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Medien & Phantastik => Andere Spiele => Brett- und Gesellschaftsspiele => Thema gestartet von: Faras Damion am 25.10.2022 | 18:23
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Welche Spiele mögt ihr nicht sehr, spielt sie aber dennoch gelegentlich?
Bei Rollenspiel kommt es ja öfters vor, dass man nicht die Traum-Engine im Traum-System spielt, sondern sich der Gruppenmehrheit anschließt. Ist das bei Brett- und Kartenspielen ebenso? Bringt eure Spielegruppe, Familie oder Kinder Spiele an, die ihr eigentlich verschwinden lassen wollt?
Bei sind das z.B.
- Memory (bin ich froh, wenn Kinder da rauswachsen)
- Bridge (cooles Kartenspiel, aber sooo streitanfällig)
- Siedler von Catan (es ist ja nicht schlecht und jeder kennt es, aber ich denke die ganze Spielzeit an bessere Spiele)
- Andor (habe ich auch bemerkenswert oft gespielt, obwohl ich es doof finde)
- Doppelkopf (bin ein Skatkind, aber die Schwiegerfamilie spielt Doppelkopf und das auch noch mit einer komischen 9er Regel)
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Codenames.
Ich gehe immer mit dem Selbstverständnis ran, dass ich der leibhaftige Codenames-Gott bin, und ballere souverän "Camping 7" und so raus, und plötzlich bemerke ich, dass ich mich bei der kleinen Farbkarte bei zwei Feldern bös verschaut habe und die Sache ist super peinlich und dann denke ich, dass mich alle hassen. ~;D
Und außerdem spiele ich oft in random Gruppen und bekomme Leute ins Team, die seit 35 Jahren in einer Amtsstube im Wasserwirtschaftsamt eingesperrt sind, und die verstehen dann meine ganzen mega schlauen und super pfiffigen Überbegriffe nicht. Ich habe mal "Lovecraft 5" gesagt und es lag Fisch, Meer, Dichtung, Schuppen, Wahnsinn (oder whatever) aus, und meine Gruppe hat drei total falsche Begriffe gewählt, die trotzdem Treffer waren, und das regt mich dann auch auf. ~;D
Nachtrag:
Ich schließe mich dem Crimmi an, Werwölfe von Düsterwald spielt man halt mit, auch wenn es oft nervt wie Sau und auch gut in der Lage ist, einen eigentlich vergnüglichen Abend erst zu dominieren und dann zu zerstören.
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Mit Blick auf meine Bewertungen bei bgg würde ich sagen, alles mit Bewertungen von 7-10 spiele ich gerne, im Bereich 5-6 spiele ich mit, wenn sich keine Alternative findet, und bei allem unter 5 verbringe ich meine Zeit lieber mit was anderem.
Echte Chancen, auf den Tisch zu kommen, ohne dass ich es wirksam durch einen geeigneten Gegenvorschlag verhindern kann, haben im Wertungsbereich 5 bis 6 wohl nur Eldritch Horror, Codenames, Mysterium, Die Quacksalber von Quedlinburg, Isle of Skye und Die Werwölfe vom Düsterwald.
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Keine mehr. Jahre des "Ich muss Midgard mitspielen, obwohl ich es für das schlimmste Rollenspiel halte, das jemals erfunden wurde." haben dafür gesorgt, dass ich sofort ein Veto einlege, sollten Spiele vorgeschlagen werde, die ich defacto nicht leiden kann. Und ich sage auch, dass ich 10000% nicht mitspiele, sollten sie es doch spielen wollen. Das mag auf den ersten Blick irgendwie egoistisch und arrogant wirken ... aber mal ehrlich: Die Zeit die man auf Erden hat ist so gering ... und die Zeit, die man mit Hobby verbringen kann, ist noch viel geringer ... warum also quälen?
Natürlich probiere ich gerne Spiele aus. Wenn die bei mir aber nicht zünden, kommen die sofort auf meine schwarze Liste. Da landen dann auch sehr beliebte Spiele wie "Terraforming Mars" oder "Imperial Assault" drauf, wenn mich die Testspiele nicht überzeugen konnten.
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Nachdem ich sogar unter starken Protest Munchkin mitgespielt habe (und es ist immer noch so scheisse wie ich es in Erinnerung hatte) muss ich sagen, dass ich wohl jeden Scheiss mitspiele, solange nur stark genug rumgeheult wird. ::)
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Oh ja... Munchkin ist da in der Tat auch so ein Kandidat. Nur, wenn die Gruppe sich auf nichts aber auch gar nichts anderes einigen kann.
Glücklicherweise geht es in unserer Gruppe allen so.
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Haha ja, Munchkin! ;D Kinderspiele natürlich außer Konkurrenz, wobei manche mir auch echt Spaß machen (Kakerlakensalat!) und unsere Kids inzwischen auch alt genug für 10 rauf 10 runter sind.
Grundsätzlich gilt: Wenn ich mich verabrede, um zu spielen, dann will ich was spielen, was ich gut finde. Wenn ich mich verabrede, um Zeit mit Leuten zu verbringen, die ich gern habe, dann bin ich entspannter und sage selten nein - ob es nun um die Essensauswahl, das Ausflugsziel oder eben auch ein Brettspiel geht. Dann spiele ich auch mal Malefiz oder Siedler oder zur Not auch Axis & Allies. Aber irgendwo muss man die Grenze ziehen: Monopoli und Risiko kommen mir nicht auf den Tisch! ;)
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Bei Werwölfe von Düsterwald hat meine bessere Hälfte einen derartigen Hass entwickelt, dass jeder unseren Bekannten Angst vor den stundenlangen Monologen hat. ;D
Munchkin, ach ja... nur mit Alkohol zu ertragen...
Man sollte mal eine sinnvolle Spielmechanik für diese tollen Karten entwickeln. Gibt es sowas? :think:
Risiko und Monopoli verweigere ich ganz. Wenn schon schlechte Spiele, dann wenigstens kurze. Wobei ich Monopoli Junior gut fand. :o Vielleicht lag es aber an meiner pessimistischen Einstellung, dass es die Erwartung bei weitem übertroffen hat. ^-^
Axis & Allies ist bisher noch an mir vorbeigegangen. :)
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Munchkin hat so seine Momente. Wir hatten mal einen Goldfisch in die 40er gepimpt, um den Sieg eines auf Level 9 stehenden Spielers zu verhindern. Diese Momente scheinen besonders hervor, weil Munchkin ansonsten ein fades, langatmiges Spiel ist. Bei mir liegt es unterhalb des geforderten Mindestspaßes, aber es will ja auch kein anderer spielen, weshalb das kein Problem für irgendwen darstellt.
