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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Der Nârr am 1.07.2019 | 09:22

Titel: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Der Nârr am 1.07.2019 | 09:22
Hey,

nehmen wir mal die typische Fantasy-Rudne an - ob nun DSA, Runequest, Arcane Codex, Splittermond, whatever. Aber dies mag auch für andere Genres relevant sein, etwa Sciencefiction. Immer wieder passiert es, dass man Gefangene nimmt - etwa Überlebende aus einem Kampf gegen Banditen, Piraten und dergleichen; oder die Minions eines Oberschurken. Damit ergibt sich auch immer ein Dilemma:

1. Lassen wir sie frei - dann begehen sie doch wieder Schandtaten.
2. Schleppen wir sie mit zu den Behörden - das ist unter den Umständen aber echt schwierig und wir haben wichtigeres zu tun, als diese Leute der Obrigkeit zu übergeben.
3. Töten wir sie / richten wir sie hin.
4. Wir lassen sie gefesselt zurück und lassen das Schicksal entscheiden...

Wie gehen eure SC typischerweise mit so einer Situation um? Ist es hochgradig "kommt auf den SC an" und wie verhält sich das dann mit verschiedenen Meinungen in der Gruppe? Oder hat sich bei euch eine übliche Praxis durchgesetzt?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: ghoul am 1.07.2019 | 10:04
Das alte Dilemma!
Meine Spielerinnen hassen es, Gefangene zu machen. Neulich haben sie von der Luftschleuse Gebrauch gemacht, um sich des menschlichen Ballastes zu entledigen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 1.07.2019 | 10:05
Die typische "Abenteurergruppe" ist keine ganze Armee, die reichlich Gefangene nehmen und bewachen kann. Einer oder zwei mag mal gehen, aber dann wird die Luft schnell dünn. Und im Gegensatz zu einem hochdekorierten Heerführer mit der prinzipiellen Rückendeckung der Regierung, die ihn ausgeschickt hat (wie auch immer die genau aussehen mag) können sie sich auch schlecht auf eine eigene "Militärgerichtsbarkeit" welcher Art auch immer berufen -- dazu sind sie normalerweise schlicht nicht autorisiert. Was bleibt also?

Nummer 2 ist aus obigem Grund außer für ganz besonders "auserwählte" Gefangene meist keine Option, und Nummer 4 ist im Prinzip auch nichts anderes als Nummer 3 plus "wir sind einfach zu feige, um uns selber die Hände schmutzig zu machen". Das läßt im Wesentlichen die Wahl zwischen 1 und 3.

Für 1 spricht, daß man ja gar nicht in jedem Fall sicher weiß, daß die Freigelassenen weitere "Schandtaten" begehen werden -- dies insbesondere dann nicht, wenn sie ja eigentlich gar keine "Verbrecher" oder ähnliches sind, sondern einfach nur Leute auf der falschen Seite des Konflikts. In dem Fall kann man sie meiner Ansicht nach durchaus einfach nur ziehen lassen, gegebenenfalls halt erst, nachdem man sie entwaffnet hat; besiegt sind sie ja ohnehin schon, und ein bißchen Reklame dafür, daß man doch zumindest keine reine kaltblütige Killertruppe ist (was sich eines Tages auch mal als nützlich erweisen kann), kann man auf diese Weise auch machen.

Für 3 spricht hauptsächlich, daß es halt die schnelle und einfache (vulgo: faule :gasmaskerly:) Lösung ist. In der gängigen Praxis ist es allerdings meistens schon so, daß das nachträgliche Abmurksen von Gegnern, die sich bereits ergeben haben oder die man anderweitig lebendig in die Hand bekommen hat, allermindestens einen gewissen schalen Nachgeschmack hat (und auch wenn die Spieler bzw. deren Charaktere das aus prinzipiellen Gründen oder auch nur aus Bequemlichkeit anders sehen, heißt das nicht zwangsläufig, daß der Rest der Spielwelt da mit ihnen automatisch übereinstimmt); man kann das mal machen, wenn man buchstäblich keine andere Wahl hat oder man nach reiflicher Überlegung zu dem Schluß kommt, daß jemand es wirklich verdient hat, aber es ist nichts, wovon man eigentlich "wollen sollte", daß es zur Routine wird.

Persönlich werden meine Charaktere meist nach Situation entscheiden. "Laufenlassen" ist definitiv eine bedenkenswerte Option, eine eventuell nur zeitweise Gefangennahme für "spezielle" Gegner ebenso. Jemanden erst gefangennehmen und erst nachträglich abmurksen...mmm, wirklich im Allgemeinen (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel) und speziell bei noch unbekannten Gegnern, gegen die ich eigentlich gar keinen persönlichen Groll hege, nicht so mein Ding. Dann doch lieber gleich "ehrlich" im Kampf töten und die Sache hat sich.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Faras Damion am 1.07.2019 | 10:11
Bei mir gibt es in 99% der Fälle eine problemlose Abgabe beim nächsten Dorfbüttel ohne Spielzeitverlust.

Gründe:
- Die Diskussion macht selten Spaß.
- Die Chars sollen nicht Mörder aus Bequemlichkeit oder Effizienzdenken werden.
- Gefangennahme soll immer eine glaubhafte Option sein. Auch falls die Helden mal unterliegen.
- Niemand mag ständig wiederauftauchende Feinde.
- Kompetente NPCs sind toll. Die schaffen es auch ohne Helden, sich um die Gefangenen zu kümmern.


In 1% der Fälle wird es ausgespielt, aber nur wenn es interessant für die Charakterentwicklung ist.
Bei den letzten Fällen war es übrigens die Diskussion, ob man den Delinquenten nicht eine Chance geben sollte, da sie von der Obrigkeit sicher hingerichtet werden würden.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lord Verminaard am 1.07.2019 | 10:15
Hierzu fällt mir eine Anekdote aus der einzigen Shadowrun-Runde ein, in der ich je mitgespielt habe. Das war SR2, zu der Zeit, als das die aktuelle Ausgabe war. Ja, ich bin alt. ;D

Zur Vorbereitung eines Runs hatten wir eine Sekretärin gekidnapt, um an Informationen zu kommen. Während des Runs lag sie gefesselt im Kofferraum unseres Mietwagens. Da sie unsere Gesichter gesehen hatte, war relativ klar, dass einer der Mitspieler vorhatte, sie nach dem Run zu beseitigen. Also nahm ich den SL beiseite und sagte ihm, dass mein SC die Fesseln etwas lockerte, sodass sie sich würde befreien können, aber nicht rechtzeitig, um den Run zu verhindern. Als wir dann zurück kamen und sie geflohen war, vermutete der besagte Mitspieler SL-Willkür und weigerte sich, ihr Verschwinden zu akzeptieren, bis ich ausrief: "Beruhig dich, Gerrit, ich hab sie freigelassen, okay?" Ich werde nie seinen Blick vergessen. So ein: "Warum sollte irgendjemand so etwas sinnloses tun? Warum hast DU das getan, du Idiot?"-Blick. ;D

(Später wurde dann die gesamte Gruppe gegrillt, weil irgendjemand seinen Fokus nicht deaktiviert hatte, aber das war dann auch schon fast egal.)
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Luxferre am 1.07.2019 | 10:16
Der letzte Gefangene (hat sich ergeben) in meiner Gruppe wurde von dem recht chaotischen Elfen Kriegermagier am Dorfrand hingerichtet und liegen gelassen. Daraufhin gab es zwischen dem Menschenkrieger und dem Elfen IG eine hitzige Diskussion, dass das nicht rechtens wäre.
Klassiker soweit.

Was ich aber OOG beobachte ist folgende Struktur:

Ein Spieler spielt meist etwas chaotisch und recht resolut. Ich nenne ihn der Einfachheit halber "aktiver Chaot".
Ein Spieler spielt recht vorsichtig, etwas rechtschaffen, aber passiv. -> "passiver Gutmensch".
Ein Gefangener wird gemacht, es wird kurz besprochen, wie verfahren werden soll. Man ist sich nicht einig.
Der aktive Chaot vollstreckt, trotz latent geäußertem Widerstand, das Todesurteil. Der passive Gutmensch geht aber erst danach auf die Barrikaden ...
Eine IG Diskussion entbrennt, beide beharren auf ihrem Standpunkt, der unverrückbar wird.

Die Dynamik in solchen Fälle ist sehr, sehr spannend.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Anro am 1.07.2019 | 10:24
Meine Gruppe hat -von einigen Charakteren abgesehen - Hemmungen Menschen zu töten.
Um so mehr, je "unwichtiger" und je mehr "reingestolpert" sie sind.
Es gibt noch eine Kombination aus 1 und 4.
Rein in den Keller, ein paar Nahrungsmittel dazu - "Wir sagen den örtlichen Bescheid. Die holen euch dann ab - hoffentlich habt ihr uns die Wahrheit gesagt und wir sterben nicht auf dem Weg."

Das mitschleppen wäre bei meiner Gruppe auch sehr gut denkbar, auch wenn ich das selten gemacht habe. Könnte teilweise wirklich interessant sein. Menschliche NPCs sind ja selten Schwarz ohne Tupfer Weiß.
"Der Mensch ist besser als die schlimmste seiner Taten" ~M.Coville

Wenn die Leute kalkuliert böse oder signifikant grausam sind... Dann überleben die wohl nicht.

Also Fazit:
Kommt auf das "Opfer", seine Taten und den "Täter" an. Teilweise um die Umstände und die Möglichkeiten.

+ Ich stimme Faras Damion zu, Bürokratie für Gutes tun ist für mich auch Umständlicher und wenn nicht gerade Zeitdruck herrscht, dann ist das Abliefern ein Abnicken wert und nur vielleicht noch eine Randnotiz von Hinter ihnen gefesselt herlaufenden Tätern, ohne großen Aufstand.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 1.07.2019 | 10:28
- Niemand mag ständig wiederauftauchende Feinde.

Also, erstens stimmt das so nicht. Was wären viele Helden denn ohne ihre wiederkehrenden Schurken? ;)

Und zweitens ist es von einer gewissen "Meta"-Perspektive her auch egal. Bleibt Ork X am Leben, dann kommt er vielleicht später mal wieder; stirbt er, dann wedelt die SL hinter dem Schirm mit der Hand und beim nächsten passenden Zusammentreffen hat man es dann eben mit Ork Y zu tun. NSC sind nahezu beliebig ersetzbar, da kann ich es mir aus meiner Spielersicht (okay, mein Charakter mag das anders sehen, aber was weiß der denn schon? >;D) auch einfach leisten, mir gleich ein paar längerfristige Bekannte "heranzuzüchten".
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: KhornedBeef am 1.07.2019 | 10:49
Alle SC der anderen Mitspieler sind üblicherweise skrupelloser als meiner
"Was, Dialoge mit NSC die nichts für uns haben? " *Kopfabhack*
Hatten einmal einen Gefangenen bei Delta Green. Der würde dann KO geschlagen und am Steuer eines Jeep einen Abhang runtergeschubst.
War ein ehemaliger Agent.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Crimson King am 1.07.2019 | 11:06
Meine Vermutung ist, dass das auch ein Stück weit davon abhängt, wen man da eigentlich gefangen hat, wieviel Aufwand es tatsächlich bedeutet, ihn der Gerichtsbarkeit zu übergeben und wie zuverlässig diese Gerichtsbarkeit ist.

Einen Charakter, der Gefangene exekutiert, die wie Vermis Sekretärin lediglich Opfer der Umstände sind, oder es akzeptiert, wenn Gruppenmitglieder dies tun, würde ich in einer Kampagne wohl nicht spielen. Mit Mördern, Räubern und Plünderern kurzen Prozess machen ist dagegen eher ein kleineres Problem, speziell wenn die Gerichtsbarkeit eh nicht die Zuverlässigste ist.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: ghoul am 1.07.2019 | 11:10
Ich hatte diesen einen NSC, der sich gewünscht hat, er wäre im Kampf gefallen oder hingerichtet worden.
Die SC haben versucht ihn zu ihrem Sexsklaven zu machen. So viel zu "Keine Vergewaltigung im Rollenspiel"!
 ::)
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Vasant am 1.07.2019 | 11:13
Moralisch integer zu sein ist halt oft umständlich. Das finde ich auch völlig angebracht.
Ich spiele normalerweise nur mit Gruppen, wo meist nur einer der SCs an Soziopathie erinnernde Rücksichtslosigkeit aufweist. So führen solche Situationen einfach zu interessantem Charakterspiel.
Als SL belohne ich es sehr gern, Gefangene gut zu behandeln und freizulassen. Töten ist im Spiel oft die schnellere Lösung, führt aber dann entweder zu einem Haufen Problemen oder dazu, dass man nur noch mit Leuten arbeitet, die Töten ebenso als bequemen Ausweg betrachten. Doof, wenn man dann mal mit denen aneinandergerät und morgens statt 'nem Löffel Müsli den Lauf einer Knarre im Mund hat. Andersherum "besinnen" sich freigelassene Gefangene dann nach guter Behandlung oft, denken über ihre Loyalitäten oder Karriereoptionen nach.

Was man vielleicht vermeiden (oder sich genauer überlegen) sollte, sind Situationen, wo es überhaupt keine Motivation gibt, jemanden freizulassen. Als Spieler hatte ich in der Rolle eines Expeditionskapitäns beispielsweise einen Matrosen unter meinen Kommando, der geschworen hat, mich an den Strang zu bringen, wenn er nach Hause zurückkehrt, mir das offen gesagt hat und auch nicht mit sich reden ließ. Natürlich war das der allererste, der auf irgendwelche bescheuerten Himmelfahrtskommandos geschickt wurde oder auf das Lager aufpassen musste, wenn wir mal... äh... ne Weile weg waren. Und weil Befehlsverweigerung ebenfalls ein total akzeptabler Exekutionsgrund war, hat der das dann natürlich auch alles gemacht. Das war dann weder ein schönes Dilemma für den Charakter, noch hat irgendjemand von den anderen SCs jemals im Spiel diskutieren wollen. Das ist dann eher überflüssig und schade.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Alexandro am 1.07.2019 | 11:19
Meine Gruppe mag wiederkehrende Feinde.

