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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: am 4.06.2020 | 12:27

Titel: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: am 4.06.2020 | 12:27
Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ? Ja die meisten Spiele ermöglichen einem auch böse Sc zu spielen aber sind zum Großteil darauf ausgelegt Helden oder zumindest Halbgut e Abenteurer zu Spielen. Die Dann Zwar Morden und Foltern aber es trifft ja nur Orks oder Leute mit Böser Gesinnung. Viele Spiele bitten kaum unterstützen für eine Böse Gruppe (Tipps ,Abenteuer, Sonderregeln usw) und manche verbitte oder bestrafen es sogar.  So nicht Schurke mag kein Gutes Beispiel sein weil es nicht für Erwachsende gemacht wurde aber nun wo... . Ja Wo bleibt eigentlich so Nicht Held als Düsteres Spiel für Erwachsene? Selbst die Welt der Dunkelheit versucht einen über Menschlichkeit und Pfade bei Vampiren und damit das die bösen die Welt auslöschen wollen bei Werwolf und Magier in die Gute Richtung zu prügeln. Superhelden spiele verbieten zwar das Superschurken Spiel nicht aber nur wenige bieten auch nur halb so viel Hilfestellung dafür und ein Superschurken Spiel das halt für das spielen von Fliegenden Kostümierten Schurken Entwickelt wurde und sie nicht nur als Abfall Produkt zum Heldenspielen erlaubt scheint es nicht zu geben. Nun Frage ich mich was das soll. Moral bedenken ? Wohl Kaum. Die Großen Bosse scheinen wohl zu glauben das ein System/setting für Schurken aus zb Fantasy,Superkräfte und Urbaner Fantasy sich nicht Gut genug verkaufen würde. Oder ?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tigerbunny am 4.06.2020 | 12:50
Die Bösen zu spielen ist mMn schlicht und ergreifend stinklangweilig oder gar geschmacklos. Ich meine, im Ernst, wie krank muss man sein, aus gewissenlosem Mord, Raub, Völkermord, Vergewaltigung oder ähnlichem Spielspass zu ziehen? Selbst Shadowrun, wo man Berufsverbrecher spielt, hat da harte Settingsetzungen bezüglich Wetwork und das ist gut so. Im Kompendium zur 3. Edition war unter anderem auch die Rede davon, dass man in alternativen Kampagnen wie z. B. Mafia eigentlich kein Karma vergeben kann, weil das organisierte Verbrechen verwerfliche Dinge tut, die nicht mit positiver, kosmischer Energie belohnt werden.

Das Höchste der Gefühle sind vielleicht noch tragische Wesen wie Vampire, wo es dann aber darum geht, sich die Menschlichkeit irgendwie zu erhalten oder den Pfad der Vergebung zu beschreiten.

Für das BöseTM braucht man keine Extra-Spiele, weil man, wenn denn mal das Bedürfnis für 1-2 Sitzungen entstehen sollte, mit vorhandenem Material schnell und einfach improvisieren kann.

Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.06.2020 | 13:00
SCs die raubend und mordend durch die Gegend ziehen sind häufig genug um nen kompletten Kategorienbegriff zu haben (Murderhobo).
Shadowrun ist da mittlerweile auch recht ambivalent, der Gutmenschenrunner ist nicht mehr so wirklich die Norm und hart nach dem Buch kann man auch für maximal arschiges Wetwork zumindest in 5e noch ordentlich Karma kassieren.
Aber selbst in den alten Editionen war man im Grunde ein bezahlter Krimineller der fürs abmurksen von Leuten Kohle kassiert.

Davon ab ist es immer noch ein Spiel. Solange sich alle bewusst sind was sie spielen kann man da alles machen, weil es keine Opfer gibt.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: BBB am 4.06.2020 | 13:04
Ich glaube aber tatsächlich, dass ein System, das auf "böse" SCs ausgelegt wäre, sich nicht rentieren würde. Ich kenne viele Runden, die mal probiert haben, böse Charaktere zu spielen. Mich selbst eingeschlossen. Aber ganz ehrlich: Tigerbunny hat recht, es wird entweder langweilig, das länger als ein bis zwei Sitzungen zu machen, oder aber echt... widerlich.
Ich kenne nur eine einzige Gruppe, die böse Charaktere spielt, hier in einer DSA Hintergrundwelt. Und das seit Jahren und mit Freude.
Alle anderen, die das mal versucht haben, haben das schnell wieder eingestellt.

Darauf lässt sich glaube ich kein business aufbauen...
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 4.06.2020 | 13:16
Die erste Gegenfrage, die sich mir stellen würde, ist, was am "die Bösen" spielen überhaupt so interessant sein soll. Denn aus meiner Sicht präsentiert sich das, speziell so, wie das vom OP in Dutzenden von anderen Fäden auch schon herübergekommen ist, ungefähr so: entweder lasse ich mich da wirklich mit allem und scharf drauf ein und spiele dann entsprechende Monster in Menschengestalt auch voll aus, komplett mit so "schönen" Sachen wie Schutzgelderpressung, Drogenhandel, Kinderpornographie, Vergewaltigung, und Serienkillertum, was dann, wenn ich mich als Spieler tatsächlich daran hochziehe, eventuell einige unwillkommene Rückschlüsse auf meine Persönlichkeit zulassen dürfte...oder aber ich will in Wirklichkeit doch nur meine "cooler Rebell gegen das System in coolen schwarzen Rebellenklamotten mit Spikes"-Fantasien ausleben, dann ist aber das B-Wort strenggenommen nur noch Augenwischerei.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: OldSam am 4.06.2020 | 13:16
Cool finde ich sowas in einer ironischen und etwas verharmlosenden Art und Weise wie es beim PC Game Dungeon Keeper der Fall ist - a la bekämpfen Sie den hinterlistigen Palladin, der es wagt ihren schönen Dungeon plündern zu wollen ;) Sowas ist v. a. mal lustig für Oneshots oder ne Minikampagne. Und da würde ich auch sagen, dass man das normalerweise sehr simpel improvisieren kann, wenn man ein flexibles System hat.

Aber auf Dauer, bzw. so grundsätzlich als Kampagne, ist es in der Tat eher strange, kaum Herausforderung und wird sehr schnell geschmacklos, daher ist es wohl als eigenständiges Spiel nur für sehr wenige Leute interessant.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: unicum am 4.06.2020 | 13:25
Mach doch Spielleiter - kannst die ganzen Bösen spielen, selbst dein Oberbösewicht den die Spieler wegbatzen - ist doch nur einer der unterlinge von dir - denn DU und nur DU bestimmst wie es weitergeht,... du hast die alleinige Macht - ohne Dich kommen diese thumben Spieler doch garnicht zusammen. Du bist es der das regelwerk vorgibt,... der die eckeligen dinge beschreibt welche die NSC machen,...
...


Nein im Ernst. Ich brauch das Böse spielen als Rollenspielregelwerk nicht wirklich. Wenn ich schon von einem Spieler die Beschreibung bekommen wie dieser nun einen Gefangenen Verhört gibt das bei mir eher Abzüge weil ich Folter wiederwärtig finde. Allenfalls passiert dann das was eben bei Folter passiert - man bekommt Antworten von denen der gefolterte Denkt das der Folterknecht sie höhren will - von der Warheit weit entfernt. Es ist nicht von ungefähr das man Folter als instrument der Warheitsfindung eigentlich Weltweit nicht anerkennt - hier und da wird es aber noch als erziehungsmethode verwendet - keinen deut besser.

Auch bin ich eigentlich so erzogen das ich mich besser fühle wenn ich etwas positives mache als wie wenn ich was moralisch verwerfliches mache.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: am 4.06.2020 | 13:33
OldSam/ kaum Herausforderungen  ? Mh könntest du das näher erklären ? Danke .
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.06.2020 | 13:36
Die erste Gegenfrage, die sich mir stellen würde, ist, was am "die Bösen" spielen überhaupt so interessant sein soll.

Frag das doch mal die 45 Millionen Käufer von GTA5.
Da mordet, raubt und foltert man sich durchs Spiel (jede einzelne spielbare Figur ist ein unsympathisches Arschloch) und es scheint doch nicht allzu wenig Leute angesprochen zu haben.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Vash the stampede am 4.06.2020 | 13:40
Wie würde denn ein Spiel wie "so Nicht Held als Düsteres Spiel für Erwachsene" aussehen? Was spielt man? Welche Geschichten spielt man? Was wäre anders? Oder wäre es das Selbe wie bisher nur mit umgekehrten Vorzeichen, so wie das Startposting tönt?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Sashael am 4.06.2020 | 13:48
Frag das doch mal die 45 Millionen Käufer von GTA5.
Da mordet, raubt und foltert man sich durchs Spiel (jede einzelne spielbare Figur ist ein unsympathisches Arschloch) und es scheint doch nicht allzu wenig Leute angesprochen zu haben.
Da sehe ich tatsächlich noch einen Unterschied, ob man seinen "Spaß" mit Raub, Mord und Folter alleine an der Konsole dahingehend hat, dass man an der vom Spiel vorgegebenen Stelle ein paar Buttons drückt, oder ob man sich mit mehreren Leuten trifft und aktiv solche Aktionen beschreibt.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: unicum am 4.06.2020 | 13:55
Frag das doch mal die 45 Millionen Käufer von GTA5.
Da mordet, raubt und foltert man sich durchs Spiel (jede einzelne spielbare Figur ist ein unsympathisches Arschloch) und es scheint doch nicht allzu wenig Leute angesprochen zu haben.

Ich bin da auch bei Sashael.

Und ich weis jezt nicht ob ein Egoshooter wirklich gar so nahe an einem Rollenspiel ist.

Und selbst wenn gibt es andere Spiele die positiver besezt sind und zusammen sicherlcih sehr viel mehr Käufer haben.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Selis am 4.06.2020 | 13:59
Da sehe ich tatsächlich noch einen Unterschied, ob man seinen "Spaß" mit Raub, Mord und Folter alleine an der Konsole dahingehend hat, dass man an der vom Spiel vorgegebenen Stelle ein paar Buttons drückt, oder ob man sich mit mehreren Leuten trifft und aktiv solche Aktionen beschreibt.

Raub, Mord und Folter als Merkmal zum Selbstzweck ist genauso öde, wie viele anderen Spielelemente, die nur zum Selbstzweck auftauchen.
Raub, Mord und Folter als notwendiges Übel, dann sieht es doch schon wieder ganz anders aus, außer man spielt Psychopathen aber ob man sich diese Grenzerfahrung antun will und warum das Spaß machen sollte, bleibt mir verborgen.

