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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Nebelwanderer am 10.01.2023 | 23:38

Titel: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Nebelwanderer am 10.01.2023 | 23:38
Ganz kurz zu meiner Ausgangsbasis -

Ich habe keine Ahnung von der OGL, ich habe mit 3.5 aufgehört D&D zu spielen und bin zu Pathfinder 1 gewechselt und da verblieben -

Ich habe verstanden das WotC irgendwie an Produkten über 75K mit verdienen möchte und die Lizenz streicht, und wenn es noch teurer wird Mitverdienen möchte, abr Grundätzlich das System frei Verfügbar gestaltet.

D.h. ich darf ein Setting auf D20 Basis entwickeln, vermarkten, mich auf die Grundbücher berufen und wenn es so gut ist das es sehr viel Geld abwirft kann WotC sagen - Es gehört uns, wir entwickeln das Setting weiter, benutzen deine NSC und schreiben Romane.

Habe ich das jetzt irgendwie Falsch aufgefasst? Ist es nicht immer so Im Lizenzgewerbe gewesen? Ich erinnere mich an Shadowrun das sich nicht auf ED beziehen durfte weil die rechte wo anderst legen. Ullises würde es auch nicht geil finden wenn ich Raidri in meinen Romanen verarbeiten würde ohne Berechtigungen.

Es gibt richtig tolle RPGs aus dem Ausland die wegen Lizenzrechten nicht übersetzt werden dürfen, wo ist gerade das Problem,..

Erklärt es bitte für Dummys
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Tintenteufel am 10.01.2023 | 23:44
Dieser (lebende) Artikel von Mike Shea (https://mikeshea.net/thoughts_on_the_ogl_1_1.html) gibt die Problematik ganz gut wieder. Sind auch einige weiterführende Links drin.

Und das ist der ausführliche Faden hier im Forum. (Nein, es geht nicht nur um D&D 5e!) (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124510.msg135129213/topicseen.html#new)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: WulfBorzagh am 11.01.2023 | 00:26
Ich habe verstanden das WotC irgendwie an Produkten über 75K mit verdienen möchte und die Lizenz streicht, und wenn es noch teurer wird Mitverdienen möchte, abr Grundätzlich das System frei Verfügbar gestaltet.

Kurz gesagt: Richtig. Mit dem Problem, dass WotC dir aus heiterem Himmel die Lizenz entziehen kann und du auf deinen Büchern im Wert von 5000€ sitzen bleibst, weil dein T-Shirt zu blau ist oder sonst irgendwas nicht passt. (Worst Case Wohlgemerkt)


D.h. ich darf ein Setting auf D20 Basis entwickeln, vermarkten, mich auf die Grundbücher berufen und wenn es so gut ist das es sehr viel Geld abwirft kann WotC sagen - Es gehört uns, wir entwickeln das Setting weiter, benutzen deine NSC und schreiben Romane.

NIcht ganz. Deine IP bleibt deins. Also NSCs, Monster etc. und auch der Name deines Ablegers. Aber sie dürfen deine Zusatzregeln weiterverwenden und je nach Copyrightlage dein Setting benutzen und es selbst veröffentlichen, ohne dass du einen cent davon siehst bzw. änderungen vornehmen ohne dich vorher zu fragen. (Worst Case wohlgemerkt)


Habe ich das jetzt irgendwie Falsch aufgefasst? Ist es nicht immer so Im Lizenzgewerbe gewesen? Ich erinnere mich an Shadowrun das sich nicht auf ED beziehen durfte weil die rechte wo anderst legen. Ullises würde es auch nicht geil finden wenn ich Raidri in meinen Romanen verarbeiten würde ohne Berechtigungen.
Raidri ist eine IP von Ulisses bzw. dem Autor. DSA / Aventurien sind geschütze Begriffe in Deutschland. Sprich du darfst ohne Erlaubnis eigentlich nix damit machen. Inoffiziellen Content durfte man früher mit einem Disclaimer kennzeichnen und diesen für Umme verbreiten. Zumindest als DSA noch bei  Fanpro war. Wie Ulisses die Fan-Abenteuer ohne Monetären hintergedanken behandelt weiß ich leider nicht. Aber grundsätzlich könnte Ulisses dir sagen: Dur darfst keine inoffiziellen DSA Abentuer verschenken.
Die OGL war eine "Blanko-Lizenz". Du durftest alles aus einem bestimmten Dokument benutzen, aber z.B. keine Beholder in den Abentuern haben, wenn du diese auf Drivethrough oder so angeboten hast, da der Beholder eine IP von WoTC ist. Aber dein selbsterdachter Dämon Glubelflutz dufte drin vorkommen, oder die magische Banane, die nur von Gorillagenerälen benutzt werden darf.