In der letzten Sitzung hatten sie auch die Gelegenheit, sich ein für alle mal um einen ihrer Feinde (einen Changeling) zu kümmern - sie hatten ihn besiegt und sein Leben lag in ihrer Hand. Statt ihn zu töten, haben sie ihn aber zu einem mächtigen Druiden (dem die Gruppe zuvor das Leben gerettet hatte) gebracht und ihn mittels Reincarnate seiner Gestaltwandel-Fähigkeit beraubt. Jetzt kann er wenigstens nicht mehr in Gestalt von Verbündeten die Gruppe infiltrieren.  :D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Selganor [n/a] am 1.07.2019 | 11:20
Da fehlt noch was: (Kuerzlich in Ars Magica passiert)

5. Wir stellen fest, dass die Leute nur kriminell waren weil sie sonst keine Moeglichkeiten hatten an Geld zu kommen also heuern wir sie an und freuen uns, dass wir jetzt auch "ungewoenliche" Faehigkeiten auf unserer Seite haben und die ehemaligen Kriminellen sind auch nicht so kleinlich wenn unsere SCs mal etwas "seltsamer" sind
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Seraph am 1.07.2019 | 11:20
Ich hatte diesen einen NSC, der sich gewünscht hat, er wäre im Kampf gefallen oder hingerichtet worden.
Die SC haben versucht ihn zu ihrem Sexsklaven zu machen. So viel zu "Keine Vergewaltigung im Rollenspiel"!
 ::)

Was ist denn das für ein System und was für eine Gruppe?  :o
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: ghoul am 1.07.2019 | 11:27
Was ist denn das für ein System und was für eine Gruppe?  :o

Traveller. Im Weltraum gibt es keine Gerichtsbarkeit ...
4 Spielerinnen, 1 Spieler.
Die drei anderen Spierinnen fanden das ja auch schlimm. Sie waren für die Luftschleusenloesung, damit der Gefangene nicht irgendwann Amok läuft.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 1.07.2019 | 11:27
Zitat
Wie gehen eure SC typischerweise mit so einer Situation um? Ist es hochgradig "kommt auf den SC an" und wie verhält sich das dann mit verschiedenen Meinungen in der Gruppe? Oder hat sich bei euch eine übliche Praxis durchgesetzt?
Die sanfte Methode :Dem Gefangenen wird ein Haar ausgerissen, mit den Worten: "Wenn du je wieder Mist  baust, dann finden wir dich!".
Es gibt einen Zauber, der es dem Zauberer ermöglicht, den Besitzer des Haares zu finden. Das Haar funktioniert dabei wie eine Kompassnadel.
Es gibt noch andere Zauber, die ähnliches bewirken.
An die Obrigkeit ausliefern: Das geht natürlich nicht immer und an jedem Ort. Notfalls hat man halt eine zeitllang Gefangene dabei.
Für eigene Ziele anheuern A la "Wer auch immer dich bezahlt, wir bezahlen dir mehr", oder auch "wir haben da einen Job für dich, wenn du denn erfüllst, dann sind wir gnädig."
Informationen rausholen - Der Gefangene wird verhört, bis er geheime Informationen über seinen Auftraggeber ausplaudert.
Dann kann er meistens sowieso nicht zurück. Und muss sich absetzten. Nicht selten gibt es den Deal: "Gebt mir das Startkapital für ein neues Leben, dann verrate ich euch was."
Geiselaustausch Der Gefangene wird gegen Lösegeld, oder andere Auflagen an seinen Herren, bzw. seine Leute ausgeliefert.
Das Lösegeld kommt dann den Opfern zugute. Auflagen sind dann z.B. "mit Blut unterschriebene Verträge, die dafür sorgen, dass es dem Unterzeichner schlecht geht, wenn er sein Wort bricht."
Mit dem Chef persönlich verhandeln Falls jmd. nur der Diener eines größeren Herren ist, dann wird sein Herr und Auftraggeber aufgesucht, und geschaut, ob man das Problem nicht anders aus der Welt schaffen kann. -Das geht natürlich nicht immer. Aber Gold kann hier uU. einiges bewirken, ein klärendes Gespräch. Oder andere Deals. Je nach Lage.
Lektion- dem Gefangenen wird eine Lektion erteilt. Die ihn öffentlich lächerlich macht oder bloß stellt.
Falls ein SC tattoowieren kann= Fiese Sache....
Sich gegen größere Bedrohung verbünden: Gerade nützlich bei Schurken mit an und für sich noblen Zielen, aber fragwürdigen Methoden um diese zu erreichen - da wird dann verhandelt und der Schurke überzeugt, es erstmal mit den Methoden der guten Gruppe zu versuchen (immerhin haben die ihn besiegt, also sind deren Methoden vielleicht doch nicht so schlecht).
Fortbewegung/Verfolgung  erschweren D.h. man nimmt ihnen Schuhe/Stiefel und Pferde weg. Eventuell auch die Waffen, falls sie noch welche haben.

Was wie angebracht ist, kommt ganz auf die Situation an.
Und auch, wie differenziert und realitätsnah der SL die NSC Figuren spielt.
Wenn das nur: "Ich sage euch eh nix, bringt mich halt um" -XP Lieferanten sind, dann kann man sich die Mühe auch sparen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Supersöldner am 1.07.2019 | 11:37
Freilassen geht nicht die machen nur wieder ärger. Sind ja wohl die Bösen sonnst hätten die SC sie ja nicht nieder meltzeln dürfen . Abliefern hängt sehr von der strecke zur Nächsten Stadt an 50 Meilen und 600 sind ein Unterschied. Kommt auch auf die Welt an. Je wahrscheinlicher es ist das jemand sowieso Hingerichtet wird kann man ihn auch Gleich töten. Alles in allem ist das wohl das sicherste und einfachste. Natürlich habe die Bösen hier eine ungerechten  Vorteil. Sie Können Gefangene ihre Finstren Götter für Belohnungen Opfern. Warum kann man den Göttern des Lichts keine Verbrecher Opfern ?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.07.2019 | 11:55
Ist es hochgradig "kommt auf den SC an" und wie verhält sich das dann mit verschiedenen Meinungen in der Gruppe?
Kommt auf die Situation, die SCs, NSCs usw an.


1 GGF Parole auf Ehrenwort gegen einen ehrenhaften Gegner
2 Wenn die Umstände es erlauben ggf auch weil man öffentliche Exempel statuieren lassen will
3 GGF völlig legal und legitim, es gibt Chars die sind zum Richter berufen und Executioner(spezielle Paladine, Grey Lensman, 40 K Inquisitoren und Arbitatoren, legales Mandat) Gegner die jedes Recht verwirkt haben und ausserhalb von Recht, Gesetz etc. stehen.
"Feinde der Menschheit" z.B. Schwarzhordler,  Namenlose Geweihte und Dämonenpaktierer in DSA -
dann Situationen wo die Situation es "erfordert" weil man sonst "Wichtigeres" nicht tun kann

Der Gegner durch sein direktes Verhalten kein "Recht" auf Schonung mehr hat
Perfidie, Entsprechende Verbrechen auf frischer Tat(die Bravehart Szene gefolgt vom Blutaar), they needed killing

Persönliche Motive, Hass, Fehde , Blutrache, Schutz, Rettung von Personen - Dingen von persönlichem Wert

4 IIRC nur einmal durch einen autorisierten Char, der dies als völlig angemessene Form einer grausamen Todesstrafe an den Verbrechern betrachtet hat
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.07.2019 | 12:02
Da fehlt noch was: (Kuerzlich in Ars Magica passiert)

5. Wir stellen fest, dass die Leute nur kriminell waren
Frontbewährung an der finsteren Grenze als Sühnedienst
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: fivebucks am 1.07.2019 | 12:02
Weg nehmen der Stiefel schien meinen Helden genug.   :P
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Alexandro am 1.07.2019 | 12:04
@Issi:
da fehlt noch
Sich gegen größere Bedrohung verbünden: Gerade nützlich bei Schurken mit an und für sich noblen Zielen, aber fragwürdigen Methoden um diese zu erreichen - da wird dann verhandelt und der Schurke überzeugt, es erstmal mit den Methoden der guten Gruppe zu versuchen (immerhin haben die ihn besiegt, also sind deren Methoden vielleicht doch nicht so schlecht).

Eine Schurkin in meiner Gruppe haben die Spieler auf diese Weise schon für die gute Seite gewonnen (auch wenn sie noch etwas skeptisch ist, so ist sie doch vernünftig genug zu erkennen, dass es anscheinend auch andere Wege gibt und ihre Abwertung dieser Alternativen als "ineffizient" voreilig war).
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 1.07.2019 | 12:07
@
Alexandro
Hab es mit aufgenommen
@
fivebucks
Deins auch
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Vasant am 1.07.2019 | 12:27
Freilassen geht nicht die machen nur wieder ärger. Sind ja wohl die Bösen sonnst hätten die SC sie ja nicht nieder meltzeln dürfen.
Klingt ja nach einem lustigen Setting – vor allem andersrum: Die Bösen würden dann ja die SCs nur gefangen nehmen, um ihnen Sachen anzutun, die noch schlimmer sind als der Tod.
Oder die Spielergruppe gehört vielleicht gar nicht zu den Guten (https://www.youtube.com/watch?v=rWvpvlT9pJU)...
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Der Nârr am 1.07.2019 | 12:31
Weg nehmen der Stiefel schien meinen Helden genug.   :P
Auf jeden Fall ein effektives Mittel, um weitere Verfolgung zu verhindern, wenn man in der Wildnis ist und Ersatz nicht leicht beschafft werden kann!
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Luxferre am 1.07.2019 | 12:35
Moralisch integer zu sein ist halt oft umständlich.

Ist für mich, neben "moralisch integer zu bleiben", auch eine der größeren Herausforderungen im Rollenspiel.
Charaktere, die im Namen des Lichts gewalttätig und rücksichtslos sind, habe ich mit 14, 15 zur Genüge gespielt und bin solcherlei Handlungen und Spielweisen auch etwas überdrüssig geworden. Einfach kann jeder. Einfache Ausreden und Rechtfertigungen finden auch.

edit:
Anders hingegen ist es, wenn man von vorn herein eine rücksichtslose Truppe spielt. So richtig dreckiges Söldnerpack, Assassinen oder eine Diebesgilde. Kann auch richtig Spaß bringen und zu sehr anspruchsvollen Szenen führen.
Witzig, wenn die Spieler dann plötzlich ihren Moralischen bekommen  >;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 1.07.2019 | 12:41
Das Problem beginnt doch oftgenug schon admit, dass die jetztigen Gefangenen vorher nicht weglaufen wollten und sich in der Regel auch nicht ergeben haben, sondern nicht direkt tödlcih niedergestreckt wurden.
Wer vorher ohne jeglichen Selbsterhaltungstrieb berserkerartig angegriffen hat, hat einen Geisteszustand, der mit gefahrlosem freilassen oft nicht kompatibel ist.
Oder wer schon/noch in Fesseln Speilleiterdrama einstielt und den Bruder, Freund...was auch immer mit allen Mitteln zu rächen droht ...
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: unicum am 1.07.2019 | 13:06
Freilassen geht nicht die machen nur wieder ärger. Sind ja wohl die Bösen sonnst hätten die SC sie ja nicht nieder meltzeln dürfen . 

1. Freilassen geht auch immer, die machen nicht immer wieder ärger. Und wenn nicht - fängt man sie wieder und lässt sie wieder frei. Ist viel lustiger als einfach zu töten.
2. Die Spielfiguren dürfen bei mir alles - auch die wehrlosen Bauern niedermetzeln,... die Spielwelt reagiert gegebenenfalls darauf.
3. Eine schwarz/weiße Spielwelt finde ich sehr, sehr langweilig.


Warum kann man den Göttern des Lichts keine Verbrecher Opfern ?
Weil es die Götter des Lichts sind.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: unicum am 1.07.2019 | 13:14
In einer meiner lezten Spielrunden gab es ein Ruhm und Ruch System - vieles was man tat "färbte" eben ab. (ich glaub das war aus Midgard1880 adaptiert - was ich aber nicht gelesen habe deswegen ist dies an dieser Stelle nur eine Vermutung.)

Gefangene foltern oder abstechen ist sicher etwas das Ruch verursacht.
Ruhm oder Ruch verändern dann auch das Verhalten der Spielwelt bei Interaktionen.
Je nachdem würde ich so ein System in meiner nächsten Runde auch einführen.

In einer Kampange von mir wurde ein Ork-Bauer gefangengenommen der dann monatelang die Gruppe begleitet hat, nach dem Stockholm Syndrom ( https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom ) hatte er sich dann auch irgendwann in die Gruppe integriert - was wiederrum zu interressanten verwicklungen führte als man in eine Zwergenstadt wollte.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.07.2019 | 13:20

Gefangene foltern oder abstechen ist sicher etwas das Ruch verursacht.
Nein
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Anro am 1.07.2019 | 13:36
In einer meiner lezten Spielrunden gab es ein Ruhm und Ruch System - vieles was man tat "färbte" eben ab. (ich glaub das war aus Midgard1880 adaptiert - was ich aber nicht gelesen habe deswegen ist dies an dieser Stelle nur eine Vermutung.)

Kann man sicher machen, war Ruhm und Ruch karmatisch oder gesellschaftlich begründet?
(Karmatisch soll heißen "Egal, ob es jemand sieht, das Universum reagiert darauf", gesellschaftlich dann natürlich "Nur was von irgendwem wahrgenommen wird ist relevant.")

