018 | 11:29
Die Frau eines Freundes betreibt dieses hier: https://wuerfelundzucker.de/ (https://wuerfelundzucker.de/) Das kostet quasi Eintritt.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Scimi am 9.01.2018 | 11:31
Ich war in ein paar Spieleläden, die anbieten, dass man da Brett- und Kartenspiele unentgeldlich leihen kann, um sie vor Ort zu spielen bzw. sie sich vom Personal in einer Einführungsrunde erklären lassen kann. Aber tatsächlich im Einsatz gesehen habe ich das nie — vielleicht war ich nie zu den richtigen Zeiten da oder es ist nicht besonders nachgefragt.

Zu meiner Studentenzeit gab es eine LARP- und Rollenspielkneipe, wo man sich abgetrennte Räumlichkeiten für Rollenspielrunden reservieren konnte, das war aber m.W. nur über Getränke/Verzehr finanziert. Generell gibt es ja Kneipen, in denen man Hinterzimmer oder Kegelbahnen mieten kann, z.B. für Skat- oder Pokerrunden und denen letztlich egal ist, was genau man da spielt.

Ein Jugendcafé, über das wir in der Ausbildung mal eine Doku gedreht haben, hatte ein gewaltiges Spieleangebot, darunter auch Rollenspiele (die alten DSA- AD&D-Boxen). Anscheinend gab es da einen freiwilligen Mitarbeiter, der die Sammlung kuratiert und diverse Spielrunden angeboten hat. Aber der war an dem Tag nicht da und die anwesenden Jugendlichen waren mehr an Tanzprojekten und Rapmusik interessiert.

Ein Bekannter setzt regelmäßig "The Black Hack" in einer Sonderbetreuungsgruppe in der Schule ein, der wird praktisch für "Rollenspielunterricht" bezahlt.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Nocturama am 9.01.2018 | 11:37
Bei Rollenspielen kann ich mir das insgesamt nur als Trinkgeld-Modell für Freiwillige vorstellen, denn insgesamt gehen die Vorstellungen einer guten Spielrunde doch sehr weit auseinander.

In Düsseldorf gibt es die Spielerei: https://www.spielerei-duesseldorf.de/ (https://www.spielerei-duesseldorf.de/)

Cool, kannte ich noch gar nicht, danke für den Tipp  :d

Aus Korea kenne ich das aber. War vor ca. 15 Jahren ein riesiger Erfolg, hat dann abgeflaut. Derzeit gibt es aber immer noch einige "board game cafes" dort. Normalerweise bezahlt man dort für die Getränke (recht teuer) und darf dafür spielen. Ich denke, das funktioniert in Korea vor allem wegen des großen Drucks zu konformem Verhalten so gut. Für die deutsche Nerdszene müsste man das anders aufziehen.

Interessant! Ich wusste, dass in Japan z.B. Rollenspiele vor allem in RPG-Shops betrieben werden, weil man zu Hause meist keinen Platz hat, was sich auch in den eher episodisch angelegten Spielen niedergeschlagen hat.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Daheon am 9.01.2018 | 11:43

Cool, kannte ich noch gar nicht, danke für den Tipp  :d


Da nich' für.  :)

In denselben Räumlichkeiten veranstalten übrigens die Düsseldorfer Köbolde ihre montäglichen Rollenspielrunden. Die kosten aber nur indirekt (Mitgliedsbeitrag, wenn man regelmäßig teilnimmt).

http://www.koebolde-duesseldorf.de/ (http://www.koebolde-duesseldorf.de/)

Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Klingenkalle am 9.01.2018 | 11:48
"Bibliotheken" für Brettspiele heißen übrigens auch "Ludothek": https://de.wikipedia.org/wiki/Ludothek (https://de.wikipedia.org/wiki/Ludothek)

In Berlin z. B. die Spielwiese: http://www.spielwiese-berlin.de/blog/ (http://www.spielwiese-berlin.de/blog/)

In Copenhagen war ich sehr beeindruckt von: https://bastardcafe.dk/ (https://bastardcafe.dk/)

Für Rollenspiele habe ich so etwas noch nicht gesehen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Blizzard am 9.01.2018 | 12:13
Wir haben das mal vor einigen Jahren als 'Notlösung' gemacht, weil wir keinen anderern geeigneten Ort zum Spielen hatten. Der Raum war direkt oberhalb vom RPG-Laden und war eigentlich ein etwas größerer Abstell-/Lagerraum des Ladens, in dem so einiges an Zeugs rumstand. Da wir den Betreiber des Ladens gut kannten und einer der Mitspieler in dem Laden auch noch arbeitete, konnten wir den Raum dann für unsere Runde nutzen gegen eine Gebühr von 2€ pro Kopf pro Sitzung. Das war für uns ok. Irgendwann später (als die Runde schon nicht mehr existierte) und es eine neue Anfrage gab, ob man den Raum denn nutzen könne, ging das leider nicht mehr. Es hat sich wohl finanziell nicht für den Ladenbesitzer gelohnt, obwohl auch noch andere Runden den Raum genutzt haben, vorrangig die TT-ler. Der gab damals zwar "Eigenbedarf" als Grund an, aber so richtig abgekauft haben wir ihm das nicht.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Uisge beatha am 9.01.2018 | 12:33
... Kennt ihr Spielcafes, die Brettspiele (evtl. mit Erklärbär o.ä. Service) und Rollenspiele/ Spielleiter*innen anbieten?
In Bonn gibt's das Voyager (http://www.voyager-bonn.de/wordpress/angebot/).
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 9.01.2018 | 12:37
Interessant! Ich wusste, dass in Japan z.B. Rollenspiele vor allem in RPG-Shops betrieben werden, weil man zu Hause meist keinen Platz hat, was sich auch in den eher episodisch angelegten Spielen niedergeschlagen hat.

Das ist in Korea grundsätzlich ähnlich. Platz ist knapp und selbst wenn welcher da ist, besagt die kulturelle Gepflogenheit, dass man sich normalerweise nicht bei jemandem zuhause trifft.

Dazu kommt aber auch eine grundsätzlich andere Auffassung von Freizeitgestaltung. Vorbereitung für Hobbies, das Konzept der Befriedigung durch Vorbereitung etc. gibt es selten.
Ein weitere Faktor für den Erfolg in Korea war, dass das eine neue Möglichkeit war, sich in gemischtgeschlechtlichen Runden zu treffen, ohne an irgendwelche der alten Regeln gebunden zu sein. Überhaupt waren (und sind) Orte knapp, an denen man sich treffen kann, ohne entweder Alkohol zu trinken oder ein Päärchen zu sein.

Die koreanische Brettspielcafe-Kultur war/ist dann auch eine (fast) alkoholfreie. Müsste man in Deutschland sicher anders aufziehen (zumindest ich hätte manchmal gern ein Bier).
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 9.01.2018 | 12:40
"Bibliotheken" für Brettspiele heißen übrigens auch "Ludothek": https://de.wikipedia.org/wiki/Ludothek (https://de.wikipedia.org/wiki/Ludothek)

Oder "Spieliothek" http://www.spielezentrum.de/ (http://www.spielezentrum.de/) (durchklicken, direkter Link ist nicht  möglich).
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Erdgeist am 9.01.2018 | 14:07
In Freiburg gibt es das FreiSpiel (http://www.freispiel-freiburg.de/); Rollenspielrunden gibt es da m.W.n. weniger oder gar nicht, aber die Spielräumlichkeiten sind regelmäßig ausgebucht.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Faras Damion am 9.01.2018 | 14:12
Es gab einen tollen Artikel auf Nandurion, der sich mit DSA und Bibliotheken beschäftigte:
https://rezensionen.nandurion.de/2017/09/25/bibliotheken-und-das-schwarze-auge/ (https://rezensionen.nandurion.de/2017/09/25/bibliotheken-und-das-schwarze-auge/)
Die Suchmöglichkeiten kann man auf beliebige Rollenspiel übertragen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Kelpie am 9.01.2018 | 18:24
Habe sowas noch nie gesehen oder davon gehört.
Entweder konnte ich kostenfrei im Laden spielen oder es wurden Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung gestellt (zum Beispiel von der Asta an der Uni). Kann aber auch verstehen, wenn man sich da eine kleine zusätzliche Einnahmequelle schafft, wenn die Preise im Rahmen bleiben.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Rhylthar am 9.01.2018 | 18:45
Hm, ob ich aus meinem Zimmer eine Leihbibliothek mache?  ;)

Obwohl, die Vorstellung von Nutella-Fingern an meinen Büchern....*ieeeeeks*  :-X
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maischen am 9.01.2018 | 18:59
Ich würde weder dafür bezahlen wollen noch dafür Geld nehmen. Allerdings habe ich Erfahrungen mit Fällen, in denen man hinterher den Spielleiter beschenkt hat.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Derjayger am 9.01.2018 | 19:45
Ausleihen von Brettspielen kenne ich aus der Stadtbibliothek. Kostet nichts außer dem regulären Mitgliedsbeitrag. Der Zustand der Spiele war aber meistens lau.

Betreuung bei Brettspielen kann richtig cool sein. Beim Uni-Spieleabend in Hannover gibt's einen Spezialisten, der auch Juror beim Spiel des Jahres ist. So gut (schnell und spaßig) erklären wie er kann niemand! Dafür würde ich Geld zahlen (5€ pro Spiel, vielleicht etwas mehr. Aber nur 1x, quasi als Gebühr für's Ausprobieren, bevor man es sich kauft).

Eintrittsgeld für einen Spieleabend würde ich nur dann zahlen, wenn er besonders gut organisiert wäre (jemand will ein Spiel spielen und trägt sich irgendwo ein, dass er Mitspieler sucht -> nach 5min ist die Runde voll). Denn es gibt genügend gute und kostenlose Spieleabende.

Bei Rollenspielen habe ich noch keinen Spielleiter getroffen, der das Geld wert wäre. Für ein selten gespieltes System würde ich's vielleicht tun.


Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Ifram am 9.01.2018 | 19:57
fixed it for you
Der Zustand der Spieler war aber meistens blau.
fixed it for me
Der Zustand der Spieler war aber meistens lau.
SCNR


Spielleiter bezahlt habe ich noch nie, von Spielern Geld genommen auch nicht. Am nächsten kommt dem wohl noch Support für einen Verlag, mache ich aber auch nicht mehr.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Swafnir am 9.01.2018 | 20:30
Beim Thoule e.V. in Karlsruhe gibt es das Modell, dass man nicht Mitglied werden muss, aber dann irgendwann pro Abend im Vereinsheim 2€ zahlt.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Skeeve am 9.01.2018 | 22:17
Die Frau eines Freundes betreibt dieses hier: https://wuerfelundzucker.de/ (https://wuerfelundzucker.de/) Das kostet quasi Eintritt.

Ah, danke... dann mus ich das ja nicht mehr erwähnen. Kenn ich aber bisher nur von außen, letztes Jahr hat es irgendwie nicht geklappt nach der Eröffnung dort hin zu gehen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: asri am 10.01.2018 | 10:11
Cool, danke für das viele Feedback! Das Kopenhagener Bastard-Cafe und ein Berliner Spielcafe (bin nicht sicher, ob die Spielwiese) habe ich auch schon besucht. Die Larp-Angebote für Kinder (inkl. Kindergeburtstag) find ich spannend.

SL-Bezahlung ist so ein Thema, was immer mal wieder hochkommt (so mein Eindruck), und manche praktizieren das ja auch, deswegen bin ich neugierig, was in Deutschland in der Richtung schon existiert.

Wenn ihre weitere Links oder Gedanken dazu habt, immer her damit! :)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Glumbosch am 10.01.2018 | 14:37
Ich denke Ulisses bildet sich da was ein an einem DM for Hire mit zu verdienen.
Wenn ich beim Babysitten Bücher vorlese gibts ja auch kein Geld für den Veralg

Bei Streaming von Kaufabenteuern kann man drüber reden.
Aber die Regeln? Sehe ich in Deutschland keine Rechtsgrundlage für http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/urheberrecht-fuer-brettspiele-menschen-aergert-euch-12158297.html

Die Kreative Leistung liegt eindeutig beim Meister.

Aber klagen könnte man bestimmt als Verlag, seit dem Leistungsschutzrecht scheint jeder Unfug möglich.

Diese Rechtslage ist sicher nicht zuträglich für den Markt Bezahlter Speilleitung aber nicht so wichtig, wie der hier oft reproduzierte Glaube, dass man am Hobby nichts verdienen darf.

ich würde 10€ pro Abend zahlen als Spieler. Rollenspiel unterhält mich besser als Kino. Dafür erwarte ich dann eben einen Raum und mein Wunschsystem.

Kenne jemanden dessen DM 5€ pro Nase und Abend bekommt.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Sir Mythos am 10.01.2018 | 15:24
Äh, wie kommst du jetzt auf Ulisses? Den Sprung kann ich irgendwie nicht nachvollziehen (oder hab ich was überlesen?).
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Swafnir am 10.01.2018 | 15:26
Äh, wie kommst du jetzt auf Ulisses? Den Sprung kann ich irgendwie nicht nachvollziehen (oder hab ich was überlesen?).

Ich denke er kommt darauf, weil die das in Crowdfundings anbieten. Das war das einzige in dem Ulisses irgendwie involviert war.

Ansonsten hab ich aber auch keine Ahnung was er uns damit sagen will.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: asri am 10.01.2018 | 15:45
Bezieht sich vielleicht auf diese Aussage auf der vorigen Seite:

Insgesamt hinken wir in dem Thema aber gute 10 Jahre hinter den USA zurück. Im Moment herrscht in Deutschland noch weitverbreitet die Meinung vor, dass nur die "offiziellen Verlage" Geld mit dem Thema Rollenspiel verdienen dürfen und alles andere das Hobby kaputt macht. Dazu kommt, dass zumindest Ulisses auch stark darauf achtet, dass mit ihren Produkten nur Geld verdient wird, wenn sie auch einen Anteil bekommen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 10.01.2018 | 16:12
ich würde 10€ pro Abend zahlen als Spieler. Rollenspiel unterhält mich besser als Kino. Dafür erwarte ich dann eben einen Raum und mein Wunschsystem.

Kenne jemanden dessen DM 5€ pro Nase und Abend bekommt.