Es gibt richtig tolle RPGs aus dem Ausland die wegen Lizenzrechten nicht übersetzt werden dürfen, wo ist gerade das Problem,..

Weil immer einer was dran verdienen möchte und im Zweifelsfall mehr als der andere. Oder es findet sich niemand, der derzeit das Risiko eingehen möchte ein NIschenprodukt mit viel Arbeit und kosten zu vermarkten ohne zu wissen, ob der deutsche Markt das will. (Ein Isländisches Spiel, von Schweden und Grönländern erdacht mit einer Zielgruppe von der Größe Svalbards könnte dazugehören)


Wulfi die Bananen auf der anderen Seite des Amazonas sind immer besser als die eigenen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Carus am 11.01.2023 | 02:03
Raidri ist eine IP von Ulisses bzw. dem Autor. DSA / Aventurien sind geschütze Begriffe in Deutschland. Sprich du darfst ohne Erlaubnis eigentlich nix damit machen. Inoffiziellen Content durfte man früher mit einem Disclaimer kennzeichnen und diesen für Umme verbreiten. Zumindest als DSA noch bei  Fanpro war. Wie Ulisses die Fan-Abenteuer ohne Monetären hintergedanken behandelt weiß ich leider nicht.

Kann bei Interesse hier (https://ulisses-spiele.de/fan-richtlinie/) und hier (https://ulissesspiele.zendesk.com/hc/de/articles/206848970-Inhaltsrichtlinie-f%C3%BCr-Scriptorium-Aventuris) nachgelesen werden.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zed am 11.01.2023 | 09:10
Zitat
Aber sie dürfen deine Zusatzregeln weiterverwenden und je nach Copyrightlage dein Setting benutzen und es selbst veröffentlichen, ohne dass du einen cent davon siehst bzw. änderungen vornehmen ohne dich vorher zu fragen. (Worst Case wohlgemerkt)

…und Dir außerdem die Lizenz jederzeit entziehen.

Mit Deiner Anerkennung der 1.1-Lizenz verzichtest Du außerdem darauf, gerichtlich gegen WotC vorzugehen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: General Kong am 11.01.2023 | 09:21
Aber dein selbsterdachter Dämon Glubelflutz dufte drin vorkommen, oder die magische Banane, die nur von Gorillagenerälen benutzt werden darf.

So ist die Regel! Genau so! Tötet Glubelflutze automatisch, kein Rettungswurf.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 11.01.2023 | 09:41
Mit Deiner Anerkennung der 1.1-Lizenz verzichtest Du außerdem darauf, gerichtlich gegen WotC vorzugehen.

Das ist der Punkt bei dem mir eigentlich der Hut sowas von hochgeht, naja ist US recht, da kann man dann halt militärisch gegen Hasbro vorgehen.
Vieleicht sehe ich das zu sehr mit einer deutschen Brille auf aber ich bin mir sicher ich kann in einen Mietvertrag reinschreiben das der gerichtsweg ausgeschlossen ist und bin mir noch sicherer das diese Klausel im Vertrag einfach ungültig ist und bei Juristen einen lachanfall auslösen wird.

<beitrag könnte spuren von ironie entzhalten>
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Tele am 11.01.2023 | 09:54
Eigentlich kann man nur froh sein, dass quasi kein deutscher Verlag (Uhrwerk, System Matters, Ulisses, Pegasus Truant etc.) Massiv auf den OGL Zug aufgesprungen ist. Es wurde ihnen immer wieder gesagt, dass sei unklug, aber die Geschichte zeigt, war wohl doch clever.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.01.2023 | 09:55
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?

Zitat
Die OGL war eine "Blanko-Lizenz". Du durftest alles aus einem bestimmten Dokument benutzen, aber z.B. keine Beholder in den Abentuern haben, wenn du diese auf Drivethrough oder so angeboten hast, da der Beholder eine IP von WoTC ist. Aber dein selbsterdachter Dämon Glubelflutz dufte drin vorkommen, oder die magische Banane, die nur von Gorillagenerälen benutzt werden darf.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 09:58
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?
Man konnte prinzipiell mal was für D&D5 machen und musste es nicht über die DM Guild vertreiben, sondern kann z.B. seinen eigenen Shop oder Crowdfunding verwenden. Meine 5e-Conversions für Myranor und Aventurien basieren zum Beispiel auf der OGL. Da brauche ich keine Beholder oder ikonische Namen aus den Forgotten Realms. Ich muss sie aber wegen der DSA-Gemeinschaftsinhalts-Lizenzen über Ulisses Ebooks vertreiben, über DM Guild wäre das gar nicht gegangen.