Genauso "böse sein" nur um böse zu sein, ist langweilig und abgedroschen. Solches Spiel ist mir schlichtweg zu unreif. Analog trift das aber auch auf das "gut sein" zu.
Abgesehen von das ich kein Freund von schwarz/weiß Weltbildern bin und mit dem Gesinnungskrempel aus der Steinzeit des Rollenspiels nicht mehr sonderlich viel anfangen kann.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Sashael am 4.06.2020 | 14:05
Raub, Mord und Folter als notwendiges Übel, dann sieht es doch schon wieder ganz anders aus, außer man spielt Psychopathen ...
Willkommen bei GTA5. Der eine spielbare Charakter ist ein komplett durchgeknallter Psycho.

Der abseits seiner irren Aktionen aber immer wieder durchscheinen lässt, dass er als einziger von den dreien wirklich verstanden hat, wie krank die Welt eigentlich ist.

Aber so einen Madman am Tisch? Und das dann als ganze Gruppe und als Grundprämisse des Settings? Glaube, da findet man recht wenige Spieler, die da mitmachen möchten. ;)
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Selis am 4.06.2020 | 14:08
Du hast den Satz nicht zuende gelesen oder?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Sashael am 4.06.2020 | 14:10
Du hast den Satz nicht zuende gelesen oder?
Hab ich.

Ich wollte dir zustimmen, dass das am Tisch ein ... äh ... Nischensetting in einerm Nischensystem in einem Nischenhobby ist. Habs blöd formuliert. ;D
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Selis am 4.06.2020 | 14:15
Aye okay, das war echt nicht zu sehen.

Ich stimme Deinem ersten Posting nämlich weitesgehend zu, ist mir nur zu absolut formuliert.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 14:17
GTA ist eine auf Anschlag gedrehte Genresatire und damit näher an einem Fiasko Playset, als an einer klassischen Kampagne. Der Wahnsinn und die Psychocharaktere unterstreichen das und funktionieren für diesen Hintergrund.

Was dann zum Punkt führt: Sofern das Böse zu spielen mehr als Selbstzweck ist, kann das funktioniere.  Böse um böse zu sein klappt schlechter. Wenn man dann noch dazurechnet, dass Snuff und Gore Porn wohl die wenigsten Spieler als Spielinhalt anspricht, würde ich zur Ausgangsfrsge antworten, dass „böse Spiele“ sich tatsächlich nicht lohnen.

Persönlich finde ich Evil Guy Kampagnen langweilig.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: OldSam am 4.06.2020 | 14:23
OldSam/ kaum Herausforderungen  ? Mh könntest du das näher erklären ? Danke .

Naja, ich meinte, wenn einfach das wesentliche Merkmal ist "ihr seid böse" wirkt das für mich wie eine offene Sandbox, wo die Chars ihre niederen Triebe und Begierden ausleben. Es ist dann doch naheliegend die einfachsten Wege zu suchen, so wie das Verbrecher eben üblicherweise auch tun: Es werden möglichst schlecht geschützte (Raub-)Objekte gesucht, möglichst wehrlose Opfer, simple Wege um viele Menschen auf einmal zu schädigen etc. - Da sehe ich eigentlich keine wirkliche Herausforderung (mal abgesehen davon, dass es eben auch "sehr billig" wäre).

Klar, kann man das im Sinne einer "Evil Champions League" auch wieder auf Challenging bringen - so nach dem Motto ihr seid Mitarbeiter der Evil Academy: "Schnappt euch die Tochter des Präsidenten...", "Stehlt die Kronjuwelen..." und ihr kriegt den Highscore.

Dann ist man im Prinzip aber sehr schnell einfach wieder bei Shadowrun (auf Profi-Level). Je nachdem mit leichten Abwandlungen Richtung niedrigerer Moralität, da SR ja normalerweise schon davon ausgeht, dass die Chars noch einen Rest Anstand mitbringen etc.


Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.06.2020 | 14:34
Da sehe ich tatsächlich noch einen Unterschied, ob man seinen "Spaß" mit Raub, Mord und Folter alleine an der Konsole dahingehend hat, dass man an der vom Spiel vorgegebenen Stelle ein paar Buttons drückt, oder ob man sich mit mehreren Leuten trifft und aktiv solche Aktionen beschreibt.

Ist für mich kein Argument um einen moralischen Unterschied begründen zu können.
Man beschäftigt sich in beiden Fällen (dutzende) Stunden lang damit, unfeines Verhalten auszuleben.
"Ich habe ja nur Knöpfe gedrückt um das zu machen was mir vorgegeben würde" ist in diesem Kontext als Argument spannend, aber nicht valide.
Da eine Diskussion darüber SC wäre, verweise ich mal auf Milgram und erwähne dass du auch bei einem Spiel die Möglichkeit hast, einfach auszuschalten.
Niemand zwingt dich, mit Trevor die Folterszene durchzuspielen.
Niemand zwingt dich, bei ner RPG Session Arschlöcher zu spielen.

Du kannst in beiden Fällen einfach gehen.
Machst du das nicht, ist das in beiden Fällen eine bewusste Entscheidung von dir.


Was die Anzahl an Käufe von "besser besetzten" Spielen angeht:
Die GTA Reihe ist bezüglich der verkauften Exemplare extrem weit oben im globalen Ranking.
Es gibt also offensichtlich einen Markt für so was, der nicht.gerade klein ist.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: AngeliAter am 4.06.2020 | 14:42
Selbst wenn man ein solches Spiel machen würde, man müsste erst einmal die Schreiberlinge dafür ausfindig machen die sich mit der Materie auskennen oder zumindest tief darin eintauchen wollen. Es ist ja nicht so als ob solche Spieler dann ein Kampfsystem haben wollen, die wollen ein Foltersystem mit allen möglichen Ekeligkeiten.
Dann muss man die Leute finden die stimmungsvolle Bilder zeichnen, dannach muss man den Chefschreiberling überzeugen das man dafür überhaupt Geld bereit machen soll und das es die total geniale Gelddruckmaschine sein wird.
Dann muss man schauen ob man dieses Produkt übrehaupt verkaufen kann, ist doch blöde wenn dann auf einmal ein "Induziert" drauf gestempelt wird. Und selbst wenn es gerade eben so davon gekommen ist, in irgendwelchen Läden soll man es auch noch zum Verkauf anbieten und das sich da Lädenbesitzer oder auch Betreiber von Onlineshops weigern.. nun ja, nur wenige wollen gerne den Ruf haben, das sie Literatur zur "Vergewaltigung nach allen Regeln der Kunst" vertreiben.
Und dann kommt natürlich die ach so große Fangemeinde das man auch wirklich in jedem Dorf seine Mitspieler finden kann... ähm.. nein, kaum jemand wird sich bei wildfremden vorstellen mit einem "Ach, ich würde ja mal gerne einen Vergewaltiger spielen, muss voll spaßig sein".

Naja, und was das böse angeht, da verwechseln sehr viele einfach "böse" mit "asozial und bricht absichtlich Gesetze". Ist bei weitem nicht deckungsgleich aber genau das machen uns die Fernsehserien vor, etwas, was gegen die Gemeinschaft ist, ist böse und bekämpfungswürdig.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Sashael am 4.06.2020 | 15:12
Ist für mich kein Argument um einen moralischen Unterschied begründen zu können.
Echt nicht?
kaum jemand wird sich bei wildfremden vorstellen mit einem "Ach, ich würde ja mal gerne einen Vergewaltiger spielen, muss voll spaßig sein".
Das kann man auch auf den Freundeskreis erweitern und schon hast du den Riesenunterschied zwischen Trevor und ner Tischrunde.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: am 4.06.2020 | 15:17
AngeliAter/ In einem Comic (das sich selber nie an diese aussage gehalten hat und dessen Grund Konflikt sinnlos war und auch sonnst  so  na ja ist leider  )  hat eine Schurken Ausbilderin  ihrem Schüler mal gesagt nach dem er eine Polizistin getötet hat aber nicht vergewaltigt hat und nun daran  zweifelte das er noch normal ist wegen dem Mangel an Vergewaltigung  das es in Wahrheit ein Zeichen von reife ist. Du hast gar keine zeit für Vergewaltigung dazu ist das Böse viel zu viel Arbeit. so zu sagen der Übergang vom ,Junior, Schurke zum ,Mann,. Bizarr aber nun wohl die beste stelle darin. 
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tigerbunny am 4.06.2020 | 15:20
SCs die raubend und mordend durch die Gegend ziehen sind häufig genug um nen kompletten Kategorienbegriff zu haben (Murderhobo).
Shadowrun ist da mittlerweile auch recht ambivalent, der Gutmenschenrunner ist nicht mehr so wirklich die Norm und hart nach dem Buch kann man auch für maximal arschiges Wetwork zumindest in 5e noch ordentlich Karma kassieren.
Aber selbst in den alten Editionen war man im Grunde ein bezahlter Krimineller der fürs abmurksen von Leuten Kohle kassiert.

Davon ab ist es immer noch ein Spiel. Solange sich alle bewusst sind was sie spielen kann man da alles machen, weil es keine Opfer gibt.

Ja, Shadowrun seh ich tatsächlich auch als Grenzfall an, da springt immer so ein vorauseilender Verteidigungsmechanismus bei mir an, weil ich mit SR viele, nostalgische Erinnerungen verbinde.

Und die Murderhobos sind in der Tat häufig genug, allerdings gibt es hier meist zumindest ein humanistisches Deckmäntelchen. Und sei es nur, dass die abgeschlachteten Kreaturen alle eine "böse" Gesinnung haben.

Es geht dem Threadersteller ja in seiner runden Million Fäden immer darum, dass er eben kein "Road to Redemption", keinen Kampf um die Menschlichkeit, kein "die Orks sind halt böse, deshalb töten wir die" will. Er will ein Spiel, in dem man moralisch böse ist, ohne wenn und aber.

Vielleicht interpretiere ich Supersöldner aber auch krass fehl.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Arldwulf am 4.06.2020 | 15:22
Das rein böse Spiele sich nicht rentieren sehe ich auch so.

Aber dies liegt noch stärker am "rein" als am "böse". Denn auch wenn insgesamt mehr Material für gute Abenteurer da ist haben die meisten Spiele dennoch eine Mischung an Regelmaterialien und sehr viele Grauzonen für Charaktere. Und selbst die guten Charaktere nutzen oft Methoden welche gar nicht so gut sind.

Die Mischung macht es, schon allein weil es für glaubwürdige böse Charaktere wichtig ist den Spielern ein Gefühl von Nachvollziehbarkeit in der Entwicklung hin zum Bösewicht zu vermitteln.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 15:23
Tigerbunny . oder bist du noch viel ,schlimmer, weil du Rassistischen Völkermord an Orks begehst ?  ~;D ~;D ~;D halb ernste gemeint und halb nicht.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Isegrim am 4.06.2020 | 15:26
Böse sein um des Böseseins Willen ist halt eindimesnional, abwechslungslos und langweilig. Weswegen so "motivierte" Antagonisten mE auch dann am besten wirken, wenn sie möglichst wenig auftreten oder va als die "Böse Macht" im Hintergrund wirken. Will man einen Antagonisten, der mehr im Mittelpunkt steht, sollte der auch ein bissel mehr Persönlichkeit haben als "Ich steh halt drauf, wenn andere leiden!". Und als Protagonist(en) potenziert sich das Problem natürlich.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tigerbunny am 4.06.2020 | 15:39
Tigerbunny . oder bist du noch viel ,schlimmer, weil du Rassistischen Völkermord an Orks begehst ?  ~;D ~;D ~;D halb ernste gemeint und halb nicht.

