Ja, ich würde sagen, das tritt zumindest gefühlt gerade häufiger auf als früher. Wobei das vielleicht auch nur mehr auffällt, weil, wie von YY schon erwähnt, die Kontinuität zwischenzeitlich unterbrochen wurde - entweder weil die Marke nicht mehr aktiv mit neuem Material versorgt wurde oder weil es kontroverse und teilweise auch nicht wirklich erfolgreiche Editionen gab, auf die man für weitere Überarbeitungen nicht zurückgreifen möchte.
Ich bin der Meinung, dass Nostalgie aber schon einen beträchtlichen Anteil hat*; ebenso wie die Tatsache, dass der Markt einfach gerade (von D&D5 getrieben) wieder wächst und es dank Crowdfunding eine einfachere Möglichkeit gibt, eine Finanzierung für Produkte auf den Weg zu bringen, die vielleicht beim klassischen Publikationsmodell nicht durch die Risikoabschätzung gekommen wären. Und es ist gerade sogar einigermaßen "cool" ein Nerd zu sein (zumindest wenn man gleichzeitig ein gutaussehender Schauspieler ist), insofern gibt es da gerade auch nicht so ein starkes soziales Stigma, Geld auf sowas zu werfen.
* meine Hypothese an dieser Stelle ist, dass die Leute, die in den 80ern und 90ern gespielt haben, verfügen jetzt im Schnitt über hinreichend viel Geld, um es für Nostalgieprodukte auszugeben - gleichzeitig sind aber die eigenen Ansprüche an die "Production Values" viel höher. Genau wie beim Videospiel-Remake möchte man etwas, das sich so anfühlt wie damals, nicht etwas, das wirklich so ist wie damals.
Und im Übrigen hätte ich gern genauso eine Shadowrun-Version wie YY sie beschreibt, aber ich fürchte, da ist das Zeitfenster schon wieder zu. Und es gibt hier eben mit der 4. Edition eine Strömung, die dagegen spricht, genau das zu machen.