Eigentlich kann man nur froh sein, dass quasi kein deutscher Verlag (Uhrwerk, System Matters, Ulisses, Pegasus Truant etc.) Massiv auf den OGL Zug aufgesprungen ist. Es wurde ihnen immer wieder gesagt, dass sei unklug, aber die Geschichte zeigt, war wohl doch clever.
Uhrwerk: In Fate Core und Turbo Fate ist die OGL drin (Fate Kompakt zum Glück nicht mehr), Fateforge sowieso, Beowulf war meines Wissens auch geplant/in Arbeit. Ulisses übersetzt die Sachen von Paizo (Pathfinder, Starfinder), Kobold Press (Midgard/Mythgart 5e) und Journey to Ragnarok. Truant macht Adventures in Middle Earth.
Ist wahrscheinlich nicht "massiv" im Sinne von "Bringt das Unternehmen um", aber blöd ist es schon.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 11.01.2023 | 10:03
Nicht nur für 5e. Faktisch basiert die gesamte OSR auf der OGL 1.0a. Nicht nur zur Erzeugung der Regelwerke, sondern auch zum Teilen der ganzen kreativen Einfälle. Da wurde gewaltiges kreatives Potenzial freigesetzt. Durch die OGL konnten die Verlage und Kreativen ihre Einfälle auch gegenseitig nutzen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 10:06
Nicht nur für 5e. Faktisch basiert die gesamte OSR auf der OGL 1.0a. Nicht nur zur Erzeugung der Regelwerke, sondern auch zum Teilen der ganzen kreativen Einfälle. Da wurde gewaltiges kreatives Potenzial freigesetzt. Durch die OGL konnten die Verlage und Kreativen ihre Einfälle auch gegenseitig nutzen.
Wie schaut es mit Sword & Wizardry, DCC und Beyond the Wall aus? Weil in dem Fall würde es ja System Matters auch betreffen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Ma tetz am 11.01.2023 | 10:13
Beyond the Wall und DCC enthalten jeweils Verweise auf die OGL. Swords and Wizardry hab ich nicht, aber ich vermute es mal.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 10:16
Beyond the Wall und DCC enthalten jeweils Verweise auf die OGL. Swords and Wizardry hab ich nicht, aber ich vermute es Mal.
Danke. d.h. bis auf Pegasus (?) ist praktisch jeder größere deutsche Rollenspielverlag zumindest indirekt betroffen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 11.01.2023 | 10:26
Uhrwerk: In Fate Core und Turbo Fate ist die OGL drin (Fate Kompakt zum Glück nicht mehr), Fateforge sowieso, Beowulf war meines Wissens auch geplant/in Arbeit.
Warum ist denn die OGL in Fate? Ich dachte das wäre ein komplett eigenständiges System?

Müsste Pathfinder 2 nicht auch weit genug weg von DnD sein das sie ohne OGL auskommen?
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Tintenteufel am 11.01.2023 | 10:31
Die OGL ist halt nunmal in verdammt vielen Spielen drin.
Es wird sich zeigen, ob sie "einfach" ausgepflegt werden kann.
Betroffen durch OGL 1.1 sind schlichtweg sehr viele System, Unternehmen und Leute.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Olania am 11.01.2023 | 10:38
Warum ist denn die OGL in Fate? Ich dachte das wäre ein komplett eigenständiges System?

Müsste Pathfinder 2 nicht auch weit genug weg von DnD sein das sie ohne OGL auskommen?

Zu PF2 hab ich gestern einen guten Beitrag aus Mai 2022 gelesen. Der Post ist von Michael Sayre, Design Manager bei Paizo :

https://www.reddit.com/r/Pathfinder2e/comments/to624f/lets_talk_about_3rd_party_products_why_they_are/i2c2plz/

Aktuell ist OGL drin, es gab die Überlegung es für die 2. Edition umzuarbeiten aber der Extra Aufwand (auch in Bezug auf 3pp) war zu groß. Wahrscheinlich sieht man das heute anders.