Ich antworte mal auf die ernste Hälfte: Rassistische Motive hat ein einziger meiner Charaktere gehabt, der aber am Beginn seiner Abenteurer-Karriere bereits auf dem Wege der Besserung war. Hier war gerade das die spielerische Herausforderung(eben ein klassischer Antiheld). Ansonsten ist Rassismus insbesondere dann nicht cool, wenn man IRL schon einen "Migrations-Hintergrund" hat.

Edit:

Btw., zwischen "ich bekämpfe diese orkische Räuberbande, weil sie Räuber sind oder diese orkische Invasionsstreitmacht, weil sie die Städte und Dörfer in der Umgebung überfällt" und "Völkermord" gibt es schon einen winzigen Unterschied.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 15:43
Ich muss mal kurz reinfragen:
Was genau kann ich denn mit einem „bösen“ Spiel umsetzen, was ich nicht auch mit einem anderen Spiel könnte? Abseits von dem erwähnten Gewaltporno.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 15:46
Gegenfrage morden und plündern und Foltern die meisten guten Gruppen nicht dauernd ? offenbar legitim solange man die
 Metzeleien ab und zu unterbricht um zu rufen die sind die Bösen. Warum dies Maske ? Wozu der Umweg ? 
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tigerbunny am 4.06.2020 | 15:47
Böse sein um des Böseseins Willen ist halt eindimesnional, abwechslungslos und langweilig. Weswegen so "motivierte" Antagonisten mE auch dann am besten wirken, wenn sie möglichst wenig auftreten oder va als die "Böse Macht" im Hintergrund wirken. Will man einen Antagonisten, der mehr im Mittelpunkt steht, sollte der auch ein bissel mehr Persönlichkeit haben als "Ich steh halt drauf, wenn andere leiden!". Und als Protagonist(en) potenziert sich das Problem natürlich.

Das demonstriert übrigens "The Blacklist" schön. Bei Raymond Reddington ist man als Zuschauer beständig hin- und hergerissen zwischen Mitgefühl und Abscheu. Aber auch Herr Reddington hat einen Moralkodex: Sklaverei, sexuelle Gewalt, Sachen mit Kindern, Sachen mit Tieren, Drogen, Mord/Gewalt aus Spaß sind No-Gos. Den könnte ich mir auch noch am ehesten als SC vorstellen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 4.06.2020 | 15:50
Aber dies liegt noch stärker am "rein" als am "böse". Denn auch wenn insgesamt mehr Material für gute Abenteurer da ist haben die meisten Spiele dennoch eine Mischung an Regelmaterialien und sehr viele Grauzonen für Charaktere. Und selbst die guten Charaktere nutzen oft Methoden welche gar nicht so gut sind.

Sehe ich ähnlich. Wenn ich nur "dunkelgraue" Charaktere spielen will, dann kann ich das in vielen Systemen und Settings bereits so, wie sie sind (tatsächlich sind da mMn sogar eher die ganz unironisch strahlenden Heldentypen die seltene Ausnahme, weil da bei vielen Spielern gleich der Verweigerungsreflex zuschnappt). Will ich Spielercharakteren also ein "100% authentisch garantiert wirklich tiefschwarz BÖSE!!!"-Etikett aufkleben, weil mir ein Mörderhobo-Dasein bei D&D, das Leben als Krimineller bei Shadowrun, oder ein Herumschlagen mit der Frage "Bin ich nun eigentlich noch Freiheitskämpfer oder schon Terrorist?" als Söldner oder Black-Ops-Experte in diversen passenden Hintergründen immer noch "zu lasch" sind, dann stelle ich also schon ganz konkret die Frage nach einem Spiel, das noch deutlich mehr ins Extrem geht...
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.06.2020 | 15:50
Echt nicht?

Echt nicht.
Wirkt auf mich immer wie eine Schutzbehauptung und mir fehlt auch jedwedes Verständnis wie man z.B. an der Gesamtheit der GTA5 Protagonisten Freude haben kann.
Ich glaube ich  habe noch nie ein Spiel mit so unironisch unsympathischen Hauptpersonen gespielt.
Man kann kriminelle Mordbuben ja auch als tragische Figur darstellen der man etwas Sympathie entgegenbringen kann (Mafia), aber GTA5 war in der Hinsicht für mich nichts.
War über weite Teile hinweg einfach unbefriedigend, mit ner Story bei der ich zu oft das Gefühl hatte, man wolle die Edgy Kids abholen, die sich gegenseitig überbieten wollen, wie viele Leute sie in der "No Russian" Flughafenszene niedergemacht haben.
Was in meinen Augen auch die gleiche Zielgruppe für den Kram aus'm OP ist.

Gegenfrage morden und plündern und Foltern die meisten guten Gruppen nicht dauernd ? offenbar legitim solange man die
 Metzeleien ab und zu unterbricht um zu rufen die sind die Bösen. Warum dies Maske ? Wozu der Umweg ? 
Weil Gewalt viel sozialverträglicher  ausgeteilt werden kann, wenn man zu den Guten.TM  gehört.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 15:52
Der Typ aus Blacklist ? der ist ein Genie und daher wohl kaum SC Taugliche. Welcher Spieler könnt das schon gut darstellen ? Also das Evil Genie. Aber natürlich ist Böse Spielen um eines Tages Reddington zu sein sich so zu sagen dahin hoch zu arbeiten ein ziel das sich ein Böser SC setzen Könnte.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 15:53
Weil es nicht um das morden und plündern geht, selbst, wenn die Charaktere sowas vielleicht sogar tun. Es geht um Helden, es geht vielleicht um Schuld und Vergebung oder irgendwas. Ich kenne Spieler, die zum Spieleabend kommen und sich freuen, heute „die Orks zu moschen“. Aber keiner kommt an den Tisch und kündigt an, heute endlich „ein Volk auszurotten“.

Meistens geht es doch eher um klassische Abenteurermotive wie Entdeckung, Reichtümer, Geheimnisse, Gefahren usw. Wenn man dieses Genre nun ein wenig dekonstruieren will, kann man die Schattenseiten einbringen (Indianermorde, Kolonialismus, etc.). Aber wer spielt denn den bösen Commodore, weil er explizit Bock hat,  Eingeborene zu ermorden?

Also bitte nochmal: Warum genau soll ich das denn spielen wollen? Was kann ein solches Spiel, was ich nicht mit den ganzen Abenteuer/Pulp/Heldenspielen haben kann?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tigerbunny am 4.06.2020 | 15:55
Der Typ aus Blacklist ? der ist ein Genie und daher wohl kaum SC Taugliche. Welcher Spieler könnt das schon gut darstellen ? Also das Evil Genie. Aber natürlich ist Böse Spielen um eines Tages Reddington zu sein sich so zu sagen dahin hoch zu arbeiten ein ziel das sich ein Böser SC setzen Könnte.

Ah, Du solltest wohl weiter- oder nochmal schauen. Reddington ist der Concierge des Verbrechens aus einem ganz bestimmten Motiv heraus geworden. Das ist durchaus edel und nachvollziehbar und streckenweise macht er sich schlimme Vorwürfe ob der Dinge, die er so tut oder getan hat.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: am 4.06.2020 | 15:58
Tarin sollst oder musst du ja gar nicht. ich habe auch nichts gegen Helden spiel oder dagegen es selber zu machen. doch warum niemand die Idee als abwechseln teil so zu sagen den Hunderten von Helden Systemen/setting s ein Paar für Schurken entgegen zu setzen  Gut findet wundert mich. Was zu diesen Trend geführt hat.
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Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Swafnir am 4.06.2020 | 16:00
Das Problem an solchen Kampagnen ist doch, dass die Leute meist keine "bösen" Personen spielen, sondern Psychopathen.
Böse heißt für mich, dass ich Leute spiele die zuallererst ihren eigenen Vorteil sehen und sich eben nicht um andere kümmern bzw. keine Rücksicht nehmen. Ein Charakter der rechtschaffen böse ist wäre so ein Beispiel. Und da sehe ich kein Problem sowas zu spielen und kann mir das auch spannend vorstellen.
Ich würde zum Beispiel sofort bei einer Mafia-Kampagne mitspielen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Maarzan am 4.06.2020 | 16:03
Letztlich lässt sich doch jedes Spiel "Böse" spielen - im Zweifel mit dem Streichen von Zusätzen wie "Nicht für Spielercharaktere".
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 16:05
@Supersöldner
Meine Erklärung: Alle Themen, die an bösen Figuren Spaß machen können, kann ich mit Standardspielen umsetzen. Das sind js keine Spiele für strahlende Helden, sondern für alles, was nicht abgrundtief böse ist. Jeder D&D Schurkencharakter und Antiheld passt da rein. Das einzige, was diese Spiele ausschließen, sind eben die komplett und abgrundtief bösen Charaktere, die abseits jeder Moral stehen. Sauron, Palpatine, etc.

Ein böses Spiel erscheint mir daher überflüssig, denn alle interessanten bösen Figuren kann ich ja schon spielen. Die Abwechslung von den Helden sind übrigens nicht die Schurken, sondern die Antihelden.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Maarzan am 4.06.2020 | 16:07
Das einzige, was diese Spiele ausschließen, sind eben die komplett und abgrundtief bösen Charaktere, die abseits jeder Moral stehen. Sauron, Palpatine, etc.

Und selbst das wäre eine Levelfrage - bzw. ein Exalted-Hack.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 16:10
Tarin hätte nicht erwartet das du auf so was reinfällst. Anti Helden sind doch nur ein Trick. Um Helden männlicher,Cooler,oder sonnst was wirken zu lassen. Maarzan ja natürlich wehren Sauron,Palpatine usw ziele auf die ein Böser SC hin arbeiten kann.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: OldSam am 4.06.2020 | 16:12
Gegenfrage morden und plündern und Foltern die meisten guten Gruppen nicht dauernd ? offenbar legitim solange man die
 Metzeleien ab und zu unterbricht um zu rufen die sind die Bösen. Warum dies Maske ? Wozu der Umweg ?

Guter Punkt mit viel Realitätsbezug, siehe etwa die Fragen zur Verhältnismäßigkeit / Rechtmäßigkeit vieler Spezialeinheits-Missionen, die durch irgendwelche Geheimdienste oft irgendwie dubios "auf Verdacht" angeordnet wurden (und oft viele "Kollateralschäden" aufweisen etc.)