Persönlich weiß ich nicht, ob so moralische Entscheidungen in ein System verregelt werden sollten, wobei ich ein gewisses "eure Taten erzeugen Gerüchte und Gerede" schon interessant finde.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: KhornedBeef am 1.07.2019 | 13:51
Gesellschaftliche Karmasystem ist schon praktisch. Das ist dann ja nicht so windelweich.
Karmisch kommt drauf an. Bei Warhammer ist es mit dem Setting verwoben, da finde ich es ok.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: unicum am 1.07.2019 | 13:57
Kann man sicher machen, war Ruhm und Ruch karmatisch oder gesellschaftlich begründet?
(Karmatisch soll heißen "Egal, ob es jemand sieht, das Universum reagiert darauf", gesellschaftlich dann natürlich "Nur was von irgendwem wahrgenommen wird ist relevant.")

Ja, das war eher Karma mäsig.

Wobei ich das jezt nicht unbedingt vom Universum aus betrachten würde - eher auch von sich selbst aus. So in der Art "Der erste Mord ist noch ganz schwer, nach dem hundersten macht man sich keine Gedanken mehr darüber und irgendwann fängt es an Spass zu machen."
Deswegen bin ich der Meinung das manche Taten durchaus das Potential haben den Character zu beeinflussen.

Und nein - ich sehe keinen wirklichen Grund es zweingend verregeln zu wollen,... aber ausprobieren würde ich es schon noch einmal.

Aber das geht nun auch schon etwas am Thema vorbei,...
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Crimson King am 1.07.2019 | 13:59
Ist für mich, neben "moralisch integer zu bleiben", auch eine der größeren Herausforderungen im Rollenspiel.

OT: Ich finde das im Rollenspiel einfacher als im echten Leben. Im Rollenspiel erliegt man lediglich leichter der Versuchung, auf Basis von Might makes Right offensichtlich moralisch nicht integre Handlungen durchzuführen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: unicum am 1.07.2019 | 13:59
Nein

Doch!
Haben Folterknechte und Henker für dich etwa einen guten Ruf?

und nun?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.07.2019 | 14:23
Doch!
Haben Folterknechte und Henker für dich etwa einen guten Ruf?

und nun?
Haben Lensman spez Second Stage Lensman, Champions der Götter des Lichts, einen schlechten?

Es kommt immer auf den Kontext an wie Gefangene abstechen bzw Foltern bewertet wird
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Pyromancer am 1.07.2019 | 14:26
Da fehlt noch was: (Kuerzlich in Ars Magica passiert)

5. Wir stellen fest, dass die Leute nur kriminell waren weil sie sonst keine Moeglichkeiten hatten an Geld zu kommen also heuern wir sie an und freuen uns, dass wir jetzt auch "ungewoenliche" Faehigkeiten auf unserer Seite haben und die ehemaligen Kriminellen sind auch nicht so kleinlich wenn unsere SCs mal etwas "seltsamer" sind

In unserem Ars-Magica-Bund gibt es seit einiger Zeit ein Moratorium, dass unsere Magier vorerst von Reisen keine frisch angestellten Ex-Räuber mehr mitbringen dürfen. Inzwischen besteht nämlich unsere halbe Belegschaft aus "armen, missverstandenen" Ex-Kriminellen, die nur durch "äußere Umstände zu ihren Taten gezwungen" wurden.

Die Alternative dazu ist meist, die Gegner (vielleicht nach einer Befragung, wenn es nötig erscheint) laufen zu lassen - irgend wo in der Fremde ist das ja nicht unser Problem, wenn sich da Gesindel rumtreibt. Gegnern von Stand kann man auch "auf Ehrenwort" Gefangen halten und spart sich Fesseln und Bewachung.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Bert.Bastard am 1.07.2019 | 16:58
Unliebsame Gefangene kann man im Spiel auch wiederverwerten:

Ein Charakter in einer DSA-Runde war Metzger. Da wurden lästige Personen mal verwurstet oder zu maraskanischem Schinken verareitet. Der horasische Adel war begeistert von diesen exquisiten Leckereien. Das Ganze ist dann etwas eskaliert ....

Ein anderer Charakter hat männliche Gefangene mit Drogen gefügig gemacht und sie in seinem Freudenhaus-Franchaise verwertet. Weibliche Gefangene, da diese eher selten vorkamen, wurden mittels Magie in loyale Puffmütter verwandelt, die die Managementebene des Frainchaise gebildet haben.

Oh und es gab mal ein merkwürdiges Loch, da wurden einfach alle Gefangenen hineinentsorgt - alles was reinging, kam nicht mehr raus. Niemand wollte wissen, was da mit denen passiert. Später stellte sich heraus, dass da ein Dämon drin hauste und es den hineingeworfenen nicht so gut ging ... es wurde aber fleissig weiter hinheingeworfen. Auch das ist irgendwann eskaliert ...
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: ghoul am 1.07.2019 | 17:02
Klingt nach einer ganz schön lustigen Runde.  ;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 1.07.2019 | 17:05
Vielleicht sollte ich nochmal eine Liste für "moralisch befreite" Gruppen erstellen.

Gefangene Verwursten, versklaven und an Dämonen verfüttern kommt auf jeden Fall rein! ~;D

Edit.
Wenn die Gefangenen attraktiv sind, kann man ihnen  eventuell auch einen Platz als  persönlichen Liebhaber, Geliebte anbieten.

Oder sie als Lockvogel für Feinde und Monster mitnehmen.

Bekehren wäre auch eine Möglichkeit. - Sie kriegen solange eine "Gehirnwäsche", bis sie keine dummen Sachen mehr anstellen. ;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 1.07.2019 | 17:08
Doch!
Haben Folterknechte und Henker für dich etwa einen guten Ruf?

und nun?

Das kommt eben auf die Umstände ... und die jeweils Befragten an.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Jiba am 1.07.2019 | 17:11
Ist für mich, neben "moralisch integer zu bleiben", auch eine der größeren Herausforderungen im Rollenspiel.
Charaktere, die im Namen des Lichts gewalttätig und rücksichtslos sind, habe ich mit 14, 15 zur Genüge gespielt und bin solcherlei Handlungen und Spielweisen auch etwas überdrüssig geworden. Einfach kann jeder. Einfache Ausreden und Rechtfertigungen finden auch.

Erinnert mich an eine Episode aus einer alten 7te See-Runde, wo unsere Musketiertruppe im Krieg gegen Ussura (Faux-Russland) gedient hat. In der bittersten Winterkälte, fern der Heimat, hat unser Géneral entschieden, dass wir einen Gefangenen hinrichten sollten. Nur haben unsere Kugeln beim Erschießungskommando alle verfehlt (subtile Magie). Unser strahlendster Ehrenmann hat dann irgendwann einen Koller bekommen, sich ein Messer genommen und den Mann einfach Stich um Stich um Stich masakriert. War für den Charakter dann ein so herber Kontrollverlust, dass er nie wieder davon gesprochen hat. 
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 1.07.2019 | 17:40
Bekehren wäre auch eine Möglichkeit. - Sie kriegen solange eine "Gehirnwäsche", bis sie keine dummen Sachen mehr anstellen. ;D

Erinnert mich an die alten DSA1-Geweihtenregeln. Da galt ja tatsächlich "je mehr Leute du bekehrst, um so mehr Wunder kannst du wirken"...und ja, mindestens eine Spitze in Richtung Geweihte, die Gegner deswegen unbedingt lebend haben wollten (weil Tote eher schlecht bekehrbar sind) war auch gleich im Text mit dabei. ;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Anro am 1.07.2019 | 17:40
Das kommt eben auf die Umstände ... und die jeweils Befragten an.
Moralsysteme sind vielleicht ein schönes Thema, aber nicht Dieses hier. (Bzw. wenn, dann nur am Rande)

Generell bezog sich dieser Ast der Diskussion auf ein homebrewn/ entlehntes Moralsystem, was angegriffen wurde, obwohl es keine Informationen dazu gab - es wurde auch nichts hinterfragt, sondern nur "entwertet".

Die Verteidigung war nicht wasserfest, aber wollen wir nun wirklich eine Rechtfertigung für ein System (sehr vage) angreifen, weil es unter sehr speziellen Umständen Sonderfälle geben könnte, die mit viel Mühe konstruiert, ein System entwerten, was anscheinend grob entnommen wurde, um moralischem Handeln größere Bedeutung zu geben?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Ninkasi am 1.07.2019 | 18:09

Gründe:
- Die Diskussion macht selten Spaß.
- Die Chars sollen nicht Mörder aus Bequemlichkeit oder Effizienzdenken werden.
- Gefangennahme soll immer eine glaubhafte Option sein. Auch falls die Helden mal unterliegen.

- Kompetente NPCs sind toll. Die schaffen es auch ohne Helden, sich um die Gefangenen zu kümmern.

In 1% der Fälle wird es ausgespielt, aber nur wenn es interessant für die Charakterentwicklung ist.
Bei den letzten Fällen war es übrigens die Diskussion, ob man den Delinquenten nicht eine Chance geben sollte, da sie von der Obrigkeit sicher hingerichtet werden würden.

Zustimmung.
Auch dazu, dass der SL die Spieler in der Hinsicht Belohnen sollte und nicht jeden Gefangenen zur Qual werden lassen sollte.
Sonst züchten man sich auch skrupellose SCs heran, auf Dauer langweilig.

Im Endeffekt sollte ja die gesamte Rollenspielgruppe Spaß an den Spielinhalten haben.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Kurna am 1.07.2019 | 21:14
In einer meiner lezten Spielrunden gab es ein Ruhm und Ruch System - vieles was man tat "färbte" eben ab. (ich glaub das war aus Midgard1880 adaptiert - was ich aber nicht gelesen habe deswegen ist dies an dieser Stelle nur eine Vermutung.)

Gefangene foltern oder abstechen ist sicher etwas das Ruch verursacht.
Ruhm oder Ruch verändern dann auch das Verhalten der Spielwelt bei Interaktionen.
Je nachdem würde ich so ein System in meiner nächsten Runde auch einführen.

In einer Kampange von mir wurde ein Ork-Bauer gefangengenommen der dann monatelang die Gruppe begleitet hat, nach dem Stockholm Syndrom ( https://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom ) hatte er sich dann auch irgendwann in die Gruppe integriert - was wiederrum zu interressanten verwicklungen führte als man in eine Zwergenstadt wollte.

Ja, hört sich nach Midgard 1880 an. Dort ist es tatsächlich gesellschaftlich begründet, d.h. es geht darum, was "Herr Müller" und "Frau Meier" (bzw. Mr Smith und Mrs Jones etc.) von dir denken.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 1.07.2019 | 21:36
Moralsysteme sind vielleicht ein schönes Thema, aber nicht Dieses hier. (Bzw. wenn, dann nur am Rande)

Generell bezog sich dieser Ast der Diskussion auf ein homebrewn/ entlehntes Moralsystem, was angegriffen wurde, obwohl es keine Informationen dazu gab - es wurde auch nichts hinterfragt, sondern nur "entwertet".

Die Verteidigung war nicht wasserfest, aber wollen wir nun wirklich eine Rechtfertigung für ein System (sehr vage) angreifen, weil es unter sehr speziellen Umständen Sonderfälle geben könnte, die mit viel Mühe konstruiert, ein System entwerten, was anscheinend grob entnommen wurde, um moralischem Handeln größere Bedeutung zu geben?

Ok, diesen "Abstecher" habe ich nicht mitbekommen und angenommen das wäre eine generelle, settingübergreifend allgemeine  Aussage.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Zed am 2.07.2019 | 02:33
Überlegungen zu diesem Thema gingen mir schon lange im Kopf umher. Dank dieses Threads hab ich mal einen Regelmechanismus skizziert, der gut in mein D20er-System passen könnte:

Zitat
Der Ruf
Je nachdem wie die Helden ihre Gefangenen oder Besiegten behandeln, entwickeln sie einen Ruf, der sie umgibt und der ihnen sogar vorauseilt.

Es gibt zwei mögliche Reputationen: Die Helden gelten entweder als gnädig und gerecht oder als gnadenlos und blutdürstig. Charaktere, die mal so oder mal so handeln, entwickeln keinen besonderen Ruf.

Lassen Charaktere ihre überlebenen Gegner häufig  laufen oder führen sie sie einer gerechten Verhandlung zu, so entwickeln sie den Ruf, gnädig zu sein. Wenn sie ihre Gegner regelmäßig abschlachten, dann gelten sie als gnadenlos. Dafür müssen sie zumindest ein Opfer laufen lassen, damit es von den Greueltaten der Helden berichten kann. Selbst wenn sie keine Überlebenden zurücklassen gibt es eine Chance von 13%, dass das Massaker ihnen zugeschrieben wird, weil es Zeugen gibt, oder weil sich die Bevölkerung zusammen reimt, wer das Massaker angerichtet hat.

Wie stark der Ruf sich verändert, hängt von der Stufe und der Anzahl der besiegten Feinde ab.

Eine Reputation der Gnade gibt einen Bonus auf den Skill Überzeugen und Verhandeln und (1/2) Einschüchtern. Eine Reputation der Greueltaten gibt einen Bonus auf den Skill Einschüchtern.

Greueltaten gleichen Gnadenakte aus und umgekehrt.

Wer eine Reputation der Greultaten 11 erreicht hat, nimmt das Credo des Todes an ("wird böse").

Gnade/Greueltat an Characterleveln    -> Bonus
0-10                                                 ->    -
11-30                                                ->   +1
31-60                                                ->  +2
61-100                                              ->  +3
usw.                                                  ->  usw

Das Ganze ließe sich noch weiternutzen, z.B. wenn ab einem bestimmten Ruf der Greueltaten Kopfgelder ausgesetzt werden, oder wenn die Helden, sollten sie einmal besiegt werden, anhand ihres Rufes behandelt werden...
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 07:13
Überlegungen zu diesem Thema gingen mir schon lange im Kopf umher. Dank dieses Threads hab ich mal einen Regelmechanismus skizziert, der gut in mein D20er-System passen könnte:

Das Ganze ließe sich noch weiternutzen, z.B. wenn ab einem bestimmten Ruf der Greueltaten Kopfgelder ausgesetzt werden, oder wenn die Helden, sollten sie einmal besiegt werden, anhand ihres Rufes behandelt werden...

