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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Ainor am 17.09.2020 | 21:28

Titel: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 17.09.2020 | 21:28
(Importiert aus dem Feuerwaffenthread weil es hierher gehört)

Erinnert mich gerade an das unschöne Paradox D&D 5E, dass das System die HeldenTM überflüssig macht, wenn man es (wie von der 3E gewohnt) als Spielweltphysik interpretiert. Denn dann hat jede beliebige Kompanie Erststufer-Bogenschützen ausreichend Feuerkraft, um mit egal welchen Gegnern kurzen Prozess zu machen, Bounded Accuracy sei dank. Das ist im Prinzip der Effekt von massenproduzierten Feuerwaffen vorweggenommen -- man muss nicht mehr auf die rechtzeitige Ankunft des kleinen Fähnleins mutiger Helden (Krieger, Kleriker, Magier, Späher) hoffen, wenn hundert müffelnde Knechte nach kurzer Ausbildung an leicht verfügbaren Waffen das gleiche viel billiger leisten.
Der 5E-Spieler nimmt das entweder nicht wahr, oder ignoriert den Elefant im Wohnzimmer, oder man legt fest dass das System nur für die Interaktion zwischen SC und Welt gilt, aber nicht zwischen Nichtspieler-Kreaturen untereinander (und darum zB der Milizionär den Drachen eben nicht verwunden kann, obwohl das System sagt dass er es kann).

Es ist richtig dass selbst schwache Schützen grob einen Punkt Schaden pro Runde gegen fast alles machen (Und Resistance halbiert das nur) so dass
100 Leute mit Bögen zumindest auf kuze Distanz eine echte Macht sind (bei Disadvantage sinkt ihre Effizienz rapide). Trotzdem glaube ich nicht dass
es in 5E einen "Elefanten" gibt, und zwar vor allem aus ökonomischen Gründen:

1.) Es ist nicht notwendig dass Monster unbesiegbar sind damit es Helden (Also Kampfspezialisten) geben kann. Es reicht wenn sie billiger sind.

2.) In einem Points of Light Setting gibt es viele Monster und (relativ) wenige Menschen. Nicht jedes Dorf hat unbedingt genug Leute.

3.) Dungeons: Der Volksaufstand kann zwar verteidigen, aber nicht angreifen. Die Stadt mag zwar sicher sein, aber um die Strassen zu sichern muss jemand ins Dungeon und die Monster dort plätten/vertreiben.

4.) Kapitalkosten. Hunderte Waffen und Rüstungen vorrätig zu haben ist teuer, besonders wenn die selten gebraucht werden. Dasselbe Geld in die Ausrüstung von Profis zu stecken ist effizienter weil deren Ausrüsung dauernd genutzt wird.

5.) Verluste. Bei 1 SM pro Tag kostest es etwa 200 GM jemand bis 18 durchzufüttern. Wenn es grössere Verluste gibt wird das schnell seht teuer.
Da sind Helden oft billiger.

Zusätzlich gibt es noch Fragen wie z.B. wieviel es kostet wenn 100 Leute dauernd trainieren, wie viele effektiv auf ein Ziel feuern können und ob man überhaupt genug findet die sich wirklich fiesen Monstern (z.B. Untote) entgegenstellen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 17.09.2020 | 21:43
Das ist Unsinn. Es gibt ja das Konzept der Schocktruppen, als der Konzentration von viel Kampfkraft auf kleinem Raum. Das ist unglaublich wertvoll, und diese spezielle Lücke kann eben nicht von einer großen Anzahl normaler truppen ersetzt werden. Deshalb haben wir ja in der realität Elitetruppen. Und helden treiben das konzept ja noch viel weiter.

Bei D&D kommt dazu, dass du an die spezielle nFähigkeiten ranwillst, die Helden auf höhere nStufen bekommen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 17.09.2020 | 22:47
Nur ein kurzer Gedanke zu dem Zitat von FS:
100 Bogenschützen machen viel Lärm, für ein Raubtier/Monster ist es ein Leichtes ihnen auszuweichen. Auch Tiere passen sich solchen Schützenpatrouillen an. Ja, für etwas Schutz kann so eine Truppe sicherlich sorgen, aber auch die können nicht überall sein und gerade in einem Fäntelalter-Setting fehlen damit 100 Arbeiter auf dem Feld.
Ganz zu schweigen davon, wie diese 100 Schützen auf kleinem Raum (Dungeon, Höhlen) abschneiden würden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: fivebucks am 17.09.2020 | 23:19
Also ich halte es so das die Helden die Gemeinen anwerben, ausbilden und dann in die Schlacht führen. :w4:
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 18.09.2020 | 00:09
Aus meiner Sicht ergibt die typische D&D-Welt gar keinen Sinn, wenn sich nicht auch andere Leute als designierte "Helden" gegen Monster aller Art zumindest brauchbar (also schlimmstenfalls mit im Lauf der Zeit wieder ausgleichbaren Verlusten) verteidigen können. Irgendwo müssen die ganzen mehr oder weniger großen menschlichen (elfischen, zwergischen usw.) Reiche ja überhaupt erst einmal hergekommen sein, und das in einer Welt, die im Gegensatz zur Realität mit reichlich Monstern bestückt ist, die unsereinem auch intellektuell das Wasser reichen und uns also genauso schlau und gerissen bekämpfen können wie umgekehrt -- um auf den Stand der Handlungsgegenwart überhaupt erst einmal zu kommen, muß es also, weil ja die Helden auch nicht alle überall gleichzeitig gewesen sein können, auch reichlich monsterkampftaugliche Armeen und beherzte "bloße" Zivilisten gegeben haben. Und die sind bestimmt auch nicht einfach so plötzlich wieder in der Versenkung verschwunden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 18.09.2020 | 00:31
Aus meiner Sicht ergibt die typische D&D-Welt gar keinen Sinn, wenn sich nicht auch andere Leute als designierte "Helden" gegen Monster aller Art zumindest brauchbar (also schlimmstenfalls mit im Lauf der Zeit wieder ausgleichbaren Verlusten) verteidigen können. Irgendwo müssen die ganzen mehr oder weniger großen menschlichen (elfischen, zwergischen usw.) Reiche ja überhaupt erst einmal hergekommen sein, und das in einer Welt, die im Gegensatz zur Realität mit reichlich Monstern bestückt ist, die unsereinem auch intellektuell das Wasser reichen und uns also genauso schlau und gerissen bekämpfen können wie umgekehrt -- um auf den Stand der Handlungsgegenwart überhaupt erst einmal zu kommen, muß es also, weil ja die Helden auch nicht alle überall gleichzeitig gewesen sein können, auch reichlich monsterkampftaugliche Armeen und beherzte "bloße" Zivilisten gegeben haben. Und die sind bestimmt auch nicht einfach so plötzlich wieder in der Versenkung verschwunden.

Die großen Gegner sind auch relativ selten und ein guter Teil der immer noch unangenehmen kleineren im Schnitt strategisch unterlegen. (Ok, genauer müsste man diese Entwicklung dann geschichtlich noch einmal nachverfolgen)
Und wer diese Konfrontation überlebt hat levelt halt auch. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Talwyn am 18.09.2020 | 09:46
Selbst wenn 100 Bauern statistisch gesehen so ziemlich alles im Monster Manual platt machen könnten - mit Ausnahme der ganz großen Brocken wie Ancient Dragons, die wenn ihrer Intelligenz entsprechend gespielt, mit dem Mob kurzen Prozess machen - für den Einzelnen im Mob besteht jedoch ein enormes Risiko bei einer solchen Konfrontation selbst das Zeitliche zu segnen: So ziemlich alles im Monster Manual, was größer als ein Kobold ist, dürfte einen Bauern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit einem einzigen Treffer ausschalten. Das wiederum dürfte die Bereitschaft von NSC sich im Kampf gegen gefräßige Monster verheizen zu lassen erheblich schmälern. Man sollte die Bauern nicht als in beliebigen Mengen verfügbare militärische Ressource betrachten, sondern als Menschen, die z.B. eine Familie versorgen müssen. Davon abgesehen ist die Anzahl verfügbarer Bauern in jedem Fall endlich.

Ein tyrannischer Herrscher kann natürlich seine Untertanen dazu zwingen, gegen den Drachen zu kämpfen, nur hat das diverse unerfreulich Konsequenzen: Einerseits geht jedesmal ein Haufen Bauern hops, was dazu führt, dass die Felder brach liegen und die Bevölkerung in den Städten hungert. Davon abgesehen lassen sich die Geknechteten das wahrscheinlich auch nur für begrenzte Zeit gefallen. Wenn ich die Wahl habe, ob ich mich beim Kampf gegen einen Riesen verheizen lasse, oder beim Sturm auf die Festung des alten Despoten draufgehe, dann entscheide ich mich im Zweifelsfall für die zweite Variante. Klar, ein auf Furcht basierendes System kann ziemlich stabil sein und viele Jahre Bestand haben - aber irgendwann ist das Maß voll.

Geht man nun statt von Bauernhaufen mal von gut ausgerüsteten Heeren aus, dann scheint das auf den ersten Blick mehr Sinn zu machen und natürlich ist eine Kompanie von 100 ausgebildeten und ordentlich bewaffneten Soldaten eine Macht, mit der sich wenige Monster anlegen können. Hier wären dann aber die Kosten mit Sicherheit schnell weit jenseits dessen, was eine Gruppe mächtiger Helden kosten würde. Dazu kommt noch, dass es selbst bei vor Gold berstenden Schatzkammern eine Obergrenze dafür gibt, was man als Herrscher sinnvoll an Militär ausheben kann. Ein paar der wehrfähigen Bürgerinnen braucht man ja auch noch für zivile Zwecke wie Landwirtschaft und Handwerk. Diese Limitierung wiederum bedeutet, dass ein Herrscher wahrscheinlich nicht über genügend Truppen verfügt, um sie ständig gegen punktuell Bedrohungen wie einzelne starke Monster (oder kleine Ansammlungen derselben) einzusetzen. Man muss also gut abwägen, wie man eine solche begrenzt verfügbare Ressource strategisch am sinnvollsten einsetzt, und da dürfte in den meisten Fällen die Sicherung und Kontrolle des eigenen Territoriums meist Priorität haben - was ja zudem auch eine Aufgabe ist, die eben nicht effektiv von einer kleinen Gruppe mächtiger Individuen ausgefüllt werden kann.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: am 18.09.2020 | 09:51
Kommt mir bekannt vor.,,,,
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  zu finden in   Allgemein.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 18.09.2020 | 09:56
Aber vielleicht mal weitergedacht. man könnte einfach eine Armee aus 100 UNTOTEN bauern aufstellen. Die Vorteile liegen auf der hand. Keine Unterhaltskosten, keine Ausbildung nötig, kein Sold, keine Probleme mit der Moral, "getötete" bauern sind leicht ersetztbar bzw. geg. einfach wiederbelebbar.
Alles was man braucht ist, ein fähiger Nekromant, oder ein entsprechendes Artefakt. Sicher teuer, lohnt sich aber auf Dauer.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 18.09.2020 | 10:10
Stimmt, es ist aus Sicht eines Königs / Fürstenbundes / Stadtrats sicherlich eine gute Idee, das Kommando über eine Truppe untoter Bauern in die Hand eines Nekromanten zu legen, was kann da schon schief gehen. ~;D (abseits der moralischen Fragwürdigkeit, in einer Welt in der kosmisches Gut und Böse als physische Kraft die Ebenen durchdringt)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 18.09.2020 | 10:23
Aber vielleicht mal weitergedacht. man könnte einfach eine Armee aus 100 UNTOTEN bauern aufstellen. Die Vorteile liegen auf der hand. Keine Unterhaltskosten, keine Ausbildung nötig, kein Sold, keine Probleme mit der Moral, "getötete" bauern sind leicht ersetztbar bzw. geg. einfach wiederbelebbar.
Alles was man braucht ist, ein fähiger Nekromant, oder ein entsprechendes Artefakt. Sicher teuer, lohnt sich aber auf Dauer.

Das geistlose Cropzeug ist das, wo auch der lebende Bauer noch ganz gute Chancen gegen hat, weil eben langsam und dumm. Das bessere Zeug braucht oft Lebensenergie in der Form von Lebensenergie etc bzw. neigt diese Konstellation zum Kontrollverlust und dann brauchst  du wen der diesen Job erledigt.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Bilwiss am 18.09.2020 | 10:44
Ich finde das ganze Konzept von Spielregeln für SCs == Weltphysik ehrlichgesagt hochsuspekt.
Erstens führt mMn das zu hochkomplizierten Regeln die nichts mehr richtig machen.
Denn das Ziel die vollständig zu simulieren können sie nicht erreichen. Findige Spieler finden immer unzählige Schwachstellen die ausgenutzt werden können.

Zweitens bezweifle ich dass das überhaupt das Ziel der allermeisten Regelnwerke ist. Selbst simulationistische Rollenspiele wollen denke ich die Begegnungen zwischen SCs und der Welt simulieren nicht alles drumherum.
Der Scharmützel Kampf der Helden wird simuliert nicht die Großschlacht mit viel Teilnehmern.
Die Regeln dafür einfach hochzuskalieren führt höchstens zu unterhaltsamen Unsinn.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Talwyn am 18.09.2020 | 10:44
Um meinen Beitrag noch zu ergänzen: Es ist durchaus vorstellbar, dass es in einem beliebigen Setting das eine oder andere Reich gibt, in dem der Herrscher seine Bevölkerung dazu zwingt, unter hohen Verlusten selbst mit der Bedrohung durch Monster fertig zu werden - nur wird das halt kaum überall so sein. Wir haben ja hier auch nicht überall Nordkorea.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 18.09.2020 | 11:50
@Talwyn: Deine Analyse hat nur ein kleines Problem: sie übersieht, daß, wenn die normalen Menschen sich mit den gefährlichen Monstern partout nicht anlegen wollen (was aus Gründen der Selbsterhaltung des Einzelnen natürlich nachvollziehbar wäre), umgekehrt nicht viel die Monster davon abhält, mal eben zu Besuch vorbeizukommen und sich sattzufressen oder sonst das zu tun, was diese bestimmte Art von Monstern halt unbeliebt macht. Ist ja nicht ganz so, als ob die ihrerseits nur den lieben langen Tag dumm in der Gegend herumstehen und warten würden, daß ein SC vorbeikommt und Aggro zieht; die verfolgen auch, während Klaus Rübenbauer sich um seine Felder zu kümmern versucht, immer noch selbst ihre eigenen Interessen und Absichten. Und wer dann immer noch nicht kämpfen will, wenn der unfreundliche Oger aus dem Nachbarmoor einem schon das Dach über dem Kopf einschlägt, der muß rennen -- wird aber das erst einmal zur Gewohnheit, dann war's das auch mit Zivilisation und Seßhaftigkeit. Um beispielsweise einfach nur Ackerbau betreiben zu können, muß man ja wenigstens zwischen Aussaat und Ernte ein paar Monate halbwegs ungestört in ein und derselben Gegend bleiben dürfen.

Es geht also gar nicht primär um irgendwelche Tyrannen, die aus eigener Faulheit lieber ihr Volk verheizen, sondern zuallererst mal nur um den ganz primitiven Selbstschutz. Steht das Dorf zusammen oder fällt es getrennt?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 18.09.2020 | 13:16
das....hatte ich doch schon gesagt nobody ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: KhornedBeef am 18.09.2020 | 13:26
Kurz gesagt, man braucht die Helden, damit die Ernährer nicht dauernd rennen müssen. Wie Soldaten auch sonst. Fasse ich das korrekt zusammen?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 18.09.2020 | 13:42
Kurz gesagt, man braucht die Helden, damit die Ernährer nicht dauernd rennen müssen. Wie Soldaten auch sonst. Fasse ich das korrekt zusammen?

In einer hinreichend gefährlichen Welt (die zu sein D&D-Settings ja normalerweise wenigstens vortäuschen wollen) braucht's auf jeden Fall jemanden, der sich der Gefahr entgegenstellt, und ja, solche Leute nennt man dann auch für gewöhnlich gerne mal "Helden". ;) Die Frage, von der dieser konkrete Faden herunterbaumelt, scheint mir aber eher in die Richtung "muß ein 'Held' unbedingt SC-Klassenstufen haben und wenn ja, dann ungefähr wie viele?" zu gehen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Quaint am 18.09.2020 | 13:45
Ich weiß ja auch nicht wie das bei euren DnD Runden ist, aber in meinen gibt es halt auch nicht massenhaft gelevelte Charaktere, ganz zu schweigen von solchen die sich auch noch als "Helden" betätigen. Jedenfalls nicht in der Menge, dass man da Volksökonomisch rangehen könnte. Insofern gibt es bei mir ganz klar die Dorfmiliz, und auch meist einen Kriegeradel samt unterstehendem Heer aus professionellen Soldaten, und es gibt auch eine Reaktion auf Bedrohungen abseits der SC. Und wenn dann ne Goblinbande das Dorf angreift, dann wird das Dorf sich da im Normalfall schon wehren können. Halt unter Verlusten. Und wenn es viel mehr ist als eine Goblinbande, dann hat das Dorf halt schlechte Karten, aber die Nachricht wird sehr wahrscheinlich die Hierarchiepyramide hinauf getragen und ob der Adelige, der für das Gebiet zuständig ist, dann ne Hundertschaft losschickt, oder ne Abenteurergruppe, das sieht man dann.
Platz für Helden sehe ich da aber trotzdem - wenn man halt gerade in nem Dorf hockt, das überfallen wird, kann man als SC Gruppe ja gegebenenfalls so einige Leben retten, selbst wenn das Endergebnis ohnehin nicht die Vernichtung des Dorfes gewesen wäre. Und gegebenfalls macht sich so ne Hundertschaft halt mit kompetenten Anführern, die heldenhaft aus der ersten Reihe anführen, auch besser. Wobei DnD 5 ein wenig die Mechaniken fehlen um derartige Mengen an Kombatanten elegant abzubilden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 18.09.2020 | 14:19
Die Frage, von der dieser konkrete Faden herunterbaumelt, scheint mir aber eher in die Richtung "muß ein 'Held' unbedingt SC-Klassenstufen haben und wenn ja, dann ungefähr wie viele?" zu gehen.

