Was mir auffällt: Das ist doch letztendlich ziemlich nah an Laws geladet, oder übersehe ich da etwas?
da sind ein paar Systeme doppelt drin und die Aufteilung finde ich verwirrend, manche Systeme in diverse Editionen aufgedröselt, andere ziemlich zusammengefasst.
Taktisches Spielerleben (= Tactician), Beisammensein (= Casual Gamer) und Kooperatives Erzählspiel (= Storyteller) sind sicherlich sehr ähnlich. Dramatisches Charakterspiel lässt sich vielleicht auf den Method Actor mappen, wobei in dem eben nicht die Dramatik so sehr betont wird (Markieritem: "Ich mag es zu erkunden, wie mein Charakter mit schwierigen oder traumatischen Ereignissen umgeht.").
Kompetenzerleben kann ich auf Laws Typologie nur schwer mappen; vielleicht mappt sich das Spielen kompetenter Charaktere auf den Power Gamer, aber der Aspekt des Gestaltens und Veränderns der Spielwelt passt da nicht so rein (Markieritem: "Ich möchte eine epische Kampagne erleben, in der am Ende die Charaktere über das Schicksal der Welt entscheiden.").
Eintauchen in die Spielwelt könnte sich auch auf Method Acting mappen, wobei es eigentlich nur Method Acting in Alltagsszenen ("Bauerngaming") umfasst (Markieritem: "Ich habe Spaß daran, gelegentlich Alltäglichkeiten wie Tavernenabende oder Einkaufstouren auszuspielen.").
Umgekehrt kann ich den Specialist und den Butt-Kicker gar nicht gut in meinem Inventar verorten.
Charakterspiel: durchschnittlich
taktische Spielelemente: eher wenig Freude
Kompetenzerleben: eher wenig Freude
Eintauchen in Spielwelt: eher wenig Freude
Beisammensein: durchscnittlich
Koop. Erzählspiel: etwas mehr Freude
Umgekehrt kann ich den Specialist und den Butt-Kicker gar nicht gut in meinem Inventar verorten.
Was für ein freudloses Leben. ;)Deswegen ja: kein Rollenspieler. ;)
Was für ein freudloses Leben. ;)
Das bringt mich zu einer weiteren Frage: Die Kontrollgrupp bestand zu 100% aus Rollenspielern, richtig?
Denn Nicht-Rollenspieler könnten einen Großteil der Fragen ja gar nicht beurteilen...
Die sind mMn auch bei Laws nicht ganz so gut gelungen - einerseits entsprechen sie zwar oft der Beobachtung, aber wirken dann doch eher wie ein Notbehelf, weil man die jeweilige Spaßquelle nicht sauber erfassen kann.
Ein "Buttkicker"-Item ist in meiner Beisammensein-Skala gelandet ("Manchmal möchte ich die Bösen einfach verprügeln dürfen"), aber das war's dann auch.
Das hatte mich tatsächlich etwas verwundert... wenn ich es richtig mitbekommen habe, sind deine Items im Test ja noch nach Skala sortiert und das "böse einfach verprügeln" Item passte irgendwie so gar nicht in dne Kontext.
Weißt du zufällig wie hoch da die Faktorladung war?
Nein, aber R weiß es bestimmt. Moment... ;D
Unschöne 0.39 -- mit einer noch unschöneren Nebenladung von 0.39 auf den Kompetenzerleben-Faktor... :/
WIe sieht es denn mit der Gesamtvarianzaufklärung aus?
Was hast du eigentlich jetzt mit dem Fragebogen vor, nachdem er fertig ist?
Irgendwelche Anwendungen im Hinterkopf?
Die sechs Faktoren erklären von den 150 Ursprungsitems etwa 30 % Varianz. Mehr Faktoren wären aber sicherlich nicht reliabel gewesen und wären auch im Scree des Screeplots verloren gegangen. An den 60 reduzierten Items werden etwa 40 % Varianz erklärt.
Wenn du aber Anwendungsideen hast, nur raus damit! :d
Ich freue mich, wenn das Inventar für euch und eure Spielrunden nützlich ist. Solltet ihr Feedback oder Rückfragen zum Fragebogen haben, stehe ich euch gerne zur Verfügung. Insbesondere fände ich's sehr interessant, ob ihr euch auf diesen sechs Dimensionen wiederfindet und euch von dem Fragebogen hinreichend gut charakterisiert fühlt. ;)
Die Überlappung ist zB sichtbar bei den Aussagen "Ich habe Spaß daran, wenn meine Charaktere Meinungsverschiedenheiten mit den anderen Charakteren haben" und "Wenn ein Charakter Geheimnisse hat, sollten das die anderen Spieler wissen, damit ihre Charaktere die Geheimnisse des Charakters anspielen oder ihn in Bedrängnis bringen können". Will ich diese Koordination letztlich nur damit ich mehr Meinungsverschiedenheiten mit meinen Mitspielern ausspielen kann?
Möglich. Aber das eine fragt nach einem Inhalt, das andere nach einer Methode.