Da der Link nicht direkt zum richtigen Kommentar geht, hier einmal der Kommentar:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: nobody@home am 11.01.2023 | 10:59
Warum ist denn die OGL in Fate? Ich dachte das wäre ein komplett eigenständiges System?

Einfach, weil's zu der Zeit (Spirit of the Century kam 2006 raus, Fate Core dann 2013) schon ein bekanntes und gängiges Lizenzmodell war -- mit Wizards und D&D hat das ansonsten nichts zu tun, und man kann für seine eigenen Fate-Produkte statt dessen auch die Creative-Commons-Lizenz (genauer CC-BY) verwenden, wenn man möchte. Guckst du auch hier (https://faterpg.de/fate-lizenz/).

(Nebenbei, in Fate Core selbst steht der Text keiner der beiden Lizenzen direkt drin, nur URL-Querverweise. Womit es erbsenzählerisch betrachtet ohnehin mindestens gegen die OGL auch schon in der 1.0a-Fassung verstößt, denn die schreibt das unter Punkt 10 ja eigentlich vor...)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zanji123 am 11.01.2023 | 11:14
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?

1) die Regeln waren den Spielern bekannt:
Als z.b. für Warcraft, WoW, Everquest oder sonstige "bekannte" IPs was rausgebracht worden ist, nahm man gern das an da die Regeln den meisten Spielern bekannt war und man nix neues erschaffen musste

2) man konnte immer mit "kompatibel mit dem größten Rollenspiel der Welt" werben
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: takti der blonde? am 11.01.2023 | 11:16
1) die Regeln waren den Spielern bekannt:
Als z.b. für Warcraft, WoW, Everquest oder sonstige "bekannte" IPs was rausgebracht worden ist, nahm man gern das an da die Regeln den meisten Spielern bekannt war und man nix neues erschaffen musste

2) man konnte immer mit "kompatibel mit dem größten Rollenspiel der Welt" werben

Beides übrigens Dinge, die wohl auch ohne OGL gehen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 11.01.2023 | 11:28
Moralische Themen lasse ich bewusst aussen vor.

Ich sehe folgende Dinge der neuen OGL als Problem:

1. Es sind nicht mehr alle Elemente für die OGL 1.1 offen, sondern nur Rollenspielprodukte. Das wird unter anderem für Content Creator zum Problem.
2. Als Hersteller muss man den WotC unheimlich viele Daten preisgeben.
3. Als Hersteller wird man ab einem gewissen Umsatz zur Kasse gebeten.
3.1 Crowdfunding mit OGL ist wegen des nicht prognostizierbaren Umsatzes unberechenbar. Ist man zu erfolgreich, muss man Tantiemen an WotC zahlen.
4. Wizards nimmt es sich heraus, alles, was unter OGL 1.1 veröffentlicht wird, selbst in die eigenen Produkte zu verwursten.
5. Wizards nimmt sich das Recht heraus, willkürlich Firmen oder Produkte von der OGL 1.1 auszuschließen.

Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 11:34
Moralische Themen lasse ich bewusst aussen vor.

Ich sehe folgende Dinge der neuen OGL als Problem:

1. Es sind nicht mehr alle Elemente für die OGL 1.1 offen, sondern nur Rollenspielprodukte. Das wird unter anderem für Content Creator zum Problem.
2. Als Hersteller muss man den WotC unheimlich viele Daten preisgeben.
3. Als Hersteller wird man ab einem gewissen Umsatz zur Kasse gebeten.
3.1 Crowdfunding mit OGL ist wegen des nicht prognostizierbaren Umsatzes unberechenbar. Ist man zu erfolgreich, muss man Tantiemen an WotC zahlen.
4. Wizards nimmt es sich heraus, alles, was unter OGL 1.1 veröffentlicht wird, selbst in die eigenen Produkte zu verwursten.
5. Wizards nimmt sich das Recht heraus, willkürlich Firmen oder Produkte von der OGL 1.1 auszuschließen.
+ man gibt explizit das Recht auf, Wizards im Fall des Falles klagen zu können.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zanji123 am 11.01.2023 | 11:39
Beides übrigens Dinge, die wohl auch ohne OGL gehen.

?? ich dachte du MUSSTEST die OGL nehmen sobald die Regeln quasi D&D waren
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: 1of3 am 11.01.2023 | 11:40
Wieso war die OGL überhaupt attraktiv, wenn ikonische Inhalte gar nicht zu Verfügung standen?