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Es gibt aber durchaus Gruppenkonstellationen, bei denen das eigentliche Spiel völlig wumpe ist. Ich kann mich da an eine Runde mit Selganor und Mythos erinnern bei dem wir auf der SPIEL irgendsoein billiges Franchisekinderspiel gespielt haben und uns herzhaft im Spiel amüsiert haben, während der Erklärbär uns immer wieder versichern wollte, dass es doch nur ein Kinderspiel wäre und wir nicht zuviel erwarten sollten. ;)
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Alle PVP-Spiele mit stark ausgeprägtem Glücksfaktor (koop geht es noch). So was spiele ich eigentlich nur, wenn die Runde es gerade wirklich will, gibt mir aber meist gar nichts.
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Ich will noch weiter über Munchkin lästern: Das ist ja eigentlich ein "lustiges" Spiel, aber der Humor klappt halt mehrheitlich gar nicht. Manchmal kann man das verzeihen, manchmal finde ich die Anspielungen schon hart schwach oder unwitzig. Aber dann gibts halt auch Bretter von folgendem Kaliber:
Im Zombimunchkin gibts auf englisch wohl einen Gag mit dem "Braaaain", das die Zombies der Trope nach immerfort raunen, aber in dem Spiel wirds halt veräppelt, indem die Zombies immer irgendwelche ähnlichen, aber falschen Worte sagen, also: train, pain, raaaaain usw.
Im Deutschen haben sies halt einfach 1:1 übersetzt. Die Zombies sagen also: Zuuug, Schmeeerz, Reeegen, usw. ~;D ~;D ~;P
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Spiele, die lustig sein wollen sind bei mir immer ein Red Flag.
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~;D
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Wobei ich Monopoli Junior gut fand. :o Vielleicht lag es aber an meiner pessimistischen Einstellung, dass es die Erwartung bei weitem übertroffen hat. ^-^
Ach, für Kinder (und durchaus auch Erwachsene) kann ich da das Monopoly: Despicable Me (https://boardgamegeek.com/boardgame/184108/monopoly-despicable-me/versions) empfehlen. Da kann man es schaffen, innerhalb der ersten Runde pleite zu gehen, so dass das Spiel endet (es herrscht nämlich für die Straßen Kaufzwang). ~;D
Wenn jemand das original Monopoly spielt, spielt ihr das dann mit den original Regeln (sprich, Straßen die nicht gekauft werden, werden versteigert)?
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Monopoly und Risiko sind die zwei Spiele, die ich bei bgg mit 1/10 bewertet habe. Nein, die spiele ich definitiv nicht. Auch nicht in irgendwelchen abgespeckten Versionen mit den Kindern. Dazu gibt es zu viele Spiele für Kinder, die auch Erwachsenen noch Spaß machen können und im Normalfall nicht so irre lange dauern.
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Jetzt mal ne ganz dumme Frage: Was ist denn an Monopoly und Risiko so schlecht? Klar, die Spiele sind nicht perfekt, aber "1 von 10-Punkten"-Schlecht find ich die nicht. Ich hatte damit meistens Spaß.
Edit: Ich bin aber auch kein harter Brettspiel-Nerd. ;)
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Jetzt mal ne ganz dumme Frage: Was ist denn an Monopoly und Risiko so schlecht?
Alles. Belanglose Mechaniken, belanglose Entscheidungen, Runaway Leader-Probleme, wobei das bei Monopoly schon im Namen steckt, das alles gestreckt auf absurde Spieldauern.
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Spiele, die lustig sein wollen sind bei mir immer ein Red Flag.
Weise!
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Jetzt mal ne ganz dumme Frage: Was ist denn an Monopoly und Risiko so schlecht? Klar, die Spiele sind nicht perfekt, aber "1 von 10-Punkten"-Schlecht find ich die nicht. Ich hatte damit meistens Spaß.
Edit: Ich bin aber auch kein harter Brettspiel-Nerd. ;)
Bei Monopoly wirst Du gespielt. Du hast da eigentlich keine verschiedene Handlungsoptionen, sondern deine Aktion ergibt sich automatisch. Und dazu dauert das Spiel immens lange..
Risiko sehe ich selber allerdings nicht als 1 an. Dem Spiel kann ich mit Aufträgen durchaus etwas abgewinnen. Aber Welteroberung ist doof. Das zieht das Spiel nur unnötig in die Länge.
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Inzwischen keine mehr, die ich nicht mag.
Früher habe ich mich zu einigen dummen Spielen breitschlagen lassen:
-Monopoly
-Talisman
-Werwölfe vom Düsterwald
-Munchkin
-Risiko
-Diplomacy
-Cosmic Encounter
Alles Spiele die eher auf die "social experience" setzen und bei den letzten 4 auch noch ewig dauern, weil alle auf den einkloppen der gerade vorne liegt.
@Risiko: die meisten Aufträge lassen sich praktisch nur dann erfüllen, wenn man gleichzeitig "so halb" auf Welteroberung spielt, ansonsten streut man seine Gebiete zu dünn und verliert die Gebiete schnell wieder. Das Spiel "Nexus", welches ich mal auf dem |T| -Treffen ausprobieren konnte, ist da meine liebere Risiko-Variante, weil es Aufträge gibt, die nichts mit dem Erobern von Gebieten zu tun haben.
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Monopoly wird halt mit steigender Spielerzahl völlig unspielbar. Mit wie vielen kann man das spielen? Bis zu Acht Spieler, meine ich. Spiel das mal mit 8 Leuten und sei der letzte, der ziehen darf. Oder auch nur mit 6 ... oder sogar 4. Das sind enorme Nachteile, die einfach nicht aufgefangen werden können. Also klar, es mag Runden geben, wo du als 8. startest und trotzdem gewinnst ... das kommt aber von der Wahrscheinlichkeit her überspitzt vermutlich an einen Lottogewinn heran.