Das eigentlich weniger. Die Frage geht eher davon aus dass man in der Geschichte Verschiebungen zwischen "Berufskriegern" (mit teurer Ausrüstung, guter Ausbildung) und "Wehrpflichtigen" (wenig Ausrüstung und Ausbildung, dafür aber sehr viele) als bevorzugte Form der Kriegsführung hat.
Nun geht es darum wie es in der Fantasywelt gegen Monster ausieht.

In 3E ist es so dass Monster schon mit 25 AC und DR 10/Magic von Wehrpflichtigen nicht mehr besiegt werden können. Man braucht also zwingend Berufskrieger mit magischen Waffen und genug Stufen (völlig egal wie viele das konkret sind). In der 5E braucht man das nicht. Hier stellen die Wehrpflichtigen eine denkbare Alternative dar um Monster abzuwehren. Die frage ist: lohnen sich dann noch die Berufskrieger (zu denen die typischen SCs ja zählen)

Ich weiß ja auch nicht wie das bei euren DnD Runden ist, aber in meinen gibt es halt auch nicht massenhaft gelevelte Charaktere, ganz zu schweigen von solchen die sich auch noch als "Helden" betätigen. Jedenfalls nicht in der Menge, dass man da Volksökonomisch rangehen könnte.

Es muss ja nicht mal viele geben. Die Frage ist eher: haben die die es gibt genug Arbeit ?
(so im Sinne von Witcher wo immer wieder durchklingt dass man die professionellen Monsterjäger eigentlich nicht mehr braucht)

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 18.09.2020 | 14:26
ist das den Absicht oder einer der Fehler der E5 ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 18.09.2020 | 14:34
Bevor man das auf einem platten Feld statisch durchrechnet, müsste man sich ja erst einmal fragen in wie weit das die Kampftaktiken beeinflussen würde und wie oft dann Hunderte frische Rekruten koordiniert zum Schuss kommen würden, bevor individuell überlegene Gegner sie ausreichend dezimieren oder auch nur in die Flucht treiben. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ChaosZ am 18.09.2020 | 15:40
Einige Punkte vielleicht mal. In der realen Welt gibt es auch kleine Spezialkommandos (KSK, SEK, etc.) trotz bestehender Masdentruppen (HVK, Bereitschaftspolizeihundertschaften, Zoll, Grenzschutz, etc.).
D.h. kleine Spezialkommandos sind für hoch spezialisierte Einsätze da, obwohl auch andere Kräfte diese lösen könnten, allerdings dies in keinem Verhältnis steht.

Die Monster sind nicht immer alleine oder unintelligent unterwegs. Gerade bei Organisationen hat man es ja mit vielen hundert oder tausend Mitgliedern zu tun oder mit geheimen Zellen. Ziel ist es also entweder die Zelle zu enttarnen oder gegen eine Organisation einen gezielten Schlag zu führen, bei dem sich einfach der Einsatz von Masdentruppen verbietet.

In einer Welt in der ein einzelner Magier eine Artellerie sein kann, wird es kaum Lienien- oder Haufentaktiken geben.

SC-Gruppen sind nicht nur Söldner, sondern eben mit einer eigenen Motivation unterwegs. Als Beispiel gibt es Menschen, die hervorragend alleine in der Wildnis überleben können, diese sind dort Spezialisten. Nun könnte man eine solche Person mit hunderten Leuten jagen, dass wäre aber nicht verhältnismäßig. Stattdessen setzt man ein Team von Spezialisten an, die mit Hilfe der örtlichen Behörden Ausschau halten.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Talwyn am 18.09.2020 | 16:58
Auf die Frage, warum sich nicht die Dorfmiliz um solche Probleme kümmert - das tut sie, aber halt eher um die Koboldplage denn um die Trolle, die aus dem nahe gelegenen Moor immer wieder das Dorf angreifen, geschweige denn um den grünen Drachen, der sich im nahen Wald eingenistet hat. Für die Art von Miliz, die für solche Fälle nötig wäre, dürfte nämlich in den meisten Fällen schlicht die nötige Zahl wehrfähiger Individuen nicht verfügbar sein. Und selbst wenn dem so wäre, so ist es an der Stelle dann wohl örtliche Autorität, die nicht wirklich gerne dabei zusieht, wie sich in Hinterhuglhapfing 100 Bauern bewaffnen. Am Ende kommen die dann nach Beseitigung des Trollproblems noch auf dumme Gedanken anstatt einfach wieder auf ihre Felder zurückzukehren und diese zu bestellen.

Dementsprechend kann sich ein Dorf mancher Gefahren vielleicht aus eigener Kraft erwehren, was aber wie gesagt für den Einzelnen ein gewaltiges Risiko darstellt. Wenn gerade keine Helden in der Nähe sind, die den Oger zur Strecke bringen können, dann muss man sich halt selbst helfen. Wenn hingegen gerade eine Gruppe hilfsbereiter Abenteurer des Weges kommt, würde ich als Bauern den lebensgefährlichen Kampf gegen die Monster sofort an diese delegieren.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 18.09.2020 | 17:20
Auf die Frage, warum sich nicht die Dorfmiliz um solche Probleme kümmert - das tut sie, aber halt eher um die Koboldplage denn um die Trolle, die aus dem nahe gelegenen Moor immer wieder das Dorf angreifen, geschweige denn um den grünen Drachen, der sich im nahen Wald eingenistet hat. Für die Art von Miliz, die für solche Fälle nötig wäre, dürfte nämlich in den meisten Fällen schlicht die nötige Zahl wehrfähiger Individuen nicht verfügbar sein. Und selbst wenn dem so wäre, so ist es an der Stelle dann wohl örtliche Autorität, die nicht wirklich gerne dabei zusieht, wie sich in Hinterhuglhapfing 100 Bauern bewaffnen. Am Ende kommen die dann nach Beseitigung des Trollproblems noch auf dumme Gedanken anstatt einfach wieder auf ihre Felder zurückzukehren und diese zu bestellen.

Wenn die Dorfmiliz mit den Trollen nicht fertigwird, dann ist es genau die örtliche Autorität, die in ihrer Eigenschaft als Schutzmacht als nächstes gefragt ist und besser ihre Soldaten gegen die Monster schicken sollte, wenn sie nicht will, daß die noch überlebenden Dörfler irgendwann die Gegend schlicht verlassen und sich anderswo nach einem ruhigeren Leben umschauen.

Zitat
Dementsprechend kann sich ein Dorf mancher Gefahren vielleicht aus eigener Kraft erwehren, was aber wie gesagt für den Einzelnen ein gewaltiges Risiko darstellt. Wenn gerade keine Helden in der Nähe sind, die den Oger zur Strecke bringen können, dann muss man sich halt selbst helfen. Wenn hingegen gerade eine Gruppe hilfsbereiter Abenteurer des Weges kommt, würde ich als Bauern den lebensgefährlichen Kampf gegen die Monster sofort an diese delegieren.

Kann man machen, wenn man denn tatsächlich mal so viel Glück hat...aber der "normale" Delegationsweg wäre, denke ich, erst mal stufenweise die normale Hierarchiekette hinauf. "Herr Baron, unser Dorf ist im letzten Monat gleich dreimal von Trollen überfallen worden, die schlimmen Schaden angerichtet haben, könntet Ihr nicht..." Das hat nebenbei auch den Vorteil, daß der Herr Baron (oder wer auch immer sonst) als Person von Rang und Einfluß wahrscheinlich auch gleich leichter an den einen oder anderen "Helden" herankommt als selbst der freundlichste Bauer, und bringt das Dorf nicht in den Geruch von gar zu aufmüpfiger Eigeninitiative.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Runenstahl am 18.09.2020 | 17:23
Es wird auch immer wieder unterschätzt wieviel Übung man benötig um einigermaßen passabel Kämpfen zu können. Das hat zur Folge das ebenfalls massiv unterschätzt wird viele Wehrfähige Leutchen man so hat. Ich habe oft erlebt das SL davon ausgehen, das ein Dorf mit 100 Einwohnern 25 - 50 Kampffähige Leute hat, die wirklich auch Waffen und Rüstungen besitzen und damit umgehen können. Realistisch sind dabei eher Zahlen zwischen 1 und 5. Das heißt dann das die ober erwähnten 100 Bogenschützen die gesammelte Stärke eines Landstriches mit 2000 bis 10.000 Einwohnern darstellen.

Und selbst wenn die sich sammeln und Ausrücken um den Drachen zu jagen... die meisten Drachen (gerade bei D&D) sind ja weder doof noch blind. Das heißt die Chance steht gut das der Drache mitbekommt das da eine kleine Armee anrückt. Anstatt diese zu bekämpfen kann er dann auch z.B. ein Exempel an einem (nun garantiert wehrlosen) Dorf in der Nähe statuieren.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ChaosZ am 18.09.2020 | 17:40
Es wird auch immer wieder unterschätzt wieviel Übung man benötig um einigermaßen passabel Kämpfen zu können. Das hat zur Folge das ebenfalls massiv unterschätzt wird viele Wehrfähige Leutchen man so hat. Ich habe oft erlebt das SL davon ausgehen, das ein Dorf mit 100 Einwohnern 25 - 50 Kampffähige Leute hat, die wirklich auch Waffen und Rüstungen besitzen und damit umgehen können. Realistisch sind dabei eher Zahlen zwischen 1 und 5. Das heißt dann das die ober erwähnten 100 Bogenschützen die gesammelte Stärke eines Landstriches mit 2000 bis 10.000 Einwohnern darstellen.

Und selbst wenn die sich sammeln und Ausrücken um den Drachen zu jagen... die meisten Drachen (gerade bei D&D) sind ja weder doof noch blind. Das heißt die Chance steht gut das der Drache mitbekommt das da eine kleine Armee anrückt. Anstatt diese zu bekämpfen kann er dann auch z.B. ein Exempel an einem (nun garantiert wehrlosen) Dorf in der Nähe statuieren.

Der Trainingsfaktor kommt ja auch bei modernen Waffen noch sehr zum Tragen, wobei Gewehre effektiv einfacher zu Handhaben sind als Bögen (englische Langbogenschützen). Im zweiten Weltkrieg dienten ungefähr 14 Millionen Soldaten in der Wehrmacht bei einer Bevölkerung von ungefähr 70 Millionen. (1/5 der Bevölkerung mit einem Alter der Soldaten von 13/14-70).

Die Bewaffnung von Freien im Mittelalter dürfte in der Regel Axt, Kampfmesser und Speer und Schild gewesen sein, einige wenige hatten Helme oder Schutzkleidung. Rüstungen und Waffen wie Schwerter, Bögen Lanzen etc. gab es dann beim regionalen Fürsten, Ritter oder Häuptling. Kampftraining hatten die wenigsten. Auf Feldzügen wurden dann meistens einfache Kampftrainings geübt, in der Regel Schildwalltaktiken.

In der Antike mit stehenden Heeren, wie Rom sie unterhielt, sah das ganz anders aus. Deshalb war die römische Armee auch sehr erfolgreich.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Runenstahl am 18.09.2020 | 23:57
Du sagst es. Ein Gewehr nachzuladen und abzufeuern kann man sehr schnell erlernen. Einen halbwegs vernünftigen Kriegsbogen spannen zu können braucht jahrelanges Training. Und die 14 Millionen Soldaten umfassen (wie du schon sagst) im Prinzip auch Rentner und Kinder. Auch hier sind moderne Waffen von Vorteil weil es wenig Unterschied macht wer den Abzug eines Gewehrs betätigt. Schwache Kinder oder alte Menschen können jedoch im Mittelalter eben nicht mehr effektiv mitkämpfen. Deswegen sind die Zahlen der Leute die effektiv Kämpfen können im Mittelalter eben niedriger.

Hinzu kommt noch das eine kämpfende Truppe auch irgendwie mit Nahrung versorgt werden muß und gleichzeitig auch bei der Bewirtung der Felder fehlt. Da die Erträge damals ohnehin nicht so hoch waren (man hat halt noch keine Maschinen oder Super-Saatgut wie heutzutage) ist das auch schwierig. Vor allem im eigenen Land wo man ungerne Plündert um sich zu versorgen. Das alles schränkt die Größe von Armeen ein und macht hochbezahlte* Helden als Alternative durchaus attraktiv.

* Und ganz klassisch werden die Helden ja auch meist erst nach vollbrachter Tat bezahlt. Falls die es vergeigen hat es den Herrscher auch nichts gekostet ;)
Im Vergleich dazu: 100 Kurzbögen, Lederpanzer und je 20 Pfeile kosten den Herrscher zusammen 3600 Gold. Damit kann man auch locker ein paar Helden anlocken.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 18.09.2020 | 23:58
D&D 5 bauern brauchen kein training. Die haben bestimmte Waffenskills automatisch. Nahrung und Wasser kann man leicht mit niedrigstufigen zaubern erzeugen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Runenstahl am 19.09.2020 | 00:42
Das Monsterkompendium legt tatsächlich nicht fest mit welchen Waffen ein "Commoner" umgehen kann. Der hat halt ne Keule. Ob er andere Simple Waffen benutzen kann steht da nicht (im Ausrüstungskapitel wird allerdings erwähnt das die meisten Leute mit den Simplen Waffen umgehen können). Selbst wenn man den Realismus außer acht läßt und sagt die können das: Diese Waffen kosten trotzdem viel Geld und sterben die Bauern, dann fehlen Steuerzahler. Das macht es schon Sinnvoller stattdessen Helden auszusenden.

Nahrung und Wasser erschaffen (bzw Goodberry) sind zwar relativ niedrig stufig, aber um 100 Leute zu versorgen braucht man dann trotzdem einige Spruchwirker oder aber einen Spruchwirker mit Stufe 6 (Druide) oder 7 (Priester). Stellt sich dann die Frage was derartige Helden für ihre Dienste nehmen und ob es nicht effektiver wäre eben gleich ne Heldentruppe zu schicken.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 05:52
In dem Moment, in dem man z. B. mit Moralregeln spielt oder viel Magie ins Spiel kommt, weiss man, warum "Helden" gegenüber "Commoner" vozuziehen sind.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 19.09.2020 | 10:06
Es wird auch immer wieder unterschätzt wieviel Übung man benötig um einigermaßen passabel Kämpfen zu können. Das hat zur Folge das ebenfalls massiv unterschätzt wird viele Wehrfähige Leutchen man so hat. Ich habe oft erlebt das SL davon ausgehen, das ein Dorf mit 100 Einwohnern 25 - 50 Kampffähige Leute hat, die wirklich auch Waffen und Rüstungen besitzen und damit umgehen können. Realistisch sind dabei eher Zahlen zwischen 1 und 5. Das heißt dann das die ober erwähnten 100 Bogenschützen die gesammelte Stärke eines Landstriches mit 2000 bis 10.000 Einwohnern darstellen.

Und selbst wenn die sich sammeln und Ausrücken um den Drachen zu jagen... die meisten Drachen (gerade bei D&D) sind ja weder doof noch blind. Das heißt die Chance steht gut das der Drache mitbekommt das da eine kleine Armee anrückt. Anstatt diese zu bekämpfen kann er dann auch z.B. ein Exempel an einem (nun garantiert wehrlosen) Dorf in der Nähe statuieren.

Mit anderen Worten: die Menschheit als Ganzes ist gegen die Monster (die das Kämpfen ihrerseits anscheinend nicht üben müssen, sondern gleich bei Geburt mitkriegen? :think:) praktisch hilflos und die ganzen schönen Fantasyreiche können wieder von den D&D-Landkarten gestrichen und durch von den siegreichen Monstern besiedelte Wildnis ersetzt werden, weil sie von vornherein nie existiert haben.

Genau das ist ja der Punkt, an dem das "Wir brauchen gaaanz spezielle Helden mit Stufen, sonst geht gar nix!"-Kartenhaus für mich bei genauerer Betrachtung zusammenfällt. Damit die heile D&D-Welt Sinn ergibt, muß es also entweder irgendwie auch ohne diese Supersonderspezialtypen gehen...oder aber es muß genug von denen geben, daß sie dann ihrerseits so supersonderspeziell schon gar nicht mehr sind, weil man eben auch schon im Alltag regelmäßig irgendwelchen "Stuflern" über den Weg läuft. (Letzteres paßt aus meiner Sicht nebenbei gut mit dem kleinen Detail zusammen, daß auch die meisten menschlichen NSC-Gegner schon "überdurchschnittlich" daherkommen und nicht einfach mal nur so irgendwelches Gesocks sind, das ein richtiger Held mit einem Achselzucken beiseite wischt...woher kommen denn die alle, wenn das Training so schwer ist?)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 19.09.2020 | 10:11
Dann versucht es doch mal .Spielt Bauern in einem Dorf oder gewöhnliche Soldaten und seht wie weit ihr kommt. Aber bei einem Strengen SL.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 10:13
...oder aber es muß genug von denen geben, daß sie dann ihrerseits so supersonderspeziell schon gar nicht mehr sind, weil man eben auch schon im Alltag regelmäßig irgendwelchen "Stuflern" über den Weg läuft. (Letzteres paßt aus meiner Sicht nebenbei gut mit dem kleinen Detail zusammen, daß auch die meisten menschlichen NSC-Gegner schon "überdurchschnittlich" daherkommen und nicht einfach mal nur so irgendwelches Gesocks sind, das ein richtiger Held mit einem Achselzucken beiseite wischt...woher kommen denn die alle, wenn das Training so schwer ist?)

This!

Dann versucht es doch mal .Spielt Bauern in einem Dorf oder gewöhnliche Soldaten und seht wie weit ihr kommt. Aber bei einem Strengen SL.

