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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: HEXer am 6.11.2022 | 20:32

Titel: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: HEXer am 6.11.2022 | 20:32
Alles wird teurer. Auch Rollenspiele. Mittlerweile kosten Grundregelwerke gerne mal 50+ Euro, Sourcebooks gerne 30-40 Euro. Das Zubehör ist auch gerade nicht billig. Daher die Frage: Ist Rollenspiel zu teuer geworden? Ist Rollenspiel eher was für besserverdienende Leute 40+ mit Faible für Luxus/Sammlerausgaben? Ich meine das explizit nicht im Vergleich zu anderen Hobbies, sondern im Vergleich zu „früher“ und dazu, ob die finanzielle Einstiegshürde für manche Leute inzwischen zu hoch ist.

Wie seht ihr das? Ist es okay so wie es ist? Sollte es wieder schlichtere Bücher zum Budget-Preis geben, damit auch alle mitspielen können?
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 6.11.2022 | 20:39
Also in der Schweiz sind die Bücher sehr teuer geworden. Da bezahlt man schnell mal einen Aufpreis von 50% und mehr zum Europreis.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Noir am 6.11.2022 | 20:41
Meine Antwort ist jetzt völlig losgelöst davon, ob die Preise grundsätzlich so hoch sein müssen, damit alle halbwegs gerecht entlohnt werden können. Denn wenn man das mit in die Rechnung einfließen lassen würde, müssten die Produkte heutzutage wohl noch um einiges teurer sein.

Um die Frage des Threads zu beantworten: Ich glaube, dass das Hobby durchaus zu teuer geworden ist. Was man heutzutage allein schon für Grundregelwerke hinlegen muss, ist echt heftig. Wir reden hier ja inzwischen nicht mehr von 50 Euro, sondern oft schon von 60. Das sind Preise, die ich damals, als ich anfing, niemals hätte zahlen können. Ja nicht einmal wollen! Ich erinnere mich noch gut, als Warhammer 2nd Edition veröffentlicht wurde. Das kostete plötzlich 39,95. VIERZIG Euro! Für ein Buch! Da hab ich heftig geschluckt. Nie wollte ich mehr zahlen. Tjo ... mit dem Vorsatz hätte ich heutzutage keine Bücher mehr kaufen können ;)

Nun gibt es da natürlich jede Menge Faktoren, die da irgendwie mit reinspielen. So eine Preisgestaltung ist ja nicht einfach völlig willkürlich. Das ist schon klar ... aber andererseits denke ich mir halt auch immer: So ganz kann das Rollenspiel auch keine "brotlose Leidenschaft" für die Verkäufer sein. Wäre das so, würde es keiner machen. Da steckt durchaus Geld drin. Sicher kein Vergleich zu vielen anderen Hobbys ... aber naja ... ihr wisst schon, was ich meine.

Starterboxen sind für mich da auch absolut keine Hilfe. Die sorgen nur dafür, dass ich für ein Spiel am Ende sogar noch mehr ausgeben muss. Ich gebe 30 Euro für so eine Starterbox aus (in der - in der Regel - keine kompletten Regeln drin sind) ... wenn es mir nicht gefällt, hab ich 30 Euro für nix ausgegeben. Wenn es mir gefällt, muss ich nochmal 60 Euro (oder mehr) für das Grundregelwerk ausgeben. Das sind keine Preise, die man als Kind und Jugendlicher gerne ausgibt. Glaube ich jedenfalls nicht.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 6.11.2022 | 20:44
Wenn die Preise als zu hoch empfunden werden für die angebotene Leistung, dann ist das ein günstiger Umstand für das Aufkommen von Konkurrenz.

Der Rollenspielmarkt ist unter Marktqualitätsgesichtspunkten (Zugänglichkeit, Breite des Angebots, Vergleichbarkeit der Produkte, Transparenz, usw.) ziemlich ordentlich, also wird sich das schon auspendeln.

* High Five mit der unsichtbaren Hand! *
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Antariuk am 6.11.2022 | 20:45
Angesichts der Vielzahl an Einsteigerboxen, die es heute gibt, gepaart mit dem zahlenmäßig kaum zu fassenden kreativen Output der Szene in Form von kostenlosen oder Pay-What-You-Want-PDFs finde ich nicht, dass unser Hobby aktuell zu teuer geworden ist. Es gibt mehr Spiele und Wege ins Hobby denn je und auch ohne Kohle kann man sehr, sehr viele verschiedene Sachen (legal) spielen.

Davon abgesehen wissen wir ja, dass Rollenspielautoren kaum etwas verdienen und Spiele in dieser Hinsicht viel zu billig waren bisher.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: CAA am 6.11.2022 | 20:46
Grundregelwerke gibts für gewöhnlich auch ganz Neumodisch als PDF. Oft (immer??) deutlich günstiger als in der gebundenen oder gar ausverkauften Version.

SRDs und Regelwikis sind (gefühlt) deutlich weiter verbreitet als vor 10 Jahren.

Klar, wer Meterweise Papier im Regal haben will.... was ist nicht teurer als früher? Aber wer einfach nur spielen will, kann das heute mMn. günstiger den je.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: klatschi am 6.11.2022 | 21:21
Ich finde nicht, dass das Hobby zu teuer geworden ist.
Ich finde aber, dass der Eindruck entstehen kann, wenn man nicht mit ein bisschen Abstand drauf schaut.

Was braucht man für's Hobby? Nehmen wir mal an, eine Gruppe von 4 möchte mit Rollenspiel einsteigen und nehmen sich ein GRW für 80 Euro, das ein bisschen Bestiarium drin hat und ein bisschen Weltbeschreibung. Oder sie steigen mit D&D ein und holen sich das PHB und das Monster Manual für 100 Euro. Damit kann man schon echt viel machen, lange spielen und viel Spaß haben. Ist das viel Geld auf einmal? Mag sein, wenn ich an Schüler denke - aber bei uns war es "früher" normal auch mal zusammenzuwerfen. Und wenn es nur fünf Abende sind, an denen die 4 Personen jeweils 4 Stunden spielen - das ist ein hochgradig geniales "return of Investment" in meinen Augen.

Warum kann der Eindruck entstehen, dass das Hobby teuer ist? Weil ganz viele Leute auch Sammler sind (mich eingeschlossen), die eben nicht beim GRW stehen bleiben, die nicht ein System kaufen und das erst einmal lange bespielen, bevor das nächste kommt, die bei Kickstarter auch gerne mal ein bisschen mehr zuschlagen, etc. pp. Für schickes Rollenspiel braucht es das nicht - es ist schön, aber nicht notwendig. Klar ist es super, wenn alle am Tisch alle Regeln einfach daheim haben. Aber braucht es das?

Und bevor das Argument kommt: Natürlich kann man alles vollständig umsonst mit ein paar Würfeln machen und sich schnelle leichte Regeln immer selbst zimmern oder auf die vielen freien Rollenspiele zurückgreifen, aber gerade bei Anfängern ist da nicht die Erfahrung da, sowas aus dem Nichts zu machen oder den Kram zu finden.

Das Hobby ist also in meinen Augen so teuer wie wir selbst es machen.
Die Startinvestition in ein GRW (und eventuell ein Bestiarium) ist in meinen Augen super schnell "reingeholt" und das ist meist auch das Einzige, was man braucht.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Kalimar am 6.11.2022 | 21:24
Wir reden aber heute auch von Hardcover in Vollfarbe. Meine Regelwerke waren vor einigen Jahren noch Softcover in Schwarz/Weiß. Die Menge an Artwork ist auch nicht zu vergleichen. Das macht sicher schon einiges aus. Aber so ist halt nun der "Standard"...
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Mariezard am 6.11.2022 | 21:28
So divers, wie der Markt ist, empfinde ich das auch nicht unbedingt als "zu teuer". Rollenspielen kann man auch für kleines Geld. Zumal der generelle Zufluss an Spielenden auch dafür sorgt, dass der 2nd Hand Markt immer größer wird.

Aber: Wenn man nur die Platzhirsche betrachtet, dann sieht die Rechnung anders aus, da stimme ich zu.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zed am 6.11.2022 | 21:30
Das hängt ja sehr vom Spieltyp ab.

Meine Gruppe und ich sind wohl ein Extrembeispiel: Wir haben zusammen vor ca 20 Jahren vier 3.5-Regelbücher gekauft, PHB, DMG, Monster, Psionics. Das PHB haben wir noch 2 mal extra in der Gruppe, Psionics noch einmal, also 7 Bücher insgesamt. Mit denen kommen wir seit diesen 20 Jahren aus. Bei einer so langen Spielzeit relativieren sich die Buchkosten unabhängig von ihrem Anschaffungspreis.

Wer zur Sammlen-Gattung gehört, den treffen die Preiserhöhungen natürlich härter.

Die PDFs werden nicht nur Teil der Lösung, sondern wohl auch Teil des Problems sein: Ihre leichte und günstigere Verfügbarkeit ist sicher auch Ursache für den Rückgang von Buchverkäufen, kann ich mir vorstellen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Nodens Sohn am 6.11.2022 | 21:34
Also ich hab mal in die Fantasy-Zeitschrift "Druidenpost" aus dem Jahr 1986 reingeschaut und habe mir da mal die Anzeigen angeschaut.
Die Preise sind dort zwar noch in D-Mark angegeben, doch dürfte man diese mit der heutigen Kaufkraft des € gleichsetzen können.

Ich fand:
Elfquest für 78 DM
Pendragon für 78 DM
DSA HAVENA (Stadtbox) für 45 DM
AD&D Module
Temple of Elemental Evil für 49,80 DM
Paranoia für 68 €

uvm.

Und meist waren das die englischen Originale. Also keinen Aufpreis für die Übersetzungen. Den Aufpreis musste man damals noch für die Originale zahlen, da diese ja so schwer zu importieren waren.
Ich behaupte mal, dass das Rollenspiel, wenn ich mir diese Preise anschaue, nicht wesentlich teurer geworden ist.

Ich würde sogar sagen, dass es günstiger geworden ist, da man zu fast dem gleichen Preis heute viele Bilder drin hat, das im Vierfarbdruck und dazu noch Hardcover und keine Heftklammerbindung.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 6.11.2022 | 21:44
Früher musste ich recht teure Bücher kaufen, heutzutage kriegt man riesige PDF-Bundles nachgeworfen.

Sonst braucht man nur ein Set Würfel bzw. online für Roll20 gar nichts.

Abgesehen davon ist der Spielleiter in allen Runden, die ich kenne eigentlich der einzige der irgendwelche Bücher (oder PDFs) erworben hat. Alle anderen spielen gratis mit. Selbst Würfel haben meine meisten Spieler keine eigenen, bzw. vergessen sie meistens. (Und dann gib es natürlich noch die Raubkopierer. Kenne immer noch mehr Raubkopierer als Leute die selbst je ein Buch oder PDF gekauft haben. Die meisten Spieler sparen sich aber auch das.)

Natürlich kann man argumentieren, dass man für speziellen Geschmack mehr zahlen muss, aber da ist man eigentlich selbst schuld, wenn einem minimalistisch nicht genug ist. Ich kann auch sagen, dass man sich Gitarre spielen nicht mehr leisten kann, wenn es Vintage Rickenbacker sein muss, "weil  mit einer Kaufhaus-Akkustikgitarre kriegt man den speziellen Wunschsound nie hin".


Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 6.11.2022 | 21:50
Der Einstieg für "Kaltstarter" ist sicher etwas happig und die typischen Einsteigerboxen kann man denke ich nicht zählen, wenn die ein erkennbares Nutzenlimit haben.

Aber für jeden der mit etwas Unterstützung einsteigen will findet im kostenlosen wie auch im secondhandbereich deutlich schneller alles, was er braucht - außer eben den letzten aktuellen hype - als es damals möglich war.

Wer sich eine DSA oder D&D-Box von damals jetzt für ein paar Euro schießt, steht ja nicht schlechter da als wir damals, nur halt nicht im Hochglanz wie die aktuellen aber eben auch teuren Produkte nebenan.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 6.11.2022 | 21:54
Die Einsteiger, die ich kenne, sind natürlich alle D&D5-Einsteiger und setzen vollkommen blank bei einem erfahrenerem Spielleiter an den Tisch. Dazu trinken sie echt nur Wasser und bringen im besten Fall eine 75-Cents-Packung Kekse mit.  >;D
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 6.11.2022 | 22:00
Ich finde Rollenspielen immer noch sehr, sehr günstig als Hobby.

Wer etwa, statt 1x in der Woche sich zum Rollenspiel zu treffen stattdessen, vieleicht auch deutlich weniger häufig
- Ins Kino geht
- Ins örtliche Fußballstadion
- In ein Konzert (welcher art auch immer)

Mir fällt auf Anhieb jedenfalls kaum ein Hobby ein das günstiger ist.

Ist es in den lezten Jahren teurer geworden? Ja, so funktioniert Inflation aber nun mal, auch schon vor den € Zeiten, meine Mutter erzählte das die Kugel eis in den 50ern etwa mal 10 Pfennig gekostet hat,...

Hier und da fand ich auch schon das ein oder andere Rollenspielprodukt etwas zu kommerzialisiert. Aber trozdem bleib ich dabei - Rollenspiel ist günstig.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 6.11.2022 | 22:07
Wenn man mit der englischen Sprache zurecht kommt und mit PDFs keine Probleme hat, kann man auf DTRPG sehr günstig, gratis oder PWYW viele Systeme holen. Sind halt in der Regel Nischenspiele, aber das heisst überhaupt nichts. Da hat es echte Perlen darunter.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Noir am 6.11.2022 | 22:21
Natürlich kann ich auch auf PDFs setzen und dann am besten noch auf völlig unbekannte Nischensysteme. Das zählt bei Neueinsteigern aber auch nur dann, wenn ich eine Gruppe Interessenten habe, die zufällig horrendes Wissen bzgl. Rollenspielen haben und sich dann gemeinsam für eines der vielen Heartbreaker, die man kostenlos hinterhergeschmissen kriegt entscheidet. Das ist aber wohl eher nicht der Fall.

Viel wahrscheinlicher ist es doch, dass man bei DSA oder D&D einsteigt. Und da ist man bei D&D schnell mal 150 Euro los, wenn man nur die Grundwerke kauft. Bei DSA zumindest auch schon 50 Euro. Dazu Würfel - im besten Fall sollte davon jeder Spieler ein Set besitzen. Das kostet im Schnitt nochmal so um die 15 Euro. Zusammenschmeißen ist heutzutage glaube ich auch eher selten noch eine Option. Vielleicht bei ganz dicken Freunden, die sich schon Jahrzehnte kennen. Bei uns war das aber auch vor 20 Jahren schon keine Option.

Im direkten Vergleich zu anderen Hobbys ist das sicherlich nicht so teuer, wenn man überlegt wie viele Stunden man aus einer Investition von 100 Euro rausholen kann. Trotzdem ist die Crux ganz einfach die, dass es viel Geld auf einmal ist. Das ist teuer. Im Vergleich zum Autotuning mit Sicherheit ein totaler Klacks. Aber wenn ich damals nicht die DSA-Box für 30 Mark hätte kaufen können, wäre ich kein Rollenspieler geworden. Ganz einfach. Die Preise, die heute aufgerufen werden, hätte ich damals sicher nicht zahlen können. Keiner von uns.

Aber wie gesagt ... da sind so viele Faktoren, die in den Preis hineinspielen ... da fällt es schwer zu sagen, dass Rollenspiel wirklich zu teuer geworden ist.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 6.11.2022 | 22:22
Der Einstieg für "Kaltstarter" ist sicher etwas happig und die typischen Einsteigerboxen kann man denke ich nicht zählen, wenn die ein erkennbares Nutzenlimit haben.

Wieso kann man die nicht zählen? In fast jedem Hobby hast du doch Einsteigerausrüstung, die sich bei längerem Dabeibleiben überholt und wo du dann die teureren und besseren Sachen kaufst.

Ich finde nicht, dass RPG teuer ist. Es sei denn  man meint, man müsse gleich alle Zusatzbücher auf einmal kaufen, weil die irgendwie sein müssten. Müssen sie aber nicht.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Prisma am 6.11.2022 | 22:24
Rollenspiel kann vergleichsweise günstig sein, oder auch ziemlich teuer. Kommt auf die Spiele und das Kaufverhalten an. Im Vergleich zu früher ist das Hobby teurer geworden. Entweder durch vollfarbige Hardcoverdrucke (und wir lieben sie!) oder durch Sekundärmaterial wie Spezialwürfel, Counter, Miniaturen und Farben, Battlemaps und natürlich jede Menge Zusatzbücher. Und zu diesem Zeitpunkt hat sich die Gruppe noch nicht verpflegt und bespaßt. Im Zweifel kann auch letzteres kosten. Man kann mit einem Rollenspiel GRW für immer Spaß haben, wenn man will. Nimmt man ein kostenloses Produkt kann man fast kostenlos spielen. Den Wendepunkt wo es teuer wird sehe ich darin, dass man anfängt aus Prinzip zu kaufen und dann noch mehrere Reihen verfolgt. Dazu kommen noch eben jene Spiele die stark auf Sekundärmaterial setzen, um das eben auch zu verkaufen.
Die Platzhirsche sind in der Regel auch teurer. Shadowrun von Pegaus ist da anders, dafür kommen dann unzähliche Quellenbücher dazu. Wenn ich jetzt beispielsweise D&D5 mit Arcane Codex 3 vergleiche, weiß ich welches günstiger ist, obwohl beide vollfarbige Hardcoverdrucke sind. Degenesis Rebirth ist zum Beispiel in der normalen 100 Euro Version auch nicht teuer als ein handelsübliches D&D5.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Woodman am 6.11.2022 | 22:25
These: Rollenspiel ist teurer geworden

Ich würde sagen wenn man die Inflation mitbetrachtet ist es relativ nicht wirklich teurer geworden
Mein erstes Rollenspiel war Shadowrun 2.01d, das kam '93 raus und kostete regulär 65DM, das konnte ich mir nicht leisten damals und ich habs gebraucht gekauft. 65DM in 93 entsprechen aber heute einem Preis von 52,69 €, das liegt dann wieder ziemlich genau da wo die heutigen Preise sein. Mit dem kleinen Unterschied das Pegasus die Regelwerke irgendwie absolut günstig raushaut und nur 20€ haben will fürs aktuelle SR, aber die meisten GRW kosten 40-50€ und damals haben die auch so 60+DM gekostet
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 6.11.2022 | 22:34
Wieso kann man die nicht zählen? In fast jedem Hobby hast du doch Einsteigerausrüstung, die sich bei längerem Dabeibleiben überholt und wo du dann die teureren und besseren Sachen kaufst.

Ich finde nicht, dass RPG teuer ist. Es sei denn  man meint, man müsse gleich alle Zusatzbücher auf einmal kaufen, weil die irgendwie sein müssten. Müssen sie aber nicht.

Das würde ich so sehen, weil/wenn das eben in den angedachten Fällen nicht zum eigenständigen Weiterspielen reicht und der Zusatzkauf unvermeidlich ist - im Gegensatz zu Spielen, wo die  Erweiterungsbände das dann nur noch "in die Breite treten". 

These: Rollenspiel ist teurer geworden
Ich würde sagen wenn man die Inflation mitbetrachtet ist es relativ nicht wirklich teurer geworden

Eine andere Betrachtungsweise wäre das als Anteil des frei verfügbaren "Freizeitbudgets" der jeweiligen Zielgruppen zu untersuchen - wobei ich jetzt nicht weiß, was da dann raus kommt.
Aber meinem Eindruck nach haben die wenigsten Löhne mit der Inflation mitgehalten.
Das heißt nicht, dass Rollenspiele damit belegt im Ganzen "zu teuer" wären, aber sich diese Rechnung aus Kundensicht gegenüber halt verschlechtert hätte.


Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Koruun am 6.11.2022 | 22:34
Zu teuer geworden?

Um es wirklich zu spielen: würde ich sagen nein. Theoretisch reicht es wenn ein Regelwerk für eine Gruppe vorhanden ist, im Vergleich zu der möglichen Spielzeit ist das im Vergleich zu anderen Hobbies mMn ein ordentliches Value.

Um zu sammeln: Da vermutlich schon eher. Hauptsächlich, weil es mittlerweile mehr Rollenspiele gibt, als ich überhaupt überblicken kann.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: WulfBorzagh am 6.11.2022 | 23:52
Für uneingeweihte ist das Hobby extrem teuer, da die Kosten/Nutzen Rechnung noch unklar ist.
ie Hürde für den Einstieg liegt bei ca. 50 € für ein GRW plus nochmal ca 50 € für Erweiterungen (SL Schirm, Charakterbögen, Würfel etc...). Manchmal auch mehr, je nach System.

Aber ich denke auf knapp 100 € kann man sich gut festlegen. (Einsteigerboxen mal ausgenommen)

Dafür bekommt man aber auc tausende Stunden Spielspass mit zahlreichen Ideen....moment. Nicht ganz. In meiner Anfangszeit haben wir uns die DSA Abentuer zusammen gespart bzw. vom Christkind bringen lassen. Erst viel später hatte ich die courage auch mal eigene Abenteuer zu leiten (Die trotzdem alle aussahen wie "Der Zug durch das Nebelmoor"), also die Kostenquelle Abentuer zu reduzieren.
Ausserdem ist ja nichtmal gesagt, dass ich das Hobby überhaupt toll finde. Ist ja plötzlich nicht wie bei Youtube. Dann hätte ich ca. 100 € in den Sand gesetzt.
Vielleicht ist mir auch WoW spielen (ca. 150 € pro Jahr) wichtiger oder ich bekomme plötzlich eine Freundin (unzähliche Euro pro Jahr ~;D ) Da bleibt für das komische Hobby wo alle am Tisch sitzen und Blut für den Blutgott schreien nicht mehr viel übrig.

TL/DR: Das Hobby ist teuer (geworden), aber wenn die Rahmenbedingungen stimmen, dann wird es schnell günstig, da man mit einer relativ hohen Einstiegssumme mehrere Jahre hinkommt, ohne viel zusätzliche ausgaben zu haben.

Nun zu den alten Hasen und Sammlern:
Das ist ein moderat teures Hobby. Wir wissen, was wir wollen (Alles natürlich) und gehen i.d.R selektiv vor. Neuheiten können schnell aquiriert werden (Sei es Print oder pdf). Das wichtige, wirlich wichtige bei dem ganzen Bums ist aber: DIE QUALITÄT DES PRODUKTES die wir vermutlich gut einschätzen können.
Ein Buch für 50 Euronen, das aussieht als ob zur Verfielfältigung Papier, Schere und Prittstift genommen wurde geht gar nicht und das ust dann zu teuer. Auch wenn die Bilder aussehen, als ob die kleine Schwester ihre Buntstifte ausprobieren durfte, das Bild dann aber in Schwarzweiß ohen Bearbeitung kopiert wurde ist ebenfalls ein qulitatives NoGo.
Hat aber der bunte Einband noch Straussenhodenleder Intarsien und die rote Tinte ist zum Teil aus dem Blute Thomas Römers und Monte Cook gewonnen worden, dann sind die 50 € plötzlich extrem günstig. Alles was wir müssen ist die Spreu vom Weizen trennen und andere Opfer...ich meine Mitspielenden vor schlechten Produkten warnen.