Insgesamt dauert Monopoly aber wirklich gar nicht so lang. Nach den korrekten Regeln gespielt, dauert eine Partie eigentlich nicht länger als 45 Minuten. Das Problem sind ja meistens die kreativen Hausregeln, die sich über die Jahrzehnte etabliert haben. Und das heftiger, als bei jedem mir bekannten Spiel. So sehr, dass gefühlt jeder Haushalt eigene Hausregeln hat und fest davon überzeugt ist, es seien die korrekten Regeln. War bei mir über viele, viele Jahre nicht anders. Ich war völlig baff, als ich dann einfach mal das Regelheft durchgelesen habe. Aber auch die korrekten Regeln machen aus Monopoly leider kein gutes Spiel. In meiner Kindheit gab es nicht so viele Alternativen. Da haben wir das öfter mal gespielt. Heute? Ne ... selbst für Kinder gibts da draußen einfach sehr viel besseres.
Munchkin hasse ich übrigens gar nicht so sehr. Vor allem, wenn man einfach nur das Grundspiel nutzt oder meinetwegen noch die erste Erweiterung. Ich hatte da sehr unterhaltsame Stunden mit, muss ich sagen. Allerdings ist Munchkin halt auch der Sandwichmaker unter den Spielen. Alle Jubeljahre findet man das Ding im Schrank und, freut sich wie Bolle, weil man völlig vergessen hatte, dass man es besitzt. Dann nutzt man es einen Abend lang exzessiv ... und stellt es dann wieder in den Schrank ... und vergisst, dass man es besitzt.
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Monopoly wird halt mit steigender Spielerzahl völlig unspielbar.
Folli, wir beide liegen voll auf einer Hass-Linie, das imponiert mir zunehmend. :d
An Monopoly geht ihr aber alle falsch heran.
Das Spiel ist zur Zeit der großen Depression entstanden. Es wurde also für Leute entworfen, die in gestreiften Ganzkörper-Einteilern mit Hinternluke herumgesessen sind. Als Snack ging eine Sardinenbüchse im Kreis herum, während sie ihre geschmalzten Schnurrbärte gezwirbelt und sich vor Lachen nicht mehr eingekriegt haben, weil eine Spielfigur ein Zylinder ist. Wenn ein Brettspiel damals nicht wenigstens 12 Stunden gedauert hat, hat man sein Geld zurückhaben wollen.
Nach dem Spiel haben sie sich in einem Hinterhof einen Boxkampf angesehen und dafür zwei halbe Nickel bezahlt.
Also seid mal bitte ein bisschen großzügiger.
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Das Problem sind ja meistens die kreativen Hausregeln, die sich über die Jahrzehnte etabliert haben. Und das heftiger, als bei jedem mir bekannten Spiel. So sehr, dass gefühlt jeder Haushalt eigene Hausregeln hat und fest davon überzeugt ist, es seien die korrekten Regeln. War bei mir über viele, viele Jahre nicht anders. Ich war völlig baff, als ich dann einfach mal das Regelheft durchgelesen habe. Aber auch die korrekten Regeln machen aus Monopoly leider kein gutes Spiel.
Das fasst Monopoly ziemlich gut zusammen. Ich habe tatsächlich bisher noch niemanden kennengelernt, der Monopoly nach den Original-Regeln spielt.
Etwas, was bei allen anderen Spielen aber eigentlich gang und gebe ist. ;D Aber auch die Original-Regeln machen das Spiel nicht besser - vielleicht ausgewogener.
Aber man merkt en Regeln halt an, dass die von 1935 sind.
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Das fasst Monopoly ziemlich gut zusammen. Ich habe tatsächlich bisher noch niemanden kennengelernt, der Monopoly nach den Original-Regeln spielt.
Etwas, was bei allen anderen Spielen aber eigentlich gang und gebe ist. ;D Aber auch die Original-Regeln machen das Spiel nicht besser - vielleicht ausgewogener.
Aber man merkt en Regeln halt an, dass die von 1935 sind.
1904. Nicht 1935.
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1904. Nicht 1935.
I stand corrected!
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Monopols ist tatsächlich aus den 30ern. Von 1904 ist das Vorgängerspiel A Landlords Game, das die Intention hatte, den Spielern zu vermitteln, dass arme Leute vornehmlich deshalb arm sind, weil einzelne Monopolisten reich sind. Dass der gesellschaftskritische Ansatz komplett verloren gegangen ist und das Spiel zum meistverkauften aller Zeiten wurde, ist ein gutes Zeichen dafür, wie sehr das Konzept wirtschaftlichen Wettbewerbs unser Denken beherrscht.
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Monopols ist tatsächlich aus den 30ern. Von 1904 ist das Vorgängerspiel A Landlords Game, das die Intention hatte, den Spielern zu vermitteln, dass arme Leute vornehmlich deshalb arm sind, weil einzelne Monopolisten reich sind. Dass der gesellschaftskritische Ansatz komplett verloren gegangen ist und das Spiel zum meistverkauften aller Zeiten wurde, ist ein gutes Zeichen dafür, wie sehr das Konzept wirtschaftlichen Wettbewerbs unser Denken beherrscht.
Die Regeln selber sind aber vom Landlord-Game und die sind patentiert von 1904.
Und (nochmal nachgeguckt) um die Regeln ging es bei Sir Mythos.
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Find ich übrigens spannend, dass Cosmic Encounter hier auf der hate list ist (bei einer Person), im anderen Thread aber mehr als einmal in den Top 5 (oder so).
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Find ich übrigens spannend, dass Cosmic Encounter hier auf der hate list ist (bei einer Person), im anderen Thread aber mehr als einmal in den Top 5 (oder so).
ja, spannend. 8)
Was anderes:
Ich verweigere auch oft komplexe, lange Spiele, bei denen die Gruppe Spielpraxis hat, und ich als Newbie keine Chance habe. ::) Vor allem ein Bekannter ist immer enttäuscht, dass er keine Mitspieler für seine Lieblinge findet, sucht aber keine Lösung, um diesen die stundenlange Frustration zu ersparen. ::)
Das hat aber nicht mit der Qualität der Spiele zu tun und auch am Thema vorbei.
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Ich verweigere auch oft komplexe, lange Spiele, bei denen die Gruppe Spielpraxis hat, und ich als Newbie keine Chance habe. ::)
Ja, das hab ich inzwischen auch festgestellt, dass das bei vielen Spielen (leider) ein Problem ist.
Wenn man es 1-2x gespielt hat, hat man gegen Newbis deutliche Vorteile.