Das finde ich in dieseer Allgemeinheit unpassend.

Eine Bevölkerung, welche von Leuten, die ihr ernstlich ans Fell will befreit wird (z.B. dem Trupp plündernder Orks), wird ganz anders darüber denken als wenn einer aus ihren Reihen für ein Delikt, welches ihnen gar nicht mal so richtig schlüssig ist, gerichtet wird (ihre Chaosbefleckte, aber bisher scheinbar ganz umgängliche lokale Hexe).

Und nicht umsonst ist ein Lynchmob nach so einer Festsetzung von jemand, der sich richtig unbeliebt gemacht hat kein ganz seltenes Motiv in entsprechenden Gesellschaften, wo die Leute eben nicht davon ausgehen können, danach tatsächlich geschützt zu sein oder auch entsprechend schwere Verluste hatten.

Es wird also für den Ruf primär darauf ankommen, wem sie sich wie gegenüber verhalten und wer danach zu dem Thema gefragt wird. Und wenn Leute eh mit dem Rücken an der wand stehen, zB. weil die Plünderungen das Überleben im nächsten Winter geffähreden, dann ist denen die Jacke auch näher als die Hose und moderne Resozialisierungsspielchen nicht so ganz im Sinne.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Der Nârr am 2.07.2019 | 07:41
Ein Seitenthema - findet ihr, dass das Abmurksen von Gefangenen oder die Debatte darüber schon "FSK 18" wäre oder besonders ausgezeichnet werden müsste, dass man so "gritty" spielt?

Denn das Töten von Gefangenen scheint ja echt verbreitet zu sein. Es scheint aber auch ein paar Spieler zu geben, bei denen es gar nicht vorkommt und andere Wege eingeschlagen werden.

Das Problem beginnt doch oftgenug schon admit, dass die jetztigen Gefangenen vorher nicht weglaufen wollten und sich in der Regel auch nicht ergeben haben, sondern nicht direkt tödlcih niedergestreckt wurden.
In meinen Runden gibt es übrigens oft fliehende oder sich ergebende Gegner, da wir mit Moral-Regeln im Kampf spielen. Dass Gegner völlig sinnlos bis zum Tod kämpfen hat dann meistens besondere Gründe (in der letzten von mir geleiteten Kampagne z.B. gehirngewaschene Kultisten die lieber in die eigene Klinge sprangen als sich gefangen nehmen zu lassen).
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 07:52
Ein Seitenthema - findet ihr, dass das Abmurksen von Gefangenen oder die Debatte darüber schon "FSK 18" wäre oder besonders ausgezeichnet werden müsste, dass man so "gritty" spielt?

Kommt drauf an, denke ich. Wenn die SL gezielt auf eine Wahl "Entweder ihr tötet eure Gefangenen oder...!" hinarbeiten will, weil ausgewiesen dreckiges Kriegsszenario oder so...dann sollte die Rundenausschreibung wohl besser mindestens einen dezenten "Kriegsverbrechen werden thematisiert"-Hinweis oder dergleichen enthalten.

Wenn das Verhalten andererseits in erster Linie von den Spielern ausgeht...hm, was soll man da machen? Von den Leuten verlangen, daß sie sich einen "Vorsicht, ich bin NSC-Killer!"-Button anheften? :think:
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 07:56
Überlegungen zu diesem Thema gingen mir schon lange im Kopf umher. Dank dieses Threads hab ich mal einen Regelmechanismus skizziert, der gut in mein D20er-System passen könnte:
Ein ziemlich typischer, einseitiger und seicht unreflektierter Regelmechanismus ohne Kontext.

In Mittelerde wie  gegenüber Orks absurd und lächerlich, ebenso dazu noch gegen Chaoskreaturen in Warhammer und auf einen Lensträger wegen sowas ein Kopfgeld auszusetzen oder zu verdienen endet in der Gaskammer und dies als ist als böse zu betrachten - das Kopfgeld und dies umzusetzen

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 08:11
Ein Seitenthema - findet ihr, dass das Abmurksen von Gefangenen oder die Debatte darüber schon "FSK 18" wäre oder besonders ausgezeichnet werden müsste, dass man so "gritty" spielt?
Nein.
Im Rollenspiel wird soviel gekämpft und gemurkst (Getötete Gegner bringen XP), dass man da schwer eine Linie ziehen kann.

Wenn man da die Moralkeule schwingen will, dürften Krieger ihre Waffe nur noch zur Selbstverteidigung einsetzen. Also von sich aus niemanden mehr angreifen. Man dürfte Gegner auch nur verletzen, nicht töten, was in vielen Kampfsystemen schon ziemlich schwierig ist.

Das ganze Spiel ist auf Kämpfen ausgerichtet. Jemanden im Kampf zu töten, statt in Fesseln ist klar ehrenvoller.
Aber nicht jeder SC ist ehrenvoll.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 08:24
Nein.
Im Rollenspiel wird soviel gekämpft und gemurkst (Getötete Gegner bringen XP), dass man da schwer eine Linie ziehen kann.
Einspruch unzulässige Verallgemeinerung


Zitat
dürften Krieger ihre Waffe nur noch zur Selbstverteidigung einsetzen. Also von sich aus niemanden mehr angreifen.
der Paladin steht daneben während die -orks Witwen und Waisen schlachten, er darf nicht eingreifen...

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 08:31
Einspruch unzulässige Verallgemeinerung
Das war eine Verallgemeinerung.
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Aber solange es für tote Gegner XP gibt, (Also Töten vom Spiel belohnt wird ), macht es wenig Sinn, das als falsch zu verkaufen.

Da müsste das Spiel schon vorab regeln wollen, wann man XP bekommt, und wann nicht.
Dann kommen wir aber in den Bereich von: Richtig Töten  und falsch Töten.
Ich hoffe du merkst selbst, dass es immer schwieriger wird.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 08:35
Das war eine Verallgemeinerung.
Logo
Aber solange es für tote Gegner XP gibt, (Also Töten vom Spiel belohnt wird ), macht es wenig Sinn, das als falsch zu verkaufen.
A nicht jedes RPG vergibt XP und selbst diese vergeben nicht unbedingt Kill XP

Zitat
Richtig Töten  und falsch Töten.
darum dreht sich der Thread doch komplett.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 08:36
Ich hoffe du merkst selbst, dass es immer schwieriger wird.

Wieso wird es immer schwieriger?
Sobald es keine XP für getötete Gegner gibt*, ist dieser spielmechanische Handlungsanreiz weg und fertig.

*Was übrigens in der absoluten Mehrzahl der mir bekannten Systeme der Fall ist. Entweder gibt es für konkrete Gegner gar nichts oder es ist allgemein von Überwinden, Besiegen o.Ä. die Rede.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 08:43
darum dreht sich der Thread doch komplett.
Schon klar.
Aber von:
"Töten ist immer schlecht "
"Töten ist bei Notwehr OK "
"Töten ist im Kampf erlaubt "
"Töten ist auch bei Wehrlosen und Gefangenen erlaubt"

Ist halt alles an Meinungen da.
Welche Meinung bedienst du nun?

Wo ziehst du die Linie und mit welcher Begründung?

Es ist ein Spiel. Manche wollen darin " moralbefreite" Figuren spielen.
Und das geht vermutlich nur, wenn man die Moral aussenvor lässt.


Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 08:47
Wieso wird es immer schwieriger?
Sobald es keine XP für getötete Gegner gibt*, ist dieser spielmechanische Handlungsanreiz weg und fertig.
Das wäre eine Möglichkeit.
Aber noch keine Lösung.
Denn nur weil etwas nicht mehr belohnt wird, wird es deshalb ja noch nicht bestraft.
(Z. B. durch weniger XP oder andere Sanktionen )

Kurz: Wenn man mit seinem SC einen Wehrlosen nach dem anderen abmurkst, ist es idR. der SL der die Sanktionen vergibt (oder auch nicht), nicht das System.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 08:51
Das war eine Verallgemeinerung.
Logo
Aber solange es für tote Gegner XP gibt, (Also Töten vom Spiel belohnt wird ), macht es wenig Sinn, das als falsch zu verkaufen.

Hm. Wieviele Spiele machen das heutzutage eigentlich überhaupt noch? :think:

Zitat
Da müsste das Spiel schon vorab regeln wollen, wann man XP bekommt, und wann nicht.

Das muß das Spiel sowieso. XP sind ja überhaupt nur Teil der Regeln, genau dafür sind Regelbücher zuständig.

Zitat
Dann kommen wir aber in den Bereich von: Richtig Töten  und falsch Töten.
Ich hoffe du merkst selbst, dass es immer schwieriger wird.

Das gehört nun mal zum alltäglichen Leben. Ist es "richtig", daß mein Immunsystem täglich Millionen unschuldiger Mikroorganismen meuchelt, die ja auch nur leben wollen (soweit man bei denen feststellbar von "Willen" sprechen kann)? Daß ich mich von den Leichen anderer Lebensformen ernähre, seien sie nun tierischer oder pflanzlicher Natur? Darf ich eine Mücke erschlagen, die mich ja schlimmstenfalls "nur" anzapfen will, einfach, weil ihr Summen mich nervt und am Schlafen hindert?

Und trotz aller dieser Fragen schaffe ich es irgendwie, mich durch's Leben zu wursteln, ohne ständig von Gewissensbissen und Entscheidungsnöten bis zur Untätigkeit gelähmt zu werden. Vielleicht sind meine Antworten auf sie nicht perfekt (wobei man immer noch nachhaken müßte, nach wessen Definition von Perfektion denn nun eigentlich wieder), aber ganz soooo schwer ist es anscheinend auch nicht. ;)
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 08:54
Das wäre eine Möglichkeit.
Aber noch keine Lösung.

Lösung wofür?
Wenn ich ein bestimmtes Verhalten erreichen will, mache ich das besser durch Belohnung des richtigen Verhaltens als Bestrafen des falschen. Man kann auch beides machen.
So oder so gebe ich damit eine klare Linie vor - und die muss ich erst mal haben.

Will ich das ganze Thema komplett in den Händen der jeweiligen Gruppe lassen (sei das nun als Autor oder als SL), ist das Fehlen jeglicher Anreize in irgendeine Richtung genau die richtige Methode.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 08:56
Will ich das ganze Thema komplett in den Händen der jeweiligen Gruppe lassen (sei das nun als Autor oder als SL), ist das Fehlen jeglicher Anreize in irgendeine Richtung genau die richtige Methode.
Yepp

Das sehe ich auch so.

Edit.
Mit Lösung meinte ich, für den Fall : Dass man da auch vom System her eine Linie ziehen will.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 09:01
Wo ziehst du die Linie und mit welcher Begründung?

Persönlich

Notwehr und Nothilfe wobei Bündnisverpflichtung Notwehr ist

Ingame
Kommt auf den Charakter an, Setting usw...

Zitat
"Töten ist auch bei Wehrlosen und Gefangenen erlaubt"
Wie soll das anders gehen wenn Recht und Gesetz die Todesstrafe beinhalten

Zitat
Es ist ein Spiel. Manche wollen darin " moralbefreite" Figuren spielen.
Jetzt machst du es dir Midgardtypisch etwas arg einfach.

Es  gibt einige Charakterkonzepte, Klassen etc. wo diese Entscheidungen zu treffen und umzusetzen zum Pflichtenkanon derselben gehören.

Schwerter Tomanaks(Paladine),  (Graue) Lensträger, Inquisitoren und Arbitratoren bei 40 kzu deren Pflichten sowas gehört

Nebenbei fällt mir nun nachgerade kein RPG ein, das fürs reine Töten XP vergibt
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 09:04
@
Schwerti
Ach komm, hör doch auf!
Als ob es moralbefreite Figuren nur bei Midgard gäbe...  ;D

@
Falls jmd die Serie "Firefly" kennt.
Da gibt es eine Szene, in der die Crew einen richtig üblen Gefangenen hat.
Eigentlich wollen sie ihn freilassen, aber dann hält der Gefangene plötzlich einen Vortrag a la: "Ich werde euch  finden und vernichten. Ihr seid so gut wie tot... Blablabla"
Der Captain hört sich das alles an, denkt nach,  und sagt dann: Ok.
Darauf kriegt der Gefangene von ihm einen unerwarteten Schubs und landet in der Turbine des Raumschiffs. ~;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Der Nârr am 2.07.2019 | 09:15
Ich finde schon, dass die Art des Tötens einen Einfluss darauf hat, ob etwas FSK 12 oder FSK 18 ist. Das Töten von Gefangenen mit denen man redet ist schon herber, als wenn etwa bei Winnetou Leute tot von den Pferden fallen. (Wobei FSK als Orientierung sowieso doof ist, DSA z.B. ist "ab 14" und das ist gar keine FSK-Grenze.)

Und klar sollten auch die Spieler sich an die gängigen Verhaltensregeln halten, nicht nur der SL.

Hinsichtlich der Verallgemeinerung finde ich das absolut ok, es geht mir nicht um die Sonderfälle, sondern um den Mainstream und das sind Systeme wie DSA, D&D, Splittermond und Shadowrun. Hinsichtlich der XP für das Töten muss ich aber sagen, dass es in der Regel ja wenn solche Regeln vorhanden sind XP für das BESIEGEN der Gegner oder das ÜBERWINDEN gibt (überwinden kann dann z.B. auch vorbeischleichen heißen). Wenn man also aus 10 Banditen 10 Gefangene gemacht hat, hat man die XP ja schon sicher. Aber ja, Regeln für das Töten usw. sind vorhanden und man darf davon ausgehen, dass das Töten an sich Inhalt der Mainstream-Spiele ist.