1) Kino ist aber deutlich teurer

2) Rollenspiel macht aber sehr viel Arbeit in der Vorbereitung. Außerdem hättest Du gern einen Raum, kostet auch.

3) Ich sehe da erhebliche rechtliche Schwierigkeiten im Bereich der allfälligen Steuerpflicht. Ist mir völlig unklar, wie das laufen sollte, sobald es über informelles (und rechtlich in einer Grauzone stehendes) "Zustecken" von ein paar Scheinen geht.

4) Sehe ich, in begrenztem Umfang, auch moralische Schwierigkeiten: Von dem, was Leute dafür bereit sind zu zahlen, kann niemand leben. Entweder braucht man Stundenlöhne von 50 Euro aufwärts, oder es ist als "richtige" Einnahmequelle uninteressant. Schwarz erarbeitete Ergänzung auf eine kärgliche Grundsicherung (ALG 2, Bafög o. Ä.) finde ich zwar persönlich nachvollziehbar, als zu etablierendes Modell aber moralisch fragwürdig.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 10.01.2018 | 16:26
dadurch, dass es da massiv um teils sehr spezielle Geschmacksachen und auch Gruppenchemie geht und zum Gelingen eigentlich alle einen positiven Beitrag leisten müssen, damit das gut wird, kann kein SL da wirklich für sich in Anspruch nehmen "Qualität" auch irgendwo garantieren zu können, wie man es für eine professionelle Dienstleistung halt erwarten würde.
Mit genügend Volumen und qualifizierten Bewertungen danach ließe sich so etwas vielleicht mit der Zeit aufziehen - und ggf auch ein Vortragspool schaffen, um die Vorbereitungszeit massiv zu reduzieren. Dann wäre das ggf. nur "der Spielleiter von Gareth" oder "des Temple of elemental evil" (zumindest dieses Jahr) und wenn das als tauglich eingestuft wird, kann er damit agieren.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Faras Damion am 10.01.2018 | 16:36
Wenn Rollenspiel verbreiteter wäre, würde ich es mit Sport vergleichen und den Spielleiter mit einem Trainer. In verschiedenen Sportarten sind Leute bereit Geld für ein Hobby zu bezahlen und es gibt Trainer, die davon leben können. Die Finanzierung kann über Träger (z.B. Gemeinden) erfolgen oder rein über Kursgebühren (z.B. im Kampfsport oder bei Yoga). Allerdings ist das Einkommen bescheiden und der Großteil wird ehrenamtlich gemacht. Um bei dem Vergleich zu bleiben, sehe ich eine Haupteinnahmequelle eher bei der Massenunterhaltung, würde also einen Youtube-Let's Play-Spielleiter mit einem Bundesligatrainer vergleichen. :)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 10.01.2018 | 20:59
dadurch, dass es da massiv um teils sehr spezielle Geschmacksachen und auch Gruppenchemie geht und zum Gelingen eigentlich alle einen positiven Beitrag leisten müssen, damit das gut wird, kann kein SL da wirklich für sich in Anspruch nehmen "Qualität" auch irgendwo garantieren zu können, wie man es für eine professionelle Dienstleistung halt erwarten würde.

Wenn ich ins Theater gehe oder ins Kino oder zum Laser-Tag oder zum Reiki oder mir ein neues PS4-Spiel kaufe... dann kann ich auch nicht wissen, ob es mir gefallen wird oder nicht. Das ist nämlich auch alles starkt von Chemie, persönlicher Befindlichkeit, Präsentation etc. abhängig. Trotzdem bin ich bereit, das Risiko einzugehen. Würde also ein SL mir gut kommunizieren, wie sein Spielstil aussieht... dann wäre eine Bezahlung für die Dienstleistung nicht so weit hergeholt, finde ich.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 10.01.2018 | 21:05
Wenn ich ins Theater gehe oder ins Kino oder zum Laser-Tag oder zum Reiki oder mir ein neues PS4-Spiel kaufe... dann kann ich auch nicht wissen, ob es mir gefallen wird oder nicht. Das ist nämlich auch alles starkt von Chemie, persönlicher Befindlichkeit, Präsentation etc. abhängig. Trotzdem bin ich bereit, das Risiko einzugehen. Würde also ein SL mir gut kommunizieren, wie sein Spielstil aussieht... dann wäre eine Bezahlung für die Dienstleistung nicht so weit hergeholt, finde ich.

Der Unterschied ist aber, dass Du beim bezahlten Rollenspielspielleiter eine gut erreichbare verantwortliche Person hättest - das unterscheidet sich stark von den anderen genannten Beispielen.

Was mich aber interessieren würde:
Hat jemand eine konkrete Vorstellung, wie das ablaufen sollte und für was für eine Bezahlung wer das machen sollte?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 10.01.2018 | 21:08
Wenn ich ins Theater gehe oder ins Kino oder zum Laser-Tag oder zum Reiki oder mir ein neues PS4-Spiel kaufe... dann kann ich auch nicht wissen, ob es mir gefallen wird oder nicht. Das ist nämlich auch alles starkt von Chemie, persönlicher Befindlichkeit, Präsentation etc. abhängig. Trotzdem bin ich bereit, das Risiko einzugehen. Würde also ein SL mir gut kommunizieren, wie sein Spielstil aussieht... dann wäre eine Bezahlung für die Dienstleistung nicht so weit hergeholt, finde ich.

Beim SL ist es aber nicht nur der eine Spieler, auf den er sich einstellen muss, sondern mehrere. Und im Kino bekommt man ein festes, unveränderliches Produkt vorgesetzt, von dem der/die Filmschaffenden sagen können: Das ist unser Werk, bewertet uns danach.
Im Rollenspiel schießt der Spieler währenddessen gleichberechtigt oder zumindest mit deutlichem Einfluss auch noch kreuz und quer durchs Gebilde udn davon hat er üblicherweise gleich mehreremit oft nicht deckungsgleichen Interessen. OK, das wird ggf etwas einfacher, wenn er gleich von einer Gruppe als ganzes engagiert wird und diese interne Differenzen sich dann selbst zuschreiben muss.
 
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Irian am 10.01.2018 | 21:54
Ein professioneller (d.h. bezahlter) Spielleiter müßte natürlich so souverän (und evtl. gar entsprechend geschult sein) um zumindest mit "üblichen" Problemen klar zu kommen und trotzdem was gutes abzuliefern. Der Vorteil ist ja, dass der Spielleiter für Geld arbeitet, d.h. es muß nicht mehr sein Ziel sein, da selbst für sich viel rauszuholen, sondern er kann sich tatsächlich darauf konzentrieren, für die Spieler zu arbeiten. Wenn die dann halt was doofes wollen, was solls, braucht den Spielleiter ja nicht zu stören, der wird ja bezahlt. Ein "normaler" Spielleiter hingegen will ja von dem Abend idR genauso viel Spaß wie die Spieler, d.h. er hat deutlich größere Probleme, wenn was nicht so läuft, wie er es gerne persönlich hätte.

Ich pers. bezweifle aber, dass es sich rein preislich rechnen wird. Auch wenn die Spieler heutzutage älter werden und damit ggf. mehr Geld haben, wieviel würde man für einen Abend bezahlen? 10€? 20€? Wenn man mal fünf Spieler und vier Stunden rechnet, sind das 25€ die Stunde, ohne Anfahrt und Vorbereitung (wobei er da natürlich im Laufe der Zeit aufbaut). Material ist da auch noch nicht drin, etc. Als Nebenverdienst ist es evtl. ok für manche, aber zum Reich-werden reicht es nicht, insb. wenn man nicht schwarz arbeitet.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.01.2018 | 22:02
Auf der anderen Seite machen sich ne Menge Leute den Aufwand schon für 0 Euro ;)
50-100 Euro (steuerfrei für Geringverdiener) am Abend für etwas, was du gerne machst ist doch nett. Denk mal an die ganzen kleinen Sportvereine, da kommt auch überwiegend nicht mehr rum.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Irian am 10.01.2018 | 22:07
Das Problem ist der Sprung von "privat aus Spaß an der Freude" und "gewerblich" - das sollte sich imho lohnen, insb. weil ja plötzlich auch ein Anspruchsdenken von Spielerseite da ist. Mal ehrlich, ich code auch zuhause gerne, aber für meinen freiberuflichen Nebenjob halte ich auch gut die Hand gut auf ;-)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 10.01.2018 | 22:08
Das Problem ist der Sprung von "privat aus Spaß an der Freude" und "gewerblich" - das sollte sich imho lohnen, insb. weil ja plötzlich auch ein Anspruchsdenken von Spielerseite da ist. Mal ehrlich, ich code auch zuhause gerne, aber für meinen freiberuflichen Nebenjob halte ich auch gut die Hand gut auf ;-)
Mein ich, ich seh das irgendwo dazwischen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 10.01.2018 | 22:10
Der Vorteil ist ja, dass der Spielleiter für Geld arbeitet, d.h. es muß nicht mehr sein Ziel sein, da selbst für sich viel rauszuholen, sondern er kann sich tatsächlich darauf konzentrieren, für die Spieler zu arbeiten. Wenn die dann halt was doofes wollen, was solls, braucht den Spielleiter ja nicht zu stören, der wird ja bezahlt.

Gilt aber nur, wenn der Spielleiter nicht für Nüsse arbeitet. Und alle bisher hier im Raum stehenden Angebote sind Löhne, für die ich zumindest nichts machen würde, was mir nicht selbst extrem Spass macht.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Irian am 10.01.2018 | 22:15
Sage ich ja, ich bezweifle, dass da genug Geld rumkommt, um wirklich "professionelle" Leute anzuziehen - aber dafür, sobald die Spieler auch nur nen Euro auf den Tisch legen, kommt ne dazu sicherlich völlig unproportionale Erwartungs- und Anspruchshaltung hoch. Dementsprechend sehe ich in den Gewerbe maximal einen Nischenmarkt für die oberen Zehntausend der Spieler, die auch mehr Geld auf den Tisch legen können. Und die private Konkurrenz ist natürlich auch groß...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 10.01.2018 | 22:27
Sage ich ja, ich bezweifle, dass da genug Geld rumkommt, um wirklich "professionelle" Leute anzuziehen - aber dafür, sobald die Spieler auch nur nen Euro auf den Tisch legen, kommt ne dazu sicherlich völlig unproportionale Erwartungs- und Anspruchshaltung hoch.

Ja, sehe ich genauso.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Sir Mythos am 11.01.2018 | 08:31
Wenn Rollenspiel verbreiteter wäre, würde ich es mit Sport vergleichen und den Spielleiter mit einem Trainer.

Gutes Beispiel. Beim Sport gibt es ja auch Spieler, die bezahlt werden. Warum sollte ich als Spieler dann nicht auch bezahlt bekommen?

Persönlich halte ich von einem bezahlten SL nichts. Wenn ich spiele, dann mit Freunden wo mir es im wesentlichen darum geht, mit Freunden einen schönen Abend zu haben. Insofern würde ich für nen SL kein Geld zahlen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 11.01.2018 | 08:34
Gutes Beispiel. Beim Sport gibt es ja auch Spieler, die bezahlt werden. Warum sollte ich als Spieler dann nicht auch bezahlt bekommen?

Persönlich halte ich von einem bezahlten SL nichts. Wenn ich spiele, dann mit Freunden wo mir es im wesentlichen darum geht, mit Freunden einen schönen Abend zu haben. Insofern würde ich für nen SL kein Geld zahlen.
Ja ne, es gibt Amateur und Profi. Und was hat der Profi, weswegen er bezahlt werden kann? Zuschauer!
Also, solange du nicht 300 Leute vorweisen kannst, die dir beim Rollenspiel zuschauen, ist die Antwort: Darum sollst du das nicht bezahlt bekommen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Sir Mythos am 11.01.2018 | 08:48
Ja ne, es gibt Amateur und Profi. Und was hat der Profi, weswegen er bezahlt werden kann? Zuschauer!
Also, solange du nicht 300 Leute vorweisen kannst, die dir beim Rollenspiel zuschauen, ist die Antwort: Darum sollst du das nicht bezahlt bekommen.

Das gilt dann aber auch für den Trainer (sprich SL). Bei den Amateuren werden die in der Regel auch nicht bezahlt und bekommen höchstens eine Aufwandspauschale.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 11.01.2018 | 08:55
Das gilt dann aber auch für den Trainer (sprich SL). Bei den Amateuren werden die in der Regel auch nicht bezahlt und bekommen höchstens eine Aufwandspauschale.
Hervorhebung von mir, hatte ich ja oben gesagt, dass ich das auch eher in dem Bereich sehe. Der Trainer wird übrigens meist nicht dafür bezahlt, dass ihm viele Leute bei der Arbeit zusehen :)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Anro am 11.01.2018 | 11:04
1.)
Die Tagesmutter
Der Psychater
Der Comedian
Der Jugendtreff-mitarbeiter, der sich um Kinder der Stadt kümmern soll
Der Straßenmusikant
Der Typ, der Improvtheater bei der Volkshochschule anbietet
Der Clownmagier, der mit Luftballons Tierchen auf dem Kindergeburtstag macht und Handstände und so...

Sind alle irgendwie vergleichbar mit einer Spielleitung.
Werden die vorher oder hinterher bezahlt? Wie gängig ist es zu sagen "war nicht wie gewünscht, will mein Geld wieder haben"?
Teilweise sehr angepasst an das Publikum, teilweise ein festes Programm bei den Beispielen. Aber: Wenn ich ein festes Programm habe, dann ist das doch eher schlechter als ein Anpassbares... das hat irgendwie als Argument keinerlei Grund. Heck, ein Autor, der eine Lesung abhält präsentiert ein festes Werk, die Spielleitung führt Leute durch eine Geschichte, die sich selbst angepasst auf die Spieler entfaltet. Was ist da wohl besser?