Weil du von ein paar Monstern und den Methoden zur Attributsgenerierung so ziemlich alles 1:1 abdrucken oder frei im Internet posten kannst. Hier zum Nachlesen:

https://www.d20srd.org/index.htm

Es geht nicht darum "für D&D" zu schreiben. Das darfst du unbesehen. Genauso wie du Patronen bauen darfst, die in HP-Drucker passen. Sagt Hassran ganz richtig. Und wenn du ganz vorsichtig tun willst, machst du das "Für das weltweit erfolgreichste Rollenspiel" oder so.

Es geht bei der OGL darum Zeug Wort für Wort kopieren zu dürfen. Also du kannst ein Abenteuer schreiben und sagen: "Das waren übrigens die Werte für einen Standardork. Hier noch mal komfortabel für dich abgedruckt." Oder du kannst ein alternatives Grundregelwerk verkaufen und diejenigen Feats und Zauber übernehmen, die gefallen, aber die Klassen komplett neu machen oder klassenlos oder wie auch immer. Oder was immer dir sonst einfällt.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: takti der blonde? am 11.01.2023 | 11:42
?? ich dachte du MUSSTEST die OGL nehmen sobald die Regeln quasi D&D waren

Hier dazu ein Beitrag vom EFF:

https://www.eff.org/deeplinks/2023/01/beware-gifts-dragons-how-dds-open-gaming-license-may-have-become-trap-creators

Aus der Einleitung:

"The version of the Open Gaming License (OGL) that has existed since 2000 is very narrow. It permits use of “the game mechanic and includes the methods, procedures, processes and routines to the extent such content does not embody the Product Identity and is an enhancement over the prior art and any additional content clearly identified as Open Game Content by the Contributor.” You’ll notice that these are the elements that are not copyrightable in the first place. So the only benefit that OGL offers, legally, is that you can copy verbatim some descriptions of some elements that otherwise might arguably rise to the level of copyrightability."
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zanji123 am 11.01.2023 | 11:44
Hier dazu ein Beitrag vom EFF:

https://www.eff.org/deeplinks/2023/01/beware-gifts-dragons-how-dds-open-gaming-license-may-have-become-trap-creators

Aus der Einleitung:

"The version of the Open Gaming License (OGL) that has existed since 2000 is very narrow. It permits use of “the game mechanic and includes the methods, procedures, processes and routines to the extent such content does not embody the Product Identity and is an enhancement over the prior art and any additional content clearly identified as Open Game Content by the Contributor.” You’ll notice that these are the elements that are not copyrightable in the first place. So the only benefit that OGL offers, legally, is that you can copy verbatim some descriptions of some elements that otherwise might arguably rise to the level of copyrightability."

vielen dank für die Erleuchtung O_o wusste ich halt echt nicht.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: tartex am 11.01.2023 | 11:48
?? ich dachte du MUSSTEST die OGL nehmen sobald die Regeln quasi D&D waren

Es gab lange vor der OGL unzählige Systeme deren Regeln quasi D&D waren.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 11.01.2023 | 12:01
Zu PF2 hab ich gestern einen guten Beitrag aus Mai 2022 gelesen. Der Post ist von Michael Sayre, Design Manager bei Paizo :

https://www.reddit.com/r/Pathfinder2e/comments/to624f/lets_talk_about_3rd_party_products_why_they_are/i2c2plz/

Aktuell ist OGL drin, es gab die Überlegung es für die 2. Edition umzuarbeiten aber der Extra Aufwand (auch in Bezug auf 3pp) war zu groß. Wahrscheinlich sieht man das heute anders.

Da der Link nicht direkt zum richtigen Kommentar geht, hier einmal der Kommentar:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
OK ist Pathfinder dann überhaupt betroffen? Ich mein könnten die ihr System nicht einfach weiter unter die Alte OGL stellen?
Oder wird die Lizenz komplett ungültig wenn WotC sie nicht mehr für DnD erlaubt?
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 11.01.2023 | 12:25
OK ist Pathfinder dann überhaupt betroffen? Ich mein könnten die ihr System nicht einfach weiter unter die Alte OGL stellen?
Oder wird die Lizenz komplett ungültig wenn WotC sie nicht mehr für DnD erlaubt?