Ich glaube philosophisch gesehen geht es da letztlich um die Schwächen der Menschen und dem Widerspruch zwischen dem Selbstbild bzw. dem eigenen Anspruch und der "objektiveren" Einstufung des eigenen Handelns aus der Außensicht, im Vergleich zu anderen. Der Geheimdienst-Agent denkt ja auch er ist "ein Guter", weil er "die Bösen" bekämpft, aber im kritischen Moment ist er dann selbst doch schwach, bricht die Vorschriften und verwischt die moralischen Grenzen, wird damit selbst böser als er sich eingestehen mag. Der Unterschied zu seinem Gegner wird oft sehr klein. Man möchte oft besser sein und versucht das auch, verliert dann aus Schwäche in einem Moment aber doch den inneren Kampf wg. mangelnder emotionaler Kontrolle, Begierden, Ängsten usw.

Der "Umweg" ist somit ganz entscheidend (!), er macht nämlich den menschlichen Weg aus, zu versuchen langfristig moralisch besser zu werden, auch wenn es viele Rückschläge gibt.

--

PS: Und wenn es um reine Konsum-Dungeonspieler geht, die ihre Chars sowieso nicht ansatzweise plausibel spielen, sondern einfach nur looten und leveln wollen, ist die Grenze zum "evil" char sowieso fast egal, in dem Bereich lohnt eine tiefere Betrachtung wohl einfach gar nicht ;)

Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 16:14
Inwiefern reinfallen? Ich denke, ich verstehe die Funktion des Antihelden schon ziemlich genau.

Ich schmeiß da mal Han Solo in den Raum. Mit dem können alle miesen Tricks und Mauscheleien umgesetzt werden, die man mit Luke Skywalker nicht bringen kann. Beides sind unterschiedliche Rollen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Ainor am 4.06.2020 | 16:34
Ich schließe mich der "dafür braucht man kein eigenes Spiel" Fraktion an. Beispiel wäre:

https://www.drivethrurpg.com/product/97640/Way-of-the-Wicked-Book-One-Knot-of-Thorns

Was problemlos mit Pathfinder funktioniert. Und anscheinend nicht komplett erfolglos war (Gold seller).


Gegenfrage morden und plündern und Foltern die meisten guten Gruppen nicht dauernd ?

Nein. Es mag solche Gruppen geben. Die sind halt böse, auch wenn das Spiel/Kampagne das nicht explizit verlangt.

offenbar legitim solange man die Metzeleien ab und zu unterbricht um zu rufen die sind die Bösen.

In typischen Fantasysetting tun die Bösen das selbst. Mit Schädeldekoration, Dämonen, etc...

Warum dies Maske ? Wozu der Umweg ?

Es ist weder eine Maske noch ein Umweg.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tele am 4.06.2020 | 16:42
Warhammer 40k Black Crusade? Böser geht nicht....
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tigerbunny am 4.06.2020 | 17:03
Warhammer 40k Black Crusade? Böser geht nicht....

Das Universum zählt nicht... Da gibt es keine echte Alternative... Der Imperator ist keinen Deut besser als die Chaosgötter, die Aeldari sind alle Psychopathen, die Orks sowieso, die T'au sind böse Space-Kommunisten und die Tyraniden wollen alles Leben verspeisen...

Eigentlich ist das doch genau das, was Megamietling Supersöldner sich wünscht...
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 18:06
die Tau sind Böse space Kommunisten ?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tele am 4.06.2020 | 18:08
die Tau sind Böse space Kommunisten ?

Aus Sicht des Imperiums und bei der Fambase verbreitete Lesart, die ich aber nicht recht nachvollziehen kann.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 18:12
vielleicht könnte dazu jemand einen Trend im war 40.000 Bereich auf machen ?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tele am 4.06.2020 | 18:32
Bin verwirrt. War das nicht sogar deine Beschreibung der Tau vor nicht mal 8 Monaten...

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,112990.msg134820168.html#msg134820168
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 4.06.2020 | 18:34
ja aber ohne das Wort Böse.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 18:42
Aber da ja alles bei 40k grimdark und böse ist, sind natürlich auch die Spacekommunisten halt böse Spacekommunisten. Davon ab sind die Tau ja auch tatsächlich alles andere als nett.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 4.06.2020 | 19:51
Naja, in gewisser Weise sind Tau ja auch "gute" Böse...

Swafnir hat was Schlaues gesagt. Böse muss nicht Psychomonster bedeuten (was aber meiner Erfahrung nach einfach gerne vergessen wird, was aber auch nicht unbedingt schlimm ist, denn seien wir ehrlich, Klischees haben auch ihre Daseinsberechtigung - und sei es nur, um z.B. den Einstieg in ein Setting zu erleichtern oder Ähnliches) und bei den Tau ist das eben nicht direkt der Fall. Ich bin beileibe kein Experte für 40K - weit weg davon ehrlich gesagt - aber soweit ich das verstehe sehen sich die Tau selber quasi als die Helden der Geschichte.

Hat hier denn noch nie jemand von euch versucht, einen Bösewicht mit einer Backstory, die über "evil den Bart zwirbeln" hinaus geht zu erstellen? Das kann ich mir nicht vorstellen!
Wieder meiner persönlichen Erfahrung nach sind die Bösewichte, die am meisten Eindruck machen oftmals auch die, die eine irgendwie nachvollziehbare Motivation haben. Klar gibt es da Ausnahmen, aber mal so allgemein gesprochen. "Böse", die sich selbst nicht als "böse um des Bösen willen" sehen können echt interessante Charaktere hergeben und ja, ich hätte durchaus Interesse daran, sowas mal zu spielen!

Und dann kann man auch noch den Satz ins Spiel bringen, dass Geschichte von den Siegern geschrieben wird. (Okay, eigentlich von den Geschichtsschreibern, aber ihr wisst, was ich meine...) Wer, der grade "Sieger"geworden ist wird den Chronisten denn bitte diktieren "das Böse hat triumphiert! Muhahahaha!"?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 4.06.2020 | 19:57
Wer, der grade "Sieger"geworden ist wird den Chronisten denn bitte diktieren "das Böse hat triumphiert! Muhahahaha!"?

Skeletor natürlich. ;)

Wobei das prinzipiell immer noch auch eine Herangehensweise wäre: "In diesem Spiel sind die SC ausgemachte Cartoon-Schurken, die versuchen, ihre üblen Pläne allen lästigen Helden zum Trotz eben doch in die Tat umzusetzen..."

Was dann zugegebenermaßen seinerseits schon wieder sehr nach Supersöldner klingt. :think:
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Tarin am 4.06.2020 | 20:07
Böse misst sich an den moralischen Grundsätzen der Spieler. Einen bösen Charakter zu spielen bedeutet, einen Charakter zu erstellen, der absichtlich in Konflikt mit den eigenen Werten steht. Aus Erfahrung heraus würde ich in den meisten Fällen sagen, dass so ein Charakter auf einen Redemption Arc oder auf ein unspielbares Psychomonster rausläuft.

Bei NSC ist das ja noch einmal etwas anderes.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ArneBab am 4.06.2020 | 20:26
Es gibt "böse" auch als "verantwortungslos". Endlich keine Grenzen mehr akzeptieren.

Damit ist es Teil der meisten Spiele. Es fühlt sich dann aber nicht böse an, sondern frei.

Ich verweise da mal auf die Kernantriebe von Menschen: https://www.1w6.org/deutsch/anhang/gedanken/was-gibt-dir-kraft#grundwerte

| Wollen        | Handeln          | Sein           |
|---------------+------------------+----------------|
| Wohlstand     | Kreativität      | Genussvoll     |
| Ansehen       | Selbstbestimmung | Leistungsstark |
| Sicherheit    | Abwechslung      | Einflussreich  |
| Gerechtigkeit | Tradition        | Bescheiden     |
| Toleranz      | Anpassung        | Fürsorglich    |
| Umweltschutz  | Regeltreue       | Zuverlässig    |


Wer einen Kernantrieb über alle anderen stellt, wird schnell als Böse erscheinen. Das ist aber eine klassische starke Motivation, die im Kern vieler Geschichten steht.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Oberkampf am 4.06.2020 | 21:27
Wenn solche Spiele richtig aufgebaut werden, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie Interessenten finden. Vielleicht nicht für Kampagnen mit 30 oder mehr Spielrunden, aber für einige längere Abenteuer kann ich mir durchaus ein Spiel vorstellen, in dem die Spieler z.B. aufstrebende organisierte Kriminelle spielen. Habe mir z.B. gerade Queen of the South reingezogen. Die Serie dreht sich um den Aufstieg einer mexikanischen Drogenbaronin namens Theresa Mendoza, und dieser Charakter wird so rübergebracht, dass sie sympathisch wirkt, obwohl links und rechts von ihr Menschen durch ihre Entscheidungen sterben, sie ihr Geld mit groß angelegtem Drogenhandel verdient und ihre Gefolgsleute ziemlich kaltblütige Killer sind.

Könnte mir gut vorstellen, dass die Hauptcharaktere als Rollenspielcharaktere gespielt werden.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Erbschwein am 4.06.2020 | 22:39
Wenn solche Spiele richtig aufgebaut werden, könnte ich mir gut vorstellen, dass sie Interessenten finden. Vielleicht nicht für Kampagnen mit 30 oder mehr Spielrunden, aber für einige längere Abenteuer kann ich mir durchaus ein Spiel vorstellen, in dem die Spieler z.B. aufstrebende organisierte Kriminelle spielen. Habe mir z.B. gerade Queen of the South reingezogen. Die Serie dreht sich um den Aufstieg einer mexikanischen Drogenbaronin namens Theresa Mendoza, und dieser Charakter wird so rübergebracht, dass sie sympathisch wirkt, obwohl links und rechts von ihr Menschen durch ihre Entscheidungen sterben, sie ihr Geld mit groß angelegtem Drogenhandel verdient und ihre Gefolgsleute ziemlich kaltblütige Killer sind.

Könnte mir gut vorstellen, dass die Hauptcharaktere als Rollenspielcharaktere gespielt werden.

Dachte auch als Erstes Dran und die Idee ist wirklich Nicht Schlecht. Das Man Vielleicht eine Kriminelle Organisation aufbauen und Später auch anders Leiten kann.
Kommt ziemlich Robin Hood nahe.
Es ist auch eine Gute Erfahrung, dass Verhältnis Mal zu Verstehen zu Können. Kommt Ja auch drauf an, worauf die Organisation Sich Spezialisiert haben kann.
Oder wie weit man mit der Persönlichkeit in der Organisation voran Kommen Könnte.
Gibt Paar Nette Ideen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Sashael am 4.06.2020 | 23:40
Aber Supersöldner will ja eben nicht einfach nur Gesetzesbrecher wie Robin Hood. Er will das Pure Bösetm auf dem Spieltisch! Inklusive Regeln für Folter und Kram!