Die "Helden" fangen doch in der Regel auch mit Stufe 1 an.  Und selbst beim DCC-Funel mit völligen Noobs bleiben am Ende ein paar übrig, die dann leveln.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 10:28
Mit anderen Worten: die Menschheit als Ganzes ist gegen die Monster (die das Kämpfen ihrerseits anscheinend nicht üben müssen, sondern gleich bei Geburt mitkriegen? :think:) praktisch hilflos und die ganzen schönen Fantasyreiche können wieder von den D&D-Landkarten gestrichen und durch von den siegreichen Monstern besiedelte Wildnis ersetzt werden, weil sie von vornherein nie existiert haben.

Was fällt für dich alles unter Monster?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 10:36
Üblicherweise gehen die meisten FantasyWelten ja davon aus, das die Menschen die dominante Spiecies sind. Also es gibt schon monster, aber die halten sich in entlegenen gebieten auf, weit entfernt von menschlichen besiedelungen, und kommen nur selten mit menschen in kontakt. So wie in echt Bären, Wölfe oder Tiger. Es gibt halt ein paar wildere gegenden, wo es mehr Monster gibt, aber 90% aller Leute sehen so ein Vieh nie.

Die wenigen helden sind dann halt in den grenzlanden unterwegs, wo es noch relativ viele Monster gibt, und vor allem wo es Dungeons gibt, die sie ausräubern können. Die Dungeons sind eben deshalb noch nicht seit jahren ausgeräubert, weil es noch die Monster hat. Ich denke, klassische D&D Helden sind nicht in erster linie beschützer, sondern grabräuber. Keine Dungeons, keine helden. Da kannst du die heldne nicht mit bauenr ersetzen, weil die ihr leben nicht für Gold aufs Spiel setzen wollen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 19.09.2020 | 10:47
Stufe 1 .Kämpfer,Waldläufer,Magier und Priester sind aber sicher besser als die stufe 1 Bauern. Kein Argument. Nieder Klasse für unwichtige NSC. Dann Kommen Klasse wie sie Normal sind und Höhere Klasse die man oft erst später annehmen kann. Prestige Klassen aber kA wie die bei D und D heißen bei der Abspaltung heißen sie halt so. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Waldrand am 19.09.2020 | 10:52


Üblicherweise gehen die meisten FantasyWelten ja davon aus, das die Menschen die dominante Spiecies sind. Also es gibt schon monster, aber die halten sich in entlegenen gebieten auf, weit entfernt von menschlichen besiedelungen, und kommen nur selten mit menschen in kontakt. So wie in echt Bären, Wölfe oder Tiger. Es gibt halt ein paar wildere gegenden, wo es mehr Monster gibt, aber 90% aller Leute sehen so ein Vieh nie.
Zustimmung. Wobei Wolf Bär Tiger und Co ja nicht per se Gebirge, Sumpf und undurchdringliche Wälder etc.  lieblichen Auenlandschaften vorziehen, sondern sie von den Menschen hierhin abgedrängt wurden, während die Menschen als dominante Species letztere in Beschlag genommenen haben.
Würden die Menschen denn Monstern fast hilflos  ausgeliefert gebe sich ein ganz anderes Szenario und die Menschen wären wohl die, die sich in Sümpfen und Dunklen Wäldern etc. Verstecken, auch interessant.



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Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 19.09.2020 | 10:54
Dann versucht es doch mal .Spielt Bauern in einem Dorf oder gewöhnliche Soldaten und seht wie weit ihr kommt. Aber bei einem Strengen SL.

Wie das Spiel für SCs funktioniert und wie die Welt funktioniert ist nicht dasselbe. Mir ging es vor allem um letzteres.

Das Monsterkompendium legt tatsächlich nicht fest mit welchen Waffen ein "Commoner" umgehen kann.

Eine Miliz von Wehrpflichtigen übt ja zumindest ein wenig. Je nach Ausrüstung würde ich die Werte vom Guard oder Commoner annehmen.

In dem Moment, in dem man z. B. mit Moralregeln spielt oder viel Magie ins Spiel kommt, weiss man, warum "Helden" gegenüber "Commoner" vozuziehen sind.

Das mag sein. Andererseits dürfte die Motivation für das eigene Dorf zu kämpfen ja deutlich höher sein als es in den meisten Kriegen der Fall war.
Und wenn Wehrpflichtigenarmeeen immer bei erster Gelegenheit abhauen würden hätte man sie nie eingeführt. Aber es geht mir hier wenige um
"realistisch" sondern darum was nach 5E Regeln funktioniert.

* Und ganz klassisch werden die Helden ja auch meist erst nach vollbrachter Tat bezahlt. Falls die es vergeigen hat es den Herrscher auch nichts gekostet ;)

Das mag sein (Wobei die Spezialisten auch fest angestellt seien könnten). Aber dafür wird es im Erfolgsfall ja umso teurer. Denn die ganze Ausbildung und Ausrüstung der Helden muss ja finanziert werden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 19.09.2020 | 10:58
Was fällt für dich alles unter Monster?

In guter (?) alter D&D-Tradition so ziemlich alles, was nicht gerade menschlich oder halbmenschlich und Menschen & Co. typischerweise feindlich gesonnen ist. Klapp einfach irgendein Monsterhandbuch auf, Auswahl gibt's genug.

Üblicherweise gehen die meisten FantasyWelten ja davon aus, das die Menschen die dominante Spiecies sind. Also es gibt schon monster, aber die halten sich in entlegenen gebieten auf, weit entfernt von menschlichen besiedelungen, und kommen nur selten mit menschen in kontakt. So wie in echt Bären, Wölfe oder Tiger. Es gibt halt ein paar wildere gegenden, wo es mehr Monster gibt, aber 90% aller Leute sehen so ein Vieh nie.

Genau das ist ja der Punkt: wie sind ausgerechnet die ach so unfähigen (nicht von Natur aus besonders kampftauglichen und obendrein nachtblinden) Menschen überhaupt jemals zur dominanten Spezies geworden? In der Realität läßt sich das unter anderem damit erklären, daß es unsere Vorfahren eben nur miteinander und ggf. gefährlichen Tieren zu tun und gegenüber letzteren im Laufe der Zeit einige echte Vorteile entwickelt hatten -- aber in D&D-Land?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Waldrand am 19.09.2020 | 11:07


Du sagst es. Ein Gewehr nachzuladen und abzufeuern kann man sehr schnell erlernen. Einen halbwegs vernünftigen Kriegsbogen spannen zu können braucht jahrelanges Training. Und die 14 Millionen Soldaten umfassen (wie du schon sagst) im Prinzip auch Rentner und Kinder. Auch hier sind moderne Waffen von Vorteil weil es wenig Unterschied macht wer den Abzug eines Gewehrs betätigt. Schwache Kinder oder alte Menschen können jedoch im Mittelalter eben nicht mehr effektiv mitkämpfen. Deswegen sind die Zahlen der Leute die effektiv Kämpfen können im Mittelalter eben niedriger.
Ne, ich denke das, die niedrige Zahl der effektiv Kämpfenden im Mittelalter, hat andere logistische Gründe.
Denn höchsten militärischen Mobilisationsgrad haben einfache Stammesgesellschaften die wirklich jeden Mann im Kriegsfall mobilisieren.
Gibt dafür denke ich auch Naheligende Gründe, die einfachen Waffen sind für jeden Verfügbar, der logistische Aufwand ist quasi nicht vorhanden da der Feind in der Regel das nächste Dorf ist, (Grade im Mittelalter ist der Aufwand eine Armee ins Nachbarland zu bringen immens.), Aufgrund fehlender Spezialisierung kann jeder zumindest mit Pfeil und Bogen umgehen, und die Motivation ist hoch weil es nicht um abstrakte Dinge sondern konkret um das eigene Dorf geht.


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Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 11:08
Kurz Off-topic:
Zitat
Und wenn Wehrpflichtigenarmeeen immer bei erster Gelegenheit abhauen würden hätte man sie nie eingeführt.
Wehrpflichtigenarmeen werden ja nicht von Wehrpflichtigen geführt...aus gutem Grund.  ;)

Und um auf die Ausgangslage einzugehen:
Die 5E ist da ein wenig limitierter als z. B. 3.X mit den NSC-Classes. Ein Expert 4 (Smith)/Warrior 2 als Mitglied der Stadtmiliz ist was gehörig anderes als eben ein Commoner. Wobei es afaik auch in der 5E, in der NSC Erschaffung ja nach ganz eigenen Regeln läuft (abseits der SC Regeln) durchaus solche Sachen gibt. Nicht jeder in einem Dorf ist "nur" Commoner.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 11:22
Und wenn Wehrpflichtigenarmeeen immer bei erster Gelegenheit abhauen würden hätte man sie nie eingeführt.
Ich schätzte mal es ist ein Unterschied, ob auf der anderen Seite auch nur Seppel sind oder du eine einzige Chance hast FALLS der Gegner überheblich ist UND ihr alle sofort richtig reagiert.

Selbst mit bounded accuracy. Schafft das eine dreistellige Zahl Bauern tatsächlich einen erwachsenen Drachen zu killen, wenn der nicht einfach nur offen und von vorne angreift? Langbögen oder Kurzbögen, was darf man da annehmen? (weil sonst disadvantage in Entfernungen, wo schon Furcht oder gar Odem wirken können)
Ich vermute wenn der außer Reichweite zirkelt, gibt es bei der Menge an Leuten schon die ersten Toten, weil entnervte Pfeile zu früh und wild abgeschossen werden.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 11:37
In guter (?) alter D&D-Tradition so ziemlich alles, was nicht gerade menschlich oder halbmenschlich und Menschen & Co. typischerweise feindlich gesonnen ist. Klapp einfach irgendein Monsterhandbuch auf, Auswahl gibt's genug.

Dann besteht hier vermutlich bereits ein Missverständnis in der Definition. Wenn du auch andere Humanoide mit einbeziehst, die ebenso zivilisierte oder zumindest menschenähnliche Strukturen aufweisen, wie bspw. Orks, Hobgoblins, dann übersiehst du, dass für diese ähnliche Voraussetzungen gegeben sind wie für Menschen bzgl. Training, Kosten, Sinnhaftigkeit Truppen von 100 Schützen auszuheben.
Zudem gehst du von der Grundannahme aus, dass diese Humanoiden sowohl Interesse, als auch die logistischen Mittel dazu haben, die ganze Welt zu erobern. Da würde ich schon nicht mehr mitgehen.
Ich mag ja solche Nerddiskussionen, auch wenn die manchmal so wirken könnten, als würden sich 14-jährige darüber unterhalten, wer der bessere Marvelheld ist. Darum gehe ich hier ein bisschen mit.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Antariuk am 19.09.2020 | 11:48
Also dass Hobgoblins a) militärisch diszipliniert sind und sich entsprechend ausrüsten und b) gerne versuchen, die umliegende Region zu erobern, ist ein etabliertes D&D-Klischee. Mit der Annahme lehnt sich niemand aus dem Fenster, im Gegenteil. Im Kontext dieses Fadens ein absolut richtiges Fallbeispiel, wie ich finde.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 11:51
Wenn man eine totatlitäre gesellschaft und viel bevölkerung hat, ist das "1000 Bauern Prinzip" durchaus anwendbar. Die müssen ja gar nicht unbedingt gewinnen, sondern das monster nur schwächen, und die nächsten 100 bauern erledigen es dann oder es haut ab.

Der Vorteil für den machthaber ist auch, das er auf Helden komplett verzichten kann. Im Sword and Sorcery genre ist es ja nicht unüblich, das Helden selbst die politische macht ergreifen. In D&D 1 und 2 passiert das sogar automatisch ab einer bestimmten Stufe. Da wird sich jeder Herrscher zweimal überlegen, ob er einen helden beauftragt, der dann eventuell auf Stufe 9 rutscht und dann sofort einen Wehrtum im Staatsgebiet baut und Follower zieht.


 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 11:59
Wenn man eine totatlitäre gesellschaft und viel bevölkerung hat, ist das "1000 Bauern Prinzip" durchaus anwendbar. Die müssen ja gar nicht unbedingt gewinnen, sondern das monster nur schwächen, und die nächsten 100 bauern erledigen es dann oder es haut ab.

Der Vorteil für den machthaber ist auch, das er auf Helden komplett verzichten kann. Im Sword and Sorcery genre ist es ja nicht unüblich, das Helden selbst die politische macht ergreifen. In D&D 1 und 2 passiert das sogar automatisch ab einer bestimmten Stufe. Da wird sich jeder Herrscher zweimal überlegen, ob er einen helden beauftragt, der dann eventuell auf Stufe 9 rutscht und dann sofort einen Wehrtum im Staatsgebiet baut und Follower zieht.

Die Bauern musst du aber auch wieder unter Kontrolle / bei Laune halten.

Regieren funktioniert dadurch, dass du mehr highlevel-Freunde/Verbündete hast als deine Gegner. Und wenn einer doch Probleme macht ist einer besser entsorgbar (dann durch nicht offene Mittel) oder erpressbar als die tausenden, die du sonst orchestrieren und gegeneinander ausspielen müsstest.

Und abseits der offenen Feldschlacht haben Highlevels noch einmal ein ganz anderes Gewicht, erst recht, wenn der Gegner keine hat. Eine Gruppe eliminiert oder bindet dir (was nahezu genauso gut ist) per assaultscouting weitaus mehr als diese 1000 Bauern,welche eine Feldschlacht gegen sie dann klar gewinnen würden.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 12:02
Ich frage mich ja, wo 1000 Bauern zusammenleben. Bzw. wie oft es Ortschaften in der Größenordnung gibt, die dann keine (ständige) Miliz aufgebaut haben.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 12:11
Eine Menge Monster mit höherer nomineller Kampfkraft sind nicht unbedingt soo intelligent und oft auch Einzelgänger.
Wer da deutlich eine andere Liga ist, ist oft eher auf der phlegmatischen Seite und scheinbar oft genug genauso oft von Langeweile wie Gier getrieben.

Was möglicherweise der Trumpf von Menschen ist: wenige haben auf dem Schirm, wie schnell Menschen leveln und die levelnden bereit sind weitere Risiken einzugehen ...
Scheinbar eben noch hast du mit ein paar genauso nutzlos erscheinenden Goblins ein nahezu hilfloses Dorf überfallen, letzte Woche haben ein paar der Überlebendne Cousin Grumpsch erschlagen und heute steht der Rest dieser Gruppe als Veteranen vor deiner Tür.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 12:29
Also dass Hobgoblins a) militärisch diszipliniert sind und sich entsprechend ausrüsten und b) gerne versuchen, die umliegende Region zu erobern, ist ein etabliertes D&D-Klischee. Mit der Annahme lehnt sich niemand aus dem Fenster, im Gegenteil. Im Kontext dieses Fadens ein absolut richtiges Fallbeispiel, wie ich finde.

Da hast du völlig recht und Hobgoblins gehören aufgrund ihrer Kultur auch zu meinen liebsten Widersachern.
Die Eingangsthese lautet ja: die 5E Spielwelt braucht keine "Helden", weil 100 Schützen zum Schutz der Zivilisation ausreichen.
Wenn wir beim Beispiel der Hobgoblins bleiben, die übrigens ebenso ihre Truppen trainieren, ausrüsten und unterhalten müssen, und wir die Spielwerte von Hobgoblins mit Commonern vergleichen, dann kommen wir recht schnell zu dem Schluss: Nein, die 100 Schützen reichen nicht aus, es braucht "Helden" auf Seiten der Menschen, sei es Magier, Veteranen, Ritter, Priester etc.pp.
Das müssen nicht zwangsläufig SC sein, aber ohne solche "named" NPC würden Menschenreiche in D&D-Welten, wie ich sie mir vorstelle, nicht florieren können.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 12:31
Zitat
Das müssen nicht zwangsläufig SC sein, aber ohne solche "named" NPC würden Menschenreiche in D&D-Welten, wie ich sie mir vorstelle, nicht florieren können.
Stimme ich vollkommen zu. Gibt ja auch so manche Kampagne, bei der eben "die Helden" gefragt sind, weil sich jene intelligenten Monster dann auch noch zusammenschließen und größere Armeen bilden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 19.09.2020 | 12:42
Eine Menge Monster mit höherer nomineller Kampfkraft sind nicht unbedingt soo intelligent und oft auch Einzelgänger.
Wer da deutlich eine andere Liga ist, ist oft eher auf der phlegmatischen Seite und scheinbar oft genug genauso oft von Langeweile wie Gier getrieben.

Was möglicherweise der Trumpf von Menschen ist: wenige haben auf dem Schirm, wie schnell Menschen leveln und die levelnden bereit sind weitere Risiken einzugehen ...
Scheinbar eben noch hast du mit ein paar genauso nutzlos erscheinenden Goblins ein nahezu hilfloses Dorf überfallen, letzte Woche haben ein paar der Überlebendne Cousin Grumpsch erschlagen und heute steht der Rest dieser Gruppe als Veteranen vor deiner Tür.

Na ja, aber du siehst die Doppelzüngigkeit in dieser Position, oder? "Einerseits sind Monster so gefährlich, daß nur ausgesuchte Helden wirklich mit ihnen fertig werden können, andererseits aber auch so harmlos, daß wir als Menschen sie trotzdem letztendlich vor uns hertreiben."

Mit Verlaub, ich kenne solche Weltbilder auch aus dem richtigen Leben -- nämlich blöderweise ausgerechnet aus der einschlägigen politischen Propaganda (:P), die einem eintrichtern will, daß man sich vor dem fiesen Feind (wer immer das gerade ist) einerseits ganz furchtbar in Acht nehmen, andererseits aber auch auf gar keinen Fall je daran zweifeln soll, daß die eigene (und natürlich gerechte) Sache letzten Endes zwangsläufig obsiegen wird. Logischer wirken sie auf mich allerdings auch da nicht wirklich...
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 12:54
Es stellt sich die frage, wie viele menschen leveln, wie schnell, und wie aufwändig das ist. Daraus ergibt sich dann auch die kosten für eine helden gruppe, und daraus ergibt sich, ob 100 bauern billiger sind.