Da hilft halt leider nur, ne Homogene Gruppe zu haben die auf dem gleichen Stand ist (oder sich als Viel-Spieler zurück zu halten bzw. bewusst ne schlechte/schwierige Fraktion oder so zu nehmen, wenn es das gibt).
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Ja, das hab ich inzwischen auch festgestellt, dass das bei vielen Spielen (leider) ein Problem ist.
Wenn man es 1-2x gespielt hat, hat man gegen Newbis deutliche Vorteile.
Da hilft halt leider nur, ne Homogene Gruppe zu haben die auf dem gleichen Stand ist (oder sich als Viel-Spieler zurück zu halten bzw. bewusst ne schlechte/schwierige Fraktion oder so zu nehmen, wenn es das gibt).
Aber das schnallt kaum einer. Die Leute kaufen trotzdem die ganzen komplexen Spiele, dabei ist eines der relevantesten Kriterien eines Spiels "Wie leicht kriegt man es auf den Tisch?".
Am Ende ist es dann oft super tragisch, manche Brettspieler haben die Bude voll mit den tollsten Dingern und sie werden nicht gespielt, weil günstige Rahmenbedingungen dafür einfach kaum herzustellen sind.
Und ich persönlich finde auch, so ein komplexes großes Ding, das muss man doch auch 25 Mal spielen, um es gescheit auszufahren, oder? Wenn das dann "zwei Mal" gespielt wird, bevor es verstaubt, das ist doch auch scheiße.
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Es braucht Leute mit Bock auf diese komplexen Dinger. Die akzeptieren dann normalerweise auch, dass sie eine Handvoll Partien brauchen, bis sie wettbewerbsfähig sind. Das System ausreichend gut zu verstehen, ist ja ein Anreiz an sich, jenseits des Gewinnens.
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Ja. Und da beißt einen halt der hermeneutische Zirkel ein bisschen in den Hintern. Ab einer bestimmten Komplexitätsschwelle kann man einfach nicht absehen, ob man auf das Spiel Bock hat, man muss es erst (mehrfach) spielen. Und das ist halt schon eine ziemliche Zumutung, sagen wir mal, "drei Samstage" zu investieren, um dann am Ende festzustellen, man hätte auch was anderes spielen können. Der mit Abstand krasseste Problemfall hier ist Root, finde ich.
Weiterhin stehen die großen, komplexen Brummer in Konkurrenz zueinander, und das ist auch ein Problem, denn: Sobald du glückliche fünf Mann an der Hand hast, die bereit sind, sich das anzutun, dann sind das mit Sicherheit auch fünf Mann, die ihre eigenen großen und komplexen Brummer haben, die sie auf den Tisch bringen wollen. Und dann ist die Angelegenheit plötzlich ein exponentielles Problem.
Das ist alles nicht so einfach zu lösen. Ich gehe folgendermaßen damit um:
- ich bin Spezialist für doofe, schnelle Spiele, die unmittelbar auf den Tisch zu bringen sind und die einen bewährten Effekt haben
- komplexe Brummer kaufe ich nicht, sorry
- ich bin aufgeschlossen gegenüber dem Leidensdruck meiner Lebenskreise, die dringend irgendeinen komplexen Brummer auf den Tisch bringen wollen und spiele, wo das sinnvoll möglich ist, erst mal mit und helfe dabei, es auf den Tisch zu bringen
Zwei Erkenntnisse ziehe ich daraus:
- Mitspieler sind eine wertvollere Ressource als teure, komplexe Brettspiele
- Nicht der, der das Spiel anschleppt, bringt die größere Serviceleistung, sondern der, der es mitspielt. Wer also bei mir mit einem wuchtigen Kickstarterspiel angedackelt kommt, bei dem er die Regeln nicht gut beherrscht und vermitteln kann, der kriegt in meinem inneren Buch des Grolls einen roten Strich eingetragen. Zwei Striche, wenn das Spiel auf Englisch ist.
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- Mitspieler sind eine wertvollere Ressource als teure, komplexe Brettspiele
:d
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Zum nicht-mögen-trotzdem-spielen:
Gloomhaven hab ich ein paarmal gespielt, die letzten 2 male nur noch, damit die anderen ne Freude hatten.
Sämtliche Koop-Spiele bis auf Spirit Island, Nach dem Virus und Robinson Cruseo spiele ich eigentlich nur wegen anderen. Da dies alle in meinem Umfeld wissen, kommt es äusserst selten vor.
Calico spielt meine Frau sehr gerne, achja und Bios Megafaune 2nd Edition. Das zweitere ist ein Brecher von einem Spiel mit vielen Zufallselementen (die ersten Lebewesen die sich anpassen, Dominant Species in schwer). Da hatte ich, obwohl ich das Spiel kaum mag, mehrfach glück bis... ein Meteor einschlug. Solche zufallselemente mag ich nicht ;)
Zu komplexen Spielen:
Ich leitete Jahrelang eine grosse Spielegruppe. Dort versuchte ich das komplexeste Spiel zu zocken... landete dann bei Feudum, den Bios-Spielen und den Lacerda's. Noch ein paar andere exoten. Ich mag komplexe Spiele sehr. Beim lesen von Anleitungen verbiete ich mir selbst alles auszulegen und mal durchzudenken... oder Youtube-Videos darüber zu schauen... da ich das Spiel als eine Art Rätsel anschaue und das meine Herausforderung ist. Bezugsweise war das Jahrelang so... habs nun mit diversen Wargames gebrochen. Ich hatte für die komplexen Dinger halt meist Spieler*innen, vielmals meine Frau und 1-2 Freunde. Jetzt sieht die Situation auch anders aus und ich muss mich eventuell von ein paar Spielen trennen. Mit was ich aber sehr Daccord bin, ist dass ich gewisse Spiele zu festen Treffen spiele. Twilight Imperium wird 2x im Jahr gespielt in einer gewissen Runde, die sich nur für des trifft. Genau das gleiche mit Root. Das sind für mich Highlights und ich fiebere manchmal Wochen darauf zu. Ich bin aber vom Zug abgesprungen, dass ich NUR komplexe Spiele toll finde. Ich mag teilweise sogar auch Kinderspiele wie Gierige Goblins. Den KS-Kram finde ich übertrieben, besonders wenns einfach eine extra Portion Plastik dazugibt... hat dann aber eher mit Kaufverhalten und Umwelt als mit Komplexität zu tun. Ich kaufe mir aktuell Oathsworn nicht, weil ich die Stundenanzahl des Spiels niemals, niemals erreichen werde.