Oder ich hab ihn völlig falsch verstanden.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 5.06.2020 | 07:32
wo stand das es regeln für Folter geben muss? getarnt als Verhör haben die auch schon viele spiele und behandeln es einfach als Würfel Wurf. Oder man stellt einen NSC ein der so was hinter den Kulissen erledigt wehrend die SC auf Missionen/Abenteuern sind. oder oder oder.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Holycleric5 am 5.06.2020 | 08:36
Böse Charaktere...

In der Theorie lassen sich bereits mit den D&D- oder Pathfinder-Grundregeln böse Charaktere erstellen.

Für Pathfinder 1 gibt es noch den (leider nicht auf deutsch übersetzten) "bösen" Abenteuerpfad "Hell's Vengeance".

In Pathfinder 1 habe ich z.B. kurzzeitig eine Art bösen Todeskult geleitet, bestehend aus einem Zwergischen Antipaladin, einem Knochenmystiker, einem Hexenmeister mit der Blutlinie des Grabes (es gab noch einen vierten Charakter, aber an den erinnere ich mich nicht mehr).

Die Gruppe nahm den Auftrag an, in einem kleinen Dorf nach dem rechten zu sehen. Doch statt gegen den "bösen" Herrscher und seine Gehilfin vorzugehen, zog man aus, um als Treuebeweis einen Gozreh-Kleriker zu töten, dessen Elementare mehrmals die Stadt angegriffen hatten.
Am Ende holte man sich zunächst "klassisch" die Belohnung ab - und tötete den Herrscher und seine Gehilfin und riss dadurch die Kontrolle über das Dorf an sich.

Leider blieb es nur bei diesem einen Abenteuer, aber ich könnte mir (Besonders mit dem Advanced Player's Guide) ein ähnliches Spiel für Pathfinder 2 vorstellen.
Dort spukt in meinem Kopf zur Zeit die Idee einer Asmodeus treuen Gruppe in meinem Kopf, die ein wenig in Richtung "Satanismus in Golarion" geht.

Und im D&D Gate hatte ich in einer meiner Runden ebenfalls noch eine eigentlich Rechtschaffen neutrale Klerikerin gespielt, die ebenfalls einem Dunklen Gott diente, die aber z.B. nicht jeden gerettet/geheilt hatte und einen NSC zu ihrem Glauben bekehrt hatte.

Mit dem Advanced Player's Guide gibt es für Pathfinder 2 nämlich die bösen Varianten des Streiters:
- Tyrant (= Tyrann) (Lawful evil)
- Desecrator (= Schänder) (Neutral Evil)
- Antipaladin (Chaotic Evil)

Im GRW sind bereits Kleriker aller Götter verfügbar, einschließlich böser Götter wie z.B. Lamashtu (Göttin der Monster), Zon-Kuthon (Gott der Finsternis und der Schmerzen), Asmodeus (Herrscher der Hölle).

Würde ich mir ein Spiel kaufen wollen, bei dem man "nur" (= ausschließlich) die Möglichkeit hat, böse Charaktere zu spielen oder das fast ausschließlich auf eine düstere Welt ausgelegt ist (letzteres Gefühl habe ich z.B. bei der Welt von "Im Schatten des Dämonenfürsten"?)
Nein, denn ich glaube, dass es die Abwechslung ist, die RPG-Settings erst interessant macht: Die Möglichkeit, klassische Heldentaten (Kampf gegen Dämonen / Orks / Drachen) zu vollbringen, sich danach im Intrigenspiel einer Stadt auszutoben und danach ein paar Dungeons leerzuräumen.

Ein gutes RPG sollte viele Spielstile in unterschiedlichen Weiß-/Grau- oder Schwarztönen ermöglichen, statt komplett auf "gut" oder "böse" festgenagelt zu sein.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: murksmeister am 5.06.2020 | 08:42
Ich denke es gibt genausoviele Spiele in denen ich das "wahre Böse" spielen kann, wie es Spiele gibt, in denen ich das "reine Gute" spielen kann. Sind halt beides fade und realitätsferne Konzepte. Sobald ich eine Geschichte dazu habe, warum ich Schurke oder Held geworden bin, bewege ich mich eigentlich zwangsläufig immer in Grauzonen. Kein Mensch ist rein gut oder rein böse und Moral ist, nicht gerade wenigen Philosophen zur Folge, eben nicht universell sondern immer situationsabhängig. Jeder hat doch einen eigenen moralischen Kompass, der bestimmte Handlungen rechtfertigt (for the greater good). Und wie hier schon geschrieben wurde, Geschichte schreibt der Sieger. Niemand lässt sich als Böse darstellen. Auch Stalin und Hitler haben sich sicherlich für die good guys ihrer eigenen Geschichte gehalten.
Die allermeisten Rollenspiele geben mir doch lediglich einen Regelmechanismus an die Hand, in dessen Grenzen ich mich moralisch frei bewegen kann. Der SL legt doch letztendlich fest, ob die SC eher schurkische oder heldenhafte Missionen bekommen. Und selbst dann kann ich mich als Spieler immer noch entscheiden, dass ich die Belohnung des Königs dafür, dass ich ihm Beweise bringe, dass sein weggelaufener Sohn gestorben ist einstreiche, statt ihn lebend nach Hause zu bringen, weil mein Charakter halt der Meinung ist, dass er kein Babysitter für den verwöhnten Prinzen sein möchte. Mich persönlich würde ein System, dass mir diktiert immer gut oder immer böse zu sein überhaupt nicht reizen. Und wenn man mal in die klassischen Rollenspiele schaut, kann man für gewöhnlich auch immer Optionen finden, einen per Definition bösen Charakter zu spielen, die roten Magier von Thay in D&D, Schwarzmagier in DSA, Kopfgeldjäger in SR, etc. Diese Charaktere haben halt nur oft auch eine differenziertere Persönlichkeit als ich bin böse weil ich böse bin. Ehrlich gesagt würde ich selbst bei NSC-Schurken, deren einzige Lebensphilosophie es ist "It's good to be bad" den Spieltisch verlassen. Das ist langweilig und aus meiner Sicht geradezu kindisch. Sogar Comicschurken sind heute oft vielschichtiger, man betrachte nur den Joker als Beispiel... Und sogar das schwarz-weiße Star Wars Universum gibt vielen seiner Schurken interessante Hintergrundgeschichten.
Als letzten Punkt auf diese Frage würde ich noch dazu sagen wollen, dass eine Gruppe von Schurken sehr selten dasselbe Ziel verfolgt, eine Gruppe Helden schon eher. Das ist auch die klassische Aufteilung des Fantasygenres: Eine Gruppe Helden muss einen Schurken aufhalten. Schurken werden sich immer irgendwann in den Rücken fallen. Wir haben mal eine böse Runde in D&D gespielt, es unterschied sich von unseren gewöhnlichen Heldenrunden in erster Linie darin, dass niemand ein Moralapostel war und keiner mit dem anderen zusammen arbeiten wollte. Unser Antrieb war, dass wir alle für einen noch böseren Schurken gearbeitet haben, der uns problemlos ausgeschaltet hätte, hätten wir nicht kooperiert (und ich halte das für plausibel, da Furcht meistens der Motivator der Minions ist). In einer guten DSA Runde habe ich mal einen Praioten gespielt, der definitiv das moralische Gewissen der Gruppe war und sie davon abhielt Murderhobos zu sein, trotzdem hat dieser SC ohne mit der Wimper zu zucken den gefangenen Borbaradianer den Folterknechten der Inquisition übergeben. Mit dem richtigen SL ist in jedem Setting alles bespielbar, ich halte ein direktes Schurkensystem für überflüssig.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 5.06.2020 | 09:52
Alles schon gesagt.
Wobei nicht jeder Charakter in seiner Geschichte gut sein muss. Wichtiger ist, dass sich das sich selbst als nicht-böse betrachtende Publikum mit der Figur identifizieren kann. Das kann also auch ein amoralischer Nihilist sein, der die anderen für ihr Festhalten an moralischen Werten verlacht, weil er als einziger die Welt durchschaut. Oder jemand, der objektiv böse handelt und es nicht entschuldigt, aber einen "weichen" Punkt hat, so wie seine Familie.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Deep One am 6.06.2020 | 12:57
Ich finde, die Fernsehserie "Vikings" gibt ziemlich gut wieder, was passiert, wenn alle böse Kämpfer in einer Sandbox spielen.  ;D Und das Format ist für den Spieltisch leicht umzusetzen, braucht man nicht mal ein neues System für schreiben..
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Oberkampf am 6.06.2020 | 13:49
Vikings ist mir gestern auch noch eingefallen, und Sons of Anarchy. Vielleicht auch Breaking Bad (von der kenne ich nur die ersten Folgen)?

Als Serie funktioniert das Konzept auf jeden Fall, also ist es populär genug, um auch im Rollenspiel Interessenten zu finden. Voraussetzungen wären vielleicht:

- Die bösen SCs haben einen Grund, zusammen zu arbeiten (Familie, Gang, Organisation usw.)
- Die SCs haben ein gemeinsames Ziel
- Es gibt sowohl gute/rechtschaffen neutrale Gegenspieler, als auch noch bösere Gegner
- Die SCs haben eine Art "Ehrenkodex", der auch abgestuft sein kann

Es ist alles auch ein Frage von Zielen und Methoden.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 6.06.2020 | 14:41
Es kommt auch immer darauf an, ob sich die Gruppe selber als die Bösen sieht. Vielleicht wollen sie ja die Welt retten, aber auf dem Weg dahin müssen sie Dinge tun, die zu Kollateralschäden führen, die sich aber nicht vermeiden lassen.

Zum Beispiel ein Bauer findet beim Pflügen des Ackers ein altes Artefakt, blöderweise führt das dazu, dass das ganze Dorf zu Zombies oder Dämonen wird. Die Gruppe kommt an und merkt, dass der Prozess unumkehrbar ist und sich das ganze Ausbreiten könnte. Sie beschließen also das Dorf und die Bewohner niederzubrennen. Jedoch kommt jetzt im nächstgelegenen Gasthaus nur das Gerücht an, dass dort eine Gruppe das ganze Dorf niedergebrannt hat, aber nicht warum und wie es überhaupt dazu kam. Daher würde man diese Leute wohl als Bösewichte bezeichnen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ArneBab am 7.06.2020 | 00:42
Es kommt auch immer darauf an, ob sich die Gruppe selber als die Bösen sieht. Vielleicht wollen sie ja die Welt retten, aber auf dem Weg dahin müssen sie Dinge tun, die zu Kollateralschäden führen, die sich aber nicht vermeiden lassen.