Wenn helden selten sind, und der Aufwand sie hochzuleveln hoch, und viele dabei sterben, dann werden Helden sehr teuer sein. Dann lohnen sich die Bauern eben doch. Den helden holt man sich dann eben nur dann, wenn es gar nicht anders geht. So wie du eben deine lecke Wand erstmal selber reparierst, und wenn das nicht klappt, erst dann holst du den teuren Experten, auf den du dan nahc noch 2 Monate warten musst.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 19.09.2020 | 12:57
Die 5E ist da ein wenig limitierter als z. B. 3.X mit den NSC-Classes. Ein Expert 4 (Smith)/Warrior 2 als Mitglied der Stadtmiliz ist was gehörig anderes als eben ein Commoner. Wobei es afaik auch in der 5E, in der NSC Erschaffung ja nach ganz eigenen Regeln läuft (abseits der SC Regeln) durchaus solche Sachen gibt. Nicht jeder in einem Dorf ist "nur" Commoner.

Naja, ein Stufe 6 Charakter hätte halt 6 hit dice und +3 Prof. Ist ja nichts anderes als ein 3E Warrior. Allerdings machen bei Bounded accuracy ein paar solcher Leute in einem Haufen nicht viel aus.   

Selbst mit bounded accuracy. Schafft das eine dreistellige Zahl Bauern tatsächlich einen erwachsenen Drachen zu killen, wenn der nicht einfach nur offen und von vorne angreift? Langbögen oder Kurzbögen, was darf man da annehmen? (weil sonst disadvantage in Entfernungen, wo schon Furcht oder gar Odem wirken können)

Was soll der Drache denn Machen ? Sich im Gebüsch verstecken ? Er hat ja weniger Reichweite als die Fernwaffen, muss also ran. Bei 1000 Leuten schaltet die Frucht 900 (DC 19, Adult Red) aus. Er kommt also ran un je nach Aufstellung verbrennt er bis zu 100, nimmt aber 100 Schaden.
In der nächsten Runde erholen sich 100 (oder 90) von der Furcht und zusammen schiessen sie ihn ab bevor der Breath wiederkommt. Wenn es weniger Leute sind sind sie ggf auch nicht so dicht aufgestellt. Insofern wird es auch mit weniger gehen.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 13:03
Zitat
Naja, ein Stufe 6 Charakter hätte halt 6 hit dice und +3 Prof. Ist ja nichts anderes als ein 3E Warrior. Allerdings machen bei Bounded accuracy ein paar solcher Leute in einem Haufen nicht viel aus.   
Bin mir jetzt nicht sicher, was Du mir sagen willst.  wtf?

3.X hatte feste Klassen für NSC, Commoner war nur eine davon. 5E baut NSC nicht über Klassen, sind macht sie einfach...fertig.

Zitat
Was soll der Drache denn Machen ?
Das, was intelligente Wesen machen: Außer Reichweite bleiben, Wegfliegen, ein paar Sachen holen und in die Krallen klemmen...fallen lassen.

Ach ja, und natürlich nicht Frontalangriff. Wenn 100 Bauern da stehen, ist wohl keiner mehr in den Häusern. Mal direkt anzünden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 19.09.2020 | 13:04
in der Litrpg reihe System Apokalypse erreicht das alles Beherrschende Magisch e System die Erde. Macht sie zur Müllkippe für überschüssige Magie. Fürth aber auch eine System Integration aus und so gibt es nun Monster,Klassen,Level  und so weiter. Dunkelelfen,Gnome usw sind Außerirdische die schon lange im System leben. So kommt zum Beispiel eine Gnomen Alchemistin auf die Erde um den Menschen Tränke zu verkaufen . Aus den Tieren der Erde entstehen auch neue Monster das bringt ihr neue Teile für das Brauen von Tränken. es werden aber auch Monster von andern Welten her geschickt und es entstehen Dungeons.  Lange Rede kurzer Sinn ohne den Schutz der ,Kampf,  Klassen überleben die Zivillenz Klasse wie Lehrer,Ärzte,Handwerker nicht mal einen Tag. Von wemm haben die das wohl übernommen ?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 13:09
in der Litrpg reihe System Apokalypse erreicht das alles Beherrschende Magisch e System die Erde. Macht sie zur Müllkippe für überschüssige Magie. Fürth aber auch eine System Integration aus und so gibt es nun Monster,Klassen,Level  und so weiter. Dunkelelfen,Gnome usw sind Außerirdische die schon lange im System leben. So kommt zum Beispiel eine Gnomen Alchemistin auf die Erde um den Menschen Tränke zu verkaufen . Aus den Tieren der Erde entstehen auch neue Monster das bringt ihr neue Teile für das Brauen von Tränken. es werden aber auch Monster von andern Welten her geschickt und es entstehen Dungeons.  Lange Rede kurzer Sinn ohne den Schutz der ,Kampf,  Klassen überleben die Zivillenz Klasse wie Lehrer,Ärzte,Handwerker nicht mal einen Tag. Von wemm haben die das wohl übernommen ?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Oder jedem anderen Superhelden-Comic?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 19.09.2020 | 13:10
es ist eine Umwandlung der erde in in eine Fantasy Welt. Nicht in eine Superhelden Welt. aber das fände ich auch cool.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 13:15
Naja, ein Stufe 6 Charakter hätte halt 6 hit dice und +3 Prof. Ist ja nichts anderes als ein 3E Warrior. Allerdings machen bei Bounded accuracy ein paar solcher Leute in einem Haufen nicht viel aus.   

Was soll der Drache denn Machen ? Sich im Gebüsch verstecken ? Er hat ja weniger Reichweite als die Fernwaffen, muss also ran. Bei 1000 Leuten schaltet die Frucht 900 (DC 19, Adult Red) aus. Er kommt also ran un je nach Aufstellung verbrennt er bis zu 100, nimmt aber 100 Schaden.
In der nächsten Runde erholen sich 100 (oder 90) von der Furcht und zusammen schiessen sie ihn ab bevor der Breath wiederkommt. Wenn es weniger Leute sind sind sie ggf auch nicht so dicht aufgestellt. Insofern wird es auch mit weniger gehen.

Wenn 900 der Kollegen Panik schieben sehe ich das mit der Koordination der restlichen 100 doch schon merklich erschwert. Wenn er zirkelt, müssen die in dem Chaos koordiniert mitdrehen, sonst schießt wieder nur ein Bruchteil.

Je nachdem ist er zwar in Reichweite, aber in der Extremreichweite -> Disadvantage. 

Aber selbst wenn Panik, straffing 100*4% = 4 Treffer a 1W6= 14 hp.  Wobei das ggf die falsche Edition ist - wie rechnest du da?

Bei genügend Bauern geht das Spiel sicher irgendwann schief, aber wenn er bei dem Spiel bei 50% hp kein Bock mehr hat fliegt er eben weg und heilt, genauso muss er nicht wieder rann, bevor er wieder aufgeladen hat. Werden ebenso viele Bauern neu ausgehoben oder wiedererweckt?

Und bei der Menge an Gegnern kann er wahrscheinlich aus der passenden sicheren Höhe sogar kackend vorgehen. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 13:30
Um mit einem Drachen fertigzuwerden, brauchen die bauern natürlich modernste Waffen. Möglichst Artefakte, die die beweglichkeit des Drachen einschränken, oder zumindest Armbrüste mit hoher Reichweite. oder du brauchst halt entsprechend viele bauern. Bei 10.000 bauern kommt der Drache nur einmal in Reichweite, und er ist tot.

Die ganzen probleme, die hier als probpelme der bauern aufgeführt werden, hat eine Heldengruppe auch.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 13:40
Zitat
Bei 10.000 bauern kommt der Drache nur einmal in Reichweite, und er ist tot.
Wo kriegst Du bitte 10000 Bauern her? Sehr unrealistische Zahl...und die dann auch noch so positionieren, dass möglichst alle den Drachen treffen...

Zitat
Die ganzen probleme, die hier als probpelme der bauern aufgeführt werden, hat eine Heldengruppe auch.
Eben nicht. Sie verfügt über Magie, bessere Trefferchancen, und, und, und.

Und, ganz wichtig: Dem Herrscher ist es vollkommen egal, ob die draufgehen oder nicht. Bei seinen Bauern und der dann evtl. anstehenden Hungersnot sieht es etwas anders aus.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 13:44
Du sagst, das einzige, was die menschheit vor dem Drachen retten kann, ist die Heldengruppe. Dann hab aber eine frage. Warum heuert der herrscher die heldengruppe an? Warum regiert die Heldengruppe nicht selber? Denn die helden sind ja dann das einzige, was zwischen Leben und Tod eines ganzen Reiches steht. Sie sind buchstäblich die wichtigsten Menschen überhaupt, und können absolut alles verlangen, was sie wollen. Sie sind alternativlos, ausser es gibt noch eine hochstufige heldengruppe, die den Drachen erledigen kann.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 13:44
Beispiel Drache:
Bauern können, wenn überhaupt, simple weapons nutzen, d.h. Kurzbögen. Persönlich würde ich zwar sagen einfache Bauern sind nicht geübt in allen simple weapons wie es viele Charakterklassen sind, aber um des Beispiels willen.
Kurzbögen schießen 24 m und mit Disadvantage bis zu 96 m weit, Abzüge bzgl. Schüsse gen Himmel statt ballistische Schüsse in horizontale Richtung gar nicht erst in Betracht gezogen.
Ein Drache muss lediglich eine Fußballfeldlänge Abstand gewinnen, ob in Höhe oder Länge, und ist in Sicherheit. Da der Feueratem bspw. des Adult Red Dragon nur 18 m beträgt, kann dieser zwar nicht zurückschießen, bei einer Intelligenz von 16 wird er aber clever genug sein um diesem Kampf auszuweichen und woanders zuzuschlagen, bei einer Fluggeschwindigkeit von 24 m pro Runde bzw. 48 m mit der Dash Action kann er mit den Menschen Katz und Maus spielen.

Aber das Beispiel mMn hinkt schon daran, dass einige davon ausgehen, Bauern wären per se geübt mit simple weapons.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 14:01
Zitat
Warum heuert der herrscher die heldengruppe an? Warum regiert die Heldengruppe nicht selber? Denn die helden sind ja dann das einzige, was zwischen Leben und Tod eines ganzen Reiches steht. Sie sind buchstäblich die wichtigsten Menschen überhaupt, und können absolut alles verlangen, was sie wollen. Sie sind alternativlos, ausser es gibt noch eine hochstufige heldengruppe, die den Drachen erledigen kann.
Nein, der Herrscher könnte auch seine Armee schicken. Die unter großen Verlusten den Drachen besiegen würde. Die in der Zeit abwesend von ihren Posten wären. Die aber auch groß genug wäre (oder auch so starke Individuen beinhaltet), um die Heldengruppe zu besiegen.

Richtig, hochstufige SC haben Herrscherpotenzial. Also entweder hat dann die Spielwelt dann genug NSC, die Helden in Zaum zu halten, oder sie werden halt selbst Herrscher.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 14:06
Dann soll er doch gleich seine bauern schicken. Sind sie halt mal ne Weile nicht auf Posten. Zahlen muss er die eh, und sie bekommen gleich noch Kampferfahrung.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 19.09.2020 | 14:09
Aber das Beispiel mMn hinkt schon daran, dass einige davon ausgehen, Bauern wären per se geübt mit simple weapons.

Nun, aus irgendeinem Grund müssen sie ja "simple weapons" heißen, und die ausgewachsene Kriegerelite kriegt noch ausdrücklich die "martial weapons" obendrauf gepackt...für wen also sind die "einfachen Waffen", wenn nicht für das gemeine Volk? ;)

Nebenbei bestand nach meinem Verständnis historisch gesehen das Hauptproblem beim Einziehen von Bauern für den Kriegsdienst nicht mal zwangsläufig so sehr darin, daß die einfach nur unbegabte Dorftrottel gewesen wären, sondern mehr darin, daß während ihrer einfachen Abwesenheit zwangsläufig ihre normale Arbeit liegen blieb -- und für diese Zwickmühle macht es nun aber nicht den geringsten Unterschied, ob der "Durchschnittsbauer" jetzt noch nie einen Stock von weitem im Einsatz gesehen hat oder im anderen Extrem schon ein regelrechter Milizveteran und geübter Scharfschütze ist. Gleichzeitig an zwei Orten sein kann er so oder so nicht.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 14:15
Dann soll er doch gleich seine bauern schicken. Sind sie halt mal ne Weile nicht auf Posten. Zahlen muss er die eh, und sie bekommen gleich noch Kampferfahrung.
Und wer bestellt die Felder, hütet die Kühe, etc.?

Nahrung für ein Reich ist für einen Herrscher extrem wichtig, insbesondere, wenn er das Volk bei Laune halten und auch noch Steuern kassieren will.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 14:19
Nun, aus irgendeinem Grund müssen sie ja "simple weapons" heißen, und die ausgewachsene Kriegerelite kriegt noch ausdrücklich die "martial weapons" obendrauf gepackt...für wen also sind die "einfachen Waffen", wenn nicht für das gemeine Volk? ;)

Oder konkreter: geübt mit Kurzbögen.

Wenn wir lediglich aus Spielregeln interpretieren: es gibt zwei Klassen (Wizard, Sorcerer), die keine Übung in Kurzbögen haben. Da ist es naheliegend, dass Bauern darin ebenso wenig geübt sind. Die müssten ersteinmal trainiert werden, allerdings wird es dann auch nichts mehr mit 1.000 Schützen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 14:20
Um mit einem Drachen fertigzuwerden, brauchen die bauern natürlich modernste Waffen. Möglichst Artefakte, die die beweglichkeit des Drachen einschränken, oder zumindest Armbrüste mit hoher Reichweite. oder du brauchst halt entsprechend viele bauern. Bei 10.000 bauern kommt der Drache nur einmal in Reichweite, und er ist tot.

Die ganzen probleme, die hier als probpelme der bauern aufgeführt werden, hat eine Heldengruppe auch.

Geometry kills - Schon die 1000 Bauern sind gut 30 *30 Typen - wie wissen ja nicht aus welcher Richtung der Angriff dann letztlich kommen wird. Das sind bei selbst nur 2m Abstand (sie müssen schnell drehen können im Gegensatz zur Historie) rund 60m 180ft von Seite zu Seite alleine IN der Truppe, 270, wenn auf eine Ecke des Karrees gezielt wird.

Wie viel Schaden nimmt ein Drachen nun pro 100 in einer Kampfrunde Bauernkurzbögen normal und mit Disadd wegen Entfernung wirklich?

5 SC sollten deutlich leichter heimlich operieren können als 1000 Bauern. 

Wobei in 5e Drachen ja normal nicht mehr zaubern. Als hochintelligente Wesen sollt ihnen dieser Umstand und die Nützlichkeit von Magie bekannt und gerade ein Anlass sein sich passendes "Nutzvieh" zuzulegen ...

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 14:22
Dann soll er doch gleich seine bauern schicken. Sind sie halt mal ne Weile nicht auf Posten. Zahlen muss er die eh, und sie bekommen gleich noch Kampferfahrung.
Zahlen? Je nachdem wie feudal das Setting ist, sind das entweder Leibeigene, die durch ihre Arbeit Reichtum für den Lehnsherrn schaffen, oder billige Arbeitskräfte, die Steuern abgeben und somit in geringerem Maße zum Reichtum des Lehnsherrn beisteuern.
Der ruiniert sich seine Wirtschaft, wenn er seine Arbeiter in den Tod schickt.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 14:23
Zitat
Wobei in 5e Drachen ja normal nicht mehr zaubern. Als hochintelligente Wesen sollt ihnen dieser Umstand und die Nützlichkeit von Magie bekannt und gerade ein Anlass sein sich passendes "Nutzvieh" zuzulegen ...
Tun sie, wenn man will. Optionale Regel, bei mir immer.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 19.09.2020 | 14:27
Dann drehen wir uns im kreis. Wenn der herrscher die Armee nicht gegen den Drachen mobilisieren kann, ohne seine Wirtschaft zu erledigen, dann kann er sich mit der Armee auch nicht gegen die helden verteidigen, ohne seine Wirtschaft zu ruinieren. Und damit haben die helden die oberhand und können machen, was sie wollen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 14:31
Zitat
Dann drehen wir uns im kreis. Wenn der herrscher die Armee nicht gegen den Drachen mobilisieren kann
Das hat niemand behauptet. Er kann, aber das ist deutlich unlukrativer als Spezialisten zu schicken.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Rhylthar am 19.09.2020 | 14:40
Das hat niemand behauptet. Er kann, aber das ist deutlich unlukrativer als Spezialisten zu schicken.
80 % des Schatzes für die Helden, für den Rest gibt es eine "Abenteurerlizenz". Welcome to Cormyr.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 19.09.2020 | 14:58
Dann drehen wir uns im kreis. Wenn der herrscher die Armee nicht gegen den Drachen mobilisieren kann, ohne seine Wirtschaft zu erledigen, dann kann er sich mit der Armee auch nicht gegen die helden verteidigen, ohne seine Wirtschaft zu ruinieren. Und damit haben die helden die oberhand und können machen, was sie wollen.

Taktisch ist höhere Mobilität bei gleichzeitig mehr Feuerkraft und Verteidigung halt nicht zu schlagen.

Was halt mit Helden alleine nicht so richtig geht ist Raumkontrolle selbst.