Ich bin abgeschweift. Zu den komplexen Spielen gibt es bei mir noch die besonderheit, dass ich wahnsinnig lernresistent bin was Strategien angeht. Das liegt denke ich daran, dass ich immer unterschiedliche Spiele spiele und dass mit die Erfahrung meist wichtiger ist als die Strategie. In Food Chain Magnate einfach mal unheimlich viele Kellnerinnen einstellen und warten was passiert ;) Wenn ich jetzt aber jede Woche ein On Mars oder Maria spielen würde, wäre das wohl dann auch anders. Ich teile aber Megavolts zwei Erkentnisse. Besonders das zweitere ist echt sch.ade wenns passiert, hatte ich schon 2x.
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Dass Spieler die wichtigste Ressource sind, kann ich auch so bestätigen. Deshalb entscheidet die Gruppe gemeinsam welcher Brummer gespielt wird und ich bin regelfest und kann den Brummer erklären. Sprich ich bin aufs Erklären vorbereitet (https://youtu.be/P5fjDaFuft8)
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Weil die Brummer so in Konkurrenz zueinander stehen, bin ich dazu übergegangen auf 1h bis 1,5h Spiele zu schielen, die trotzdem eine gewisse strategische Tiefe haben.
Brecher habe ich genug im Schrank, die kommen eh nicht häufig genug auf den Tisch. Wenn da jetzt was neues angeschafft werden soll, dann nur, weil es einen Mechanismus hat, den ich a) noch nicht in der Sammlung habe und b) nicht in kürzer und schneller finde.
Aktuell Liebäugelt ich da mit Oath.
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Bei mir kommt "demnächst" endlich Europa Universalis. *Daumen drück*
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Da bin ich ein bisschen neiditsch - auch wenn ich weiß, dass das bei uns nie auf den Tisch kommen würde
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Hallo zusammen,
ich mag keine Wortspiele. Da ist es mir eigentlich egal ob ich bei Scrabbel auslegen, bei Wörtersee aus ausgelegten Plättchen suchen muss oder mir einen neuen Begriff ausdenken muß.
Auch Spiele die mir nur eine gewisse Zeit pro Zug lassen schätze ich nicht. Streß habe ich auf der Arbeit das brauche ich nicht in Spielen. - Und nein ich neige nicht zur Grübelstatte.
Spiele mit einem starken Zufallsfaktor und wenig Einflußmöglichkeiten spiele ich gerne wenn eigentlich die gesellige Runde im Mittelpunkt steht.
Gruß Jochen
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Da bin ich ein bisschen neiditsch - auch wenn ich weiß, dass das bei uns nie auf den Tisch kommen würde
Darfst Du auch, weil im Gegensatz zu den 18xx-Spielen, sind die Spieler unserer Todesstern-Gruppe richtig Heiss auf das Spiel. :D
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Find ich übrigens spannend, dass Cosmic Encounter hier auf der hate list ist (bei einer Person), im anderen Thread aber mehr als einmal in den Top 5 (oder so).
Ich erinnere mich an einen ziemlich guten Artikel von Wolfgang Kramer, in dem er erklärte, was ein erfolgreiches (neues) Spiel ausmacht. Und einer der Punkte war, im Spieltest ist es besser, 2x 10 von 10 Punkte und 8x 1 Punkt zu kriegen, als 10x 7 Punkte.
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Und ich persönlich finde auch, so ein komplexes großes Ding, das muss man doch auch 25 Mal spielen, um es gescheit auszufahren, oder? Wenn das dann "zwei Mal" gespielt wird, bevor es verstaubt, das ist doch auch scheiße.
Fünf Mal reichen in meinen Augen, um ein gutes Gefühl für ein "Brummerspiel" zu bekommen, alles darüber ist Bonus. Aber auch 5 kann eine enorme Hürde darstellen, vor allem wenn man ein langsamer Spieler ist oder mit solchen spielt - und komplexe Spiele ermutigen i.d.R. ja zu langsamem, umsichtigem Vorgehen.
Deswegen bin ich mittlerweile auch zurückhaltend mit Ankäufen und lande bei maximal 2 "großen" Spielen im Jahr. Und ich tröste mich mit der Vorstellung, dass ich irgendwann als Rentner im Seniorentreff täglich Twilight Imperium oder so spiele ;D . Brettspiele haben ja kein Verfallsdatum (Wobei mich bei Great Western Trail schon sticht, dass es jetzt eine neue Auflage gibt, und ich habe die alte laut Statistik erst 9 Mal gespielt, da fühle ich mich irgendwie irrational betrogen).
Ich möchte übrigens eine Lanze für meinen Liebling Root brechen - eine 4-Personen-Partie Root dauert 90-120 Minuten, vielleicht 150 wenn viel Erklären notwendig ist. Das ist noch nicht allzu "brummerig". Außerdem hat man da auch schon nach 3 Partien ein Gefühl, ob es einem gefällt oder nicht.
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Die Siedler von Catan, mit meiner Frau und Oma, weil die beiden immer "pazifistisch" spielen will, d.h. der Räuber kommt überhaupt nicht zum Einsatz. So gewinnt dann eigentlich der Spieler, der sich eine gute Holz/Lehm-Startposition gesichert hat und sich ein ordentliches Stück Spielbrett mit Straßen abzäunen kann. Ich lege dann normalerweise die Hände in den schoß und langweile mich stumm - das Spiel ist auch mit Räuber nicht eines der spannensten.
Munchkin - Fruchtbar, die Illus gefallen mir überhaupt nicht und das ganze dauert ewigkeiten und ist ja ach so lustig.
Sagaland - Spiele ich nur den indern zuliebe, die es beide irrsinnig gut finden. Mein Dreijähriger studiert immer furchtbar professionell die Anleitung und erklärt mir dann irgendwelche Schwachsinnsregeln, die er dort "gelesen" hat. Dann spielen wir eine Weile, bis er sich plötzlich selbst zum Sieger kürt und einpackt.
Tempo Kleine Fische - Nur mit den Kindern. Und unter äußerstem Zwang. Immerhin ist es schnell vorbei.