Andererseits wird das Sammeln von Magic oder Pokemon Karten auch nicht günstiger, nur Spekulativer und das BMX fahren auch nicht günstiger (Um die Eingangseinschränkung zu ignorieren)

Zu den bisher erwähnten .pdf : Die beste Möglichkeit die Kosten klein zu halten. Zur Not wirft die Gruppe zusammen für einmal pdf kaufen und durch Zauberhand haben plötzlich alle das Dokument auf dem Rechner. Gilt aber imho nicht für Neulinge und Sammler. Sammler nicht, weil Bücher sind geil und pdf Dateien passen nicht in den Schrank. Neulinge nicht, weil Matt Mercer benutzt im Netz auch keine bzw. der Kontakt zu dem Medium ist meist nur den eingeweihten bekannt. Ausser DnD Beyond, aber da kosten die Didgitalen Inhalte soviel wie die Printversion... :q

Wulfi Papier ist geduldig und Zeit auch
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Eismann am 7.11.2022 | 00:15
50 Euro sind definitiv eine Einstiegshürde. Was vielleicht mit erklärt, warum sich Rollenspiel meist über bereits existierende Spieler verbreitet (oder zumindest früher verbreitet hat). Einsteiger, die entweder in existierende Runden kommen oder zumindest einen aktiven Spieler bereits in der Einsteigerrunde haben, können sich die Bücher schlicht ausleihen und mal schauen, ob das Hobby was für sie ist.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2022 | 00:33
Es wurde hier im Thread ja schon erwähnt, das Rollenspiele (wenn man Inflation und Umrechnungskurs betrachtet) tatsächlich nicht teurer geworden sind. Das sind Fakten. Wenn 50 € heute eine Einstiegshürde sind, dann war diese Hürde 1990 genau so hoch.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Damit sollte die Diskussion eigentlich beendet sein. Man kann dann höchstens noch die Frage ändern auf "Waren Rollenspiele schon immer zu teuer ?".
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: sma am 7.11.2022 | 01:17
Ich finde, Rollenspiel ist unglaublich günstig.

Man kann wahrscheinlich sein ganzes Leben lang mit dem Ausprobieren von kostenlosen Schnellstartern und kompletten Regelwerken zubringen. Die Pathfinder-Regeln sind online frei verfügbar. Die D&D-Grundregeln ebenfalls. Diverse OSR-Klone ebenfalls. Und viele Indie-Systeme. Auch auf deutsch wird man schnell fündig. DSA1 ist glaube ich _pay what you want_ und Splittermond ist als PDF verfügbar. Und ehrlich gesagt braucht man gar keine Regeln erwerben, denn bereits mit "hoch ist gut wenn unklar ist, wie's weitergeht" könnte man mit etwas Fantasie alles spielen, was man möchte.

Ansonsten kommt man aber mit 50€ für ein GRW für fünf Leute aus. Selbst wenn da jeder nur 10 Stunden Spielspaß rauszieht, sind das dann 1€ pro Stunde. Das ist weniger, als die Tüte Chips kostet, die man dabei futtert. Oder der Eistee, den man dabei trinkt. Nicht einmal eine Tafel Schokolade bekommt man dafür.

Oder anders gerechnet: 10€ sind weniger als der Mindestlohn für eine Stunde Arbeit,  d.h. für ein GRW müsste man ca. 4h arbeiten, bei so kleinen Löhnen mal brutto = netto gesetzt.

Der Durchschnittslohn 2021 war ~4000€ brutto. Wenn da 2500€ netto bleiben, entspräche ein GRW 2% des Nettomonatslohns oder ca. 3h Arbeit. 2013 nahm das statistische Bundesamt an, dass im Warenkorb 11% auf Freizeit und Hobby fällt. Das wären 275€ monatlich in meinem Beispiel, wenn man sich zwei GRWs im Jahr kaufen möchte, belastet dies das monatliche Budget um 8€. Und wenn sich fünf Leute gemeinsam ein GRW kaufen wollen, wären das weniger als 1% dieses Budgets.

Ein Sportverein kostet lt. Google durchschnittlich 240€ pro Jahr, also 20€ im Monat. Dazu käme jetzt natürlich noch Sportkleidung, Sportgeräte, usw., aber ignorieren wir das mal. Für die 1200€ bei fünf Personen könnte man 24 GRWs für diese Gruppe kaufen. Oder 12 GRWs plus 24 Abenteuer und müsste davon dann zwei im Monat abarbeiten.

Für einen Hund, meint Google, müsste man mit 30€ pro Monat rechnen. Damit man den selben Effekt hat, müsste man jetzt beim täglichen Spaziergang spielen, könnte aber jeden Monat für die Gruppe drei neue Rollenspielbücher kaufen.

Wie viel Geld man mit Rauchen oder ähnlichen Suchtmitteln verbrennt will ich gar nicht diskutieren. Auch nicht, was das in Kino-Besuchen oder Konzertbesuchen kostet.

Ich kann aber wahrscheinlich sogar das Rollenspielen direkt über Youtube lernen und brauche gar kein Buch. Es gibt diverse Kanäle, die einem insbesondere das D&D-Spielen beibringen wollen, zuletzt ja auch Orkenspalter.

Oder man kann ein durchgeblättertes Buch mitlesen. Als Questing Beast das Into the Odd wirklich Seite für Seite durchgeblättert hat, hatte ich nach 100+ Screenshots (ja, ich habe mir diese Mühe gemacht) schon vor dem Ende des Kickstarters eine leicht verwaschene Version des Buchs und konnte sie problemlos lesen.

PS: Die $10 für die OD&D-Box in 1974 wären inflationsbereinigt ca. $55 oder knapp 60€.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Camo am 7.11.2022 | 06:03
These: Rollenspiel ist teurer geworden

Ich würde sagen wenn man die Inflation mitbetrachtet ist es relativ nicht wirklich teurer geworden
Mein erstes Rollenspiel war Shadowrun 2.01d, das kam '93 raus und kostete regulär 65DM, das konnte ich mir nicht leisten damals und ich habs gebraucht gekauft. 65DM in 93 entsprechen aber heute einem Preis von 52,69 €, das liegt dann wieder ziemlich genau da wo die heutigen Preise sein. Mit dem kleinen Unterschied das Pegasus die Regelwerke irgendwie absolut günstig raushaut und nur 20€ haben will fürs aktuelle SR, aber die meisten GRW kosten 40-50€ und damals haben die auch so 60+DM gekostet

Eher nein.
1985, deutsche Sachen:
Traveller 1, deutsches Grundregelwerk: DM 29,90 für etwa 180 Seiten.
D&D1 Ausbau-Set (Box): DM 35,-
DSA1 Basis-Spiel-Box: DM 29,80
DSA1 Ausbau-Spiel (Box): DM 36,-
DSA1 Werkzeuge des Meisters (Box): DM 36,-
DSA1 Abenteuer: DM 12,80
Schwerter und Dämonen Box DM 39,80

1985, englische Sachen:
AD&D - Dragonlance-Module DM 27,-
AD&D Hardcover Unearthed Arcana DM 55,-
Middle Earth Roleplaying (Box) DM 45,-
Middle Earth Roleplaying Abenteuer DM 20,-
Middle Earth Roleplaying Campaign Guides DM 35,-
Bushido (Box) DM 49,-
Call of Cthulhu Edition 1 (Box) DM 50,-
Runequest 2 Regelwerk DM 45,-
Gamma World Grundbox DM 40,-

1985, Brettspiele
Talisman erste Edition englisch DM 35,-

1985, Tabletops
Warhammer Fantasy Battles Edition 2 (Box) DM 55,-

(Die Preise sind den Listen von Fantasy & Science Fiction von 1985 entnommen, die auch ausländische Rollenspiele selbst importiert und per Versandkatalog dann in Deutschland verkauft haben... oder zum gleichen Preis im Ladengeschäft in Hamburg.)

Das waren Mitte der 80er die Preise, AUCH für Importware. Da gab es halt noch kein Internet, nur Versandkataloge. SR2 hatte schon das bessere Papier, das hatten wir vorher nur sehr selten. Und auch heute noch wäre das mit normalem statt Hochglanzpapier sehr viel günstiger. Und nein, ich liebe die Hochglanzoptik nicht, mir reicht normales Papier vollkommen aus. Das heute die Luxusausgaben von früher fast die Normalität geworden sind hat selbstverständlich die Preise stark erhöht. Und nein, wäre ich heute noch mal 14 und würde mit Rollenspiel anfangen wollen, könnte ich mir das sehr wahrscheinlich nicht mehr leisten. Das Gleiche sagen mir auch die Schüler, mit denen ich regelmäßig arbeite. GERADE durch die Inflation können sehr viele Eltern die Preise nicht mal eben stemmen... was eigentlich lustig wäre... jetzt, wo das Hobby im Mainstream angekommen ist, kann sich das der Großteil der Kids nicht mehr unbedingt leisten. Wäre es nicht so traurig, wäre es tatsächlich lustig.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 7.11.2022 | 06:09
Fakt ist: ich verdiene nich mehr Geld als Anfang 2021 und die Inflation frisst 10% von meinem Gehalt auf. Also kann ich mir weniger leisten. Deshalb habe ich auch auf den Kauf von Moravod Buch verzichtet und da gibt es keine PDF Only Version! Also ja, Rollenspiel ist teurer geworden. Ich kaufe nicht mehr die Sachen die ich eigentlich mal spielen wollte, was ich früher getan hätte. Dungeon World und Mytjos World sind nicht kostenlos erhältlich oder als Grundregelversion im Netz. Kann ich mir aber nicht leisten und deshalb kann ich die Spiele nicht spielen. Früher hätte ich einfach die Bücher gekauft und fertig, heute verkaufe ich viel von meinen Hobbysachen um überhaupt über die Runden zu kommen. Ich bleibe Dabei, die Preise für Bücher was Rollenspiel angeht sind mittlerweile zu teuer.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 7.11.2022 | 06:57
Ich finde das Thema "Kosten für Einsteiger" auch schwierig. Da prallen ein paar ziemlich inkompatible Welten aufeinander:
Was allerdings hilft: In der Wahrnehmung des besagten Einsteigers gibt es ja nicht die ganze Welt der Rollenspiele. Die kaufen nicht als erstes Warhammer 4 oder Runequest Glorantha - die kaufen D&D. Daher kommt D&D auch eine besondere Verantwortung zu, günstige Einsteigerpakete zu produzieren. Und der werden die Wizards auch gerecht: die aktuelle Einsteigerbox kostet beim Sphärenmeister 22,95 €. Das kann sich nun wirklich keiner über einen zu teuren Start beschweren. Und was man dann später dazukauft, falls die Sucht langsam einsetzt, ist ja letztlich jedem überlassen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: aikar am 7.11.2022 | 07:24
Um es wirklich zu spielen: würde ich sagen nein. Theoretisch reicht es wenn ein Regelwerk für eine Gruppe vorhanden ist, im Vergleich zu der möglichen Spielzeit ist das im Vergleich zu anderen Hobbies mMn ein ordentliches Value.

Um zu sammeln: Da vermutlich schon eher. Hauptsächlich, weil es mittlerweile mehr Rollenspiele gibt, als ich überhaupt überblicken kann.
Denke ich auch. Ich merke schon, dass die höheren Preise meine Einkäufe beeinträchtigen, ich bin aber auch Extrem-Sammler und Spieler/Leiter vieler Systeme.

Für Neueinsteiger ist Pen & Paper immer noch deutlich günstiger als die meisten anderen Hobbies.

Beispiel D&D5, das für die meisten Neulinge heutzutage wohl der Einstieg ist: Spielbar/Probierbar um knapp 20€.
Grundregelwerk-Geschenk-Set + günstiges Würfelset für die ganze Gruppe knapp 150€, macht etwa 30€ pro Person. Einmalig.

Auch bei anderen Rollenspielen ist man bei Grundregelwerk + Würfelsets bei 100-150€ für die ganze Gruppe.
Bei extrem günstigen Systemen wie Turbo Fate ist man nochmal deutlich drunter.

Klar kann man argumentieren, dass das Komplettset mit allen Zusatz- und Settingbänden mehr kostet, sich jede:r eigene Regelbücher besorgen könnte und man sich mit noch Gimmicks wie Zauberkarten, Aufsteller/Marker, Battlemaps u.Ä. eindecken kann, aber zwingend notwendig ist das weder für den Einstieg noch auf lange Sicht. Aber Einstiegshürde sehe ich da keine.

Die meisten anderen Hobbies haben deutlich höhere Einstiegs- und oft auch noch regelmäßige Kosten. Frag mal einen Tabletop-Spieler wie weit du mit 30 oder sogar 150€ kommst.
Magic Commander Decks kosten inzwischen 40-60€.
Ein Sportverein kostet lt. Google durchschnittlich 240€ pro Jahr, also 20€ im Monat. Dazu käme jetzt natürlich noch Sportkleidung, Sportgeräte, usw., aber ignorieren wir das mal.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: kamica am 7.11.2022 | 07:50
Ich denke, es kommt auch massiv auf das System an. Das Savage Worlds Grundregelwerk liegt bei 34.95 € und damit kann ich eine Menge machen. Bei Vampire die Maskerade Jubiläumsausgabe für 89.95 € habe ich dankend abgewunken, das war mir zu teuer.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Undwiederda am 7.11.2022 | 07:59
Ist das Hobby gerade teurer, wäre doch die richtige Frage. Die Inflation macht vielen zu schaffen und durchschnittlich Einkommen finde ich als Kalkulation auch eher schwierig.

Die D&D Werke kosten inzwischen 40euro pro Buch und nicht 50.

Cthulhu und Shadowrun sind dank Pegasus deutlich günstiger zu erwerben

Splittermond gibt es das PDF umsonst, genauso von Fate, Pathfinder und DSA haben regelwikis und von manchen Systemen gibt es zumindestens light Rules (auch D&D 5).
Wotc hat eine Zeitlang die einsteigerbox als PDF für Newsletter Abonnenten gegeben.

Und dann kommen die humblebundles, roll20 Aktionen usw dazu, wo man auch schnell an viel digitales Material kommen kann
Und über Indys rede ich da auch nicht.

Und was braucht man danach: würfel.
Luxus wäre ja auch spielleiterschirme, Deluxe chatakterbögen oder auch mehr Würfel.

Paar einsteigerboxen geben einem zudem Material, dass man sicher paar Monate mit spielen kann und ja schnellstarter sind die bequeme Art sich andere Systeme Mal anzugucken
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 7.11.2022 | 08:29
Ich finde das Thema "Kosten für Einsteiger" auch schwierig. Da prallen ein paar ziemlich inkompatible Welten aufeinander:
  • Auf der einen Seite ist da gerade optisch eine enorme Anspruchshaltung entstanden. Mit einer DSA1-Einstiegsbox (zwei 64-Seiten-Heftchen mit Pappumschlag, schwarz-weiß) würde sich heute wohl kaum noch jemand hinterm Herd hervorlocken lassen, sowas wirkt für den verwöhnten Marvel-Filmgucker schnell unprofessionell.
  • Gleichzeitig haben wir es mit einer Generation zu tun, die von den Handyspielen gewöhnt ist, erstmal alles für lau ausprobieren zu können. Denen jetzt zu sagen: das Grundregelwerk kostet 60€, du musst dann halt schauen, ob dir das Spaß macht - das funktioniert wahrscheinlich in der Masse nicht.
Was allerdings hilft: In der Wahrnehmung des besagten Einsteigers gibt es ja nicht die ganze Welt der Rollenspiele. Die kaufen nicht als erstes Warhammer 4 oder Runequest Glorantha - die kaufen D&D. Daher kommt D&D auch eine besondere Verantwortung zu, günstige Einsteigerpakete zu produzieren. Und der werden die Wizards auch gerecht: die aktuelle Einsteigerbox kostet beim Sphärenmeister 22,95 €. Das kann sich nun wirklich keiner über einen zu teuren Start beschweren. Und was man dann später dazukauft, falls die Sucht langsam einsetzt, ist ja letztlich jedem überlassen.

danke :) das ist auch meine Auffassung und wenn du das jetzt nicht so geschrieben hättest, hätte ich sowas in der Art gesagt.

Für Einsteiger die NULL Ahnung haben ob ihnen das Gefällt ist egal wie teuer es ist schon 30 euro erstmal so n "oookay schon n bisschen teuer oder?"

Des weiteren sehe ich mir meine alte DSA 3 Helden des Schwarzen Auges Box an, die vielleicht 20 oder so s/w Abbildungen hatte von grottig bis echt gut. Nur... wenn wir ehrlich sind war die Helden des Schwarzen Auges Box ja nicht "komplett" das war auch nur eine "Einsteigerversion" den für die vollen Regeln brauchtest du nochmal "Götter Magier und Geweihte" sowie "Mit Mantel Schwert und Zauberstab" die auch nochmal 55 Mark gekostet haben....und schwubbs wars das mit "früher war es viel günstiger". Mit allen drei Boxen zusammen hattest du auch ca die Kosten eines Gameboys damals drin :)

Für Neueinsteiger ist die Kostensache immer erstmal relativ "heftig" wenn man bedenkt das man "nur" ein Buch da in der Hand hat mit dem man generell erstmal nichts anfangen kann. Die wenigsten GRWs haben ja Abenteuer drin wie damals die DSA Boxen also rechne mal bitte nochmal 10 EUR plus drauf für ein Abenteuer da der Neueinsteiger keine Ahnung hat wie er jetzt mit den Regeln da was anfangen soll.

Meiner Meinung sind daher auch einige "Einsteigerboxen" eher für Leute gemacht worden die entweder schon die Vorgängerversion gespielt haben und jetzt auf die neueste Umsteigen und "mal antesten" wollen oder eben schon Spieler / Spielleiter eines anderen Systemes die das mal testen wollen. Die wenigsten Einsteigerboxen sind wirklich preislich und auch vom "drum rum her" auf absolute Neueingeister ausgelegt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Kaskantor am 7.11.2022 | 08:32
Ich war nie der 100%-Sammler, habe aber doch in so einige Systeme investiert und aus denen auch mehrere Bücher/ PDF gekauft.

Mittlerweile ist mir das Hobby zu teuer geworden, was aber eher an der KS-Geschichte liegt, wo man Kunden triggert mehr zu kaufen, als man eigentlich benötigt.
Allgemein bräuchte man wegen mir nur eine Handvoll Bücher + Abenteuer, aber das sieht ja jeder anders.

Tatsächlich finde ich es auch abhängig in welches System man investiert um festzulegen, ob es teuer ist oder nicht. MMn sind wir aber in einem Luxusbereich angekommen, was Rollenspielbücher anbelangt, den man nicht unbedingt braucht. Luxus eben. Und ja ich weiß, dass das nicht alle Systeme betrifft, aber halt die gängigen und bekannteren, SR mal außen vor.

Um Geld zu sparen kaufe ich mitlerweile hauptsächlich PDF, auch schon aus Platzgründen wegen, wobei ich momentan nur auf Dresden Files Turbofate und das nie erscheinende Engel warte, die ich beides auch in  Buchform kaufen werde/ Würde.

Tja, ich habe meinen Kaufrauschgeist zur Zeit echt im Griff:) 
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 7.11.2022 | 08:32
  • Gleichzeitig haben wir es mit einer Generation zu tun, die von den Handyspielen gewöhnt ist, erstmal alles für lau ausprobieren zu können. Denen jetzt zu sagen: das Grundregelwerk kostet 60€, du musst dann halt schauen, ob dir das Spaß macht - das funktioniert wahrscheinlich in der Masse nicht.

Hmm, also das sieht mir doch nach Äpfeln und Birnen aus, und ich denke, du attestierst der Generation da etwas zu wenig Intelligenz. Wie schon hier mehrfach erwähnt, kosten andere Hobbys auch Geld. Sport wurde erwähnt. Ob jetzt Deutschlands Lieblingssport Fußball oder Muckibude, Kampfsport, Ballett, Klettern.... Da kommst du mit 50€ nicht ansatzweise hin, zumal man da meist signifikante LAUFENDE Kosten hat. Das verstehen auch Handyspieler   ;)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Weltengeist am 7.11.2022 | 09:05
    Hmm, also das sieht mir doch nach Äpfeln und Birnen aus, und ich denke, du attestierst der Generation da etwas zu wenig Intelligenz. Wie schon hier mehrfach erwähnt, kosten andere Hobbys auch Geld. Sport wurde erwähnt. Ob jetzt Deutschlands Lieblingssport Fußball oder Muckibude, Kampfsport, Ballett, Klettern.... Da kommst du mit 50€ nicht ansatzweise hin, zumal man da meist signifikante LAUFENDE Kosten hat. Das verstehen auch Handyspieler   ;)
Ach komm - ich unterstelle doch niemandem zu wenig Intelligenz. Ganz im Gegenteil - es ist ja eher ein Zeichen von Intelligenz, sich Dinge erstmal anzuschauen, bevor man haufenweise Geld drauf wirft. Deshalb gibt es ja beispielsweise - um dein Beispiel aufzugreifen - in Fitnessstudios (zumindest den teureren) nicht selten einen Probemonat. Und deshalb nutzen die Gameproduzenten häufig auch Bezahlmodelle, bei denen man billig einsteigen kann: weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten für "nur mal Ausprobieren" keine 50 oder 100 Euro hinblättern. Mit "zu wenig Intelligenz" hat das nun echt nichts zu tun.[/list]
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Suro am 7.11.2022 | 09:26
Ach komm - ich unterstelle doch niemandem zu wenig Intelligenz. Ganz im Gegenteil - es ist ja eher ein Zeichen von Intelligenz, sich Dinge erstmal anzuschauen, bevor man haufenweise Geld drauf wirft. Deshalb gibt es ja beispielsweise - um dein Beispiel aufzugreifen - in Fitnessstudios (zumindest den teureren) nicht selten einen Probemonat. Und deshalb nutzen die Gameproduzenten häufig auch Bezahlmodelle, bei denen man billig einsteigen kann: weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten für "nur mal Ausprobieren" keine 50 oder 100 Euro hinblättern. Mit "zu wenig Intelligenz" hat das nun echt nichts zu tun.[/list]

Aber gibt es das denn nicht? Selbst für Systeme, die ich für Neueinsteiger in Deutschland für naheliegend halte wie D&D 5 oder Splittermond gibt es doch Probiersets für 20-25 Euro. Auf Drivethru gibt es (gefühlt) zahllose kostenlose "Quickstarts" - wobei ich natürlich nicht weiß ob/wo man die auf deutsch bekommt. Geht man abseits der großen kommerziellen Systeme auf die Suche, gibt es eine riesige Menge an völlig kostenlosem Material. Da ist die Einstiegshürde nicht der Preis, sondern Information und Transparenz. Letztens habe ich die schwere Vermutung, die meisten Neuanfänger kaufen sich nicht irgendwo auf gut Glück ein Buch und probieren das aus zu leiten, sondern spielen erst einmal irgendwo mit, was erstmal auch gar kein Geld kostet.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 7.11.2022 | 09:35
Apropos Handyspieler: Die meisten Handyspiele fressen Unsummen von Geld, wenn man wirklich vorwärts machen will. Da kommt man schnell auf Geldwerte, die höher sind als ein GRW, ein Spielleiterbuch, ein Magieband und ein Kreaturenbuch zusammen. Und im Gegensatz zu den Büchern kann bei jedem Handyspiel die Schliessung der Server drohen und somit der Komplettverlust des eingesetzten Geldes,
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: General Kong am 7.11.2022 | 09:41
Ich finde 17,27 für das D&D Stater Set (Abenteuer für Stufen 1-3 inkl. Würfel) UNVERSCHÄMTE PREISTREIBEREI!