Und die Abwehrmaßnahme gegen Helden sind eben eigene Helden, idealerweise inkl. Upgrades günstigerer Elemente als Stopper/Signalgeber, bis die Helden reagieren können. Der Grundfehler des BBE ist, nach dem Alarm oder gar Verlust eines Leutnants noch in ihrem Thronsaal zu sitzen statt abzutauchen und Gegenschläge einzuleiten -also letztlich Faulheit und Überheblichkeit oder die Notwendigkeit keine Schwäche zu zeigen, wenn sie mit Angst und nicht Loyalität herrschen. .
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 19.09.2020 | 15:24
Eigene  Helden. ? ich sehe es vor Mir der Gepanzerte Oger mit einer Keule größer als ein Mensch. Der Dunkelelfen Bogenschütze der Goblin Schurke der  Lich als Magier und Totenbeschwörer. Marschiert den es gibt kein Morgen für die Menschheit, !
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 19.09.2020 | 15:42
Ich hab mich ja bis jetzt aus dem Thread rausgehalten, aber jetzt piesackt es mich doch zu sehr, wie hier wieder die Torpfosten verschoben werden.
Wie schon bei einem früheren Thread zum exakt gleichen Thema habe ich niemals, also wirklich _niemals_ von hundert ungewaschenen Bauern oder Commonern gesprochen. Sondern, in diesem Fall, von "Erststufer-Bogenschützen"; woanders hatte ich ein, zwei passende NSC-Typen rausgesucht.

Von dieser Situation ausgehend kann man nun meinetwegen ausrechnen, ab welcher Bevölkerung ein stehendes Heer unterhalten werden kann, das wandernde Abenteurergruppen zumindest für den Schutz der Zivilisation überflüssig macht.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: jom am 19.09.2020 | 19:38
Du sagst, das einzige, was die menschheit vor dem Drachen retten kann, ist die Heldengruppe. Dann hab aber eine frage. Warum heuert der herrscher die heldengruppe an? Warum regiert die Heldengruppe nicht selber? Denn die helden sind ja dann das einzige, was zwischen Leben und Tod eines ganzen Reiches steht. Sie sind buchstäblich die wichtigsten Menschen überhaupt, und können absolut alles verlangen, was sie wollen. Sie sind alternativlos, ausser es gibt noch eine hochstufige heldengruppe, die den Drachen erledigen kann.

rein von den werten her gebe ich Dir recht. Vor allem in Systemen wie D&D4e. Da kann ein einziger hochstufiger Charakter peu a peu das ganze königreich besiegen, da sie als normalstufige seine AC nicht mehr treffen können außer sie leveln parallel (regelwidrig?) die ganze zeit mit. (wenn aber deine umgebung immer mitlevelt, was hat das hochleveln dann überhaupt für einen sinn? Das erinnert dann doch stark an WoW wo man in niedrigen Gebieten level 2 wölfe tötet und in hochstufigen Gebieten dann Level 55 Wölfe - gleiches monster, andere skin)

Gottseidank gibt es in 5e die bounded accuracy welche wenigstens ein wenig die machtphantasien der SCs als möchtegernherrscher aushebelt.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 19.09.2020 | 19:43
Gottseidank gibt es in 5e die bounded accuracy welche wenigstens ein wenig die machtphantasien der SCs als möchtegernherrscher aushebelt.

Und das ist ein erstrebenswertes Ziel, weil...? :think:

Nebenbei landen wir damit natürlich auch gleich wieder bei "Helden sind jetzt überflüssig, weil ja die bounded accuracy für die Monster eben auch gilt" und damit am Anfangsstreitpunkt. Genau mit solchen Überlegungen hat das ja überhaupt erst angefangen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 19.09.2020 | 21:40
Ich hab mich ja bis jetzt aus dem Thread rausgehalten, aber jetzt piesackt es mich doch zu sehr, wie hier wieder die Torpfosten verschoben werden.
Wie schon bei einem früheren Thread zum exakt gleichen Thema habe ich niemals, also wirklich _niemals_ von hundert ungewaschenen Bauern oder Commonern gesprochen. Sondern, in diesem Fall, von "Erststufer-Bogenschützen"; woanders hatte ich ein, zwei passende NSC-Typen rausgesucht.

Von dieser Situation ausgehend kann man nun meinetwegen ausrechnen, ab welcher Bevölkerung ein stehendes Heer unterhalten werden kann, das wandernde Abenteurergruppen zumindest für den Schutz der Zivilisation überflüssig macht.

Der Part mit den Bauern hat sich verselbständigt, als die Argumentation von Schützen zu Bauern schwenkte und die Anzahl dabei von einhundert zu ein- bis zehntausend anstieg, weil man damit aufgrund der Masse in der reinen Theorie auf relevantere Schadenswerte kam.  ~;D

Um die Aussage "Helden sind in D&D5 überflüssig, wenn die Spielmechaniken für die ganze Welt greifen da 100 Schützen diese ersetzen können" weitergehend zu beleuchten, müsste man ohnehin ersteinmal sehen was du mit "Helden" meinst.
Sind damit nur SC gemeint, oder sind auch hochstufige Magier, Kleriker, Ritter, Veteranen usw. "Helden"?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: am 19.09.2020 | 21:43
Und wer sagt überhaupt das Hundert Schützen ausreichen ? Bei manchen Gegner gehen  die Schwachen Angriffe durch sie durch bei  andern Prallen sie einfach ab. Und wenn Helden überflüssig sind dann auch SC . Also Lieber was anders Spielen ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 19.09.2020 | 22:48
Um die Aussage "Helden sind in D&D5 überflüssig, wenn die Spielmechaniken für die ganze Welt greifen da 100 Schützen diese ersetzen können" weitergehend zu beleuchten, müsste man ohnehin ersteinmal sehen was du mit "Helden" meinst.
Sind damit nur SC gemeint, oder sind auch hochstufige Magier, Kleriker, Ritter, Veteranen usw. "Helden"?

Prinzipiell zwar hochstufige Figuren insgesamt, aber relevant ist das Thema eigentlich nur für SC, da es bei höherstufigen NSC ja auch wieder auf die Frage hinausläuft, ob die Regeln für sie gelten oder nicht.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 19.09.2020 | 22:52
Der Part mit den Bauern hat sich verselbständigt, als die Argumentation von Schützen zu Bauern schwenkte und die Anzahl dabei von einhundert zu ein- bis zehntausend anstieg, weil man damit aufgrund der Masse in der reinen Theorie auf relevantere Schadenswerte kam.  ~;D

Wobei ich je nach betrachteter Gegend und Epoche nebenbei bei meinem Standpunkt bleibe, daß man die "gewöhnliche" arbeitende Landbevölkerung bitte tatsächlich nicht unterschätzen soll. Wer sich ein so verwöhnt-verweichlichtes Luxus-Stadtleben wie unsereiner heutzutage nicht leisten kann, weil einfach die Mittel zur Erfindung der dazu nötigen Mittel ihrerseits noch gar nicht erfunden sind, muß ja trotzdem irgendwie noch klarkommen...und wer das dann tatsächlich schafft, verdient auch entsprechenden Respekt. :korvin:
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Quaint am 19.09.2020 | 23:16
Wobei, so unbesiegbar sind Horden niedrigerer Gegner garnicht - ich hab im praktischen Spielbetrieb meine Truppe durchaus auch mal gegen 100 Mann und ähnliches antreten lassen - auf so Level 7-8 geht das ganz gut, vorrausgesetzt man hat genug Flächenschaden dabei (Fireball und co).
Ich frage mich, ob das umgekehrt nicht ähnlich ist, so dass intelligente Monster mit geeignetem Flächenschaden in der Gruppe nichtmal so ein großes Problem mit Bogen-Hundertschaften haben.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 20.09.2020 | 11:41
Wobei ich je nach betrachteter Gegend und Epoche nebenbei bei meinem Standpunkt bleibe, daß man die "gewöhnliche" arbeitende Landbevölkerung bitte tatsächlich nicht unterschätzen soll.

Kann man so sagen. Dass Bauern am Rand der Zivilisation (also da wo Monster rumlaufen) Trottel sind die nicht wissen wie rum sie die Armbrust halten sollen ist ziemlich albern. Wenn man schon Armbrüste kauft um eine Miliz auszurüsten wird man ja auch vermutlich die Leute darin einweisen.
So eine Miliz hätte dann vielleicht +3/ d8+1. Stufe 1. Stufe 1 Charaktere mit +5/ d8+3 wären etwa doppelt so effektiv. Hält sich also im Rahmen.

Und wer sagt überhaupt das Hundert Schützen ausreichen ?

Ohne zu sagen gegen wen sagt das ja niemand. Genauso wenig wie "Helden" ausreichen wenn man nicht sagt welche Stufe und gegen wen.

Und wenn Helden überflüssig sind dann auch SC . Also Lieber was anders Spielen ?

Ich glaube du gebrauchst "überflüssig" hier völlig aus dem Zusammenhang.

Prinzipiell zwar hochstufige Figuren insgesamt, aber relevant ist das Thema eigentlich nur für SC, da es bei höherstufigen NSC ja auch wieder auf die Frage hinausläuft, ob die Regeln für sie gelten oder nicht.

Welche Regeln sollen denn nicht für sie gelten ? Auch die NPCs im MM die nicht dach PhB Regeln erstellt sind folgen bei dem was sie können doch recht stark den SC Regeln.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Orlock am 20.09.2020 | 13:17
Keine Ahnung, ob Helden überflüssig sind, aber diese Diskussion ist es.

Wenn Ihr keine Helden wollt, spielt halt keine Rollenspiele.
Alles andere ist eine rein akademische Metadiskussion und führt spieltechnisch zu nichts.

In dem Sinne, ich bin dann mal wieder weg.
Titel: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Jiba am 20.09.2020 | 13:53
In dem Sinne, ich bin dann mal wieder weg.
Sprach‘s und verschwand, ohne sich das Konterargument anzuhören. ;)

Tatsächlich gibt es eine ganze Latte Rollenspiele, in denen man keine Helden spielt.

Dazu gehören sicher solche, in denen die Protagonisten für gewöhnlich normale Menschen sind, die weder Superkräfte, noch Hollywood-Heldentum noch Fantasy-Heroismus  an den Tag legen. Viele Cthulhu-RPGs und Horror allgemein fielen mir da sofort ein, aber auch so Drama-Rollenspiele und Storygames wie „Poutine“, „Kagematsu“ oder „The Good Society“, wo der Fokus auf Alltags-Dudes liegt.

Und dann hat man natürlich noch Rollenspiele, in denen man gezielt Anti-Helden spielt, die sich häufig halt auch äußerst unmoralisch verhalten: Das ganze Film-Noir und Neo-Noir-Genre zählt da rein, mit seinen Ar***loch-Privatdetektiven und seinen kaputten Cops. In „Cartel“ spielt man effektiv Mitglieder der Drogenmafia, in „Exalted: The Abyssals“ untote Anti-Paladine, die alles Lebendige ins Totenreich stürzen sollen. 

Also „Rollenspiel = Spiele um Helden“? Nee, unser Hobby ist schon etwas facettenreicher.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 20.09.2020 | 13:54
wo kommen wir den da hin wenn es keine Meta Diskussionen mehr gebe ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 20.09.2020 | 14:52
Zitat
Welche Regeln sollen denn nicht für sie gelten?

Dass ein gelungener Angriffswurf Schaden macht. :p
Das bezog sich auf einen Vorschlag, den mal jemand in dem Zusammenhang gemacht hat. Sinngemäß, "Dann legt man eben fest, dass niedrigstufige NSCs die starken Monster überhaupt nicht verletzen können".

Also das, was es in der 3E in Form von DR gibt, in der 5E aber nicht mehr, wieder als Hausregel für NSCs einführen, wenn du so willst.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 20.09.2020 | 15:13
Also „Rollenspiel = Spiele um Helden“? Nee, unser Hobby ist schon etwas facettenreicher.

Und  wenn in der Welt insgesamt ihre Experten und Veteranen leveln, ist es auch nur noch ihr Verhalten, was Helden von Könnern unterscheidet, nicht mehr eine Metasonderrolle.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Alexandro am 20.09.2020 | 15:16
Von dieser Situation ausgehend kann man nun meinetwegen ausrechnen, ab welcher Bevölkerung ein stehendes Heer unterhalten werden kann, das wandernde Abenteurergruppen zumindest für den Schutz der Zivilisation überflüssig macht.

Wenn der Schutz der Zivilisation von wandernden Abenteuergruppen abhängt, dann hält sich die Zivilisation wahrscheinlich nicht lange.

Wie andernorts schon gesagt wurde: eine Dorfmiliz von hundert Bogenschützen mag den gröbsten Dreck vom Dorf weghalten, aber sie ist komplett nutzlos, sobald mal Kobolde in der Nacht Kinder entführen, Ankhegs das Dorf untertunneln oder auch nur ein halbwegs intelligenter Drache vorbeischaut.

Das rein nach Regeln von 5e.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 20.09.2020 | 15:29
man kan nauch 100 ungewaschene bauern spielen, die mit Armbrüsten das reich gegen Drachen und anderes gezücht verteidigen. ob dass dann noch Rollenspiel ist, da kann man sich dan ndrüber streiten, aber warum nicht?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 20.09.2020 | 15:34
Die ausschließende Natur der Behauptung ist ja bereits ein Trugschluss in meinen Augen. Es gibt nicht entweder ausgebildete Schützen oder "Helden". Eine Abenteurergruppe ist nach meinem Verständnis von D&D-Welten auch nur ein Baustein von vielen, die zum Schutz und Überleben menschenähnlicher Zivilisationen beitragen.
Ein König wird nicht, ab entsprechender größe des Königreichs, entweder Soldaten einziehen oder die Dienste von Abenteurern nutzen. Er wird alles nutzen, was sich ihm bietet und was die umliegenden Gefahren abverlangen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 20.09.2020 | 15:39
man kan nauch 100 ungewaschene bauern spielen, die mit Armbrüsten das reich gegen Drachen und anderes gezücht verteidigen. ob dass dann noch Rollenspiel ist, da kann man sich dan ndrüber streiten, aber warum nicht?

Na ja, sinngemäß macht man ja im Rollenspiel oft genug genau das. Was ist denn der stereotype Mörderhobo-Abenteurer anderes als ein ruhe- und wurzelloser Herumtreiberling, der in der feudal- oder sonstigen gesellschaftlichen Hierarchie als nicht ins System eingebundener Außenseiter eigentlich noch unter dem ungewaschenen Bauern steht?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 20.09.2020 | 15:43
Die frage war ja, ob sich Helden überhaupt noch lohnen, und ob nicht billige Soldaten mit bonded accuracy und Armbrüsten/Kurzbögen in den meisten Fällen deutlich billiger sind. Das konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Runenstahl am 20.09.2020 | 16:10
Wieviel soll der König denn für die Helden löhnen ?

Gemäß Regelbuch wissen wir was es kostet 100 Leute anzuwerben und diese mit Bögen, Pfeilen und billigen Rüstungen auszustatten (knapp 4000 Goldmünzen). Findet man für dieses Geld Helden die das Monster erledigen können, dann sind Helden Lohnenswerter (weil diese bei ihrem Ableben nicht die Steuereinnahmen sinken).

Bei einer 4-6 Köpfigen Gruppe sind das eben 600 - 900 Gold je Person. Das ist sicherlich je nach Kampagne und Setting unterschiedlich, aber zumindest bei uns sind das schon Summen für die Helden bereitwillig ins Feld ziehen ! Insbesondere wenn dabei noch Unschuldige beschützt werden.

Bezüglich "Aber warum übernehmen die Helden dann nicht gleich selbst die Herrschaft ?". Können sie machen, ändert aber nichts an der Kampagne. Sagen wir mal unsere 5 Köpfige Heldengruppe (Stufe 12+) hat die Regentschaft über das Königreich X übernommen. Nun klagen die Bewohner an der Südgrenze das ein Drache das Vieh stiehlt. Die Bewohner im Norden berichten das man Orks gesichtet hat und sich Sorgen macht, während im Westen das Nachbarkönigreich gierig auf die Grenze guckt und Truppenmanöver abhält. Die Spieler entscheiden sich, sich selbst um den Drachen zu kümmern und Diplomaten und den Großteil der Armee an der Westgrenze zu postieren. Die Orks sind denen einfach nicht interessant genug, aber damit die Bewohner beruhigt sind wird eine kleine Belohnung für die Ork-Queste ausgeschrieben... und da kommen dann schon wieder andere (niedrigstufigere) Helden ins Spiel. Sprich: Nur weil der König ein Held ist und weitere im Gefolge hat, heißt das ja noch lange nicht das die sich um alles selbst kümmern können (oder wollen).
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 20.09.2020 | 16:18
Combined arms quasi, galt eigentlich schon immer aber bei AD&D brauchte man die Soldaten primär zum Schanzen und ggf um einen zufällig doch durchgerutschten Gegner davon abzuhalten in einer Runde an den Magier zu kommen.

Nebenbei: Es reicht ja nicht alles nur auf eine Schlacht zu rechnen. Die Verluste müssen ja auch aufgefüllt werden bzw. fehlen bei ihrer normalen Arbeit. Dafür wird man nach dieser einen größeren Schlacht halt auch ein paar gelevelte dabei haben - SC-Helden haben ja auch mal klein angefangen mit den Ratten unter dem Wirtshaus ... .
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 20.09.2020 | 16:32
Der Vorteil der bauern ist, dass sie keine bergerechte haben. D.h. alles Gold und Artefakte, die die monster haben, gehört dem Reich. Helden dagegen klauen alles, was sie sich holen können.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 20.09.2020 | 16:37
wieso darf überhaupt jemand König werden der nicht mal Monster erschlagen und das reich beschützen kann? ja ich weiß da gibt es viele Gründe. Aber in so einem setting könnt man das auch weg lassen und die Abenteuer Gilde führt halt  so zu sagen Hinter den Kulissen oder so die Reiche der Menschen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 20.09.2020 | 16:50
wieso darf überhaupt jemand König werden der nicht mal Monster erschlagen und das reich beschützen kann? ja ich weiß da gibt es viele Gründe. Aber in so einem setting könnt man das auch weg lassen und die Abenteuer Gilde führt halt  so zu sagen Hinter den Kulissen oder so die Reiche der Menschen.