2.)
Es wäre nett, wenn wir hier auch unterscheiden, zwischen einer Gärtnerspielleitung und einer Uhrwerkspielleitung.
Der Gärtner setzt sich mit den Spielern zusammen und wirft die Saat aus. Dann laufen alle zusammen los und erschaffen dabei die Welt, nur selten muss der Gärtner mal überlegen, was der Rest der Welt tut und hat dafür meist auch simple Regeln.
tl;dr: Alle Systeme, die Sagen: Die Spielleitung braucht kaum Vorbereitung, die Spieler entwickeln die Welt mit.
Der Uhrmacher hat eine Welt aufgebaut und lässt nun die Spieler in sein Uhrwerk, wenn etwas von denen verändert wird, so ändert sich die Funktion der Uhr. Es benötigt fast immer zwischen 4 Stunden Sessions eine Zeit von irgendwas aufwärts von einer Stunde, um die Welt "nachzubearbeiten" und zu überlegen, was den Spielern entgegentreten wird, was spannend wird.
tl;dr: Systeme, die Herausforderungen vorher erstellen und die Spieler sich in einer stichhaltigen Welt bewegen. (Stichhaltig ist sicher ein Reizwort für Viele - aber ihr sollt eine ungefähres Verständnis für den Unterschied bekommen den ich illustrieren will, kommt schon, das schafft ihr auch mit ein wenig "mimi, das kannste so nicht sagen"-Blessuren, oder?)

Ergo: Ein Gärtner, sollte weniger Aufwand haben und auch nur die schönen Früchte ernten, während der Tüftler eine andere Art von Erlebnis bietet, die auch anders entlohnt werden müsste.
Wenn ihr von Gärtnern redet, dann bitte schreibt das dazu, denn eine improv-SL ist halt anders zu betrachten, als ein GM, der ein Abenteuer leitet, was entweder auf die Spieler zugeschnitten ist, oder sogar eigens für Sie erstellt.
(Hier geht es nicht um eine Bewertung des Spielstils, sondern um ein trennen von Argumenten, die sich auf das eine oder andere beziehen.)
Eine SL die nach Buch leitet ist ein Tüftler, da die Rädchen des Buchs häufig nach den ersten drei Stunden schon gehörig schräg stehen und feine Anpassungen notwendig sind.

3.)
Persönlich:
Ich nehme von meinen Freunden kein Geld, aber wenn ich für Andere so leiten würde, wie für meine Freunde, mit eigener Welt, festen Größen und Mächten, die sich "bewegen" und planen, angepassten persönlichen Storylines, neu erschafften und wieder auftauchenden NSCs...
Das ist eine Menge Arbeit. Auch darunter Arbeit, die ich nicht wirklich toll finde, die ich mache, weil ich Sie brauche um das zu erhalten, was ich heraus bekommen will und was sich toll anfühlt - das eigentliche Spiel.
Das sollte Fremden, für die ich etwas tue etwas Wert sein.
Auch weil Sie dann zusammen gegen / für etwas antreten können, wo sonst einer von Ihnen auf der anderen Seite stehen müsste.
Wenn ich also in einem Spielladen im Hinterzimmer leiten könnte, für jeden 5 € für die Spielleitung und 3 Euro Mindestverzehr für den Laden... dann wären das etwa 32€ pro Monat (Wenn 4 mal im Monat...) Kosten pro Person, bei 4 Spielern 80 Euro, die ich als Student sicherlich gerne als Zubrot genommen hätte, um so mehr, wenn ich mehrere Gruppen gehabt hätte und so ein paar Ideen mehrfach verwenden und so meine Vorbereitungszeit gecuttet hätte.
Immer noch schlechter Bezahlt, als der Klettergartentrainer-Job, aber dennoch wäre das sicher vorstellbar.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Isegrim am 11.01.2018 | 11:11
3) Ich sehe da erhebliche rechtliche Schwierigkeiten im Bereich der allfälligen Steuerpflicht. Ist mir völlig unklar, wie das laufen sollte, sobald es über informelles (und rechtlich in einer Grauzone stehendes) "Zustecken" von ein paar Scheinen geht.

Wenn du damit tatsächlich einen Überschuss erzielst ist es halt steuerpflichtiges Einkommen, und muss in der Steuererklärung angegeben werden (vermutlich als Einkünfte aus selbständiger Arbeit gem § 18 EStG). Sind deine Ausgaben regelmäßig und beständig höher als deine Einnahmen wird es aber Liebhaberei seien...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: trendyhanky am 11.01.2018 | 11:14
Ich glaube in Zeiten wo Pen & paper - RPG nicht mehr sooooo hype is und es Online-Runden gibt (Hangouts usw.) ist das Thema zu spät

Gab es damals in den Hochzeiten von RPG und vor Internet solche bezahlbaren Runden?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Greifenklause am 11.01.2018 | 11:15
@ Isegrim:
Nicht §15 EStG?

@All zu "Steuerrecht":
Im Zweifel mal an einen Lohnsteuerhilfeverein oder einen Steuerberater wenden.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: bobibob bobsen am 11.01.2018 | 11:40
Ich bin der Meinung das wenn man das Gefühl hat das es sich um Arbeit handelt kann man auch Geld dafür nehmen.

Für mich ist SL aber eine Tätigkeit die ich niemals als arbeit empfinde. Sollte sich das Gefühl mal ändern würde ich auch Geld nehmen.

@ Greifenklause

Lohnsteuerhilfeverein darf dir da keine Auskünfte erteilen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Isegrim am 11.01.2018 | 12:36
@ Isegrim:
Nicht §15 EStG?

Auch möglich, wenn die Bewirtung/Raumgestellung im Vordergrund steht sogar wahrscheinlich. Wird nur die SL-Position abgerechnet würde ich vermuten, die Aspekte, die auf § 18 hindeuten, überwiegen. Aber das ist ein weites Feld und ich befürchte (bzw: hoffe) , es gibt hier noch kein Präzedenzurteil. Im Gegensatz zum Kükensortierer... ;)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Greifenklause am 11.01.2018 | 12:58
...

@ Greifenklause

Lohnsteuerhilfeverein darf dir da keine Auskünfte erteilen.

Der kann dir sagen:
1.) "Es ist voraussichtlich steuerpflichtig"
2.) "Aber keine Lohneinkünfte, deshalb können wir Ihnen nicht weiterhelfen"
3.) "Vielleicht gehen Sie zum Steuerberater?"

---

@ All:
Aber von welchen Größenorndungen reden wir hier denn.
Die meisten sollten sich eher über Steuerpflicht von Ebay-Verkäufen Gedanken machen als gelegentliches Handgeld für Spilleitertätigkeit, dem noch diverse Kosten gegenüber stehen...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Faras Damion am 11.01.2018 | 13:20
Es gibt in den USA durchaus Youtuber, die mit Rollenspiel Lets Plays (englisch Actual Plays) Teile ihres Lebensunterhalt beschreiten.

Will man nicht in die Öffentlichkeit, müsste man den Aufwand möglichst reduzieren.

Ich würde folgendes versuchen:

- Unter der Woche würde ich über Internet leiten, da die Zielgruppe größer ist.
- Pro Monat bereit man ein Abenteuer a 4 Stunden auf und spielt das mit allen Spielgruppen (das müssten möglichst viele sein).
- Die Zeit für Vor- und Nachbereitung muss auch bedacht werden.

- Pro Jahr bereitet man ein längeres Abenteuer vor und bietet das am Wochenende an, in privaten Räumen oder auf Cons der Umgebung.

- Zusätzlich versucht man Jugendorganisationen als Kunden zu gewinnen, um Nachmittage zu füllen.

An Kosten hat man Fahrtkosten, Materialkosten und eventuell Lizenzkosten.

Selbst mit gutem, zuverlässigem Kundenstamm (12+ Internet-Gruppen) komme ich da nicht auf ein gutes Einkommen. Und man verhagelt sich die eigene Freizeit, da man immer ran  muss, wenn andere frei haben. Und Sozialabgaben und Altersvorsorge muss bedacht werden.

Das wäre nix für mich, aber es gibt genügend Yogalehrer, Fotographen, Tanzlehrer oder Zauberer, denen es genauso geht und die es trotzdem machen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 11.01.2018 | 13:35
[...]Zauberer[...]
Das finde ich im Zusammenhang mit Spielleitung ein sehr gelungenes Beispiel  :d
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: felixs am 11.01.2018 | 13:56
Das wäre nix für mich, aber es gibt genügend Yogalehrer, Fotographen, Tanzlehrer oder Zauberer, denen es genauso geht und die es trotzdem machen.

Da darf man aber drei Faktoren nicht vergessen:
1) Es gibt sehr wenige Rollenspieler, entsprechend sehr wenig potentielle Kunden. Viel weniger, als bei allen anderen genannten Beispielen.
2) Das, was die anbieten, ist allgemein bekannt. Jeder kann damit was anfangen und es ist sozial akzeptiert.
3) Rollenspieler sind sehr anstrengend und anspruchsvoll. Sie wollen alle etwas sehr bestimmtes und das in sehr hoher Qualität. Du kannst also, im Gegensatz zu den anderen genannten Beispielen, sehr wenig standardisieren.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: LevArris am 12.01.2018 | 12:10
In Freiburg gibt es das FreiSpiel (http://www.freispiel-freiburg.de/); Rollenspielrunden gibt es da m.W.n. weniger oder gar nicht, aber die Spielräumlichkeiten sind regelmäßig ausgebucht.

Als ich mal Freiburg besuchte, hab ich's mir nicht nehmen lassen und bin mal durch... es war Rammelvoll und eine große Numenera-Runde am Start. Sie haben dann auch erzählt, dass sie Event-Schnupperabende machen wo man einfach mal von einem erfahrenen SL ein P&P vorgestellt bekommt. Splittermond ist wohl aktuell.

Habe dann mal auf FB geaddet... Preise sind wohl so 1-1,5 EUR pro Stunde spielen pro Person. Aber es werden glaube ich max. 3-4h aberechnet. Wird durch Getränkeverkauf quer subventioniert. Trinkt man daher nix, wird's etwas (moderat) teurer...

Laut FB ist der Laden im Herbst gestartet und geht nach wie vor so gut, dass man inzwischen reservieren muss. Die Besitzer kennen auch sehr viele Regeln ihrer wohl um die 800 Spiele und erklären gerne. Vor Ort ist wohl der Zugriff auf das Spieleregal in den o. g. Konditionen inbegriffen. Nach Hause mitnehmen geht wohl nur durch Hinterlegung von um die ca. 50 Euro. Das hab ich glaub ich mal auf deren Kickstarter gelesen. Bin mir aber nicht sicher...
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Irian am 12.01.2018 | 19:29
Hier in Berlin gibt es auch in mind. einer Location regelmäßig (d.h. einmal im Monat) nen Spielenachmittag (Brettspiele vor allem, manchmal auch Rollenspiele). Da die Location da auch was davon haben will, gibt es aber die Wahl, entweder einen Mindestverbrauch an Getränken von 5€ zu haben (pro Person) oder für 15€ eine Getränke-Flatrate (alkoholfrei) zu nehmen. Das Event selbst ist ansonsten frei und wird privat organisiert.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: HoSt am 13.01.2018 | 15:34
Die Verquickung von Hobby und Kommerz sind immer so eine Sache und mir gefällt dieses Zusammenbringen nicht. Ich finde es mittlerweile traurig, dass heute alle Welt meint, jeder noch so kleine Beitrag muss / solte / könnte Geld einbringen... In diesem Zusammenhang mißfällt mir auch massiv die radikale und gnadenlose Kommerzialisierung meines Hobbys seit Mitte der 90er.

Ich würde für einen SL weder bezahlen noch als SL (und ich leite mehrere Runde monatlich) Geld nehmen.

 
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Nick-Nack am 14.01.2018 | 22:15
Hier in Berlin gibt es auch in mind. einer Location regelmäßig (d.h. einmal im Monat) nen Spielenachmittag (Brettspiele vor allem, manchmal auch Rollenspiele). Da die Location da auch was davon haben will, gibt es aber die Wahl, entweder einen Mindestverbrauch an Getränken von 5€ zu haben (pro Person) oder für 15€ eine Getränke-Flatrate (alkoholfrei) zu nehmen. Das Event selbst ist ansonsten frei und wird privat organisiert.
Welches ist das? Kenne das noch gar nicht :)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 15.01.2018 | 08:26
Die Verquickung von Hobby und Kommerz sind immer so eine Sache und mir gefällt dieses Zusammenbringen nicht. Ich finde es mittlerweile traurig, dass heute alle Welt meint, jeder noch so kleine Beitrag muss / solte / könnte Geld einbringen... In diesem Zusammenhang mißfällt mir auch massiv die radikale und gnadenlose Kommerzialisierung meines Hobbys seit Mitte der 90er.

Ich würde für einen SL weder bezahlen noch als SL (und ich leite mehrere Runde monatlich) Geld nehmen.
Naja, auf der anderen Seite, dein Hobby, wenn du seit '89 mit dem gleichen Regelwerk spielst, hat sich dann ja nicht kommerzialisiert. Was können die dir schon? Wenn du, auf der anderen Seite, seitdem ein paar hübsche vollfarbige Regelwerke dazugewonnen hast, hey, das druckt sich halt nicht im Keller auf Omas Xerox ;)
Aber ansonsten kann ich das Verstehen, dass man das gemeisame Spiel an sich als Allgemeingut ansieht und das Finanzielle heraushalten will.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Faras Damion am 17.01.2018 | 09:46
Noch ein ganz anderes System:

Bei Patreon bieten die Teilzeithelden Level mit Spielrunden an.


Spielrunden mit der Redaktion
$10 or more per month
Alles vorherige, dazu erhältst Du Einladungen, an Rollenspielrunden via Discord teilzunehmen, die von der Redaktion geleitet werden. Das können Oneshots sein oder kurze Kampagnen über ein bis drei Abende. Die Einladungen dazu gehen zwei Mal im Jahr raus, die Anzahl und die bespielten Systeme der Runden richtet sich nach dem Angebot der Spielleiter. Aus diesen Spielsitzungen generieren wir unter anderem Spielberichte, sie können aber auch in die Bewertung eines Produkts mit einfließen. Ihr bestimmt also das Ergebnis einer Produktbesprechung möglicherweise mit. Für dieses Vorrecht müsst ihr aktiver Patron sein.