Ich glaube, dass es viele Beispiele für Systeme gibt, in denen das Töten nicht gewünscht ist, müssen wir nicht diskutieren.

Aber wenn Spielgruppen Mainstream-Systeme/Settings bespielen und bei diesen das Töten quasi nicht vorkommt oder ultra rare ist, da bin ich super neugierig davon zu hören!
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: takti der blonde? am 2.07.2019 | 09:23
Aber solange es für tote Gegner XP gibt, (Also Töten vom Spiel belohnt wird ), macht es wenig Sinn, das als falsch zu verkaufen.

Das lese ich hier nicht zum ersten Mal, aber kurze Zwischenfrage: Welches Rollenspielsystem der letzten 15 Jahre vergibt denn Erfahrungspunkte explizit für das Töten von Gegnern? Implizit natürlich sehr viele, z.B. D&D (Hervorhebung durch mich).

Zitat
As your character goes on adventures and overcomes challenges, he or she gains experience, represented by experience points.

Manche Herausforderungen werden dann durch das Töten von Lebewesen überwunden. (Ältere Editionen hatten ja sogar XP und Gold-Wert gekoppelt, weshalb sich dann solche Stilblüten ergeben haben, wie Gruppen, die die silberne Flügeltür des bösen Magiers versuchen aus dem Kerker zu manövrieren und schönste Logistik-Abentuer erleben! :3)

Zitat
Persönlich

Notwehr und Nothilfe wobei Bündnisverpflichtung Notwehr ist

Found Kaiser Wilhelm... ;D

Grüße

Hasran
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 09:28
Ich finde schon, dass die Art des Tötens einen Einfluss darauf hat, ob etwas FSK 12 oder FSK 18 ist. Das Töten von Gefangenen mit denen man redet ist schon herber, als wenn etwa bei Winnetou Leute tot von den Pferden fallen. (Wobei FSK als Orientierung sowieso doof ist, DSA z.B. ist "ab 14" und das ist gar keine FSK-Grenze.)
Klar ist das herber.
Aber wo willst du da wie die Grenze ziehen?
IdR. sind es die Spieler mit ihren SC, die wehrlose Gefangene töten.
Willst du denen dann sagen: Das darf deine Figur jetzt nicht tun, denn wir spielen FSK 12!?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 09:31
Hinsichtlich der Verallgemeinerung finde ich das absolut ok, es geht mir nicht um die Sonderfälle, sondern um den Mainstream und das sind Systeme wie DSA, D&D, Splittermond und Shadowrun.

Zwischen Shadowrun und dem Rest geht die Schere ja schon enorm weit auf; wenn man ein bisschen sucht, sogar innerhalb von Shadowrun genau so weit.
Da gibt es also schon keinen "Normalfall" jenseits der Feststellung, dass weder absolut jeder noch absolut niemand jemals umgebracht wird.


Willst du denen dann sagen: Das darf deine Figur jetzt nicht tun, denn wir spielen FSK 12!?

Vielleicht nicht wörtlich so, aber der Sache nach: warum nicht?
Das setzt natürlich voraus, dass den SCs entsprechend keine extrem fiesen Nachteile daraus erwachsen - wenn man das so macht, müssen sich schon beide Seiten ans Programm halten.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 09:38
Vielleicht nicht wörtlich so, aber der Sache nach: warum nicht?
Das setzt natürlich voraus, dass den SCs entsprechend keine extrem fiesen Nachteile daraus erwachsen - wenn man das so macht, müssen sich schon beide Seiten ans Programm halten.
Ich kenne das so, dass der SL da Konsequenzen bietet.  Nicht sofort, sondern auf lange Sicht.
Wenn jmd. zu sehr auf "die dunkle Seite der Macht" kommt, dann kann es sein, dass
Die Licht Gestalten nicht mehr helfen, die Schatten Gestalten stattdessen ihre Hilfe anbieten u Ä.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 09:40
Hä? wtf?

Es geht doch gerade darum, dass den SCs keine negativen Konsequenzen drohen sollen, wenn sie Gefangene leben lassen, weil sie das laut "FSK" müssen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Anro am 2.07.2019 | 09:41
Klar ist das herber.
Aber wo willst du da wie die Grenze ziehen?
IdR. sind es die Spieler mit ihren SC, die wehrlose Gefangene töten.
Willst du denen dann sagen: Das darf deine Figur jetzt nicht tun, denn wir spielen FSK 12!?
Ich persönlich würde wenn ich eine "brave" Runde anbiete unterbrechen und nen Schleier nehmen.
Wenn einer Beschreibt, er will ihm das Auge rausschneiden, sage ich etwas wie "Du willst ihn einschüchtern - ok. Er erzählt Dir noch [passende Lüge, weil warum sollte er seinem Folterer auch die Wahrheit sagen]."
Dann stirbt er.
Abkürzen, nicht ausschmücken. Wenn ich die Gruppe Dunkel und Böse haben will, dann wird mehr Beschrieben. Vielleicht auch vertont.

Sollte ich irgendwie das Gefühl haben, es ist jemand unwohl, werde ich den Initiator der fraglichen Aktion spätestens hinterher dafür schelten.
[edit - Hatte einen Bezugsfehler. Aber sollte ja mit ein wenig Menschenverstand klar gewesen sein.]
(Wenn Kinder am Tisch sind würde ich sowas sehr schnell unterbinden, da fällt mir immer was ein.)

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 09:46
Klar ist das herber.
Aber wo willst du da wie die Grenze ziehen?
IdR. sind es die Spieler mit ihren SC, die wehrlose Gefangene töten.
Willst du denen dann sagen: Das darf deine Figur jetzt nicht tun, denn wir spielen FSK 12!?

Wenn sich die Gruppe auf FSK 12 tatsächlich geeinigt hat? Dann ja, sicher -- dann ist das auf jeden Fall ein Fall von "hey, du, wir hatten aber gesagt, so was machen wir nicht!".

Ansonsten gibt's natürlich ganz allgemein die verbreitete Einstellung, daß das Töten von Gegnern im Kampf okay, das Abschlachten von Gefangenen hinterher aber mehr oder weniger pfui ist. Kann man scheinheilig finden, wenn man möchte, ist aber in den meisten Gesellschaften anscheinend einfach so (mit deswegen unterscheiden wir ja überhaupt zwischen "Kriegern" und "Soldaten" einer- und "Mördern" andererseits) -- und das sollte sich dann, wenn nichts ausdrücklich anderes festgelegt wird, eigentlich auch auf "typische" Spielweltgesellschaften übertragen lassen.

Daß sich wahrscheinlich auch da nicht jeder an die entsprechenden Spielregeln hält (mal mit entsprechenden Konsequenzen, mal ohne) und daß es obendrein wunderbare Doppelstandards in Bezug auf die Frage geben kann, für wen sie eigentlich gelten sollen und für wen nicht, steht noch mal auf einem anderen Blatt...nur, ein spezielles "Ihr dürft die Regeln straflos ignorieren, passiert schon nix"-Privileg nur für Spielercharaktere ist das für gewöhnlich (eventuelle Machtfantasiekampagnen, in denen die SC tatsächlich ungestraft alles dürfen, weil die NSC ja eh "nicht zählen", vielleicht mal außen vor gelassen) auch wieder nicht.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 09:46
Hä? wtf?

Es geht doch gerade darum, dass den SCs keine negativen Konsequenzen drohen sollen, wenn sie Gefangene leben lassen, weil sie das laut "FSK" müssen.
Konsequenzen sind ja wertneutral.
Man tut etwas, und das hat Konsequenzen.
Wenn jmd. der dauernd Wehrlose tötet, genauso in der Gunst der Lichtgötter stehen würde, wie jmd. der Gnade zeigt, wäre das doch unstimmig. Findest du nicht?

@
Anro
Detailgrad von Beschreibungen ist nochmal eine andere Sache. Logo.
Wobei das normalerweise ja so abläuft.
SPL: Ich kill den.
SL: Würfel mal.
SPL: klappt
SL: Ok ist tot.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 09:46

Als ob es moralbefreite Figuren nur bei Midgard gäbe...  ;D
das habe ich gar nicht gemeint, sondern umgekehrt das man es sich bei Midgard bei der  "moralbefreit" Definition doch manchmal etwas arg leicht macht.
Die Ruhm und Ruchregeln aus Barbarenwut und Ritterehre waren da IIRC etwas arg seicht und auf einen etwas arg idealen Kontext ausgelegt

Firfly Szene Evolution und some People Needs killing
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 09:51

Wenn jmd. der dauernd Wehrlose tötet, genauso in der Gunst der Lichtgötter stehen würde, wie jmd. der Gnade zeigt, wäre das doch unstimmig. Findest du nicht?
Ich wüsste jetzt nicht wieso das Töten spez legitime Hinrichten  von entsprechenden Verbrechern den Lichtgöttern jetzt mehr missfallen sollte als diese Verbrecher weiter entsprechende Verbrechen begehen zu lassen?


Dem entsprechenden Goot - Göttern in Warhammer würde Choskreaturen Gnade zu zeigen garantiert deren Gunst verlieren, außer man meint die Gnade si von ihrem Zustand dauerhaft zu erlösen mit Feuer und Stahl
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 09:57
Ich wüsste jetzt nicht wieso das Töten spez legitime Hinrichten  von entsprechenden Verbrechern den Lichtgöttern jetzt mehr missfallen sollte als diese Verbrecher weiter entsprechende Verbrechen begehen zu lassen?
Das kommt ganz auf die Götter bzw. die Verbrecher an.

Was wenn der Verbrecher um Gnade fleht. Oder Besserung gelobt?
Ich habe auch schon zig Alternativen aufgelistet, wie es auch gehen könnte.

Töten hat doch oft auch mit Einfallslosigkeit und Angst zu tun. Oder Bequemlichkeit.
A la "der ist jetzt weg, der macht uns keine Probleme mehr. "

Wobei seine Freunde und Angehörigen hier die Probleme machen könnten, falls der SL sich die nötige Mühe macht.
Ansonsten stimmt: NSC tot, Problem gelöst.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 10:16
Das kommt ganz auf die Götter bzw. die Verbrecher an.
Dann mach doch nicht so einseitig-ausschliessliche Aussagen.
Mir ist auch nicht verständlich warum jemand wie Pablo Escobar oder Gilles des Rais auf Gnade hätte, noch wieso es verdienstvoll wäre sie ihnen zu geben.

Was würden die Lichtgötter Nahuatlan wohl machen, würden ihnen keine Menschenopfer mehr dargebracht

Zitat
Töten hat doch oft auch mit Einfallslosigkeit und Angst zu tun. Oder Bequemlichkeit.
kann oder umgekehrt, das Privileg zu haben Gnade zu gewähren verpflichtet einen auch sorgsam abzuwägen wo dies richtig und falsch ist.


GGF  macht der Umstand, das sie Familie und Freunde sind sie sowieso zu Feinden oder sogar zu Mitschuldigen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 10:19
Dann mach doch nicht so einseitig-ausschliessliche Aussagen.
Hab ich nicht.
Ich habe von Lichtgöttern geschrieben.
Also von solchen, denen jedes menschliche Leben etwas wert ist.
Und die sich deshalb nicht an Menschenopfern erfreuen.

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 10:27

Ich habe auch schon zig Alternativen aufgelistet, wie es auch gehen könnte.
da musst du aber kein müsssen draus machen, das ist eben was nicht stimmt.

@Issi

Die mWn einzigen Lichtgötter Midgards sind das Nahuatlanische(aztekische) Pantheon, die verlangen Menschenopfer. >;D
Die ein oder 2 Lichtgötter der Warhammerwelt, verstossen ihre Anhänger wenn diese Chaoskreaturen oder Anhängern etc. Gnade gewähren  >;D

Ein Champion Tomanaks der einen Diener der Finsternis exekutiert, weil er lieber das Opfer rettet, bekommt auch nix von seinem Gott zu hören.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 10:34
da musst du aber kein müsssen draus machen, das ist eben was nicht stimmt.
Habe ich auch nicht.
Das sind mögliche Alternativen, keine Verpflichtungen. Bei unmenschlichen Gegnern, die weiter viel Leid verursachen, werden sich die SC eine Freilassung schon gut überlegen.

Für dich ist ein Lichtgott, schon einer, der diesen Namen von den Menschen erhält.
Also mach mir bitte nicht zum Vorwurf, dass mir das nicht reicht.

Wurde jetzt genug verdreht und unterstellt?
Falls ja würde ich  :btt: vorschlagen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 10:41
Habe ich auch nicht.
Das sind mögliche Alternativen, keine Verpflichtungen.
dann unterstelle denjenigen nicht, die da unter Umständen anders machen, das sie es sich nur leicht machen wollen.


Als Lichtgötter wurden die ganz offiziell in der SH bzw im RW offiziell so genannt
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 10:49
dann unterstelle denjenigen nicht, die da unter Umständen anders machen, das sie es sich nur leicht machen wollen.
Ich habe geschrieben "oft".
Oft ist nicht "immer" oder "ausschließlich."
Es bedeutet so etwas wie "häufig. "

Und "leicht" ist "Töten" nur, wenn der SL das erleichtert, indem es eben keine Konsequenz gibt.
A la "den Göttern ist es egal", "Freunde und Angehörige, die ihn rächen wollen, hat er keine."
Und auch sonst hat es keine Auswirkungen.

Nur mal zum Nachdenken: Wie wäre wohl der Herr der Ringe ausgegangen, wenn Bilbo Gollum getötet hätte,(oder sonst jemand)?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 11:13
Nur mal zum Nachdenken: Wie wäre wohl der Herr der Ringe ausgegangen, wenn Bilbo Gollum getötet hätte,(oder sonst jemand)?

