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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: kasi45 am 18.12.2019 | 21:31

Titel: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: kasi45 am 18.12.2019 | 21:31
Hallo!

Ich wollte mal fragen ob jemand Odyssey of the Dragonlords hat und was dazu sagen kann. Ist es gut? Linear? Sandbox? Originelle Story? Weiß leider nicht sooo viel darüber....

Danke und Gruß,
Kasi
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Bildpunkt am 18.12.2019 | 21:48
Wurde es schon ausgeliefert? Glaub nicht
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: schneeland am 18.12.2019 | 21:49
Die Bücher nicht. Aber das PDF gab's schon. Habe aber noch nicht reingeschaut.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: kasi45 am 18.12.2019 | 21:53
okay das mit dem nicht ausliefern wusste ich gar nicht...

Vllt. hat ja schon jemand reingeschaut und kann ein wenig was zu dem inhalt sagen :)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Katharina am 18.12.2019 | 22:24
Ich habe das PDF bislang nur durchgeblättert und in die ersten Kapitel hineingelesen. Mein erster Eindruck ist sehr positiv, das Buch liest sich gut und spannend, ich empfinde das Setting als interessante Abwechslung zum klassischen D&D5 und hatte sofort viele Ideen und Bilder im Kopf. Ich muss allerdings zugeben, dass ich keine Expertin für das antike Griechenland bin und bislang auch keine antiken Settings bespielt habe. Ein paar Rezensionen im Internet bemängeln hier durchaus, dass das Setting für eingefleischte Fans der Antike zu oberflächlich sei.

Ich habe beim Lesen jedenfalls sofort Lust aufs Spielen bekommen. Nachdem meine neue D&D5-Gruppe aber erstmal die bisherigen (Beispiel-)Charaktere weiterspielen möchte, habe ich Odyseey of the Dragonlords bislang aber nicht weitergelesen, sondern bereite eine andere Kampagne für die Runde vor. Daher kann ich leider nicht mit weiteren Eindrücken dienen, es gibt aber eine sehr aktive Discord-Gruppe zu OodD, bei der du sicher genauere Infos bekommen kannst.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Drakon am 18.12.2019 | 22:36
Ich kann mich dem positiven Gesamteindruck nach (überfliegender) Lektüre des pdfs auch anschließen.
Ich finde die neuen Sub-Klassen ziemlich cool (v.a. die Barden-Variante, der als Homer-artiger Poet quasie die Odysee oder Ilias der eigenen Gruppe verfasst und durch die sukzessive Ausgestaltung dieses Epos immer Buffs für die Gruppe freischaltet).
Im Abenteuerdesigen merkt man (mMn auf positive Art), dass die Autoren aus dem Computerspiel-Bereich kommen:
Es gibt immer wieder Sandbox bzw. Open-World-Teile, die dann aber in einen Flaschenhals münden und durch ein wichtiges Ereignis/eine wichtige Tat die nächste Sandbox freischalten. Das führt dazu, dass auf der einen Seite recht große Handlungfreiheit ist, aber auf der anderen Seite ein klare Dramaturgie in der Abfolge der Ereignisse (und der Eskalation der Handlung) gewährleistet ist, ohne dass die Spieler sich zu stark gegängelt oder gerailroadet führen. Nämlich daher, weil die genannten Flaschenhälse eigentlich immer ziemlich aus der Sache heraus begründet und sachlogisch sind.
Auf der Kehrseite haben wir damit aber auch einen recht klassischen Quest-Aufbau, wo halt X, Y und Z besorgt/erledigt werden müssen (gerne jeweils aus einem Dungeon) und dann ein Zwischenfinale erfolgt, bevor es mit höheren Einsätzen und auf epischerm Level wieder ähnlich weiter geht. Dazwischen gibt es noch Zufallsereignisse und mehr oder weniger geskriptete Zwischensequenzen.

Es ist also keine Offenbarung an offener Sandbox oder innovativem Charakterdesigen, sondern ein mMn handwerklich sehr, sehr gut gemachtes großes Abenteuer (mit wirklich epischem Finale), mit sehr schönem Setting, netten Items und Subklassen, etc. etc.
Im Prinzip ein Blockbuster-AAA-Openworld-RPG-Computerspiel für das P&P.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: kasi45 am 19.12.2019 | 20:03
Danke für die Antwort :) Das klingt dann auch erstmal deutlich danach, dass ich es wohl auch kaufen werde....
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Excaleben am 19.12.2019 | 20:11
Nachdem das Heroes of Baldurs  Gate von den Machern nicht so gut angekommen ist freut es mich hier positive Meinungen wohl vorherschen. Wird wohl gekauft sobald ich ne Chance dazu kriege.  :headbang:.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: La Cipolla am 21.12.2019 | 00:35
Absolut großartiges Ding! Richtig coole, konsistente Ideen auf Basis einer klassischen Grundlage, schön weit durchdacht und perfekt an das Regel- und Konventionsgerüst von D&D5 angepasst. So sollte ein 3rd-Party-Produkt funktionieren, und das sage ich als jemand, der a) mit 3rd Party und b) mit griechisch angehauchtem Kram so gut wie nie irgendwas anfangen kann.

Unbedingt reinlesen und weiter Ullisses darauf hinweisen, damit die auch mal ein 3rd-Party-Ding übersetzen, mit dem ich persönlich was anfangen kann! ;D
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 9.02.2020 | 20:58
Ich hab's mir mal bestellt; mal sehen, wann die Printausgabe Deutschland erreicht.

Etwas schade finde ich ja, dass man ums Verrecken wieder alle D&D-Rassen da reinquetschen musste. Bei Sätzen wie "Since there are no orcs on Thylea, all half-orcs come from a small community in Mytros that has existed since its founding." könnt ich ja immer ein bisschen kotzen...
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Bildpunkt am 9.02.2020 | 21:10
Ich hab's mir mal bestellt; mal sehen, wann die Printausgabe Deutschland erreicht.

Etwas schade finde ich ja, dass man ums Verrecken wieder alle D&D-Rassen da reinquetschen musste. Bei Sätzen wie "Since there are no orcs on Thylea, all half-orcs come from a small community in Mytros that has existed since its founding." könnt ich ja immer ein bisschen kotzen...

Ja das stimmt leider, ansonsten ist wirklich viel Zeugs dabei ( hab das schon weil Backer) das hohen Niveau gefertigt wurde. Ich hätte aber lieber mehr Weltbeschreibung / Sandbox als Kampagne gehabt.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: La Cipolla am 9.02.2020 | 21:37
Zitat
Etwas schade finde ich ja, dass man ums Verrecken wieder alle D&D-Rassen da reinquetschen musste. Bei Sätzen wie "Since there are no orcs on Thylea, all half-orcs come from a small community in Mytros that has existed since its founding." könnt ich ja immer ein bisschen kotzen...

Ich muss sagen, ich bin eigentlich positiv überrascht gewesen, wie organisch sie die alten Völker alle eingebunden haben, ebenso wie die ganzen D&D-Klassen. (Der neue Kram ist sowieso durchweg nice.) Was stört dich denn an dem genannten Beispiel? Ist doch eigentlich ein sehr cooler Hook, der dem Charakter eine Menge Geschmack und "Besonderheit" gibt, zumal es erfahrungsgemäß eh maximal (!) einen Halbork pro Gruppe gibt ... :D
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 9.02.2020 | 21:55
Ich muss sagen, ich bin eigentlich positiv überrascht gewesen, wie organisch sie die alten Völker alle eingebunden haben, ebenso wie die ganzen D&D-Klassen. (Der neue Kram ist sowieso durchweg nice.) Was stört dich denn an dem genannten Beispiel? Ist doch eigentlich ein sehr cooler Hook, der dem Charakter eine Menge Geschmack und "Besonderheit" gibt, zumal es erfahrungsgemäß eh maximal (!) einen Halbork pro Gruppe gibt ... :D

Ernsthaft jetzt? Es gibt keine Orks in dem Setting, aber Halborks müssen unbedingt drinbleiben?