Da gibt's in der Tat viele Gründe...und einer der mMn offensichtlichsten ist derselbe wie beim Bauern: wenn der König regelmäßig zum Monsterplätten weg muß, wer regiert denn dann in der Zwischenzeit?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ErikErikson am 20.09.2020 | 16:56
wieso darf überhaupt jemand König werden der nicht mal Monster erschlagen und das reich beschützen kann? ja ich weiß da gibt es viele Gründe. Aber in so einem setting könnt man das auch weg lassen und die Abenteuer Gilde führt halt  so zu sagen Hinter den Kulissen oder so die Reiche der Menschen.
^

In D&D 1 und 2 sind die herrscher fast alle Stufige, und meistens Ex-Helden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: am 20.09.2020 | 16:57
nobody/sagte ich das ? oder das er in seiner Jugend ein paar Jahre Monster töten muss um sich würdig zu erweisen ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 20.09.2020 | 17:04
nobody/sagte ich das ? oder das er in seiner Jugend ein paar Jahre Monster töten muss um sich würdig zu erweisen ?

Gesagt hast du keins von beidem -- das war ja das Problem.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 20.09.2020 | 17:11
wieso darf überhaupt jemand König werden der nicht mal Monster erschlagen und das reich beschützen kann? ja ich weiß da gibt es viele Gründe. Aber in so einem setting könnt man das auch weg lassen und die Abenteuer Gilde führt halt  so zu sagen Hinter den Kulissen oder so die Reiche der Menschen.

Monster plätten ist nicht unbedingt eine Qualifikation für gutes Regieren.

Gut mit gefährlichen / optionsreichen Leuten umgehen können, die Monster plätten können schon eher.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 21.09.2020 | 16:16
warum eigentlich so wenig Leute mit hohem  Level ? in einer solchen Welt (Level,Klassen,Erfahrungspunkte,Monster) ist doch das Königreich klar im Vorteil ob gegen Monster andere Königreiche oder Königreiche der Monster wo es teil der Erziehung/Ausbildung/ Lebens weiße ist  das die Leute Leveln und dabei gefördert werden.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 21.09.2020 | 16:23
warum eigentlich so wenig Leute mit hohem  Level ? in einer solchen Welt (Level,Klassen,Erfahrungspunkte,Monster) ist doch das Königreich klar im Vorteil ob gegen Monster andere Königreiche oder Königreiche der Monster wo es teil der Erziehung/Ausbildung/ Lebens weiße ist  das die Leute Leveln und dabei gefördert werden.

Das ist klassischerweise eine Frage des gewünschten Grads an Besonderheit speziell der Spielercharaktere im Setting. Gibt's nämlich bereits "zuviele" mächtige NSC (wobei "zuviel" meist stark subjektiv eingefärbt ist), dann kommt in der Regel früher oder später allermindestens ein Meckerfritze an und quengelt, was es denn in so einer Welt für die SC überhaupt noch zu tun gäbe...
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 21.09.2020 | 16:47
warum eigentlich so wenig Leute mit hohem  Level ? in einer solchen Welt (Level,Klassen,Erfahrungspunkte,Monster) ist doch das Königreich klar im Vorteil ob gegen Monster andere Königreiche oder Königreiche der Monster wo es teil der Erziehung/Ausbildung/ Lebens weiße ist  das die Leute Leveln und dabei gefördert werden.

Es kostet eben jede Menge Zeit und teils auch Geld, vor allem ist es riskant.
Ein Teil der nach dem nächsten Level strebenden stirbt, ein anderer sagt sich "gut genug" und setzt sich mit der bisherigen Beute zur Ruhe und übernimmt eine Kneipe ...  8).
Wieder andere gehen in die Politik und wenn man irgendwo nicht levelt, dann in Ausschussitzungen ...  - weil Leute erwürgen WOLLEN reicht nicht für EP.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 22.09.2020 | 12:04
Wehre das ganze Tatsächlich so gefährlich ? In den System Apokalypse Büchern (wo die erde halt in so ein setting umgebaut wird )  war es halt in machen überleben Dörfern so das Level 1 Leute zum Jagen von Monstern Raus gehen und jemand mit extrem hohem Level bleibt in der Nähe. wenn sie dann auf zu viele oder zu Starke Gegner treffen werden sie Gerettet .Der Aufpasser bekommt halt die Hälfte der Beute. So erreichen die Leute schnell Level 3.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Sphinx am 23.09.2020 | 10:35
Ja etwas womit ich auch immer mal wieder anecke. Wieso heuert ein Land einen kleinen Trupp Spezialisten an, um etwas zu erledigen, wozu sie doch eigentlich ihr Militär haben?
Mögliche Erklärungen:
1. Ziehen Sie ihr Militär irgendwo anders zusammen, schwächen sie andere stellen zu maßgeblich.
2. Sie wollen kein Aufsehen (ähm die Standard Heldengruppe ist meist das Gegenteil von unauffällig)
3. Sie wollen nicht offiziell involviert sein.

Aber dann kommen wir zu etwas wie Rise of Tiamat. Das ich gerade leite:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 11:10
Ja etwas womit ich auch immer mal wieder anecke. Wieso heuert ein Land einen kleinen Trupp Spezialisten an, um etwas zu erledigen, wozu sie doch eigentlich ihr Militär haben?

Tja...vorzugsweise halt gar nicht. Wenn ich schon mal tatsächlich ein Land bzw. dessen Regierung bin, dann heuere ich Abenteurer primär für die Sachen an, die mein eigenes Militär nicht (oder wenigstens nicht so gut) kann...und das sind in klassischer D&D-Manier normalerweise Kommandounternehmen für kleine Elitegruppen, nicht das Führen von Armeen. Dafür hat man für gewöhnlich ja schon seine eigenen Generäle.

Wenn's dann natürlich mal darum geht, ein potentiell regelrecht welterschütterndes Ereignis zu verhindern? Dann nehme ich dafür nicht oder höchstens nur sehr ungern irgendwelche dahergelaufenen Söldnernaturen, egal, wie fähig die im Prinzip sein mögen, sondern lieber Leute, auf die ich mich tatsächlich verlassen kann. Das wäre dann also zunächst mal das eigene Eliteteam, so vorhanden, und das würde dann auch die volle Unterstützung bekommen...da würden die SC, wenn sie diese spezielle Rolle nicht bereits innehaben, also zunächst mal einfach in die Röhre schauen, weil sie den Auftrag mit guter Wahrscheinlichkeit gar nicht erst bekämen.

All das setzt natürlich voraus, daß die SC tatsächlich im ganz hochoffiziellen Auftrag arbeiten sollen. Sie könnten ja auch ohne derartige Autorisierung und aus anderen Gründen in die ganze Affäre verwickelt werden; dann müßte man das Abenteuer aber ggf. auch entsprechend anders aufzäumen, denn die "eigentlichen Helden" und die Leute hinter ihnen verschwinden ja dadurch nicht aus der Handlung und agieren im Hintergrund ihrerseits weiter.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: unicum am 23.09.2020 | 13:15
Ja etwas womit ich auch immer mal wieder anecke. Wieso heuert ein Land einen kleinen Trupp Spezialisten an, um etwas zu erledigen, wozu sie doch eigentlich ihr Militär haben?
Mögliche Erklärungen:
1. Ziehen Sie ihr Militär irgendwo anders zusammen, schwächen sie andere stellen zu maßgeblich.
2. Sie wollen kein Aufsehen (ähm die Standard Heldengruppe ist meist das Gegenteil von unauffällig)
3. Sie wollen nicht offiziell involviert sein.

Vieleicht geht es mit Militär auch nicht wirklich gut.

Militär ist in der Regel auch gebunden, wenn man also "truppen zusammenzieht" dann zieht man Truppen auch ab. Dann werden die Festungen welche die Orks in den Bergen bewachen entmannt und das kann eben auch andere Probleme auf den Plan rufen.

Sicher kann man neue Truppen ausheben - geht aber auch nicht immer, und nicht immer ist es praktikabel - und selbst wenn dann hat man ggf erst mal Level 0 Soldaten. Dann noch die Frage - hat man genügend ausrüstung für diese Soldaten? Genügend Kohle um sie durchzufüttern? Wie versorgt man die Soldaten im Feld? (Logistik ist etwas das nicht vom Himmel fällt - naja in D&D vieleicht doch, nur weil die Helden kein Essen mittragen auf ihrem Characterbogen müssen die Soldaten das nicht auch machen (können)).

Hier komm ich jezt mal auf den Regelaspekt: Normale Soldaten dürften einfach weglaufen wenn sie etwa einen Drachen sehen oder ein Magier mit Feuerbällen nach ihren Kollegen wirft,... ey im Ernst was für eine Moral muss man haben damit man sich freiwillig sowas antut?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 23.09.2020 | 13:53
Vielleicht sollte sich auch noch einmal zu Gemüte geführt werden, dass es "das Militär" im Sinne eines stehenden Heeres, das zu jederzeit bereit ist und schnell reagieren kann, zumindest im europ. Mittelalter nach dem Zerfall des weströmischen Reiches nicht mehr gab.
Wie eine Armee geformt wurde, zeigt zB dieses Video ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=F2cm-rsDfjw

Natürlich haben König und Fürsten in einer D&D-Welt schnellere Kommunikationswege und es dauert vielleicht nicht Monate, aber deutlich zu lange um mit "dem Militär" oder "der Armee" zeitig gegen zB einen Drachen vorzugehen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: am 23.09.2020 | 13:58
Bei Witcher 3 Haben Offiziere und so es damit Gerechtfertigt das sie einen Experten Brauchen. wenn sie halt Hexer anheuern.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 23.09.2020 | 20:01
Hier komm ich jezt mal auf den Regelaspekt: Normale Soldaten dürften einfach weglaufen wenn sie etwa einen Drachen sehen oder ein Magier mit Feuerbällen nach ihren Kollegen wirft,... ey im Ernst was für eine Moral muss man haben damit man sich freiwillig sowas antut?

Ist ja nicht unbedingt freiwillig. Aber im Weltkrieg haben normale Menschen gegen Panzer und Kannonen gekämpft und sind nicht standardmässig weggelaufen...

Ja etwas womit ich auch immer mal wieder anecke. Wieso heuert ein Land einen kleinen Trupp Spezialisten an, um etwas zu erledigen, wozu sie doch eigentlich ihr Militär haben?
Mögliche Erklärungen:
1. Ziehen Sie ihr Militär irgendwo anders zusammen, schwächen sie andere stellen zu maßgeblich.
2. Sie wollen kein Aufsehen (ähm die Standard Heldengruppe ist meist das Gegenteil von unauffällig)
3. Sie wollen nicht offiziell involviert sein.

Bei Witcher 3 Haben Offiziere und so es damit Gerechtfertigt das sie einen Experten Brauchen. wenn sie halt Hexer anheuern.

Das sind eigentlich zwei unabhängige Fragen. Da eine ist "Angestellte" vs. Freiberufler, das andere ist Experten gegen "Wehrpflichtige" (oder sonstige Krieger mit vergleichsweise geringer Ausbildung).

Die Ausbildung/Mutation von Witchern ist ja offensichtlich sehr aufwändig, und diese Kosten muss man erstmal wieder reinholen. Wenn es jetzt nicht mehr genug Monster gibt dann lohnt sich das ganze auf Dauer nicht mehr. (und das wäre auch nicht anders wenn der Staat die Witcher ausbildet.)


 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Isegrim am 23.09.2020 | 20:12
Aber im Weltkrieg haben normale Menschen gegen Panzer und Kannonen gekämpft und sind nicht standardmässig weggelaufen...

Ja. Weil es vorher eine jahrhundertelange Entwicklung gab. Stehendes Heer und allgemeine Wehrpflicht mit Subordination, ausgebildetem Offizierkorps und dem ganzen anderen Militärkram fallen nicht einfach vom Himmel...
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 23.09.2020 | 20:34
Offizierkorps und dem ganzen anderen Militärkram fallen nicht einfach vom Himmel...

Ja aber Drachen auch nicht  :)

(Es sei denn sie werden abgeschossen)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 23.09.2020 | 20:35
Drachen als Offiziere. Löst das Problem mit dem weg Laufen der Soldaten.  :d
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Isegrim am 23.09.2020 | 22:38
Ja aber Drachen auch nicht  :)

Erzähl das meinem SR-SC, dem so ein Ding mitten ins Wohnzimmer gesegelt ist...

Drachen als Offiziere. Löst das Problem mit dem weg Laufen der Soldaten.  :d

Ja. Weils dann keine Soldaten mehr braucht...
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 23.09.2020 | 22:46
Ja. Weils dann keine Soldaten mehr braucht...

Früher oder später erreicht man dann wohl den Punkt, an dem es heißt: "So, die Menschen sind weg -- gibt's jetzt eigentlich noch Bedarf für Drachenhelden?"... ~;D
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Isegrim am 23.09.2020 | 23:09
Und wer kidnapped die von den Drachenhelden zu rettenden jungfräuliche Drachinnen? Fragen über Fragen...
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 25.09.2020 | 09:49
Zum Thema "wer kann leveln" habe ich aus dem 1E / OSRIC Regeltext auf Seite 135 über Henchmen folgendes gefunden:

Zitat
demographics: The number of henchmen available in a particular
locale depends on the total population, and its predisposition
towards attracting adventurer types. A prosperous
trading city with 30,000 inhabitants might have 300 characters
capable of level advancement, but only 1 in 10 of them are
likely to be available and interested in serving as henchmen.

Es war also schon in den Ursprüngen von D&D üblich, dass SC über besonderes Talent verfügen, um überhaupt leveln zu können.
Natürlich ist diese Edition ein paar Dekaden alt, aber in den Folgeeditionen war das mE nicht in dem Detailgrad beschrieben wie in der 1E-Zeit.

Ich hatte das ohnehin so gehandhabt, dass SC aus der Spielwelt herausragend und nicht jeder Bauer, der durch Zufall einen Drachen erschlägt gleich ein Level 2 Fighter ist.
Aber vielleicht ist die Passage auch für den ein oder anderen interessant.

Bei den Söldnern und Soldaten ist das ebenso beschrieben, Beispiel Captain:
Zitat
captain: Equivalent to a fifth to eighth level fighter, but
incapable of conventional advancement by level.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: am 25.09.2020 | 10:00
Und darf wenigstens das Monster Leveln das den TPK der Helden verursacht hat ? ^^^^ .und sie hätten wenigsten eine Gute Erklärung erfinden können warum die SC Leveln können. Normale aber nicht. so was wie Göttlichen Segen ,Vom Licht Auserwählt .
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 25.09.2020 | 10:07
Zitat
und sie hätten wenigsten eine Gute Erklärung erfinden können warum die SC Leveln können. Normale aber nicht. so was wie Göttlichen Segen ,Vom Licht Auserwählt .
Das ist so Weltspezifisch, das übernimmt besser der GM.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Erbschwein am 25.09.2020 | 10:13
Und darf wenigstens das Monster Leveln das den TPK der Helden verursacht hat ? ^^^^ .und sie hätten wenigsten eine Gute Erklärung erfinden können warum die SC Leveln können. Normale aber nicht. so was wie Göttlichen Segen ,Vom Licht Auserwählt .

Ich habe das aus dem Rolemaster Monsterhand-Buch das man die Monster stärker oder auch Schwächer machen kann. Grob nach dem Altersschema. Finde Ich gut, ist etwas Arbeit aber Gut.
Ob Helden überflüssig sind? Ein ganz Klares Ja, da man den Bauer, oder Burgherren nicht Tadeln tut im Betracht der Aussage oder besser der Frage vom Tread-Thema.
Es braucht auch Bauern, da die die Helden mit Nahrung versorgen oder besser die Allgemeinheit. Ein guter Burgherr wird getadelt wenn Er dementsprechend Regiert.
Helden haben Fähigkeiten damit die Mehrheit nicht drauf geht. Das bedeutet das die Todeszahlen entsprecht klein Gehalten Wird. Anstatt ein Söldnertrupp oder Bauern drauf gehen würde.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 25.09.2020 | 10:19
Für die Beantwortung der Frage ist halt immer zu klären, wofür (und ob auf Spieler-/Meta- oder auf Spielweltebene) und falls auf Spielweltebene welche "Physik" denn dann dort gelten soll.

Sinn macht meiner Ansicht nach die Frage aber eh nur auf der (vordefinierten) Spielwelt/-physikebene, denn auf der Spieler-/Metaebene bzw beim Setzen der Physik sind wir eh im Spielstil/Geschmacksbereich, wo man letztlich nicht sinnvoll diskutieren kann.

Und nachdem 5e so viel gerade in dem Bereich  Powerlevel geändert hat, beruht der Verweis auf Alteditionen zum Eruieren, was denn wohl indirekt gelten könnte, meines Erachtens auf sehr dünnem Eis.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ChaosZ am 25.09.2020 | 10:35
Ja. Weil es vorher eine jahrhundertelange Entwicklung gab. Stehendes Heer und allgemeine Wehrpflicht mit Subordination, ausgebildetem Offizierkorps und dem ganzen anderen Militärkram fallen nicht einfach vom Himmel...

Richtig, mal abgesehen davon, dass der heutige infantristische Kampf im Gefecht der verbundenen Waffen extrem gefährlich ist. Durch Training (Konditionierung) und fehlende Fluchtmöglichkeiten wenn das Gefecht erstmal ausgebrochen ist, kämpft der Soldat halt. Panzervernichtung ist hingegen für Infanteristen ein Himmelfahrtskommando, kann ich als ehemaliger Panzerfaustschütze nur so bestätigen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 25.09.2020 | 10:35
Zitat
Und nachdem 5e so viel gerade in dem Bereich  Powerlevel geändert hat, beruht der Verweis auf Alteditionen zum Eruieren, was denn wohl indirekt gelten könnte, meines Erachtens auf sehr dünnem Eis.