1. Wie viele Spieler(gruppen) hätten Gollum nicht irgendwann getötet bei den vielen Gelegenheiten, wo es tatsächlich eine rationale Entscheidung gewesen wäre?
Das ist genau so eine angesprochene FSK 12-Konstellation, wo die Spieler per SL fiat für ihr Verhalten nicht nur nicht bestraft, sondern sogar belohnt werden.
Kann man natürlich machen, aber das ist kein taugliches Argument für irgendein Verhalten.
Man orientiert sich daran, wie es die eigene Gruppe halten will und nicht, wie es ganz woanders mal gehandhabt wurde.

2. Ohne Gollum hätte Sam bezüglich Frodo vor der gleichen Entscheidung gestanden wie einst Elrond bei Isildur - das hätte bei egal welchem Ausgang hervorragend gepasst.
Gollums Angriff nimmt ihm die Entscheidung ab, aber eigentlich hätte das ohne Gollum erzählerisch viel mehr her gegeben. 
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: takti der blonde? am 2.07.2019 | 11:17
1. Wie viele Spieler(gruppen) hätten Gollum nicht irgendwann getötet bei den vielen Gelegenheiten, wo es tatsächlich eine rationale Entscheidung gewesen wäre?
Das ist genau so eine angesprochene FSK 12-Konstellation, wo die Spieler per SL fiat für ihr Verhalten nicht nur nicht bestraft, sondern sogar belohnt werden.

Vielleicht sind auch nicht alle Lebewesen gnadenlose Utilitaristismus-Optimierer, sondern gar Humanisten, für die (Menschen-)Leben nicht gegeneinander abgewogen werden können?

Grüße

Hasran
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 11:19
Dieses Ideal findet i.d.R. da nachvollziehbarerweise seine Grenze, wo das eigene Leben mit in der Waagschale liegt.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 11:20

Nur mal zum Nachdenken: Wie wäre wohl der Herr der Ringe ausgegangen, wenn Bilbo Gollum getötet hätte,(oder sonst jemand)?
du meinst was Frodo getan hat?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 11:25
1. Wie viele Spieler(gruppen) hätten Gollum nicht irgendwann getötet bei den vielen Gelegenheiten, wo es tatsächlich eine rationale Entscheidung gewesen wäre?
Das ist genau so eine angesprochene FSK 12-Konstellation, wo die Spieler per SL fiat für ihr Verhalten nicht nur nicht bestraft, sondern sogar belohnt werden.
Kann man natürlich machen, aber das ist kein taugliches Argument für irgendein Verhalten.
Man orientiert sich daran, wie es die eigene Gruppe halten will und nicht, wie es ganz woanders mal gehandhabt wurde.
Klar. Ich wollte da auch kein: "Man darf Gollum nicht töten"- draus machen.
Und bei "jede Gruppe soll das selbst entscheiden ."
Bin ich voll deiner Meinung.

Was ich eigentlich sagen wollte, ist Folgendes: Wenn die Gegner nicht nur NSC Eintagsfliegen sind, ohne Hintergrund, wenn es sowas wie Götter und Dämonen gibt, die sich ins Leben der Helden einmischen, wenn das Handeln in irgendeiner Form Konsequenzen hat,  im Guten wie im Schlechten, dann wird uU. etwas mehr nachgedacht, bevor man einen Gefangenen tötet. Und auch ggf. nach Alternativen gesucht.

Edit.
Kurz : Wenn der SL ein Geschichten Spinner ist. Jemand, der das irgendwie weiter verwurstet. Dann entsteht da eventuell auch das Vertrauen, dass es nicht immer ein Fehler sein muss,  einen NSC am Leben zu lassen.
Setzt natürlich voraus, dass der SL kein Gegner der Spieler ist, der "Gnade" idR.  als "Dummheit" bestraft.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: takti der blonde? am 2.07.2019 | 11:26
Dieses Ideal findet i.d.R. da nachvollziehbarerweise seine Grenze, wo das eigene Leben mit in der Waagschale liegt.

Möglich. Aber das macht die Entscheidung nicht notwendigerweise rational bzw. die Entscheidung, Gollum am Leben zu lassen, irrational.

Grüße

Hasran
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 11:33
Aber das macht die Entscheidung nicht notwendigerweise rational bzw. die Entscheidung, Gollum am Leben zu lassen, irrational.

Nicht durchgehend; in der einen oder anderen Situation zum Ende hin ist das mMn aber ganz entschieden so.
Ansichtssache.

wenn es sowas wie Götter und Dämonen gibt, die sich ins Leben der Helden einmischen, wenn das Handeln in irgendeiner Form Konsequenzen hat,  im Guten wie im Schlechten, dann wird uU. etwas mehr nachgedacht, bevor man einen Gefangenen tötet. Und auch ggf. nach Alternativen gesucht.

Der karmische Ansatz über Götter etc. entwertet für mich den Moralaspekt massiv.
Interessant wird es doch gerade da, wo es eben keine weitgehend garantierte Belohnung oder Bestrafung gibt und das daher keine Entscheidungsgrundlage ist.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 11:44
Der karmische Ansatz über Götter etc. entwertet für mich den Moralaspekt massiv.
Interessant wird es doch gerade da, wo es eben keine weitgehend garantierte Belohnung oder Bestrafung gibt und das daher keine Entscheidungsgrundlage ist.
Das kann ich verstehen.
Anderseits gibt es ja in vielen Systemen die Götter.
Man kann zwar auch sagen: Die gibt es nur für die Figuren, die daran glauben.
Aber das lässt sich dann doch meist schwer umsetzen.
Wenn jetzt z. B. ein Priester jmd. Dank göttlicher Kraft heilt, der ständig Unschuldige tötet, ohne schlechtes Gewissen.
Oder wenn ebenso jmd. ein göttliches Artefakt findet, und ohne Weiteres benutzen kann,  dann fände ich das schon sehr unplausibel, und auch ungerecht gegenüber Figuren, die sich an viele Auflagen halten müssen, um ihrer Gottheit zu gefallen.
(Priester, Paladine, Ordenskrieger etc. )
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 11:47
Man kann zwar auch sagen: Die gibt es nur für die Figuren, die daran glauben.
Aber das lässt sich dann doch meist schwer umsetzen.

Wieso?
Viele Systeme halten es genau so und das funktioniert wunderbar.
Göttliches Wirken gibt es nur für jene, die dem entsprechenden Gott gefällig handeln - und das gleiche gilt dann natürlich auch für göttliche Artefakte. 
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 11:54
Wieso?
Viele Systeme halten es genau so und das funktioniert wunderbar.
Göttliches Wirken gibt es nur für jene, die dem entsprechenden Gott gefällig handeln - und das gleiche gilt dann natürlich auch für göttliche Artefakte.
Nun was anderes habe ich auch nicht gemeint: Jemand, der ein Nicht Gott-gefälliges Leben führt, verliert die Gunst der Götter denen er missfällt.
Das kann bedeuten,dass die Wunder dieses Gottes ihm nicht zuteil werden. Er quasi vom Priester nicht geheilt werden kann. Oder er Artefakte des Gottes nicht benutzen kann.
Stattdessen gewinnt er eventuell die Gunst der dunklen Götter und Dämonen.
Denen er durch seinen gnadenloses Handeln* gefällt. Und bekommt dort Vergünstigungen.

Oder schreiben wir immer noch aneinander vorbei?

*
Ab wann eine Handlung wirklich " böse" ist, darüber kann man natürlich streiten.
Auch bei Gefangenen.



Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 12:05
wenn es sowas wie Götter und Dämonen gibt, die sich ins Leben der Helden einmischen, wenn das Handeln in irgendeiner Form Konsequenzen hat,  im Guten wie im Schlechten,
dann sollten diese Götter etc, gmäss ihrer Agenda auch akzeptieren und supporten wenn das jemand nicht für praktikabel - angemessen ansieht


https://www.baen.com/readonline/index/read/sku/0671876422

Unschuldige umbringen dürfte in den Augen finsterer Götter sogar positiv sein

Oh, Set!" he lifted his hands and invoked the serpent-god to even Strabonus' horror, "grant us victory and I swear I will offer up to thee five hundred virgins of Shamar, writhing in their blood!"

https://www.baen.com/readonline/index/read/sku/0671876422
https://www.baen.com/readonline/index/read/sku/0671876422

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 12:11
Wieviel Stabi-Verlust handle ich mir eigentlich bei Call of Cthulhu durch das bewußte Töten eines Wehrlosen ein? :think:
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 12:12
Unschuldige umbringen dürfte in den Augen finsterer Götter sogar positiv sein
Klar, es ist schließlich schwer gutes Personal zu finden.
Was die guten Götter für grausam und skrupellos halten, ist bei den bösen ein Zeichen für "Stärke und Konsequenz "
Ist schließlich nicht jeder abgebrüht genug, für die harten Jobs.
 ~;D
Das einzig Blöde bei einer Festanstellung sind Dämonenverträge.
Denn das Kleingedruckte hat es meist in sich.
Aber wer braucht noch eine Seele, wenn er zu Lebzeiten derart viel Spaß haben kann? ;D

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 12:18
da hat man eine leuchtende Zukunft
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 12:19
Oder schreiben wir immer noch aneinander vorbei?

Ich bin nicht sicher  ;D

Mir ist jedenfalls nicht klar, warum es schwierig umzusetzen sein soll, dass es mehrere Götter gibt und denen verschiedene Dinge gefallen und man dementsprechend Türen öffnet und schließt, je nachdem, wie man sich verhält.
Das ist wie gesagt der Normalfall in den meisten Fantasy-Settings.

Es geht "nur" ganz entschieden nicht mit einer universellen karmischen Moral zusammen, denn wenn es sehr verschiedene Götter gibt, muss deren Macht zwingend begrenzt sein und es gibt keinen universellen moralischen Maßstab.
Da bekommt man nur das eine oder das andere; jedenfalls dann, wenn man dabei explizit auf die Götter abstellt.
Einige SLs fahren diesen karmischen Ansatz allerdings auch ohne Götterbezug. Das gefällt mir dann noch weniger, weil man den selben inneren Widerspruch bekommt und obendrauf keine klaren Maßstäbe hat - oder umgekehrt nur stumpfes "Wie ihr den NSCs, so ich 1:1 euren SCs".

Ab wann eine Handlung wirklich " böse" ist, darüber kann man natürlich streiten.
Auch bei Gefangenen.

Je nach Setting ist diese Bewertung entweder irrelevant* oder steht bei den jeweiligen Glaubens- und Moralvorstellungen.

*Außer natürlich beim o.g. "meta-karmischen" SL-Stil.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 12:27
da hat man eine leuchtende Zukunft
Siehste, du hast es verstanden.
Mir fallen spontan einige Dämonen ein, die dir sofort einen Job anbieten würden.
OK. Es gäbe erstmal einen Einstellungstest.
(z. B. Jemanden aus dem Weg räumen, der den guten Göttern dient)
Vielleicht auch eine kleine Probezeit.
Aber danach steht deiner Karriere nichts mehr im Weg: Es geht steil nach oben unten!
 ~;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 12:35
Es geht "nur" ganz entschieden nicht mit einer universellen karmischen Moral zusammen, denn wenn es sehr verschiedene Götter gibt, muss deren Macht zwingend begrenzt sein und es gibt keinen universellen moralischen Maßstab.
Mal blöd gefragt :Warum muss die Macht begrenzt sein? Es sind ja Götter
Der Priester wirkt die Wunder seines Gottes z. B.  im letzten Eck des dunkelsten Dungeon, im entferntesten Zipfel der Fantasywelt.
Von daher scheint die Macht seines Gottes erstmal unbegrenzt.
Ebenso der "Paladin des Bösen."

Raum und Zeit scheint da nicht so die Rolle zu spielen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: YY am 2.07.2019 | 12:39
Warum muss die Macht begrenzt sein?

Das fragst du und lieferst gleich ein Beispiel für relative/lokale Überlegenheit in Abgrenzung zur Allmacht.

Extrem mächtige bis allmächtige und zugleich deutlich verschiedene Götter, die sich tatsächlich regelmäßig massiv einmischen, erzeugen schnell Widersprüche und Ungereimtheiten.
Und ein einzelner, tatsächlich existierender allmächtiger Gott ist die ultimative Überwachungsdystopie.
Daraus kann für mich kein glaubwürdiges und spieltaugliches Setting werden und deswegen mache ich um solche Ansätze einen sehr weiten Bogen. 
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 12:44
Ich habe keine Zeit fürs Bewerbungsgespräch


Erklär mir mal wie 2 Allmächtige Wesenheiten nebeneinander bestehen können.
Es sei sagt der eine der andere nicht
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 12:48
Das fragst du und lieferst gleich ein Beispiel für relative/lokale Überlegenheit in Abgrenzung zur Allmacht.
Ich verstehe den Widerspruch nicht.

Du gehst vermutlich davon aus, dass es verschiedene Götter gibt, wo jeder Gott sein eigenes, teilweise egoistisches Süppchen kocht.
Also der Pantheon ansich uneins und zerstritten ist. Ähnlich wie bei "Kampf der Titanen. "

Das ist auch ein Ansatz den man haben kann.
Aber der passt mMn.  nicht für jedes Setting.

Die meisten SC Priester haben zwar ihren Gott innerhalb des Pantheon. Aber im Grunde dient ihr Gott ja dem Pantheon.
Und sie damit auch.


Edit. Der Kampf zwischen Licht und Schatten ist ja dagegen Standard.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Luxferre am 2.07.2019 | 12:53
Erklär mir mal wie 2 Allmächtige Wesenheiten nebeneinander bestehen können.
Es sei sagt der eine der andere nicht

Ist doch eine gängige Darstellung in der Fantasy- und Märchenliteratur. Diese beiden allmächtigen Götter fangen an, ein Spiel zu spielen, weil ihre direkte Auseinandersetzung zur Zerstörung allen Seins führen würde.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Anro am 2.07.2019 | 12:55
Ist doch eine gängige Darstellung in der Fantasy- und Märchenliteratur. Diese beiden allmächtigen Götter fangen an, ein Spiel zu spielen, weil ihre direkte Auseinandersetzung zur Zerstörung allen Seins führen würde.
Ok, also schon beschränkt, nur halt freiwillige Grenzen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2019 | 12:57
Zur Eingangsfrage ein herzliches "Oja!" - das Dilemma kenn ich nur zu gut. ;)

Die generelle Tendenz bei meinen letzten paar Gruppen geht in Richtung "an Ort und Stelle exekutieren", wenn man es nicht verantworten kann die Gefangenen laufen zu lassen.
Mitschleppen kommt gar nicht in die Tüte. Allerdings hat ein SL da mal die Ansage gemacht, wenn ihr Gefangene mitnehmen wollt, werden die keinen Ärger machen sondern sich brav in ihr Schicksal fügen, weil wir sonst zu gar nichts mehr kommen.