Die Einsstiegshürde ist hier viel zu hoch.
Was kann man damit schon groß machen?
Und wenn's Scheiße ist? - Eben!

Da ich mit meinen vier Freunden doch lieber EINMAL in den neuen D&D-Film für 8,50 pro Nase! Das ist viel günstiger ...  8)

Leute, es war noch nie so günstig ins Rollenspiel einzusteigen wie heute. Das einzige,w as es verteuert, ist der Hang Regel z.T. auf mehrere (hochwertige und vielfarbige) Bände zu verteilen, wie dies zuerst AD&D1 machte (eins für Spieler, eins für den Sl, eins für .. öhm .. mit Monstern).
Mit dem WHRRP 1 hatte man alles, und ich meine ALLES (Charakterregeln, SL-Regeln, Zauberei, Monster, Weltbeschreibung, Götter und ein Abenteuer) in einem Band.

Aber wer sich nur mal einen Eindruck verschaffen will ist (obiges Beispiel) bei geteilten Kosten für keine 3,50 dabei. 6 Euro, wenn man noch jeder günstige Würfel dazu habne will (wir hatten 1983 zu Anfang auch nur zwei Sätze für alle inkl. Sl - geht auch). Und dafür spielt man mehrere Abende und noch mehr (nur mit der Starterbox).
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 7.11.2022 | 09:43
Naja die deutlich stärkere Inflation die wir gerade haben macht ja alles Teurer, also neben den Grundbedürfnissen wie Dach, Energie, Lebensmittel auch jedes andere Hobby.

Insofern ist natürlich weniger Geld für nichtessenzielle Dinge vorhanden, sei es nun Rollenspiel oder ... jedes andere kostenverursachende(*) Hobby eben auch.

Dann ist natürlich auch die Frage was ist "zu teuer"? Also insbesondere das "zu"? Vieleicht sollte man sich auch hier und da mal Fragen ob man etwas "wirklich braucht?" vieles ist eben auch "ach ja irgendwann könnte ich es vieleicht brauchen,..." also wie etwa die Kugfel eis für 1.5€ im Sommer, die ist schon nach 10 minuten weg und was hat man davon?

Wollen wir gesellschaftspolitisch besprechen ob "Luxus" per se zu teuer geworden ist oder vieliecht eher Rollenspiel als "Luxus" mit anderen Hobbys - die auch Luxus sind vergleichen?

Ein "Problem" mag auch sein das "unsere" Ansprüche gewachsen sind - was auch den Preis treibt. "Wir" erwarten von einem Rollenspielgrundregelwerk das mit 250+Seiten daherkommt eben mittlerweile auch eine gute Bindung des Hardcovers ein edles Papier, am besten Hochglanz, mit vielen Atmosphärisch passenden Bildern. Das -textlich- gleiche Buch mit 200 Seiten aufgheteilt auf 4 Heftchen mit Heftklammerbindung würden wir heute nicht mal mit der Beiszange anfassen,... deutlich günstiger wäre es aber wohl.

Ich erinnere mich jedenfalls das ich sehr oft im Laden vor der roten D&D Box gestanden bin und mir überlegte das zu kaufen, es aber einfach als zu teuer angesehen habe,... in sofern könnte ich auch argumentieren - Rollenspiel war schon immer teuer. Wenn man es sich nicht leisten will, oder auch kann. Ich wollte damals auch nicht, weil ich nicht wusste was das da wirklich ist. (Zu meinem Glück hatte dann im Schachclub irgendwann mal einer die rote Box dabei und lieh sie mir aus,... danach wusste ich das ich will ;) )
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: aikar am 7.11.2022 | 09:47
Für Einsteiger die NULL Ahnung haben ob ihnen das Gefällt ist egal wie teuer es ist schon 30 euro erstmal so n "oookay schon n bisschen teuer oder?"
Zum Schnuppern kommt man wie General Kong schreibt, mit den Einsteigerboxen auf vielleicht 5 Euro Pro Person. Die meisten Brettspiele kosten auch 30€ oder sogar deutlich mehr.
Wenn wir da noch von Einstiegshürden reden, wird es lächerlich. Da sind wir dann bei der Frage: Müssten Einsteigerboxen gratis sein? Und das ist beim Inhalt dieser Boxen einfach nicht realistisch. Schnellstarter- (und z.T. sogar GRW-)pdfs gibt es eh von vielen Systemen kostenlos.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: JollyOrc am 7.11.2022 | 09:58
(https://i.imgur.com/mzXhBxr.png)

Hat Regeln, Abenteuer, Settingeinführung, Charakterbögen.. Kostenpunkt: € 0,0, Danke an den Gratisrollenspieltag!

Die Kostenhürde für interessierte Einsteiger war noch nie so niedrig. Die Zugangshürde, also ohne bestehende Kontakte zum Hobby zu wissen, was es gibt, wie man da rankommt, was man haben will, etc. ist fast immer noch genauso hoch wie früher, allerdings öffnen Kanäle wie YouTube etc. da zunehmend Möglichkeiten.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 7.11.2022 | 09:59
Ich möchte von "meinem" Regelwerk stylische gute S/W Zeichnungen wie Swords & Wizardry, DCC und Hârnmaster, ich möchte keine (!) zig Regelbücher wie Pathfinder, D&D und DSA, mir ist Vollfarbe unwichtig und ich möchte alles in einem Band haben wie Cthulhu damals als Hardcover von 1999 von Pegasus, alles in Schwarz-Weiss. Ausserdem habe ICH noch NIE erlebt das sich Spieler und SL die Anschaffungskosten für ein Spiel teilen. Ich möchte nämlich was leiten und die Spieler spielen halt mit. Da wird auch kein Regelbuch gekauft, warum auch, der SL hat es doch. Andererseits kommt auch von den Spielern kein Wunsch nach einem bestimmten System das sie wollen. Also muss ich alles was ich spielen will und die Spieler "mitmachen" eben alleine finanzieren.

Natürlich kann man vorher drüber reden was gespielt wird, aber wenn da kein Input oder eigenständig äes Interesse der Spieler kommt, was dann? Ausser mir beschäftigt sich nämlich keiner so ausführlich mit dem Hobby, die spielen oder leiten D&D bzw. Midgard und fertig.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Suro am 7.11.2022 | 10:22
@Mithras: Das man keine teuren Bücher mit bunten Bildchen möchte: geschenkt. Ich sehe aber wirklich nicht, wie heutzutage Rollenspiele spielen* teurer geworden ist - gerade wenn man kein neues Hochglanzsystem mit 3 Grundbüchern spielen will. Einfach "The Black Hack" oder "Osric" runterladen (oder eine von fünf anderen Geschmacksrichtungen), ein paar kostenlose stylische Karten von Dyson Logos oder Schauplätze von Trilemma Adventures dazu und ab geht die kostenlose Rollenspielpost mit ausgezeichneter Unterstützung. Wenn es DCC sein soll: Ich habe die Regeln und ein dutzend Module bei Humble Bundle für 15€ mitgenommen. Wo ist denn hier das Problem?

*Etwas anderes ist natürlich der Sammel- oder Komplettionismus-Trieb. Wenn ich den Anspruch habe, mir regelmäßig vollständige neue Regelwerk-Sätze ins Regal zu stellen, dann ist das je nach System die letzten Jahre vmtl. im Schnitt teurer geworden. Aber das hat doch nichts mit dem Hobby als Spiel zutun.

Edit: Und bevor jetzt jemand kommt: "Aber ich habe doch kein Tablet/Technik ist zu teuer/Ich will keine elektronischen Geräte am Spieltisch": Ab zum nächsten Copyshop, lochen und ins Ringbuch, ist vermutlich eh einfacher am Spieltisch als ein gebundenes Hardcover.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2022 | 10:27
Das einzige,w as es verteuert, ist der Hang Regel z.T. auf mehrere (hochwertige und vielfarbige) Bände zu verteilen, wie dies zuerst AD&D1 machte (eins für Spieler, eins für den Sl, eins für .. öhm .. mit Monstern).

Ich möchte nochmal hervorheben das das SEHR schnell von allen anderen Verlagen aufgegriffen wurde und in seiner Verbreitung absolut keine neue Entwicklung ist. Um nochmal meine Quellen hervorzukramen: Bereits 1990 wurde z.B. für DSA die Box "Die Kreaturen des Schwarzen Auges" rausgebracht. Für 44,80 was damals scheinbar als okay akzeptiert wurde. Das es eine "Box" war hatte übrigens wenig Auswirkungen auf den Inhalt. Außer zwei Heften (zusammen 152 Seiten) war da noch ein Spielleiterschirm und 1 (ein) Würfel drin. Zum Vergleich ein heutiges D&D Monsterkompendium hat zwar keinen Schirm oder Würfel dabei, liefert mit 352 Seiten aber mehr als doppelt soviel Inhalt zu einem (Inflationsbereinigt) nahezu identischen Preis (39,99 statt 38,19).

Nochmal: Faktisch sind Rollenspiele heutzutage nicht teurer geworden.

Das dieses Jahr die Energiepreise (und einige andere auch) explodieren und wir deshalb allesamt weniger Geld in der Tasche haben ist ein anderes Thema. Die Logik "Alles wird teurer, da müssen Rollenspiele billiger werden damit ich mir die noch leisten kann" macht doch keinen Sinn. Wovon sollen Rollenspielverlage und Authoren denn leben ? Die müssen dieses Jahr auch tiefer in die Tasche greifen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Grubentroll am 7.11.2022 | 10:31
Ich hab schon anno 1990 für fette Hardcovers und Boxen wie MERS, Harnmaster, Sturmbringer oder Shadowrun 60 Mark ausgegeben, und zahle nun 32 Jahre später für ungefähr den gleichen Content 60 Euro. Ist also eher billiger geworden wenn man eine Verdopplung der Preise dank Inflation alle 24 Jahre einrechnet.

Also auf der Front schon mal die Antwort: Nein.

Und ansonsten, wie schon jemand schrieb, man kann (und sollte?) auch das Hobby betreiben können, ohne was zu kaufen.
Paar Würfel, Papier, Bleistifte und ein Haufen Fantasie reicht. Das ist doch eigentlich das Tolle daran.

Also wenn, dann ist nur das Rollenspielkaufen evtl teurer geworden (aber wie oben beschrieben eigentlich eher nicht).
Rollenspielen an sich kann man immer noch fast umsonst.

und etwas off topic: schön dass du wieder hier bist, Hexxer...


Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 7.11.2022 | 10:44
Man wettert über die Buchpreise, aber das Teuerste beim RPG-Spielen ist eigentlich die Anreise, wenn man nicht Online spielt. Pro Monat brauch ich für die Anreise zur Midgardgruppe CHF 51.60. Das ist in etwa fast so viel, wie ein RPG-Buch in der Schweiz kostet. Nur nutze ich das auch noch gleich, um Sachen einzukaufen, die es in unserer Region nicht gibt. Zur Rappan-Athuk-Gruppe muss ich das Auto nehmen, weil die Siedlung, wo der Spieler wohnt, wo wir spielen, durch den ÖV am Sonntag nicht erreichbar ist. Die beiden anderen lokalen Gruppen kann ich ohne Aufpreis mit meinem lokalen Busabo erreichen.

Auf dem Gebrauchtmarkt kann man zum Teil richtige Schnäppchen schiessen. Es kann aber wie bei Midgard auch in die komplett andere Richtung gehen. So dass die Bücher zum Doppelten oder Dreifachen des Originalpreises gehandelt werden.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: YY am 7.11.2022 | 11:06
Man wettert über die Buchpreise, aber das Teuerste beim RPG-Spielen ist eigentlich die Anreise, wenn man nicht Online spielt.

Joah, hatten wir ja schon angerissen: das muss ich dann eigentlich bei anderen Hobbies auch drauf rechnen, die an sich schon teu(r)er sind.

Und deshalb nutzen die Gameproduzenten häufig auch Bezahlmodelle, bei denen man billig einsteigen kann: weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass die meisten für "nur mal Ausprobieren" keine 50 oder 100 Euro hinblättern. Mit "zu wenig Intelligenz" hat das nun echt nichts zu tun.[/list]

Mit "zu wenig Intelligenz" bzw. mit gezielter Kundenverarschung hat es dann aber sehr wohl zu tun, wenn man günstig bis kostenlos einsteigen kann und dann dazu manipuliert werden soll, über einen recht kurzen Zeitraum ein Vielfaches der Anschaffungskosten "richtiger" Spiele hinzulegen.
Da ist die Zielsetzung dann auch entschieden nicht, bloss jedem die großartige Unterhaltungsform des Handyspiels zugänglich zu machen, sondern möglichst vielen die Kohle aus der Tasche zu ziehen.

Aber One D&D kommt ja bald... :P ;D

Die Zugangshürde, also ohne bestehende Kontakte zum Hobby zu wissen, was es gibt, wie man da rankommt, was man haben will, etc. ist fast immer noch genauso hoch wie früher, allerdings öffnen Kanäle wie YouTube etc. da zunehmend Möglichkeiten.

Von wie viel früher sprechen wir da?
Im Vergleich zu früher gibt es heute nicht nur YT, sondern Blogs und Reviewseiten (hier und da auch noch ein Forum) und vor allem brauchbare Webshops.

Wenn man ganz abstrakt weiß, dass es Rollenspiel gibt, kann man sich recht schnell einen Überblick verschaffen, ohne vor die Tür zu gehen, auch ohne YT-Kanäle - da muss man sich nämlich auch erst mal zurechtfinden und ehrlich gesagt hätten den Vergangenheits-YY aus den 90ern die meisten actual plays damals eher abgeschreckt.
Rollenspiel ist mit ganz wenigen Ausnahmen einfach kein Zuschauersport.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 7.11.2022 | 11:09
Zum Schnuppern kommt man wie General Kong schreibt, mit den Einsteigerboxen auf vielleicht 5 Euro Pro Person. Die meisten Brettspiele kosten auch 30€ oder sogar deutlich mehr.
Wenn wir da noch von Einstiegshürden reden, wird es lächerlich. Da sind wir dann bei der Frage: Müssten Einsteigerboxen gratis sein? Und das ist beim Inhalt dieser Boxen einfach nicht realistisch. Schnellstarter- (und z.T. sogar GRW-)pdfs gibt es eh von vielen Systemen kostenlos.

ich weis nicht wie viele Gruppen sich die Kosten teilen. ... meist bleibt das ja auf einen haften.

Aber ja generell ist Rollenspiel nicht teurer geworden als "damals" was ich ja auch in meinem Post geschrieben habe (DSA 3 war ja auch auf 3 Boxen verteilt... eigentlich sogar vier da es ja noch "Welt des Schwarzen Auges" gab indem die ganzen PFlanzen und Kreaturen drin waren)

Was halt mittlerweile besser ist: Die starter boxen... bzw. EINIGE ...okay die von D&D weil die ist halt Spottbillig :)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 7.11.2022 | 11:11
Ich verstehe vor allem die "Einsteigerbox für D&D ist ja erst recht teuer"-Ansicht nicht.

Kostet soviel wie zwei günstige Kino-Tickets und mit der Box hat eine größere Gruppe viel länger Spass. Wo ist da das Problem?

Bei Amazon sind es überhaupt nur 17-22€. Für das Geld kriegt man genau ein Imax-3D-Kinoticket.

Meine DSA1-Basis-Box hat 1988 exakt 28,50€ (399 Schilling) gekostet. Und da ist keinerlei Inflation miteinberechnet.

Vielleicht willl jemand den Preis ja in Zigaretten 1988 vs 2022 umrechnen. >;D Oder auch nur Milch.


Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Quaint am 7.11.2022 | 11:17
Alles wird teurer. Auch Rollenspiele. Mittlerweile kosten Grundregelwerke gerne mal 50+ Euro, Sourcebooks gerne 30-40 Euro. Das Zubehör ist auch gerade nicht billig. Daher die Frage: Ist Rollenspiel zu teuer geworden? Ist Rollenspiel eher was für besserverdienende Leute 40+ mit Faible für Luxus/Sammlerausgaben? Ich meine das explizit nicht im Vergleich zu anderen Hobbies, sondern im Vergleich zu „früher“ und dazu, ob die finanzielle Einstiegshürde für manche Leute inzwischen zu hoch ist.

Wie seht ihr das? Ist es okay so wie es ist? Sollte es wieder schlichtere Bücher zum Budget-Preis geben, damit auch alle mitspielen können?

Ich hab eigentlich nicht den Eindruck, dass es, wenn man die Inflation bedenkt, arg teurer geworden wäre gemessen an der Kaufkraft.
Und dazu kommt ja, dass man, nur um zu spielen, die Bücher und PDFs nicht braucht. Dann setzt man sich halt zum Charbau und zum Steigern mal mit dem Buchbesitzer hin. Aus den 90igern kenn ich es eh so dass oft nur der GM umfassend die Bücher hat.

Und dazu habe ich den Eindruck, dass die Möglichkeiten für Budget-Rollenspiele heute besser denn je sind. Es gibt eine ganze Reihe von durchaus tauglichen Werken die man unter pay-what-you-want oder creative commons oder dergleichen als PDF beziehen kann, virtuelle Spieltische gibt es in durchaus brauchbarer Version gratis und irgendein geeignetes Gerät um PDFs zu lesen und ggf. einen virtuellen Spieltisch zu bedienen dürften die meisten eh haben.

Man kann also sehr gut Rollenspiel ohne große Extraausgaben spielen.

Hindert natürlich nicht daran, Geld auszugeben wenn man möchte.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 7.11.2022 | 11:20
Mit "zu wenig Intelligenz" bzw. mit gezielter Kundenverarschung hat es dann aber sehr wohl zu tun, wenn man günstig bis kostenlos einsteigen kann und dann dazu manipuliert werden soll, über einen recht kurzen Zeitraum ein Vielfaches der Anschaffungskosten "richtiger" Spiele hinzulegen.

Wie wird man den manipuliert? Ich würde gerne mehr über die subliminalen Nachrichten von WotC erfahren.

Wenn ich Rollenspiel mal ausprobieren will, würde mich das D&D-PHB nichtmals geschenkt interessieren. Wenn ich anscheinend erst so einen riesigen Brocken schlucken muss, um einen spassigen Abend mit meinen Freunden zu haben, dann machen wir lieber was anderes. Von einem Set von 3 Hardcovern mit fast 4kg erst gar nicht zu reden.

Es will halt zum Glück nicht jeder den ganzen Lifestyle "Rollenspieler4life" kaufen, der ja sicher die 200€ wert ist.  >;D

Für den Einsteiger ist das ein Spiel zum Ausprobieren und alles was wie eine langfristige Verpflichtung wirkt, ist dem Interesse eher abträglich.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: aikar am 7.11.2022 | 11:30
Ich möchte von "meinem" Regelwerk stylische gute S/W Zeichnungen wie Swords & Wizardry, DCC und Hârnmaster, ich möchte keine (!) zig Regelbücher wie Pathfinder, D&D und DSA, mir ist Vollfarbe unwichtig und ich möchte alles in einem Band haben wie Cthulhu damals als Hardcover von 1999 von Pegasus, alles in Schwarz-Weiss. Ausserdem habe ICH noch NIE erlebt das sich Spieler und SL die Anschaffungskosten für ein Spiel teilen. Ich möchte nämlich was leiten und die Spieler spielen halt mit. Da wird auch kein Regelbuch gekauft, warum auch, der SL hat es doch. Andererseits kommt auch von den Spielern kein Wunsch nach einem bestimmten System das sie wollen. Also muss ich alles was ich spielen will und die Spieler "mitmachen" eben alleine finanzieren.
Das ist jetzt aber das Szenario "Erfahrener SL mit klaren Vorstellungen leitet Gruppe von Neulingen (oder Profis)".
Das ist wieder ein ganz anderer Ansatz als "Eine Freundesgruppe von Neulinge überlegt, ob sie sich ihr erstes Rollenspiel anschaffen".
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Noir am 7.11.2022 | 12:00
Ich glaube tatsächlich, dass der Eindruck "ist es teuer oder günstig" ganz einfach ein Blickwinkel-Problem ist. Jemand, der im Grunde wenig Geldsorgen hat (und ich meine hier nicht "stinkreich", sondern einfach nur "kann gut leben"), der denkt sich halt bei 50 bis 150 Euro nicht viel. Der denkt halt "Och, jo ... ist bei der Anschaffung recht viel ... aber das rentiert sich ja schnell.". Und mit dieser Annahme hat man natürlich vollkommen recht.

Jemand, der aber tatsächlich Geldprobleme hat und so gerade über die Runden kommt ... für den ist das ne ganz andere Hausnummer.

Und ich bleibe dabei: Irgendwelche Heartbreaker die es für Umme im Netz gibt, zähle ich nicht. Die wenigsten sind wirklich gut und die, die gut sind, muss man erst einmal kennen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 7.11.2022 | 12:03
Wenn ich nochmal über den OP nachdenke, komme ich zu der These, dass RPG nicht preislich teurer geworden ist, sondern dass das Marketing mehr / cleverer geworden ist. Der Kaufdruck ist imo gestiegen und die Händler sowie Verlage sind geschickter darin bei uns den Bedarf / Kaufwunsch zu steigern. Das Internet und das Informationszeitalter machen uns halt viel besser den Mund wässrig als es früher möglich war.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: wild dice am 7.11.2022 | 12:03
Die Papierpreise fliegen den Druckereien gerade um die Ohren. Das geht weit über die im Moment übliche Inflation noch hinaus. Ich sehe es ganz stark bei Brettspielen aber auch im Zeitschriftendruck. Ich finde die Preissteigerungen bei Rollenspielbüchern hier sogar noch moderat.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2022 | 12:08
Ich glaube tatsächlich, dass der Eindruck "ist es teuer oder günstig" ganz einfach ein Blickwinkel-Problem ist. Jemand, der im Grunde wenig Geldsorgen hat (und ich meine hier nicht "stinkreich", sondern einfach nur "kann gut leben"), der denkt sich halt bei 50 bis 150 Euro nicht viel. Der denkt halt "Och, jo ... ist bei der Anschaffung recht viel ... aber das rentiert sich ja schnell.". Und mit dieser Annahme hat man natürlich vollkommen recht.