Ganz ehrlich: Mich nervt es in so gut wie JEDEM D&D-Setting, wenn auf Teufel-komm-raus alle GRW-Rassen erhalten bleiben müssen. So hat irgendwann mal jemand beschlossen, dass Tieflinge, Dragonborn und Halborks jetzt im GRW stehen, und seither muss es in jedem Setting Tieflinge, Dragonborn und Halborks geben. Ich gehöre ja schon zu den Leuten, die es annervt, dass jedes, wirklich jedes Setting mit Elfen, Zwergen und Orks daherkommen muss - aber jetzt auch noch Tieflinge, Dragonborn und Halborks? Ein Freund von mir hat das mal mit "über jedes Essen Maggie kippen" umschrieben, und genau so fühlt sich das für mich an. Italienisch kochen? Maggie druff. Chinesisch? Maggie druff. Schwedisch? Maggie druff. Sushi? Maggie druff. Haute Cuisine? Wo ist mein Maggie?

Ja, ich lebe damit (sonst hätte ich den Band ja auch nicht bestellt), aber es nervt mich gewaltig. Und die Erklärung "Orks gibt's nicht, aber Halborks müssen natürlich trotzdem rein - nicht weil es irgendeinen Sinn macht, sondern einfach damit Jochen, der immer einen Halbork spielen will, auch diesmal einen Halbork spielen kann" ist da ein vorläufiger Tiefpunkt... Es muss doch mal möglich sein, auch mal was für das Setting völlig Unpassendes wegzulassen, wenn man gleichzeitig sechs neue Rassen einführt?
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: SturmOhneNamen am 9.02.2020 | 22:24
Das Problem ist umgekehrt: es gibt Spieler, die können und wollen gar nichts anderes als Dragonborn ( oder Halborks oder Elfen etc.) zu spielen. Die wollen sonst gar nicht mitmachen, also müssen die auf Gedeih und Verderb reingequetscht werden, sonst gibt es schlechte Bewertungen auf Amazon, weil zwar D&D kompatibel draufsteht, aber nicht im gewünschten Umfang drin ist.

Ich habe solche Spieler schon erlebt...
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: schneeland am 9.02.2020 | 22:40
Ich bin da inhaltlich zwar beim Weltengeist, aber wenn ich an die Diskussion bei ENWorld zu diesem Thema denke, scheint es in der Tat einfach eine Gruppe zu geben, die ihren Tiefling oder Dragonborn halt in jedem Setting spielen wollen. Das ist halt ein Stück weit das Problem, wenn die Rassen im PHB drinstehen - die Standardannahme ist halt: ich kann bei D&D immer alles spielen, was im PHB drinsteht.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: La Cipolla am 9.02.2020 | 23:32
Eh ... Das Argument wär mir sowas von egal. Wer keinen Bock hat, sich so minimal anzupassen, kann sich eine andere Gruppe suchen. Finde ich daher auch komplett uninteressant als Diskussionspunkt. (Auch wenn ich die wirtschaftliche Perspektive der Autoren sehe.)

Viel interessanter für mich: Ein D&D-Setting sollte imho schon möglichst nah an dem sein, was D&D ausmacht. Dabei trotz allem noch ein kohärentes und frisches, inspiriertes Gesamtbild zu erschaffen, ist natürlich ein Balanceakt und die große Kunst des Ganzen.


Zitat
Ernsthaft jetzt? Es gibt keine Orks in dem Setting, aber Halborks müssen unbedingt drinbleiben?

Also ich habe es so verstanden, dass es Orks/Halborks in dieser Welt durchaus gibt, nur eben nicht in diesem Setting, also den "griechischen" Inseln. Und das macht es für mich durchaus interessant, weil du Fremde in einem fremden Land spielst, die wirklich komplett von ihrer Herkunft und Vergangenheit abgeschnitten sind – was natürlich förmlich danach schreit, ihnen irgendwann ein paar Krümel hinzuwerfen.

Generell bin ich übrigens bei dir, ich brauche auch keine "reingestopften" Aspekte – Gerade Dragonlords sehe ich aber eher als Positivbeispiel, weil sie sich echt bemüht haben, die Dinge gut einzubinden. So Sachen wie die Mönche sind da ja auch immer ziemlich kritisch. Und klar, man merkt schon, woher die Motivation kommt, aber solang das Gesamtbild passt, stört mich das nicht. Ich habe eher Respekt für ein gutes Ergebnis.

WENN man Dinge zusammenstreicht, darf man imho auch deutlich aggressiver werden. Elfen, Zwerge, Orks, Halblinge etc.? RAUS, der ganze Tolkien-Bullshit, gerade wenn man ein halbes Dutzend mythologischer Rassen hat. Das war hier aber nicht die Zielsetzung, und ehrlich gesagt, ich finde das auch gut so. Denn wenn ich einfach "nur" Mythologie mit D&D-Regeln spielen will, ist das für mich persönlich weniger spannend (gibt es mit Arkadia aber auch, ist aber etwas unspektakulär designt). Ich will lieber ein Mythologie-inspiriertes D&D-Setting.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Bildpunkt am 10.02.2020 | 07:52
Die Frage ist halt dann was ist DnD


Viel interessanter für mich: Ein D&D-Setting sollte imho schon möglichst nah an dem sein, was D&D ausmacht. Dabei trotz allem noch ein kohärentes und frisches, inspiriertes Gesamtbild zu erschaffen, ist natürlich ein Balanceakt und die große Kunst des Ganzen.


Also ich habe es so verstanden, dass es Orks/Halborks in dieser Welt durchaus gibt, nur eben nicht in diesem Setting, also den "griechischen" Inseln. Und das macht es für mich durchaus interessant, weil du Fremde in einem fremden Land spielst, die wirklich komplett von ihrer Herkunft und Vergangenheit abgeschnitten sind – was natürlich förmlich danach schreit, ihnen irgendwann ein paar Krümel hinzuwerfen.

Generell bin ich übrigens bei dir, ich brauche auch keine "reingestopften" Aspekte – Gerade Dragonlords sehe ich aber eher als Positivbeispiel, weil sie sich echt bemüht haben, die Dinge gut einzubinden. So Sachen wie die Mönche sind da ja auch immer ziemlich kritisch. Und klar, man merkt schon, woher die Motivation kommt, aber solang das Gesamtbild passt, stört mich das nicht. Ich habe eher Respekt für ein gutes Ergebnis.

Jo was macht den DnD bzw ein DnD Setting aus  ? Setting heißt ja Setzung also so  und nicht anders. Für mich ist DnD zunächst mal über die Regeln (Klassensystem / w20) definiert, und es gibt auch Sachen die in Crunch sind die ich nicht mehr so wie früher mag zb kampfzentierung/high magic Ansatz.

Was man dann aus dem Rassen/Klassenbaukasten übernimmt - am besten stimmiger Gesamteindruck - ist dann halt eine Frage des Settings.

(Gerne dazu ein eigener Thread)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Excaleben am 10.02.2020 | 07:56
Also wenn ich meinen Spielern eine Kampagne vorschlage und ich sage hey ihr habt die Wahl zwischen "alles was reingeht und noch mehr" und etwas wo manche Rassen einfach nicht da sind oder nur eingeschränkt weil wir hier ein spezielle Weltvorstellung verfolgen würden sie wohl auch erstmal die Standard WotC Kampagne nehmen.Es ist für sie halt einfacher weil dann jeder seinen komischen Krimms und Kramms aus allen Büchern spielen kann anstatt sich Gedanken zu machen (hab sie wohl verzogen  ~;D).Obwohl ich mir vorstellen könnte das gerade Spieler die schon genug Kitchen Sink alles mit scharf hatten sich nach so einem Setting mit ein wenig stimmigen Begrenzungen sehnen könnten.