Quelle:  https://www.patreon.com/teilzeithelden

Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Nick-Nack am 17.01.2018 | 12:02
Bei Patreon bieten die Teilzeithelden Level mit Spielrunden an.
Ah, spannend! Sowas hab ich auch [1] und es war der erste Tier, bei dem ich einen Patreon bekommen hatte, aber auf Nachfrage hat sich dann herausgestellt, dass es ihm gar nicht so sehr um die Spielrunde ging.
[1] https://www.patreon.com/nicknack
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: CAA am 19.01.2018 | 21:26
Auf reddit ist das Thema auch gerade (mal wieder) aufgekommen und da hat es etwas gegeben was es hier nicht gegeben hat: Die Perspektive von jemandem der sich fürs Spielleiten bezahlen lässt...

und vor einer Weile auch ein Ask me Anything gemacht hat (link (https://www.reddit.com/r/rpg/comments/7mggaf/i_run_8_to_9_games_per_week_every_week_ama/))

Zitat
https://www.reddit.com/r/rpg/comments/7ri2hi/your_thoughts_on_professional_gming/dsxhbsk/
On the flip side, I am a professional GM, and I do it as my full time job. While my opinion is clearly biased, let me detail why I was willing to pay for a game before I was paid to run them.

I started gaming about seven years ago. We started without a system. I had seen Futurama or something with the concept of "roll dice, something happens" and I built a game from there. Eventually my group switched over the Pathfinder and and the game was no longer terrible.

With the exception of one of those players, who I still game with to this day, the group was terrible. One fellow would never pay attention. Another never bothered to learn the rules despite playing the same game for years. A third was always arguing with me and causing problems, and a fourth was only there because everyone else was.

I branched out my gaming from there, I joined other groups. I played AD&D First, World of Darkness, 4E, 5E, d20 Modern, FATE, and GURPS (alongside Pathfinder, my favorite), but the group always fell apart. Scheduling mistakes, bad players, bad GMs, a lack of respect for everyone else at the table.

I was, at that time, willing to pay for a GM so that I could play in a group that would absolutely stick together. The mythical 1-20 campaign. Full disclosure here, I ended up not paying a GM, but that was because someone approached me to run a paid game first.

When I moved across the country, my legend had been built at our local game store. Someone wanted me to run a game online, and I told him no, that I was looking for a game and I only had time for one a week.

He offered to pay me.

Since then, my business has grown tremendously and I have been able to make gaming my full-time job.

Now with that out of the way, let me explain why my clients are more than happy to pay for weekly entertainment.

Why People Pay For Games

*A dedicated game master who has incentive to work on your game, even when he isn't quite feeling it

*Literal player buy in- People tend to show up to games that they've paid for (or that someone else has paid for on their behalf). In addition, paid players (in my experience, anyway) are significantly more likely to respect the rules laid down by everyone during session 0

*A professional GM is a GM that wants to do everything in their power to make you, the client, satisfied with your gaming experience.

*The GM will show up, on time, every time. The players typically do as well, because it's something they've invested in.

FAQ

Q: But if someone is paying for the game, does that mean they get to dictate the rules?

A: Well, no. I am being paid to be a game master, not a yes man. If, however, you want to pay for a yes man GM, I'm more than happy to oblige

Q: Do you fudge rolls as a paid GM?

A: I don't fudge rolls in general. As a GM (regardless of whether or not I am being paid) I always roll out in the open. However, this is something I bring up in session zero, paid or not. If you prefer I roll behind a screen and fudge every once in awhile, I will.

Q: Do you still have fun with paid games?

A: Yes! However, I find that the work I do on paid games is very stressful. If a client doesn't like my game, they won't want to be a client anymore!

Q: Can I be a paid GM?

A: Yes you can. Anyone can. Good luck, but be careful! It is a little competitive right now, and once you accept money it is an obligation rather than something you do for fun. You can have fun doing it, but obligations trump hobby. Remember, the client comes first!

Q: How do you know a player will like the game? What if they don't?

A: Session Zero! It's important to make sure you know what kind of game a client is expecting, what is off limits, and the tone of the game. If you planned on running a dark/comedic/romantic/western game, you should let your players know regardless of whether or not a game is paid. And players, session zero is just as important to you, make sure your game master knows what makes you uncomfortable.

Q: What if a paying player is being disruptive?

A: Gentle reminders usually work! After that though, it's their dime and their time. If it's a group of strangers paying separately and one player is ruining everyone else's experience, we're going to have a talk. Like adults.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 19.01.2018 | 21:50
@CAA: Dude, dickes Lob. Das war sehr interessant .
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 19.01.2018 | 22:46
Die Verquickung von Hobby und Kommerz sind immer so eine Sache und mir gefällt dieses Zusammenbringen nicht. Ich finde es mittlerweile traurig, dass heute alle Welt meint, jeder noch so kleine Beitrag muss / solte / könnte Geld einbringen...

Ich habe mich bei dem Thema bislang eher zurück gehalten, aber ich glaube hier ein Missverständnis zu erkennen.

Eine SL, die ich bezahlen würde:
... bringt keinen kleinen Beitrag. Die bereitet sich richtig vor. Also, nicht dieser ganze "Play Unsafe / Niemand muss irgendwas vorbereiten"-Blödsinn (da mache ich demnächst mal einen Thread zu). Wir reden hier nicht von ein paar handschriftlichen Notizen auf einer Seite Rechenkästchen. Wir reden von detailliert ausgearbeiteten Spielabenden. Also richtige Drafts für NPCs mit Vorlieben, Abneigungen, Zielen und Charakterzügen und allen (!) Werten. Und dasselbe nochmal für Schauplätze. Und ja, die SL bereitet das vor, obwohl sie die Hälfte davon beim Spielabend wegschmeißen kann. Sie kann sich einen Fundus aufbauen, klar. Aber ich erwarte akribische Vorbereitung. Mindestens so genau, wie ich selbst meine Vorbereitung ausarbeiten würde. Und das ist schon ziemlich genau.
... ist multimedial unterwegs. Das heißt: Jeder NPC hat ein Charakterbild (außer der Klient wünscht dies explizit nicht). Jeder Schauplatz hat ein Bild. Jeder Schauplatz hat ein Musikstück. Jede relevante Aktion hat Soundeffekte. (Ja, da stehen nicht alle drauf, ich aber schon. Dafür gibt es Session 0, um zu klären ob Ja oder Nein).
... stellt das alles am Spieltisch mit viel Aufwand und Professionalität dar. Die SL schauspielert die wichtigen NPCs glaubwürdig und unterscheidbar (und wenn sie dafür vor dem Spiegel üben muss) und die ungeplanten NPCs zumindest okay. Sie beschreibt lebendig und auf den Punkt.
... hat gute Moderationsfähigkeiten, kann Mitspieler motivieren und Streitsituationen am Tisch entschärfen.

Das sind keine Kleinigkeiten. Überhaupt bin ich inzwischen der Ansicht: Das SL-Handwerk ist überhaupt nie eine Kleinigkeit. Ich meine, wir reden hier von teilweise stundenlanger Vorbereitung (ja, ich zähle auch "Regelwerk lesen" dazu), selbst in den schlanken Systemen. Jetzt kommen vielleicht Leute mit "Ja, aber du kannst das doch alles improvisieren"... wie in diesen ganzen tollen Ratgebern (die sich dann selbst nicht eingestehen, dass man auch beim Dominik-Wäsch-Style vorbereiten muss, die Vorbereitung sieht nur anderes aus, als im klassischen Modell)... ich kann nur erwidern, dass meiner Erfahrung nach die besten vorbereiteten Runden die besten improvisierten immer toppen (so sie ergebnisoffen sind). Ich rede hier nicht von Railroading, nicht falsch verstehen. Ich rede von gezielter, ergebnisoffener Vorbereitung auf das Spielerlebnis. Rollenspiel ist ein mediales Spiel. Selbst die besten Autoren schreiben keine gute Geschichte ohne die Backspace-Taste.

Wenn ein SL also so gut ist, wie von mir oben beschrieben: Da würde ich dem auch mal 5 oder 10 Euro auf den Tisch legen. 

Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: trendyhanky am 19.01.2018 | 22:53
Wenn eine Weile im Tanelorn liest kommt man eher zu dem Eindruck, dass bezahlte SL nicht die Sache sind

Viel wichtiger sind verlässliche Spieler, die sich regelmäßig zu einem SL an den Tisch setzen, der unbedingt sein obskures Nischen-Heartbreaker-Spiel zocken will

"Ich finde keine Runde für X" is hier oft zu lesen in den Threads bzw. schimmert durch

Die Zukunft dürfte also eher darin liegen, dass SL für Mitspieler zahlen
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 19.01.2018 | 22:58
Interessanter Punkt, hanky-panky. Tatsächlich ist das in "klassischen" Runden, also wo noch die "SL macht die ganze Arbeit, Spieler konsumieren"-Ansicht vorherrscht, nicht so ausgeprägt, scheint mir. Da sind die Spieler eher so "naja, der, der leitet, entscheidet auch über das Spiel... bisschen Veto ist okay, aber ich lass mich auch mal auf was ein". Aber vielleicht trügt mich da auch die Erfahrung.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Ifram am 19.01.2018 | 23:30
Eine SL, die ich bezahlen würde:
... bringt keinen kleinen Beitrag.
[...]
Da würde ich dem auch mal 5 oder 10 Euro auf den Tisch legen.

 :o  Anforderungsprofil und Gehaltsvorstellung würden ein beidseitig zufriedenstellendes Geschäft nur schwer möglich machen.


Auch wenn man die Anforderungen etwas reduzieren und die Bezahlung verdoppeln würde: der Markt für diese Dienstleistung wird wohl nicht florieren. Die möglichen Zeitfenster für den bezahlten Arbeitsteil geben nur ein paar Stunden pro Werktag her und Wochenenden hat man keine mehr. Damit ist kein Leben zu unterhalten.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 19.01.2018 | 23:44
Was macht dich so sicher?

Es gibt z.B. Leute, die schreiben Fiktion für ihren Lebensunterhalt, durchaus auch einmal mit knapper Vorlaufzeit (z.B. bei Daily Soaps). So wie ich das sehe, habe ich schon bei vielen SLs gespielt, die zumindest die ersten drei Punkte leisten können, in einem hobbytauglichen Zeitfenster. Und wenn nicht: Fundus vorbereiten, dann bezahlen lassen und nach Bedarf auf diesen Fundus zurückgreifen.

Dann lass es mal 50 € pro Spielabend sein? Oder welcher Preis strebt dir vor?
Und es geht mir auch nicht um etwas, wovon man leben kann. Es geht mir um eine monetäre Entschädigung des Aufwands.

Und sind Ansprüche an professionelles Rollenspiel zu haben, wirklich so unverschämt?

Ich kenne Leute, die machen sich genau diesen Aufwand auch ohne Bezahlung... und das soll dann ehrlicher und weniger kommerzversessen sein als das Ganze ohne Bezahlung zu leisten? Das sehe ich aber nicht. Ehrenämtler bekommen ja häufig wenigstens einen Obolus für das Equipment. Dass Spieler ein Abenteuer kaufen, dass der SL dann leiten soll, ist doch eher die Ausnahme.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Irian am 20.01.2018 | 08:52
Wenn ein SL also so gut ist, wie von mir oben beschrieben: Da würde ich dem auch mal 5 oder 10 Euro auf den Tisch legen.

Insgesamt? Na dann viel Freude dabei, einen professionellen zu finden, der das für den Hungerlohn macht - und gleichzeitig den extremen Ansprüchen gerecht wird. Selbst wenn wir mal 5 Spieler rechnen, á 10€, sind das bei, sagen wir mal, 4 Stunden Spiel und mind. nochmal soviel an Vorbereitung, was du ja verlangst (SL kann zwar später auf einen "Fundus" zurückgreifen, aber Spieler wollen ja auch neues) deutlich weniger als 10€ die Stunde. Davon gehen dann Steuern und Sozialabgaben ab. Und dafür dann Dienstleister sein, der nach jemand anderes Pfeife tanzen muss? Und das noch dazu bei besch... Arbeitszeiten, nämlich Abends und am Wochenende? Da würde ich mich dann persönlich doch lieber zu Lidl an die Kasse stellen und dafür das Rollenspiel wieder genießen. Wobei jemand mit so einer Begabung, der den Ansprüchen gerecht wird, vermutlich auch dutzendweise andere Jobs findet ;-)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 20.01.2018 | 09:17
Es ist ja auf der einen Seite (selbst)verständlich, dass ein Professioneller ein Angebot macht, von dem er dann auch leben bzw seinen geplanten Lebensstil führen kann.
Aberauch die Mittel der potentiellen Kunden sind begrenzt und müssen abgewogen werden.
Und irgendwo komemn wir eben an den Punkt, wo ein Anbieter sagt "Mach ich nciht, da verdien ich ja beim Burgerwenden mehr" aber auch ein Kunde der sagt: für den Preis mach ich das lieber selber und habe dann den Betrag noch übrig für Alterantive X.

Und Rollenspiel ist sowohl was die Regelwerke angeht wie auch das Leiten etwas, wo es reichlich und naheliegende Alternativen gibt.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 20.01.2018 | 09:24
@Irian:
Ich zitiere mich da einfach mal selbst.

Und es geht mir auch nicht um etwas, wovon man leben kann. Es geht mir um eine monetäre Entschädigung des Aufwands.

Was eure Konter aber gezeigt haben: SL, die all das da oben zumindest anteilig leisten, tun also in ihrer Freizeit und ohne Entschädigung etwas, dass gut und gerne 70/80 € die Stunde wert ist (Vorbereitungsstunden eingerechnet). Und da passt für mich was nicht: Man kann doch nicht sagen: "Du, 10 € sind für das, was du da machst, definitiv zu wenig! Also mach das gefälligst als Hobby und verlange gar nichts dafür..."  :o

Und um hier gleich mal Vorurteile auszuräumen: Mir geht es nicht darum, dass ich selbst eine Möglichkeit suche, als SL bezahlt zu werden. Ich finde nur tatsächlich, das ist aber ein anderes Problem, dass vielen Spielern nicht klar ist, was für ein Rattenschwanz an Arbeit da dranhängt, den die SL so leistet. Ganz abgesehen von den Materialkosten.