Zum Beispiel ein Bauer findet beim Pflügen des Ackers ein altes Artefakt, blöderweise führt das dazu, dass das ganze Dorf zu Zombies oder Dämonen wird. Die Gruppe kommt an und merkt, dass der Prozess unumkehrbar ist und sich das ganze Ausbreiten könnte. Sie beschließen also das Dorf und die Bewohner niederzubrennen. Jedoch kommt jetzt im nächstgelegenen Gasthaus nur das Gerücht an, dass dort eine Gruppe das ganze Dorf niedergebrannt hat, aber nicht warum und wie es überhaupt dazu kam. Daher würde man diese Leute wohl als Bösewichte bezeichnen.
Da die Helden aber gemerkt haben, dass es doch zu Ausbreitung kommt, können sie nicht zulassen, dass sich die Information weiter verbreitet, weil dadurch ihr Kampf zur Rettung der Welt gefährdet würde. Sie setzen die Gasthausbesucher also unter Druck, nichts zu verraten, und als nichts anderes hilft, drohen sie damit, dass dort das gleiche passieren könnte.

Während sie ihre Operationsbasis weiter aufbauen, merken sie, dass sie mehr Resourcen brauchen werden. Da keine anderen Wege offenstehen, versuchen sie einen lokalen wohlhandenden Händler zu überzeugen, der sich auch bereiterklärt, ihnen zu helfen — aber zu einem Preis: Er will es immer zuerst erfahren, wenn die Chars einen Ausbruch aufspüren. Trotzdem braucht ihre Arbeit weit mehr Geld als der Händler hat, und irgendwann müssen die SCs einsehen, dass sie auf legalem Weg nicht an genug Geld kommen, um den Ausbruch wirklich aufzuhalten. Sie setzen den Händler und seine Geschäftspartner unter Druck, doch auch das reicht nicht aus. Als jemand aus dem Dorf sie verraten will und damit das Überleben der Welt gefährden würde, foltern sie ihn vor allen anderen, um Stillschweigen sicherzustellen. Dann fangen sie an, alle möglichen illegalen Aktivitäten zu betreiben, um ihre Arbeit weiter zu finanzieren, bis sie irgendwann sogar Ausbrüche fingieren — oder gar verursachen — um ihre Finanzierung zu sichern.

Erst viel zu spät merken sie, dass ihre selbstverursachten Ausbrüche die Mehrzahl der Ausbrüche sind und ihr Finanzierungssystem sich verselbstständigt hat. Viel zu viele Mittelsleute sind nun davon abhängig sind, die ihnen teilweise enge Freunde geworden sind, vielleicht sogar Ehepartner. Sie können das System nicht mehr aus eigener Kraft stoppen. Die Gruppe entzweit sich und die eine Hälfte führt das Geschäft fort und als die anderen drohen ihre Geschäfte auffliegen zu lassen, verschwinden sie in dunklen Kerkern.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Koronus am 5.07.2020 | 18:51
Ich frage mich, warum man da nicht Vampire: Die Maskerade genannt hat falls ich das nicht überlesen habe.
Fast alle Spieler davon sind sich einig, dass man mehr oder weniger böse Bösewichte spielt da noch bis vor VTMV das Moralsystem einen praktisch dazu zwingt den Egoisten zu spielen da sich seine Menschlichkeit zu bewahren harte Einschränkungen erfordert weshalb einige meinen hohe Menschlichkeit ist Spiel mit Hart/Extrem Schwierigkeit und eigentlich gar nicht zu halten, andere verbieten solche Charaktere überhaupt weil es ihnen Augen gar nicht spielbar ist. Im Verlauf sind man auch perfekt wie der Charakter zum Mörderhobbo wird wenn man nicht von Anfang an einen menschlichen Vampir spielen wird weil der Spieler erkennt, dass er viel mehr Möglichkeiten hat weil man bei seiner derzeitigen Menschlichkeit nicht so eingeschränkt ist was einen viel eher dazu neigen lässt zu weit zu gehen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ErikErikson am 5.07.2020 | 19:04
Bei VtM und Shadowrun spielt man fast immer die Bösen, bei Cthulhu wird man böse, und bei D&D gehen die Spieler meist auch nicht sonderlich moralisch vor.

Die einzigen größeren Spiele, wo man dezidiert die Guten spielt, sind DSA und alles was auf Mittelerde basiert. Also genau überlegt, spielt man eigentlich sehr oft die Bösen oder zumindest graue Charaktere. 

Bei Computerspielen dasselbe, meistens spielt man die Bösen oder graue Charaktere. Geralt aus Witcher 3 wird z.B. gern mal als moralisch dargestellt, aber faktisch ermordet er jede menge Leute aus mehr als fragwürdigen Motiven und ist eigentlich nur der Gute aus der Sicht der schrecklichen Umgebung. GTA, Fallout, Baldurs Gate, Kingmaker, Elder crolls usw. geben die auch entweder die Möglichkeit, böse zu sein, oder zwingen dich sogar dazu.

Nach etwas überlegen fällt mir erst so auf, wie unmoralisch die Welt der Rollenspiele eigentlich ist.   

Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 5.07.2020 | 19:10
Bei welchem Cthulhu wird man böse?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 5.07.2020 | 19:30
Nach etwas überlegen fällt mir erst so auf, wie unmoralisch die Welt der Rollenspiele eigentlich ist.

Wunscherfüllung halt. Die Spieler müssen sich im richtigen Leben schon dauernd am Riemen reißen und benehmen, da wollen sie dann im Spiel aus dem Korsett eben mal raus.

Was zugegebenermaßen als Reflex besser zu Drei- als zu Dreißigjährigen passen mag, aber wo kein Kläger ist... ;)
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ArneBab am 5.07.2020 | 19:34
Bei VtM und Shadowrun spielt man fast immer die Bösen, bei Cthulhu wird man böse, und bei D&D gehen die Spieler meist auch nicht sonderlich moralisch vor.
Bei Shadowrun hatten wir immer Leute in der Runde, die ein hehres Ziel verfolgten, aber nur den Weg des Runners hatten, um es zu erreichen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 5.07.2020 | 19:34
Bei welchem Cthulhu wird man böse?

Wenn ich mich dunkel recht entsinne, dann gibt's beim ganz klassischen Call of Cthulhu zumindest die Möglichkeit, daß ein SC, dessen SAN auf Null fällt, seinen endgültigen Wahn so auslebt, daß er selber zum (NSC-)Kultisten wird. :think:

(Und Munchkin Cthulhu spielt meiner Erinnerung nach auch ein bißchen mit der Idee -- ist natürlich nicht direkt ein Rollenspiel im klassischen Sinne. ;D)
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: JAW6 am 5.07.2020 | 20:10
Ich werfe mal das kontroverse Serials in den Raum...
Dort spielt man Serienmörder und muss seinem Verlangen spieltechnisch nachgehen.
Ich habe das Werk und es taugt mMn nicht als Spiel, sondern als Steinbruch für Kult, Unknown Armies oder Cthulhu Now.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ErikErikson am 5.07.2020 | 20:57
Bei welchem Cthulhu wird man böse?

Üblicherweise reagieren Spieler auf die Bedrohung des mythos mit einer gewissen Verrohung der Sitten. Das beschwören von Mythoswesen, das Morden von (vermuteten) Kultisten, und die Zusammenarbeit mit beelzebub, um den teufel auszutreiben, sind Konstanten des Spiels. Es ist schon ein Quasi-Trope, wenn der moment kommt, wo die Spieler sagen: Die Polizei will nicht helfen-jetzt müssen wir die Sache selbst in die (sprich kriminelle) Hand nehmen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ErikErikson am 5.07.2020 | 21:00
Bei Shadowrun hatten wir immer Leute in der Runde, die ein hehres Ziel verfolgten, aber nur den Weg des Runners hatten, um es zu erreichen.

Die klassische Definition eines guten Bösewichts mit verständlichen Motiven. Aus seiner Sicht ist so jemand natürlich gut.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 5.07.2020 | 21:03
Das ist ja fast eine explizite Prämisse des Spiels   ;D und das obwohl behördliches Einschreiten in den Ursprungswerken durchaus wirkungsvoll ist.
Aber die Art von böse war ja vielleicht nicht gemeint. Andernfalls fällt mir kaum ein Spiel ein, dass nur gesetzestreue Sachverwaltung vorsieht.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ErikErikson am 5.07.2020 | 21:12
Man kann doch aber auch böse sein, ohne sich einen Goatee wachsen zu lassen, Katzen zu ertränken und Unschuldige zu vergewaltigen-rein aus Spaß.

Wir reden hier ja von Bösem, und nicht von an Wahnsinn grenzender Psychopathie. Warum man jetzt unbedingt einen blutrünstigen Serienmörder alla Hannibal spielen möchte, erschließt sich mir auch nicht. Ist aber natürlich mal was anderes.

Und wie gesagt, DSA. Da werden die banditen, die aus dem Busch springen, nicht erschlagen, sondern schön zum Baron gebracht, der Bösewicht am Ende bekommt ne Rede ab, aufdiehin er sich läutern darf, und wenn man der Elf auch nur den Apfel am Stand schief ansieht, gibts ne predigt vom geweihten der Gruppe. 
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 5.07.2020 | 21:22
Das ist ja fast eine explizite Prämisse des Spiels   ;D und das obwohl behördliches Einschreiten in den Ursprungswerken durchaus wirkungsvoll ist.
Aber die Art von böse war ja vielleicht nicht gemeint. Andernfalls fällt mir kaum ein Spiel ein, dass nur gesetzestreue Sachverwaltung vorsieht.

Das wird auch schwierig. :) Selbst Silver-Age-Comicsuperhelden von echtem Schrot und Spandex sind ja nicht einfach "nur" gesetzestreue Bürger oder Polizisten im Kostüm, sondern müssen sich mindestens darauf verlassen, daß das Gesetz ihnen stillschweigend diverse Extrawürste 'rüberschiebt, damit sie nur überhaupt einigermaßen frei agieren können, ohne gleich wegen diverser Verstöße regelmäßig Bußgelder abdrücken zu müssen oder gar selber ins Kittchen zu wandern...

Und "Buchhaltung: Das Rollenspiel" ist mir bisher definitiv noch nicht untergekommen. "Auf dem Revier" nebenbei auch nicht, obwohl das zumindest ein Genre wäre, das sich für episodische Abenteuer mit Ermittlungsarbeit und von je nach Geschmack gelegentlichen zu häufigen Äktschneinlagen tatsächlich mal anböte.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Koronus am 5.07.2020 | 21:42
Das wird auch schwierig. :) Selbst Silver-Age-Comicsuperhelden von echtem Schrot und Spandex sind ja nicht einfach "nur" gesetzestreue Bürger oder Polizisten im Kostüm, sondern müssen sich mindestens darauf verlassen, daß das Gesetz ihnen stillschweigend diverse Extrawürste 'rüberschiebt, damit sie nur überhaupt einigermaßen frei agieren können, ohne gleich wegen diverser Verstöße regelmäßig Bußgelder abdrücken zu müssen oder gar selber ins Kittchen zu wandern...