Abseits dieser Diskussion mal die Frage an die Leute die sich schon einen Überblick über den Inhalt machen konnten. Wie lang glaubt ihr knabbert eine Gruppe an dieser Kampagne ? Gerne im Vergleich zu WotC Kampagnen.Ich weiß ist sehr schwer und immer sehr Gruppenabhängig aber evt hat ja wer eine grobe Einschätzung. Hab schon rausgefunden das sie von 1-15 geht aber das hat ja nicht immer was zu bedeuten. Würde die gerne meinen Spielern anbieten wollen als Alternative zu Descent into Avernus wenn wir nächste Woche unsere jetzige Kampagne abschließen.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 17.04.2020 | 13:15
Bisher gefällt es mir ganz gut, auch wenn ich mir ein wenig mehr Mut beim Nutzen des Antiken Griechenlands gewünscht hätte.

 :rtfm:
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: BobMorane am 17.04.2020 | 13:34
Ich hab's mir mal bestellt; mal sehen, wann die Printausgabe Deutschland erreicht.

Etwas schade finde ich ja, dass man ums Verrecken wieder alle D&D-Rassen da reinquetschen musste. Bei Sätzen wie "Since there are no orcs on Thylea, all half-orcs come from a small community in Mytros that has existed since its founding." könnt ich ja immer ein bisschen kotzen...

Na sie wollen halt die Option für Spieler die unbedingt die klassischen Rassen spielen wollen drin haben. Wenn ich es richtig verstanden habe sind die eh alle einen Migrationshintergrund. Wenn ich das leite würde ich auch nur mit den neuen Rassen spielen.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 17.04.2020 | 15:44
Geht mir auch so. Zumal die neuen Rassen schon cool sind:

(https://i.imgur.com/MW5epvb.png)
(https://i.imgur.com/6Fo0QpF.png)
(https://i.imgur.com/3fGitIF.png)
(https://i.imgur.com/FIFLlTR.png)
(https://i.imgur.com/6nOdJHz.png)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Samael am 11.05.2020 | 14:14
Das Artwork in modernen Fantasy-Rollenspielen hat sich durch seine Videospielisierung einfach meilenweit von meinem Geschmack weg-entwickelt.

Aber für alte Säcke wie mich gibts ja zum Glück eine Retrobewegung.

(Richtig mist finde ich eigentlich nur Bild 1 und 3)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Sashael am 11.05.2020 | 14:31
(Richtig mist finde ich eigentlich nur Bild 1 und 3)
Du magst keine -tauren? ;D
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Drakon am 11.05.2020 | 14:39
Hier übrigens ein recht umfangreiches Video-Review: https://youtu.be/7VCK65dI7gY

Ich muss auch mal wieder ausführlicher reinlesen in das Buch. Die neuaufkeimenden Diskussionen hier machen mir richtig Lust nochmal ein bisschen zu schmökern - spielen werde ich es wohl erst als über-über-nächste Kampagne, die ich leiten werde und selbst für die nächste (meine Houserule-Heavy-Eberron-Kampagne, zu der ich vielleicht auchmal einen Thread anlege) habe ich noch nichtmal eine Gruppe gecastet.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Mithras am 11.05.2020 | 15:43
Falls es jemand erstehen möchte zu einem fairen Preis, bitte hier entlang

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,113388.0.html

Ich werde in sehr langer Zeit nicht dazu kommen das zu bespielen oder als Steinbruch zuverwenden, daher gebe ich es günstig ab.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 31.05.2020 | 00:49
Vorweg: Meine Einstellung zu Fertigabenteuern ist eher negativ vorbelastet. Das führt sicherlich dazu das mir negative Dinge mehr auffallen bzw mich stärker stören als andere. Odyssey of the Dragonlords (OotD) klang interessant genug um es mir zu kaufen. Bereut habe ich es bislang nicht (habe allerdings auch noch nicht angefangen das zu leiten). Beim reinschnuppern sind mir allerdings einige Dinge negativ aufgefallen:

- Kein Index. Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, aber wer etwas bestimmtes finden möchte der muß langwierig suchen.
- Die Monster haben im eigentlichen Abenteuer keine Werte sondern ihre Namen werden dick gedruckt damit sie im Monster Manual oder im Monsterteil des Buches finden kann. Doch das ist nicht so einfach. Zunächst einmal muß man selbst herausfinden in welchen der Werke die Monster stehen. Wenn man Glück hat im Monster Manual. Hat man Pech sucht man sich stattdessen im OotD-Band dumm und dusselig. Es gibt ja keinen Index. Also geht man zum Monsterkapitel wo die Monster theoretisch alphabetisch sortiert sind. Allerdings auch nur theoretisch. Beispiel: Gesucht wird ein "Young Cerebus". Kein Eintrag im Monsterkompendium also muß es ja im Monsterkapitel sein. C wie Cerebus ? Nix. H wie Hellhound ? Nix. Y wie Young ? Nix. Später dann gefunden: Unter S wie "Servants of Death". Echt jetzt ? Währe es denn zuviel Verlangt die Seitenzahl bei der Erwähnung des Monsters anzugeben ? Oder die Monster wirklich nach Alphabet zu ordnen ?
- Die Designer haben das Kunststück fertig gebracht gleich den ersten Kampf so zu gestalten das er einerseits zu stark, andererseits zu leicht ist.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
- Der Gruppe werden supermächtige NSCs an die Seite gestellt die sich stets raushalten aber jederzeit die Helden wiederbeleben wenn es Not tut. Sorry, aber das ist in meinen Augen einfach miesestes Design.
- Zumindest am Anfang erscheint es mir eine reine Aneinanderreihung von Kämpfen.
- Bei der Mönchsklasse wird im Flufftext erwähnt die diese Mönche (im Prinzip Spartaner aus 300) gerne mit "Polearms" kämpfen. Diese Klasse kann das allerdings gar nicht...
- Die Idee den Epos des Bardens durch Ereignisse im Spiel wachsen zu lassen ist ja ganz witzig, aber für das Balancing hätte ich es netter gefunden wenn das Stufengebunden ist wie andere Klassenfertigkeiten auch.

Mein Genörgel mal beiseite gefällt mir der Band ansonsten recht gut. Es kommt halt tatsächlich "Griechische Sagen" Gefühl auf und ich hätte schon mal Bock das zu spielen.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 31.05.2020 | 08:18
- Zumindest am Anfang erscheint es mir eine reine Aneinanderreihung von Kämpfen.

Das wurde von anderen Rezensenten (u.a. Orkenspalter) auch schon erwähnt und stimmt leider: Die Überleitungen, Questenvergaben etc. sind episch, die Karten und Schauplätze sind toll, aber die eigentlichen Encounter beschränken sich zumindest zu Beginn meist auf "geh hin und erschlag alles, was du da antriffst". Da würde ich als Spielleiter sicherlich nachbessern wollen (auch wenn es vom "Spirit" her gar nicht soooo schlecht zu den griechischen Sagenhelden passt).

Und auch bei der Unübersichtlichkeit hast du natürlich Recht. Nicht nur, dass es keinen Index gibt, es gibt auch keine Abenteuerübersicht oder ein "Geheimnisse für den DM"-Kapitel oder sowas. Man muss sich das alles aus dem Fließtext raussuchen - und es sind über 500 Seiten Fließtext! Sogar der gut vorbereitete Spielleiter braucht hier haufenweise Klebelesezeichen, und der unvorbereitete sucht sich den Wolf.

Aber trotzdem ist es episch und stimmungsvoll und hat interessante NSCs. Und es schafft etwas, was mir sonst bei D&D oft fehlt: Hier ist die (für meinen Geschmack zu aggressive, weil in-game so schnell nicht zu begründende) Progression "from Zero to Hero" endlich mal passend. Vielleicht hätte man auf Stufe 3+ anfangen sollen, aber sonst wirken die Stufen wirklich mal plausibel.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Suro am 31.05.2020 | 08:20
Nitpick zum Genörgel:
- Bei der Mönchsklasse wird im Flufftext erwähnt die diese Mönche (im Prinzip Spartaner aus 300) gerne mit "Polearms" kämpfen. Diese Klasse kann das allerdings gar nicht...