Nach Ansicht von Wizard wird die OGL 1.0 durch die 1.1 abgelöst und existiert nicht mehr.
Pathfinder (und andere) kann dann kein Material mehr unter OGL 1.0 publizieren.
Das ist aber rechtlich umstritten.

Paizo kann aber ihr Pathfinder auch ohne OGL veröffentlichen.
Spielregeln lassen sich nicht schützen.
Was sich schützen lässt ist aber die Verwendung von eindeutigen Begriffen, wie zum Beispiel "Drow" oder "Beholder".
Die Monsterhandbücher und ähnliches müssten entsprechend angepasst werden.

Dinge wie Attributsbezeichnungen, Skills, dass Feats Feats heissen, werden kaum einklagbar sein, weil das meist allgemeine Begrifflichkeiten darstellen.
Auch dass Elfen Elfen heissen hat D&D ja nicht erfunden. Sehr wohl aber Tieflinge. ...

Dazu kommt aber auch im amerikanischen Recht, dass ein Unternehmen seine Rechte aktiv verteidigen muss.
Kann man nachweisen, dass das Unternehmen in der Vergangenheit bei ähnlichen Fällen darauf verzichtet hat, ist die Klage meist hinfällig.

Aber wie es immer so schön heisst:
Auf See und vor Gericht sind alle in Gottes Hand.  - Will sagen: Verlassen würde ich mich da nicht drauf.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: tartex am 11.01.2023 | 12:38
Was sich schützen lässt ist aber die Verwendung von eindeutigen Begriffen, wie zum Beispiel "Drow" oder "Beholder".
Die Monsterhandbücher und ähnliches müssten entsprechend angepasst werden.

Meines Wissens nach gibt es Beholder für Pathfinder sowieso nicht, weil schon jetzt WotC-proprietär.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.01.2023 | 12:41
Meines Wissens nach gibt es Beholder für Pathfinder sowieso nicht, weil schon jetzt WotC-proprietär.

Das stimmt, die waren vorher schon nicht frei. Aber Begriffe wie Tiefling, Aasimar  Drow... müssten geändert werden.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: KhornedBeef am 11.01.2023 | 12:54
Ich wüsste wirklich gerne mal, wie das funktioniert. Was ist eine Lizenz denn? Ich habe das immer als eine Art Vertragsangebot verstanden, dass du explizit (*klick*) oder durch Nutzung von Dingen annimmst. Ich kann doch nicht in in der Vergangenheit geschlossene Verrtäge reingreifen und sagen, die wären jetzt anders. Wenn im damaligen Vertrag drinsteht, dass ich jederzeit kündigen kann, kann ich das, aber dann muss ich alle neu schließen. Warum ist das bei Lizenzen anders?
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 11.01.2023 | 13:00
Ich wüsste wirklich gerne mal, wie das funktioniert. Was ist eine Lizenz denn?

Zunächst einmal existiert ein "Recht auf irgendwas". Also ein Urheberrecht zum Beispiel.
Du erfindest die Madenspinnen in einem Spiel. Deine Idee, dein Recht, es zu verwenden.
Dann kannst Du Verträge mit anderen schließen und erteilst denen das "Verwendungsrecht".
Deren Verwendung ist dann lizensiert. Die Bedingungen dazu (wie, wofür, gegen welche Gegenleistung, ...) definiert der Lizenzvertrag.
Oder Du veröffentlichst eine allgemeine Verwendungslizenz (open License) in der erklärst unter welchen Bedingungen diese Elemente jede Person (auch Unternehmen) verwenden kann.
Im Lizenz-Vertrag sollte auch drin stehen, unter welchen Bedingungen dieser erlischt, aber grundsätzlich kann man jeden Vertrag aufkündigen.
Im Zweifel entscheiden dann Gerichte, unter welchen Bedingungen das geschieht.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 13:06
Wenn im damaligen Vertrag drinsteht, dass ich jederzeit kündigen kann, kann ich das, aber dann muss ich alle neu schließen.
Genau darum geht es ja gerade. Alle sind davon ausgegangen, dass eine "Kündigung" nicht jederzeit möglich ist, WotC/Hasbro interpretieren gewisse Formulierungen aber so, dass sie es ist (Invalidierung der alten Lizenz durch die neue Version).