Bei der Methode ist allerdings nicht klar welchem Zweck sie im Einzelfall zuzuordnen ist - dem dramatischen Charakterspiel oder dem kooperativen Erzählspiel.
Sie charakterisieren die 6 Interessenssphären in diesem Thread als Dimensionen - das würde aber bedeuten, dass diese Sphären orthogonal zueinander sein müssen (überlappungsfrei).
Ich finde sie machen hier den gleichen Fehler den Rollenspieltheoretiker in der Vergangenheit gemacht haben: sie gehen zu viele Schritte auf einmal. Die Ermittlung von einem Satz von voneinander unabhängigen und (möglichst) vollständigen Interessenssphären ist eine nicht-triviale Aufgabe. Erst wenn man sich da sicher sein kann einen stabilen Satz zu haben, der auch der Überprüfung standhält, sollte man sich an Folgeschritte wagen.
Generell tue ich mich mit den rollenspielspezifischen Fragen sauschwer. In vielen Fällen wäre die passendste Antwort halt "kommt drauf an". Das wiederum liegt daran, dass ich zwar ein paar Sachen ermitteln kann, auf die ich keinen Bock habe, dann aber immer noch sehr viel übrig bleibt, und die Fragen, wenn ich gerade 13th Age spiele, völlig anders beantwortet werden müssten, als wenn ich cinematische Action mit PDQ# spiele oder Drama-Oneshots mit irgendeinem Indie-Kram.
Das Ergebnis ist bei mir einigermaßen bizarr und hat mit der Realität nicht viel zu tun:
Dramatisches Charakterspiel
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern durchschnittlich viel Freude.
Taktische Spielelemente
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern sehr wenig Freude.
Kompetenzerleben
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern durchschnittlich viel Freude.
Eintauchen in die Spielwelt
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern sehr wenig Freude.
Beisammensein
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern eher wenig Freude.
Kooperatives Erzählspiel
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern etwas mehr Freude.
Dramatisches CharakterspielHm... *SCNR* ;)
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern durchschnittlich viel Freude.
Taktische Spielelemente
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern sehr wenig Freude.
Kompetenzerleben
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern durchschnittlich viel Freude.
Eintauchen in die Spielwelt
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern sehr wenig Freude.
Beisammensein
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern eher wenig Freude.
Kooperatives Erzählspiel
Dieses Elements des Rollenspiels bereit dir im Vergleich zu anderen Spielerinnen und Spielern etwas mehr Freude.
Schade. ;D Die Ergebnisse sollten eigentlich sagen, dass du wenig Spaß an sehr komplexen Regelsystemen sowie Bauerngaming hast und dafür erzählbetonte Rollenspiele sehr magst. Das ist aber gar nicht so?
Doch. Aus meiner Sicht kommt dramatisches Charakterspiel aber zu schlecht weg und das Eintauchen-Ding auch. Da hatte ich mich eher an den Fragen gestört. Da lauteten glaube ich zwei sehr ähnlich "Du willst die reale Welt eine Zeitlang vergessen". Während ich den Erlebnisaspekt des Spiels generell als wichtig für mich erachte und ein Eintauchen als Mehrwert ansehe, habe ich überhaupt keine Motivation, die Realität zu vergessen. Das ist maxmal ein Nebeneffekt. Möglicherweise ist das aber auch eine Begriffsverwirrung. Ich argumentiere da ja lieber über den Begriff des Flow als der Immersion. Flow ist für mich essenziell für ein richtig gutes Rollenspielerlebnis. Die großen Spielrunden sind immer welche, in denen ich im Flow war, und das höchstwahrscheinlich nicht allein. Wenn das mit Eintauchen nicht gemeint ist, passt der niedrige Wert schon eher.
Das las sich vorhin auch vermutlich wesentlich negativer, als es gemeint war.
Ah, jetzt verstehe ich! ;D Ja, ich glaube mein "Eintauchen in die Spielwelt"-Faktor misst eigentlich eine Tendenz zu Bauerngaming. *hust* Den konnte ich so aber nicht nennen... *hust* In keinem der Items ist so wirklich was zur Immersion enthalten, sondern es geht eher darum, dass man Spaß daran hat, mit den eigenen Charakteren Alltägliches auszuspielen und sich dabei auch die Zeit zu nehmen, Kleinigkeiten und irrelevante Gespräche auszuführen.
Leider war Immersion kein varianzstarker Faktor, hat mich ehrlich gesagt sehr überrascht!
Zum dramatischen Charakterspiel: Meine Vermutung ist ja, dass in der Normstichprobe zuviele Dramaspieler waren. ~;D Ich bin da auch nur etwas überdurchschnittlich, auch wenn ich da eigentlich richtig Bock drauf habe. Ich muss das nochmal nachnormieren, wenn ich mehr Daten habe.
Vielen Dank für den Fragebogen!
Bei dem Punkt Beisammensein kam bei mir heraus: sehr wenig Freude. Wenn Du (ist doch okay, wenn wir uns Dutzen, oder? ;) ) mir unbefangen isoliert die Frage gestellt hättest, wie wichtig mir das Beisammensein beim Rollenspiel ist, hätte ich mit großer Sicherheit spontan geantwortet: das ist mir das Wichtigste überhaupt!
