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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Sphinx am 5.03.2022 | 10:13

Titel: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Sphinx am 5.03.2022 | 10:13
Falls jemand einen besseren Titel für den Thread hat immer her damit

Gestern hatte ich ein Gespräch in dem es darum ging neue Mitspieler zu finden und das es gar nicht so einfach ist jemand mit gleichen Interessen, Vorlieben und sozial kompatibles zu finden ist.
Was ich spannend fand war aber die verschiedenen Sichtweisen zu den Mitspielern. 

Da gab es die beiden Richtungen:
1. Früher oder Später wird man mit allen in der Runde befreundet sein oder es passt was nicht. (Freundschaftliche ebene)
2. Mann muss mit gar keinem außerhalb vom Rollenspiel klar kommen, sofern es während dem Spiel passt. Da gab es die Sportanalogie -> Man fordert im Tennis einen Gegner heraus, Spielt gegen ihn und geht danach wieder getrennter Wege ohne mit ihm zu interagieren als im Bälle im Spiel zu schlagen. (Sportliche ebene)

Befreundet ist, vor allem Heutzutage, ein schwer zu definierender Begriff. Darum will ich es hier einfach mal für die Diskussion etwas festlegen.
Jemand mit dem man auch unabhängig vom Rollenspiel unterhalten möchte. Mit dem man auch mal was anderes unternimmt (Zusammen Grillen, Geburtstagspartys besuchen,...) Muss nicht der Best Friend Forever sein.

Da schwang dann noch mit das der Freundschaft Spieler meinte das er eine Vertrautheit braucht um im Rollenspiel aus sich herausgehen zu können. Für den Sportspieler war das völlig nebensächlich, der geht direkt voll aus sich heraus.

Mir wurde zumindest so etwas das verhalten dieser beiden Spieler in Runden klar geworden. Der Sport-Analogie Spieler ist jemand der direkt nach der Runde seine Sachen packt, tschüss sagt und weg ist. Der Freundschaft suchende, derjenige der Sitzen bleibt und noch etwas über Gott und die Welt quatscht.

Ich selbst bin seit dem etwas am Grübeln wie ich die Sache sehe. Grundsätzlich fängt jede runde mit neuen unbekannten Spielern erst mal auf einer Sportlichen ebene an. Aber ich versuche dann aktiv die Spielern näher kennen zu lernen und eine Bindung aufzubauen die über "Rollenspiel" hinausgeht. Das klappt natürlich nicht immer, ein paar Spieler hatte ich immer mal wo es nie das Wort Freund nutzen würde, maximal Bekannter. Das geht dann aber auch direkt damit einher das mir da recht egal ist ob sie mit am Tisch sitzen oder nicht. Zumindest sofern genug andere Spieler da sind. Spieler mit denen es gar nicht klappt eine "Beziehung" außerhalb vom Spiel aufzubauen, sind für gewöhnlich auch die mit denen es früher oder später knallt. Einfach weil dann auch Ingame irgendwie die Chemie nicht passt.
Ich möchte meine Mitspieler auch früher oder später ausreichend kennen, was IMO nur geht wenn man auch mehr als nur Rollenspiel zusammen macht. Nur das schafft für mich die Freiheit richtig ungehemmt zu Spielen. Einfach weil ich weiß was derjenige mag und was nicht und damit meine ich feinere Details, als in einer Session 0 zu erfahren das er eine Angst vor spinnen hat.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Samael am 5.03.2022 | 10:19
Also mit Leuten die mir nicht persönlich sympathisch sind, klappt es im Rollenspiel für mich nicht. Es müssen keine superdicken Freunde sein, aber es muss angenehme Gesellschaft sein.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Boba Fett am 5.03.2022 | 10:34
Also mit Leuten die mir nicht persönlich sympathisch sind, klappt es im Rollenspiel für mich nicht. Es müssen keine superdicken Freunde sein, aber es muss angenehme Gesellschaft sein.
Das gilt bei mir auch so. Ich hab eigentlich immer eine mindestens freundschaftliche Beziehung zu den Menschen, mit denen ich spiele.
In den meisten Fällen betrachte ich sie früher oder später auch als gute / enge Freunde.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Megavolt am 5.03.2022 | 10:37
Ich habe die Erwartungshaltung an eine Rollenspielrunde, dass aus den Mitspielern irgendwann sehr gute Bekannte oder Freunde werden, mit denen man sich auch jenseits des Rollenspiels gut versteht. Mir ist vor allem dieses operative Vertrauensverhältnis wichtig, inerhalb dessen man sich unverkrampft bewegen kann und wo "Konkurrenz und Wachsamkeit" einer "automatischen und aufwandsarmen Kooperation" gewichen ist, bei der man ausschließen kann, dass man dem anderen gegenüber skeptisch sein muss. Zumeist gelingt mir das, denn Rollenspiel ist halt ein ultra integratives und charmantes Hobby. Wo ich den Eindruck habe, die Angelegenheit entwickelt sich nicht in diese Richtung, da verändere ich die Rollenspielsituation entsprechend.

Rollenspiel ist für mich sehr zentral eine soziale Angelegenheit. Ich will nicht "besonders gut würfeln", ich will mich mit bereichernden, interessanten und angenehmen Leuten umgeben.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Issi am 5.03.2022 | 10:48
Glaube das Zitat ist von Weltengeist, der Mal äußerte: "Er spielt mit Leuten die er auch zum Grillen einladen würde."(Falls das noch aktuell ist)
Das würde ich so unterschreiben

Wobei Freundschaftsforscher herausgefunden haben: Es sind nicht die gleichen Interessen die Freunde zusammen halten, sondern die gleichen Werte.

Viele meiner Freunde machen kein Rollenspiel, obwohl sie Fantasy mögen und sogar Schauspielern.
Manche mögen auch kein Fantasy oder überhaupt Gesellschaftsspiele.
Mit denen macht man dann halt Party oder Sport oder was anderes.

Wobei ich denke, wenn die Werte und die Interessen (Rollenspiel) übereinstimmen, ist das am besten.