Jemand, der aber tatsächlich Geldprobleme hat und so gerade über die Runden kommt ... für den ist das ne ganz andere Hausnummer.

Okay, aber das hat absolut gar nichts mit der Einstiegsfrage zu tun ob Rollenspiele zu teuer geworden sind.

Wer vor 50 Jahren nicht viel Geld hatte, für den waren Rollenspiele damals auch zu teuer. Die Frage ist ja "Ist Rollenspiel zu teuer geworden ?" was impliziert das es da eine Preissteigerung gegeben hat die über die normale Inflation hinausgeht. Und das ist nicht der Fall.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: JollyOrc am 7.11.2022 | 12:11
Von wie viel früher sprechen wir da?
Im Vergleich zu früher gibt es heute nicht nur YT, sondern Blogs und Reviewseiten (hier und da auch noch ein Forum) und vor allem brauchbare Webshops.

Ich vergleiche meinen Einstieg in den frühen 90ern mit Heute. Die Herausforderung mit all den Internet-Inhalten ist halt: Man muss wissen, wonach man suchen muss!

Wenn man eine Person hat, die einen einführt, Begriffe an den Kopf wirft, etc. dann wird alles einfacher, und das Internet als Quelle von Infos ist weit offen.

Wenn man aber nur gerade Stranger Things gesehen hat, dann findet man halt maximal das D&D Starterset. So Quereinsteiger-Dinge wie zB dieses Video von Shut-Up&Sit-Down (https://www.youtube.com/watch?v=N9NtdF51GWE) hilft da aber sicher.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: KhornedBeef am 7.11.2022 | 12:13
Was Tudor the Traveller sagt bzw. ich bin eher bei der These, dass das Zugangsproblem zumindest größer ist als das Kaufkraftproblem. Siehe Platzhirsch D&D, usw.
Wenn man mir jetzt alle Bücher wegnähme, würde ich FMAG nochmal für Selbskostendruckpreis kaufen (das waren diese jahr 4,50 oder so) und ein paar Abenteuer zusammenschnorren (Antologien für Basic Fantasy gibt es für 3-4 Euro, sonst lade ich etwas günstiges runter). Und Fate+Abenteuerwelten und ein paar SRDs von anderen Sachen, für alle Fälle. Ich weiß aber eben auch, wo alles liegt. Spieler und Spielgelegenheit bereitstellen ist der essenzielle Teil.
Ich würde mich mal darauf verlassen, dass WOTC das Modell der digitalen Spieler weiter kopiert und ausbaut, d.h. einfacher Einstieg, Micropayments, Platform-Lock-in, fertig.
Wie ich schon im Nachhaltigkeits-Thread sagte. Alles andere ist Luxus oder Augenwischerei. Verpflegung?? Weil Leute mit anderen Hobbys eine Mahlzeit weniger essen am Tag oder was? Anreise: Siehe Zugangsproblem: Online oder Spieler um die Ecke. Andernfalls gibt es das gleiche Problem auch bei allem außer Breitensportarten.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 7.11.2022 | 12:13
Und ich bleibe dabei: Irgendwelche Heartbreaker die es für Umme im Netz gibt, zähle ich nicht. Die wenigsten sind wirklich gut und die, die gut sind, muss man erst einmal kennen.

Und das Gegenbeispiel waren die D&D-Einsteigerboxen für 17-22€.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Quaint am 7.11.2022 | 12:19
Und gerade wenn man nur mal reinschnuppern will hat DnD mit Basic Rules und SRD auch Gratisangebote. Und damit kann man durchaus was machen. Anno dünnemals habe ich nach Playtest aber vor Erscheinen der 5e Bücher ne ganze Kampagne mit Basic Rules gespielt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: YY am 7.11.2022 | 12:26
Ich vergleiche meinen Einstieg in den frühen 90ern mit Heute. Die Herausforderung mit all den Internet-Inhalten ist halt: Man muss wissen, wonach man suchen muss!

Das ist dann aber eine Frage der Medienkompetenz und sonst nichts.
Ich kann jetzt natürlich den Echtversuch beim Thema Rollenspiel nicht mehr unternehmen, aber behaupten kann ich allemal, dass man da nach der Schule mal eben noch kurz reinliest und dann um halb 3 ins Bett geht  ;D

Früher gab es ohne schon spielende Freunde o.Ä. schlicht gar keinen Zugang außer dem Blindkauf einer DSA-Box.

Und ich bleibe dabei: Irgendwelche Heartbreaker die es für Umme im Netz gibt, zähle ich nicht. Die wenigsten sind wirklich gut und die, die gut sind, muss man erst einmal kennen.

Was einem da so kostenlos (auch in Form von PWYW) nachgeworfen wird, ist auch nicht schlechter als DSA1 :P ;D
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 7.11.2022 | 12:29
Das Marketing und Kaufdruck mit Crowdfunding und exklusiven Inhalten ist deutlich mehr geworden als noch vor 5-6 Jahren, ja. Dem muss man sich auch aktiv widersetzen. Und das kostet auch mehr bzw. man kauft mehr.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2022 | 12:44
DSA Grundregeln (Box) 1984 - kosteten 29,80 DM (angepaßt wären das 2020 ungefähr 28,30 €).
DSA Einsteigerbox "Das Geheimnis des Drachenritters" von 2020 kostet 39,95 €

Inhalt 1984:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Inhalt heute:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Sichtweise 1: Das entspricht eine Preissteigerung von 41 % ! Zudem bekam man damals die vollständigen Regeln, während man heute nur vorgefertigte Helden bekommt. ALLES TEURER !

Sichtweise 2: Die neue Box bietet 250 %mehr Text-Inhalt, doppelt soviele Würfel und ist auf Einsteiger zugeschnitten. Klar hat man damit nicht die vollen Regeln, aber man kann eine ganze Weile damit spielen und (gemessen am Inhalt) ist sie damit DEUTLICH GÜNSTIGER als die Box aus der 1. Edition.

Sichtweise 3: Die Boxen sind unterschiedlich (alt = komplette Regeln, neu = Einsteigerbox zum Reinschnuppern, dafür recht günstig). Beide haben ihren Wert und Nutzen. Eine wirkliche Veränderung im Preis-Leistungsverhältnis ist nicht festzustellen (das ist am ehesten meine Sichtweise).
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Noir am 7.11.2022 | 12:48
Okay, aber das hat absolut gar nichts mit der Einstiegsfrage zu tun ob Rollenspiele zu teuer geworden sind.

Sehe ich völlig anders.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2022 | 12:49
Das Marketing und Kaufdruck mit Crowdfunding und exklusiven Inhalten ist deutlich mehr geworden als noch vor 5-6 Jahren, ja. Dem muss man sich auch aktiv widersetzen. Und das kostet auch mehr bzw. man kauft mehr.

Ja, ich gebe heutzutage deutlich mehr Geld für Rollenspiele aus, als noch von Jahrzehnten Jahren als Schüler. Das ist doch aber allein meine Entscheidung und liegt auch schlichtweg daran das ich heute mehr Geld verdiene als ich damals an Taschengeld bekam. Und nein, die einzelnen Produkte sind nicht teurer geworden. Herrje, wenn ich damals mehr Taschengeld gehabt hätte, hätte ich auch deutlich mehr für Rollenspiele und andere Tabletop Spiele ausgegeben. Das ist doch kein Argument für "Heute ist Rollenspiel zu teuer".
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: YY am 7.11.2022 | 12:53
Sehe ich völlig anders.

Objektiv hat sich am beschriebenen Zustand eben nichts geändert.
D.h. diese verschiedene Perspektive hat man früher genau so einnehmen können - das bleibt dir unbenommen, nur eine nennenswerte Veränderung hat es eben nicht gegeben.


Ansonsten gibt es neben den kostenlosen und -günstigen neuen Angeboten die gleichen Möglichkeiten wie früher, günstig bis kostenlos zu spielen, und da ist dann nicht nur zusammengeschluderter Schund dabei. 
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 7.11.2022 | 12:54
Sehe ich völlig anders.

Kannst du das genauer ausführen ?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: JohnLackland am 7.11.2022 | 13:10
Wegen D&D5 und Einsteigerbox: Aus meiner Sicht ist diese teurer geworden mit der neuen Box, weitaus schwächerer Inhalt nur bis Level 3. Da hat die Vorgängerversion mehr geboten in der 5.Edition.
Aus meiner Perspektive sind Pen & Paperspiele teurer geworden. Es kommt dabei auch auf das eigene Einkommen an.

Viele Rollenspielbücher gibt es nur als dicke Hardcoverwälzer und das kostet. Dazu kommt das sie durch viele Zusatzregeln in neuen Bänden unnötig aufgeblasen werden und das ist ne Menge Papier und Bäume.

Was den Vergleich zu anderen Hobbys betrifft: Im Digitalen Spielbereich wie in Brettspielen gibt es vieles mit dem gleichen oder höheren Wiederspielbarkeitswert. Beim Sport: hier tut man auch was für die körperliche Gesundheit in der Regel.... das verhindert ganz andere Folgekosten als Hobby.

Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Noir am 7.11.2022 | 13:22
Der Unterschied ist der, dass es heute deutlich mehr Leute gibt, die finanziell nicht so stark aufgestellt sind. Zugegeben: Dazu habe ich keine wissenschaftlichen Studien, sondern nur meine persönlichen Erfahrungen im näheren und erweiterten Bekanntenkreis.

Und es ist imho auch ein Unterschied, ob ich damals 30 Mark zahlen musste, obwohl ich nur 10 Euro Taschengeld habe - oder eben die Preise heute zahlen muss. Inflation und so - ja, das ist mir bewusst - aber es ist halt trotzdem ne Menge Asche auf einmal. Auch mehr als damals "mehr".
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Mithras am 7.11.2022 | 13:25
"Gefühlt" kostet einiges von Früher heute halt das doppelte weil man es noch in DM im Kopf hat. Ende der 90er kostete ein Rollenspielbuch zwischen 25-40 DM, das sind dann heute eben 50-80 Mark. Daher kommt das vermutlich auch mit der geringeren Kaufkraft durch das Einkommen. Wer hat denn bitte früher 12 Mark für eine Packung Zigaretten bezahlt? Oder 9 Mark für ein Brot beim Bäcker? 4 Mark für den Liter Benzin? Das ist gefühlt alles doppelt so teuer heute. Und Fakt ist: mein Geld ist weniger wert, ich muss länger arbeiten für den gleichen Bedarf an Essen/Wohnen/Reisen/Hobby etc.

Bei mir zum Beispiel würde ich gerne die PDF zu Dungeon World und Mythos World kaufen, hätte ich "früher", also 2020/2021, noch ohne nachzudenken gemacht. Geht heute nicht mehr weil "zu teuer". Oder eben das Buch zu Moravod, das ist es das gleiche. Das heisst Kosten steigen, Preise steigen, man kann sich weniger leisten und deshalb ist es gefühlt zu teuer.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 7.11.2022 | 13:34
Noch ein paar Gedanken:Sozialpolitik aktuell/ Statistisches Bundesamt Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 18 ->
Durchschnittsgehalt 2020/2000  3095 vs 2093 (+48%), Preise haben sich allgemein rund  verdoppelt und der Freizeitanteil dürfte dabei bei vielen überproportional gelitten haben.

„Nebenkosten“ und die Bereitschaft/Fähigkeit von insbesondere Anfängern diese zu „bezahlen“ – der Preis geht nicht „nackt“ ein, sondern auch in Anbetracht der Randbedingungen, welche passen müssen:
A)   Vorbereitungsaufwand, wie hat sich die Bereitschaft entwickelt sich in solchen (im Umfang oft gewachsenen) Kram einzuarbeiten?
B)   Gruppenfindungsaufwand, wie hoch ist die Chance da Mitspieler mit genügend Verlässlichkeit zu finden (Ganztagsschule, verschulte Uni …?) ?

Auch Zeit (und Geduld?) ist heute ein knappes Gut geworden und geht in die innere Preisbildung mit ein. 

Sichtweisen:
Der „kalte“ Beginner wird da nur grob etwas von gehört haben. Der will/kennt genau das, was ihn angefixt hat und das wäre wohl D&D oder das, was er irgendwo wen spielen gesehen oder davon gehört hat. Damit sind viele Sachen erst einmal mangels Orientierung raus.
Der warme Beginner mit Testrunde dürfte noch mehr auf das Erstsystem fixiert sein. 

Der Veteran sieht seine Grenzkosten, bzw. Sättigung: Was bringt mir noch ein neues Spiel, noch eine neue Edition? Das erste Spiel war eine Offenbarung und jeden Cent/Pfennig wert, aber das 15te ? Und er weiß dann oft auch, dass es auch Spiele für kleines Geld oder umsonst gibt.

Einsteigerboxen, wo man nahezu direkt „nachschießen“ muss, weil man da eng in der Entwicklung eingegrenzt wird, halte ich für unvollständig im Sinne der Kostenbetrachtung. Das hätte dann aber für die rote D&D-Box auch gegolten – blau oder gar türkis hätte es schon sein müssen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 7.11.2022 | 13:50
Die AD&D 2.5 Players Options kosteten dazumal (199X?) US$ 20 oder DM 39. Wobei ein US$ dazumal ca.1.80 DM war.

Und die Regeloptionenflut war mit Ausnahme von AD&D dazumal geringer. D&D hatte man bei B/X Moldvay mit 2 Boxen alles. Bei BECMI hatte man mit 5 Boxen alles. Die Rules Cyclopedia hatte alles in einem Buch. DSA 1 war mit 2 Boxen ziemlich komplett.

Wenn man sich beherrschen kann, kann man auch mit D&D 5e mit 3 bis 5 Büchern auskommen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Grubentroll am 7.11.2022 | 13:57

Wenn man mir jetzt alle Bücher wegnähme, würde ich FMAG nochmal für Selbskostendruckpreis kaufen (das waren diese jahr 4,50 oder so) und ein paar Abenteuer zusammenschnorren (Antologien für Basic Fantasy gibt es für 3-4 Euro, sonst lade ich etwas günstiges runter). Und Fate+Abenteuerwelten und ein paar SRDs von anderen Sachen, für alle Fälle. Ich weiß aber eben auch, wo alles liegt. Spieler und Spielgelegenheit bereitstellen ist der essenzielle Teil.

Wenn ich unbedingt "mit irgendwas in der Hand" spielen müsste, dann würde ich mir wahrscheinlich sowas wie Dungeon Slayers oder Old School Hack runterladen, und mir den Rest dazuerfinden.

Oder a la "mit ein paar Leuten auf der einsamen Insel gestrandet mit nix als einem Set Würfeln und nem Bleistift" gleich ein paar einfach Regeln aus der Erinnerung niederschreiben und mir ein paar Abenteuer ausdenken.

Hätte ich null Probleme mit.


Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 7.11.2022 | 14:06
Ich spiele schon seit 35 Jahren zum Großteil mit Leuten, die kein einziges Regelwerk besitzen und nie einen einzigen Cent ins Hobby investiert haben. Da hat sich von der Volksschülern damals zu den leitenden IT-Angestellten heute eigentlich gar nichts geändert.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Dimmel am 7.11.2022 | 14:17
Ich glaube, es täuscht. Weil es heute so ein großes Angebot an verschiedenen verfügbaren Systemen gibt und noch dazu wird viel mehr gesammelt. Es gibt auch viele Produkte, die gezielt diese sammelleidenschaft ansprechen. Entsprechend kann man leichter viel Geld im Rollenspiel versenken.

Von demher: nicht teuerer, aber leichter verführerisch
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 7.11.2022 | 14:29
Von DSA 5 habe ich nur das GRW, den Almanach und den Optolithen. Für den Rest gibt es das Regelwiki. Das reicht erstaunlicherweise recht gut, obwohl bei DSA 5 vieles in den Erweiterungen steckt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 7.11.2022 | 14:44
... obwohl bei DSA 5 vieles in den Erweiterungen steckt.

Diesbezüglich fand ich damals als wir "Vampire" spielten und SL wirklich alles kaufte was dazu von WW herauskam wirklich "teuer" (also mit alles meint eben auch alles was von der Welt herauskam, von Children of the east über Wraith bis zu allem was Werwolf so hatte).

Ähnliches empfand ich auch bei 7the Sea wo es viele Regelteile in den Bänden der Länder gab.

So etwas finde ich heute noch einfach grauenhafte Geldmacherei, ich will Regeln in einem Regelbuch und Setting in einem Settingbuch. Will aber auch sagen: Sowas gab es früher auch schon.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 7.11.2022 | 14:53
Viele Systeme haben Regelerweiterungen in den Settingsbände und Abenteuermodule. Das ist echt mühsam.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zed am 7.11.2022 | 15:01
Ohne es vertiefen oder gar bewerben zu wollen: Es wurde, glaube ich, noch nicht angesprochen, dass viele, gerade populäre Regelsysteme auch illegal als pdfs im Netz zu finden sind. Auch das ist ein Faktor für einige, kostenlos in Systeme reingucken zu können, bevor sie sie sich hoffentlich dann zusätzlich legal und schön gedruckt erwerben.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Crackers am 7.11.2022 | 16:45
Interessante Diskussion. ich denke da gibt es zwei Perspektiven:

Die Rollenspieler: Die Auswahl an Systemen, auch kostenlosen ist groß, geradezu riesig. Außerdem können wir auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und selbst Abenteuer schreiben oder während des Spiels erfinden. Wir müssen die aktuellen Preise also nicht bezahlen.
Und dennoch möchte ich ein Negativbeispiel bringen: Die Hexxen-Einsteigerbox. Prall gefüllt, keine Frage. An sich eine Super-Box. Aber sie hat ein Problem: Die Drachenritterbox zu DSA aus gleichem Hause.
Es geht dabei nicht ums System, sondern ums Material. DSA hatte Acrylmarker, Acrylwürfel und richtig ordentliche Pappmarker für Schicksalspunkte mit drin. Letzte nicht gerade toll, aber durchschnittliche Brettspielqualität.
Hexxen hat furchtbare Holzwürfel, extrem dünne Pappmarker und gar kein Acryl mehr drin.

Der Preis bei beiden: 39,99€
Und das ist mir dann, einfach rein vom Material her, für Hexxen zu teuer. Gerade auch weil Spezialwürfel verwendet werden tut das hier doller weh als bei vielen anderen Boxen.
Ich verstehe dass die Papierpreise explodieren, das Würfel schwer zu bekommen sind. Aber das ist schlicht bedeutend schlechteres Material zum gleichen Preis.

Gemessen daran: Ja, Rollenspiele sind zu teuer geworden und da wir (fast) alle real weniger verdienen als noch vor zwei Jahren verstärkt sich das Problem hier sogar noch.

Andererseits bewegen sich Regelwerke seit Jahren auf einem recht stabilen Niveau, bei D&D gab es sogar Preissenkungen nachdem WotC das alles selbst macht. Außerdem ist heutzutage alles Vollfarbig und auf hochwertigem Papier gedruckt (was ich hasse, dank der Lichtspiegelungen auf den Seiten. Mir wäre mattes S/W deutlich lieber, aber das ist ein anderes Thema). Das war vor einigen Jahren noch anders.

Es ist als gar nicht so einfach. Ich sehe aber auch den Kaufkraftverlust für die Branche als einen Faktor. Weniger bei einzelnen Büchern, aber ob man noch so oft bei Crowdfundings das große Paket für 180 bis 220 € verkaufen kann? Das wird die Zukunft zeigen.



Dann gibt es noch die Gruppe der Nicht-Rollenspieler, die aber mal Lust darauf hätten:

Auch hier gibt es wieder ein Materialproblem: Entweder ich investiere 60€ in ein Buch oder zum Beispiel in ein Schickes Brettspiel. Das Brettspiel ist vollgepackt mit Stanzbögen (und zwar die dicken!), Spielkarten, double-layered-Playerboards, Würfeln, eventuell ein paar Figuren (wobei hier die Preise meist eher bei 100€ und höher liegen, aber es gibt Ausnahmen wie Blitzbowl) und einer Anleitung. Dagegen ist ein Rollenspiel-GRW erstmal "nur" ein Buch. Ich glaube schon, dass es hier kritisch wird 60€ für Cyberpunk Red aufzurufen und dann noch zu verlangen, dass ich eigene Würfel dazu kaufe. Für die rund 70€ bekomme ich schon ein mächtig vollgepacktes Brettspiel, das, weil das Argument ja öfter kam, übrigens auch meist nur einer der Spieler kauft.

Und selbst wenn das Rollenspiel nicht mit Brettspielen konkuriert, sind 60€ dennoch eine ziemliche Hürde. Wir wissen, dass sich das lohnt, die Anfänger wissen das aber nicht und wägen das natürlich gegen andere Hobbies und Ausgaben ab.
Gleichzeitig kann man natürlich komplett kostenfrei ins Hobby starten: Einfache eine Gruppe suchen und los.



Die Antwort ist in beiden Fällen also: Ja und nein.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 7.11.2022 | 17:10
Ulisses bringt seine Hausmarken (Hexxen1733 und DSA),  als Paperback für 20,- € und als PDF für 10-20,- € raus. Shadowrun ist auch für 20,- € zu haben. Sowohl Shadowrun als auch DSA bieten damit komplette Grundregelwerke, mit denen man problemlos ne Ganze Weile spielen kann.

Abenteuer kosten bei DSA zwischen 2,50 und 20,- €. Das ist nicht gerade ein Dealbreaker.

Cthulhu hat einen Kostenfreien Schnellstarter

DnD wurde schon oft genannt.

Die vier bekanntesten Rollenspielmarken, und damit potenzielle Einstiegssysteme sind also durchaus erschwinglich.

Alles darüber hinaus ist Special Interesse, also teuer und man muss eben wissen, was man sucht.

Im OSR/retro DnD-Bereich gibt es zig Hacks, die man sich für kleines Geld oder kostenfrei als PDF holen kann. Die sind oft vollfunktional.

Ich hab 1999 als Schüler, nachdem ich zweimal bei einer Gruppe mitgespielt hatte, 90 DM für die 3 ADnD 2nd Boxen auf den Tisch gelegt. Da musste ich auch ein Weilchen für sparen. Und im ersten Jahr habe ich auch ohne Vorkenntnisse nur selbstgeschriebene Abenteuer geleitet. Das ging auch.

Davon ab gibt es zumindest in Berlin einige Bibliotheken, die Rollenspielbücher gelistet haben. Ist sicherlich nicht überall so, aber immerhin.

Dass die Reallöhne der Inflation hinterherlaufen ist eine Fakt aber das ist kein rollenspielspezifisches Problem. Da sitzt der Hase ganz woanders im Pfeffer.

Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Camo am 7.11.2022 | 17:33
Ich glaube, es täuscht. Weil es heute so ein großes Angebot an verschiedenen verfügbaren Systemen gibt und noch dazu wird viel mehr gesammelt. Es gibt auch viele Produkte, die gezielt diese sammelleidenschaft ansprechen. Entsprechend kann man leichter viel Geld im Rollenspiel versenken.

Von demher: nicht teuerer, aber leichter verführerisch

Wenn ich das richtig im Kopf habe, gab es 1984 bereits 100 verschiedene Systeme. Die Vielfalt ist nicht neu, die gab es damals schon. NEU ist jetzt nur, dass man das durch das Internet besser sieht. BEKOMMEN hat man die Sachen über die paar "Spezialläden" aber damals schon. Ich weiß das, ich hab recht breit aufgestellt angefangen damals in 1982.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 7.11.2022 | 17:39
Dass die Reallöhne der Inflation hinterherlaufen ist eine Fakt aber das ist kein rollenspielspezifisches Problem. Da sitzt der Hase ganz woanders im Pfeffer.

Ja, aber es erklärt denke ich, warum auch inflationsproportionale Preisssteigerungen dennoch oft als zu hoch empfunden werden.

Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: grannus am 7.11.2022 | 19:03
Was man nicht vergessen darf: viel teurer als die reine (und oft bisweilen sinnfreie) Anschaffung dieser vielen Bücher ist es, diese zu lesen und zu spielen. Denkt doch mal dran, in all den Stunden, die man mit dem Hobby sich beschäftigt und spielt, könnte man auch arbeiten gehen. Jede Stunde die man ins Hobby investiert ist also absoluter finanzieller Verlust.
Nur schade, dass all jene die in der Branche tätig sind von diesen "teuren" Preisen nichts haben.

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Rollenspiel teurer sein müssten. Zum einen für deren Qualität (und da gibt es genügend schwarze Schafe) und zum anderen dass die Leute das auch mal hauptberuflich machen könnten statt nur nebenbei spät abends.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Dimmel am 7.11.2022 | 19:08
Wenn ich das richtig im Kopf habe, gab es 1984 bereits 100 verschiedene Systeme. Die Vielfalt ist nicht neu, die gab es damals schon. NEU ist jetzt nur, dass man das durch das Internet besser sieht. BEKOMMEN hat man die Sachen über die paar "Spezialläden" aber damals schon. Ich weiß das, ich hab recht breit aufgestellt angefangen damals in 1982.

Dann ist es vermutlich nur die bessere Werbung / Sichtbarkeit 🙂
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Koruun am 7.11.2022 | 19:49
Dann ist es vermutlich nur die bessere Werbung / Sichtbarkeit 🙂
Werbung würde ich nicht sagen, aber Sichtbarkeit für Enthusiasten/Leute die gezielt suchen, wie schon gesagt wurde dank dem Internet, auf jeden Fall.

Es reicht ja schon den "Kickstarter-Beobachtungs"-Thread im :T: regelmäßig zu verfolgen um von ständig neuen RPGs zu lesen.
Oder den "Das hab ich neu"-Thread zu verfolgen, um darüber einem zuvor unbekannte RPGs zu entdecken.
Gerade der letzte Thread ist aber Fluch und Segen zugleich, da er nicht nur informiert, sondern auch Begehrlichkeiten / FOMO auslösen kann.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 7.11.2022 | 19:57
Was man nicht vergessen darf: viel teurer als die reine (und oft bisweilen sinnfreie) Anschaffung dieser vielen Bücher ist es, diese zu lesen und zu spielen. Denkt doch mal dran, in all den Stunden, die man mit dem Hobby sich beschäftigt und spielt, könnte man auch arbeiten gehen. Jede Stunde die man ins Hobby investiert ist also absoluter finanzieller Verlust.
Nur schade, dass all jene die in der Branche tätig sind von diesen "teuren" Preisen nichts haben.

Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Rollenspiel teurer sein müssten. Zum einen für deren Qualität (und da gibt es genügend schwarze Schafe) und zum anderen dass die Leute das auch mal hauptberuflich machen könnten statt nur nebenbei spät abends.

Es kann ja jeder Autor/Verlag den Preis aufrufen, den er will. Und wenn das Werk den Leuten gefällt und idealerweise ungenehmere Arbeit abnimmt finden sie ja auch vielleicht Kunden zu den Bedingungen...
Ansonsten war das Werk den Kunden wohl nicht so viel Wert.

Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 7.11.2022 | 19:59
Ich bleibe bei meiner Meinung, dass Rollenspiel teurer sein müssten. Zum einen für deren Qualität (und da gibt es genügend schwarze Schafe) und zum anderen dass die Leute das auch mal hauptberuflich machen könnten statt nur nebenbei spät abends.
Und wer kauft diese Buecher dann noch zum hoeheren Preis? Die Leute klagen jetzt schon ueber Preise klagen fuer die man "damals"  :korvin: (in den 80ern und 90ern) weit weniger bekommen hat (weil man ja nix anderes hatte ;D )

Ich denke da z.B. an die alten D&D-Boxen in denen "Buecher" drin waren die heutzutage vom Umfang her nur noch von der (nicht nur meiner Meinung nach) völlig ueberteuerten neuen Spelljammer-Box unterboten wurden.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: felixs am 7.11.2022 | 20:03
Ich gehe direkt auf die Eingangsfrage zurück:

Ist Rollenspiel zu teuer geworden? Ist Rollenspiel eher was für besserverdienende Leute 40+ mit Faible für Luxus/Sammlerausgaben? Ich meine das explizit nicht im Vergleich zu anderen Hobbies, sondern im Vergleich zu „früher“ und dazu, ob die finanzielle Einstiegshürde für manche Leute inzwischen zu hoch ist.

Nein, Rollenspiel ist nicht zu teuer, sondern vergleichsweise preisgünstig, wenn man möchte. Mit sehr geringen Investitionen kann man sehr viel Zeit und Spielqualität haben.
Aber es ist auch wahr, dass sich der Verkauf von Rollenspielprodukten in vielen Fällen an besagte "besserverdienende Leute 40+ mit Faible für Luxus/Sammlerausgaben" richtet. Die spielen aber auch nicht, sondern sammeln das Zeug.

Sowas ähnliches wie ärgerlich ist es dann tatsächlich, wenn man etwas zum Spielen haben möchte und ökonomische Kopfstände machen muss, weil das Produkt darauf optimiert ist, Leuten aus anderen Gründen zu gefallen.

Aber trotzdem: Rollenspiel als Spiel-Hobby ist ziemlich bezahlbar. Im Vergleich zu so ziemlich jedem anderen Hobby. Sammeln ist eine andere Sache - aber ebenfalls vergleichsweise wenig schlimm.

Was man nicht vergessen darf: viel teurer als die reine (und oft bisweilen sinnfreie) Anschaffung dieser vielen Bücher ist es, diese zu lesen und zu spielen. Denkt doch mal dran, in all den Stunden, die man mit dem Hobby sich beschäftigt und spielt, könnte man auch arbeiten gehen. Jede Stunde die man ins Hobby investiert ist also absoluter finanzieller Verlust.

Geht eigentlich am Thema vorbei, aber mich stört diese Darstellung immer wieder. Daher hier stellvertretend und keineswegs auf Grannus gemünzt:
Das ist nicht zutreffend. Man kann ja eben nicht zu beliebiger Zeit mal eben so beliebig viele Stunden arbeiten, sondern ist - normalerweise - an irgendwelche Arbeitsverträge, Arbeitszeitvorschriften, Steuervorschriften etc. gebunden. Man hat also in jedem Fall irgendwelche Freizeit, die man füllen kann. Es lässt sich vermutlich irgendwas konstruieren, wie man auch da Geld verdienen könnte, aber das ist ziemlich fern der meisten Lebensrealitäten.

Die Realität ist: Man hat (mehr oder weniger viel) Freizeit. Die Frage, wie man diese füllen möchte, ist vor allem eine Frage relativer Wertigkeit von Aktivitäten. Aber eben keine vorwiegend ökonomische (es sei denn konsumierenderweise). Also, meinetwegen: Zeitökonomie ja. Geldökonomie hat an der Stelle nichts verloren.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: grannus am 7.11.2022 | 20:29
Geht eigentlich am Thema vorbei, aber mich stört diese Darstellung immer wieder. Daher hier stellvertretend und keineswegs auf Grannus gemünzt:
Das ist nicht zutreffend. Man kann ja eben nicht zu beliebiger Zeit mal eben so beliebig viele Stunden arbeiten, sondern ist - normalerweise - an irgendwelche Arbeitsverträge, Arbeitszeitvorschriften, Steuervorschriften etc. gebunden. Man hat also in jedem Fall irgendwelche Freizeit, die man füllen kann. Es lässt sich vermutlich irgendwas konstruieren, wie man auch da Geld verdienen könnte, aber das ist ziemlich fern der meisten Lebensrealitäten.

Mein Kommentar war bewusst überspitzt gewählt. Die Thematik hier in dieser Bubble belustigt mich einfach.  :dftt:
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Kurna am 7.11.2022 | 22:33
Ich gehe direkt auf die Eingangsfrage zurück:

Nein, Rollenspiel ist nicht zu teuer, sondern vergleichsweise preisgünstig, wenn man möchte. Mit sehr geringen Investitionen kann man sehr viel Zeit und Spielqualität haben.
Aber es ist auch wahr, dass sich der Verkauf von Rollenspielprodukten in vielen Fällen an besagte "besserverdienende Leute 40+ mit Faible für Luxus/Sammlerausgaben" richtet. Die spielen aber auch nicht, sondern sammeln das Zeug.

Sowas ähnliches wie ärgerlich ist es dann tatsächlich, wenn man etwas zum Spielen haben möchte und ökonomische Kopfstände machen muss, weil das Produkt darauf optimiert ist, Leuten aus anderen Gründen zu gefallen.

Aber trotzdem: Rollenspiel als Spiel-Hobby ist ziemlich bezahlbar. Im Vergleich zu so ziemlich jedem anderen Hobby. Sammeln ist eine andere Sache - aber ebenfalls vergleichsweise wenig schlimm.
[...]

Sehe ich ähnlich. Normal ist Rollenspiel immer noch ähnlich gepreist wie früher. Die Verlage (genauso wie Brettspielverlage übrigens) haben nur zusätzlich das Hochpreissegment entdeckt, das nun mit Sondereditionen, Luxusausgaben und vielen extra Goodies (vor allem über Crowdfundings) bedient wird und zusätzliche Einnahmen generiert.
Die stehen nur oft im Rampenlicht, weshalb sie die wahre Situation etwas überdecken.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 7.11.2022 | 23:31
Zum Thema zum Kaufen gezwungen/manipuliert: ich kaufe mir z.B. ein Printprodukt erst dann, wenn ich das Spiel schon mindestens drei Sessions gespielt habe und noch einige mehr zu erwarten sind.

Alles andere gibt es nur als PDF und mehr als 15€ will ich für eine PDF nicht zahlen und tue es auch nicht.

(Okay, manchmal werde ich bei 2nd-Hand-Raritäten zu günstigen Preisen schwach.)

Ansonsten kaufe ich recht viele Bundles von humblebundle und bundleofholding, was reine Geldverschwendung ist, weil ich das Zeug eigentlich nie lese - es fehlt einfach die Zeit, aber über den Preis kann man sich nicht beschweren.

Kickstarter gibt es nur noch als PDFs und wenn ich denke, ich kann ein Produkt mit meinem Beitrag über die Schwelle bringen. Einfach, weil ich gemerkt habe, dass die PDF-Editionen später meist sowieso günstiger zu haben sind.

Kommt jetzt halt manchmal vor, dass ich ein Printprodukt erwerbe, wo ich die PDF schon besitze und das Bundle günstiger gewesen wäre. Aber nachdem ich maximal 1 neues System pro Jahr mehr als 3 Sessions spiele, gleicht sich das wieder aus.

Keine Ahnung wieviele System man sich ins Regal stellen muss, bevor es teuer wird.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Torsten (Donnerhaus) am 8.11.2022 | 00:30
Rollenspiele sind spottbillig als Hobby. Waren sie schon immer. Wenn ich die Zeit, die ich mit Rollenspielen verbracht habe, mit irgendwas anderem verbracht hätte, wäre das wesentlich teurer gewesen. Egal was ich stattdessen hätte machen können. Kartoffeln schnitzen? Hätte mehr Geld an Kartoffeln gekostet. Wenn man nicht gerade schlafen zum Hobby macht sind Rollenspiele kaum zu unterbieten. Und das auch dann, wenn man Systemspieler ist, ein gamistisches System bespielt und im Extremfall Hilfsmittel wie Miniaturen braucht. Schließlich spielt man ja auch nicht allein, sondern in Gruppen mit 3-5 Personen durchschnittlich.

Wie billig Rollenspiele sind sieht man allein schon daran, dass die an einem Spiel beteiligten Personen vermutlich mehr Geld für Snacks und Getränke ausgeben, als für die in einem Referenzzeitraum "ausgenutzten" Rollenspielprodukte kosten würden. Und das war auch schon früher so. Was hat ein DSA3 Abenteuer gekostet? 24 Mark oder so? Daran haben wir als Gruppe dann im Schnitt so 2-4 Sitzungen gespielt. Dabei wurden Chips, Schokolade, Cola und Pizza vertilgt in Werten, die weit darüber hinausgingen. Konsolen- und Computerspiele waren erst recht teurer, weil nur Leute die die relevanten Daten fälschen wollen die Hardware nicht einrechnen und weil diese Dinge fast immer single-user sind.

Wir hatten zu DSA2 Zeiten eine Gruppenkasse. Jede Sitzung zahlten da alle 2 DM ein und im Monat nochmal 5 DM extra. In der Kasse war immer genug Geld, das die Spielleiter/Meister jedes Produkt erwerben konnten, das so rauskam und das für relevant befunden wurde. Einige davon sogar mehrfach.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Boba Fett am 8.11.2022 | 08:17
Meinung, meine:

Rollenspiel ist nicht zu teuer. Ein Regelwerk kostet zwischen 40 und 100 Euro und man kann sich sehr lange damit beschäftigen...
Wer sich ein halbwegs aktuelles PC Game kauft, dass 8-10h Spielspaß erlaubt oder mal auf seinen Steam Account die Summe an ausgegebenen Geld für noch nie gespielte Spiele ansieht, weiß, was ich meine.
Und in Punkte "Jugendliche" - nein, die spielen Rollenspiele nicht, weil sie zu teuer sind.
Der Budget Preis existiert übrigens nicht selten, weil ein Verlag die Taschenbuchausgabe liefert.

Ich sehe aber drei Tendenzen, die das Hobby verteuern (teilweise künstlich bzw. unnötig):

1. Zumindestens im Tanelorn gibt es den Trend auf jeden Hypetrain mit aufzuspringen. Ausserdem verleitet sehr viel dazu, sich für ein neues System zu interessieren und es dann auch zu kaufen. Crowdfundings und Actual Plays sind auch nicht gerade Bremsen in diesem Impuls.

2. Rollenspieler konsumieren inzwischen mehr und produzieren nicht mehr selbst. Man kauft lieber ein Abenteuer und spielt es in einer Region, für die man das Quellenbuch gekauft hat, anstatt, dass man sich selber was ausarbeitet. Das ist sicherlich dem Maß an Freizeit geschuldet, dass man nicht mehr hat.

3. Was inzwischen aber (leider) in Mode ist, ist, Leute über Medien zu begeistern, die dann mehr konsumieren, als sie eigentlich bräuchten.
Dazu gibt es dann AddOn Zeug, der wenn wirklich notwendig, ärgerlich ist, wenn er Geld kostet, ohne wirklich etwas zum Spielgefühl beizutragen.
Und nicht selten ist von außen betrachtet, gar nicht so ersichtlich, ob man die Spezialwürfel oder Karten, oder Mats, Token, Marker wirklich braucht.
(Und da lobe ich das Tanelorn, weil man das da wirklich gut erfährt, wenn man fragt)

Ich finde mich in allen drei Tendenzen selbst wieder und da hilft wirklich nur Disziplin.
Andererseits: Wenn ein Verlag keinen Umsatz macht, gibt es den Verlag irgendwann nicht mehr...
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Arkam am 8.11.2022 | 09:41
Hallo zusammen,

Rollenspiel ist, wenn man sich auf die Grundregeln beschränkt in Deutschland nicht teurer geworden.
Cthulhu / Shadowrun / DSA 5 gibt es alle in einer 20 Euro Fassung. Das passende Würfelset mit den klassischen Rollenspielwürfeln bekommt man für unter 10 Euro. Ein passendes Abenteuer kostet 10 - 20 Euro.
D&D 5 ist mit seinen drei Büchern direkt deutlich teurer. Wobei ich ganz ehrlich auch nicht weiß ob man nur mit dem Spielerbuch auch erst Mal anfangen könnte. Die Abenteuer die ich so gefunden habe kosteten zwischen 30 - 50 Euro.

Wer noch weniger Geld ausgeben möchte sollte Mal auf den Seiten der Verlage suchen. Wenigstens bei Cthulhu findet man da immer wieder kostenlose Abenteuer. Wenn man dann noch Mal etwas Zeit in eine Internet Suche steckt findet man gerade zu den verbreiteten Systemen jede Menge kostenloses Material.
PDFs als Möglichkeit noch ein paar Euro zu sparen wurden ja schon erwähnt.
Für Handy und Tabletbesitzer gibt es dann noch Würfel Apps.
Auf dem PC kenne ich jetzt nur Würfel Bots für Discord und die Möglichkeit auf einem virtuellen Spieltisch zu würfeln. Aber wahrscheinlich gibt es da auch kostenlose Würfelprogramme.

Zum reinem Ausprobieren würde ich es tatsächlich Mal mit dem Mitspielen versuchen. Es gibt viele Onlinerunden die auch Anfänger gerne mit dazu nehmen oder sogar Proberunden die gerade für Neueinsteiger und Anfänger gedacht sind. Wie gut es mit der offline Rundensuche klappt kann ich mit einer seid Jahrzehnten festen Runde leider nicht beurteilen.
Zum reinen Ausprobieren ob Rollenspiel bei der eigenen Runde ankommt kann man wenigstens bei fast allen Systemen, Cthulhu, DSA 5 und Shadowrun habe  ich getestet, auch erst Mal mit den Schnellstart Regeln anfangen.

Wie schon mehrfach ausgeführt ist die hohe Kunst sich dann zu beschränken.
Wenn ich natürlich der Meinung bin das ich erst dann "richtig" spielen kann wenn ich alle Regelergänzungen und alles zur offiziellen Welt habe ist Rollenspiel natürlich extrem teuer.
Wenn ich mir dazu noch alles mögliche Zubehör wie Ausrüstungskarten, Spezialmarker, offizielle Charakterbögen oder Kartensets hole kommt noch etwas dazu.
Das ist aber nicht nötig.
Mit den Grundregeln, einer Weltbeschreibung und einem Abenteuer ist man schon super aufgestellt.

Wer natürlich weder Geld noch Zeit investieren möchte dem kann ich auch nicht helfen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 09:54
Bei sind die Ausgaben für Rollenspielprodukte eigentlich der tatsächlichen Spielzeit diametral entgegengesetzt. Je weniger ich spiele, desto mehr Zeit habe ich Bücher zu kaufen und vielleicht auch zu lesen. Wenn ich stattdessen gerade ein oder zwei Kampagnen am Laufen habe, kaufe ich fast gar nichts, weil die Vorbereitung für die konkrete Gruppe und Charaktere ja in gar keinem erwerbbaren Produkt angeboten werden kann. Und falls es ein Kaufabenteuer sein sollte: ein 20€-Abenteuer reicht locker für 8 Sessions.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Tarin am 8.11.2022 | 12:33
Wo kommt denn diese Rechnung her, dass der Einstiegspreis für Regelwerke unter den Mitspielenden aufgeteilt wird?
Ich kenne nicht eine Gruppe, wo das so lief oder läuft und auch im Tanelorn ist der SL oft genug der Käufer, der was neues anschleppt.
Der Einstiegspreis muss für junge Erwachsene allein stemmbar sein, in der Größenordnung von Taschengeld.

Ebenfalls die Rechnung, dass RPG günstiger als andere Hobbies sei - schon richtig. Aber Sportvereine, Musikunterricht, Reitbeteiligungen etc. werden meist nicht vom Jugendlichen sondern durch Eltern finanziert.

—————

Ist ROG deshalb jetzt zu teuer? Nö, aber für den Einstieg braucht es evtl. etwas Überwindung oder ein Geburtstagsgeschenk.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 8.11.2022 | 13:25
Wo kommt denn diese Rechnung her, dass der Einstiegspreis für Regelwerke unter den Mitspielenden aufgeteilt wird?
Ich kenne nicht eine Gruppe, wo das so lief oder läuft und auch im Tanelorn ist der SL oft genug der Käufer, der was neues anschleppt.
Der Einstiegspreis muss für junge Erwachsene allein stemmbar sein, in der Größenordnung von Taschengeld.

Ebenfalls die Rechnung, dass RPG günstiger als andere Hobbies sei - schon richtig. Aber Sportvereine, Musikunterricht, Reitbeteiligungen etc. werden meist nicht vom Jugendlichen sondern durch Eltern finanziert.

—————

Ist ROG deshalb jetzt zu teuer? Nö, aber für den Einstieg braucht es evtl. etwas Überwindung oder ein Geburtstagsgeschenk.

Doppelt, wenn der Interessierte und damit meist auch designierte SL seine Mitspieler erst einmal finden und überzeugen muss.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 8.11.2022 | 13:30
Warum sollen denn 20,- für den durchschnittlichen Jugendlichen nicht erschwinglich sein?
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Trichter am 8.11.2022 | 13:45
Wenn man ein bisschen auf Sonderangebote wartet halte ich Rollenspiel heutzutage eher noch für billiger als früher.

Vor ein paar Jahren gab es Shadowrun 5 als vollfarbiges Hardcover für 20 oder 30 Euro. Letztes Jahr habe ich mir Star Trek Adventures im humble bundle für unter 16 Euro geholt, inkl GRW, Starterkampagne und diversen Erweiterungen.
Solche Angebote gab es früher nicht oder nur viel seltener. Da war man gezwungen im lokalen Buchladen die Bücher zu Festpreisen zu kaufen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 8.11.2022 | 13:49
Warum sollen denn 20,- für den durchschnittlichen Jugendlichen nicht erschwinglich sein?

Weil es typischerweise nicht 20€ sind, welche einen Frischling ohne nähere Szenekenntnisse dann
 tatsächlich fürs nächste zusatzkostenfrei spielen lassen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 8.11.2022 | 13:58
Worauf beruht denn diese Aussage?

Wie schon mehrfach geschrieben, sind die bekanntesten Marken DSA5 (Grundregelwerke),  Cthulhu, Shadowrun (Grundregelwerk) und DnD (Einsteigerboxen + kostenfreies DnD Basic) in dieser Preislage zu haben.

Würfelsets gibt es beim großen A im 6er-Pack ab 13,- €
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 8.11.2022 | 14:01
Kommen Neulinge wirklich selbst darauf sich ein Rollenspiel zu kaufen?