Wenn Folgeeditionen diese Frage aber nicht beantworten, lohnt sich ein Blick auf die Definitionen älterer Editionen zu dem Thema. Wenn man denn ersteinmal ausschließlich offizielles Material betrachten möchte und keine Interpretationen durch Dritte.
Das gilt gerade dann, wenn die 5E bewusst auch vom Spielgefühl einen Schritt zurück zu diesen älteren Editionen versucht (inwieweit sie das schafft ist ein anderes Thema).
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2020 | 10:43
Muss sagen, dass das für mich immer schon einer der größten Disconnects ist, den D&D zu bieten hat. Das ist was, was ich um meiner geistigen Gesundheit Willen meistens ausblende.
Dass SCs was Besonderes sind, schön und gut. Schon das 5E Point Buy spuckt Werte aus, die in einer 3d6-Glockenkurvenwelt vielleicht 0,5% der Bevölkerung haben (wenn's hochkommt).

Aber dieser Widerspruch!
"NSCs können (zu 99%) nicht leveln.
Trotzdem hat jeder Hauptmann mindestens Level 5.
Aber er bekommt keine XP"

w-t-f
*Aneurysma*
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Erbschwein am 25.09.2020 | 10:53
Hey, sorry

Ich spiele zwar kein D&D5E, aber Ich finde bei Rolemaster Gut. Das es Monster gibt die mit Besonderen Gegenstände oder Nicht mit besonderen Gegenstände sondern durch ihre Kraft ein anderen Blickwinkel und eventuell ein anderes Spielvergnügen geben könnte.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 25.09.2020 | 10:55
@FS:

Das kommt bei dir erst da und nicht bei Level-Limits von Demihumans? ;)

Ich interpretiere das so:
die Tatsache, dass nur wenige Personen in der 1E leveln können liegt daran, dass nur wenige das Potential/Talent/Begabung dazu haben.
Bei einem Captain, der maximal ein Stufe 5-8 fighter sein kann, ist das dann eben sein Level-Limit. Mehr Potential hat er vielleicht (erstmal) nicht.
Das ist eine völlig simple Betrachtung und weit weg von Glaubwürdigkeit oder Simulationismus, gibt dem Spiel aber ein spielbares Gerüst. Und bringt mich als SL nicht in die Bredouille, für jeden Soldaten und Offizier nach einer Schlacht ausrechnen zu müssen, wie viel XP die nun erhalten haben.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: flaschengeist am 25.09.2020 | 10:56
Aber dieser Widerspruch!
"NSCs können (zu 99%) nicht leveln.
Trotzdem hat jeder Hauptmann mindestens Level 5.
Aber er bekommt keine XP"

w-t-f
*Aneurysma*

+1
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 25.09.2020 | 10:58
Das ist halt so ein Punkt, an dem sich SC und NSC schon immer unterschieden haben: nur SC müssen überhaupt "in echt" leveln, NSC kriegen ihre Level einfach je nach Rolle im Abenteuer von der SL höchstpersönlich in den Allerwertesten geblasen. ;)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 25.09.2020 | 11:03
Ich meine irgendwo vor Urzeiten (Dragon?) zum Hintergrund mit den NSC-Leveln bzw. deren Steigerung gelesen zu haben, dass die nicht leveln können damit Herausforderungen nicht durch "Henchmen"-farmen/kaufen verändert/unterlaufen werden sollten.

Es wäre also keine interne "physikalisch"-simulationistische sondern eine externe gamistische Setzung ohne Spielweltrechtfertigung gewesen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2020 | 11:19
Zitat
Es wäre also keine interne "physikalisch"-simulationistische sondern eine externe gamistische Setzung ohne Spielweltrechtfertigung gewesen.

Sag bloß. XD

Das mit dem Unterlaufen kann ich jetzt nicht nachvollziehen, ist aber auch Wurst. Ich denke der eigentliche Hauptgrund dürfte sein,
Zitat
bringt mich als SL nicht in die Bredouille, für jeden Soldaten und Offizier nach einer Schlacht ausrechnen zu müssen, wie viel XP die nun erhalten haben.

Aber für jmd wie mich, der die Regeln als "Physik" sehen möchte, bleibt es halt schmerzhaft. Wobei das mit dem "ausgeschöpften Potential" noch eine ganz passable Krücke ist.

Hab btw auch schonmal experimentiert mit einem Modus, in dem Jeder (auch und gerade NSC) je nach Beruf einen konstanten XP-Zuwachs erhalten, so im Bereich von 1-3XP/Tag (3E-Tabelle).
Ergo, die meisten NSC halten sich im Bereich von lvl 3-6 auf. Was ihnen freilich immer noch wenig nützt wenn die Klasse Commoner ist.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 25.09.2020 | 11:37
Das ist halt so ein Punkt, an dem sich SC und NSC schon immer unterschieden haben: nur SC müssen überhaupt "in echt" leveln, NSC kriegen ihre Level einfach je nach Rolle im Abenteuer von der SL höchstpersönlich in den Allerwertesten geblasen. ;)

Naja, für NSCs ist es ja auch schwer EP für gutes Rollenspiel zu bekommen  :)
Andererseits wäre es z.B. für Banditen blöd wenn NSCs 1 EP pro GM bekämen, denn dann werden diese fetten Händler ECHT gefährlich...

Ich denke nicht dass Aufstiegsregeln als "Spielphysik" wirklich funktionieren. Wenn es ein risikoloses Training gibt, dann werden die Spieler das immer mitnehmen. Wenn es das nicht gibt werden wohl wenige NPCs leveln.

Aber das 2e High level Handbook hatte da eine gute Abschätzug. Nur die Hälfte der Leute schafft den Stufenaufsteig.
Damit sind 20er dann grob 1:eine Million.


Dass SCs was Besonderes sind, schön und gut. Schon das 5E Point Buy spuckt Werte aus, die in einer 3d6-Glockenkurvenwelt vielleicht 0,5% der Bevölkerung haben (wenn's hochkommt).

Naja, eher 10%. Das ist jetzt nicht so unrealistisch.

Ergo, die meisten NSC halten sich im Bereich von lvl 3-6 auf. Was ihnen freilich immer noch wenig nützt wenn die Klasse Commoner ist.

Aber da ist dann die Frage: warum bleibt jemand Commoner ? Warum wird er nicht Expert ? "Du bist Commoner" ist doch genauso willkürlich wie "Du kannst nicht leveln"
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ChaosZ am 25.09.2020 | 11:42
Die ganze Diskussion hat viel zu viele Variablen.

Um zu einer Antwort zu kommen, müsste man vorher gewisse Sachen klären, zum Beispiel:
-Demographie und Ausbreitung der Bevölkerung,
-Klima,
-Geographie und Geologie,
-Auftreten von Monstern im Verhältnis zu Spielervölkern und der Umwelt,
-Sozialstruktur,
-Ebenen der Staatlichkeit,
-wirtschaftliche Kraft der Gesellschaften,
-bestehende soziale, religiöse oder ethnische Konflikte,
-Religion und Kulthandlungen,
-Ebenen der technischen und magischen Entwicklung,
-historische Entwicklung,
-militärische Entwicklung,
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2020 | 11:52
Naja, eher 10%. Das ist jetzt nicht so unrealistisch.

Das genau auszurechnen, da haben wir und schonmal in einem anderen Thread die Zähne ausgebissen weil das leider nicht trivial ist. Aber bereits eine simple Bedingung wie "kein Stat unter 10" ist schon nur bei 6% des Pools zu erwarten - und da ist von diversen 14ern und 15ern noch gar keine Rede.

Zitat
Aber da ist dann die Frage: warum bleibt jemand Commoner ? Warum wird er nicht Expert ? "Du bist Commoner" ist doch genauso willkürlich wie "Du kannst nicht leveln"

Vermutlich aus demselben Grund, warum IRL nicht Jeder einfach Arzt oder Ingenieur wird.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 25.09.2020 | 12:22
Zitat
Vermutlich aus demselben Grund, warum IRL nicht Jeder einfach Arzt oder Ingenieur wird.
Wobei das nicht viel weniger abstrakt ist, als festzulegen, dass nur ein Bruchteil der Bevölkerung leveln kann (und bis wohin, ausgehend der NPC-Rolle - Veteran, Captain, Priest, Archwizard etc.)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2020 | 12:45
Wobei das nicht viel weniger abstrakt ist, als festzulegen, dass nur ein Bruchteil der Bevölkerung leveln kann (und bis wohin, ausgehend der NPC-Rolle - Veteran, Captain, Priest, Archwizard etc.)

Versteh ich jetzt nicht was du damit sagen willst. Ohne jetzt hier in Speakers Corner-Gesellschaftskritik abzudriften, fallen dir bestimmt in 1 Minute eine Menge sehr konkrete Gründe ein, warum eben nicht jeder IRL eine hochdotierten Spezialistenberuf ergreift / ergreifen kann. Aber wenn in D&D im Regelbuch steht, ein Ork gibt 100XP, finde ich es innerweltlich (!) nicht nachvollziehbar warum Bob der SC-Fighter diese 100XP bekommt wenn er einen Ork erschlägt und Charlie, der NSC-Büttel nicht.
Extern freilich kann ich sehr wohl nachvollziehen, dass das schlicht praktische Gründe wie vereinfachte Buchhaltung hat.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Sphinx am 25.09.2020 | 12:48
Für mich ist das Level ein reines Regelkonstrukt das nichts mit der Welt an sich zu tun hat. Wenn man sich alleine die Offiziellen Module anschaut wo Spieler Teilweise in wenigen Wochen (Ingame Zeit) auf Level 10 kommen. Es braucht auch IMO keine Level an sich fürs Rollenspiel. Der einzige Grund für Level ist IMO das das Spiel frisch bleibt und man immer ein neues Gadget/Bessere werte hat. Irgendwie finden Menschen es nun mal schön, wenn Zahlen ansteigen.

Ich hab mir da auch schon Krücken gebaut um so manches zu erklären.
Bei einem Kämpfer: Mein Charakter weis schon wie alle Manöver und der gleichen Funktionieren, aber noch nicht gut genug um sie im Kampf zu verwenden. Erst durchs das Kämpfen macht es Klick und er kann es aktiv benutzen.
Bei einem Zauberer: Das Wissen wie in Level 7 Zauber funktioniert, ist schon da. Aber um zu wissen wie man die Magie richtig Kanalisiert braucht es eben Erfahrung und die eigene Macht Mana zu Kanalisieren muss steigen.
Klar erklärt auch so etwas nicht wieso nicht Standard Kämpfer einfach Hardcore 8 Wochen Training am Limit bekommen damit sie danach "ganz-toll-sind". Wobei da die Info von etwas weiter oben schon ganz gut passt, jeder Mensch hat sein persönliches Limit wie toll er werden kann. Bei den Spielern ist das eben sehr hoch, bei einem normalen Typ eben erheblich niedriger. Je näher man seinem Limit kommt desto schwieriger wird es besser zu werden, ist ja recht realistisch (und gibt die XP Kurve ja in gewisser weise wieder)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 25.09.2020 | 13:03
Das genau auszurechnen, da haben wir und schonmal in einem anderen Thread die Zähne ausgebissen weil das leider nicht trivial ist. Aber bereits eine simple Bedingung wie "kein Stat unter 10" ist schon nur bei 6% des Pools zu erwarten - und da ist von diversen 14ern und 15ern noch gar keine Rede.

Also ich bin jetzt einfach nach dem Durchschnitt (12 oder 12.5 pro Attribut) gegangen.

Vermutlich aus demselben Grund, warum IRL nicht Jeder einfach Arzt oder Ingenieur wird.

Der Grund ist IRL ja umstritten. Aber attributvorraussetzungen haben die Klassen nicht. Also muss es Zugang zu Ausbildung sein.
Aber hier gilt ja für SC: ihr könnt nehmen was ihr wollt.

Für mich ist das Level ein reines Regelkonstrukt das nichts mit der Welt an sich zu tun hat.

Aber Erfahrung muss es in der Spielwelt ja schon irgendwie geben...
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 25.09.2020 | 13:07
sie sollten Klassen und Level einfach offiziell zu etwas machen das  die Leute halt haben und das man auch sehen kann. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 25.09.2020 | 13:11
Man muss sich vor allem einigen, was man auf der Spielerebene will.
Und DANN kann man schauen, wie man das als Mechanik umsetzt.

Aber ich schätze dann sind wir eben auch nicht mehr im D&D-Unterforum sondern im Rollenspiel&Weltenbau.

Wobei D&D in der Zwischenzeit in so viele Spieltöpfe reingedippt hat, dass vermutlich erst einmal die Diskussion käme: Was soll ein aktuelles D&D überhaupt sein/bedienen? Alles ist jedenfalls eine Einladung zu weiteren Problemen/ziellosen Diskussionen.


Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 25.09.2020 | 13:13
Für mich ist das Level ein reines Regelkonstrukt das nichts mit der Welt an sich zu tun hat. Wenn man sich alleine die Offiziellen Module anschaut wo Spieler Teilweise in wenigen Wochen (Ingame Zeit) auf Level 10 kommen. Es braucht auch IMO keine Level an sich fürs Rollenspiel. Der einzige Grund für Level ist IMO das das Spiel frisch bleibt und man immer ein neues Gadget/Bessere werte hat. Irgendwie finden Menschen es nun mal schön, wenn Zahlen ansteigen.

Yep. Level sind, um's mal in der guten (?) alten Robin-Laws-Typologie auszudrücken, in allererster Linie was für Powergamer -- also die von uns, die gerade wegen der "Belohnungen" und "Powerups" spielen und ihre Figur immer weiter verbessern wollen. Genau auf dieses und kein anderes Bedürfnis sind "Charakteraufstieg" allgemein und Level im Besonderen doch regelrecht zugeschnitten!

Aber Erfahrung muss es in der Spielwelt ja schon irgendwie geben...

Sicher, nur: was hat die mit dem Regelkonstrukt "Stufe" zu tun? Hat ein achtzigjähriger NSC-Bauer ohne irgendwelche "Level" tatsächlich so viel weniger "Erfahrung" als ein zwanzigjähriger Rotzlöffel mit einem Dutzend davon, oder steckt da nicht vielleicht doch ein anderes Konzept dahinter? (Belohnt nicht vielleicht doch einfach statt dessen die Magie der Spielwelt selbst, analog z.B. zu den dunklen Mächten in Ravenloft, Blutvergießen und Plündern mit zusätzlicher Macht...?)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 25.09.2020 | 13:18
Macht für Plünderung und Blut/Mord  ? Hört sich nach einem guten Geschäft an. Jeden Tag was Böses Tun dann kann der Level 10 Krieger dir nichts Tun.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 25.09.2020 | 13:24
Zitat
Bei einem Kämpfer: Mein Charakter weis schon wie alle Manöver und der gleichen Funktionieren, aber noch nicht gut genug um sie im Kampf zu verwenden. Erst durchs das Kämpfen macht es Klick und er kann es aktiv benutzen.

Witzig, zu in etwa dem gleichen Erklärungsansatz bin ich auch gekommen, insbesondere bei den Martial Adepts aus 3E. Da hat man ja Manöver die weit über "ich schubs ihn um" hinausgehen. Der Adept hat die Manöver bis rauf auf Grad 9 im Prinzip bereits während seiner Ausbildung gelernt, ist aber halt noch nicht gut genug, um sie unter Gefechtsbedingungen korrekt anzuwenden.

Bei Zauberwirkern haut dieser Ansatz meist nicht hin: Magier müssen Zauber in ihr Buch eintragen um sie wirken zu können, Priester bekommen die Macht eh von ihrer Gottheit verliehen, und wieder andere arbeiten mit angeborenem Talent.
Wobei ich da gerade bei D&D auch die Implikation cool finde, dass es eben kein angeborenes Talent braucht um Magie wirken zu können -- es ist nur eine Möglichkeit; im Zweifel kannst du auch einfach pauken.

Also ich bin jetzt einfach nach dem Durchschnitt (12 oder 12.5 pro Attribut) gegangen.

Da gehst du ja schon von 4d6 Drop Lowest aus, oder verstehe ich dich jetzt falsch? Der Extrawürfel bildet ja aber schon "Du bist was Besonderes" ab. Ich gehe stark davon aus, dass die Werte im Bevölkerungsdurchschnitt normalverteilt sein sollen - also 3d6 straight.
Jdf, um mit 3d6 6x 12 (oder besser) zu würfeln, ist die Wahrscheinlichkeit 0,28% (und mit 4k3 ca 5,6%).

Zitat
Der Grund ist IRL ja umstritten. Aber attributvorraussetzungen haben die Klassen nicht. Also muss es Zugang zu Ausbildung sein.
Aber hier gilt ja für SC: ihr könnt nehmen was ihr wollt.

Ja, aber nicht für NSC. SC werden ja weder Commoner noch Expert. Was der NSC wird, wird wahrscheinlich in erster Linie von der Herkunft und dem Stand der Eltern diktiert. "Dein Großvater war Bergmann, dein Vater ist Bergmann, und bei Gond, du wirst auch Bergmann werden, also Schluss mit dem Gefasel vom Bardenkolleg!"
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Koruun am 25.09.2020 | 13:31
Versteh ich jetzt nicht was du damit sagen willst. Ohne jetzt hier in Speakers Corner-Gesellschaftskritik abzudriften, fallen dir bestimmt in 1 Minute eine Menge sehr konkrete Gründe ein, warum eben nicht jeder IRL eine hochdotierten Spezialistenberuf ergreift / ergreifen kann.

Ich meinte damit, dass es sich nicht so viel nimmt, ob man sagt
a. der Handwerker kann nicht von Commoner zu, sagen wir Fighter oder Cleric wechseln, weil ihm dafür etwas fehlt (sei es Potential, Begabung, Disziplin, Interesse, etc.pp.)
b. der Handwerker erhält keine XP, weil ihm dafür etwas fehlt (sei es Potential, Begabung, Disziplin, Interesse, etc.pp.)