Wobei ich es eigentlich spannend finde wenn Menschen am Tisch zusammen kommen, die komplett verschieden sind.
Es darf halt niemand unter dem anderen leiden. (Also nicht im Sinne von : Wir sind unterschiedlich drauf, haben unterschiedliche Ansichten, sondern im Sinne von: Einer disst, mobbt oder destabilisiert andere)   Da hört es dann auch für mich auf.

Um es kurz zu machen: die Beziehung zu meinen Mitspielern ist eng.
Ich kann aber auch mit Spielern die ganz anders ticken. Solange gegenseitiger Respekt und Toleranz vorhanden ist.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: HEXer am 5.03.2022 | 10:54
Kommt drauf an. Längere runden könnte ich mit Leuten, die mir nicht grundsätzlich sympathisch sind, nicht machen, egal wie tolle Spieler sie sind. Bei Cons, One- oder Fewshots ist das logischerweise nicht so. In solchen Runden lerne ich dann auch ab und an Leute kennen, mit denen ich gerne was längeres spielen würde / spiele. Das muss aber dann keine enge Freundschaft werden, in der man sich häufig auch ohne RPG sieht und gemeinsam was unternimmt oder so...
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Tele am 5.03.2022 | 11:00
Ich habe für mich persönlich festgestellt, dass ich nur mit guten Freunden spielen mag. Meine letzte Runde mit Fremden war cool, aber das war beruflich.
Die letzte private Runde mit Fremden war furchtbar. Der eine hat immer so viel getrunken, dass er eingeschlafen ist. Einer war ein Powergamer (ist per se okay), der aber immer meinte, dass ist wie in Film, Comic, Buch xy und dann über das jeweilige Buch etc. schwadroniert hat. Die Dame in der Runde hat ihre politische Agenden ins Spiel getragen ... Ich hatte echt wenig Spaß.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Auribiel am 5.03.2022 | 11:03
Ich finde Weltengeists Definition sehr schön und schließe mich da an, also "Leute, die ich auch zum Grillen einladen würde".  :d
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Feuersänger am 5.03.2022 | 11:34
Also, das Mindestniveau ist wohl "Neutral". Ich muss nicht mit allen Mitspielern dicke Freunde sein. Hab auch schon in Runden mitgespielt, wo ich über mich selber überhaupt nichts rausgelassen habe und menschlich kein besonderes Interesse an den Mitspielern hatte; Hauptsache war dass man übers Spiel plaudern und vernünftig zocken konnte. Das ist aber halt so die absolute Mindestanforderung.

Schöner ist es freilich, wenn man einander sympathisch ist, sodass man etwa auch abseits des Spieltermins was miteinander machen würde.

Umgekehrt aber - wenn man sich gar nicht riechen kann und der andere einem nur auf die Nerven geht, dann wird auch auf Dauer mit dem Zocken nicht klappen.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: schneeland am 5.03.2022 | 11:50
Ähnlich wie beim Feuersänger: grundsätzlich reicht eine neutrale Beziehung, aber wenn ich so auf historische oder aktuelle Runden schaue, dann ist es schon so, dass ich bei allen Runden, die sich länger halten, grundsätzlich mit den Leuten auch ein Bier trinken gehen würde. Darüber hinaus kann es sich dann ergeben, dass man auch mal was außerhalb des Spieltisches zusammen unternimmt, oder dass ich mit Leuten auf ein Level komme, wo wir auch über Privates qautschen - das ist super, wenn es sich ergibt, aber ein Muss ist es nicht und ich forciere das auch nicht. Ich hab' auch Spaß einfach nur regelmäßig mit ein paar netten Leuten am (realen oder virtuellen) Spieltisch zu sitzen, solange es halt spieltechnisch passt.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: ArneBab am 5.03.2022 | 11:51
Ich brauche eine ausreichende Vertrauensbasis — und Freunschaftsbasis — dass ich nicht befürchten muss, dass nach dem Spiel hinter meinem Rücken über mich gelästert wird, wenn ich mich aus meiner Comfortzone bewegt habe. Oder mich als böse ansieht, wenn ich einen brutalen NSC spiele.

Klar ist das nicht unbedingt von Anfang an da. Aber meine Runden werden für mich zu Freunden.

Das mag allerdings auch damit zusammenhängen, dass ich außerhalb des Rollenspiels Schwierigkeiten habe, mit Leuten Kontakt zu halten.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: 1of3 am 5.03.2022 | 11:53
Ich spiele seit geraumer Zeit vornehmlich online, weil Dorf. Ich weiß inzwischen, wo die meisten meiner aktuellen Runde grob wohnen. Zum Grillen einzuladen würde wohl mehrere internationale Flüge bedeuten und erledigt sich somit. Für eine Runde in persona fände ich etwas mehr Miteinander aber schön.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Irian am 5.03.2022 | 11:58
Generell muss natürlich Sympathie da sein, d.h. wenn ich die Leute nicht mag, spiele ich auch nicht mit ihnen - OneShots, Cons, etc. mal außen vor. Dass da neben dem Spiel auch noch was aktiv läuft - Grillen, Kino, etc. - ist aber eher optional. Wenn es sich ergibt, kein Problem, wenn nicht, ist es auch ok, nur Rollenspielerisch Kontakt zu haben.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: JS am 5.03.2022 | 12:10
Bei freundlichem und spielorientierten Umgang bin ich mit neutral zufrieden, aber ich hatte bisher das Glück, nur sympathische Mitspieler/innen zu finden. Offline sowieso, weil das oftmals längere Prozesse der Findung und Gewöhnung sind und es sich schon bei "neutral" auch schnell wieder zerstreuen kann. Aber auch online freue ich mich darüber, wo man sich ja schneller und spontaner findet. Sicherlich sind und werden das dann keine langjährigen Busenfreundschaften, aber das habe ich nie erwartet. Ich begrüße die Onlineviefalt nicht nur, weil ich so viele sympathische Mitspieler/innen traf und treffe, sondern weil darunter viele sind, die neben dem gemeinsamen Hobby ganz andere Eindrücke bieten und den Blick gewinnbringend verbreitern.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Raven Nash am 5.03.2022 | 14:28
Zweckbeziehung. Würde ich mich allein hinsetzen um solo zu spielen, käm ich mir dämlich vor.
Demnach ich aber tiefergehende Beziehungen zu Menschen ohnehin meide, ist auch hier maximal der Status "guter Bekannter" angebracht.
Leider sind Hunde ja sehr schlecht beim Würfeln - mit denen täte ich mir aber sozial deutlich leichter.  ~;D
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Alexandro am 5.03.2022 | 15:03
Für One-Shots und Conrunden ist keine Beziehung erforderlich. Es reicht, wenn die Mitspieler sich respektvoll verhalten und die Runde nicht als Vehikel für pubertäres Rumgetrolle (spielen eines rassistisch/sexistischen/sonstwie vorurteilsbehafteten Charakters, um entsprechende Sprüche gegenüber Mitspielendenreißen zu können) verwenden - sonst kriegen sie schnell auf den Deckel.