Warum nicht? Ich dachte, Monks können "Simple Weapons" verwenden, und sowohl Speere als auch Kampfstäbe sind "Polearms". Nach dem Vorbild und nach der Beschreibung der Waffen in Thylea (da steht im Players Guide, die meisten Soldaten kämpften mit Speer, Schwert und Schild und schwerere Waffen wie Hellebarden wären unüblich) würde ich bei den "Way of the Shield"-Mönchen also auf Speer und Schild tippen.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 31.05.2020 | 08:29
Nitpick zum Genörgel:
Warum nicht? Ich dachte, Monks können "Simple Weapons" verwenden, und sowohl Speere als auch Kampfstäbe sind "Polearms".

Also nach dem Text im PHB auf S. 146 sind Polearms "Martial Weapons" und damit genau keine "Simple Weapons". Laut Waffentabelle auf S. 149 fallen allerdings dann doch die leichten Stangenwaffen (Javelin, Quarterstaff und Spear) unter die "Simple Weapons". Wahrscheinlich sind die in "Odyssey" gemeint.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Suro am 31.05.2020 | 08:40
Ah, diesen Satz hatte ich nicht mehr im Kopf, da ist aber wohl eher der Player's Guide verwirrend als Dragonlords.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Galotta am 31.05.2020 | 13:42
ja ich kann die Kritikpunkte verstehen.. aber tatsächlich sprüht die Welt, die NSCs und das Flair und so...  ich finde es total schön und es macht schon Spaß vorzubereiten und zu lesen und NSCs und encounter zu planen...
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: JS am 31.05.2020 | 14:40
Ich gehöre ja schon zu den Leuten, die es annervt, dass jedes, wirklich jedes Setting mit Elfen, Zwergen und Orks daherkommen muss - aber jetzt auch noch Tieflinge, Dragonborn und Halborks? Ein Freund von mir hat das mal mit "über jedes Essen Maggie kippen" umschrieben, und genau so fühlt sich das für mich an. Italienisch kochen? Maggie druff. Chinesisch? Maggie druff. Schwedisch? Maggie druff. Sushi? Maggie druff. Haute Cuisine? Wo ist mein Maggie?

Nur nebenbei: In deinem Fall würde ich mir die Welt von Guild Wars 2 mal näher anschauen. Die Entwickler haben es tatsächlich hinbekommen, mit einem Hintergrund voller Magie, Steamtech und Magotech das alte Schema zu verlassen und schön eigenständige Rassen/Völker/Spezies darzustellen.
https://wiki-de.guildwars2.com/wiki/Volk

Sehr cool dazu: https://www.youtube.com/watch?v=6512iHnRjJw
https://www.youtube.com/watch?v=Da-s1cwubdA
https://www.youtube.com/watch?v=TdQDEBoP-bY
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 7.07.2020 | 22:44
Wir werden die Kampagne am Freitag beginnen. Bin gerade dabei das Abenteuer vorzubereiten und bin abermals wieder mit dem fehlenden Index und dem völlig untauglich sortierten Monsterkapitel aneinander geraten. Gesucht wurde der "Great Boar". Weil ich den schonmal gesehen hatte wußte ich das er da sein mußte. Index gibt es ja nicht also munter losgesucht. Kann ja dank Alphabet nicht so schwer sein, oder ?
B wie Boar ? Kein Eintrag.
A wie Animal ? Auch nichts.
Vielleicht doch unter B wie Beast ? Nein.
Okay, G wie "Great" kann nicht richtig sein, oder ? Nö, isses auch nicht.
Seufz... also das Monterkapitel Seite für Seite durchgehen... und siehe da. Unter M wie "Mythic Beasts" findet man den dann. AAAAAaaaargh.

Wenn die Designer Glück haben, dann werden sie mir nie begegnen  >:(
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: BobMorane am 8.07.2020 | 09:40
Oh da wäreich interessiert, wie es so bei euch läuft.

Odysee steht bei mir auch noch auf der zu spielen Liste.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Liftboy am 9.07.2020 | 16:41
Wir spielen die Kampagne jetzt schon einige Spielsitzungen lang und so gut sie uns auch gefällt, muss ich mal anmerken das Ding ist organisatorisch ne Katastrophe und Texte und Bilder passen an vielen Stellen nicht zusammen.

Zudem passt es mir nicht das sich die Karten im PDF und in der Roll20 - Version unterscheiden. Auf der normalen Übersichtskarte im Roll20 fehlt zum Beispiel ein Eintrag wo die Mithral Mines sind, und aus der Beschreibung im Abenteuer wird man auch nicht unbedingt schlauer. Man muss sich die Karte aus den Premium Assets herausziehen, dort sind dann wenigstens die wichtigen Orte eingezeichnet, allerdings sind zwei der Schauplätze vertauscht, zumindest wenn die Karte im PDF die richtige ist (So eine Schlamperei ist bei dem Premium-Preis der verlangt wird, nicht in Ordnung).

Generell habe ich so ein bisschen den Eindruck das die Karte mehr so Mittel zum Zweck ist und das Maßeinheiten eher interpretiert werden.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ansonsten ist es wie gesagt ganz gut, auch wenn erstaunlich viel Fleisch auf den Rippen fehlt, was gerade bei der Dicke des Bandes erstaunlich ist, es muss schon einiges an Arbeit vom SL hinein gesteckt werden, oder das ganze fühlt sich sehr oberflächlich an.

Die Begegnungen im Abenteuer sind bisher auch alle kampflastig und dabei weder besonders ausgewogen noch besonders spannend designt (könnte aber auch generell am eher konservativen Regelgerüst der fünften Edition liegen, das tut was es soll mehr aber auch nicht).

Was ganz gut ankam sind die Epischen Pfade und generell das Setting und der Aufhänger mit der Prophezeiung, so das die SC immer ziemlich genau wissen was sie als nächstes tun könnten und dabei auch Optionen haben.

Insgesamt finde ich das Abenteuer gut, aber es hat leider auch deutliche Schwächen. Die Roll20-Umsetzung halte ich für 50 Euro fast schon für eine Unverschämtheit, sie ist funktional aber bietet nicht soviel Komfort wie ich bei dem Preis erwarten würde.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 10.07.2020 | 00:34
Bin immer noch bei den Vorbereitungen für morgen und stolpere über einen Fehler nach dem nächsten.

Bei den Belohnungen für das Opfern des Ebers findet sich z.B. der Eintrag das die "Hands of Kentimane" den Charakteren bei einem Kampf helfen werden. Kentimane ist der Ur-Titan des Settings, aber weder bei den Zaubern, den Gegenständen oder Kentimane selbst kann ich finden was diese "Hands" nun sind oder tun. Man könnte ja im Index nachschauen, aber den gibt es halt nicht.

Schön auch die Einleitung zum Tempel des Orakels "...you slew the corrputed boar that plagued the lands west of Mytros." Nö. Der Eber war definitiv ÖSTLICH von Mytros.

Klar, sind Kleinigkeiten aber halt auch alles ein Zeichen von schludriger Arbeit.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Liftboy am 10.07.2020 | 18:21
Bei den Belohnungen für das Opfern des Ebers findet sich z.B. der Eintrag das die "Hands of Kentimane" den Charakteren bei einem Kampf helfen werden. Kentimane ist der Ur-Titan des Settings, aber weder bei den Zaubern, den Gegenständen oder Kentimane selbst kann ich finden was diese "Hands" nun sind oder tun. Man könnte ja im Index nachschauen, aber den gibt es halt nicht.

Nur falls du noch suchst, den Eintrag findest du im Monsterkapitel unter Non-Player-Characters auf Seite 433, warum auch immer dort.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 10.07.2020 | 18:48
Super danke ! Ich hatte einfach aufgegeben (eher unwahrscheinlich das man die braucht). Ich werde mal die Monstereinträge sammeln und mit Seitenzahlen versehen (und dem Hinweis in welchem Buch die sind). Das mag anderen das Leiten erleichtern.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: La Cipolla am 11.07.2020 | 10:15
Hat das noch niemand im Internet getan ...? o.o Oft ist man doch nicht der erste, der auf so eine Idee kommt.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 3.10.2020 | 09:46
Auch nach mehrmaligem Leiten bleibt es dabei das die Monster, Schätze etc. besch...eiden einsortiert sind. Das einzig positive: Je öfter man vorbereitet desto besser kennt man sich im eher kleinen Monsterkapitel aus und weiß auch die Art besser einzuschätzen wie Monster einsortiert sind. Troglodyte Brute sucht man dann von Anfang an nicht mehr unter T oder B.