Und "Buchhaltung: Das Rollenspiel" ist mir bisher definitiv noch nicht untergekommen. "Auf dem Revier" nebenbei auch nicht, obwohl das zumindest ein Genre wäre, das sich für episodische Abenteuer mit Ermittlungsarbeit und von je nach Geschmack gelegentlichen zu häufigen Äktschneinlagen tatsächlich mal anböte.
Das passt zu Wearing the Cape.
Dort sind die Comicbuchvigilanten Unruhestifter welche besser sich nicht schnappen lassen weil nur bedingt besser als die Schurken sind.
Dort ist Heldentum mehr ein lizensierter Beruf wie in My Hero Academia wo du für das unerlaubte schnappen eines Massenmörders gleich mitverhaftet wirst wegen unerlaubtem Wirken von Superkräften sowie Freihheitsberaubung.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Ainor am 5.07.2020 | 21:46
und bei D&D gehen die Spieler meist auch nicht sonderlich moralisch vor.

Woher willst du wissen wie die meisten Leute D&D spielen ? Wenn man nach den Regelbüchern geht dann ist dort das Material für gute Charaktere (Paladin etc.) deutlich prominenter als das für böse.

Die einzigen größeren Spiele, wo man dezidiert die Guten spielt, sind DSA und alles was auf Mittelerde basiert.

Mittelerde ist enorm einflussreich. Die Grundstory "Böser Herrsche/Dämon/Gott steht vor der Tür und die Gruppe muss das verhindern" findet sich doch in der Fantasy ganz oft, und kommt bei D&D immer wieder vor,
z.B. Rise of Tiamat.

Also genau überlegt, spielt man eigentlich sehr oft die Bösen oder zumindest graue Charaktere. 

Genau überlegt muss man "böse" (das kann ziemlich viel sein) und "die Bösen" unterscheiden.
Letzteres trifft nur zu wenn man von den beiden Seiten im Hauptkonflikt die eindeutig bösere spielt.

Baldurs Gate, Kingmaker, Elder crolls usw. geben die auch entweder die Möglichkeit, böse zu sein,

Ein Spiel dass es mir nicht erlaubt böse zu sein ist eigentlich kein Rollenspiel. Die wichtigere Frage ist doch:
ist böse im spiel die eindeutig bevorzugte Seite ? Das sehe ich bei  Baldurs Gate und Kingmaker definitiv nicht.

Nach etwas überlegen fällt mir erst so auf, wie unmoralisch die Welt der Rollenspiele eigentlich ist.

Nur weil es unmoralische Elemente gibt ist die Welt der Rollenspiele nicht unmoralisch.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 5.07.2020 | 23:07
Zumindest die Darstellung des üblichen Fantasy-Vigilantismus ist ja recht moralisch.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 5.07.2020 | 23:21
Zumindest die Darstellung des üblichen Fantasy-Vigilantismus ist ja recht moralisch.

Na jaaa...sagen wir mal, für geeignet gewählte Werte von "üblich". ;)
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Isegrim am 5.07.2020 | 23:36
Na jaaa...sagen wir mal, für geeignet gewählte Werte von "üblich". ;)

Oder von "moralisch"...
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 6.07.2020 | 07:08
Ach ihr seid doch eine Bande von ausgebufften Diplomaten! Sagt mir doch gleich ich läge falsch  ~;D
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 6.07.2020 | 09:04
Ach ihr seid doch eine Bande von ausgebufften Diplomaten! Sagt mir doch gleich ich läge falsch  ~;D

Na ja, was verstehen wir unter "dem üblichen Fantasy-Vigilantismus"? Fantasy-Protagonisten, die auf eigene Rechnung unterwegs sind? Die reichen schon außerhalb des Spezialgebiets "Rollenspiel" von Gestalten, die ich tatsächlich relativ problemlos als "grundsätzlich gut" einordnen würde, über gesinnungsmäßig eher neutrale, auf die sich zumindest ihre Freunde immer noch verlassen können, bis mindestens hin zu Typen, die eigentlich nur deshalb gerade noch als (Anti-)"Held" ihrer Geschichte durchgehen, weil die Gegenseite noch schlimmer ist oder dem Publikum zumindest so verkauft wird...

...und jetzt laß' Spieler darauf los. >;D
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ArneBab am 6.07.2020 | 09:19
"Auf dem Revier" nebenbei auch nicht, obwohl das zumindest ein Genre wäre, das sich für episodische Abenteuer mit Ermittlungsarbeit und von je nach Geschmack gelegentlichen zu häufigen Äktschneinlagen tatsächlich mal anböte.
Sowas in der Art, allerdings mit dem Zusatz, dass sie sich bei bestimmten Problemen keine Hilfe aus dem Revier erhoffen können, versuche ich im EWS 3.0 zumindest anzuregen (Entwurfs-PDF (https://www.1w6.org/releases/ews-screen-30ra7.pdf); z.B. S. 9). Die Begrenzung, nicht einfach Hilfe holen zu können, dient dazu, Spannung hochtreiben zu können, ohne dass die Leute konsequenterweise sagen: „das geht über meine Kompetenzen“ (wie das auch Fernsehserien wie Castle machen).
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Jiba am 6.07.2020 | 09:32
Ein Spiel dass es mir nicht erlaubt böse zu sein ist eigentlich kein Rollenspiel.

Etwas OT vielleicht, aber: Das widerspricht sicherlich den gängigen Definitionen von (Video-)Rollenspielen. Und auch einer nicht unerheblichen Zahl an Pen&Paper-Rollenspielen. Oder sind Spiele wie "Golden Sky Stories" oder "So nicht, Schurke" jetzt keine Rollenspiele?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Ainor am 6.07.2020 | 16:58
Etwas OT vielleicht, aber: Das widerspricht sicherlich den gängigen Definitionen von (Video-)Rollenspielen. Und auch einer nicht unerheblichen Zahl an Pen&Paper-Rollenspielen. Oder sind Spiele wie "Golden Sky Stories" oder "So nicht, Schurke" jetzt keine Rollenspiele?

Definitionen sind immer so ne Sache wenn man sie auf die Realität anwendet. Deshalb "eigentlich".
Aber ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Tischrollenspiel und Brettspiel ist doch dass ich im Rollenspiel sagen kann was mein Charakter machen will, während ich beim Brettspiel (auch wenn es ansonsten rollenspielähnlich ist, wie z.B: Andor oder Talisman) eine vordefinierte Aktion auswählen muss.

Natürlich kann man sich irgendwie drauf einigen böse oder sonstige Handlungen auszuklammern (entweder per Absprache oder weil das System das so vorgibt), und dadurch hört ein Spiel nicht auf ein Rollenspiel zu sein.

Bei Computerspielen ist das natürlich etwas anders, weil meistens alle Handlungen vom Spiel vordefiniert sind. Aber die Bezeichnung Computerrollenspiel umfasst ja recht unterschiedliche Dinge. Auf der einen Seite ist da Diablo etc., das eigentlich die Computerversion eines rollenspielähnlichen Brettspiels ist. Auf der anderen Seite hast du Spiele wie Kingmaker etc die zumnidest versuchen dem Spieler die Handlungsfreiheit die er im Tischrollenspiel hätte zu bieten.

Ein Spiel dass das nicht tut ist meiner Meinung nach "eigentlich kein Rollenspiel" (auch wenn es sonst viele RPG Elemente haben mag.).
Bei einem Spiel mit einem vordefinierten Charakter (Witcher) können diese Optionen natürlich auf das beschränkt sein was zum Charakter passt. Ohne vordefinierten Charakter (Kingmaker) bedeutet Handlungsfreiheit eben dass es gute und böse Optionen gibt. Insofern trifft meine Aussage nur auf solche Spiele zu.

Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Ainor am 8.07.2020 | 00:57
Weil es gut zum Threadthema passt:

https://www.kickstarter.com/projects/458886079/dark-lord

Zusammengekommen ist es, aber das war ja nicht besonders viel...
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Eiserne Maske am 8.07.2020 | 07:10
Naja, es gibt auch Beispiele welche ein vorhandenes, größeres Interesse andeuten, auch mal die "Bösen" zu spielen: Kabbale (frz.) (https://fr.ulule.com/kabbale-cultistes/)

In diesem Spiel soll man die gefallenen Kultisten eines Lovecraft-Verschwörerzirkels spielen und in einer surrealen Version unserer Welt (sehr ähnlich der Version in "Over the Edge" übrigens) seiner finsteren Gottheit zum "Durchbruch" in die Realität verhelfen. Dabei ist das Spiel, so zeigen es die Teaser, alles andere als zimperlich: So verliert man in Anlehnung an dem Thema entsprechende italienische Gore-Filme bei jeder Verletzung gleich mal einen kompletten Liter Blut, nach 5 Treffern ist es schon vorbei. Da man als Kultist die ständige Paranoia und auch die tatsächlich begründete Furcht vor Entdeckung durch Autoritäten oder Investigatoren, gepaart mit der geistig destabilisierenden Wirkung der Präsenz seiner jeweiligen, finsteren Gottheit auf Dauer nicht gut aushält, gibt es einige wirklich abartige Regelmechanismen: Wenn das Böse in einem überhand nimmt, so begeht man schon mal Autophagie, in der eigenen Paranoia gefangen kann es vorkommen, dass der Kultist aus Angst davor Spuren zu hinterlassen seine eigenen Exkremente verspeist. Auch Nekrophilie wird dann zum Thema.

Als ich das gelesen habe hat sich meine Kauflust äh, stark gemindert, aber es gibt offenkundig ein Publikum.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 8.07.2020 | 09:01
Das wird vielleicht gekauft aber dafür eine Gruppe zu finden die es auch spielt halte ich doch für arg schwer. In meinen Gruppen würde ich da glaube ich kaum auf gegenliebe stoßen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Megavolt am 8.07.2020 | 09:33
Habe den Thread nur überflogen, aber spielt man bei Warhammer nicht notorisch die Bösen?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: ErikErikson am 8.07.2020 | 09:41
Habe den Thread nur überflogen, aber spielt man bei Warhammer nicht notorisch die Bösen?