Und ich glaube auch nicht dass sich "Geld für etwas bekommen" und "Spaß an etwas haben" ausschließen. Ist aber glaube ich so ein deutsches Ding: Du hast Spaß bei der Arbeit? Dann machst du gar keine Arbeit!
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Rorschachhamster am 20.01.2018 | 09:46
Für mich wäre das Blödsinn - ich spiele doch als Spielleiter und habe meine Freude daran, wenn ich das mit einer Muss-Performen-Entschädigung aus dem Spiel nehme, dann ist der Sinn weg...   :P Aber das heißt ja nicht, daß es bei anderen nicht doch funktioniert. :-\

Als Spieler würde ich eher alleine im Kämmerchen sitzen. Aus Prinzip. Ich bezahl doch nicht für Sex, also auch nicht für's Rollenspiel.  ;)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 20.01.2018 | 09:55
tun also in ihrer Freizeit und ohne Entschädigung etwas, dass gut und gerne 70/80 € die Stunde wert ist (Vorbereitungsstunden eingerechnet).

Woran machst du diesen Wert fest?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 20.01.2018 | 10:23
Ok, wenn du meinst ein SL ist ein Gehalt von 13000 brutto im Monat wert, dann sollte man über ein paar andere Sachen nochmal reden. Aber vergessen wir mal die Zahl. Meine Spieler kennen alle den Aufwand hinter dem SL-Posten, dafür brauche ich ihnen keine Rechnung zu stellen. Worauf würde das auch hinauslaufen, wenn man das bei allem und jedem macht? Also wirklich konsequent?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Sir Markfest am 20.01.2018 | 10:33
Worauf würde das auch hinauslaufen, wenn man das bei allem und jedem macht? Also wirklich konsequent?

Nicht bei allem und jedem. Aber ich kann mir schon vorstellen, wenn jemand so ein "Rent-A-Master"-System anbietet über verschiedene Kanäle.
Da könnte z.B. eine Spielegruppe sich einen Spielleiter mieten so wie man auch Alleinunterhalter für Geburtstage, Mädchen aus der Torte für Junggesellenabschiede oder so sich ins Haus holt.
Und das kann durchaus zu für die Spieler moderaten Preisen geschehen (die 5,- bis 10,- Euro pro Spieler wurden ja schon genannt). Hat auch sicher den Vorteil, dass die Spieler sich besser einbringen, sie haben ja etwas dafür gezahlt. Und für den Spielleiter ist es halt ein kleines Zubrot, das er in neue Regelwerke/Abenteuer investieren kann.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 20.01.2018 | 10:40
Okay, hier wird glaube ich immer noch nicht klar, worum es mir geht. Die Zahlen, die ich da als SL-Gehalt vorstelle, sind aus der Luft gegriffen.

Ich verstehe nur folgende Argumentation nicht: "Ich kann dir keine angemessene Entschädigung geben. Also kriegst du gar keine Entschädigung."

Ich habe als SL weder Geld von meinen Spielern verlangt, noch strebe ich es in Zukunft an. Mir geht es darum ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was SL-Sein für ein Knochenjob sein kann, indem wir drüber nachdenken, was vom SL denn konkret für Arbeit geleistet wird und wie viel das etwa an Vergütung wert sein könnte.

Und, ziehen wir es mal anders auf: Angenommen deine Mitspieler oder von mir aus auch Con-Mitspieler, die du zum ersten Mal siehst, bezahlen dir dein Essen oder stellen die Snacks, weil du als SL das Spiel leitest: Hättest du dann ernsthaft weniger Spaß am Spiel?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 20.01.2018 | 10:54
Wie sieht es denn mit der Preislage und praktischen Verbreitung von solchen anderen Unterhaltungsangeboten in der Praxis  aus?
Hier: http://www.zeit.de/2014/03/kindergeburtstage-veranstalter-agenturen (http://www.zeit.de/2014/03/kindergeburtstage-veranstalter-agenturen) lese ich etwas von 100€ die h.

Dazu snd "höherqualifizierte" Showeinlagen in der Regel doch eher kurz sind und gehen nicht den kompletten Abend, oder?
 
Dazu kommt das Problem: Ein Zauberer kann in der Regel eine deutlich größere Menge Leute unterhalten als die typische Rundengröße. Pro Kopf wird das also noch einmal ungünstiger.

Bezgl. "Anerkennung":
Bezahlt, aber auch Anerkennung wird der "Leistung" gezollt, also wie gut sich jemand unterhalten fühlt. Und das ist formell völlig unabhängig von dem Aufwand, den da jemand für betreibt.
Und diese Leistung wird dann auch an dem gemessen, was man selber meint hinbekommen zu können (oder vielleicht nicht ganz korrekt aber verbreitet) eben schon für "lau" erlebt hat.
Entsprechend hängt die Bereitschaft zu zahlen von der Erwartung an die voraussichtlich abgelieferte Unterhaltung ab, sowie den Mitteln, die zur Verfügung stehenin Relation zu Alternativen inklusive eben selber machen oder sich einen kostenfreien Spielleiter zu suchen und dafür dessen Vorgaben abzunicken. 

Doppelt blöd ist es erst recht bei den Leuten, welche weniger auf Oneshots ausgerichtet sind sondern auf längeres, extensiveres Spiel. Da sprengt so etwas dann halt direkt den Rahmen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 20.01.2018 | 10:58
@Jiba: Ok, verstehe ich. Knochenjob, naja, bei uns nicht. Das ist freiwillig. Du musst das nicht so machen, was ich wichtig finde.
Und ob die anderen Spieler sagen "Wir bezahlen das Futter" oder "wir bezahlen dich" ist der Unterschied zwischen einer netten Essenseinladung und Escort.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Derjayger am 20.01.2018 | 11:14
Mir geht es darum ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was SL-Sein für ein Knochenjob sein kann, indem wir drüber nachdenken, was vom SL denn konkret für Arbeit geleistet wird und wie viel das etwa an Vergütung wert sein könnte.

Das interessiert mich. Ich glaube, dass etwas so viel wert ist, wie viel andere bereit sind, dafür auszugeben.
Wenn jemand seiner Sache einen Wert gibt und dieser von niemandem bezahlt wird, hat er den Wert falsch eingeschätzt.*
Wir können also nur überlegen, was andere zahlen möchten. Das hat eher wenig damit zu tun, wie viel man sich während der Vorbereitung gequält hat.
Und wir können schauen, ab wie wenig Geld man nicht mehr leitet. Aber das steht glaube ich nicht zur Debatte.

* (Das kann schnell peinlich werden. Ein paar Kommilitonen von mir sind der Meinung, dass ihre Violinenstunden x€ wert sind, weil sie "y Semester lang studiert und ja soo viel geübt haben, also verdienen sie dieses Gehalt, und basta!" Die drehen da richtig durch, wenn man anderer Meinung ist.)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Irian am 20.01.2018 | 11:16
Was eure Konter aber gezeigt haben: SL, die all das da oben zumindest anteilig leisten, tun also in ihrer Freizeit und ohne Entschädigung etwas, dass gut und gerne 70/80 € die Stunde wert ist (Vorbereitungsstunden eingerechnet). Und da passt für mich was nicht: Man kann doch nicht sagen: "Du, 10 € sind für das, was du da machst, definitiv zu wenig! Also mach das gefälligst als Hobby und verlange gar nichts dafür..."  :o

Ich bin Spielleiter. Und ich mache es als Hobby und verlange nichts dafür, außer gute Mitspieler. Ich verlange von niemandem, dass er/sie leitet. Wer das tun WILL, hat meine Dankbar, wer nicht, auch ok. Es IST mehr Aufwand als einfach Spieler zu sein (auch wenn man da auch viel an Arbeit reinstecken kann), keine Frage.

Und ich glaube auch nicht dass sich "Geld für etwas bekommen" und "Spaß an etwas haben" ausschließen. Ist aber glaube ich so ein deutsches Ding: Du hast Spaß bei der Arbeit? Dann machst du gar keine Arbeit!

Ich mache das als Arbeit, was ich auch als Hobby machen, programmieren. Trotzdem ist es Arbeit und der Grund, warum ich es tue, ist nicht der Spaß, sondern das Geld. Es gäbe sicher Jobs, die weniger zu mir passen, aber das bedeutet nicht, dass ich meine Arbeit als Spaß sehe.

Dementsprechend sehe ich es auch beim spielleiten: Privat mache ich es für meinen Spaß. Wäre es Arbeit, wäre das Ziel der Spaß von anderen, mein Spaß ist völlig nebensächlich. Da würde ich mich deutlich mehr nach den Spielern richten (als ich es eh schon tue), was aber eben auch bedeutet, dass es nichts mehr ist, was ich SO auch privat tun würde. Spieler, die ich privat als Problemfall rauskanten würde, wären, wenn ich es beruflich mache, nur dann ein Problem, wenn es die anderen Spieler stört. Lauter solche Sachen.

Deshalb gibt es für mich pers. nur zwei Wege: Entweder ich mache es privat, aus Spaß - oder professionell, dann aber richtig mit allem, was das bedeutet. Und dann würde ich auch dafür angemessen bezahlt werden wollen. Irgendeinen "Halbweg" sehe ich da nicht als Möglichkeit. Dementsprechend bleibe ich bei privat ;-)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Ifram am 20.01.2018 | 11:41
Ich verstehe nur folgende Argumentation nicht: "Ich kann dir keine angemessene Entschädigung geben. Also kriegst du gar keine Entschädigung."
Verstehe folgende: "Ich kann nicht angemessen entschädigt werden, weil ich es nicht als Schaden empfinde zu spielleiten."
Mir geht es darum ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was SL-Sein für ein Knochenjob sein kann, indem wir drüber nachdenken, was vom SL denn konkret für Arbeit geleistet wird und wie viel das etwa an Vergütung wert sein könnte.
Du bist in einem Rollenspielforum. Wir kennen bereits die variierende Menge des SL-Aufwandes in Relation zu den Spieler- und eigenen SL-Ansprüchen. Dass, was man sich als SL davon verspricht ist nicht monetär.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: carthoz am 20.01.2018 | 11:51
Es IST mehr Aufwand als einfach Spieler zu sein (auch wenn man da auch viel an Arbeit reinstecken kann), keine Frage.

(...)

Dementsprechend sehe ich es auch beim spielleiten: Privat mache ich es für meinen Spaß. Wäre es Arbeit, wäre das Ziel der Spaß von anderen, mein Spaß ist völlig nebensächlich. Da würde ich mich deutlich mehr nach den Spielern richten (als ich es eh schon tue), was aber eben auch bedeutet, dass es nichts mehr ist, was ich SO auch privat tun würde. Spieler, die ich privat als Problemfall rauskanten würde, wären, wenn ich es beruflich mache, nur dann ein Problem, wenn es die anderen Spieler stört. Lauter solche Sachen.

Und genau da sagst du es doch schon: ein Spieler kann da auch Arbeit reinstecken, aber das ist dann sein persönlicher Spaß. Als SL richtest du dich nicht (nur) nach deinem Spaß, sondern oft genug nach der Gruppe. Du bereitest also ein Spielerlebnis vor, dass auf die Gruppe zugeschnitten ist. Klar, wenn du Glück hast, sind dein Spielstil und deine Spaßfaktoren dieselben wie im Rest der Gruppe. Aus meiner Erfahrung kann ich ableiten: ist meist nicht so. Du kannst also als SL sagen: "Hey, dann zieh ich mein Ding durch!" – dann finde ich legitim zu sagen, dass dein Spaß im Vordergrund steht und du "nur" Mitspieler bist. Aber wenn du dich nach der Gruppe richtest, eventuell sogar deren Spaßquellen direkt ansteuerst, auch wenn sie gar nicht so deine sind: Dann bist du Dienstleister, dein Spaß ist nebensächlich. Dann arbeitest du dafür, dass andere Spaß haben.

Und wie hier im Faden und in dem Zitat aus dem Reddit-Thread schon durchklang: Wenn ich mir überlege, wie schwierig es zu sein scheint, bei Gruppen mit einem gewissen Altersdurchschnitt und/oder einer schwankenden Verlässlichkeit der Mitspieler regelmäßige Gruppen zusammenzubekommen, denke ich immer mehr, dass ein Pay for fun eine Möglichkeit wäre, die Wertigkeit in der Planung und die Wertschätzung der Vorbereitung hochzuschrauben. Ich will damit nicht sagen, dass etwas kostenloses nichts wert ist! Aber wie oft höre ich (auch von mir selbst), dass Leute etwas leiten wollen, merken, wie viel Aufwand damit verbunden ist, und lassen es. Oder noch schlimmer: Jemand macht sich den Aufwand, dann sitzen jede Runde nur 50-60% der Mitspieler am Tisch, und nach einigen Wochen ist das Ding eingeschlafen, weil der SL auch keinen Bock mehr hat, seinen Spielern hinterherzulaufen.

Und ganz zum Schluss: Geh ich ins Kino, kostet es Eintritt. Geh ich klettern, muss ich die Miete bezahlen. Will ich die Sportgeräte eines Fitnessstudios benutzen, zahl ich monatlichen Beitrag. Geh ich zu einer Autorenlesung, kauf ich mir ein Ticket dafür, dass jemand (meist der Autor) einen Text vorträgt, den ich auch selbst hätte lesen können – ich gehe hin, weil ich den Vortrag oder das Event erleben will. Niemand muss das tun. Aber da würde auch keiner erwarten, dass es kostenlos ist. Gehe ich ins Theater, erwarte ich, dass die Schauspieler auch alle auf der Bühne stehen und nicht der Regisseur zu Beginn der Vorstellung den Raum betritt und sagt: "Sorry, die Rollen X und Y sind heute leider nicht da, wir tun einfach so, als wären sie dabei. Und in wichtigen Szenen spielt Person Z dann einfach beide. Oder ich komme auf die Bühne und lese den Text vor. Mal sehen. Aber viel Spaß!" 
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Chiarina am 20.01.2018 | 11:52
Die Diskussion erinnert mich an einen alten Gary Larson Cartoon:

(http://1.bp.blogspot.com/_QMuDihPPyPA/TFBCC4Wv0qI/AAAAAAAANpU/qiFZoulx9cU/s400/farside-hopeful-parents.gif)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: carthoz am 20.01.2018 | 11:54
Du bist in einem Rollenspielforum. Wir kennen bereits die variierende Menge des SL-Aufwandes in Relation zu den Spieler- und eigenen SL-Ansprüchen. Dass, was man sich als SL davon verspricht ist nicht monetär.
Richtig, es geht um Spaß und/oder Wertschätzung. Ich erlebe beides als in letzter Zeit abnehmend, vielleicht ein generelles gesellschaftliches Problem. Genaugenommen sind Streamingdienste (als erfolgreicher Versuch der Legitimierung von Piraten-Streamingangeboten) auch nur ein Ausdruck des mangelnden Wertschätzens: Ich kauf nichts mehr, aber ich will es trotzdem sehen/hören. Der florierende PDF-Austausch gehört auch dazu. Niemand will bezahlen, aber alle den Spaß haben. Warum dann keine SL-Flat?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 20.01.2018 | 11:58

Und ganz zum Schluss: Geh ich ins Kino, kostet es Eintritt. Geh ich klettern, muss ich die Miete bezahlen. Will ich die Sportgeräte eines Fitnessstudios benutzen, zahl ich monatlichen Beitrag. Geh ich zu einer Autorenlesung, kauf ich mir ein Ticket dafür, dass jemand (meist der Autor) einen Text vorträgt, den ich auch selbst hätte lesen können – ich gehe hin, weil ich den Vortrag oder das Event erleben will. Niemand muss das tun. Aber da würde auch keiner erwarten, dass es kostenlos ist.