Schön auch das Dinge immer wieder unterschiedlich benannt werden. Den "Shield of Volkan" findet man deshalb unter G wie "Golden Shield of Volkan". Doof nur das der im Abenteuer nie so genannt wurde.

Was das Balancing angeht, sind meine Spieler gerade über einen Patzer gestolpert. Sie haben gerade den "Bow of Cupidity" gefunden. Einmalig Täglich kann man nach einem Treffer das Ziel zwingen einen Safe zu machen. Bei einem Fehlschlag ist es eine Stunde lang charmed. Soweit so gut. JEDER andere Charm Effekt beinhaltet die Klausel das das Opfer den Charm abschüttelt wenn es angegriffen wird. Fehlt hier. Heißt also (wenn man das nicht Hausregelt) das ein Gegner im Zweikampf nach einem vermasselten Rettungswurf wehrlos ist und vom "Helden" (ist es dann noch einer ?) in Ruhe zerschnitten werden kann. Währe einfach gewesen das zu vermeiden z.B. indem man schreibt das der Bogen genau wie ein Charm Person wirkt. Da steht das nämlich drin (und so werde ich das auch Handhaben).

Und ja, die Kampagne besteht bis jetzt immer noch aus einer kontinuirlichen Aneinanderreihung von Kämpfen (und ich gehe nicht davon aus das das besser wird). NPCs sind bisweilen etwas unlogisch und es wirkt oft konstruiert warum denn nun die Helden alles regeln sollen.

Einer der Könige ist z.B. ein verzweifelter Trunkenbold der die Hilfe der Helden braucht. Unter anderem um eventuelle diplomatische Verhandlungen mit einer Priesterschaft zu führen. Das der König das selbst nicht gebacken bekommt (oder es zumindest versucht) ist schon grenzwertig (aber okay, er ist halt dauerbetrunken). Meine SC's "Okay, und keiner seiner eigenen Priester, Offiziere oder sonstigen Berater hat sich dieser Sache angenommen ? Die gucken nur zu wie er trinkt und lassen den Dingen ihren lauf ?". Da haben meine Spieler recht. Das ist schwach und unglaubwürdig.

Und dann ist da noch diese Sache mit dem Friedenspakt zwischen den Göttern und den Titanen. Findet man irgendwo wann der genau ausläuft ? Bislang besagt das Buch nur "bald". Solange dürfen die Parteien halt nicht agieren. Die Titanen schicken aber Horden von Monstern, das geht dann ? Okay, sind halt Stellvertreter. Die guten Götter dürfen jedenfalls nicht direkt eingreifen da ihnen durch den Pakt die Hände gebunden sind. Okay. Sollte das nicht auch für die Titanen gelten ? Die greifen aber laut Abenteuer durchaus auch mal direkt die Helden an. Echt jetzt ? Ist damit der Pakt hinüber und die guten Götter dürfen jetzt auch loslegen ? Man könnte auch sagen das die Titanen halt tricksen. Doof nur das Sydon (der Typ der einfach mal einen Blitz auf die Helden schleudert) eine rechtschaffene Gesinnung hat.

Seufz. Es paßt halt einfach vieles nicht so richtig zusammen. Ich habe mehr und mehr das Gefühl das die Kampagne an sich zwar durchaus getestet wurde, die Buchform jedoch nicht.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 3.10.2020 | 12:01
Ich kann dir in den meisten Punkten nur zustimmen. Okay, die regeltechnische Seite interessiert mich jetzt erfahrungsgemäß nicht so, aber die innere Logik und speziell die Sache mit dem Pakt, der ja von einer Seite schon längst gebrochen wird, hat mir auch zu schaffen gemacht.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Colgrevance am 3.10.2020 | 15:04
Hm, das mit dem Pakt hört sich in der Tat ziemlich doof an - interne Konsistenz bzw. Widerspruchsfreiheit finde ich eine Grundvoraussetzungen für gute Abenteuer (und Rollenspielmaterial allgemein, aber das gehört hier nicht her).

Wie aufwändig wäre es denn, das abzuändern, z. B. indem nur Diener der Titanen eingreifen?
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Galotta am 3.10.2020 | 15:41
Meine Spieler haben sich gar nicht gefragt was im Spiel der Götter die Regeln sind. Und waren zufrieden damit.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Sashael am 3.10.2020 | 16:07
Meine Spieler haben sich gar nicht gefragt was im Spiel der Götter die Regeln sind. Und waren zufrieden damit.
Als SL hat man davon rein gar nichts.
Das war einer von vielen Gründen, warum ich bei meinem ersten Run mit Grabmal der Vernichtung nicht warm geworden bin.
Wenn ich mir als SL alle Nase lang nen Facepalm gebe, weil der Hintergrund so gedankenlos hingerotzt wurde, dann hab ich irgendwann Schwierigkeiten mit der Präsentation.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 5.11.2020 | 07:42
Und mal wieder ging ein Spielabend ins Land. Und wieder mal gab es Probleme. Diesmal war das Encounter Balancing für den Popo. Meine Spieler haben heute die Dritte der drei Quests beendet. Sie haben sich dabei nicht an die empfohlene Reihenfolge gehalten, sondern erst zum Schluß (auf Stufe 4) die Mithralminen in Angriff genommen. Sollte also ein bißchen leichter sein als normal.

Folgende Probleme:
Logik - Die Mithralminen sind offensichtlich als Dungeon gedacht den man sich Raum für Raum vornimmt. Das habe ich auch so gehandhabt weil es ansonsten zu schwer werden dürfte. Vom Mittelpunkte der Anlage aus sind es allerdings nur 100ft (ca. 30m) in jede Richtung. Sobald also irgendwo gekämpft wird müßten also eigentlich sämtliche Minenbewohner alarmiert sein und (je nach Interesse) auch angelaufen kommen. Sprich: Hier hätte es dem Abenteuer gut getan wenn man die Karte mit der Anmerkung versehen hätte das die Tunnel zwischen den Räumen deutlich länger als dargestellt sind. Witzig auch das man Angaben bekommt wie oft man auf wandernde Monster stößt. In einer Anlage mit 60m Durchmesser. Ja ne, ist klar.

Encounter Design - Vorausgesetzt die Helden kämpfen nicht gegen die gesammelte Dungeonhorde in einem Rutsch (siehe "Logik" oben) ist das soweit auch gut machbar (vermutlich auch für Helden die noch nicht Stufe 4 sind). Doch dann kommt der Endkampf. Ich weiß nicht was die Designer da geraucht haben, aber ein Gegner der jede Runde 3 Angriffe mit einem +12 Angriffsbonus macht (also fast autotreffer) die jeweils effektiv 4W6 + 8 Schaden verursachen UND auch noch dafür sorgen das getroffene Charaktere mit großer Wahrscheinlichkeit für den Rest des Kampfes einen Nachteil auf ihre Angriffe bekommen, ist für Helden dieser Stufe vielleicht wenig hart, oder ? Meine Jungs haben das mehr schlecht als recht überstanden (es hilft das man mit Word of Healing immer wieder Leute aufspringen läßt die dem Gegner dann zumindest einen Angriff abnötigen um wieder ausgeschaltet zu werden), aber wie gesagt, eigentlich sind die Charaktere sogar noch niedrigstufiger als es bei uns der Fall war. Unser Minotaur ist (dank "Healing Word") jedenfalls bestimmt 3-4 Mal zu Boden gegangen bis das Viech dann endlich den Heiler ausschalten konnte (oh, das Ding hat auch noch einen relativ hohen Intelligenzwert, wird also nicht Wahllos angreifen sondern eigentlich eher mit System).