Bei längeren Kampagnen mag ich es allerdings, wenn die Spielenden sich auch abgesehen davon gut verstehen. Dass man sich auch außerhalb des Spiels mal trifft, wenn es gemeinsame Interessen (Filme, Brettspiele, Konzerte etc.) gibt, denen man gemeinsam nachgehen könnte. Habe auch schon öfters Spielenden in meiner Runde beim Umzug geholfen.

Hatte vor ein paar Jahren allerdings eine D&D-Runde, wo ein Spieler komplett dagegen war. Er wollte nicht, dass die anderen Spielenden vor dem Spiel noch von ihrem Tag erzählten (war nicht so, dass wir den halben Spielabend nur gequatscht hätten, aber manchmal muss man sich vor dem Spiel einfach mal auskotzen, sonst belastet der Frust das Spiel), er wollte nicht andere Sachen unternehmen (nichtmal One-Shots in anderen Systemen, wenn die Runde mal nicht vollzählig war) und er hatte Null Verständnis dafür, wenn Spielende aus beruflichen oder familiären Gründen abgesagt haben (obwohl sie dies mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf getan haben). War sehr strange und der Spieler wurde dann auch irgendwann aussortiert (auch weil er sich keine Gedanken darüber gemacht hat, wie sein sturköpfiger "Rechtschaffen Blöd"-Kleriker in die Runde passt und ständig erwartet hat, dass die anderen Spielenden sich da anzupassen hätten).
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Nodens Sohn am 5.03.2022 | 15:14
Dauerhaft und regelmäßig spiele ich eigentlich nur mit meinem Freundeskreis - und das dankbarer Weise - schon seit über 35 Jahren.

Conrunden spiele ich bitte nie mit meinen Freunden, sonst bräuchte ich ja nicht auf ein Con zu gehen. Da genieße ich die unterschiedlichen Persönlichkeiten und auch Spiele, die ich im Freundeskreis nie spielen werde.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 5.03.2022 | 15:29
Einen der inspirierendsten Mitspieler, die ich je hatte, konnte ich außerhalb des Spiels kaum ausstehen. Muss mir ein Autor oder Regisseur sympathisch sein, um seine Werke zu schätzen?

Ich finde nicht.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Megavolt am 5.03.2022 | 15:44
Sehr guter Punkt.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Alexandro am 5.03.2022 | 15:58
Einen der inspirierendsten Mitspieler, die ich je hatte, konnte ich außerhalb des Spiels kaum ausstehen. Muss mir ein Autor oder Regisseur sympathisch sein, um seine Werke zu schätzen?

Ich finde nicht.

Dass vielleicht nicht. Aber wenn ein Schauspieler nicht mit dem Autor oder dem Regisseur zurechtkommt, dann kommt idR kein guter Film raus.

Rollenspiel ist halt ein kollaboratives Hobby.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: ArneBab am 5.03.2022 | 16:09
„Würde ich ihnen beim Umzug helfen“ ist finde ich auch ein guter Gradmesser.

Ich: Ja, wenn dew nichts im Weg steht, das nur einmal im Jahr ist, oder familiäre Verpflichtungen es verhindern. Habe ich auch schon ein paar mal gemacht.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: JS am 5.03.2022 | 16:12
„Würde ich ihnen beim Umzug helfen“ ist finde ich auch ein guter Gradmesser.

Für mich nicht, denn ich helfe so gut wie niemandem mehr beim Umzug. Ist auch irgendwann mal fertig damit. Aber es gibt ja auch andere Kriterien, die gleichwertig sind.
:)
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 5.03.2022 | 16:47
Für mich ist es einfach eine Zeitfrage. Ich habe viele Leute, die keine Rollenspieler sind, und mit denen ich schon weniger Zeit verbringen kann, als ich gerne würde.

Deshalb tauche ich pünktlich zu Session auf und gehe dann gleich wieder. Ist schon genügend Arbeit die 3 Stunden jede Woche freizuschaufeln.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Tele am 5.03.2022 | 17:00
Einen der inspirierendsten Mitspieler, die ich je hatte, konnte ich außerhalb des Spiels kaum ausstehen. Muss mir ein Autor oder Regisseur sympathisch sein, um seine Werke zu schätzen?

Ich finde nicht.

Wenn der Regisseur neben mir sitzt und mit mir redet, oh ja....
Den Unterschied interaktive Medien und Konsummedien diskutieren wir nicht, oder?
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 5.03.2022 | 17:40
Wenn der Regisseur neben mir sitzt und mit mir redet, oh ja....
Den Unterschied interaktive Medien und Konsummedien diskutieren wir nicht, oder?

Naja, der Vergleich wäre dann der Theater-Regisseur. Da kann ich mir das schon auch vorstellen.

Man kann doch z.B. auch mit Leuten, die man nicht ausstehen kann, guten Sex haben, oder?