Jeder kann alles (Legitime) als professionelles Angebot stellen. Die Frage ist dann eben: gibt der Markt das her?

Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 20.01.2018 | 12:01
[...]
Wtf, wer leitet denn etwas und macht dann ganz servil nichts für sich und alles für die anderen? Was ist geworden aus "alle sind Spieler" ? Das ist mir ehrlich noch nicht passiert. Ja, die Spieler haben durch ihre Charaktere viel Einlfuss darauf, ob der Plot im Kopf der SL so funktioniert. Aber dafür kann man doch unzählig Konstrukte seiner Phantasie per Fiat zur Realität der anderen Charaktere machen? Ich checks nicht.
Und das Argument "Alles andere kostet Geld, wie könnt ihr bloß nicht-monetarisierten Spaß haben!" Tja, denk nochmal drüber nach, und danach stecks weg. Das ist die Krankheit der marktwirtschaftlichen Welt.
Edit:
Jeder kann alles (Legitime) als professionelles Angebot stellen. Die Frage ist dann eben: gibt der Markt das her?

Nein, das ist nicht die Frage. Die Frage ist ob man wirklich alles auf den Markt schicken musst. Denkt doch mal an alles andere was ihr "unentgeltlich" macht.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 20.01.2018 | 12:16
...
Edit:Nein, das ist nicht die Frage. Die Frage ist ob man wirklich alles auf den Markt schicken musst. Denkt doch mal an alles andere was ihr "unentgeltlich" macht.

Nein. "Müssen" muss man natürlich auch nicht.
Aber die Fragestellung erschien mir eher nach dem "ob und wie" also als "kann man" statt "soll man".

Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 20.01.2018 | 12:30
Nein. "Müssen" muss man natürlich auch nicht.
Aber die Fragestellung erschien mir eher nach dem "ob und wie" also als "kann man" statt "soll man".
Einverstanden. Es klang nur ab und zu, als ob die Prämisse wäre "eigentlich bekäme die SL ja Geld, das wird nur ignoriert" und von da aus diskutiert man dann.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: carthoz am 20.01.2018 | 12:34
Wtf, wer leitet denn etwas und macht dann ganz servil nichts für sich und alles für die anderen?
Das hab ich auch nicht geschrieben.

Und das Argument "Alles andere kostet Geld, wie könnt ihr bloß nicht-monetarisierten Spaß haben!" Tja, denk nochmal drüber nach, und danach stecks weg. Das ist die Krankheit der marktwirtschaftlichen Welt.
Es geht mir nicht um den nicht-monetarisierten Spaß. Es geht mir darum, dass es völlig normal ist, in fast allen Bereichen Geld dafür zu bezahlen, dass einem der Rahmen für ein paar Stunden Entertainment oder Spaß zur Verfügung gestellt wird. Eben weil man selbst weniger Aufwand reinstecken muss. Was meinst du, warum der Fernseher bei so vielen Menschen so beliebt ist? Und selbst den musst du käuflich erwerben.

Die Frage ist ob man wirklich alles auf den Markt schicken musst. Denkt doch mal an alles andere was ihr "unentgeltlich" macht.
Die Frage ist, ob ich all das unentgeltlich mache, was anderen wert wäre, Geld dafür zu bezahlen oder zu nehmen. Das ist das Prinzip des Ehrenamtes (eigentlich der Freiwilligentätigkeit, aber das wird ja gern mal zusammengeschmissen). Nenn es meinetwegen Aufwandsentschädigung, wenn dir Lohn zu marktwirtschaftlich ist.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Swafnir am 20.01.2018 | 12:35
Ich sehe auch nichts verwerfliches an einer Bezahlung. Und wer denkt, dass bei sowas dann Sozialabgaben und Steuern bedacht werden müssten, geht ein wenig an der Realität vorbei. Es geht hier ja nicht um einen Job, sondern eher um einen Unkostenbeitrag. Nie und nimmer würde das jemand steuerlich anmelden. Dafür müsste man das schon sehr groß und öffentlich aufziehen.

Ich würde keine Bezahlung wollen. Wein klein wenig Wertschätzung reicht mir normal schon, wobei ich auch die in der letzten Zeit von dem ein oder anderen Spieler vermisse. Ich würde mich echt freuen, wenn ich meine Pizza nicht immer selbst bezahlen müsste. Nicht weil es ums Geld geht, sondern wegen der Anerkennung/Dankbarkeit.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: carthoz am 20.01.2018 | 12:35
Einverstanden. Es klang nur ab und zu, als ob die Prämisse wäre "eigentlich bekäme die SL ja Geld, das wird nur ignoriert" und von da aus diskutiert man dann.
Die Prämisse ist: "Sollte jemand, der sich den Aufwand macht, SL zu sein, nicht mehr bekommen als einen feuchten Händedruck."
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Maarzan am 20.01.2018 | 12:54
Die Prämisse ist: "Sollte jemand, der sich den Aufwand macht, SL zu sein, nicht mehr bekommen als einen feuchten Händedruck."

Und selbst wenn:
Der Aufwand ist völlig irrelevant - Wenn, würde der erzeugte Spielspaß zählen.
Oder sollte ein SL, der beispielhaft mit weniger Vorbereitung eine als unterhaltsamer angesehene Runde leitet dann weniger bekommen, als derjenige, der mit viel Aufwand am "Kundengeschmack" vorbei operiert?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: dunklerschatten am 20.01.2018 | 13:16
Zitat
Ich finde nur tatsächlich, das ist aber ein anderes Problem, dass vielen Spielern nicht klar ist, was für ein Rattenschwanz an Arbeit da dranhängt, den die SL so leistet. Ganz abgesehen von den Materialkosten.

Was soll das den genau für ein Rattenschwanz an Arbeit sein ? Die Stunde Vorbereitung ? Das ist imho keine Arbeit.

Und selbst wenn ? Als SL mache ich das doch wegen intrinsischer Motivation, weil ich doch etwas davon habe, weil ich Teil des Spiels bin und letztlich auch nur ein Spieler bin.
Wenn man als SL das ganze monetarisieren will, dann begibt man sich imho auf einen morschen Holzweg. 

Im Umkehrschluss könnten die Spieler genauso gut sagen, wir wollen XYZ dafür , da wir dir SL, die Möglichkeit geben deinen Sl Posten auszuleben.


Den einzigen "Lohn" den ich als SL und Spieler akzeptiere ist Feedback, Spielspass und gerne auch mal ein Danke.  Denn ich spielle mit Freunden und nicht mit Kunden !!
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Sethomancer am 20.01.2018 | 13:20
Ich sehe das folgendermaßen, ich betreibe als SL genau soviel Aufwand wie ich bereit bin zu betreiben, wenn einer meiner Spieler wünscht, dass ich mehr Aufwand betätige oder mehr Resourcen zur Verfügung stelle, dann mache ich das nach Absprache, verlange aber das dieser Aufwand entschädigt wird, sprich wenn ich z.B. für ein System Quellenbücher regelmässig verwenden soll die ich nicht besitze und auch keine Lust habe diese zu kaufen (weil nicht mein Geschmack) dann sollen der/die Spieler die wünschen das ich diese Resource nutze mir Diese auch zur Verfügung stellen. Wenn meine Spieler wünschen das ich ausgedruckte, vielfarbige Karten von jedem Schauplatz habe und Bilder von NSC´s und ähnlichem dann sollten sie mir dafür schon die Druckkosten ersetzen oder Möglichkeiten zur Verfügung stellen.
Wer möchte das ich unbedingt zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten bin, die ausserhalb meiner "normalen" Zeiten sind muss mich halt Spritgeldmässig versorgen und so weiter...
Kurz, ich investiere soviel in mein Hobby wie ich bereit bin und wer mehr will muss das halt finanzieren, das sehe ich als Aufwandsentschädigung und auch als fair, denn warum sollte nur ein Idiot immer für alles bezahlen. Andersrum finde ich das auch in Ordnung, wenn ein Spielleiter sagt, er hat für seine Vorbereitung enorme Kosten und würde gerne einen Teil von der Gruppe zurückhaben beteilige ich mich da natürlich auch (und sei es mal die Pizza für den SL zu zahlen ;D)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: carthoz am 20.01.2018 | 13:54
Und selbst wenn:
Der Aufwand ist völlig irrelevant - Wenn, würde der erzeugte Spielspaß zählen.
Oder sollte ein SL, der beispielhaft mit weniger Vorbereitung eine als unterhaltsamer angesehene Runde leitet dann weniger bekommen, als derjenige, der mit viel Aufwand am "Kundengeschmack" vorbei operiert?
Der Aufwand ist erstmal das SL-Sein. Wie das sich ausgestaltet, ist in der Tat völlig irrelevant. Was anderes habe ich aber auch nicht geschrieben.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: carthoz am 20.01.2018 | 13:56
Was soll das den genau für ein Rattenschwanz an Arbeit sein ? Die Stunde Vorbereitung ? Das ist imho keine Arbeit.

Und selbst wenn ? Als SL mache ich das doch wegen intrinsischer Motivation, weil ich doch etwas davon habe, weil ich Teil des Spiels bin und letztlich auch nur ein Spieler bin.
Wenn man als SL das ganze monetarisieren will, dann begibt man sich imho auf einen morschen Holzweg. 

Im Umkehrschluss könnten die Spieler genauso gut sagen, wir wollen XYZ dafür , da wir dir SL, die Möglichkeit geben deinen Sl Posten auszuleben.


Den einzigen "Lohn" den ich als SL und Spieler akzeptiere ist Feedback, Spielspass und gerne auch mal ein Danke.  Denn ich spielle mit Freunden und nicht mit Kunden !!

Das ist der Punkt: Du machst das so. Was macht jemand, der gern spielen will, aber keine Runde findet? Der keine rollenspielenden Freunde (mehr) hat?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 20.01.2018 | 14:20
"Mehr als ein feuchter Händedruck" da bin ich bei Carthinius, das finde ich bei aktiver Vorbereitung schon so, dass man sich bedanken kann. Wollte ich gar nicht anders sagen. Oder z.B. von sich aus vorschlagen, die finanzielle Belastung nicht bei der SL zu belassen.
Dankbarkeit nur durch direkte finanzielle Zuwendung auszudrücken, ist zwar effizient, aber bei so einem persönlichen Ding wie Rollenspiel steht das für mich nicht im Vordergrund.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Pyromancer am 20.01.2018 | 14:24
Das ist der Punkt: Du machst das so. Was macht jemand, der gern spielen will, aber keine Runde findet? Der keine rollenspielenden Freunde (mehr) hat?

Eben. Es gibt Dienstleister, die kann man dafür bezahlen, dass sie mit einem gemeinsam Sport machen, oder gemeinsam shoppen gehen. Die werden auch nicht von "normalen" Leuten engagiert.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Chiarina am 20.01.2018 | 14:26
Zitat von: carthinius
Was macht jemand, der gern spielen will, aber keine Runde findet? Der keine rollenspielenden Freunde (mehr) hat?

Was soll der schon machen? Seinen Hintern in Bewegung setzen!

Online Angebote wahrnehmen.
Auf Cons gehen.
Spielersuchanzeigen schreiben.
Auf Spielersuchanzeigen antworten.

Ich habe auf diese Weise eine Ars Magica Runde, eine Gumshoe Runde und eine Experimental Runde, mit der wir derzeit eine Hillfolk Kampagne spielen, zusammenbekommen. Alle drei Runden bestehen bereits seit einigen Jahren. Ich sehe nicht, warum jemand ohne Mitspieler nun unbedingt auf selbsternannte Profis angewiesen wäre.

Im übrigen finde ich es völlig o.k., den finanziellen Aufwand einer Gruppe (Erwerb von Regelwerken und Zusatzbänden, Fahrtkosten, Verpflegung) zu gleichen Teilen auf die Spieler umzulegen. Das ist aber doch keine Bezahlung eines Spielleiters! In meinen Augen ist das ein ganz anderes Thema und braucht hier nicht vertieft zu werden.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Wellentänzer am 20.01.2018 | 14:59
Habt ihr Erfahrungen mit Rollenspielrunden, für die man bezahlen muss? Sei es im Rahmen einer Art Kinder- und Jugendbetreuung, oder für Erwachsene?

Ja. In einer sehr lange bestehenden Runde mit räumlich stark verteilten Spielern treffen wir uns 2x pro Jahr und spielen einige Tage am Stück. Vor einigen Jahren wollten wir ein neues System ausprobieren, aber niemand hatte Zeit für die Einarbeitung und Vorbereitung.