Encounter Beschreibungen - Die Beschreibung im Abenteuerteil sagt folgendes:  "He is intelligent enough to hold a conversation with the heroes". Aber auf welcher Sprache ? Ich guck mal im Monsterkapitel nach. Huh ? Dort steht: "Understands Abyssal but can't speak". Ooookay ? Na gut, "Spezifische Angaben schlagen generelle Angaben." Also kann er halt eben Gemeinsprache und Sprechen. Sowas sind kleine Unstimmigkeiten die ich einem Buch nachsehen könnte. Bei den ganzen anderen Problemen stößt mir sowas dann aber noch zusätzlich sauer auf.

PS: Damit ihr nicht suchen müßt: Den "Young Cerebus" findet man natürlich unter "S" auf Seite 416.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 16.12.2020 | 23:00
[Diesen Teil des Posts aus Haftungsgründen entfernt - SirMyhots]

Ansonsten bleibt es dabei, das ich je länger ich die Kampagne leite, desto mehr Dinge finde die mir sauer aufstoßen.

Maßstäbe auf Landkarten ? Kann man sich ausdenken.
Maßstäbe auf Dungeonkarten ? Machen keinen Sinn.
Texte und Bilder stimmen nicht überein usw...

Ich versuche meinen Frust vor meinen Spielern zu verbergen damit ich ihnen nicht den Spaß nehme. Und während des Spiels kommt dann tatsächlich (auch für mich) wieder ein bißchen Spaß auf. Das liegt aber definitiv nicht an der Kampagne, sondern einzig an den Mitspielern mit denen ich einfach gerne Spiele.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Sashael am 16.12.2020 | 23:44
I feel you.

Mittlerweile wünsch ich mir schon eine "Trash-Gruppe", mit der ich Kaufkampagnen einmal so weit anzocken kann, bis ich die gröbsten Fehler entdeckt und verstanden habe, um dann das Ding mit meiner "guten Gruppe" dann "richtig" zu spielen.  ::)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: La Cipolla am 17.12.2020 | 07:58
Ich würde mich am Ende sehr über einen Zusammenfassungspost! Dann kann man besser einschätzen, ob die Fehler für einen selbst auch so fatal sind, und falls nicht, was man ändern/ergänzen sollte etc. :|

Das Ganze klingt schon total ärgerlich.
Daher nicht als Verteidigung des Buchs, sondern als ganz praktische Idee, weil ihr das Abenteuer ja jetzt nun mal spielt und die Spieler Spaß daran haben: Vielleicht würde es DIR als SL helfen, die generelle Einstellung zu ändern und das Buch weniger als fertige Kampagne und mehr als Ideensteinbruch für einen eigenen Storyverlauf, eigene Monsterwerte, eigene Encounter-Balance u.ä. zu nutzen? Mir ist klar, dass das nicht das ist, was du von dem Buch wolltest, aber wenn du die ganze Zeit nur frustriert bist, hast du da ja nix von. Dann kannst du die Kampagne auch sensibel kürzen und schneller zu einer weniger arbeitsintensiven Kampagne übergehen.

Zitat
Mittlerweile wünsch ich mir schon eine "Trash-Gruppe", mit der ich Kaufkampagnen einmal so weit anzocken kann, bis ich die gröbsten Fehler entdeckt und verstanden habe, um dann das Ding mit meiner "guten Gruppe" dann "richtig" zu spielen.  ::)

Ich empfehle da, sich Leute/Reviewer/Gruppen im Internet zu suchen, die ähnlich auf Produkte reagieren, oder generell immer sehr bewusst mit den eigenen Wünschen im Hinterkopf an Meinungen, Reviews u.ä. heranzugehen. Das hat für mich genau diesen Effekt; bei Tyranny of Dragons und Dragon Heist fand ich es besonders deutlich. Obwohl die Reviews im Gesamtbild immer irgendwie "gut" ausfallen (gerade Amis haben da eine komische Kultur, finde ich), ist zwischen den Zeilen auch klar geworden, dass beide Kampagnen sehr unterschiedliche Bedürfnisse ansprechen. In Dragon Heist hieß es dann bspw. oft "the GM has to put some work into this campaign / but then it's very good!" oder sowas – was für einige Leute eine klare Warnung und für andere ein absoluter Pluspunkt ist. :D (Übersetzt heißt es ja einfach: Man findet in diesem Buch keine "by the book" spielbare Kampagne, sondern einen Haufen cooler Ideen, die man aber selbst verbinden und auffüllen muss.)

Eigentlich kann ich es aber auch kürzer ausdrücken: Rollenspiel und gerade klassisches Rollenspiel à la D&D ist wirklich zu individuell, als dass man Kaufkampagnen blind kaufen könnte, zumindest wenn man etwas möchte, das nicht nur so la-la, sondern WIRKLICH zu den eigenen Bedürfnissen und zur eigenen Gruppe passt. Man muss da immer mit einem sehr egoististischen Mindset herangehen, finde ich. Also nie "Ist diese Kampagne gut?", sondern immer vorrangig "Passt diese Kampagne zu mir/uns?"!

Womit ich das Problem im Thread übrigens nicht auf eine Meinungsfrage reduzieren will ... sowas wie sinnlos/dumm verteilten Stats oder schwer im Buch zu findende Monster ist einfach schlecht. xD Ich sage nur, dass das in meiner Erfahrung selten das Hauptproblem ist, wenn Leute ein Problem mit einer Kaufkampagne haben – und vor allem meine ich, dass all das bestimmen sollte, wie wir Meinungen und Reviews über Kampagnen lesen. Dann wird praktisch jeder andere Gruppe im Internet zur Trash-Gruppe. ;D
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 17.12.2020 | 08:19
Da hast absolut recht. Und viele meiner Kritikpunkte sind auch Gemäkel an Kleinigkeiten die ich locker ignorieren könnte... WENN es denn die einzigen Mängel währen. Da es aber eben leider nicht die einzigen Mängel sind, fallen diese dann noch zusätzlich störend auf bzw machen mir in ihrer Gesamtheit das Erlebnis madig.

Und ja, der "Ideensteinbruch" ist vermutlich die beste Herangehensweise.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: felixs am 17.12.2020 | 08:36
Also, wenn Halborks sowas wie Thraker wären, dann würde das ja schon fast der historischen Vorlage entsprechen  ;)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Zeus am 17.12.2020 | 10:52
Ich war ja ziemlich versucht, OotD zu bestellen. Gut, dass ich vorher diverse Reviews und Post von Leuten gelesen habe, die das Ding tatsächlich mal gelesen und auch bespielt haben. Klassischer Fall von "der erste Eindruck kann ziemlich täuschen". Mich würden die ganzen hier im Faden angesprochenen Mängel auch unglaublich nerven. Wenn ich schon Abenteuer oder Kampagnen kaufen, dann erwarte ich, dass mir für mein Geld auch Arbeit abgenommen und nicht noch mehr aufgehalst wird.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 6.01.2021 | 18:17
Wir sind inzwischen im nächsten großen Kapitel des Bandes angekommen (es geht zur See !). Ich dachte ja ich wäre inzwischen auf die meisten Ärgernisse vorbereitet, aber nein. Hier wird alles noch schlimmer. Von absolut lächerlichem NPC Verhalten über Stat-Kästen die keinen Sinn machen, leere und absolut nutzlose Karten, bis hin zu Monstern deren Werte NOCH besser versteckt sind als in der Vergangenheit wird hier noch überall einer draufgelegt.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Green Goblin am 6.01.2021 | 18:37
Du machst einen echt heiß auf das Buch.  ;D
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Tegres am 6.01.2021 | 18:46
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie nach über 40 Jahren Publikationsgeschichte von Rollenspielen immer noch solche Produkte auf den Markt geworfen werden (und gekauft werden). Judges Guild hat in den 70ern (!) besser organsierte Abenteuer herausgebracht als das, was heute für die 5. Edition erscheint. Diverse Indie- und OSR-Publikationen zeigen ebenfalls, wie Abenteuer wesentlich besser, also spielbarer und spieltischorientierter gestaltet werden können. Selbst ein Monstrum wie "Masks of Nyarlathotep" ist besser organisiert (auch wenn da ebenfalls noch Luft nach oben ist). *kopfschüttel*
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 6.01.2021 | 19:25
Du machst einen echt heiß auf das Buch.  ;D