Oder sogar gemeinsam Kinder großziehen.  8]

Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Weltengeist am 5.03.2022 | 17:42
Man ist in einem Forum dann angekommen, wenn man nicht mal mehr selbst antworten muss: ~;D

Glaube das Zitat ist von Weltengeist, der Mal äußerte: "Er spielt mit Leuten die er auch zum Grillen einladen würde."(Falls das noch aktuell ist)

Ja, das ist von mir, und so sehe ich das immer noch. Wobei damit natürlich nicht der One-Shot auf der Con oder auf der Drachenzwinge gemeint ist - für kurze Runden arrangiere ich mich einfach. Aber für alles, was länger laufen soll, finde ich diese persönliche Ebene nach wie vor wichtig. Wie Sphinx oben schreibt: "Best friends forever" muss es ja nicht unbedingt gleich sein, aber wenn die einzige Gemeinsamkeit, die man finden kann, darin besteht, über Regelwerke und SC von früher zu erzählen, dann kommt erfahrungsgemäß nicht das Spiel bei raus, das mir den meisten Spaß macht.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Yney am 5.03.2022 | 17:44
Ich brauche eine ausreichende Vertrauensbasis — und Freunschaftsbasis.

Für mich ist das sehr ähnlich. Bei der Art, wie ich gerne Rollenspiele betreibe, geht es nicht ohne diese Vertrauensbasis und eine gewisse Kenntnis voneinander, wenn das Rollenspiel eine gewisse Tiefe erreichen soll. Das bedeutet nicht, dass ich mir eine Runde mit völlig Fremden nicht vorstellen kann, aber in den wenigen Fällen, in denen ich das getan habe, viel mir der Einstieg deutlich schwerer (Dank sympathischer Menschen gab sich das aber schnell).
Die grundlegende Unterscheidung im Eingangsbeitrag finde ich interessant, weil sie mir noch bewusster macht, dass ich von der "sportlichen" Seite offensichtlich ziemlich weit weg bin.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: General Kong am 5.03.2022 | 19:42
Meine Gruppe existiert seit 1983 (ich und ein weiterer Spieler gehören zur Stammbesetzung).
Spieler 1 kenne ich seit 1974 (noch vor dem Kindergarten).
Spieler 2 kam 1988/89 dazu.
Spielerin 3 und Spielerin 4 stießen 1998/99 dazu.
Spieler 5 (Wulfie hier aus dem Forum) ist seit 2000 dabei.
Natürlich kamen und gingen in der Zeit auch einige (wenn ich richtig zähle insgesamt 15, von denen die meisten auch mehrere Jahre, vier nur einige Sitzungen dabei waren).

Es können auch nicht immer alle zum Spielen erscheinen (auch vor Corona nicht). Eine Spielerin kann aus familiären Gründen vielleicht drei, vier Mal im Jahr dabei sein. Aber sie ist weiterhin Teil der Gruppe, wird eingeladen und über die termine informiert, gehört dazu.

Das sind alles enge Freunde. Wir sind durch das Spiel zu Freunden geworden - bis auf Nr. 1. Aber das Rollen von Würfeln war natürlich nicht alles.
 
In allen Fällen erhält das Spiel aber die Freundschaft. Zeitbedingt sieht man sich sonst wenig (haben alle viel zu tun).

Ich habe auch einige sehr gute Freunde außerhalb des Rollenspiels, aber das Spiel hält unsere Gruppe zusammen. Ich finde das aber auch nicht besonders überraschend, denn es gibt den Anlass sich zu treffen. Fehlt ein Anlass und die Zeit, dann lebt man sich (ganz ohne Streit) auseinander.

Ich kann auch mit anderen Leuten spielen und finde das auch interessant und witzig (gut - manchmal war es auch langweilig und doof), aber am liebsten spiele ich eben mit meinen Freunden in meiner Stammgruppe.

Ich würde NIE mit jemandem meine Zeit verbringen, den ich unsympathisch oder nervtötend finde, bloß weil er mein Hobby teilt und ich dann mal die Würfel rollen lassen kann.

Rollenspiel ist engste Interaktion. Da muss sich mit den Leuten reden. Vielleicht kann man mit einem Unsympath, der den Mund hält, Tennis spielen (oder sogar Schach), wenn der eben super spielt und man die Herausforderung schätzt. Aber selbst da habe ich meine Zweifel.

Ohne gegenseitige Sympathie versaut man sich nur gegenseitig die Freizeit. Gilt für jedes Hobby.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Hotzenplot am 5.03.2022 | 20:59
Meine Gruppe existiert seit 1983
:pray:
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Variety am 5.03.2022 | 22:29
Meine Gruppe existiert seit 1983 (ich und ein weiterer Spieler gehören zur Stammbesetzung).

Dürfte in Deutschland singulär sein, daher böte sich für euer 40jähriges Gruppenjubiläum ein Let's Play unter offizieller Orkenspalter TV-Schirmherrschaft an.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: General Kong am 5.03.2022 | 22:55
Falls das ein ernstgemeinte Vorschlag ist: Nein danke.

Und ich denke, da spreche ich für alle in unserer Gruppe.
Man muss nicht alles in die Öffentlichkeit zerren.

Und da gibt es auch nichts "zu lernen" für andere außer:
"Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste was es gibt auf der Welt ..."

Aber das gilt für alle Freunde, egal, wo und wie man die findet.

Ich habe nicht viele Freunde. Und ich nenne auch nicht jeden guten Bekannten oder netten Arbeitskollegen "Freund".  Auch wenn ich die mag.
Aber ich halte Leute lieber auf Armeslänge, weil ich mich nicht um viele Leute gleich gut kümmern kann.
Und da sind mir 5 lieber als 50.

Aber wenn man sich dann wirklich befreundet hat, dann hält das auch.

Aber das hat nur bei uns was mit Rollenspielen zu tun - das klappt auch mit Fußball, Schach, Wandern oder jeden Dienstag zum Stammtisch einen Heben (das macht mein sehr, sehr geschätzter Arbeitkollege so - und da auch alles richtig m.M.n.)

Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.03.2022 | 23:26
Ich bin absolut im Freundschafts-Camp. Klar spiele ich nicht nur mit guten Freunden Rollenspiel, und habe auch schon tolle Runden mit Leuten gespielt, die ich gerade erst getroffen hatte. Aber die Mitspieler in meinen besten Runden waren bzw. sind auch meine engsten Freunde. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, wenn ich mit ein paar Fremden auf einer Con eine richtig gute Runde spiele, die uns alle flasht, dann ist das ein ziemlich guter Indikator dafür, dass wir Freundschafts-Material sind.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Lord Verminaard am 5.03.2022 | 23:35
Einen der inspirierendsten Mitspieler, die ich je hatte, konnte ich außerhalb des Spiels kaum ausstehen. Muss mir ein Autor oder Regisseur sympathisch sein, um seine Werke zu schätzen?

Aus meiner Sicht sind das Äpfel und Birnen. Beim Rollenspiel ist man zugleich Darbietender und Publikum. Man verhandelt miteinander und entblößt sich (je nach Runde mehr oder minder) voreinander. Das ist was völlig anderes als reines Rezipieren. Ich hatte es nur sehr selten, dass jemand in der Runde war, den ich entschieden unsympathisch fand. Aber wenn es so war, konnte ich das Rollenspiel nicht genießen und habe - wenn es eine regelmäßige Runde war - die Runde verlassen.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: DeadOperator am 6.03.2022 | 00:20
Ich bin etwas hin und her gerissen. Ich habe in den letzten Jahren mit sehr vielen Manschen gespielt und das sehr genossen. Wo ich Vermi zustimme: Intensiver und persönlicher ist es oft mit Freunden und guten Bekannten.
Als Spielleiter genieße ich es aber sehr, neue Gruppen kennenzulernen und sich zu finden. Diese gemeinsame Ebene zu schaffen und in kurzer Zeit Vertrauen genug aufzubauen, miteinander spielen zu können. Das macht mich irgendwie immer wieder glücklich. Darüber habe ich in den letzten Jahren auch ein ganze menge neue Freunde gefunden. Es bedingt sich also schon. Ja, ich komme mit Menschen auch für einen Spielabend aus, ohne sie zu mögen. Aber dem Spiel hilft es sicher nicht.
Auf der anderen Seite habe ich bei Gruppen auch schon den Druck von Erwartungshaltung gespürt. Jede eingespielte Gruppe hat ihre Rollen, ihre Erwartungshaltung und Gewohnheiten, weiß, welche Knöpfe man drücken muss etc. Ich stelle für mich immer wieder fest, dass ich dann einen Neuanfang oder einen Wechsel brauche. Gerne auch parallel zur laufenden Kampagne.
Auf Dauer mit Menschen zu spielen, die mir unsympatisch sind, würde für mich aber nicht funktionieren.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 6.03.2022 | 08:40
Also, wenn ich Spass haben kann, mit Leuten zu spielen, die ich außerhalb ihrer Charaktere nicht ausstehen kann, mache ich etwas falsch?

Welche Schritte kann ich unternehmen, dass ich so werde wie ihr? Irgendwelche Tipps?
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Sphinx am 6.03.2022 | 09:10
Also, wenn ich Spass haben kann, mit Leuten zu spielen, die ich außerhalb ihrer Charaktere nicht ausstehen kann, mache ich etwas falsch?

Welche Schritte kann ich unternehmen, dass ich so werde wie ihr? Irgendwelche Tipps?

Bis auf das ich sowas faszinierend finde, würde ich nie behaupten das ist falsch. Solange man am Spiel spaß hat ist doch alles OK. Da finde ich ehr den umgekehrten Fall komisch wo man nur der Freundschaft wegen mitspielt, obwohl man keinen Spaß am Spiel hat.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Fezzik am 6.03.2022 | 09:26
Ich würde mich dem Satz "Mit Leuten die ich zum Grillen einladen würde" anschließen.
Das finde ich gut.

Das was Jemand schrieb, mit gleichen Werten, mag richtig sein.
Meine längste Rollenspielrunde ( gleiche Leute, minimale Spielerwechsel, verschiedene Systeme) dauerte wohl von  ca. 1998 bis 2019.
Das waren alles meine Freunde. Dann habe ich mich von meiner Partnerin getrennt. Damit kamen manche nicht klar. Die mit denen ich noch ein freundschaftliches Verhältnis verbindet, sehe ich mangels "Grund sich zu sehen" kaum noch, was ich sehr Schade finde. Zu den anderen fehlt mir mittlerweile fast gänzlich der Kontakt. Finde ich menschlich sehr schade und hat mich auch arg beschäftigt.

Anscheinend waren da aber die "Werte"wohl andere und das hat die Gemeinschaft zerstört. Ist vielleicht etwas auf das man ein Auge haben sollte. Ich hätte nie damit gerechnet das das passiert. Soll so eine Art Warnung sein. Allen eine gute Zeit und glückliche Würfel.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: General Kong am 6.03.2022 | 09:31
@ tattex:
Beides ist völlig in Ordnung, wenn man Freude daran hat.

"Ich finde euch alle ziemlich verzichtbar, aber das Spielen mit euch ist super!" 
- Alles gut, aber bleibt nach dem Ende des Abenteuers nicht zu lange sitzen! (Oder doch und finde heraus, dass die gar nicht so übel sind, die Gestalten.)

"Ich bin nur hier, weil ich gerne Zeit mit euch verbringen. Spielen ist okay, aber ich würde auch mit euch was anderes machen."
- Ist doch auch gut. Sachen machen mit Freunden - was kann daran falsch sein? Und vielleicht entdeckt der Freund ha doch den Reiz des Spiels (ohne vielleicht der größte Fan zu werden)?
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Lord Verminaard am 6.03.2022 | 09:56
Ist so ein bisschen wie die Frage, ob man guten Sex haben kann mit einer Person, die man nicht besonders mag, nicht? Ich kann das nicht, aber auf Tinder sind wohl eine Menge Leute unterwegs, die es können. Psychologisch ist das spannend, ich würde vermuten, dass es was damit zu tun hat, wie wichtig es einem selber ist, gemocht zu werden?
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Rorschachhamster am 6.03.2022 | 10:01
@ tattex:
Beides ist völlig in Ordnung, wenn man Freude daran hat.
Wenn alle Freude daran haben - auch wenn das natürlich mit in der Verantwortung der anderen Spieler liegt, ein bisschen darauf achten. Im sozialen Kontext sind manche ja etwas konfliktscheu. ;)
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Swafnir am 6.03.2022 | 10:24
Ich würde mich dem Satz "Mit Leuten die ich zum Grillen einladen würde" anschließen.
Das finde ich gut.