Honorable Mentions: Werwölfe vom Düsterwald. Man hat mit mehrfach angedroht, dass ich es irgendwann spielen und es mir gefalle würde, allerdings hat man mir zuvor ausführlich von dem Spiel berichtet und nichts davon spricht mich auch nur im entferntesten an. Ich verabscheue solche Stuhlkreis-Juleica-Gruppenspiele. Aber ich werde wohl nicht darum herumkommen.
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Sagaland - Spiele ich nur den indern zuliebe, die es beide irrsinnig gut finden.
Hier darf man endlich mal legitimerweise sagen: Kinder statt inder ;) ?
Aber: Ich fühle Deinen Schmerz. Sagaland, das plastiktannengewordene Grauen. Memory, meinetwegen, aber mit absurdem Würfeln dazwischen und ewig lang? Nur den indern zuliebe...
In der gleichen Riege: Scotland Yard. Wenige Spiele können in mir eine so abwehrende negative Reaktion hervorrufen. Mache ich mit, aber nur für die Kids.
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Scotland Yard ist doch solide.
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Nur den indern zuliebe...
Für die inder tue ich so manches. Käpt'n Sharky Messerwerfen ist mir noch eingefallen. So ein blödes Spiel, aber die inder lieben es.
An Scotland Yard habe ich gute Erinnerungen, aber die sind 25 Jahre und mehr her.
Außerdem: Hanabi. Meine Frau findet super, ich habe es gekauft also spiele ich es. Aber langweilig find ichs trotzdem.
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Scotland Yard ist... polarisierend. Viele Leute begeistern sich dafür, bei mir führt allein die Erwähnung dazu. dass ich mich nur mit viel Mühe von mehrminütigen Schimpftiraden abhalten kann. Ich bin bereit, zuzugestehen, dass es bei optimaler Spieler*innenzahl akzeptabel spielbar ist. Aber mich persönlich macht es Schaum-vorm-Mund-wahnsinnig :ctlu: .
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Aber mich persönlich macht es Schaum-vorm-Mund-wahnsinnig :ctlu: .
Und ich dachte, das wäre dein Normalzustand.
Mit den Kindern spiele ich grundsätzlich, was sie möchten, wobei ich versuche, die Entscheidung in Richtung der mir genehmeren Spiele zu beeinflussen. Den ganz langweiligen ab-3-Kram haben wir aber schon aussortiert für Cousin und Cousine. Für Scotland Yard sind sie noch nicht weit genug.
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Nachdem es jetzt schon mehrfach genannt wurde: Was ist denn für euch schlimm an Die Werwölfe von Düsterwald?
Ich bin kein Fan von dem Spiel, habe aber auch keine Abneigung. Genaugenommen ist es mir ziemlich egal.
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Mit den Kindern spiele ich grundsätzlich, was sie möchten, wobei ich versuche, die Entscheidung in Richtung der mir genehmeren Spiele zu beeinflussen.
Ja, so ähnlich ist es bei mir auch. Deswegen habe ich auf der Messe jetzt Karak (https://boardgamegeek.com/boardgame/241477/karak) und Fish Tank (https://boardgamegeek.com/boardgame/356381/fish-tank) erworben.Die machen auch als erwachsener Spaß
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Nachdem es jetzt schon mehrfach genannt wurde: Was ist denn für euch schlimm an Die Werwölfe von Düsterwald?
Ich bin kein Fan von dem Spiel, habe aber auch keine Abneigung. Genaugenommen ist es mir ziemlich egal.
Das ist doch schon ne Ansage. Die Zeit könnte ich grundsätzlich mit nem Spiel verbringen, das mir nicht egal ist.
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Und ich dachte, das wäre dein Normalzustand.
Und woran liegts? Scotland Yard. ;)
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Sagaland - Spiele ich nur den indern zuliebe, die es beide irrsinnig gut finden. Mein Dreijähriger studiert immer furchtbar professionell die Anleitung und erklärt mir dann irgendwelche Schwachsinnsregeln, die er dort "gelesen" hat. Dann spielen wir eine Weile, bis er sich plötzlich selbst zum Sieger kürt und einpackt.
Tempo Kleine Fische - Nur mit den Kindern. Und unter äußerstem Zwang. Immerhin ist es schnell vorbei.
@Sagaland: Mega öde und olle Regeln.
Dann lieber gleich Memory, aber auch da bitte nur eine, höchstens zwei, Partien.
@Tempo k.F.: Übles simples Game, wo mein Kind sich, sofort nach der ersten Partie, Hausregeln ausdachte und ständig änderte, auch während des Spieles.
@Junior Labyrinth: Unfassbar langweilig, könnte leicht besser gemacht sein.
@Monopoly: Wurde ja schon oft erwähnt. Ich kenne auch niemanden, welcher ohne Hausregeln spielte. Früher cool, weil mit Geldscheinen und man hatte ja keine "großen" anderen Spiele.
Für die absurde Hintergrundgeschichte sei der Podcast empfohlen : https://www.geschichte.fm/podcast/zs236/
@Risiko: Siehe Monopoly.
@Spiel des Lebens: Spieldesign ist total daneben, könnte man in gut machen, aber so nur wegen der Familie...
@Mensch ärgere dich: Langweilig, da geht mehr.
Wenn diese Spiel neu aufgelegt unter neuem Namen, hätten die doch Null Erfolg.
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Wenn diese Spiel neu aufgelegt unter neuem Namen, hätten die doch Null Erfolg.
Der aktuelle Erfolg liegt ja auch nur noch darin begründet, dass sie trotzdem gespielt werden, obwohl sie nicht gut sind.
Es mangelt also an hinreichend radikaler Ablehnung :P ;)
Wenn sich da nicht genug tut, wird auch eine Neuauflage unter anderem Namen noch gespielt, weil "Ist ja so wie XYZ und das haben wir doch auch viel gespielt" :-X
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Wo Scotland Yard erwähnt wurde, fällt mir noch ein Spiel ein, welches quasi der unheilige Bastardcousin von Scotland Yard ist: Fury of Dracula.
Wo SY mit knobelaffinen Spielern Spaß machen kann ("OK, er hat die U-Bahn genommen...die einzige U-Bahn-Station die er von seiner letzten bekannten Position erreichen konnte ist die hier. D.h. er ist entweder hier oder hier."), hat FoD soviele überflüssige Gimmicks und "bells and whistles", dass es einfach keinen Spaß macht.
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Es ist bei mir stark gruppenabhängig, aber allgemein kann ich sagen, dass mir Wettbewerb in jeder Form zunehmend auf den Keks geht und dass ich entsprechend lieber kooperativ spiele.