Bei 40k ja, bei Fantasy bedingt.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 8.07.2020 | 09:42
Habe den Thread nur überflogen, aber spielt man bei Warhammer nicht notorisch die Bösen?
Nope. Aber bei Black Crusade für 40k.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 8.07.2020 | 10:10
Also Dark Lord sieht doch Tatsächlich ganz Gut ....äh Böse aus. Würde ich mir sofort holen wenn es übersetzt wird.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Erbschwein am 8.07.2020 | 10:40
Hallo,

Also schon die Guten Wirtschaft Spiele ist es Schwierig zu Machen, Bespielen und dann noch ein Wirtschaftlich Böses Spiel zu Machen wäre der Hammer  ~;D

Es gibt viele 99Probs um das Böse Erschaffen, oder Besser Gesagt zur Größe zu Bringen. Ein Paar Beispiele: Wenn man Viele Orks auf ein Haufen Bringen will, bevor Sie sich Fressen, muss man die Kontrolle der Moral Hoch Halten, dann die Nahrung. Das ist eine Aufgabe für sich. Erstmal eine Kleine Gruppe zusammen zu Rudeln ist es Schwierig. Dann wollen sie den Vertrag warum sie sich zusammen Rudeln auch Erledigen und das ist dann eine Aufmerksamkeit in der Örtlichkeit die Nicht Mal paar tote sondern die Werden ein Massaker machen worauf Gleich eine Gegenantwort Bekommen kriegen, dass man auch das Hinterland von den Biestern Platt gemacht wird. 
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Erbschwein am 8.07.2020 | 11:06
Hallo,

Das ist Genauso Wie: Die Frage Aller Fragen.

Wenn sollten man Nicht fragen, sondern Mal Selbst was Machen, Erstellen das sowas Interessant an der Sache ist zu Lesen und zu Verstehen ist.
Warum sowas ist, Entsteht und Spielbar macht. Da Fragt sich aber Immer Noch die Frage der Persönlichkeit, ob man dieses Spielen will.

Aber eine Marktlücke wäre dies. Wenn es Ausgearbeitet ist.

Das sowas schwierig ist zu Erstellen, wirst Du schon Wissen warum. Weil das kein 08/15 Thema ist das Gleich Fertig ist. Sondern mehr Aufmerksamkeit braucht.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: warmal am 13.07.2020 | 15:00
Böse Leute spielen? Auch langfristig? Klar gibt es das und ist auch durchaus beliebt.

Traveller - The New Era. Die Standard-Kampagne ist "wir fliegen zu anderen Welten, klauen der Bevölkerung Sachen weil WIR die brauchen können, erschlagen ab und an mal den örtlichen Obermotz weil der uns beim klauen im Weg ist (gern auch mal per Orbitaler Bombardierung) und fühlen uns wie die Retter der Zivilisation dabei". Es gibt nen Grund warum die RefCol "Truppen" als "Space Vikings" bezeichnet werden

Diverse andere Systeme sehen die Charaktere als Söldner (Milleniums End, Merc:2000) die mit wenig Skrupeln Dinge tun und Gruppen unterstützen die nach unseren Massstäben (Militärdiktatoren etwa) nicht die guten sind.

Shadowrun hat noch das Karma-Feigenblättchen. CP2020 braucht das nicht, das ist ehrlich. Die Charaktere SIND sehr häufig Kriminelle die für ander Kriminelle die Drecksarbeit machen. Was auch schon mal ne Atombombe zünden beinhaltet (Shockwave)


Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Luxferre am 30.07.2020 | 08:48
Suchst Du sowas?

Zitat

Du bist ein Abenteurer: Ein Plünderer, ein Langfinger, ein Heidentöter, ein verschwiegener Hexer, der vergessene Geheimnisse hütet. Du trachtest nach Reichtum und Ruhm, gewinnst sie mit Schwert und Magie, während du im Blut und Schmutz der Schwachen, der Lichtscheuen, der Dämonen und der Bezwungenen watest. Da unten, in der Tiefe, warten Reichtümer auf dich. Und sie sollen dir gehören …

Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 30.07.2020 | 08:50
und welches spiel ist das ?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Luxferre am 30.07.2020 | 09:00
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,116046.msg134900437/topicseen.html#new
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 30.07.2020 | 09:06
Dark Lord läuft noch 40 Stunden.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 16.08.2020 | 17:20
Dark Lord wollte 2000 und bekam 15.000, Mh offenbar teilt nicht jeder die auf  :t: herrschende Meinung über so was. aber ein Beweis das es sich wirtschaftlich lohnt ist es ja genau genommen auch nicht ?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Jiba am 20.08.2020 | 06:43
Joah, nach dem Überfliegen der Kickstarter-Page ist "Dark Lord" ja nun ein Spiel, das sich mehr auf Mechaniken stützt als auf Drama oder Plot. Das ist im Grunde als würde man Brettspiele wie Junta (https://de.wikipedia.org/wiki/Junta_(Spiel)) mit Rollenspielelementen spielen. Interessant ist auch, dass die Beschreibung der "Boshaftigkeiten" dieser Dark Lords sich auf cartoonige und gewaltbezogene Gräueltaten bezieht: "Blutsport" und "Dörfer plündern" wird erwähnt (und welche hochstufige Old-School-D&D-Gruppe kann von sich behaupten nicht zumindest letzteres schon einmal getan zu haben  ~;D ), aber man liest nichts über solche Dinge wie Folter, Vergewaltigung, Psychoterror und Psychopathie oder extrem grafische Gewalt.

Hätte der Kickstarter sowas auf die Agenda gesetzt, dann hätte er (meine Vermutung) nie so viel eingenommen. Der Kickstarter hat einigermaßen funktioniert, weil dieses "Böse" abstrakt und überzeichnet ist. Quasi eine Karikatur von "böse sein". "Jugendbuch-Fantasy-böse" sozusagen. Und diese Art von "böse" gibt es im Rollenspiel, auch auf Spielerseite, ja häufiger. Wenn man aber wirklich in Richtung Kapitalverbrechen gehen will, würde ich annehmen, dass der Spielspaß bei den meisten Beteiligten schnell abnimmt.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 23.08.2020 | 11:24
Jiba damit hast du zwar recht. Aber Grade in bestimmten setting s wie Superhelden/Schurken finde ich das leicht unlogisch. Superschurken investieren Milliarden darin Laser auf den Mond zu bringen sich Unterwasser  Basen zu bauen ,Forschung ,PR und Schergen usw. Woher kommt das Geld?  bei den Bösen ? natürlich aus Verbrechen. Da würden sich Auftragsmord und Drogen Handel und so doch anbieten.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 23.08.2020 | 12:01
Jiba damit hast du zwar recht. Aber Grade in bestimmten setting s wie Superhelden/Schurken finde ich das leicht unlogisch. Superschurken investieren Milliarden darin Laser auf den Mond zu bringen sich Unterwasser  Basen zu bauen ,Forschung ,PR und Schergen usw. Woher kommt das Geld?  bei den Bösen ? natürlich aus Verbrechen. Da würden sich Auftragsmord und Drogen Handel und so doch anbieten.

Die paar Superschurken, die sich derart ehrgeizige Ziele tatsächlich leisten können, sind vermutlich tatsächlich einfach schon reich und machen ihre Schurkenpläne längst nicht mehr primär des Geldes wegen. Dabei kann der Reichtum aus einem eigenen Verbrecherimperium kommen, muß aber nicht zwangsläufig; jemand wie Dr. Doom kann auch seine eigene Nation ganz legal regieren, und wieder jemand anderes kann sein Geld schlicht geerbt oder anderweitig mal im Leben unverschämtes Glück gehabt haben (die Ausrede funktioniert bei Superhelden ja schließlich auch).

Andererseits gibt's für jeden Superschurken, der zur reichen und mächtigen absoluten Schurkenoberelite gehören mag, mindestens Hunderte, die für solche Fisimatenten gar nicht erst die Zeit, das Geld, oder auch nur die Motivation haben und sich einfach nur durchs Leben schlagen wie andere kleine Gauner auch, nur halt mit Superkräften und Kostüm. Man bedenke, daß beispielsweise "Ich will raus aus diesem Knast und den Typen fertigmachen, der mich überhaupt erst hier reingebracht hat!" auch ein völlig normales und gängiges Superschurkenziel ist...und noch dazu eins, das wesentlich billiger zu haben ist als erst für Milliarden.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 1.09.2020 | 12:25
Zur Beobachtung: https://www.kickstarter.com/projects/gallantknightgames/for-coin-and-blood-2nd-edition
Naja, nicht viel böser als typische Sword&Sorcery-Protagonisten, aber etwas
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 2.09.2020 | 10:35
Klingt doch ganz  Gut ...ähm Böse.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 3.09.2020 | 17:59
Und noch das hier, wobei das klar unter "wirtschaftlich uninteressant" fällt
https://boyproblems.itch.io/black-heart
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Supersöldner am 3.09.2020 | 18:58
da hab ich nicht richtig verstanden worum es geht. Fremdsprache ist für mich oft Problem . könntest du es kurz zusammen fassen ? und warum es wirtschaftlich uninteressant ist ?
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 3.09.2020 | 20:08
da hab ich nicht richtig verstanden worum es geht. Fremdsprache ist für mich oft Problem . könntest du es kurz zusammen fassen ? und warum es wirtschaftlich uninteressant ist ?
Man erforscht als Kultisten die Geheimnisse eines Dorfs, schwächt die Barriere zwischen den Welten und beschwört schließlich einen finsteren Gott. Und das ganze ist irgendwie "Carly Rae Jebsen themed". Ne, das kann man nicht übersetzen.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: Sashael am 3.09.2020 | 22:59
Wobei ich die grundlegende Idee, dass man Kultisten spielt, die einen alten Gott erwecken wollen und dafür Macht sammeln müssen, ziemlich schnieke finde.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das ja sogar auf Oneshots ausgelegt.

Das einzige, was mich davon abhält, diese 10$ zu investieren, ist dieser ominöse Carly Ray Jepsen Bezug. ;D
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: KhornedBeef am 3.09.2020 | 23:06
Wobei ich die grundlegende Idee, dass man Kultisten spielt, die einen alten Gott erwecken wollen und dafür Macht sammeln müssen, ziemlich schnieke finde.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das ja sogar auf Oneshots ausgelegt.

Das einzige, was mich davon abhält, diese 10$ zu investieren, ist dieser ominöse Carly Ray Jepsen Bezug. ;D
Ich habe den Verdacht, das das nur bla bla ist :) aber ich habe das Ding auch nur aus dem Bundle for Racial Justice, sonst hätte ich mich da nicht mit befasst.
Titel: Re: Böse Spiele Wirtschaftlich Uninteressant ?
Beitrag von: nobody@home am 3.09.2020 | 23:27
Also, hier (https://de.wikipedia.org/wiki/Carly_Rae_Jepsen) ist jedenfalls Carly Rae Jepsens Wikipedia-Eintrag. Was eine kanadische Singer-Songwriterin nun mit Rollenspiel zu tun hat, steht da freilich auch nicht drin -- ich denke aber, es wird sich da schlicht um einen Publicity-Gag von der einen oder anderen Seite handeln. Laut der Site, auf die KhornedBeef verwiesen hat, ging's im Vorgängerspiel "Boy Problems" nämlich um einen Batzen unveröffentlichter Jepsen-Songs als Missionsziel für einen Auftrag, und in Black Heart sind scheinbar diverse Charaktermutationen von ihren Liedtexten inspiriert...