Das mit dem Grillen find ich auch eine gute Formulierung  :d
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Issi am 6.03.2022 | 10:39
Ist so ein bisschen wie die Frage, ob man guten Sex haben kann mit einer Person, die man nicht besonders mag, nicht? Ich kann das nicht, aber auf Tinder sind wohl eine Menge Leute unterwegs, die es können. Psychologisch ist das spannend, ich würde vermuten, dass es was damit zu tun hat, wie wichtig es einem selber ist, gemocht zu werden?
;D
OK, Mal sehen ob ich was Sinnvolles zu schreiben hinkriege...
Ich sach Mal so: Als Schauspieler kannst du dir dein Publikum idR. auch nicht aussuchen: Du stellst dar, egal vor wem.
Wer das Mal verinnerlicht hat, kann das auch mit fremden Spielern.
(Ohne, dass man das Gefühl bekommt, sich zu verkaufen. Denn was man darstellt, ist eine Rolle, nicht sich selbst. Auch wenn man dabei evtl. natürlich auf Gefühle zurückgreift, die man schon Mal gefühlt hat.)

Entspannter ist das natürlich mit Spielern wo man weiß: Da kann man (auch abseits der Rolle) man selbst sein. Man kann auch Mal schlecht drauf sein, und einem wird verziehen.

Wenn man natürlich eine Beziehung mit jmd. am Tisch hat, die über Freundschaft hinausgeht, ist das nochmal enger.
Aber das werfen wir hier jetzt nicht in den Topf, oder doch ?
~;D

Edit.
Will sagen: Beim professionellen Schauspielern verkaufst du die Rolle, nicht dich selbst. (Daher bleibt das "sauber") Und das gilt idR. auch für's Rollenspiel.

Wenn du das Gefühl hättest, du verkaufst Dich als Rolle, dann hat das mit Schauspiel eigentlich nichts zu tun.
Nur meine 0,50 Cent.

Was natürlich schon der Fall ist: Je näher die Rolle an der eigenen Person ist, desto verletzlichen wird man vielleicht.
Daher ist es als SL , wo man alles mögliche spielt, sicher häufig leichter als für einen SPL der gerade seine Heartbreaker Rolle spielt.


Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Variety am 6.03.2022 | 11:09
Falls das ein ernstgemeinte Vorschlag ist:

So todernst gemeint wie die 1983-Kennmarke deiner Spielergruppe.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: sindar am 6.03.2022 | 11:14
Mir geht es da wie dem Feuersaenger: Neutral. Ich habe in den meisten Rollenspielrunden, an die ich mich erinnern kann, habe ich mit den meisten Leuten ausserhalb der Spielrunde(n) wenig bis nichts zu tun gehabt. War OK.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Tele am 6.03.2022 | 11:16
Also, wenn ich Spass haben kann, mit Leuten zu spielen, die ich außerhalb ihrer Charaktere nicht ausstehen kann, mache ich etwas falsch?

Welche Schritte kann ich unternehmen, dass ich so werde wie ihr? Irgendwelche Tipps?

Die Welt nicht mehr s/w in ich und die anderen unterteilen...
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Blizzard am 6.03.2022 | 11:31
Ich denke, in einer privaten Runde sollte man in sozialer aber auch in rollenspieltechnischer Hinsicht "kompatibel" zueinander sein.

Auf Con-Runden ist das vielleicht noch Mal was anderes. Da muss ich die Mitspieler (die ich nicht kenne) nicht unbedingt persönlich sympathisch finden. Wenn der-oder diejenige aber zumindest in/mit der Runde harmoniert, dann soll es mir recht sein.

Früher hatte ich ein deutlich intensiveres und auch freundschaftlicheres Verhältnis zu meinen Mitspielern. Und ja, auch wenn das wie eine hole Phrase klingen mag: Früher war alles das Verhältnis besser. Es war irgendwie "intensiver". Vielleicht auch deswegen, weil wir öfter und regelmäßiger gespielt haben, als es heute und in den letzten Jahren der Fall war.

Bei der momentan einzig noch verbliebene/verbleibenden Tischrunde treffen wir uns zum Spielen. Wir wissen so ganz grob, wie alt die Mitspieler sind und was sie sonst so machen. Aber sonst ? Fehlanzeige. Die Runde harmoniert gut, trotz enormer Terminfindungsschwierigkeiten. Aber sie ist (nach wie vor) doch irgendwie ein Stück weit "unpersönlicher" als meine früheren Runden. Mit vielen Mitspielern von damals bin ich auch heute noch freundschaftlich verbunden und man freut sich einfach, wenn man sich nach langer Zeit mal wieder irgendwo sieht.

Mit der derzeitigen Runde verhält es sich so: Wir treffen uns zum Spielen, haben Spaß zusammen und es passt -zumindest weitestgehend- auch in rollenspielerischer Hinsicht. Aber mehr ist es dann eben auch nicht -im Vergleich zu früher. Etwas hart formuliert könnte man die Spielrunde auch als (reine) Zwecks-oder Interessensgemeinschaft bezeichnen. Mehr ist da/es einfach nicht.
Allerdings besteht da auch irgendwie bei keinem von uns das Interesse, das zu ändern.
Aber solange das für die anderen ok ist, ist es auch für mich ok.

Früher hat man sich mit den anderen Mitspielern auch mal "so" z.B. in der Stadt getroffen (Café, RPG-Laden, etc.) und auch einfach mal so gequatscht. Natürlich ging es dabei oftmals ums Rollenspiel- aber eben nicht immer. Das vermisse ich, zugegebener Maßen, schon manchmal hier -im (gefühlten) RPG-Exil.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Issi am 6.03.2022 | 11:53
Also, wenn ich Spass haben kann, mit Leuten zu spielen, die ich außerhalb ihrer Charaktere nicht ausstehen kann, mache ich etwas falsch?