Falls jemand neugierig geworden ist - ich hätte ein Exemplar abzugeben ~;D

(Wobei ich es fairerweise als Ideensteinbruch durchaus schick finde.)
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 6.01.2021 | 19:53
Ideensteinbruch ist mMn das einzige zu dem man das Buch sinnvoll nutzen kann. Als Kampagne ist es mMn so ziemlich das unbrauchbarste was mir je untergekommen ist. Fairer weise muß ich aber auch darauf hinweisen das ich gar nicht so viele Fertig-Abenteuer besitze. Mein Horizont ist also nicht sehr groß. Dennoch. Das hier geht mMn über einfache Fehler weit hinaus und geht eher in den Bereich kompletter Unfähigkeit was Abenteuer-Design angeht.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Rhylthar am 6.01.2021 | 19:58
Ich bin ja fast versucht, es mir mal anzugucken... 8]
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Green Goblin am 6.01.2021 | 20:22
Ich auch.  ~;D Was willst du dafür haben, Herr Weltengeist?
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Weltengeist am 6.01.2021 | 20:47
Ich auch.  ~;D Was willst du dafür haben, Herr Weltengeist?

Du hast 'ne PM.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 24.01.2021 | 01:14
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie nach über 40 Jahren Publikationsgeschichte von Rollenspielen immer noch solche Produkte auf den Markt geworfen werden (und gekauft werden).

Wieso man sowas rausbringt kann ich dir nicht beantworten.

Ich kann dir aber beantworten warum ich es gekauft habe.

Es sah interessant aus. Also habe ich mir im Netz auf diversen Seiten Reviews und Rezensionen angesehen. Und Ausnahmslos ALLE waren begeistet. Inzwischen bin ich mir sicher das ausnahmslos NIEMAND dieser Kritiker die Kampagne wirklich geleitet hat. Man hat nur das Buch durchgeblättert, hier und dort ein wenig gelesen und danach ein Urteil gefällt. Und beim ersten Durchblättern und Reinlesen wirkt es auch tatsächlich super ! Die von mir kritisierten Punkte kommen ja meist nur zum Tragen wenn man sich wirklich genau mit dem Text auseinander setzt (weil man den nächsten Abend vorbereitet) oder als SL im Buch bestimmte Infos (wie Monster oder Gegenstände) suchen muß.

Ist mir auf jeden Fall eine Lehre keinen Kampagnen-Rezensionen mehr zu vertrauen wenn nicht ausdrücklich erwähnt wird das der Rezensent das selbst mal angespielt hat.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Galotta am 24.01.2021 | 09:52
Die von mir kritisierten Punkte kommen ja meist nur zum Tragen wenn man sich wirklich genau mit dem Text auseinander setzt (weil man den nächsten Abend vorbereitet) oder als SL im Buch bestimmte Infos (wie Monster oder Gegenstände) suchen muß.
Oder man arbeitet mit dem PDF und findet Dinge einfach viel schneller?
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 24.01.2021 | 10:16
Ich habe da nicht explizit drauf geachtet, aber die meisten Reviews haben mMn das Buch besprochen (in den Video-Reviews wurde auch gerne mit dem Buch herumgewedelt). Aber ja, beim finden von Dingen ist die PDF natürlich ganz klar im Vorteil !

An den anderen Kritikpunkten (NPC Verhalten, miese Karten, Encounter Balancing) ändert aber auch die PDF nichts.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Tegres am 24.01.2021 | 11:21
Nur um Missverständnissen vorzubeugen: Das war kein Vorwurf an dich, Runenstahl. :) Um dieses Thema nicht weiter OT zu führen, habe ich einen Thread zum Thema "Schlechte Abenteuer und wohlwollende Rezensionen" (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117808.msg134954330) aufgemacht.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Green Goblin am 24.01.2021 | 11:30
Ich habe das Buch ja jetzt von dem Weltengeist erstanden, vielen Dank nochmal an dieser Stelle, es kam wie neu an, und nun werde ich mir das Buch auch mal zu Gemüte führen. Ich bin gespannt, ob ich Deine Kritkpunkte nachvollziehen kann, Runenstahl. Aber natürlich habe ich das Buch dann auch erstmal nur gelesen und noch nicht damit „gearbeitet“.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Zeus am 24.01.2021 | 11:33
Ist mir auf jeden Fall eine Lehre keinen Kampagnen-Rezensionen mehr zu vertrauen wenn nicht ausdrücklich erwähnt wird das der Rezensent das selbst mal angespielt hat.

Man muss sich doch nur anschauen, wie schnell nach Veröffentlichungsdatum solche Rezensionen inzwischen erscheinen. Gerade bei Kampagnen ist es dann doch sehr offensichtlich, ob das Ding wirklich am Spieltisch ausgiebig getestet wurde oder nicht. Ich kann da auch bei Reviews anderer großer Kampagnen immer nur den Kopf schütteln, in denen mir jemand eine Woche nach Erscheinen erklären will, wie toll diese doch seien.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: La Cipolla am 24.01.2021 | 11:54
Ich würde da deutlich differenzieren.

1. Transparenz, was den Hintergrund des Reviews angeht, sollte in meinen Augen absolut selbstverständlich sein – hat jemand das Buch nur überflogen? Einmal schnell durchgelesen (und vielleicht einzelne Teile ausgelassen)? Komplett durchgearbeitet? Vorbereitet? Bespielt? Dreimal mit verschiedenen Gruppen bespielt? Einen Teil davon als One-Shot gespielt? Ausgeschlachtet? Etc.
Ist aber natürlich nicht selbstverständlich, leider!

2. That being said, Rollenspieler haben unterschiedliche Bedürfnisse, selbst bei Kampagnenbüchern. Wenn ich mir ein Kampagnenbuch bspw. nur kaufe, weil ich das Setting mag und mehr darüber lesen will, habe ich nichts von einem Review, das sich ausgiebig über die Balance auslässt. Genau genommen brauche ich nicht mal einen Reviewer, der die Kampagne gespielt hat; viel wichtiger ist, dass er ein gutes Gespür für das Setting und den Schreibstil hat. Wenn ich das Buch nur ausschlachten will, liegt der Fokus wieder ganz woanders.
Deshalb lieber Transparenz! Dann kann ich selbst einschätzen, ob mir das Review was bringt.
Und falls an dieser Stelle jemand sagen will, dass Kampagnen gespielt werden sollten: Das bringt mir nichts, wenn ich sie nicht spielen werde. *shrug* Und da das für viele Leute gilt, gibt es auch große, diverse Zielgruppen für mannigfaltige Herangehensweisen, was Reviews angeht.

Schlussfolgerung!
Das Problem ist in meinen Augen nicht, dass Reviewer ihre Kampagnenbücher nicht spielen. Das Problem ist viel eher, dass wir ein seltsames, vollkommen unpraktikabel formalisiertes Verständnis von Reviews haben. Reviews sollen irgendwie a) immer schnell erscheinen und b) ein vollständiges Bild der Kampagne, wie sie streng by the book gespielt wird, abgeben. Das ist aber nicht nur unrealistisch, sondern auch kompletter Humbug, weil gerade im Rollenspielbereich keine zwei Gruppen gleich spielen und keine zwei Käufer dieselben Ansprüche haben. Das merkt man imho auch an dem absoluten WAHNSINN, dass Reviewer immer noch Prozentwertungen, Punktverteilungen mit Objektivitätsanspruch und ähnlichen Bullshit ans Ende ihrer Texte packen.

tl;dr – Reviews sollten klarmachen, wie und mit welchen Zielen der Reviewer an das Projekt herangegangen ist, ob es die entsprechenden Anforderungen erfüllt hat, und, wenn man besonders gut ist, welche Ziele man damit vielleicht stattdessen verfolgen könnte. Damit kann ich als Leser dann auch wirklich was anfangen und bin nicht einfach nur frustriert, wenn mein Eindruck ein komplett anderer ist.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Samael am 24.01.2021 | 13:43
Ich würde auf die meisten Rezis nicht viel geben im Bereich RSP. Von Sammlern für Sammler... Tolles Artwork und leidlich geschriebene Stimmungstexte und zack ist die Jubelarie da. Auch wenn das Werk für den Gebrauch unzulänglich ist.