Ich stell das mal stark in zweifel, ich denke es ist deutlich häufiger das man durch "Freunde & Bekannte" zum Rollenspiel kommt.
Ggf kommt man noch durch Computer"Rollenspiele" dazu, aber ansonsten?
Einfach in einem Spieleladen ein paar Euronen auf den Tisch legen um sich ein Buch zu kaufen? Daheim dann feststellen "oh da braucht mal merkwürdige Würfel dazu?"
Sicher schliesse ich nicht aus das so etwas auch mal passieren kann, Aber wie häufig passiert so etwas?
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Noir am 8.11.2022 | 14:20
Kommen Neulinge wirklich selbst darauf sich ein Rollenspiel zu kaufen?

Ich stell das mal stark in zweifel, ich denke es ist deutlich häufiger das man durch "Freunde & Bekannte" zum Rollenspiel kommt.
Ggf kommt man noch durch Computer"Rollenspiele" dazu, aber ansonsten?
Einfach in einem Spieleladen ein paar Euronen auf den Tisch legen um sich ein Buch zu kaufen? Daheim dann feststellen "oh da braucht mal merkwürdige Würfel dazu?"
Sicher schliesse ich nicht aus das so etwas auch mal passieren kann, Aber wie häufig passiert so etwas?

Früher eher nicht. Zuletzt sicher häufiger, durch Sendungen wir Big Bang Theory, Stranger Things und zum Beispiel die Rocket Beans und YouTube Influencer mit ihren P&P Sendungen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sashael am 8.11.2022 | 14:25
Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?

Gitarre (nutzbar) ab 120 €
Skiausrüstung ab 300 €
Strapazierbare Fuss- oder Basketbällle ab 40 €
Sportschuhe ab 40 € (Billigvariante, sonst ab 120 €)
Fotoausrüstung ab 500 € (kleines Starterpaket, wird schnell deutlich teurer)
DJ Kopfhörer ab 100 €

Und das sind wirklich die Ab-Preise, man kann da sehr schnell überall das 3-10fache löhnen, wenn man Bock drauf hat. Und das tun die Leute auch.

Im Vergleich ist Rollenspiel ein Hobby für Billigheimer.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 8.11.2022 | 14:32
Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?

Ich bin seit 18 Monaten Papa,... das ist ein sehr, sehr teures Hobby.

ps: Ich hab ähnliches schon auf der ersten Seite aufgelistet, es nur nicht an Gegenständen aufgemacht sondern an Kino, Konzert und Fußballstadion-besuchen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Fillus am 8.11.2022 | 14:51
Pen&Paper ist ein Hobby was sehr in der Sparte steckt und man im Normalfall nur mit einigen anderen Menschen ausüben kann. Vielleicht spielt auch der Frust eine Rolle, beim Preisempfinden. Während man bei einer Gitarre sich beim benutzen nur sich selbst im Wege stehen kann und Sportarten in vielen Vereinen ganz leicht ausgeübt werden können, muss man beim Rollenspiel erstmal eine Gruppe für genau das Spiel was man kauft finden. Vieles bleibt vermutlich einfach ungenutzt, oder versauert im Regal.

Kauft man ein Rollenspiel, oder wegen mir eine Rollenspielreihe ein, ist es das günstigste Hobby. Wenn man aber anfängt zu sammeln, ist man in dem Bereich, wo auch viele andere Hobby liegen. Mit ein paar hundert Euro im Monat kann man schon leicht dabei sein.

Sind Einsteiger- oder Starterboxen zu teuer? Verglichen mit Brettspielen, nein. Es für mich wird einfach Zeit, dass diese als Einstigesdroge  auch in den Supermarktketten, Drogerieketten und Spieleläden zu finden sind und das Personal auch darüber was erzählen kann. Wie viele Eltern und Großeltern hätten ihre (Enkel)Kinder gerne mehr weg von der Elektronik und kaufe teure Brettspiele die zu Weihnachten einmal gespielt werden und nie wieder auf den Tisch kommen.
Höhere Verkaufszahlen, mehr Sicherheit und mehr Gewinn für die Verlage. Davon wäre dann aber erstmal die bessere Bezahlung der Arbeit dran, bevor solche Einsteigerartikel tatsächlich günstiger werden könnten.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 14:59
Die Frage bleibt dann halt: wieviele Rollenspiel-Reihen mit Einsteiger-Box braucht es?

Für den Neuling ist es wohl am einfachsten, wenn es zum Einstieg nur D&D gibt. Evtl. noch Star Wars und Marvel um mehr Genres abzudecken.

Die ganze zweite und dritte Reihe an Entwicklern und alle Selbstverwirklicher balgen halt erst wieder um Sammler, Nostalgiker und Komplettieren. Da ist auch nix schlecht daran. Ich gehöre ja selbst dazu. (Und ich kaufe aus nostalgischen Gründen auch super gerne Einsteiger-Boxen.) Und ich finde die Sammler darf man ohne schlechtes Gewissen doch finanziell melken. Die stehen ja eigentlich drauf.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Trichter am 8.11.2022 | 15:16
Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?
Ich darf andere Hobbies haben? Ich dachte das ist von der Rollenspiel-Polizei verboten!!!11!!elf!!!  >;D

Grundsätzlich stimmt das aber; "echtes" (P&P) RPG ist unfassbar günstig wenn man die Spielzeit zu den Kosten ins Verhältnis setzt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 15:21
Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?
Strapazierbare Fuss- oder Basketbällle ab 40 €

Mach mal ein Foto von deinen Billys voller Fußbälle.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 8.11.2022 | 15:46
Es kommt auch auf die Einsteigerbox an, wie weit die man weiter brauchen kann. ZB kann man mit der PF2 Box oder dem Essential Kit von D&D 5e mehr machen als mit anderen Starterboxen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Fillus am 8.11.2022 | 16:20
Es gibt etliche Einsteiger Brett- und Kartenspiele. Warum sollte es da nicht eine große Auswahl an Einsteiger P&P gegeben. Wenn zum Geburtstag oder Weihnachten eingekauft wird, entscheidet oft die Optik des Kartons oder die Beratung (Oder Werbung im TV/Katalog/etc). Es gibt heute so viele Rollenspiele, die zu erlernen nicht schwieriger sind als manches Brettspiel. Es können Brett- und Kartenspiele zum Spiel des Jahres gekührt werden. Was wäre, wenn sie P&P mal mit aufnehmen würden?
Wunschdenken, ich weiß.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 8.11.2022 | 16:24
Worauf beruht denn diese Aussage?

Wie schon mehrfach geschrieben, sind die bekanntesten Marken DSA5 (Grundregelwerke),  Cthulhu, Shadowrun (Grundregelwerk) und DnD (Einsteigerboxen + kostenfreies DnD Basic) in dieser Preislage zu haben.

Würfelsets gibt es beim großen A im 6er-Pack ab 13,- €

Auf meinen bisherigen Erfahrungen mit Starterkits. Das D&D5 was ich gefunden habe ist so ein Magerfall. Das DSA5 SC würde deinen Angaben entsprechen und nach Inhaltsverzeichnis auch ganz gut aussehen, aber reicht das für den Anfänger um es zu lernen, bzw. was ist dann im 40€ Starterset?

Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?

...
Fotoausrüstung ab 500 € (kleines Starterpaket, wird schnell deutlich teurer)
...

Im Vergleich ist Rollenspiel ein Hobby für Billigheimer.

Und das ist dann die bis Stufe 5 Einsteigerbox ohne Magieband ... LBA(LensBuyingAddiction) hat vermutlich einen ICD-Code ...  ~;D

Aber ich kann halt weder eine Kamera noch eine brauchbare Linse selber bauen, wohl aber die Verbesserungen/Erleichterungen von Modell zu Modell erkennen.

Beim Rollenspiel fällt mir ersteres erheblich leichter und letzteres schwerer.

Edit: Sportverein -> Ausrüstung 15€ + 5€ Aufnahme und dann 18€ im Monat.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sashael am 8.11.2022 | 17:35
Mach mal ein Foto von deinen Billys voller Fußbälle.
Ich kann dir ein Foto vom Kleiderschrank eines Kumpels besorgen. Mit den Fan T-Shirts seines Lieblingsvereins, die er sich jedes Jahr kauft.

Der Fussball steht im direkten Vergleich mit einem der vielen Grundregelwerke, mit denen man (theoretisch) jahrelang spielen kann. Wer da ein ein vollfarbiges Hardcoverbuch für 60 € im Vergleich "zu teuer" findet, hat Wirtschaft offensichtlich Null verstanden.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 8.11.2022 | 17:39
Ich kann dir ein Foto vom Kleiderschrank eines Kumpels besorgen. Mit den Fan T-Shirts seines Lieblingsvereins, die er sich jedes Jahr kauft.

Der Fussball steht im direkten Vergleich mit einem der vielen Grundregelwerke, mit denen man (theoretisch) jahrelang spielen kann. Wer da ein ein vollfarbiges Hardcoverbuch für 60 € im Vergleich "zu teuer" findet, hat Wirtschaft offensichtlich Null verstanden.

Jedes Jahr nur ein Fan Shirt, das ist ja schon bei bloßen zwei (!) Rollenspielhardcovern á 60 Euro zuverlässig versägt. Den Schrank voller Fan Shirts möchte ich sehen, der an einen soliden Rollenspielschrank preislich rankommt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 8.11.2022 | 17:52
Und ich habe in 30 Jahren D&D es noch niemals höher als bis Level 7 geschafft (von idiotischen Power-Gamer-One-Shots abgesehen) und musste trotzdem mir bei jeder neuen Edition alles bis Level 20 mitandrehen lassen.

Für mich macht eine Einsteigerbox preislich viel mehr Sinn als 4kg-Hardcover, die ich nie verwenden werde. Geht wohl den meisten Casual-D&D-Spielern so.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 8.11.2022 | 18:36
War wohl auch ein Grund, dass wohl die B/X und die BECMI Boxen so aufgeteilt wurden. Wenn man nur bis Level 7 oder 8 spielte, holte man sich nur die B/X oder B/E Boxen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Nebelwanderer am 8.11.2022 | 19:32
Finde ich nicht.

Ich finde das Rollenspiel als Spielleiter relativ kostspielig ist, aber als Einsteiger unter Veteranen gibt es glaube ich kein günstigeres Hobby, da ausser Würfel und Bleistift (Wobei es auch Rollenspieler geben mag die selbst die bereitwillig teilen) man nichts mitbringen muss.

Ist man SL und möchte die Welt jedoch SotA präsentieren, kommt man um die Splatbooks nicht herum, das kann schonmal ins Geld gehen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 8.11.2022 | 20:14
Ich denke wir schauen das auch sehr aus einer Blase herraus an, ich kenne einige die sind mit ihrem einzigen Rollenspiel sehr zufrieden und haben gar keinen Bedarf an einem zweiten oder dritten.

Die :t: blase hier dürfte mehr als ein System haben das gekauft wird, das macht es natürlich teurer.

Auch war es doch so das Rollenspiel eher von gebilderteren Leuten gespielt wird - jedenfalls ist gefühlt (mitlerweile) die Akademikerdichte unter Rollenspielern sehr hoch und damit postuliert auch das Geld das man als Verlag abschöpfen kann. Das wird dann wohl auch gemacht.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 8.11.2022 | 22:42
Kommen Neulinge wirklich selbst darauf sich ein Rollenspiel zu kaufen?

Ich stell das mal stark in zweifel, ich denke es ist deutlich häufiger das man durch "Freunde & Bekannte" zum Rollenspiel kommt.
Ggf kommt man noch durch Computer"Rollenspiele" dazu, aber ansonsten?
Einfach in einem Spieleladen ein paar Euronen auf den Tisch legen um sich ein Buch zu kaufen? Daheim dann feststellen "oh da braucht mal merkwürdige Würfel dazu?"
Sicher schliesse ich nicht aus das so etwas auch mal passieren kann, Aber wie häufig passiert so etwas?

Habe ich bei uns im Rollenspielverein inzwischen mehrfach mitgekriegt. Da kamen Leute die sich Rollenspiele (Starter-Boxen aber auch normale Regelwerke... und ja, auch D&D5) geholt haben und sich selbst reingearbeitet haben jetzt dann aber (als sie vom Verein mitgekriegt haben) auch mal sehen wollten wie das bei anderen Leuten laeuft (und evtl. zu schauen, ob sie irgendwas "falsch" gemacht haben ;) )

Zahlenmaessig ist es schwer zu sagen wie viele es sind, sicherlich die Minderheit, aber definitiv mehr als niemand und genug, dass es mir als "ist schon mehrfach passiert" im Gedaechtnis geblieben ist.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Prisma am 9.11.2022 | 07:14
Nun sind eine Menge Möglichkeiten genannt worden. Aber RPG kann auch bei aktuellen Preisen besonders günstig sein: Einfach sehr viel weniger kaufen! (Ich weiß ... was für ein Schock!!) Als ich angefangen habe hatten wir ein, zwei AD&D2nd GRWs und Würfel am Tisch. Nicht mal "richtige" Charakterbögen! Der SL hatte noch ein offizielles Abenteuer. Aber meist lief es auf DIY-Abenteuer hinaus. Mit Miniaturen haben wir fast nie gespielt. Immer mit Karopapier, Bleistift und Radiergummi.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Tintenteufel am 9.11.2022 | 08:07
Ich habe jetzt nicht mitgelesen, aber mbMn gibt es viele tolle, sehr günstige bis völlig kostenlose Möglichkeiten zu spielen. Die Produkte jedoch sind allgemein hochwertiger und sicher auch kostenintensiver in der Produktion geworden. Was auch heisst, dass die Obergrenze sehr viel höher liegt als in den 1970ern. Auch proportional.

EDIT: Um auf die konkrete Frage im Betreff zu antworten: Ich würde sagen nein, da es möglich ist mit sehr geringem finanziellen Aufwand zu spielen. Wer mehr will, wird aber eben auch bedient.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sashael am 9.11.2022 | 08:31
Jedes Jahr nur ein Fan Shirt, das ist ja schon bei bloßen zwei (!) Rollenspielhardcovern á 60 Euro zuverlässig versägt. Den Schrank voller Fan Shirts möchte ich sehen, der an einen soliden Rollenspielschrank preislich rankommt.
Was ist denn bitte ein "solider Rollenspielschrank"?

Ich war jahrelang mit zwei Systemen vollkommen zufrieden und habe erst nach nem Jahrzehnt angefangen, andere Rollenspiele zu sammeln.
Wenn ich dazu nen Fussbalfan auf dem gleichen Fanniveau heranziehe, war der schon ungefähr 300x im Stadion, hat Vereins-Merch im Wert von mehreren tausend Euro, hat vielleicht sogar seinem Kind den Fussballclub bezahlt inklusive Komplettausrüstung und so weiter.

Sorry, aber du versuchst hier eine Einmalinvestition (die in beiden Fällen gleichwertig wäre) mit einem langjährigen Intensiv-Hobbyisten zu vergleichen.
Den Obstkorb kannst du behalten. ;)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 9.11.2022 | 10:16
Wie seht ihr das? Ist es okay so wie es ist? Sollte es wieder schlichtere Bücher zum Budget-Preis geben, damit auch alle mitspielen können?

Ich greif das mal aus dem OP auf,...

Und stelle die Frage ob denn wirklich alle mitspielen wollen,...?
Tatsächlich macht Rollenspiel auf mich eher den eindruck das es nicht gerade für Leute aus "ärmeren" verhältnissen ist. Jedenfalls wenn ich mich in der Szene umschaue - ja da sind auch Leute dabei denen es finanziell nicht wirklich gut geht aber etwa die Typischen "Harz4er" fehlen so ziemlich.

Für mich stellt sich da die Frage "Ist das nur meine Blase oder ist das an anderer Stelle anderst?"

Was mir diesbezüglich passiert ist dieses Jahr:
Auf einem Con sagte mir ein Teilnehmener das er eigentlich sich den Conbesuch nicht leisten konnte (140€) aber es wäre ein bekannter der angemeldet war abgesprungen und hätte ihm einfach den Platz "geschenkt".
Auf einem anderen Con in einem Jugendtreff in einer ... will mal sagen "nicht gar so betuchten Gegend der Stadt" meinte der Leiter des Treffs das zwar ab und zu mal Brettspiele gemacht wurden aber Rollenspiele im sub 1% bereich davon wären. (Also er sagte das dieses Jahr es einmal jemand einen Raum dafür haben wollte).

Meine "Denkkette" - welche ich hier auch mal hinterfragen will läuft also so:
These: Rollenspiel machen eher "gebildete" also eher Gymnasiasten und weniger Hauptschüler. Daraus resultiert das nach einigen Jahren Rollenspieler die dann noch spielen auch ausreichend Geld haben für das Hobby da sie wohl seltener in H4 landen.

Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Raven Nash am 9.11.2022 | 10:43
Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?
Müssen wir in der selben Blase leben.  ;)

War und ist in meiner Wahrnehmung genau so. Meine These ist aber, dass es weniger mit "Bildung" zu tun hat (also Gymnasium vs. Hauptschule), sondern mehr mit "Sozialisierung". Wenn man im Elternhaus, Nachbarn, Bekannte, Freunde, etc. als einzige Wochenendgestaltung "Saufen" erlebt, als einzige Abendgestaltung "Fernsehen" und als einzigen Sport "Fußball", nimmt man das als normal an. Das ist hier kein "Herabwürdigen" - so kenne ich es vom Land her. Gibt in den kleinen Dörfern auch nicht wirklich Alternativen.
Ich kann mich noch gut an die Familie meiner Ex erinnern, die vom Land kam: Wochenende kamen Freunde der Eltern, oder sie gingen zu denen - und irgendwann war keiner mehr nüchtern. Bruder fuhr in die Disko und bis zu 1 Promille galt man nicht als fahruntauglich. War ganz normal.  Einziges "Gesellschaftsspiel" waren Kartenspiele. Großteil hatte eine Höhere Schule abgeschlossen, übrigens.  ;)

Und dann hab ich dem Bruder und einem Cousin mal RPG gezeigt - und siehe da, die fanden das sehr cool. Der Cousin ist dann später in die Stadt gezogen und war lange Zeit Teil unserer Gruppe.

Meine These ist also, dass es oft einfach am Umfeld liegt und dem, was diese als "normal" erachtet.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 9.11.2022 | 10:49
Was ist denn bitte ein "solider Rollenspielschrank"?

Alter.  ::)

Den Obstkorb kannst du behalten.

Sagt der, der seine  Darstellungen von Post zu Post relevant abändert. Ich müsste dem jetzt jedesmal hinterherlaufen, vielen Dank, keinen Bock, also - nein.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 9.11.2022 | 10:52
These: Rollenspiel machen eher "gebildete" also eher Gymnasiasten und weniger Hauptschüler. Daraus resultiert das nach einigen Jahren Rollenspieler die dann noch spielen auch ausreichend Geld haben für das Hobby da sie wohl seltener in H4 landen.

Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?

Das finde ich interessant kommt hier aber ein bißchen vom Thema ab. Mach dazu doch einen neuen Thread auf (vielleicht auch mit Umfrage ?).
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 10:53
Wochenende kamen Freunde der Eltern, oder sie gingen zu denen - und irgendwann war keiner mehr nüchtern. Bruder fuhr in die Disko und bis zu 1 Promille galt man nicht als fahruntauglich. War ganz normal.  Einziges "Gesellschaftsspiel" waren Kartenspiele.

Also ich kann auch Rollenspiel mit Alkohol haben. :P

Wochenende abends ist für Party reserviert und Rollenspiel findet an Abenden während der Woche statt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: CK am 9.11.2022 | 11:30
Meine These ist also, dass es oft einfach am Umfeld liegt und dem, was diese als "normal" erachtet.
Kann ich bestätigen - ich habe schon immer mit Leuten aus den verschiedensten sozialen Umfeldern gespielt. Die gebildeteteren Schichten haben da vllt eine niedrigere Einstiegshürde, aber der Rollenspielvirus macht vor keiner Schicht halt. Zwar war der Anteil von Gymnasiasten immer höher, aber auch mit Hauptschülern war der Spaß derselbe.

Ein Mitspieler hat jahrelang eine Marzahner Jugendeinrichtung mitbetreut und die Kids dort mit Rollenspiel  von der Straße geholt - für einige dort war DS das erste "Buch", mit dem sie sich mal auseinandergesetzt und darin geschmökert haben, nachdem Uhrwerk mal ein Ladung der Einrichtung spendiert hatte.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 11:31
Das teuer ist halt eine Frage der Perspektive.
Und aus Kundensicht ist das halt eine mehrdimensionale Abwägung von angenommenem Nutzen vs. Kosten (Geld, aber auch weiterem eigenen Aufwand bei Vorbereitung und Spiel) vs. verfügbarem Budget vs. alternativen bekannten Herangehensweisen, sei es Selber machen, second hand oder auch andere Freizeitgestaltung.
Und viel davon ist vom Informationsstand und weiteren Besonderheiten des Gefragten abhängig (Z.B: elektronische Ausstattung, vorhandene potentielle Mitspieler, Einzugsgebiet zur Suche, verfügbare Freizeit, ggf Kosten für Spieltermine, sei es Fahrt, Verzehrzwang oder Raummiete…)
Gerade die verfügbare Freizeit des Betreffenden wie auch des Umfelds ist denke ich ein wichtiger Punkt. Die Schulreformen haben da einigen Druck auf die Freizeitaktivitäten aufgebaut, sieht man z.B. auch an den Sportvereinen. Uni soll auch nicht mehr so frei sein wie früher(?).
Und damit halt auch verknüpft: für was bekomme ich überhaupt auch genügend (inkl. Reserve für den Schwund) Mitspieler? Das hier schon erwähnte Budgetteilen fällt ja z.B. auch nicht vom Himmel. 
Da kann keine einheitliche Antwort bei rauskommen und die Anbietersicht ist noch gar nicht mit drin.
Für einen einzelnen Einsteiger ohne Ahnung und Netzwerk sieht das denke ich schon nach einer nicht trivialen Risikoinvestition aus. 
Für mich ist Rollenspiel maximal günstig – ich hab schon alles und alles mehr ist Luxus (und wahrscheinlich auch noch 2.nd Hand). Für Autoren ist das natürlich die schlechteste Antwort, da nahezu keine Nachfrage mehr, darf aber dann halt eigentlich auch nicht in „Rollenspiele sind doch so günstig“ einfließen.
Ggf. wäre die Frage eher: Ist Rollenspiel für (Neu?)Kunden zu teuer geworden oder 2. Stufe bezpgen auf die Anbieterseite: warum reicht die Nachfrage nicht für einen Mindestlebensstandard von Vollzeitautoren. 

 
Also ich kann auch Rollenspiel mit Alkohol haben. :P
 
Hatten wir nach einem TPK (oder beinahe?)  aufgegeben – don´t drink and dice!

Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 11:49
Hatten wir nach einem TPK (oder beinahe?)  aufgegeben – don´t drink and dice!