Welche Schritte kann ich unternehmen, dass ich so werde wie ihr? Irgendwelche Tipps?
Akzeptieren (Dass die Abneigung da ist)
Wobei ich mich wahrscheinlich an deiner Stelle trotzdem fragen würde: "Warum kann ich sie nicht ausstehen?"
Es gibt einen Unterschied zwischen:
"Ich habe keinen Draht. Aber habe auch nix gegen sie."
und
"Ich habe keinen Draht. Und habe eigentlich was gegen sie."
Bei zweitem bist du (negativ) emotional involviert. Sprich du findest vielleicht nicht nur ihre Werte doof, sondern hast eine Abneigung gegen sie als Mensch.(persönlich)
Und das macht dich idR. zu einem schlechten Spielpartner.
Es sei denn du kommunizierst das offen, und lässt sie nicht in dem Glauben, dass du kein Problem mit ihnen hast.
A la " Ich kann euch nicht leiden. Aber das Spiel macht Spaß. Spielen wir trotzdem ?"
( Dann wissen sie wenigstens woran sie sind)

Häufig ist es jedoch so, dass die Abneigung verschwiegen wird. Bzw. die anderen in dem Glauben gelassen werden, man kommt gut mit ihnen aus. ( Was ich jetzt nicht ganz fair finden würde)

Ich habe auch schon SPL gesehen, die haben sich gegenseitig und einvernehmlich als "(Schimpfwort hier einfügen)" bezeichnet, und trotzdem miteinander gespielt.

Das ist was anderes, als wenn man sich Freundschaft oder Neutralität vorgaukelt.
( Über längeren Zeitraum, Oneshots ausgenommen)

Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Weltengeist am 6.03.2022 | 15:27
Also, wenn ich Spass haben kann, mit Leuten zu spielen, die ich außerhalb ihrer Charaktere nicht ausstehen kann, mache ich etwas falsch?

Um Himmels Willen. Du hast gerade nicht ernsthaft gefragt, was du falsch machst, nur weil jemand auf dem Tanelorn andere Präferenzen hat als du? :o
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Issi am 6.03.2022 | 17:50
Um Himmels Willen. Du hast gerade nicht ernsthaft gefragt, was du falsch machst, nur weil jemand auf dem Tanelorn andere Präferenzen hat als du? :o
Ich habe die bei tartex zumindest nicht als "ernst gemeint" gekauft.
(Durch so wenig Selbstbewusstsein ist er, mir zumindest, bislang nicht aufgefallen... Dafür macht ihm das  "Diskussion anheizen " doch zuviel Spaß.. :D)
 
Edit.
Auf die  These " man spielt mit Leuten, die man insgeheim nicht leiden kann" wollte ich trotzdem ernsthaft antworten.
Die muss auch nicht stimmen.
(Man mag sich z.B. mehr als man sich selbst eingesteht)
Aber sie könnte.


Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: bolverk am 11.03.2022 | 10:51
Alle Personen in meiner Gruppe sind gut miteinander befreundet (mit einer davon bin ich sogar verheiratet), wir treffen uns auch außerhalb des Rollenspiels zu Brettspielabenden, Filmabenden, zum Grillen oder Wandern, wir schenken uns gegenseitig Zeugs zum Geburtstag oder zu Weihnachten und wenn einer der Spieler mal keine Zeit haben, treffen wir uns trotzdem zum quatschen.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: AlucartDante am 11.03.2022 | 11:14
#grillen  :d

Meine Zeit ist begrenzt. Ich spiele auch mal auf einer Convention mit Leuten, die ich nicht kenne, es geht also wie beim Sport bei mir.

Ob beim Sport oder Rollenspiel, am schönsten finde ich es, je mehr ich die Leute mag. Am liebsten würde ich also mit meinen besten Freunden spielen.

Wie sehr ich die Leute mag, ist mir aber nicht immer gleich wichtig: Am wichtigsten ist mir das bei der Kindererziehung, dann beim Sex, dann beim Rollenspiel, dann beim Fußball, dann bei ner Online Runde Diablo.

Ich kann aber auch mit engen Freunden verschiedene Spielstile haben, dann muss ich abwägen, genauso wie bei der Sportwahl.

Wenn man es mal richtig schön hatte, vermisst man es später. Gerade mag ich meine Runde schon sehr, deswegen gefallen mir die Abende.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Metamorphose am 11.03.2022 | 11:33
Ich habe bis 2020 immer mit Freunden am Tisch gespielt. Eine Ausnahme gabs mit Fate, da fand ich niemanden zum mitspielen, deshalb wars online. Waren alle nett aber war keine Chemie da, deshalb wollt ich onlinerunden sein lassen.

Durch eine nicht unbekannte Situation ginga dann 2020 online mit Freunden weiter. Da ich selber spiele entwickle, dann auch mal wieder mit (halbwegs) Fremden. Ich hatte einfach glück mit meinen bisherigen Mitspielern. Alle super sympathisch, empathisch und offen. Ich denke ich werde aufgrund dieser Erfahrungen nochmals öfters mit unbekannten Spielen :)

Auf Cons habe ich noch nie gespielt, werde ich aber dann und wann ausprobieren.