Es gibt Ausnahmen, uA einige Rezensenten hierzuforum oder Bryce von tenfootpole, aber dem Mainstream ist nicht zu trauen. Da wird doch 90% über Coverartwork an den Mann gebracht.

Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 11.02.2021 | 12:40
Ich bin gespannt, ob ich Deine Kritkpunkte nachvollziehen kann, Runenstahl.

Das interessiert mich auch !
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 19.03.2021 | 19:16
Und Green Goblin ? Magst du uns von deinem Eindruck berichten ?
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 26.03.2021 | 19:40
Und wieder spielen wir weiter, und wieder überraschen mich die Autoren damit das sie immer noch in der Lage sind MEHR Mist zu bauen.

Es gilt einen Mord aufzuklären. Ihr erwartet ein klassisches Detektivabenteuer ? Fehlanzeige. Das Buch gibt ein paar lose Theorien vor wer es gewesen sein könnte. Es gibt aber keinerlei Hinweise für die SC zu finden. Die Autoren sagen dann das der SL entscheiden soll wer es war. Danke. Dafür kaufe ich mir Fertigabenteuer.

Aber es geht NOCH schlechter !

Einer der epischen Pfade (spezielle auf die Kampagne zugeschnittene Hintergründe für die SCs, eigentlich eine tolle Idee !) ist ein Held der hier Schiffbruch erlitten hat. Eine seiner speziellen Aufgaben ist es unter anderem seine Mannschaft zu finden. Nun waren die Helden bei einer Hexe, haben ihre Rätsel gelöst und bekamen von ihr einige Fragen beantwortet. Der SC fragt natürlich ob sie weiß wo seine Mannschaft ist. Ich also gesucht. Und gesucht. Und gesucht (das Buch hat ja keinen Index).... schließlich habe ich gegoogelt. Und siehe da ! Diese Info gibt es nicht im Buch. Das kann ich mir also wieder selbst überlegen... nur das der Hinweis darauf, das man das selber machen muß halt auch fehlt. Abermals vielen Dank an die Macher. Das ist wirklich Abenteuer-Design der Marke "Ach, wir hatten keine Lust mehr und das Geld der Backer haben wir ja eh schon in der Tasche."

Ich bete, das wenn mir die Typen mal über den Weg laufen sollten, das ich die Fassung behalte und kein Verbrechen begehe. Das Buch ist jedenfalls eines.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Samael am 26.03.2021 | 20:24
Tja, style over substance - ein Kernproblem in unserem Hobby.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 27.03.2021 | 00:17
Ist es das ?

Wie vorher schon erwähnt kenne ich nicht sooo viele Fertigabenteuer, aber eine derartige Autoren-Inkompetenz ist mir bislang nicht untergekommen. Selbst über 30 Jahre alte DSA Abenteuer mit all ihren Fehlern waren da besser. Ich denke die Typen sollten lieber dabei bleiben für Videospiele zu arbeiten. Das können sie besser.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Samael am 27.03.2021 | 07:13
Ist es das ?


Ja. Ich behaupte, dass sehr viele Produkte beinahe ausschließlich über Thema und Optik verkauft werden. Gerade z. B. im Bereich D&D5. Aber auch anderswo.
 
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Domlos am 29.03.2021 | 07:04
Wir sind jetzt kurz vor Mytros und mir gefällt die Kampagne sehr gut. Wir sind aber auch nur Bier und Bretzl Rollenspieler. Ich geh in mein Roll20 account und leite fast ohne jede Vorbereitung das Abenteuer.
Manchen Kritikpunkt kann ich nachvollziehen, aber die meisten Kritikpunkte treffen meines Erachtens auf alle Rollenspielkampagnen zu. (Plotlöcher, lose Szenarien usw.).
Manchmal merkt man den Designern an, dass sie aus der Videospielecke kommen.
Im Vergleich habe ich Abstieg nach Avernus angefangen, das ist dagegen richtig schlecht. Wir hatten jetzt schon 12 Spielsitzungen Spaß und alle freuen sich darauf weiterzuspielen.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Sashael am 29.03.2021 | 08:14
Wir sind aber auch nur Bier und Bretzl Rollenspieler.
Man kann halt auf jeder zugefrorenen Pfütze Schlittschuh laufen, aber für Eistauchen braucht man doch etwas Tiefe. :)

Ich finde mich auch immer wieder in der Position, wo ich die ganzen fehlenden Feinheiten einer Kampagne bemerke und mir als SL das irgendwann überhaupt keinen Spaß mehr macht, obwohl meine Spieler noch fröhlich dabei waren. Und spätestens, wenn die Spieler tiefer ins Setting eintauchen und unausgearbeitete Flags anspielen, also mehr von der Kampagne wollen als einfach nur von A nach B zu gehen und die Encounter abzuarbeiten, kippt das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Leiten um.

Die ganzen von Runenstahl beschriebenen Probleme würden mir auch die Kampagne komplett vergällen.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Sphyxis am 8.04.2021 | 23:53
Mhm, ja, das liest sich für mir bei Runenstahl auch sehr furchtbar. Ich habe deswegen Abstand von meinem anfänglichen Interesse für die Dragonlords genommen.
Was mich aber jetzt persönlich interessieren würde: "Odyssey of the Dragonlords" ist ja nur nu die Third Publisher Variante eines griechische Antike angehauchten Setting. Wie schneidet denn die WotC-Version "Mythic Odysseys of Theros" in der Nachbetrachtung im Vergleich ab?
Klar, MtHG-Setting. versteht man das auch ohne tiefere Magickenntnisse? kann man daraus sein Antikes Setting ziehen und funktioniert es in sich sinnlogischer als die Dragonlords? Ich weiß, keine große Kampagne, nur ein paar Abenteuer. Aber nach der sehr tiefen Betrachtung der Dragonlords, würde mich eben ein Vergleich interessieren.
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Runenstahl am 9.04.2021 | 00:32
Wir sind jetzt kurz vor Mytros und mir gefällt die Kampagne sehr gut. Ich geh in mein Roll20 account und leite fast ohne jede Vorbereitung das Abenteuer.
Manchen Kritikpunkt kann ich nachvollziehen, aber die meisten Kritikpunkte treffen meines Erachtens auf alle Rollenspielkampagnen zu. (Plotlöcher, lose Szenarien usw.).

Respekt, mich hat die Vorbereitung jedesmal in den Wahnsinn getrieben !

Die Begründung das andere das auch schlecht machen, hilft allerdings nicht wirklich. Du hast geschrieben das du manche Kritikpunkte nachvollziehen kannst. Welche kannst du denn nicht nachvollziehen ?

Ansonsten freut es mich das ihr Spaß daran habt ! Mich interessieren weiterhin verschiedene Meinungen zu der Kampagne (vielleicht bin ich ja auch nur überkritisch).
Titel: Re: Odyssey of the Dragonlords
Beitrag von: Zeus am 26.07.2022 | 10:49
Wie schneidet denn die WotC-Version "Mythic Odysseys of Theros" in der Nachbetrachtung im Vergleich ab?

Besser. ;)

Allerdings ist MOoTh eben kein Kampagnen- oder Abenteuerband, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nur eine vergleichsweise kurze, aber dichte Settingbeschreibung mit einem kurzen Beispiel-/Einstiegsabenteuer. Daher ist ein Vergleich zu OotD vielleicht nicht ganz fair. Trotzdem steht bei von den beiden mir nur MOoTh im Regal. Und das wird nach diesem Faden bzw. Runenstahl Erfahrungen auch erstmal so bleiben.