Paizo kann aber ihr Pathfinder auch ohne OGL veröffentlichen.
pdfs wären da ja noch recht schnell umgestellt, aber was ist mit den gedruckten Büchern? Müssten die dann zurückgezogen, vernichtet und neu gedruckt werden? Weil das wäre ja schon ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: KhornedBeef am 11.01.2023 | 13:12
Danke für die Erläuterung, dann lag ich als Jura-Laie nicht ganz daneben.
"Wir haben hier etwas gefunden, das klingt, als könnten wir das kündigen" finde ich unglaublich dürftig. Kaum etwas sollte doch so klar in einem Vertrag stehen wie die Kündigungsbedingungen. Aber hätte,sollte,müsste...

@Bücher:Unabhängig davon ob das rechtlich geht: Das tut sich WotC bestimmt nicht an, hinter irgendwelchen Papierstapeln hinterher zu klagen. Ist nicht das Schlachtfeld der Zukunft, glaube ich.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.01.2023 | 13:17
Beides übrigens Dinge, die wohl auch ohne OGL gehen.

Denke ich mir auch immer; gleiches bei „Produkte im eigenen Shop anbieten“. Das hängt doch nicht an der OGL.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.01.2023 | 13:19
Es geht bei der OGL darum Zeug Wort für Wort kopieren zu dürfen. Also du kannst ein Abenteuer schreiben und sagen: "Das waren übrigens die Werte für einen Standardork. Hier noch mal komfortabel für dich abgedruckt." Oder du kannst ein alternatives Grundregelwerk verkaufen und diejenigen Feats und Zauber übernehmen, die gefallen, aber die Klassen komplett neu machen oder klassenlos oder wie auch immer. Oder was immer dir sonst einfällt.

Alles hinter dem ersten „Oder“ ist ohne OGL möglich, right?
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 14:06
@Bücher:Unabhängig davon ob das rechtlich geht: Das tut sich WotC bestimmt nicht an, hinter irgendwelchen Papierstapeln hinterher zu klagen. Ist nicht das Schlachtfeld der Zukunft, glaube ich.
Wenn man den langjährigen Hauptkonkurrenten damit massiv schädigen kann, indem der auf einem Haufen gedruckter Bücher sitzen bleibt, die er nicht verkaufen kann, würde ich nicht ausschließen, dass sie sich das antun. Wir reden hier potentiell von allen Pathfinder-Büchern, die aktuell im Handel sind.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Megavolt am 11.01.2023 | 14:10
Man könnte das Gedankenspiel auch mal spaßeshalber in die andere Richtung drehen. Man stelle sich vor:

WotC feuert aus allen Rohren und dann entscheidet ein Gericht schließlich: Nein, da steht klar "für alle Zeit" und selbst wenn das anders gemeint war: Durch das Gewährenlassen über x Jahre habt ihr dieser Rechtsauffassung konkludent zugestimmt.

Also so wie man IP Rechte verliert, wenn man sich nicht um die Kontrolle darüber kümmert.

Was wäre dann? Friede, Freude, Eierkuchen?
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Tintenteufel am 11.01.2023 | 14:19
Nö. Ich glaube dieses Kind ist in den Brunnen gefallen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 11.01.2023 | 14:20
... was ist mit den gedruckten Büchern? Müssten die dann zurückgezogen, vernichtet und neu gedruckt werden? Weil das wäre ja schon ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

Was verkauft ist, ist verkauft. Es geht ja um die Veröffentlichung neuer Produkte.
Bzgl. Lagerbestände vom Verlag und Händlern bin ich überfragt.

Allerdings würde ich da meinen, dass man es da vielleicht sogar drauf ankommen lassen und die abverkaufen sollte.
Falls Wizards dann meint, klagen zu müssen, würde ich auf die nicht hinnehmbare Zeitspanne von wenigen Tagen als Frist verweisen.
Ich glaube nicht einmal, dass Wizards da klagen würde.
Denn wenn es dumm läuft erklärt ein Richter mal eben die ganze OGL 1.1 als nicht rechtens und dann hat Hasbro/WotC sich ein schönes Eigentor wegen ein paar Restposten geschossen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Megavolt am 11.01.2023 | 14:24
Nö. Ich glaube dieses Kind ist in den Brunnen gefallen.

Und dann schrumpft DnD weil Publisher wegbrechen, obwohl sie es nicht müssten?

Ich finde das Gedankenspiel übrigens nicht völlig abwegig. Es ist einer von verschiedenen denkbaren Ausgängen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 11.01.2023 | 14:25
Was wäre dann? Friede, Freude, Eierkuchen?
Ich denke was passieren könnte, wenn die OGL1.0 bestehen bleibt, wäre ein neuer D&D4-Pathfinder-Effekt. Eine Firma baut aus reinem Protest ein neues D&D5 auf, gerade so weit weg vom Ursprung, dass es kein Lizenzbruch ist.