Nur einmal haben wir Gefangene gemacht - das waren ca 6-8 Erststufer-Magier die ihr Pulver verschossen hatten. Sie hatten zwar keine Zauberbücher dabei, aber sicherheitshalber haben wir ihnen Kettenhemden angezogen (das war in AD&D). Die meisten erlagen aber einem nächtlichen Random Encounter mit Riesenspinnen. Ein Einziger hat überlebt ("Nr 5", darum haben wir ihn Quintus getauft), da haben wir dann gesagt, jetzt lohnt sich's auch nicht mehr, und haben ihn freigelassen.

Oder zuletzt in Kingmaker (Pathfinder). Da kam es immer wieder so zu solchen Situationen, und da kann man Gefangene nicht der Obrigkeit übergeben weil man selber die Obrigkeit _ist_. Ein paar Beispiele:
- ein Trupp marodierender Söldner, die sich in einer unserer Minen verschanzt und Geiseln genommen hatten. Wir konnten ihnen klarmachen, dass das zu nichts führen würde. Aber da sie bis dahin niemanden getötet hatten, gewährten wir ihnen Amnestie und die Gelegenheit, ihre Strafe in der Miliz abzuarbeiten.
- ein Schwung Spriggans, die uns durch Angriffe aus dem Hinterhalt schon ziemlich zugesetzt hatten, bis wir den Spieß umkehrten. Nachdem wir sie um etwa die Hälfte dezimiert hatten, schlug ihr Anführer ein "Gottesurteil" vor, vulgo ein Duell zwischen ihm und meinem Paladin, mit dem Ziel freien Abzug zu erhalten. Als dieses nicht günstig für den Häuptling lief, mischten sich einige Schergen ins laufende Duell ein. Aufgrund dieser Ehrlosigkeit gab es hier keine Gnade und wir metzelten sie alle nieder.
- Ein Trupp Ork/Halbork-Marodeure, angeführt von einem Lammasu-Antipaladin. Wir waren etwa 4 gegen 20, aber wir hatten ihnen so zugesetzt dass sie verhandeln wollten. Gefangene zu machen kam für uns nicht in Frage, und sie alle abmetzeln wenn sie sich doch ergeben wollten, wollten wir auch nicht. Mein Paladin hat dann gesagt, das Fußvolk darf aus dem Gebiet abziehen, wenn der Anführer sich zum Zweikampf stellt. Das hat er getan und starb einen ehrenvollen Tod. Die anderen haben gesehen, was der Paladin schon mit ihrem Chef gemacht hat, und konnten sich ihre Chancen ausrechnen wenn sie das Abkommen verletzen würden.

TL;DR:
Als Modus Operandi hat sich bei uns herauskristallisiert, den Anführer zur Rechenschaft zu ziehen und das Fußvolk laufen zu lassen, wenn es sich vertreten lässt.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Luxferre am 2.07.2019 | 12:58
Ok, also schon beschränkt, nur halt freiwillige Grenzen.

Jo, FSB, freiwillige Selbstbeschränkung  >;D

Und ja, Allmacht lässt sich so sicherlich auch nicht abbilden, weil die Zerstörung allen Seins ja durch die Allmacht der beiden Allmächtigen aufgehoben werden könnte. Das Kostrukt existiert dergestalt gar nicht.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 13:06
Ich verstehe den Widerspruch nicht.

Du gehst vermutlich davon aus, dass es verschiedene Götter gibt, wo jeder Gott sein eigenes, teilweise egoistisches Süppchen kocht.
Also der Pantheon ansich uneins und zerstritten ist. Ähnlich wie bei "Kampf der Titanen. "
wie im Olymp oder wie die 3 (Unter) Pantheone Krynns Gut Neutral Böse, die Chaosgötter Midgards usw
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 13:10
wie im Olymp oder wie die 3 (Unter) Pantheone Krynns Gut Neutral Böse, die Chaosgötter Midgards usw
Ja aber Pantheon hin oder her.
Ganz grob geht es doch um den Kampf zwischen Licht und Schatten.

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 13:15
Je nach Natur der Götter- dafür gibt es ja auch ein eigenes Thema - werden die Antworten zu dem Aspekt auch wieder anders aussehen. Wenn Gott A als Totalpazifist beim Schutz seiner Schäfchen versagt, dann hat er nach einer Weile eben keine Schäfchen mehr, sei es weil sie tot sind oder weil sie sich von ihm abgewandt haben - doppelt, wenn es andere Götter gibt, die einen besseren Deal anbieten.

Überhaupt nimmt die Diskussion mit dem Fokus auf die armen Täter aka Gefangenen eine extrem einseitige Richtung, welche die Bedürfnisse anderer Betroffener - hier insbesondere anderer und nicht so wehrhafter Bedrohter -  völlig außer acht lässt. 

Gesetzt die Charaktere sind nicht die aktiv Bösen, dann wäre der Kernaspekt angenmessenen Handelns nicht "Gnade" sondern Verantwortung und diese hat eine Gruppe mit ihrer Involvierung in so einen Kampf erst einmal.

In zivilisertem Umfeld wird es eine übergeordnete Instanz geben, welche eigentlich dazu da ist solche Verantwortung zu tragen und an welche die Gruppe dann auch deligieren könnte, um aus der Problematik raus zu kommen.
In vielen Settings und Situationen ist so eine offizielle Gewalt nicht oder in nicht ausreichender Stärke verfügbar- wie kommt es sonst eigentlich schon das anständige "Zivilisten" in Kämpfe verwickelt werden.
Dann bleibt die Verantwortung erst einmal an den Charakteren als offenbar stärkste lokale Kraft hängen.

Und diese Verantwortung gilt dann eben nicht primär den überwältigten Bösewichten, sondern der schwachen Normalbevölkerung , ggf. inklusive überforderten Staatsorganen.
Da dann  einen nicht klar als Gefahr neutralisierten Killer wieder auf die Bevölkerung los zu lassen, ist letztlich auch nichts anderes als ein Biowaffeneinsatz gegen Zivilisten,   :gasmaskerly: egal wie dramatisch cool und edel dass dann vielleicht ein hirntoter Barde findet.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 13:19
Bei den Olympiern nicht so unbedingt.

Da geht es um Achilles in seinem Zelt, das Apollo und Poseidon nicht von einem trojanischen König bezahlt wurde, das Hera Herakles nicht mochte weil eifersüchtig....
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: takti der blonde? am 2.07.2019 | 13:20
Überhaupt nimmt die Diskussion mit dem Fokus auf die armen Täter aka Gefangenen einen gutmenschlich-degenerierte Richtung.

Wow.

Zitat
Gesetzt die Charaktere sind nicht die aktiv Bösen, dann wäre der Kernaspekt angenmessenen Handelns nicht "Gnade" sondern Verantwortung und diese hat eine Gruppe mit ihrer Involvierung in so einen Kampf erst einmal.

Humanistische Kritik am Utilitarismus dreht sich auch nicht um den Begriff der "Gnade", sondern um die Frage, ob Leben gegenzurechnen sind. Siehe das sog. "trolley problem" in all seinen Permutationen.

Zitat
Und diese Verantwortung gilt dann eben nicht primär den überwältigten Bösewichten, sondern der schwachen Normalbevölkerung , ggf. inklusive überforderten Staatsorganen.
Da dann  einen nicht klar als Gefahr neutralisierten Killer wieder auf die Bevölkerung los zu lassen, ist letztlich auch nichts anderes als ein Biowaffeneinsatz gegen Zivilisten,   :gasmaskerly: egal wie dramatisch cool und edel dass dann vielleicht ein hirntoter Barde findet.

Und wieso muss das dann notwendigerweise zum Tod des Täters führen?

Grüße

Hasran
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Supersöldner am 2.07.2019 | 13:23
Eine Verbrecher könnte man dem Licht Gott der Gesetze Opfern. Einen Monströsen Humanoiden dem Licht Gott der Zivilisation. Dafür wird man dann mit Reinheit  belohnt die man gegen verschieden verteile und Belohnungen  eintauschen kann.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 13:27


Und wieso muss das dann notwendigerweise zum Tod des Täters führen?
Weil Räuber im irdischen Äquivalent  üblicherweise hingerichtet wurden, und brutal gesagt Thoth-Amon, Xaltotun… etwas zu gefährlich für den Knast sind.

Typen, die ohne mit der Wimper zu zucken für ihre Macht 1000en das Herz rausschneiden um es ihren Dämonengöttern zu opfern, Seuchen heraufbeschwören, Berge einstürzen lassen


Zitat
Eine Verbrecher könnte man dem Licht Gott der Gesetze
wurde IRL so ähnlich gemacht
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 13:30
Je nach Natur der Götter- dafür gibt es ja auch ein eigenes Thema - werden die Antworten zu dem Aspekt auch wieder anders aussehen. Wenn Gott A als Totalpazifist beim Schutz seiner Schäfchen versagt, dann hat er nach einer Weile eben keine Schäfchen mehr, sei es weil sie tot sind oder weil sie sich von ihm abgewandt haben - doppelt, wenn es andere Götter gibt, die einen besseren Deal anbieten.

Überhaupt nimmt die Diskussion mit dem Fokus auf die armen Täter aka Gefangenen einen gutmenschlich-degenerierte Richtung.
Ach komm, jetzt hau doch nicht wieder den Gutmenschen raus.

Die Gefangenen sind klar nicht die armen Opfer. Eventuell wollten sie Helden vorher eiskalt killen. Und würden es wieder tun, wenn sie könnten. 
Aber als Gefangene sind sie auf jeden Fall weniger gefährlich, als frei und mit Waffe in der Hand .

Die Idee: "Lieber den Gefangenen ausschalten, damit er nicht viele weitere tötet", hat ja deshalb weiter Bestand.
Das muss man halt im Einzelfall abwägen.

Oft rechnen Banditen doch auch fest damit, dass sie getötet werden. Sie zu verschonen, sollte vermutlich etwas sein, mit dem sie absolut nicht gerechnet haben.

Daraus entsteht dann uU. sogar Dankbarkeit oder gar ein Schuldgefühl demjenigen gegenüber der dennoch  Gnade gezeigt hat.


Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 13:31
Eine interessante Frage, deren Antwort über die Behandlung eventueller Gefangenen mitentscheiden dürfte, ist natürlich ohnehin "Warum haben wir eigentlich noch mal gleich gegen die gekämpft?". Soll heißen: normalerweise besteht der Sinn so einer Übung ja eher nicht darin, einfach mal so nur aus Spaß auf jemanden loszugehen und ein möglichst großes Blutvergießen anzurichten; was war also noch mal gleich das Ziel, das wir mit dem Kampf überhaupt erreichen wollten?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: takti der blonde? am 2.07.2019 | 13:39
Typen, die ohne mit der Wimper zu zucken für ihre Macht 1000en das Herz rausschneiden um es ihren Dämonengöttern zu opfern, Seuchen heraufbeschwören, Berge einstürzen lassen

Und wieso jene Typen nicht in die Gefägnisdimension Xtrk'lor verbannen, in der sie bewacht von Solaren ihre natürliche Lebenszeitspanne zu Ende leben? Tötung ist bei weitem nicht einzige Möglichkeit solch eines Problems Herr zu werden.

Grüße

Hasran

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Faras Damion am 2.07.2019 | 13:46
Weil Räuber im irdischen Äquivalent  üblicherweise hingerichtet wurden,(...)

Quelle?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 14:09
Und wieso jene Typen nicht in die Gefägnisdimension Xtrk'lor verbannen, in der sie bewacht von Solaren ihre natürliche Lebenszeitspanne zu Ende leben?
Show me


Natürliche Lebenszeit bei einem Lich, Mumie oder Wraith war nochmal

ttps://de.wikisource.org/wiki/Keyser_Karls_des_fünfften:_vnnd_des_heyligen_Römischen_Reichs_peinlich_gerichts_ordnung

Straff der rauber .
cxxvj. ITem eyn jeder boßhafftiger überwundner rauber / soll nach vermöge vnser vorfarn / vnnd vnserer gemeyner Keyserlichen rechten / mit dem schwerdt oder wie an jedem ort inn disen fellen mit guoter gewonheyt herkommen ist / doch am leben gestrafft werden.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: takti der blonde? am 2.07.2019 | 14:14
Natürliche Lebenszeit bei einem Lich, Mumie oder Wraith war nochmal

Die sind ja bereits (un-)tot! :) Entsprechend würde ich es schwierig finden an jener Stelle als Humanist irgendetwas zu verargumentieren.

Grüße

Hasran

Edit: A word
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Anro am 2.07.2019 | 14:23
Kann es sein, dass der Gefangene etwas ... wild eingeordnet wird?

Irgendwo zwischen
"eigentlich ein guter Timmy-Typ, der in einer gangartigen Organisation dazu gezwungen wurde zumindest Schmiere zu stehen"
vs
"Gottvater alles böser Gedanken, lebt in seinem Schloß aus menschlichen und den Knochen des letzten Exemplars Ihrer jeweiligen Rassen, ermordet, geopfert und geschändet von diesem Unhold".

Was habt ihr gerade im Kopf?