Beide Erklärungen stehen auf wackligen Beinen, da der Grund dass der Handwerker nicht wechseln / aufsteigen kann im Spielgerüst verankert ist und keine simulationistischen Gründe hat.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Erbschwein am 25.09.2020 | 14:26
Hallo,

Ich habe eventuell eine Idee, dass man mit Talenten Arbeitet. Ist eine Menge Arbeit.

Der Eventuell die Arbeit sich Erleichtern will, Rolemaster Charakterhandbuch hat Seiten mit Talenten und Makel. Eine Menge, die Feste Punkte oder Kosten Punkte haben, aber Man sollte Sich das Überlegen ob man das haben Will. Man müsste die Punkte Kosten Überlegen der Rassen oder Berufe, oder durch die Rassen vergebene Punkte Übernehmen.

Wie D&D5E basiert ist weiß ich Nicht.

"Ich mache "schmackhaft" das 13Mann oder Prometheus hat die PDF für 1Euro".  ~;D  Das ist auf Eigene Gefahr, da es auch keine Leseprobe gibt. Dann bei DriveTruRPG.

Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Sphinx am 25.09.2020 | 15:31
Bei Zauberwirkern haut dieser Ansatz meist nicht hin: Magier müssen Zauber in ihr Buch eintragen um sie wirken zu können, Priester bekommen die Macht eh von ihrer Gottheit verliehen, und wieder andere arbeiten mit angeborenem Talent.
Wobei ich da gerade bei D&D auch die Implikation cool finde, dass es eben kein angeborenes Talent braucht um Magie wirken zu können -- es ist nur eine Möglichkeit; im Zweifel kannst du auch einfach pauken.

Ich hatte die überlegung beim Warlock angestellt. Der Patron möchte dem Charakter so viel Power wie nötig ist für die zu erledigende Aufgabe geben. Der der Körper ist wie ein Wasserglas, es geht nur eine gewisse Menge an Wasser (Macht) rein. Er kann jetzt entweder lernen mit der Macht effektiver umzugehen oder durch Training zu einem größeren Glas werden. Beim Kleriker könnte es ähnlich sein, der Körper hält nur gewisse Magische Stromstärken aus, deshalb gibt der Gott auch nur die Sprüche aus die der Kleriker aushält.
Ein Magier, evtl. hat es einen Grund, warum es schwieriger wird an hoch stufige Sprüche zu kommen. Weil ein Magier sich sonst überanstrengen könnte mit irgendwelchen negativen Folgen. Irgendwann kann der Magier evtl. selbst gut einschätzen was er kann.

Ja ich weiß auch das passt alles nicht so 100% in die Welt. Aber ist der beste Ansatz, es zu erklären, der mir bis jetzt eingefallen ist.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 25.09.2020 | 15:41
Machen wir uns doch nichts vor. Die Stufen sind eine (je nach Variante sehr) grobe Abstraktion des Lernfortschritts und eine "Tradition" aus Zeiten, wo man eben gerade die ersten Schritte gemacht hat.
Sie erfüllen gewisse Aufgaben - mal mehr mal weniger gut - und anderen dann schlechter bis gar nicht.

Jetzt kann man sagen das gefällt mir nicht mehr - dann gehört das System an sich überarbeitet (und ist dann vermutlich auch kein D&D mehr) oder man sagt ausdrücklich "wissen wir, ist für uns aber nachrangig" und lebt dann mit den Effekten - Probleme sind es dann ja eigentlich nicht mehr.

Die dabei auftretenden eckigen Seltsamkeiten aber mit rhetorischen Winkelzügen dann zumindest in ausgesuchten Schausituationen dann doch noch in die runden Aussparung in der Spielweltlogik pressen zu wollen ist Internet pur.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 25.09.2020 | 16:33
Angesichts der Größe und viel fallt der Bedrohungen in einem D und D setting würde ich sagen die Antwort auf die Ursprüngliche Frage nach dem Überflüssig  ist .Nein. 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: FantasticFantasy am 25.09.2020 | 17:18
Ich denke schon das Helden überflüssig sind
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 26.09.2020 | 21:24
Da gehst du ja schon von 4d6 Drop Lowest aus, oder verstehe ich dich jetzt falsch? Der Extrawürfel bildet ja aber schon "Du bist was Besonderes" ab. Ich gehe stark davon aus, dass die Werte im Bevölkerungsdurchschnitt normalverteilt sein sollen - also 3d6 straight.
Jdf, um mit 3d6 6x 12 (oder besser) zu würfeln, ist die Wahrscheinlichkeit 0,28% (und mit 4k3 ca 5,6%).

Nein, ich gehe von 3w6 aus, aber im Durchschnitt. "Der selbe Durchschnitt wie point buy" ist natürlich etwas anderes als "jeder Wert mindestens so gut wie point buy". Da z.B. STR 18 CHA 6 einen recht effektiven Charakter ergibt würde ich sagen der Durchschnitt ist relevanter als ein Mindestwert.


Ja, aber nicht für NSC. SC werden ja weder Commoner noch Expert. Was der NSC wird, wird wahrscheinlich in erster Linie von der Herkunft und dem Stand der Eltern diktiert. "Dein Großvater war Bergmann, dein Vater ist Bergmann, und bei Gond, du wirst auch Bergmann werden, also Schluss mit dem Gefasel vom Bardenkolleg!"

Wenn Bergmann eine Klasse ist käme das vielleicht hin. Aber Bergmann ist ein Skill den man lernt. Nur das der Commoner nur 2 Skills lernt, der Expert aber gleich noch Schmied, Jäger und Zimmermann zusätzlich wird.
Woher also der Unterschied ? An der Intelligenz liegt es nicht, denn die kommt noch dazu. Und wenn es an der Aubildung läge, warum gilt das dann für höhere Stufen ?

Die Sache mit der Commoner Klasse ist ein Irrweg. Wenn jemand nichts kann, dann sollte er keine Stufen haben.
Aber viele Stufen in einer Klasse die nichts kann sind dämlich.

Und was das Bardenkolleg angeht: wenn ein Barbar sein nächstes Level als Barde nehmen kann, warum kann das der Bergmann nicht ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 26.09.2020 | 21:42
Und was das Bardenkolleg angeht: wenn ein Barbar sein nächstes Level als Barde nehmen kann, warum kann das der Bergmann nicht ?
Und warum kann das der eine NSC-Bergmann nicht, der andere, der SC-Barde1 - Background Bergmann ist doch?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Supersöldner am 26.09.2020 | 21:45
wir sollten nicht den Tausendjährigen Krieg Zwischen Barden und Bergleuten vergessen . 
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 27.09.2020 | 01:42
Nur kurz eine Sache, Rest gerne morgen:
Der Durchschnitt von 3d6 ist nicht 12 oder 12,5. Er ist 10,5.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 27.09.2020 | 09:47
Ja das ist ja selbstverständlich  :)

Aber nennen wir es den Erwartungswert, den Durchschnitt brauchen wir gleich noch.

Zuerst nehmen wir an es gibt nur ein Attribut, und Helden haben durch point buy/array eine 12. Normalos würfeln 3w6. Der Erwartungswert ist 10.5, also haben 50% der Normalos eine 11. Hier ist es klar was "genauso gute Attribute wie point buy" bedeutet: eine 12. Laut anyDice haben das 37.5% der Normalos.

Jetzt haben wir aber 6 Attribute. Was heisst jetzt: "genauso gute Attribute wie point buy" ?
Ich glaube dass die Summe der Attributpunkte (und damit der Durchschnittswert über 6 Attribute) aussagekräftig ist. PB gibt 69 - 75 Attributpunkte (11.5 - 12.5 Durchschnittswert). Normalos haben das mit einer Wahrscheinlichkeit von 22% (69) bis 5%(75). Also grob 10%.

Natürlich wird es einige Normalos geben die trotz hoher Durchschnittswerte nicht als Abenteurer geeignet sind.
Aber das wären vor allem Leute mit sehr wenig Con. Auf der anderen Seite liefert eine Bedingung wie
"kein Attribut unter 12" viel zu geringe Zahlen, denn es gibt viele Abenteurer mit Attributen unter 12.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 27.09.2020 | 10:14
In meinen Augen sind Attribute und Level nur eine Hälfte der Gleichung. Ein Held zeichnet sich imo vor allem durch die entsprechende Persönlichkeit aus. Helden gehen dahin, wo es brennt. Das ist der Ort, von dem sich die Normalos aber tendenziell lieber entfernen. Und SC Helden gehen dahin, weil sie es wollen. Vielleicht gegen Geld, aber die meisten SC, denen ich bislang begegnet bin, machen das aus Prinzip. Insofern ist das passende Mindset imo die entscheidende Eigenschaft eines Helden.

PS: die NPC Classes der 3.x sind totaler Müll. Da würde ich nichts dran fest machen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 27.09.2020 | 10:31
Na ja, einmal im Leben "Held" zu sein, schaffen auch viele "Normalos". (Dabei kann's ihnen natürlich passieren, daß der Titel posthum verliehen wird, aber dagegen sind auch die "Berufshelden" nicht per se gefeit.) Das ist einfach nur eine Frage der Motivation genau im konkreten Krisenmoment.

Tatsächlich bewußt so etwas wie eine Karriere daraus zu machen...okay, an dem Punkt sind wir dann tatsächlich bei der Persönlichkeit. Es wird ja auch im richtigen Leben nicht jeder ganz selbstverständlich beispielsweise Polizist oder Feuerwehrmann.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Feuersänger am 27.09.2020 | 12:47
@Ainor:
Hm, ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich da so ganz mitkomme. Punktsummen sind ja nur in sehr sehr grober Näherung aussagekräftig, da naturgemäß (Normalverteilung) extreme Werte seltener sind als mittlere. Das ist ja der Witz:
15 15 14 8 8 8 - geminmaxter PB (vor Rassenmods) -> Punktsumme 68
13 13 13 12 12 12 - maximale Punktsumme, aber völlig ungeeignet für Abenteurer.
Und die Wahrscheinlichkeiten sind auch andersrum.

Wie gesagt, es ist von Hand nicht möglich auszurechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit 6x3d6 mindestens dies und jenes Array ausspuckt. Siehe dazu hier im Forum den Thread "Sammelthema Wahrscheinlichkeitsrechnung".
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Harlekin78 am 27.09.2020 | 17:50
Ich denke D&D, zumindest 5e, hat nicht das Designziel der Weltensimulation. Für meinen Geschmack bilden die Regeln "nur" die Spiel-Figuren ab. Interaktionen zwischen NSC, Kriege in Regionen werden erzählt und nur die Handlung der Figuren gespielt. Eher gamistisch.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: ChaosZ am 27.09.2020 | 19:07
Man sollte auch noch bedenken, dass Held ungleich Abenteurer ist. Ein Held hat unter Einsatz der eigenen Gesundheit etwas für die Gemeinschaft oder einen Einzelnen getan. Ein Abenteurer hingegen begibt sich auf etwas Aufregendes, zum Beispiel die Erforschung eines Waldes oder die Suche nach einem Weg.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 27.09.2020 | 21:16
Man kann sich die Beziehung Held vs Truppen z. B. auch mal bei dem Videospiel Warlock - Master of the Arcane ansehen. Da führt man verschiedene Truppentypen, die man aber erst ausheben muss. Optional können mehrere Helden angeheuert werden. Man kann im Prinzip völlig ohne Helden spielen, auf die Helden fokussieren oder etwas dazwischen machen. Helden haben halt gegenüber Truppen Vor- und Nachteile. Z. B. sind sie teuer im Erwerb und Unterhalt. Dafür kann man sie mit magischem Zeug ausrüsten und ihre Kampfkraft sinkt nicht, wenn sie verwundet werden. Bei den Truppen sinkt die Kampfkraft bei Schaden, da die Einheit immer weiter schrumpft. Das lässt sich imo ganz gut auf D&D übertragen. Ein Kämpfer mit 100 HP ist mit 5 HP noch genauso stark wie mit 50, 80 oder 100 HP. Eine Einheit, die zusammen auf 100 HP kommt, ist mit 50 HP halt nur noch halb so stark, weil ja nur noch 50% der Leute stehen.
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Ainor am 29.09.2020 | 15:45
In meinen Augen sind Attribute und Level nur eine Hälfte der Gleichung. Ein Held zeichnet sich imo vor allem durch die entsprechende Persönlichkeit aus. Helden gehen dahin, wo es brennt. Das ist der Ort, von dem sich die Normalos aber tendenziell lieber entfernen. Und SC Helden gehen dahin, weil sie es wollen. Vielleicht gegen Geld, aber die meisten SC, denen ich bislang begegnet bin, machen das aus Prinzip. Insofern ist das passende Mindset imo die entscheidende Eigenschaft eines Helden.

Aber warum gehen Helden dahin, wo es brennt ? Das mag an der Persönlichkeit liegen. Es kann aber auch an der Kompetenz liegen. Manche Leute sind eben so gut dass sie sich Dinge zutrauen die andere als zu gefährlich betrachten.
Aber diese Unterscheidung ist eigentlich nicht so wichtig. Man wird immer ein paar Leute finden die sich "heldenhaftes" zutrauen. Insofern verstehe ich unter Held hier sowas wie D&D Abenteurer.
 
PS: die NPC Classes der 3.x sind totaler Müll. Da würde ich nichts dran fest machen.

Ja, zu der Haltung bin ich auch gekommen.

Es wird ja auch im richtigen Leben nicht jeder ganz selbstverständlich beispielsweise Polizist oder Feuerwehrmann.

Dabei muss man auch fragen: wie gefährlich sind diese Jobs überhaupt ? Ich denke mal das ist mit Monsterjägern wohl kaum zu vergleichen.

Ich denke D&D, zumindest 5e, hat nicht das Designziel der Weltensimulation. Für meinen Geschmack bilden die Regeln "nur" die Spiel-Figuren ab. Interaktionen zwischen NSC, Kriege in Regionen werden erzählt und nur die Handlung der Figuren gespielt. Eher gamistisch.

Woran machst du das fest ? Bei 4E stand das so in den Regeln, aber bei 5E habe ich nichts dahingehendes gesehen.


Hm, ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich da so ganz mitkomme. Punktsummen sind ja nur in sehr sehr grober Näherung aussagekräftig, da naturgemäß (Normalverteilung) extreme Werte seltener sind als mittlere. Das ist ja der Witz:
15 15 14 8 8 8 - geminmaxter PB (vor Rassenmods) -> Punktsumme 68
13 13 13 12 12 12 - maximale Punktsumme, aber völlig ungeeignet für Abenteurer.
Und die Wahrscheinlichkeiten sind auch andersrum.

Das ist im Prinzip richtig (vobei "völlig ungeeignet" natürlich diskutabel ist). Aber es ist recht unwahrscheinlich dass alle Werte gleich sind. Wenn man einen gewissen Durchschnitt hat bedeutet dass das ein paar gute dabei sind.

Wie gesagt, es ist von Hand nicht möglich auszurechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit 6x3d6 mindestens dies und jenes Array ausspuckt.

Ja, das ist schwierig. Ich hab es mal umgekehrt gemacht und einfach mal die besten aus je 200 Normalos ausgeben lassen.
Der Durchschnitt liegt bei 83,5 (also knapp 14), ein mittleres Array ist: 15,   12,   16,   14,   13,   13
Das ist deutlich besser als PB 27. Zum Vergleich: nimmt man den besten (nach Punkten, nicht Eignung) aus 10 hat man
einen Durchschnitt von 74,5. Ein mittleres Array ist: 14,  11,   16,   13,   7,   13
Das ist deutlich näher am Point buy. Ich denke die Designer haben auch beabsichtigt dass Point buy und 4d6 vergleichbare Werte liefern.

Aber abgesehen von allen Zahlen ist es natürlich eine ganz interessante Frage: wie viel fähiger als der Durchschnitt sollen Helden sein ?

Da führt man verschiedene Truppentypen, die man aber erst ausheben muss. Optional können mehrere Helden angeheuert werden. Man kann im Prinzip völlig ohne Helden spielen, auf die Helden fokussieren oder etwas dazwischen machen. Helden haben halt gegenüber Truppen Vor- und Nachteile. Z. B. sind sie teuer im Erwerb und Unterhalt.

Ja, so ähnlich sehe ich die Ausgangsfagestellung. Lohnt es sich in 5E in Helden(einheiten) zu investieren ?
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: am 29.09.2020 | 15:58
interessanter  wehre so eine Debatte wohl gewesen wenn sie nicht auf eine Welt oder eine Art von Setting beschränkt worden wehre.  sonder auf alles.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: nobody@home am 29.09.2020 | 16:03
Aber abgesehen von allen Zahlen ist es natürlich eine ganz interessante Frage: wie viel fähiger als der Durchschnitt sollen Helden sein ?

Und: welcher "Durchschnitt" genau ist hier der relevante? Vergleichen wir, beispielsweise, einen SC-Waldläufer mit einem "durchschnittlichen" Vertreter speziell seiner Zunft oder doch eher mit irgendeinem "allgemeinen Durchschnittsbürger" von potentiell zufällig-beliebigem Hintergrund? :think:
Titel: Re: Sind Helden überflüssig ?
Beitrag von: Maarzan am 29.09.2020 | 16:21
Im Prinzip ist es eine Budget/Rekrutierungsfrage:
Als Chef eines entsprechenden mittelgroßen Reiches habe ich es mit einem noch zu definierenden Portfolio an in unterschiedlicher Häufigkeit/Wahrscheinlichkeit auftretenden Portfolio an zu erwartenden Problemen in Laufe meiner Regentschaft zu tun. Wie investiere ich meine Ressourcen am Besten, damit mein Thronfolger ein möglichst florierendes (oder überhaupt noch ein) Reich erben kann?