So richtig nicht mögen tue ich dann Spiele mit indirekter Aggression (Verweigern, Verhindern, Durchkreuzen). Die meisten Arbeiter-Einsetzspiele ("Worker Placement") fallen für mich damit raus. Ich spiele sowas dann trotzdem manchmal mit, weil es in der Gruppe gewünscht ist. Spaß macht mir das meist nicht.
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Bei mir ist es genau umgekehrt, wie von einigen hier geschildert. Einige der sehr komplexen Spiele empfinde ich eher als Arbeit, denn als Spaß. Ganz vorne liegt da für mich Spirit Island. Dicht gefolgt von Tsukuyumi. Ich kann bei beiden Spielen schon den Reiz sehen, aber im Verlauf der meist längeren Partien verfliegt dieser Reiz für mich schnell und ich empfinde sie als anstrengend. Und daher mache ich bei diesen Spielen halt mit, weil es in der Gruppe ab und an dazugehört, und wir zum Glück ja auch genug andere Spiele spielen. Aber wenn ich die Wahl habe suche ich lieber andere Spiele aus.
Eine zweite Kategorie, die ich nicht von mir aus vorschlage, aber mit manchen Konstellationen mitspiele, sind Wort-Reaktions-Spiele wie Kakerlakensalat, Plapparagei, Neinhorn usw. Ich bin nicht mal furchtbar schlecht darain, aber man beobachtet immer wieder, dass diese Spiele manchen Leuten sehr liegen, die dann total abräumen und andere bei jeder Runde ins Stottern geraten und kein Land sehen. Nach zwei Runden ist oft klar, wie es ausgeht, bis das Ergebnis endgültig da ist, zieht es sich aber manchmal sehr lange hin.
@Scotland Yard: Das haben wir jetzt als Familienspiel wiederentdeckt und ich finde es eigentlich ganz nett. Ein kleines bisschen komplexer und thematisch witzig ist das ähnliche Nuns on the Run, das mir gut gefällt.
@Werwölfe: Das habe ich früher total gerne gespielt und in der richtigen Gruppe ist es eigentlich immer noch ziemlich cool. Der extreme Nachteil ist halt das frühe Ausscheiden, was gerade bei einer großen Gruppe dazu führt, dass man ewig daneben sitzen muss. Daher spiele ich viel lieber Tempel des Schreckens.
@Memory: Das Grundspiel finde ich mittlerweile auch ziemlich öde, spiele es aber manchmal mit Kindern und Oma mit. Die Regeln sind halt so einfach, dass es schon zurecht der Klassiker ist und auch Nichtspieler anspricht. Aber leichte Variationen (v.a. das großartige Memoarrrrr) oder andere Kinderspiele mit Memorymechanik (Stone Age Junior) finde ich schon deutlich besser.
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Ein paar Beispiele, von Spielen, die ich nicht mag, die ich aber mitspiele, wenn das gewünscht wird: Terraforming Mars, Myrmes, Agricola, Carcassonne.
Alle diese Spiele würde ich solo sofort spielen (sofern möglich).
Denn das sind alles sehr gute Spiele, die mir aber halt mit Mitspielern keinen Spaß machen, weil ich die Interaktion als Stress empfinde. Was gut funktioniert sind schnellere Spiele, idealerweise mit einem gewissen Glücksfaktor. Oder sehr solitäre Sachen ohne Konfrontation.
Es hängt auch an der Gruppe, aber gerade für komplexere Spiele finde ich leider selten Mitspieler, mit denen ich auf einer Wellenlänge bin. Bei einfachen Spielen ist das einfacher.
Und noch ganz allgemein: Ich spiele nicht so gern neue Spiele, einfach nur um neue Spiele gespielt zu haben. Da das aber sehr verbreitet ist und da viele Leute in meinem Umfeld erheblich schneller kaufen als wir mit dem Spielen hinterherkommen, kommt es oft dazu. Das krankt dann meist an unzureichender Vorbereitung, an ungeeigneter Spieleauswahl, an schlechter Erklärung (das schlimmste ist, wenn einfach die Spielregel vorgelesen wird). Und außerdem werde ich den Verdacht nicht los, dass schlichtweg zunehmend immer mehr Spiele verkauft werden, die objektiv nicht besonders gut sind. Da verstehe ich dann nicht, warum ich das spielen soll, wenn man auch eines der guten Spiele älterer Jahrgänge spielen könnte.
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Bei Carcassonne bin ich voll bei Dir. Ich mag das Spiel auch nicht, würde da aber mitspielen, wenn die Gruppe unbedingt spielen will.
Bei dem Trend immer wieder mit einem neuen Spiel anzukommen, bin ich auch nicht begeistert. Gerade bei komplexen Spielen brauche ich schon ein paar Spiele um das Spiel richtig kennenzulernen. Irgendwie fühlt sich das sonst wie das Fernsehzappen an. Ich kann dann häufig die verschiedenen Spiele nicht mehr auseinander halten.
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Interessant daran ist, dass ich genau der RPG Mitspieler war, der die anderen mit dem System ADHS und Systemhopping komplett nervte.
Bei Brettspielen kann ich das nun selber nicht mehr ab. Gebt mir zwei gute Spiele für den Rest meiner Tage und fertig :D
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Carcassonne ist ein umständliches und völlig witzloses Zählspiel, das wie ein Citybuilder daherkommt (erst mal super!), aber das einzige, was man macht, ist, dem anderen seine mühevoll zusammengepuzzelten Städte zu ruinieren.
Ein haarsträubend blödes Spiel. :d
Wir brauchen den Thread "Spiele, die wir hassen". Ich denke, das hätte eine verbindend kathartische Wirkung auf das ganze Forum und kann zahlreiche lebenslange Freundschaften erzeugen.
Alle interessierten und angemessen hasserfüllten Brettspieler und Foristen bitte hier entlang (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124112.msg135112151/topicseen.html#new).
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Ich hab keinen Plan, ob Carcassonne mit irgendwelchen Erweiterungen etwas zu taugen beginnt, aber die Basisversion erachte ich auch als komplett witzlos.