Ich erwarte eher einen "Ich wusste nicht, wie ich in der Wirtschaftslage sonst meine Familie ernähren sollte und dachte, es kommt nicht zum Kampf und ihr gebt uns einfach so, was ihr habt"-Typ.

Vielleicht sollten wir da mal eben schnell Kategorisieren.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 14:37
Kann es sein, dass der Gefangene etwas ... wild eingeordnet wird?

Ich denke schon, ja. ;)

Zitat
Was habt ihr gerade im Kopf?

Persönlich eigentlich nichts allzu Bestimmtes. "Gefangener" kann ja von einem tatsächlich völlig Unschuldigen am falschen Platz zur falschen Zeit bis hin zu einem buchstäblich blutdürstigen Monster reichen, das man früher oder später wird töten müssen, damit es nicht irgendwie doch entkommt und einfach weitermordet bzw. seine "Freunde" direkt zu uns führt -- das ist ein weites Feld. Als bequeme Voreinstellung gehe ich am ehesten noch von so etwas wie einem ungefähr ebenbürtigen Kriegs- oder sonstigen Konfliktgegner aus (beispielsweise so 'ne typische Monsterpatrouille in Wildnis oder Dungeon), mit dem ich irgendwie fertig werden muß, um meine Ziele zu erreichen, gegen den ich aber andererseits auch keinen persönlichen Haß hege und mit dem man möglicherweise zu einem anderen Zeitpunkt friedlich zusammenleben könnte (und sei es nur, indem man sich gegenseitig mehr oder weniger höflich aus dem Weg geht); das ist aus der irdischen Geschichte ja einigermaßen vertraut und liegt mMn auch recht gut zwischen den Extremen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 14:40
https://en.wikisource.org/wiki/The_Hour_of_the_Dragon/Chapter_1
-- a huddled, withered, wizened shape, with dried brown limbs like dead wood showing through moldering bandages.

It was as if a globe of living fire nickered and burned on the dead, withered bosom. And breath sucked in, hissing, through the clenched teeth of the watchers. For as they watched, an awful transmutation became apparent. The withered shape in the sarcophagus was expanding, was growing, lengthening. The bandages burst and fell into brown dust. The shriveled limbs swelled, straightened. Their dusky hue began to fade.

https://en.wikisource.org/wiki/The_Hour_of_the_Dragon/Chapter_22
Xaltotun screamed inhumanly and rushed around the altar, dagger lifted; but from somewhere -- out of the sky, perhaps, or the great jewel that blazed in the hand of Hadrathus -- shot a jetting beam of blinding blue light. Full against the breast of Xaltotun it flashed, and the hills re-echoed the concussion. The wizard of Acheron went down as though struck by a thunderbolt, and before he touched the ground he was fearfully altered. Beside the altar-stone lay no fresh-slain corpse, but a shriveled mummy, a brown, dry, unrecognizable carcass sprawling among moldering swathings.
 
@Anro

Ich bezog mich jetzt nicht hauptsächlich auf Timmy eher auf Dark Evil BÖSE.

Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 14:48
Kann es sein, dass der Gefangene etwas ... wild eingeordnet wird?

Irgendwo zwischen
"eigentlich ein guter Timmy-Typ, der in einer gangartigen Organisation dazu gezwungen wurde zumindest Schmiere zu stehen"
vs
"Gottvater alles böser Gedanken, lebt in seinem Schloß aus menschlichen und den Knochen des letzten Exemplars Ihrer jeweiligen Rassen, ermordet, geopfert und geschändet von diesem Unhold".

Was habt ihr gerade im Kopf?
Alles mögliche.
Vom einen Extrem zum anderen.
Daher meinte ich ja "Kommt ganz auf den Gefangenen an."
Unser SL tut auch alles Mögliche um seine Gefangenen zu retten.
Sie betteln um ihr Leben, versprechen Besserung usw.
Selten, dass da einer bereitwillig in den Tod geht. Die gibt es aber auch.
Sogar Flirtversuche finden statt.
Deals werden angeboten.
Kurz es werden alle möglichen Register gezogen.

Resultat: Einer der ehemaligen Gefangenen leitet jetzt eine Nachtbar bei der wir bevorzugte Kunden sind.
Kontakte zum Untergrund sind wichtig.- Das gefällt unserem rechtschaffenen Ordenskrieger natürlich gar nicht.
(Und wir müssen den Kontakt vor ihm geheim halten)
Mit einem anderen ehemaligen Gefangenen ist meine Figur liiert.
Mit wieder einem andren Gefangenen gibt es Geschäftsbeziehungen.
Andere haben sich mit unserem Startkapital abgesetzt.
Wieder andere haben einen Auftragskiller angeheuert, um uns ein für alle mal umzubringen.

Kurz da ist wirklich alles dabei.. :D

Edit.
Gute Feinde haben auch einen Vorteil:
Man kann sich auf sie verlassen.
Und sie sind immer für einen da, wenn man sie nicht braucht  ~;D
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 17:39
Und wieso muss das dann notwendigerweise zum Tod des Täters führen?
Niemand sagt, es muss notwendigerweis ezum Tod des Täters führen. Diese Option ist lediglich als ggf notwendige Maßnahme mit auf der Liste der Optionen.

Und wieso jene Typen nicht in die Gefägnisdimension Xtrk'lor verbannen, in der sie bewacht von Solaren ihre natürliche Lebenszeitspanne zu Ende leben? Tötung ist bei weitem nicht einzige Möglichkeit solch eines Problems Herr zu werden.

Grüße

Hasran

Klar, weil wenn schon die Obrigkeit nicht in der Lage ist soclhe Überfälle zu verhindern, sie aber dann postwendend solche magischen Gefängnisse zur Verfügung stellt ...  ~;P.

Und wo war dieser Solar bitte schön als die Bewohner des Dorfes massakriert worden sind, weswegen die Charaktere den Haufen überhaupt erst verfolgt und angegriffen haben?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Roach am 2.07.2019 | 18:48
Wieso müssen die Götter untereinander immer so zerstritten sein? Sicher, das ist ein Tropus, der mittlerweile fast schon ein Klischee geworden ist. Aber wie das aussehen kann, wenn Götter oder ähnlich mächtige Wesen „zusammenarbeiten“, die einfachen Menschen das aber gar nicht als solches erkennen (können), kann man doch ganz gut nachlesen in der Reihe der Inkarnationen der Unsterblichkeit von Piers Anthony. Allerdings sollte man dann auch tatsächlich alle sieben Bände lesen, denn effektiv wird der Tropus hier erst im sechsten Band auf den Kopf gestellt – und dann im siebten und letzten Band komplett durch den Reißwolf gezogen, um mit den Resten wie bei der Herstellung von Altpapier etwas komplett neues aufzubauen. :headbang:
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 18:53
Wieso müssen die Götter untereinander immer so zerstritten sein? Sicher, das ist ein Tropus, der mittlerweile fast schon ein Klischee geworden ist.

In Kombination mit der "Allmacht", weil es für die normalen Sterblichen ohne weitere, oft eher gezwungen anmutende Zusatzbedingungen nichts mehr wirklich zu tun gibt - reiner Fatalismus.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Feuersänger am 2.07.2019 | 18:55
Wie kommt ihr jetzt hier eigentlich schon wieder auf die Götter? Wir haben doch gerade erst zwei Threads zu dem Thema. Können wir da vielleicht bitte ein wenig mehr Themenhygiene walten lassen und Götter im Götterthread und Gefangene im Gefangenenthread besprechen?
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 19:01
Wie kommt ihr jetzt hier eigentlich schon wieder auf die Götter? ...
Weil göttliche / karmatische Vergeltung als ein Grund dafür angeführt wurde, warum man Gefangene (generell) nicht töten soll.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 19:04
Weil göttliche / karmatische Vergeltung als ein Grund dafür angeführt wurde, warum man Gefangene (generell) nicht töten soll.
Nein.
Sie wurde dafür angeführt, warum man eventuell vorher genauer überlegen könnte /sollte, ob Umbringen immer die beste und auch einzige Option ist.

Edit.
Angenommen es gibt keine Götter, die sich einmischen.
Dann ist es uU. trotzdem hilfreich genauer zu überlegen, ob man jmd tötet.
Denn es gibt uU. Freunde, Familie, Verwandte etc., die sich dafür rechen wollen.
Oder eine Obrigkeit, die die Verbrecher selbst richten will. Bzw. es vorzieht, dass die Räuber ausgeliefert werden.
Oder aber auch- Umstände, die den Gefangenen für den Taten entschuldigen.
Mögliche Gründe:
Wurde erpresst.
Wurde bezaubert
Ist noch sehr jung.
Bereut die Tat.
Wollte nicht töten, sondern einschüchtern.
Und und und...
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 19:10
Nein.
Sie wurde dafür angeführt, warum man eventuell vorher genauer überlegen könnte /sollte, ob Umbringen immer die beste und auch einzige Option ist.
Wo ist da jetzt der Unterschied?
Edit:
Und Ausnahmen habe ich da jetzt bei göttlichem Gebot nicht gesehen. Die Überlegung an sich steht eh an und von immer die beste Option hat auch keiner gesprochen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 19:13
Und wo ist da jetzt der Unterschied?
Das "generell".
Ich habe nie und nirgends geschrieben, dass man Gefangene aufgrund der Götter "generell" unter gar keinen Umständen töten darf.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Maarzan am 2.07.2019 | 19:18
Das "generell".
Ich habe nie und nirgends geschrieben, dass man Gefangene aufgrund der Götter "generell" unter gar keinen Umständen töten darf.
Hörte sich für mich bei deinem wehrlos & Lichtgötter schon so an.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 19:23
Hörte sich für mich bei deinem wehrlos & Lichtgötter schon so an.
War aber so nie gemeint.

Ich zitiere mich selbst: #113
Zitat
Die Gefangenen sind klar nicht die armen Opfer. Eventuell wollten sie Helden vorher eiskalt killen. Und würden es wieder tun, wenn sie könnten.
Aber als Gefangene sind sie auf jeden Fall weniger gefährlich, als frei und mit Waffe in der Hand .

Die Idee: "Lieber den Gefangenen ausschalten, damit er nicht viele weitere tötet", hat ja deshalb weiter Bestand.
Das muss man halt im Einzelfall abwägen.

Nur weil ich die alternativen Optionen zu Töten mal beleuchte, heißt das nicht, dass ich das andere ausschließe.
Das wäre doch doof. Beziehungsweise würde doch gar keinen Sinn machen.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Supersöldner am 2.07.2019 | 19:23
Fangen wir die Götter und nutzen sie als Batterie für Segen .
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 19:28
Nein.
Sie wurde dafür angeführt, warum man eventuell vorher genauer überlegen könnte /sollte, ob Umbringen immer die beste und auch einzige Option ist.
Der Unterschied ist jetzt?


Zitat
Ich habe nie und nirgends geschrieben, dass man Gefangene aufgrund der Götter unter gar keinen Umständen töten darf.
Dann zeig uns bitte mal wo du die Ausnahmen aufgeführt hast


Zitat
Denn es gibt uU. Freunde, Familie, Verwandte etc., die sich dafür rechen wollen.
das gilt aber auch für die Opfer des Gefangenen und die Familien etc. der SCs und dabei ist nicht gesagt, das die Familien der Gefangenen überhaupt das Recht haben diese zu Rächen.
Einen Geächteten Hilfe zu leisten zog die Ächtung nach sich.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Issi am 2.07.2019 | 19:29
@
Schwerti
Lies bitte meine letzten Posts.
Da steht alles drin.
Extra aufdröseln werde ich sie nicht.
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: nobody@home am 2.07.2019 | 19:48
Wieso müssen die Götter untereinander immer so zerstritten sein? Sicher, das ist ein Tropus, der mittlerweile fast schon ein Klischee geworden ist. Aber wie das aussehen kann, wenn Götter oder ähnlich mächtige Wesen „zusammenarbeiten“, die einfachen Menschen das aber gar nicht als solches erkennen (können), kann man doch ganz gut nachlesen in der Reihe der Inkarnationen der Unsterblichkeit von Piers Anthony. Allerdings sollte man dann auch tatsächlich alle sieben Bände lesen, denn effektiv wird der Tropus hier erst im sechsten Band auf den Kopf gestellt – und dann im siebten und letzten Band komplett durch den Reißwolf gezogen, um mit den Resten wie bei der Herstellung von Altpapier etwas komplett neues aufzubauen. :headbang:

Nichts für mich, danke; ich habe mich von Piers Anthony vor einer Reihe von Jahren aus anderen Gründen verabschiedet, ich lese mir bestimmt nicht noch mal sieben seiner Bücher am Stück durch. :P

Was ich eher interessant finde, ist, daß wie von Feuersänger schon angesprochen hier überhaupt anscheinend schon wieder extra die Götter aufgefahren werden müssen, nur, um ein Beziehungsproblem zwischen sterblichen Parteien zu lösen...ja, klar, ich kann schon sehen, wie die sich herzlich dafür bedanken. ::)
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.07.2019 | 20:06
@
Schwerti
Lies bitte meine letzten Posts.
Ah, ich dachte du meintest was von Seite 1
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: Supersöldner am 2.07.2019 | 20:13
Sich um ein Gefängnis Kümmer wo sämtliche Abenteurer Gruppen der Spielwelt ihre Gefangenen hin Telepotrtiern können wäre wohl keine Interessante Kampagne ? oder doch ? ach ich sage doch .
Titel: Re: Unbequeme Gefangene
Beitrag von: KhornedBeef am 3.07.2019 | 08:39
Sich um ein Gefängnis Kümmer wo sämtliche Abenteurer Gruppen der Spielwelt ihre Gefangenen hin Telepotrtiern können wäre wohl keine Interessante Kampagne ? oder doch ? ach ich sage doch .
Nur wenn man es spielen will.
Da aber dabei die Chance, neue Gefangene zu machen und nicht zu wissen, wo man mit ihnen hin soll, sehr gering ist, gehört es nicht in den Thread  ;D