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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: D. M_Athair am 18.06.2018 | 07:21
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Mein Interesse an Heroquest hält sich in Grenzen. Mythic Russia will ich irgendwann noch spielen. Für Glorantha jedoch bieten sich mir jedoch "nur" die beiden Alternativen: 13th Age oder RQG.
Kann jemand was zu den Umsetzungen sagen. Besonders interessant sind wahrgenommene Differenzen in den unterstützen Spielstilen und deren Rückwirkung auf das Setting-Erleben. Infos zur Einsteigerfreundlichkeit wären auch toll.
Zur Ausgangslage:
RQG:
- plus: Es wird auf deutsch kommen. Ich kenne W100-Spiele recht gut (River of Heaven, Mythras, Clockwork & Chivalry, ...).
- minus: Ich hab schon so viele wirklich tolle W100-Spiele (auch jenseits der reinen BRP-Schule wie DragonQuest, Maelstom Gothic, WFRP, Run out the Guns!). Wozu noch eines?
13th Age:
- plus: Ich hab das englische Regelbuch vorliegen. Ein deutsches Regelbuch lässt sich (noch) ganz gut und eher günstig besorgen. Grundsätzlich mag ich moderne D&D-Ansätze (13A, 4E), hab aber noch kaum was damit gemacht.
- minus: Neben dem neuen Setting müsste ich auch die 13th-Age-Regeln von Grund auf lernen.
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Ich habe 13th Age for Glorantha noch nicht, aber für Leute, die DnD 4e kennen, werden die Regeln kein Problem darstellen. 13th Age ist im Wesentlichen eine erheblich vereinfachte 4e, die nicht mehr auf eine Gridmap angewiesen ist und um ein paar erzählspielorientierte Regeln ergänzt wurde. Die wesentliche Frage, die sich da stellt, ist wohl ob man die einfachen DnD-Regeln und den Zero-to-Hero-Ansatz mit zum Ende hin extrem mächtigen Charakteren lieber mag als das feingranulare, simulationsgetriebene und potenziell sehr tödliche RQ.
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Will man Glorantha als "Held" mit allem Drum und Dran erleben, sollte man HeroQuest eine Chance geben.
Als Freund des klassischen RQ2 bevorzuge ich aber die neue BRP-Variante, die mit einigen interessanten modernen Ansätzen aufwartet.
Die 13th Age-Version ist zwar nett, mir aber dann doch zu D&Dig für Glorantha.
Aber jedem das Seine. Es ist ja gerade das Interessante an Glorantha, das man es mit 3 grundsätzlich verschiedenen Regelsystemen bespielen kann.
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Ich habe vor kurzem ein Review zu 13th Age Glorantha gelesen (ich weiß leider gerade nicht mehr wo); als einer der Unterschiede wurde dort erwähnt, dass Charaktere in 13th AGE schon relativ kompetent bzw. weit fortgeschritten in ihrer Karriere sind.
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Man sollte vielleicht noch dazusagen, dass RQ nicht besonders schwer zu erlernen ist - es gibt nur wenige Regelmechanismen, dafür aber einiges an Details.
Wenn man aber sowieso bereit ist, sich einer so eigentümlich-faszinierenden... wie auch manchmal fast überfordernd detailierten Welt wie Glorantha zu stellen, der sollte eigentlich auch mit den Regeln klar kommen :)
Es gibt in RQG im Unterschied zu 13th Age keinerlei Klassen, auch keine Level- die Charaktere werden besser, wenn sie Fertigkeiten anwenden. Es gibt in RQG mit den Passions und den Runen einige in dieser Form neue Ideen, die auch rollenspielerisch/erzählerisch einiges dazubringen.
Am Ende haben wir in beiden Fällen moderne Versionen älterer Regelsysteme, die aber so unterschiedlich vom Spielgefühl sind, dass sie eigentlich kaum miteinander zu vergleichen sind. Beide sind gut :)
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Es gibt in RQG mit den Passions und den Runen einige in dieser Form neue Ideen, die auch rollenspielerisch/erzählerisch einiges dazubringen.
Für sehr großzügige Werte von Neu ;) die Mechanik stammt auf Pendragon.
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Für sehr großzügige Werte von Neu ;) die Mechanik stammt auf Pendragon.
Stimmt, das ist wahr. Da hat doch glatt dieser Stafford von diesem Stafford geklaut! ^-^
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Man sollte vielleicht noch dazusagen, dass RQ nicht besonders schwer zu erlernen ist [...]
Weiß ich. Ich hab und spiele einige Versionen/Varianten davon. Mir RQ an sich zu erklären, war nicht die Aufgabe ... ::)
Am Ende haben wir in beiden Fällen moderne Versionen älterer Regelsysteme, die aber so unterschiedlich vom Spielgefühl sind, dass sie eigentlich kaum miteinander zu vergleichen sind.
Ne Beschreibung, was das jeweilige Spielgefühl in Bezug auf Glorantha ausmacht, wäre genau das Interessante gewesen.
Wie gesagt: RQ kenn ich. 13th Age ein bißchen vom Lesen her. Entsprechend ist v.a. die Konsequenz der Regeln bzgl. Settingperspektibe und Herangehensweise an die Spielwelt spannend.
Hab jetzt noch ne ausführliche Rezension (http://andrewloganmontgomery.blogspot.com/2018/03/13th-age-glorantha-review.html) gefunden. Bißchen arg lang geworden, aber ... zwischen drin sind immer mal wieder relevante Infos zu finden.
Will man Glorantha als "Held" mit allem Drum und Dran erleben, sollte man HeroQuest eine Chance geben.
So erzählerisch würd ich Glorantha, glaub ich, nicht bespielen wollen. Und v.a. hab ich keine Lust mich mit beidem auseinander zu setzen: HQ (Mythic Russia) und HQ2. Detailregeln umzulernen nervt mich eher.
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Hab jetzt noch ne ausführliche Rezension (http://andrewloganmontgomery.blogspot.com/2018/03/13th-age-glorantha-review.html) gefunden.
Das bietet sich wirklich an; der Mann hat auch RQG ganz ordentlich untersucht. Ich hätte nicht erwartet, dass 13G beinahe so umfangreich ist wie das komplette RQG (und die 13th Age Regeln braucht man ja noch dazu) - das liegt aber wohl daran, dass da auch erheblich mehr Details zu Glorantha untergebracht sind.