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Gerade den Mitspielern die Pläne zu versauen ist doch der Reiz an Carcassonne :)
Aber mir fiel noch was ein zum Thread, ohne ein spezifisches Spiel zu nennen:
Ich möchte ungern mit schlechten oder zu billig produzierten Spielmaterialien hantieren müssen. Bei der passenden Runde spiele ich dennoch mit, aber generell spiele ich Gesellschaftsspiele auch für das haptische Erlebnis, wo Holz und Metall in weiten Teilen Plastikpöppel und zu dünne Pappmarker schlagen.
Als Beispiel sei Santorini genannt, was ich für ein richtig geniales Spiel halte - aber mit einem hochwertigerem Spielbrett wäre es eben nochmal viel schöner.
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Ich hab keinen Plan, ob Carcassonne mit irgendwelchen Erweiterungen etwas zu taugen beginnt, aber die Basisversion erachte ich auch als komplett witzlos.
Ich habe das Ding mit allen Erweiterungen samt dem dösigen Katapult spielen müssen und nein da taugt garnix dran.
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Carcassonne mag ich nur mit meiner Frau spielen. Das hat uns für ein paar Runden unterhalten bis wir auf den Trichter gekommen sind, einfach zusammen zu versuchen die unmöglichsten Stadtformen zu legen oder das Spielfeld auf irgeneine andere Art zu gestalten, z.B. ein Raster aus Mühlen anzulegen. Dabei sind wir zusehends ins Quatschen gekommen, statt dass jeder stumm vor sich hin gebrütet hat und so haben wir ein paar ziemlich nette Abende verbracht. Ansonsten ist das Spiel aber langweilig.
Das Verrückte Labyrinth (in diesem Fall die Junior-Variante) macht mir vor allem mit meinem Jüngsten Spaß, denn dem kann man ansehen wie er sich anstrengt um die Ecke zu denken zu versuchen. Am Anfang hat er garnichts hibekommen, aber langsam hat er das Spiel raus, schiebt sich Wege frai oder verbaut sie mir. Das ist recht unterhaltsam mitanzusehen.
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Ich hab keinen Plan, ob Carcassonne mit irgendwelchen Erweiterungen etwas zu taugen beginnt, aber die Basisversion erachte ich auch als komplett witzlos.
Ich würde sagen, mit der ersten, vielleicht auch den ersten beiden, Erweiterungen ist es sehr viel besser als das Grundspiel allein.
Es gibt auch spätere Erweiterungen, die ich ganz gut finde. Das mit dem Drachen ist z.B. witzig. Das Problem ist, dass man Plättchen entfernen muss, wenn man welche hinzufügt. Das verstehen die meisten Leute nicht und spielen einfach mit allem, was sie so im Haus haben. Das wird dann ziemlich endlos.
Mein wesentliches Problem mit Carcassonne ist der sehr hohe Ärgerfaktor - das Spiel ist extrem destruktiv.
A propos destruktiv: Keyflower und seine Erweiterungen sind wunderschön und ein tolles Spielprinzip. Ich würde das sehr gern mögen. Aber es ist so brutal, dass ich das leider nicht spielen kann. Und nur in sehr entspannten Gruppen mitspielen wollen würde. Mit kompetitiven Mitspielern eher nicht.
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"Battlestar Galactica", "Twilight Imperium", "Republic of Rome."...sind so Spiele zu denen ich ab und an genötigt werde, ohne dass sie mich vom Hocker hauen.
Edit.
Ach und "Talisman"
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Talisman ist eigentlich ein gutes Spiel, wenn man nur die Grundbox spielt. Mit all den Erweiterungen wird es hingegen richtig zäh.
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Ein gutes Spiel? Talisman? :o Ich fand es schon in der Grundversion so zäh, langweilig und glücksabhängig, dass ich schon überlegt hatte, es in den Hass-Thread zu schreiben. Das ist ein Spiel, das ich nicht mag und NICHT mehr mitspielen würde. Dafür ist mir meine Zeit doch zu kostbar.
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Talisman und Hero Quest sind was für Leute, die lieber verlieren, weil sie schlecht würfeln, als sie verlieren, weil sie schlecht spielen. >;D
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Talisman ist tatsächlich eines der Spiele, die ich für diesen Thread nennen kann.
Ich spiele es nur, wenn die Gruppe es unbedingt will (glücklicherweise hat es keiner bei uns). ;D
Generell bin ich inzwischen kein Fan von Spielen, wo man quasi Nebeneinander her baut und wenig bis keine Interaktion hat (Thurn und Taxis, Dominion je nach Karten).
Ich möchte meine Mitspieler auch ärgern können oder zumindest irgendwie mit denen interagieren, ansonsten kann ich das Spiel nämlich auch alleine spielen.
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Das hängt ganz von der allgemeinen Stimmung ab und an was für einem Abend so ein Spiel vorgeschlagen wird.
Solange es ein solides Spiel, kein reines Luckfest und keine bessere Alternative im gleichen Fahrwasser in Reichweite ist, bin ich bei recht vielem dabei.
Die letzten müssten Flügelschlag, A Touch of Evil, Lords of Waterdeep und Runewars gewesen sein.
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Dominion : Das Spielprinzip gefällt mir sehr gut, aber ich hatte bereits im zweiten Spiel verstanden, das man mit der Goldstrategie mit normalen Spieler gewinnt. Also alle Sonderkarten vergessen (ausser sie sind Gold oder geben direkt Gold) und so schnell wie möglich auf die 5-er Goldkarten gehen. Solange Du keinen Dominionprofi in der Runde hast, gewinnst Du damit. Hat das Spiel für mich etwas zerschossen. Ich würde es weiterhin mitspielen, aber wenn es geht lieber eines der Nachfahren.
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Dominion : Das Spielprinzip gefällt mir sehr gut, aber ich hatte bereits im zweiten Spiel verstanden, das man mit der Goldstrategie mit normalen Spieler gewinnt. Also alle Sonderkarten vergessen (ausser sie sind Gold oder geben direkt Gold) und so schnell wie möglich auf die 5-er Goldkarten gehen. Solange Du keinen Dominionprofi in der Runde hast, gewinnst Du damit. Hat das Spiel für mich etwas zerschossen. Ich würde es weiterhin mitspielen, aber wenn es geht lieber eines der Nachfahren.
Checkt mal Draconis Invasion (https://boardgamegeek.com/boardgame/188178/draconis-invasion) aus.
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Checkt mal Draconis Invasion (https://boardgamegeek.com/boardgame/188178/draconis-invasion) aus.
Mal vorgemerkt. Danke :)