Wenn der Spielleiter unter den Tisch gesoffen wird, kann er niemanden mehr killen. Und nach seinem Fadenriß kann man dem SL am nächsten Tag viel erzählen, was so passiert ist.  >;D

 :btt:
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Raven Nash am 9.11.2022 | 13:14
Also ich kann auch Rollenspiel mit Alkohol haben. :P
Ich nicht. Ich kann auch keine Alkoholisierten ab.
Trifft sich also gut, dass in meiner Runde nur einer ist, der überhaupt Alk trinkt - und das darf er gerne an allen anderen Tagen tun.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sashael am 9.11.2022 | 15:15
Sagt der, der seine  Darstellungen von Post zu Post relevant abändert. Ich müsste dem jetzt jedesmal hinterherlaufen, vielen Dank, keinen Bock, also - nein.
Du darfst mir jetzt entweder nachweisen, dass ich meine Darstellung relevant gändert habe, oder diese Anschuldigung zurückziehen.

Und das meine ich ernst.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 9.11.2022 | 15:27
Du darfst mir jetzt entweder nachweisen, dass ich meine Darstellung relevant gändert habe, oder diese Anschuldigung zurückziehen.

Aber gerne doch!

Du bist von
Fußbälle ab 40 Euro
auf
Schrank voller jährlich neu gekaufter Fanshirts
auf
300x im Stadion plus Merch für tausende Euro plus Fußballclub und Komplettausrüstung für das Kind
gekommen.

Voilá:

Strapazierbare Fuss- oder Basketbällle ab 40 €
Ich kann dir ein Foto vom Kleiderschrank eines Kumpels besorgen. Mit den Fan T-Shirts seines Lieblingsvereins, die er sich jedes Jahr kauft.
Wenn ich dazu nen Fussbalfan auf dem gleichen Fanniveau heranziehe, war der schon ungefähr 300x im Stadion, hat Vereins-Merch im Wert von mehreren tausend Euro, hat vielleicht sogar seinem Kind den Fussballclub bezahlt inklusive Komplettausrüstung und so weiter.

Und vielen lieben Dank hierfür:
Und das meine ich ernst.

Das ist grandios.  ~;D
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sashael am 9.11.2022 | 17:31
Aber gerne doch!

Du bist von
Fußbälle ab 40 Euro
auf
Schrank voller jährlich neu gekaufter Fanshirts
auf
300x im Stadion plus Merch für tausende Euro plus Fußballclub und Komplettausrüstung für das Kind
gekommen.

Voilá:

Und vielen lieben Dank hierfür:
Das ist grandios.  ~;D
Aber ansonsten gehts noch?

DU hast einen (1) Fussball mit einem "soliden Rollenspielregal" gleichgesetzt und damit einen vollkommen unsinnigen Vergleich gezogen. Ich habe DEINE Angaben (volles Regal Bücher) mit den Kosten eines ebenso engagierten Fussbalfans verglichen und DANN wirfst du mir vor, ich würde meine Argumentationsbasis von Post zu Post ändern?

Sag mal HAKTS?
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Nodens Sohn am 9.11.2022 | 17:37
Meine These ist aber, dass es weniger mit "Bildung" zu tun hat (also Gymnasium vs. Hauptschule), sondern mehr mit "Sozialisierung".

Ich seh das ebenso. Ich erfuhr das erste Mal vom Rollenspiel in meiner Kindheit von meinem Cousin, der zwar "nur" die Hauptschule besuchte aber dennoch nicht unbelesen und erst recht nicht ungebildet war. Mein erster Rollenspielkreis bestand damals, hälftig aus Gymnasiasten und Hauptschülern.

Und in meinem "Con um die Ecke" (der lediglich 2€ Eintritt kostet) hatte ich in den letzten Runden, die ich dort als SL anbot, auch ehemalige Förderschüler. Es mag zwar sein, dass das Gros der Spielenden das Gymnasium absolviert haben, da ihnen das Bücherlesen meist schon mit in die Wiege gelegt wurde. Aber ich lernte als SL, dass man auf Cons (ohne Übernachtung und Vollpension) durchaus auch Spielende mit niedrigeren Schulabschlüssen am Tisch hat. Daher eher "Sozialisation" oder "Eigener Wille/Antrieb" und nicht "Bildung".

Und da ist natürlich (um nun zum OP wieder zurückzukommen) durchaus die Frage interessant, ob Rollenspiel zu teuer ist. Denn Schüler, vielleicht auch Studenten und andere, die wenig Schotter monatlich zur freien Verfügung haben. Überlegen sich vielleicht dreimal, ob sie überhaupt ein Regelwerk für 50 (oder mehr) Euronen kaufen. Und wenn man keinen Kontakt zur Rollenspielerblase hat, greift man natürlich zum bekanntesten Rollenspiel. Und die Frage nach einem Zweitrollenspiel stellt sich gar nicht erst.

Und es ist auch dabei glaube ich egal, ob über die Jahre hinweg Rollenspiel das günstigste Hobby der Welt ist. Den Preis der Bücher zahle ich ja nicht auf Jahre verteilt, sondern auf einem Schlag an der Kasse. Aus dieser Perspektive (und aus der damaligen eigenen Perspektive als Schüler) muss ich schon sagen, dass Rollenspiel zu teuer ist.
Immerhin kauft man ja nur ein Buch - Ein Buch für 50-70€.

Aus meiner jetzigen Perspektive und meinem starken Hang zum Sammeln und Aufholen von Dingen die ich mir in meiner Jugend nicht leisten konnte ist Rollenspiel ein sehr günstiges Hobby. - Es kommt eben auf die Perspektive an.

PS: Noch eine Ergänzung und Bezugnahme auf den Titel: Zu teuer "geworden" ist es eigentlich nicht. Die Preise waren schon zu Beginn der Rollenspielzeit recht hoch.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Eismann am 9.11.2022 | 17:42
Meiner Beobachtung nach landen die meisten Einsteiger, die nicht über Bekannte reinkommen, die schon Bücher haben, bei D&D. Also ist daraus folgend die eigentliche Frage, ob D&D für Einsteiger zu teuer ist. Denn die kostenlosen oder günstigeren Angebote werden sie vermutlich gar nicht erst suchen, weil sie nichts von ihnen wissen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 9.11.2022 | 17:48
Meiner Beobachtung nach landen die meisten Einsteiger, die nicht über Bekannte reinkommen, die schon Bücher haben, bei D&D. Also ist daraus folgend die eigentliche Frage, ob D&D für Einsteiger zu teuer ist. Denn die kostenlosen oder günstigeren Angebote werden sie vermutlich gar nicht erst suchen, weil sie nichts von ihnen wissen.

Ich mache gerade die Erfahrung, dass man mir die usseligsten DnD-Bücher für absurde Summen abkauft. Für mein Gefühl sind das alles eher Einsteiger oder Semi-Einsteiger, die aber trotzdem "Grabmal der Vernichtung" o.ä. haben wollen.

Ich weiß nicht, inwiefern das relevant ist, aber es fällt mir jedenfalls sehr auf. 
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 17:49
Meiner Beobachtung nach landen die meisten Einsteiger, die nicht über Bekannte reinkommen, die schon Bücher haben, bei D&D. Also ist daraus folgend die eigentliche Frage, ob D&D für Einsteiger zu teuer ist. Denn die kostenlosen oder günstigeren Angebote werden sie vermutlich gar nicht erst suchen, weil sie nichts von ihnen wissen.

Und in die Überlegungen fließt dann nicht eine Rechnung über x erfolgreiche Sitzungen ein, sondern die Abschätzung, ob ihnen das wirklich so viel Spaß machen wird wie vermutet und ob sie die dafür notwendige Gruppe lange genug zusammen bekommen werden.

Was also eigentlich notwendig wäre um die Verkaufszahlen hoch zu bekommen, wären gute, bekannte, lokale Spieletreffs. Dann sieht diese Rechnung für den Interessenten idealerweise besser aus und weitere Käufe kommen dann meist auch (meiner Erinnerung nach eher als in festen Runden zu Hause, wo man sich auf den SL verlassen kann/verlässt alles zu richten).
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Teylen am 9.11.2022 | 18:16
Ich habe nicht den Eindruck das Rollenspiel zu teuer geworden sind oder wesentlich teurer sind.

Gerade wenn ich betrachte das zwischen 1997 und Heute 2 1/2 Dekaden liegen.
Ich mein '97 habe ich so 50 Pfennig maximal ne Mark für eine Eiskugel bezahlt, Heute sind es zwischen 1,5 bis 2 Euro, also knapp 3 bis 6 DM. Pro. Einzelner. Eiskugel. Wird trotzdem massig gegessen.

Tatsächlich habe ich den Eindruck, beim durchgehen der Kickstarter, dass Rollenspiele und gerade die Grundregelwerke in funktionaler Form, deutlich billiger geworden sind.
In Bezug auf 95% des Zubehör braucht man es entweder nicht, wie Storyteller/DM Screens oder es gibt billig Alternativen (Würfel).

Ich persönlich mag hochglanz Papier und Farbe. Wenn man das rausnimmt, wird das Produkt für ""die Jugend"" auch nicht attraktiver.


Plus es gibt einen ganzen Sack Rollenspiele, die entweder kostenlos zum selber Drucken sind, oder sehr billig verkaufte Magazine.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Crackers am 9.11.2022 | 18:32
Ich greif das mal aus dem OP auf,...

Und stelle die Frage ob denn wirklich alle mitspielen wollen,...?
Tatsächlich macht Rollenspiel auf mich eher den eindruck das es nicht gerade für Leute aus "ärmeren" verhältnissen ist. Jedenfalls wenn ich mich in der Szene umschaue - ja da sind auch Leute dabei denen es finanziell nicht wirklich gut geht aber etwa die Typischen "Harz4er" fehlen so ziemlich.

Für mich stellt sich da die Frage "Ist das nur meine Blase oder ist das an anderer Stelle anderst?"

Was mir diesbezüglich passiert ist dieses Jahr:
Auf einem Con sagte mir ein Teilnehmener das er eigentlich sich den Conbesuch nicht leisten konnte (140€) aber es wäre ein bekannter der angemeldet war abgesprungen und hätte ihm einfach den Platz "geschenkt".
Auf einem anderen Con in einem Jugendtreff in einer ... will mal sagen "nicht gar so betuchten Gegend der Stadt" meinte der Leiter des Treffs das zwar ab und zu mal Brettspiele gemacht wurden aber Rollenspiele im sub 1% bereich davon wären. (Also er sagte das dieses Jahr es einmal jemand einen Raum dafür haben wollte).

Meine "Denkkette" - welche ich hier auch mal hinterfragen will läuft also so:
These: Rollenspiel machen eher "gebildete" also eher Gymnasiasten und weniger Hauptschüler. Daraus resultiert das nach einigen Jahren Rollenspieler die dann noch spielen auch ausreichend Geld haben für das Hobby da sie wohl seltener in H4 landen.

Wie sieht es aus, hat da jemand erfahrungen? Ist es nur meine ggf. scheuklappenbeschränkte Sicht der Dinge?


Rollenspiel ist tatsächlich mehr in höheren Bildungsgruppen verbreitet. Das liegt nicht nur an den Preisen der Produkte selbst, sondern an verfügbaren finanziellen Rahmen für Freizeit im allgemeinen. Rollenspiel ist ja an sich erstmal frei von Kosten, denn immerhin kann man sich ja einer Gruppe anschließen und kostenlos reinschnuppern.

Aber für Geringverdienende gibt es dabei große Hürden:

Anfahrt - Für viele nur ein Zeitfaktor, bei Geringverdienern aber ein finanzieller Faktor. Vor allem wenn es bis in die späten Abendstunden geht und der Rückweg via ÖPNV je nach Wohnort (meist Stadtrand) deutlich schwieriger wird, da ein Taxi für den Notfall einfach nicht in Frage kommt. Auch ÖPNV kostet Geld und nicht jeder der betroffenen hat ein Monatsabo.

Das mitbringen von Getränken/Snacks ist oft nicht leistbar

Wenn spontan Pizza bestellt wird, wird es hier ebenfalls kritisch. Das kann sich schlicht nicht jeder leistern.

Das hat erstmal also nicht alles nur mit der Sozialisierung, sondern auch mit den Finanzen zu tun.
Daraus ableiten, dass Rollenspielprodukte zu teuer sind kann man aber nicht. Das Budget reicht da einfach für gar kein Hobby, so traurig das ist und so wichtig gerade da Möglichkeiten zum Eskapismus wären.

Tatsächlich waren Teile meiner aktuellen Spielgruppe einige Jahre in der Tretmühle Hartz IV, trotz Arbeit. Es hat mehrere Sitzungen gedauert, bis die beiden ihre Probleme mit spontanen Essensbestellungen, zu langen Spielabenden oder Planungen zu alternativen Standorten geäußert haben, aus Angst vor Ächtung. Wir haben das gut gelöst bekommen (es gab Essen, im Notfall wurden sie nach Hause gefahren usw.) und das ist mittlerweile auch kein Thema mehr. Aber die Kosten für Rollenspiel sind nicht nur der Kauf von Stift und Papier, das vergisst man aber sehr leicht. Gerade der Druck, der entstand wenn jemand gefragt hat ob man mal eben was zu essen bestellen soll wurde mir als enorm unangenehm beschrieben. Und das kann ich nachvollziehen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 9.11.2022 | 18:47
Das teuer ist halt eine Frage der Perspektive.
... verfügbare Freizeit, ggf Kosten für Spieltermine, sei es Fahrt, Verzehrzwang oder Raummiete…)
...

Es gibt hier einen öffentlichen Treffpunkt, der war einmal ideal für Rundenfindung oder auch dauerhaftem Spielen. Aber es wurde immer teurer und das hat sich halt auch in den dann sich einfindenden gespiegelt. Das Regelwerk hatten nur 2 der 4-5 Spieler und der DM. Und der hat dann nebenbei auch eine Kampagne geschmissen, weil es ein paar Ausbauwerke nicht mehr ohne Mondpreise zu bekommen gab. (WH3)
Nach Corona wurde es noch teurer und die spieltauglichen Bereiche deutlich reduziert - das wird jetzt wohl nur noch etwas für ein Ersttreffen unter "Bessergestellten".
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 9.11.2022 | 19:09
Also meine Spieler trinken nur Leitungswasser und gegen Essen sind wir alle eingestellt. Wir spielen bei mir zu Hause, weil die mietbare Location (11€ pro Nase, nur Spielleiter kommen gratis rein) während der Woche schon um 22:00 zu macht und ich meine Wohnung anbiete. Spart mir die Anreise. Als Spielleiter muss ich sowieso als einziger Zeit ins Vorbereiten investieren.

Ich biete ihnen Tee, Kaffe aus der DeLonghi, 3 verschiedne Sorten Milch und 9 verschiedene Sorten Bier an. Wird alles abgelehnt. Einmal hatte einer um heißes Wasser gebeten statt dem üblichen kalten. Kein Witz. Trinke ich halt als einziger Tee und Bier.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Settembrini am 9.11.2022 | 20:29
Zitat
Aber für Geringverdienende gibt es dabei große Hürden:

Anfahrt - Für viele nur ein Zeitfaktor, bei Geringverdienern aber ein finanzieller Faktor. Vor allem wenn es bis in die späten Abendstunden geht und der Rückweg via ÖPNV je nach Wohnort (meist Stadtrand) deutlich schwieriger wird, da ein Taxi für den Notfall einfach nicht in Frage kommt. Auch ÖPNV kostet Geld und nicht jeder der betroffenen hat ein Monatsabo.

Das mitbringen von Getränken/Snacks ist oft nicht leistbar

Wenn spontan Pizza bestellt wird, wird es hier ebenfalls kritisch. Das kann sich schlicht nicht jeder leistern.

Das halte ich alles für Gerüchte. Also zertifizierter Ex-Armutsjugendlicher war nichts davon ein realistisches Hindernis. Die einzigen Hürden waren und sind Leute, die sich für was Besseres halten und einen nicht mitspielen lassen (Grüße an Jolly Orc an der Stelle).
Gerade arme Jugendliche haben und kaufen eher Chips, Cola und Pizza als was anderes. Lieferando-gedöns mit veganem Gulasch auf Udun-Nudeln an einem DiesDasChutney schon eher ein ausgrenzendes Moment.

 
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Crackers am 9.11.2022 | 20:38
Das halte ich alles für Gerüchte. Also zertifizierter Ex-Armutsjugendlicher war nichts davon ein realistisches Hindernis. Die einzigen Hürden waren und sind Leute, die sich für was Besseres halten und einen nicht mitspielen lassen (Grüße an Jolly Orc an der Stelle).
Gerade arme Jugendliche haben und kaufen eher Chips, Cola und Pizza als was anderes. Lieferando-gedöns mit veganem Gulasch auf Udun-Nudeln an einem DiesDasChutney schon eher ein ausgrenzendes Moment.

Das ist vermutlich einfach eine individuelle Frage. Ich denke, das habe ich zu allgemein geschrieben. Meine Mitspieler waren zwar keine jugendlichen, aber klar gibt es auch Menschen, für die das von mir aufgezählte kein Hindernis ist. Von daher: Entschuldige bitte, natürlich ist das nur eine Anekdote gewesen, die ich vermutlich zu sehr verallgemeinert habe.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: HEXer am 9.11.2022 | 20:43
Mal ne Frage: Habt ihr alle keine anderen Hobbies zum Preisvergleich?




Im Vergleich ist Rollenspiel ein Hobby für Billigheimer.

Sorry, darum sollte es hier ja gerade nicht gehen:

Ich meine das explizit nicht im Vergleich zu anderen Hobbies, sondern im Vergleich zu „früher“ und dazu, ob die finanzielle Einstiegshürde für manche Leute inzwischen zu hoch ist.

Und nein, ich zum Beispiel habe keine anderen Hobbies. Mit 100 € Budget im Monat für alles, was neben Wohnen und Essen "extra" ist, wird das auch schwierig.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Mogelpack am 9.11.2022 | 20:48
Nach meinem Empfinden und persönlichen Eindrücken in meiner eigenen "Blase" ist Rollenspiel tatsächlich ein eher intellektuelles Hobby. Mir fällt nicht ein einziger Mitspieler (seit über 30 Jahren RPG) ein, der nicht mindestens Abitur hatte. Aber das hat ja nichts mit Armmut oder Überteuerung zu tun. Solche Thesen, das dies mit mehr Geld einher geht, stimmen nicht unbedingt, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.

Zu teuer geworden? Was Regelwerke anbetrifft bitte auch mal vergleichen, welchen Standard an Qualität (Vollfarbig usw.) wir heutzutage gewöhnt sind. Das betrifft ganz besonders die Mainstream-Regelwerke. Hier kommt es sicher auf den Geschmack der Gruppe an, welche RPG´s denn überhaupt gespielt werden wollen. Aus eigener Erfahrung: Wir hatte nie mehr als 2 Regelwerke und das hat gereicht. Regelfragen konnten am Abend, am Tisch, vor dem Beginn geklärt werden.

Problematischer sehe ich da schon die Begleitkosten für Anfahrt, Verpflegung, Räumlichkeiten usw. Ich selbst bin auch schwankend, wo ich in Zukunft RPG anbieten werde. Online ist da tatsächlich die einzige Alternative, wenn keiner Platz zur Verfügung stellen kann. Auch wenn die Runde tatsäch vor Ort statt finden könnte. Das setzt aber einen gut funktionierenden Rechner voraus.

Da ist also m.M. die Frage falsch gestellt. Nicht das Rollenspiel ist teurer geworden, sondern halt eben die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Ich kann nur hoffen, das eine Mehrzahl an Gruppen sich davon nicht abschrecken lassen und Lösungen finden.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Runenstahl am 9.11.2022 | 21:40
Da das alles (zumindest mMn) vom Thema wegführt, habe ich dazu mal einen neuen Thread aufgemacht in dem ich nach Schulabschluß und Lebensstandard frage:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124225.0.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124225.0.html)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Arkam am 9.11.2022 | 22:06
Hallo zusammen,

so langsam artet die Diskussion etwas aus. Denn anfallende Nebenkosten wie Anfahrt, gegebenenfalls Essen und Trinken oder Kosten für den Spielort haben ja Nichts mit dem Rollenspiel direkt zu tun. Ich gebe ja gerne zu das es wenn man mobil ist deutlich einfacher mit der Tischrundensuche ist und ein ordentlicher Rechner das Onlinspiel an genehmer macht aber das sind doch Sachen die man nicht dem Rollenspiel als Produkt zuordnen und in dessen Preis einrechnen sollte.

Selbst D&D 5 kann nachdem was ich auf https://www.qrpg.de/dnd-dungeons-and-dragons-einsteiger/ (https://www.qrpg.de/dnd-dungeons-and-dragons-einsteiger/) gelesen habe im sparsamsten Falle nur mit Spielerhandbuch und Einstiegsabenteuer gespielt werden. Ja das wären dann immer noch 62 €. Das ist aber schon Mal deutlich weniger als die 142 € mit allen drei Büchern und dem kommerziellen Einstiegsabenteuer.
Ich denke Mal das es aber auch jede Menge freie Abenteuer gibt mit denen man auch anfangen kann.
Ja macht den Einstieg sicherllch nicht einfacher aber spart eben auch 100 €.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sashael am 10.11.2022 | 04:52
Und nein, ich zum Beispiel habe keine anderen Hobbies. Mit 100 € Budget im Monat für alles, was neben Wohnen und Essen "extra" ist, wird das auch schwierig.
Schon, aber du HAST ja bereits Rollenspiele und musst für dein Hobby rein gar nichts mehr bezahlen.

Also  bleibt die Frage, ob die Einstiegshürde höher liegt als früher, und das lässt sich mit einem klaren "Nein" beantworten.
Es gibt kostenlose Rollenspiele im Netz und jeder Hannes und sein Hund haben mindestens ein Smartphone, auf das man sich dann noch kostenlose Würfelapps runterladen kann.

Wer will, kann ins Hobby mit absolut Null Kosten einsteigen und wer Interesse hat, findet diese Dinge auch.

Ich glaube aber nicht, dass sich deine Frage tatsächlich darum dreht, mit wie wenig Kosten man Rollenspiel betreiben könnte (nämlich 0,00 €) und dann ist man in meinen Augen für eine nachhaltige Antwort auch gezwungen, Vergleiche anzustellen.

Ist Rollenspiel im Gegensatz zu früher unangemessen teurer geworden?
Früher war es nicht möglich, sich so einfach kostenlos mit (legalem) Material zu versorgen, heute schon, Frage beantwortet, Thread kann zu.

Ist aber nicht das, was dir in dem Zusammenhang als Antwort ausreicht, oder?

Tatsächlich ist Rollenspiel ein Hobby, bei dem man heute theoretisch aufgrund der verfügbaren kostenlosen Materialien die Inflation aus der Betrachtung der Kosten komplett rauslassen könnte. Welches Hobby kann das noch von sich behaupten?