Schade. ;D Die Ergebnisse sollten eigentlich sagen, dass du wenig Spaß an sehr komplexen Regelsystemen sowie Bauerngaming hast und dafür erzählbetonte Rollenspiele sehr magst. Das ist aber gar nicht so?
Ist das so? Ist dir verhältnismäßig egal, ob ihr jetzt rollenspielt, einen Film guckt oder Badminton spielen geht? Hauptsache man macht was zusammen?
Da man Rollenspiel nur gemeinsam mit anderen betreiben kann, ist die soziale Komponente wohl bei fast jedem von sehr hoher Bedeutung. Zumindest für mich selbst kann ich aber sagen, wenn ich mich mit Leuten zum Rollenspiel treffe, will ich tatsächlich rollenspielen und nicht nur abhängen.
Das kommt grundsätzlich hin. Bis auf die Interpretation, ich würde spielleiterlose Systeme bevorzugen. Hab wenige ausprobiert. Spontan fällt mir nur "Ein ruhiges Jahr" ein und das macht zwar Spaß, aber dauerhaft und ständig spielen wollen, würde ich es nicht. Ich mag den Input durch eine SL eigentlich auch sehr gerne. Es stimmt aber, dass ich es sehr schätze, wenn alle gemeinsam an einer Geschichte arbeiten und dafür auch gemeinsam am Hintergrund und gerne auch der Spielwelt gearbeitet wird.
Sollte es unter euch jemanden geben, der/die Psychologie oder Medienwissenschaften studiert und sich gerne wissenschaftlich mit dem Inventar beschäftigen möchte, können wir uns gerne darüber unterhalten.Ich gehöre keiner dieser Fachrichtungen an und habe mich durch meine Statistik-Klausuren im Studium mehr oder weniger mit Bulimie-Lernen durchgemogelt, aber wenn du irgendwann mal Lust hast, die Methodik hinter der Entwicklung deiner Faktoren für Laien einigermaßen verständlich zu erklären, würde mich das sehr interessieren. :)
Ausgerechnet PbtA fehlt (das einzige Mal dass ich mit dir gespielt habe Narrenspiel, war PbtA (im Auftrag des Vatikans)).
Ich hatte "Eintauchen in die Spielwelt" auch nicht unbedingt als Immersion verstanden.
Ich glaube der Threadersteller hatte auch gesagt, dass der Faktor, der am ehesten Immersion repräsentierte, rausgeflogen ist, weil er nicht viel erklärte.
Hat mich auch ein bisschen gewundert.
Taktisches Spielerleben (= Tactician)Wenn ich mir die Definition von Law's Tactician durchlese und dies mit deinen Items vergleiche, dann sehe ich da nur ein mittleres Maß an inhaltlicher Übereinstimmung. Von inhaltlicher Gleichsetzung kann da leider keine Rede sein; also auch hier wieder ein Problem der Semantik. Und der Teil, den "Taktisches Spielerleben" nicht abzudecken scheint, nämlich den Typ "Rätsel- und Geheimnislöser" (siehe ua ein sehr erfolgreiches RPG wie Call of Cthulhu), so es ihn denn überhaupt gibt, der fehlt mir in deinem Projekt. (Es sei denn natürlich, dass deine Datenlage ergibt, dass da keine große Varianz zwischen den Spielern besteht. Das würde mich allerdings etwas überraschen.) Dieser Kritikpunkt entspricht übrigens der mathematischen Surjektivität.
Habt ihr denn vielleicht eine Idee, wie man die Dimension anders benennen könnte? Ich glaube, dass der Inhalt eigentlich klar wird, wenn man sich die ausführliche Beschreibung durchliest, aber die Realität ist vermutlich, dass das nicht immer der Fall ist. Und da jetzt schon eine ganze Reihe von Leuten sich über den Faktor gewundert haben: Hat jemand Umbenennungsvorschläge?Alltag? Ich möchte mit meinem Charakter nicht nur Abenteuer und große emotionale Momente, sondern auch alltägliche Szenen erleben.
Vielleicht kann man anhand dessen unterscheiden, ob konkret zu erreichende Spielziele formuliert werden oder nicht.
Mancheiner spielt vielleicht auch gerne High Fantasy Sightseeing statt Bauernalltag, fällt aber gefühlt beides unter so ein ungezwungenes "Welt erleben"
Die Fragen beziehen sich ja meist auf willst du dies, willst du jenes. Da die meisten spieler Mischtypen sind, läuft das doch letztlich auf Ich will (nahezu) alles hinaus. Die Frage, die im Hintergrund mitschwingt ist dann aber, welchen Preis oder unerwünschten Nebenbedingungen versucht man mir damit jetzt gerade zu verkaufen?
Also wäre es doch eigentlich sinnvoller so einen Fragebogen direkt aus einer Sammlung solcher (dann möglichst klare Situationen beschreibenden) Bruchstellen zu bauen, wo Leuet am Spieltisch dann in Konflikte darüber kommen, wie es idealerweise weitergehen soll.