Also haben wir uns umgeschaut und über Kontakte einen hervorragenden SL eingeladen, der im Vorfeld mit uns Charaktere gebaut und vor Ort zwei Tage ab Mittag bis jeweils tief in die Nacht geleitet hat. Dafür haben wir die Person bezahlt. Hat wunderbar geklappt, alle waren sehr zufrieden, wir würden das in einer ähnlichen Situation bestimmt wieder tun.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Mr.Renfield am 20.01.2018 | 15:08
Ja. In einer sehr lange bestehenden Runde mit räumlich stark verteilten Spielern treffen wir uns 2x pro Jahr und spielen einige Tage am Stück. Vor einigen Jahren wollten wir ein neues System ausprobieren, aber niemand hatte Zeit für die Einarbeitung und Vorbereitung.

Also haben wir uns umgeschaut und über Kontakte einen hervorragenden SL eingeladen, der im Vorfeld mit uns Charaktere gebaut und vor Ort zwei Tage ab Mittag bis jeweils tief in die Nacht geleitet hat. Dafür haben wir die Person bezahlt. Hat wunderbar geklappt, alle waren sehr zufrieden, wir würden das in einer ähnlichen Situation bestimmt wieder tun.

darf man fragen

1. in welcher größenordnung sich das bewegte
2. wie der kontakt und und der kontrakt zustandekamen
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Wellentänzer am 20.01.2018 | 15:12
darf man fragen

1. in welcher größenordnung sich das bewegte
2. wie der kontakt und und der kontrakt zustandekamen

Jeder der 5 Spieler hat einen Hunni beigetragen. Der Kontakt kam über persönliche Connections zu Leuten, die einen sehr guten Szeneüberblick haben und unsere Runde gut einschätzen können, zustande. Einen Kontrakt gabs nicht. Handschlag halt.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Mr.Renfield am 20.01.2018 | 15:18
danke schonmal für die antwort.
ihr suchtet also konkret nach guter sl für system X?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Wellentänzer am 20.01.2018 | 15:22
danke schonmal für die antwort.
ihr suchtet also konkret nach guter sl für system X?

So ungefähr. Hinzu kam die zwingend vorhandene Sozialkompetenz als Anforderung. Das war ehrlicher Weise die absolut notwendige Bedingung und der größte Unsicherheitsfaktor. Niemand von uns hatte Lust auf einen Sheldon oder sonstige im Rollenspielbereich häufig vorkommende Soziopathen. Entsprechend haben wir das bei der Suche priorisiert und das war, glaube ich, eine gute Idee.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Crimson King am 20.01.2018 | 15:49
Ich habe mich bei dem Thema bislang eher zurück gehalten, aber ich glaube hier ein Missverständnis zu erkennen.

Eine SL, die ich bezahlen würde:
... bringt keinen kleinen Beitrag. Die bereitet sich richtig vor. Also, nicht dieser ganze "Play Unsafe / Niemand muss irgendwas vorbereiten"-Blödsinn (da mache ich demnächst mal einen Thread zu). Wir reden hier nicht von ein paar handschriftlichen Notizen auf einer Seite Rechenkästchen. Wir reden von detailliert ausgearbeiteten Spielabenden. Also richtige Drafts für NPCs mit Vorlieben, Abneigungen, Zielen und Charakterzügen und allen (!) Werten. Und dasselbe nochmal für Schauplätze. Und ja, die SL bereitet das vor, obwohl sie die Hälfte davon beim Spielabend wegschmeißen kann. Sie kann sich einen Fundus aufbauen, klar. Aber ich erwarte akribische Vorbereitung. Mindestens so genau, wie ich selbst meine Vorbereitung ausarbeiten würde. Und das ist schon ziemlich genau.
... ist multimedial unterwegs. Das heißt: Jeder NPC hat ein Charakterbild (außer der Klient wünscht dies explizit nicht). Jeder Schauplatz hat ein Bild. Jeder Schauplatz hat ein Musikstück. Jede relevante Aktion hat Soundeffekte. (Ja, da stehen nicht alle drauf, ich aber schon. Dafür gibt es Session 0, um zu klären ob Ja oder Nein).
... stellt das alles am Spieltisch mit viel Aufwand und Professionalität dar. Die SL schauspielert die wichtigen NPCs glaubwürdig und unterscheidbar (und wenn sie dafür vor dem Spiegel üben muss) und die ungeplanten NPCs zumindest okay. Sie beschreibt lebendig und auf den Punkt.
... hat gute Moderationsfähigkeiten, kann Mitspieler motivieren und Streitsituationen am Tisch entschärfen.

Das sind keine Kleinigkeiten. Überhaupt bin ich inzwischen der Ansicht: Das SL-Handwerk ist überhaupt nie eine Kleinigkeit. Ich meine, wir reden hier von teilweise stundenlanger Vorbereitung (ja, ich zähle auch "Regelwerk lesen" dazu), selbst in den schlanken Systemen. Jetzt kommen vielleicht Leute mit "Ja, aber du kannst das doch alles improvisieren"... wie in diesen ganzen tollen Ratgebern (die sich dann selbst nicht eingestehen, dass man auch beim Dominik-Wäsch-Style vorbereiten muss, die Vorbereitung sieht nur anderes aus, als im klassischen Modell)... ich kann nur erwidern, dass meiner Erfahrung nach die besten vorbereiteten Runden die besten improvisierten immer toppen (so sie ergebnisoffen sind). Ich rede hier nicht von Railroading, nicht falsch verstehen. Ich rede von gezielter, ergebnisoffener Vorbereitung auf das Spielerlebnis. Rollenspiel ist ein mediales Spiel. Selbst die besten Autoren schreiben keine gute Geschichte ohne die Backspace-Taste.

Wenn ein SL also so gut ist, wie von mir oben beschrieben: Da würde ich dem auch mal 5 oder 10 Euro auf den Tisch legen.

Wenn eine SL für eine vierstündige Spielsitzung noch mal das Dreifache an Vorbereitungsaufwand hat, darf sie auch zwei Arbeitstage in Rechnung stellen. Den Arbeitstag würde ich in dem Zusammenhang bei 100 Euro aufwärts ansetzen. SLen mit gutem Ruf sollten nicht unter 200 Tacken pro Tag nach Hause gehen.

Wenn ihr dann bei einem Vorbereitungslevel, das du dir da so vorstellst, zusammenlegt, haut halt jeder 50 bis 100 Euro pro Spielsitzung auf den Tisch.

Wo dein Problem mit Improspiel liegt, verstehe ich allerdings nicht.


SL, die all das da oben zumindest anteilig leisten, tun also in ihrer Freizeit und ohne Entschädigung etwas, dass gut und gerne 70/80 € die Stunde wert ist (Vorbereitungsstunden eingerechnet).

Freiwillig, weil sie Spaß dran haben, und kein Kunde sich dran stört, wenn sie es mal nicht machen.


Und ich glaube auch nicht dass sich "Geld für etwas bekommen" und "Spaß an etwas haben" ausschließen.

Nicht notwendigerweise, aber in der Praxis eben immer wieder mal. Wer sich dem Zwang aussetzt, liefern zu müssen, wird auch einen Druck spüren, der sich höchst selten spaßfördernd auswirkt.


Ich bin Spielleiter. Und ich mache es als Hobby und verlange nichts dafür, außer gute Mitspieler. Ich verlange von niemandem, dass er/sie leitet. Wer das tun WILL, hat meine Dankbar, wer nicht, auch ok. Es IST mehr Aufwand als einfach Spieler zu sein (auch wenn man da auch viel an Arbeit reinstecken kann), keine Frage.

Ich mache das als Arbeit, was ich auch als Hobby machen, programmieren. Trotzdem ist es Arbeit und der Grund, warum ich es tue, ist nicht der Spaß, sondern das Geld. Es gäbe sicher Jobs, die weniger zu mir passen, aber das bedeutet nicht, dass ich meine Arbeit als Spaß sehe.

Dementsprechend sehe ich es auch beim spielleiten: Privat mache ich es für meinen Spaß. Wäre es Arbeit, wäre das Ziel der Spaß von anderen, mein Spaß ist völlig nebensächlich. Da würde ich mich deutlich mehr nach den Spielern richten (als ich es eh schon tue), was aber eben auch bedeutet, dass es nichts mehr ist, was ich SO auch privat tun würde. Spieler, die ich privat als Problemfall rauskanten würde, wären, wenn ich es beruflich mache, nur dann ein Problem, wenn es die anderen Spieler stört. Lauter solche Sachen.

Deshalb gibt es für mich pers. nur zwei Wege: Entweder ich mache es privat, aus Spaß - oder professionell, dann aber richtig mit allem, was das bedeutet. Und dann würde ich auch dafür angemessen bezahlt werden wollen. Irgendeinen "Halbweg" sehe ich da nicht als Möglichkeit. Dementsprechend bleibe ich bei privat ;-)

qft
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Rhylthar am 20.01.2018 | 16:54
So ungefähr. Hinzu kam die zwingend vorhandene Sozialkompetenz als Anforderung. Das war ehrlicher Weise die absolut notwendige Bedingung und der größte Unsicherheitsfaktor. Niemand von uns hatte Lust auf einen Sheldon oder sonstige im Rollenspielbereich häufig vorkommende Soziopathen. Entsprechend haben wir das bei der Suche priorisiert und das war, glaube ich, eine gute Idee.
Hey, nicht Leute wie mich einfach runtermachen.  ~;D

500,00 € in bar oder insgesamt? Also insgesamt mit Bezahlung der Übernachtung, Verpflegung, etc.?
Aber wohl ein Stundenlohn von ca. 23,00 €, was ich durchaus okay finde.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 20.01.2018 | 22:54
Hat der 500-Euro-Mann das noch versteuert?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Wellentänzer am 20.01.2018 | 23:03
Hat der 500-Euro-Mann das noch versteuert?

Das hoffe ich und davon geh ich aus.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Ifram am 20.01.2018 | 23:33
 :d So hätte ich auch geantwortet.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Rhylthar am 21.01.2018 | 09:05
Das hoffe ich und davon geh ich aus.
Warum sollte er?
Das nennt man "Übungsleiterpauschale". Ich nehme an, Wellentänzer hat alles eingerichtet, dass es passt.  8]
Ansonsten als Mini-Job anmelden und auf 450,00 €-Basis.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Megavolt am 21.01.2018 | 09:14
ich kann nur erwidern, dass meiner Erfahrung nach die besten vorbereiteten Runden die besten improvisierten immer toppen (so sie ergebnisoffen sind). Ich rede hier nicht von Railroading, nicht falsch verstehen. Ich rede von gezielter, ergebnisoffener Vorbereitung auf das Spielerlebnis. Rollenspiel ist ein mediales Spiel. Selbst die besten Autoren schreiben keine gute Geschichte ohne die Backspace-Taste.

Ich finde deinen Beitrag sehr gut und sehe das auch so.

Mir ist noch eingefallen, dass Improvisation ja nicht konträr zur Vorbereitung steht. Meiner Erfahrung nach kann der am besten, schnellsten und fundiertesten improvisieren, der das Abenteuer extrem gut drauf hat. Der Improvisationsbonus kommt auf eine gründliche Vorbereitung quasi noch oben drauf. Und das ist dann wirklich eine ganz andere Liga als "Play unsafe" und "zieh dir irgendwas aus dem Hut".
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: dunklerschatten am 21.01.2018 | 14:37
Zitat
"...Mir geht es darum ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was SL-Sein für ein Knochenjob sein kann, indem wir drüber nachdenken, was vom SL denn konkret für Arbeit geleistet wird und wie viel das etwa an Vergütung wert sein könnte...."

Das meinst du nicht ernst oder ? Wer so einen Satz ernsthaft meinte, der hat wohl noch nie wirkliche Knochenarbeit gesehen/gemacht

Ein Knochenjob sieht für mich völlig anders aus, 10 Stunden Steine/Zementsäcke auf dem Bau schleppen, oder 12 Stunden Akkordnähen oder 12 Stunden Basaltrechteckpflaster mit bloßer Muskel Kraft klopfen...das sind Knochenjobs.

Ein Abenteuer-Vorbereiten und leiten, selbst nach deinen hohen Maßstäben, ist sicher kein Knochenjob.


Zitat
Und ich glaube auch nicht dass sich "Geld für etwas bekommen" und "Spaß an etwas haben" ausschließen.

Das glaube ich für dich, im statistischen Mittel, aber mit.
Es ist, imho, ein Himmelweiter Unterschied etwas aus intrinsischer oder aus finanzieller Motivation raus zu tuen.

@carthinius
Zitat
Das ist der Punkt: Du machst das so. Was macht jemand, der gern spielen will, aber keine Runde findet? Der keine rollenspielenden Freunde (mehr) hat?

Klar mache ich das so, bzw. schreibe ich nur aus meiner bescheidenen Perspektive (etwas anderes ist wenn man ehrlich ist auch nur schwer möglich)  :)

'Wenn man keine Runde mehr findet, dann hat das sicher verschiedene Gründe und ich kann mir vorstellen an einigen kann man sicher auch etwas ändern.
Chiarina, hat da aber schon die passendne Antworten zugegeben.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Dash am 21.01.2018 | 23:29
Wenn sich jemand berufen fühlt, kann er hier ein paar Newbees helfen als Miet-SL.
Es scheint doch einen Markt  dafür zu geben.
https://forum.rocketbeans.tv/t/spielleiter-in-in-hamburg-mieten/30480

Ich hab sie zum GRT nach Hamburg geschickt, aber da ist am 24.02.  sehr wenig los.
Leider.

Gesendet von meinem SM-T810 mit Tapatalk
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Skeeve am 22.01.2018 | 00:51
... und ich habe sie zum AdventureCon (in Hamburg Eidelstedt) geschickt, der findet unpassenderweise am gleichen Wochenende statt
Titel: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Jiba am 22.01.2018 | 08:32
Bitte, nicht am Wort Knochenjob aufhalten. Ist ironisch überzeichnend gemeint. Ich habe schon auf der Baustelle gearbeitet, also ich weiß schon darüber Bescheid.

@dunklerschatten: Also, du glaubst nicht, dass ich etwas aus intrinsischer UND finanzieller Motivation heraus tun kann. Gleichzeitig.

Gesendet von iPhone mit Tapatalk
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: am 22.01.2018 | 09:17
@dunklerschatten: Also, du glaubst nicht, dass ich etwas aus intrinsischer UND finanzieller Motivation heraus tun kann. Gleichzeitig.