Auf der anderen Seite ist es auch deutlich kommerzialisierter geworden, kostet also in dem Bereich, in dem sich "Vollfans" wie wir tummeln, mehr als vor 25 Jahren, weil wir MEHR sammeln als damals, weil uns auch MEHR angeboten wird. Aber will das ein Einsteiger? Ziemlich unwahrscheinlich.

Und auch wenn du das nicht en detail diskutiert haben möchtest: Alles ist teurer geworden. Und für potentielle Interessenten wird sich die Frage nach vergleichbaren Hobbyangeboten immer stellen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: aikar am 10.11.2022 | 07:04
Was Sashael sagt. Volle Zustimmung.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 10.11.2022 | 12:23
Anekdotische Evidenz dagegen:

D&D-Starterset Deutsch für €12.99 (https://www.mueller.de/p/dungeons-dragons-starterset-drachen-der-sturmwrack-insel-2837325/)

Und man muss nichtmals das Geld Amazon in den Rachen schmeißen
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Megavolt am 10.11.2022 | 12:24
Anekdotische Evidenz dagegen:

D&D-Starterset Deutsch für €12.99 (https://www.mueller.de/p/dungeons-dragons-starterset-drachen-der-sturmwrack-insel-2837325/)

Und man muss nichtmals das Geld Amazon in den Rachen schmeißen

Nice!
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Jens am 10.11.2022 | 12:45
17€ mit Lieferung, Müller gibts nicht überall ;)

Damals hab ich als sehr armer Schüler damit angefangen, DSA Boxen zu kaufen - eine nach der anderen. Vom Inhalt war ich immer ein wenig enttäuscht, bis ich für 70 Mark, nachdem ich einen ganzen Sommer lang extra dafür Zeitungen ausgetragen hatte, die Magiebox kaufen konnte. Ich glaube die Basisbox kostete 40 Mark, das hatte ich mir dann zusammengespart und auch für die Kampfbox ("Mit Mantel, Schwert und Zauberstab") hatte ich irgendwann etwas übrig, aber ich wollte unbedingt diese kleinen Bücher mit dem Penta- und dem Heptagramm drauf haben... Außerdem waren da ja echt jede Menge Zauber drin. Da lohnte sich die wochenlange Arbeit.

Macht man das heute mit DSA muss man sich glaube ich... 3 Magiebände kaufen oder so? Immerhin gibts die auch als Paperback im handlichen A5 Format.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 10.11.2022 | 12:56
Macht man das heute mit DSA muss man sich glaube ich... 3 Magiebände kaufen oder so? Immerhin gibts die auch als Paperback im handlichen A5 Format.

Ich glaube im 20€-Grundbuch von DSA5 sind nicht viel weniger Zauber drinnen. Aber wenn man ausgefallenere magische Klassen spielen will und noch mehr Zauber haben, dann gibt es Aventurische Magie 1-3.

Das ist irgendwie hier die Grundsatzfrage: will ich ein spielbares Spiel haben, oder beschwere ich mich, weil ich - wenn ich ALLES haben will - ich wahrscheinlich beinahe im 4stelligen Euro-Bereich lande? (Ansonsten gibt es natürlich noch die gratis Regel-Wiki.)

Als jemand aus der Generation AD&D 2nd Edition habe ich die Komplettsammlung halt sowieso nie als erreichbar angesehen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: RackNar am 10.11.2022 | 13:00
Anekdotische Evidenz:

Ich habe damals die DSA Sachen bei Schmidtspiele im Lagerverkauf bekommen. Natürlich ist alles teurer geworden   ~;D
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 10.11.2022 | 13:05
DSA 5 hat ein Grundregelwerk mit dem man losspielen kann. Einzig der Monsterteil ist sehr knapp. Da man in Aventurin, aber eh oft gegen Humanoide kämpft und NSC und SC nach den gleichen Regeln funktionieren ist das kein Problem.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 11.11.2022 | 09:21
DSA 5 hat ein Grundregelwerk mit dem man losspielen kann. Einzig der Monsterteil ist sehr knapp. Da man in Aventurin, aber eh oft gegen Humanoide kämpft und NSC und SC nach den gleichen Regeln funktionieren ist das kein Problem.

"DSA 5 hat ein "Grundregelwerk" das du mit den "früheren" Regelwerken nicht vergleichen kannst da hier bewusst dinge raugeschnitten worden sind"

jetzt macht deine Aussage Sinn :-P

DSA 3 war aufgeteilt in 3 Boxen und du hattest Regeltechnisch alles (Basisbox, Mantel Schwert und Götter Magier), Regionalboxen waren reiner Fluff

DSA 4 hatte die Wege Bücher (schon teurer) aber mit Helden, Schwert Magier, Geweihte ... hattest du "generell" alles bis auf Alchemie und Elementarbeschwörung die dann später noch nachgereicht worden sind. hier wurde also schon etwas "weiter ausgeholt"

DSA 5 hat ein Grundregelwerk (günstig) um dir dann zu sagen "ja übrigens wir haben hier noch Magiebücher für weitere Klassen und ach ja in den Reginalbüchern gibt's auch noch regeln und hey wir haben auch schon 3 Bücher rein für Kampfregenl usw"


Generell denke ich daher es ist mittlerweile Mode den "Content" auf mehrere Bücher auszustrecken. Was die Sache natürlich dann unübersichtlich macht. Selbst Schatten des Dämonenfürsten ist ja so das du neben dem GRW noch die beiden "Demon Lord Companions" hast die eigentlich Zeug beinhalten (gerade das erste) das eigentlich ins GRW gehörten (laut Text im Buch) aber "dann wäre das GRW zu groß geworden". Dann hast du weitere Pfade und Abstammungen auch in (wie ich erst dachte) Fluff Hintergrund PDFs und dann noch n paar weitere PDFs mit weiterem kram. Ja es sind da nur "ein paar EUR" aber Schwalb hat da das "DLC" quasi für Rollenspiele gemacht *lach*



Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 11.11.2022 | 10:20
"DSA 5 hat ein "Grundregelwerk" das du mit den "früheren" Regelwerken nicht vergleichen kannst da hier bewusst dinge raugeschnitten worden sind"

In welcher Form ist die Aufteilung von DSA4 in 3 oder 4 Bücher um mit hauptregelwerkompatiblen Regeln spielen zu können wirklich hilfreicher und kostengünstiger für einen Einsteiger? Und wenn wir uns über die Preise aufregen ist ja das Argument, dass das für die Anfänger zu viel ist, denn wer sein Leben dem Hobby überantwortet hat, wird diesen Betrag wohl auch noch stemmen können. Reicht dann ja für Jahrzehnte Spielzeit.

Abgesehen davon ist das "bewusst rausgeschnitten" so auch nicht richtig. Ich habe lieber eine langsamere Veröffentlichung über einen größeren Zeitraum, wo auch Zeit bleibt das Material zu testen als hunderte Seiten total unausgegorenes Material. DSA4-Wunschvolumen anyone?

Wer bei DSA4 spät eingestiegen ist und die Boxen verpasst hat, wer also erst bei DSA4.1 eingestiegen ist, hat die Pein wohl auch verpasst. Da lässt sich dann leicht im Rückblick alles schönreden.

Und wer bei DSA5 spät einsteigt - also jetzt -, hat ja auch wieder die gleiche Situation wie die DSA4.1-Spieler: Kodex der Helden, usw.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 11.11.2022 | 10:31
Man kann mit dem DSA5 GRW absolut spielen.

Der generische Krieger reicht bspw. völlig um alle Kriegerakademien abzubilden.

Gleiches gilt für die meisten Magierakademien.

Das man jede Akademie und jeden Beruf mit einem eigenen Werte-Paket versieht ist imho reiner Bloat. Zum spielen und zum darstellen der Welt ist das nicht erforderlich.

Das Gleiche gilt beim Dämonenfürsten. Ich spiele mit GRW only und mir fehlt genau gar nichts. Mehr geht immer, ist aber nicht erforderlich.

Das ist mein Punkt: Natürlich ist mit Allem und scharf teuer. Aber es geht eben auch gut nur mit dem GRW.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 11.11.2022 | 10:38
Und wer schon alles gekauft (und gelesen) hat, weil er Fan ist, freut sich ja auch, wenn mehr kommt.

Gerade das Format beim Dämonenfürsten fand ich super: viele kleinere und kostengünstigere Veröffentlichungen, die man auch mal zwischendurch lesen kann, ohne in hunderten Seiten pflichtbewußt runtergeklopften, aber langweiligen Beschreibungen zu versumpfen.

Wobei ich mit der Umstellung des Formats später auf mehr aber kleinere Seiten nicht wirklich zufrieden war.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 11.11.2022 | 11:41
Und wer schon alles gekauft (und gelesen) hat, weil er Fan ist, freut sich ja auch, wenn mehr kommt.

Gerade das Format beim Dämonenfürsten fand ich super: viele kleinere und kostengünstigere Veröffentlichungen, die man auch mal zwischendurch lesen kann, ohne in hunderten Seiten pflichtbewußt runtergeklopften, aber langweiligen Beschreibungen zu versumpfen.

Wobei ich mit der Umstellung des Formats später auf mehr aber kleinere Seiten nicht wirklich zufrieden war.

richtig lesen: ich habe das nicht negativ gesagt das Schwalb hier rausballert wie nix .... das Problem ist nur das die Übersicht langsam flöten geht wo was den drin stände. Nicht umsonst machen sich schon Fans Listen wo was drin steht weil es teilweise nicht ganz logisch ist.


und man meckerte bei DSA 4 rum das alles so aufgebläht ist... während es bei DSA 5 genauso gemacht wird find ich immer wieder witzig :)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Ma tetz am 11.11.2022 | 11:53
Wenn man Alles betrachtet, gebe ich Dir Recht. Ich finde, was die Veröffentlichungspolitik angeht DSA5 sogar schlimmer, als 4.x.

Aber 5 hat ein echtes Grundregelwerk. Das hatte die 4. Auflage nicht. Die Basisregeln waren ja eher eine Einsteigerbox, wenn ich mich Recht erinnere.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Zanji123 am 11.11.2022 | 12:14
Wenn man Alles betrachtet, gebe ich Dir Recht. Ich finde, was die Veröffentlichungspolitik angeht DSA5 sogar schlimmer, als 4.x.

Aber 5 hat ein echtes Grundregelwerk. Das hatte die 4. Auflage nicht. Die Basisregeln waren ja eher eine Einsteigerbox, wenn ich mich Recht erinnere.

die Basisregeln von DSA 4 waren in einer Box weil DSA zu der Zeit IMMER in einer Box war :-)
Die Regeln dadrin waren komplett und spielbar und es gab ja auch eine Box für Magie

nur waren die Regeln dann relativ schnell obsolet da DSA 4.1 rauskam
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 11.11.2022 | 12:38
die Basisregeln von DSA 4 waren in einer Box weil DSA zu der Zeit IMMER in einer Box war :-)
Die Regeln dadrin waren komplett und spielbar und es gab ja auch eine Box für Magie

nur waren die Regeln dann relativ schnell obsolet da DSA 4.1 rauskam

Nein. Das stimmt so nicht. Die DSA4-Basis-Box war zu den anderen Boxen einfach nicht kompatibel. Man konnte also nicht langsam erweitern, sondern musste nochmals mit den 3 anderen Boxen von vorne anfangen.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Teylen am 11.11.2022 | 13:40
Und nein, ich zum Beispiel habe keine anderen Hobbies. Mit 100 € Budget im Monat für alles, was neben Wohnen und Essen "extra" ist, wird das auch schwierig.
Ich mag nicht unhöflich sein, allerdings wie kommst du auf 100€ im Monat für Rollenspiele so das kein Platz für anderes bleibt?
Wenn ich auf mein Budget für Vampire sehe, sind die Rollenspielausgaben für die letzten paar Monate auf die Strom-/Handykosten für die Online Runde beschränkt.

Der Hauptfokus liegt aktuell auf Rivals, gefolgt von Spielen wie "Hunter" die ich wahrscheinlich eher sammle und separat Crowdfundings.
Wenn ich Rivals streiche und nicht alles zur WoD kaufen würde, wäre ich weiterhin eine Rollenspielerin die aktuell Rollenspiel spielt.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: HEXer am 11.11.2022 | 13:50
Ich mag nicht unhöflich sein, allerdings wie kommst du auf 100€ im Monat für Rollenspiele so das kein Platz für anderes bleibt?
Wenn ich auf mein Budget für Vampire sehe, sind die Rollenspielausgaben für die letzten paar Monate auf die Strom-/Handykosten für die Online Runde beschränkt.

Ich verstehe die Frage nicht: Ich hab 100€ im Monat für alle Ausgaben außer Essen und Wohnen. Wenn ich also neben bekleidet durch die Gegend Rennen auch noch Rollenspiel machen möchte, habe ich - nicht keinen Platz, sondern - kein Geld für anderes Hobby.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: RackNar am 11.11.2022 | 13:53
Man konnte deine Aussage so lesen, dass du 100 € im Monat fürs Rollenspiel ausgibst.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: KhornedBeef am 11.11.2022 | 13:56
Gemeint war, dass aufgrund der finanziellen Beschränkung die zusätzlichen Hobbys eher nicht drin sind, oder?

Edit: ah zu langsam. Ne, finde nicht,  dass man das anders lesen kann. Und wohlwollend wäre, erstmal nachzufragen
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: RackNar am 11.11.2022 | 14:00
Edit: ah zu langsam. Ne, finde nicht,  dass man das anders lesen kann. Und wohlwollend wäre, erstmal nachzufragen

Wenn du mich meinst, ich habe es auch nicht so gelesen ;-) ABER ich kann nachvollziehen wenn es so gelesen wurde.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Sphinx am 11.11.2022 | 14:02
Hmm ich würde sagen ich gebe schon mehr aus als ich müsste.
Da ich mich recht stark auf DnD eingeschossen hab dreht sich darum das meiste.

5 Euro / Monat DnD Beyond das ich alles dort Teilen kann. Was die kosten für meine Spieler bei 0 lässt. Bekomme hin und wieder mal 10 Euro hier oder da von ihnen dafür.
15 Euro / Monat für Bücher -> Alle 2 - 3 Monate mal ein Digitales Quellenbuch/Abenteuer,.... für weniger als 30 Euro. (Wäre mehr wenn sie mal wieder neue Material auf Deutsch als Buch rausbringen würden, für die englische Version reicht mir auch das PDF). Oder mal ein Kickstarter wenn es was cooles gibt. Hab aber genug Material das ich eigentlich nichts neues mehr bräuchte :)
10 Euro/ Monat für meinen Webserver. Da läuft FoundryVTT drauf über das wir Online spielen, aber auch meine 2 Firmenwebseiten und andere Projektseiten, unser Teamspeak Server,... Also schwer zu sagen wie viel ich dafür fürs Rollenspiel definieren würde.
X Euro Rollenspiel Spontankäufe, auch wenn ich Krösus bin, bin ich doch in der Glücklichen Situation nicht jeden Euro umdrehen zu müssen.
Wenn es ne Tischrunde wird, könnte man natürlich noch Fahrkosten (Ländlicher Raum) und Knabberkram/Essen bestellen mit reinrechnen. Aber das ist richtig schwer zu bemessen. Hab eh zu wenig Tischrunden ATM da sie nicht wieder zum laufen gekommen sind nach den ganzen Lockdowns.

Ich sach mal so ein Kinobesuch mit meiner Frau ist teurer als die Regelmäßigen ausgaben fürs Rollenspiel. Ich bin aber auch ehr Genügsam, ich brauche nicht jedes Rollenspiel Produkt und hab mir das Sammeln abgewöhnt weil es eh nur Platz (In echt oder auf der Festplatte) wegnimmt und selten bis gar nicht genutzt wird.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 11.11.2022 | 14:06
Wenn ich also neben bekleidet durch die Gegend Rennen auch noch Rollenspiel machen möchte, habe ich - nicht keinen Platz, sondern - kein Geld für anderes Hobby.

Gemeint war wohl, dass du wenn du mal eine gewissen Grundausstattung hat (und mit Quellen wie Humblebundle vertraut ist), es eigentlich keinen Grund gibt weiter ins Hobby Rollenspiel investieren zu müssen. Selbst das Sammlerherz kriegt für 20€ im Monat mehr ab, als man jemals lesen könnte.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.11.2022 | 14:59
"DSA 5 hat ein "Grundregelwerk" das du mit den "früheren" Regelwerken nicht vergleichen kannst da hier bewusst dinge raugeschnitten worden sind"
Zeig mir mal den Vorgänger mit Regeln etc für Mundane, Zaubernde und Geweihte



jetzt macht deine Aussage Sinn :-P

Zitat
DSA 3 war aufgeteilt in 3 Boxen und du hattest Regeltechnisch alles (Basisbox, Mantel Schwert und Götter Magier),.....DSA 4 hatte die Wege Bücher (schon teurer) aber mit Helden, Schwert Magier, Geweihte
Kreaturen?
Zitat
DSA 5 hat ein Grundregelwerk (günstig) um dir dann zu sagen "ja übrigens wir haben hier noch Magiebücher für weitere Klassen und ach ja in den Reginalbüchern gibt's auch noch regeln und hey wir haben auch schon 3 Bücher rein für Kampfregenl usw"
und braucht man die?

die Basisregeln von DSA 4 waren in einer Box weil DSA zu der Zeit IMMER in einer Box war :-)
Die Regeln dadrin waren komplett und
Show me? wo waren da Geweihte?
Du meintest nicht das Light RW unter falschem Etikett?

Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Teylen am 11.11.2022 | 15:04
Ich verstehe die Frage nicht: Ich hab 100€ im Monat für alle Ausgaben außer Essen und Wohnen. Wenn ich also neben bekleidet durch die Gegend Rennen auch noch Rollenspiel machen möchte, habe ich - nicht keinen Platz, sondern - kein Geld für anderes Hobby.
Ja, das ist der Punkt den ich nicht verstehe, nach einer einmal Investition, bei der von den 100€ etwas übrig bleibt, kann ich danach rollenspielen.
In dem nächsten Monat brauche ich dann nicht weiter zu investieren und kann weiterhin rollenspielen während dann ggf. andere Hobbies dazu kommen.

In einem Monat, wo ich viel Geld in meine WoD Leidenschaft stecke, gebe ich natürlich nichts für andere Hobbies aus.
In einem Monat wo ich kein Geld in meine WoD Leidenschaft stecke, kaufe ich mir Kratzbücher, Diamantmalbilder, Zeug zum felzen, Zeug zu Arcane oder andere Shows die ich mag.
Die einzige konstante monatliche Hobby Ausgabe die ich habe, ist mein Amazon Prime Account (Netflix habe ich dank Familie).
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 11.11.2022 | 15:28
Auf der anderen Seite ist es auch deutlich kommerzialisierter geworden, kostet also in dem Bereich, in dem sich "Vollfans" wie wir tummeln, mehr als vor 25 Jahren, weil wir MEHR sammeln als damals, weil uns auch MEHR angeboten wird. Aber will das ein Einsteiger? Ziemlich unwahrscheinlich.

 :d

bliebe also nur die zielgruppenzentrische Kommunikation

DAS braucht ihr zum Losspielen (etwa ein GRW das auch wirklich Basis abbildet)
- ratazonk an der Kasse - 20 Euro und los geht es (20 Euro ist ein Pegasuspreis)

DIES ist für Liebhaber mit gähnender Leere im Regal und drückender Enge im Geldbeutel
(und zum Glück gibt es ja Contentschaffende, die da für Abhilfe sorgen)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: unicum am 11.11.2022 | 15:31
Ich verstehe die Frage nicht: Ich hab 100€ im Monat für alle Ausgaben außer Essen und Wohnen. Wenn ich also neben bekleidet durch die Gegend Rennen auch noch Rollenspiel machen möchte, habe ich - nicht keinen Platz, sondern - kein Geld für anderes Hobby.

Ok das ist ... wenig. Trozdem denke ich das du genügend Material hast um Rollenspiel zu machen. Sicher nicht die gleichen wie jemand der oberen 10.000 die auch mal "nur für den GenCon" in die USA fliegen (und dann über NewYork (bei Tiffani vorbeischauen) und London (bei GW Vorbeischauen) aber - das mach ich auch nicht. (Ich kenne auch nur einen der so etwas in der art mal machte und der ist CEO in einem Weltweit tätigen Unternehmen)

Was hab ich dieses jahr für Rollenspiel ausgegeben,... 35€ (Tatsächlich ein Abenteuerband wo eine Gruppe sagte "das wollen wir mal spielen")
Ansonsten... nichts.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Gunthar am 11.11.2022 | 17:27
Und nein, ich zum Beispiel habe keine anderen Hobbies. Mit 100 € Budget im Monat für alles, was neben Wohnen und Essen "extra" ist, wird das auch schwierig.
Das tönt aber ganz krass.  :o wtf? €100.- für den ÖV, Mobiltelefonabo usw. Das reicht ja nirgends hin.  :'( :( Tönt nach Hartz4. :( Ist niemandem zu wünschen. :( Hab auch schon ganz unten durchmüssen. Da bleibt kein Geld für allfällige Überraschungen übrig. Und auch kein Geld für reale RPG-Bücher. Zum Glück gibt es Humblebundles und auf DTRPG einen Haufen Gratisrollenspiele, so dass man trotzdem dem Hobby frönen kann.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: Maarzan am 11.11.2022 | 17:33
Ich würde die Diskussion bis hier versuchen zusammen zu fassen:

Die eigentliche Hürde zur Beteiligung an unserem Hobby ist nicht primär Geld, sondern das Wissen, wo es Sachen für wenig bis kein Geld gibt und wie man dafür dann eine Spielrunde zusammen bekommt.
Ggf. kommt dann halt noch der Wille zur Beschränkung auf das Basismaterial und sonst DIY an, aber da wären wir vermutlich auch beim "passende Gruppe finden", welche diese Limitierung oder auch inoffizielles Material dann akzeptiert.
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: HEXer am 11.11.2022 | 18:21
In einem Monat, wo ich viel Geld in meine WoD Leidenschaft stecke, gebe ich natürlich nichts für andere Hobbies aus.
In einem Monat wo ich kein Geld in meine WoD Leidenschaft stecke, kaufe ich mir Kratzbücher, Diamantmalbilder, Zeug zum felzen, Zeug zu Arcane oder andere Shows die ich mag.
Die einzige konstante monatliche Hobby Ausgabe die ich habe, ist mein Amazon Prime Account (Netflix habe ich dank Familie).

Ich glaube (völlig wertfrei!), dass das der Unterschied ist: Ich hab keine WoD Leidenschaft, sondern eine Rollenspielleidenschaft. Das ist leider nur sehr wenig spezifisch auf ein System beschränkt, obwohl ich da schon besser werde... ;)
Titel: Re: Ist Rollenspiel zu teuer geworden?
Beitrag von: tartex am 11.11.2022 | 23:14
Berichte von der Großstadtfront, dass ein Cocktail jetzt 14€ kostet.