Bei den Freunden schau ich mir auch an, wer welche Spielweise oder welchen Spielstil bevorzugt, dann biete ich was an. Dauer-SL halt ;)

Mit meiner Freundin jetzt Frau habe ich jahrelang gespielt, war auch interessant. Ich denke, dass kann aber auch bei manchen schiefgehn ;)

Zusammengefasst: Am liebsten mit Freunden, bin aber offen für neue Menschen. Ist ja auch spannend ;)
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: KhornedBeef am 11.03.2022 | 14:10
Ich sitze hier zwischen den Stühlen. Bei mir war es immer so, dass es persönlich schon passen sollte, aber ich habe keine Zeit für weitere enge Freunde, woher auch immer, deswegen blieb das bei Freundschaften, die ohne die Runde wieder einschlafen. Dabei habe ich schon ein paar Leute getroffen, mir denen ich sicher dick befreundet wäre, hätten wir an der gleichen Uni studiert. Timing.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Sethomancer am 11.03.2022 | 15:43
Ich sitze gerne am Tisch mit Leuten mit denen ich gerne an einem Tisch sitze, gilt für das Rollenspiel genauso wie für gemeinsame Mahlzeiten oder andere Dinge, daher unterstütze ich das mit dem Grillen (hey, es geht um Grillen)..
Heißt auch, nicht jeder mit dem ich spiele muss ein (guter) Freund sein oder werden, aber eine grundlegende Sympathie sollte vorhanden sein, wenn es nicht nur bei einer Spielrunde bleiben soll.
Ich probiere gerne auch andere Runden aus, um Leute kenne zu lernen und wenn es dann passt, prima, wenn nicht, dann ist das halt so.
Problem ist meist eher, dass die Leute dann mich kenne lernen und das ist so ein ganze eigenes Thema >;D
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: aikar am 11.03.2022 | 15:45
Die Spieler:innen in meinen regelmäßigen Runden sind mein absolut engster Freundeskreis (und meine Frau).
Ich biete aber auch Einzelrunden für komplett Fremde Neueinsteiger an und ich leite auch Spielrunden für Neulinge und lockere Bekannte an Vereinsabenden.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Ma tetz am 11.03.2022 | 16:42
In meinen regelmäßigen Runden gilt das Grillkriterium.
Bei online Oneshots bin ich weniger anspruchsvoll, habe da bisher aber nur gute Erfahrungen gesammelt.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: unicum am 11.03.2022 | 17:29
Ich gebe zu - ich führe eine schwarze Liste mit Leuten mit denen ich nicht mehr zusammenspielen werde.
Die füllt sich immer mal wieder so auf Cons etwa,...

Ich muss aber auch sagen: sie ist nicht besonderst lang (also es sind 5 Leute drauf und davon sind zwei wieder durchgestrichen sind also im Status "Jeder verdient eine dritte Chance") (denn ja auf die Liste zu kommen bedraf es mehr als nur eine Spielrunde).

Da ich zeitweise (preCorona) etwa 7 Cons im Jahr besucht habe finde ich das auch noch relativ "kurz".

Ansonsten gilt bei festen Heimrunden:
Eigentlich nur mit Leuten mit denne ich auch sonst auch sowas machen würde wie zu meinem Geburtstag einladen oder Grillen (oder beides).
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 11.03.2022 | 19:19
Ist natürlich auch eine Frage des Anspruchs: ich mag gefühlt nur rund 10% von den Leuten, die ich so kenne. Und dabei treibe ich mich eigentlich nur in Kreisen rum, die mir eh sympathisch sind (und da ist Arbeit miteingeschlossen).

Zu den anderen 90% bin ich aber auch freundlich und interagiere nach besten Bemühen. Spielen ist ein Teil davon.

Was ist eure Ratio im Vergleich zu meinen 10%?

Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Variety am 11.03.2022 | 19:27
Was ist eure Ratio im Vergleich zu meinen 10%?

Diese Ratio müsste noch kontextualisiert werden, weil ein SL, der ein Nischensystem anbietet, weniger Optionen für Mitspieler hat, als einer, der mit populären Mainstream-Systemen operiert.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 11.03.2022 | 19:29
Diese Ratio müsste noch kontextualisiert werden, weil ein SL, der ein Nischensystem anbietet, weniger Optionen für Mitspieler hat, als einer, der mit populären Mainstream-Systemen operiert.

Ich rede von den Menschen mit denen ihr in eurem Leben interagiert im Allgemeinen und gar nicht von Rollenspielern.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Variety am 11.03.2022 | 19:35
Ich rede von den Menschen mit denen ihr in eurem Leben interagiert im Allgemeinen und gar nicht von Rollenspielern.

Als Rollenspieler interagiert man aber mit Rollenspielern, deshalb hat diese wohl nicht unerhebliche Größe (wir sind hier im Tanelorn, d.h. deine Frage beantworten Leute mit RSP-Schwerpunkt) einen gravierenden Einfluss auf die Gesamt-Ratio.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: tartex am 11.03.2022 | 19:38
Als Rollerspieler interagiert man aber mit Rollenspielern, deshalb hat diese wohl nicht unerhebliche Größe (wir sind hier im Tanelorn, d.h. deine Frage beantworten Leute mit RSP-Schwerpunkt) einen gravierenden Einfluss auf die Gesamt-Ratio.

Überspitzt formuliert: ein Misanthrop, der 100% aller Menschen Scheiße find, wird logischerweiße auch alle Rollenspieler Scheiße finden müssen. Mengenlehre.

 :btt:
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Variety am 11.03.2022 | 19:52
Überspitzt formuliert: ein Misanthrop, der 100% aller Menschen Scheiße find, wird logischerweiße auch alle Rollenspieler Scheiße finden müssen. Mengenlehre.

Mein Einwand war stochastisch, nicht logisch, motiviert. Das heißt, der aus deiner Analyse resultierende Mensch mit einer Ratio von 0% könnte Misantrop sein, oder einfach nur jemand, der aus Mangel an Optionen an zuwenig Menschen gerät, die er mag.
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Jiba am 17.03.2022 | 15:31
Was ist eure Ratio im Vergleich zu meinen 10%?

Deutlich mehr. Ich mag wenigstens ein Drittel aber eher Richtung 50% der Leute, die ich kenne. (Wobei wir "kennen" jetzt auch definieren müssten).
Titel: Re: Wie ist eure Beziehung zu euren Mitspielern?
Beitrag von: Darius der Duellant am 17.03.2022 | 15:46
Ich spiele (in unterschiedlichen Gruppen) mit meinen besten Freunden, mit guten Bekannten, mit Personen denen ich indifferent gegenüber stehe und mit Personen die ich abseits der Runde eigentlich nicht unbedingt sehen mag.

Für mich war früher ein starkes Vertrauensverhältnis wichtig um mich beim Spiel fallen lassen zu können, mittlerweile bin ich da relativ schmerzbefreit.