Natürlich geht das. Das ist doch vollkommen offensichtlich und müsste jedem Menschen gut bekannt sein. Aber es kann unter bestimmten Umständen durchaus passieren, dass die intrinsische Motivation von der extrinsischen überschrieben wird. Das Phänomen nennt sich Korrumpierungseffekt und ist recht gut untersucht. Eine kurze Einführung findet sich bei Wiki. Falls jemand weitere Infos wünscht, einfach Bescheid sagen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Hotzenplot am 22.01.2018 | 10:00
Ich sehe das wie der Wellentänzer. Wobei dein Kommentar dunklerschatten gelten sollte und nicht Jiba.

Die Diskussion finde ich ganz interessant. Ich selbst sehe das so: Wenn alle einverstanden sind, erbringt jemand eine Leistung und jemand anderes bezahlt dafür. Das ist nichts anderes als es jeden Tag ständig passiert. Gerade die Dienstleistungsbranche ist ja eine, in der das "Produkt", nämlich die Dienstleistung, nicht immer so klar definiert werden kann, wie beispielsweise im Handel. Das ist es, was es kompliziert macht. Dann könnte man aber auch hergehen und versuchen, eine möglichst genaue Leistungsbeschreibung zu entwickeln, die gemeinsam vereinbart wird. Schon hat man das Produkt relativ gut definiert.

Die Leistungsbeschreibung könnte zum Beispiel beinhalten:
- Leiten eines bestimmten Abenteuers (möglicherweise mit Absprache des Stils)
- möglichst originalgetreue Darstellung des Settings
- Entwicklung aller Werte für NSC
- alle Spielmaterialien werden vom SL zur Verfügung gestellt (Regelwerke, SC-Blätter, Minis)
- Hilfe mit dem System, insb. Charaktererstellung

Wenn ich meine kleine Beispiel-Leistungsbeschreibung betrachte, kommt mir direkt etwas in den Sinn: Ich könnte mir sehr konkret einen Grund vorstellen, so einen SL zu bezahlen: Er soll für eine Runde inklusive mir Rappan Athuk leiten. Das sähe dann so aus:

- Leiten des Mega-Dungeons Rappan Athuk (der Typ muss das Ding also gelesen und verstanden haben - das allein sind schon zig Stunden)
- Settingdarstellung: Jedes Monster in dem Ding muss er kennen und wissen, warum es da ist und was es sonst im Setting so macht und bedeutet (=Settingkenntnis haben, die ich nicht habe)
- Entwicklung aller Werte der NSC -> das sind da viele. Die meisten Werte werden eventuell angegeben sein, aber wenn es das Ding noch nicht in D&D5 gibt (wäre mir neu), dann: have fun!
- alle Spielmaterialien... -> ich habe kaum was außer dem Spielerhandbuch, alles andere muss von ihm kommen
- Systemhilfe: Ja, immer. Bin faul und nicht der hellste Regelwerkleser, also bitte Tipps von der Charaktererstellung bis zur Kampfhandlung (oh, das wird dem "Spaß" machen :D)

Fazit: Oh ja, ich wäre sowas von bereit, dafür zu zahlen. Will jemand?  ~;D
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: am 22.01.2018 | 10:33
Ich sehe das wie der Wellentänzer.

Danke! Ehrlicher Weise glaube ich aber nicht, dass man das innerhalb unseres gesellschaftlichen Systems begründet anders sehen kann. Wenn jemand eine in jeder Hinsicht offenkundig zulässige Dienstleistung gegen Bezahlung anbietet und jemand anderes diese Dienstleistung in Anspruch nimmt: so what? Natürlich kann man einwenden, dass man sich als bezahlter SL womöglich die intrinsisische Motivation für das eigene Hobby kaputtmacht. Korrumpierungseffekt, siehe oben. Aber diese Einschätzung sollte doch bitte der anbietenden Person überlassen werden. Freie Berufswahl und Grundgesetz und so.

Ansonsten sind nach meinem Eindruck die meisten Leute hier im Forum mittlerweile so um die 40 Jahre plus/minus 10. Da steht für viele Beruf, Nestbau, Familie und Kids viel mehr im Vordergrund als in anderen Lebensphasen. Folglich kommt es zu Priorisierungsfragen und da droht das Hobby mitunter zu kurz zu kommen. Wenn sich diese Problematik durch externe Dienstleister elegant lösen lässt, dann halte ich das für toll. Im Gegenteil finde ich es sogar aus verschiedenen Gründen blöd, anderen daraus einen Strick drehen oder derlei Praktiken negativ konnotieren zu wollen. Wer das für sich nicht möchte: alles in Ordnung. Anderen daraus einen Strick drehen zu wollen: uncool. Aber so lese ich die Beiträge hier im Thread auch nicht.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: KhornedBeef am 22.01.2018 | 11:01
Ähem, bitte wieder zurück auf den Teppich kommen. Niemandes Post hier hat auch nur im geringsten das Grundgesetz beeinträchtigt. Es sei denn hier sind ein paar heimlich Bundesverfassungsrichter...
Sollte ich mich irren dürfen die Mods gerne von GG, Art.20 Abs 4 Gebrauch machen.

Ansonsten, ja, jeder wie er will.
Mehr Zeit hätte ich dadurch jetzt auch nicht. Und, um mal bei den Eltern zu bleiben, der SL-DL wickelt ja auch nicht die Kinder, wenn sie zwischendurch plärren.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: asri am 22.01.2018 | 14:31
Spannende Diskussion, danke für die guten Beiträge!

Ich bin etwas überrascht, dass es sich teilweise liest, als ginge es um eine grundsätzliche Frage - also, ob alle SLs bezahlt werden müssten. Das halte ich für unsinnig. Wie andere schon geschrieben haben, ist das unbezahlte Spielleiten selbstverständlich nicht obsolet, sobald irgendwo eine andere Spielleitung bezahlt wird.

Als SL betreibe ich selbst gegenwärtig wenig Aufwand. Das liegt einerseits an wackligen Terminen: Manchmal fällt unsere Runde kurzfristig aus und findet erst nach zwei oder vier Wochen wieder statt. Andererseits hängt es mit meinem Zeitbudget (bzw. Prioritätensetzung) zusammen.

Würde ich selbst als Spieler für einen SL Geld bezahlen? Ja, wenn die Person und ihr Leitstil mir zusagen, und ich mich in der Spielrunde wohlfühle. Letzteres baut auf Absprachen, die die SL mit der Gruppe trifft, und an die sich alle halten müssen, wobei die SL typischerweise eine größere Autorität beim Einfordern oder Untersagen von bestimmtem Verhalten hat. Wenn die Chemie nicht stimmt, obwohl alle sich anständig benehmen, kreide ich das der SL nicht an, aber ich würde mich wohl aus der Runde ausklinken.

Würde ich mich fürs Spielleiten bezahlen lassen? Nicht in meiner gegenwärtigen Situation. Grundsätzlich ausschließen will ich das aber nicht, obwohl mich die Aussicht, mich dann selbst unter Leistungsdruck zu setzen, nicht reizt. Aber vielleicht fände ich auch Wege, mit diesem Gefühl angemessen umzugehen. *schulterzuck* Wie gesagt, aktuell kommt es für mich nicht in Frage.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: dunklerschatten am 22.01.2018 | 17:28
@jiba

Zitat
Bitte, nicht am Wort Knochenjob aufhalten. Ist ironisch überzeichnend gemeint.

ok dann habe ich dich falsch verstanden.

Zitat
Also, du glaubst nicht, dass ich etwas aus intrinsischer UND finanzieller Motivation heraus tun kann. Gleichzeitig.

Das kannst du sicher, ich glaube allerdings, das sich dann Wertigkeiten verschieben und man langfristig eine Veränderung erkennen kann.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: mattenwilly am 16.02.2018 | 14:08
Was soll der schon machen? Seinen Hintern in Bewegung setzen!

Online Angebote wahrnehmen.
Auf Cons gehen.
Spielersuchanzeigen schreiben.
Auf Spielersuchanzeigen antworten.

Ich habe auf diese Weise eine Ars Magica Runde, eine Gumshoe Runde und eine Experimental Runde, mit der wir derzeit eine Hillfolk Kampagne spielen, zusammenbekommen. Alle drei Runden bestehen bereits seit einigen Jahren. Ich sehe nicht, warum jemand ohne Mitspieler nun unbedingt auf selbsternannte Profis angewiesen wäre.

Im übrigen finde ich es völlig o.k., den finanziellen Aufwand einer Gruppe (Erwerb von Regelwerken und Zusatzbänden, Fahrtkosten, Verpflegung) zu gleichen Teilen auf die Spieler umzulegen. Das ist aber doch keine Bezahlung eines Spielleiters! In meinen Augen ist das ein ganz anderes Thema und braucht hier nicht vertieft zu werden.

Die Frage ist halt immer "Was ist mir meine Zeit wert / wovon habe ich mehr". Und das kann für einige Leute durchaus "Geld" sein so das sich kommerzielle SL einfacher anwerben lassen als die oben beschriebene Ochsentour. Dazu dann noch die Frage "Was will ich / zu wie viel Experiment bin ich bereit". Was von der Gruppe "Geld genug dank 50+ Wochenstunden als Dipl. Ing" durchaus auch wieder "Keine Experimente mehr, bitte MEIN System/Setting" lauten kann. Was dann auch für den "Miet-SL" sprechen kann. Gibt es ja in anderen Hobbies auch:

+ Ich kann im Modellbau meine Washes selbst ansetzen und günstige Modelle "supern". Oder mir fertige Washes kaufen und statt des Tamiya "mit viel Zuwendung fast ein M42" den AFV-Club "Schütteln und perfekter M42" kaufen. Da Washes ansetzen und Tamiyas alte Missgeburt supern für MICH kein Spass sind - spar ich mir die Zeit und investiere das Geld

+ Ich kann in der Fotographie mit Stativ, Belichtungsreihen sowie ND-Filtern und anschliessend "3 Stunden Lesung aus dem Buch Kelby" aus Canons altem 15MP Sensor und dem EF-S 18-55DCIII Objektiv genug Dynamik für den Landschaftspark Duisburg bei Nacht rausholen. Oder mir ne Kamera/Objektivkombi kaufen die das mit sehr viel weniger Aufwand und ohne Photoshop "ab Kamera" kann weil die Dynamik passt/der Stabilisator ausreicht. Auch hier eine Frage "was mache ich gerne" und "wovon habe ich mehr"
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 16.02.2018 | 14:18
Gibt inzwischen mehrere Profi-SLs, aber eher im englischsprachigen Raum.

Männe und ich hatten uns ja mal überlegt, so ein Cafe aufzumachen, wo sich Gruppen treffen können, bei denen das zuhause nicht geht und die halt ne Tischgebür bezahlen. Allerdings sind Ladenmieten an geeigneten Orten viel zu hoch, um das wirklich in Erwägung zu ziehen.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Hotzenplot am 16.02.2018 | 14:22
Männe und ich hatten uns ja mal überlegt, so ein Cafe aufzumachen, wo sich Gruppen treffen können, bei denen das zuhause nicht geht und die halt ne Tischgebür bezahlen. Allerdings sind Ladenmieten an geeigneten Orten viel zu hoch, um das wirklich in Erwägung zu ziehen.

Ein hehres Ziel. Ist m. E. nur als Verein sinnvoll umsetzbar, weil ein öffentlicher Förderungswille da ist. Wir haben bei uns mit unserem Rollenspielverein das Glück gehabt, Unterstützer im öffentlichen Raum zu finden, die uns kostengünstig einen Raum zur Verfügung stellen. Ist aber sicher nicht überall möglich.
Von der Möglichkeit, damit Geld zu verdienen, würde ich völlig abraten.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Justior am 17.02.2018 | 14:34
Naja, aber wenn man das mit einem Nerd-Cafe verbindet...? Also ich finde die Idee gut und würde da auch ohne spielende Gruppe hingehen. Theorethisch (ich kenn mich nicht konkret aus, was alles zu beachten ist) ist es ja nicht mehr, als ein Cafe, das halt noch ein paar Hinterräume hat. Und dese Hinterräume können dann zum Spielen gemietet werden. Wenn das in Amerika in Spieleläden funktioniert, warum sollte das hier nicht in Cafes funktionieren?
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Ifram am 17.02.2018 | 15:00
In diesem Strang wurden zur Wirtschaftlichkeit bereits mehrere Überlegungen angestellt, die deine Frage beantworten könnten.

Ich spiele ab und an im UnPerfektHaus (http://www.unperfekthaus.de) in Essen (Ruhrgebiet). Es handelt sich aber um ein ziemlich vom reinen Spielcafé / Nerdcafé abweichendes Konzept. Dort gibt es zwar eine Speisemöglichkeit, doch eigentlich zahlt man Eintritt p.P. inkl. Softdrinks was wohl insgesamt aufgeht.
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 17.02.2018 | 15:13
Ja da wollte ich auch immer schon mal gucken. Essen ist aber für mich mit der Bahn wieder so ein Problem.

Es ist so dass in unserem Land Konzepte, die woanders gut gehen können, nicht so doll laufen. Schon damit man nicht in die roten Zahlen kommt müsste man einen Ort haben, an dem man keine Miete zahlt. Wir hatten uns zwar auch überlegt, das ganze mit nem Ladengeschäft zu verbinden, dann braucht man aber wieder ungleich mehr Platz. Und es muss halt nicht nur gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein, sondern auch noch so liegen, dass auch die  Leute, die sonst nicht da hingehen würden, merken, dass es sowas gibt.

Wenn wir jetzt ne Menge Kohle hätten würden wir es trotzdem verschen, ist aber natürlich nicht  ;)
Titel: Re: Spielcafes, Bezahlen für Rollenspielrunden...
Beitrag von: Crimson King am 17.02.2018 | 15:22
Es ist so dass in unserem Land Konzepte, die woanders gut gehen können, nicht so doll laufen. Schon damit man nicht in die roten Zahlen kommt müsste man einen Ort haben, an dem man keine Miete zahlt. Wir hatten uns zwar auch überlegt, das ganze mit nem Ladengeschäft zu verbinden, dann braucht man aber wieder ungleich mehr Platz.

Du musst Laden und Café auch voneinander trennen, sonst hängt das Café mit an den gesetzlichen Ladenöffnungszeiten.