Falls D&D One ein Blindgänger wird, könnte man dann die enttäuschten 5e-Fans abgreifen und die Geschichte wiederholen.

Bzgl. Lagerbestände vom Verlag und Händlern bin ich überfragt.
Darum ging es mir.


Irgendwie kommt mir vor, wir führen gerade die gleiche Diskussion in 3 Fäden, ich habe auf jeden Fall den Überblick verloren.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 11.01.2023 | 14:41
Irgendwie kommt mir vor, wir führen gerade die gleiche Diskussion in 3 Fäden, ...

Ich denke, da muss man gar nicht groß diskutieren.
Man kann die Situation erläutern und man kann seine Meinung dazu sagen.

Ersteres habe ich hier jetzt mal gemacht, letzteres habe ich im "Fahnenflucht" einmal gemacht und werde es dabei auch belassen.
Die Situation ist ziemlich eindeutig. Spekulationen sind nicht zielführend, Meinungen sollten nicht endlos wiederholt werden.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Tintenteufel am 11.01.2023 | 14:47
Ich denke was passieren könnte, wenn die OGL1.0 bestehen bleibt, wäre ein neuer D&D4-Pathfinder-Effekt. Eine Firma baut aus reinem Protest ein neues D&D5 auf, gerade so weit weg vom Ursprung, dass es kein Lizenzbruch ist.

Falls D&D One ein Blindgänger wird, könnte man dann die enttäuschten 5e-Fans abgreifen und die Geschichte wiederholen.
Darum ging es mir.


Irgendwie kommt mir vor, wir führen gerade die gleiche Diskussion in 3 Fäden, ich habe auf jeden Fall den Überblick verloren.

Stimme in allen Punkten zu.  ^-^
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: YY am 11.01.2023 | 19:55
Und dann schrumpft DnD weil Publisher wegbrechen, obwohl sie es nicht müssten?

Der Marktanteil von WotC schrumpft ggf., weil viele ihr eigenes "Grad-so-nicht-D&D" machen, statt sich stumpf an die 5e anzuhängen und dafür die Werbetrommel mit zu rühren.


Questing Beast hat es letztens ganz gut formuliert auf seinem YT-Kanal: D&D ist längst größer als der, der quasi historisch zufällig aktuell die "offizielle" Version verlegt.
Da ist am ehesten noch die Frage, ob sich das einigermaßen gleichmäßig auffächert oder ob sich einer der zahlreichen Alternativansätze als neuer de facto-Standard etabliert.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 11.01.2023 | 20:11
Der Standard wird D&D bleiben. Denn D&D schafft es bis an die Ladentheken. Viele andere Sachen werden bei DriveThru und in Kickstartern versanden, und damit zwar langjährige Rollenspieler erreichen. Aber nicht die breite Masse.

Zumal vermutlich die Epigonen genau dann rauskommen, wenn das Getöse für OneD&D am größten ist. Denn jeder will jetzt ganz schnell rauskommen. Geht ja schließlich ums Geschäft. Aber ich prognostiziere: die Influencer halten am Ende D&D die Stange, um ihre Reichweite nicht zu gefährden.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Camo am 11.01.2023 | 20:19
Der Standard wird D&D bleiben. Denn D&D schafft es bis an die Ladentheken. Viele andere Sachen werden bei DriveThru und in Kickstartern versanden, und damit zwar langjährige Rollenspieler erreichen. Aber nicht die breite Masse.

Zumal vermutlich die Epigonen genau dann rauskommen, wenn das Getöse für OneD&D am größten ist. Denn jeder will jetzt ganz schnell rauskommen. Geht ja schließlich ums Geschäft. Aber ich prognostiziere: die Influencer halten am Ende D&D die Stange, um ihre Reichweite nicht zu gefährden.

Korrekt.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: YY am 12.01.2023 | 01:11
Der Standard wird D&D bleiben. Denn D&D schafft es bis an die Ladentheken.

Von den Ladentheken will WotC doch selbst spätestens mit OneD&D weg.
Und grundsätzlich werden die immer irrelevanter - auf Amazon kriege (und finde!) ich dann aber auch alles andere.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 12.01.2023 | 07:09
Der Standard wird D&D bleiben. Denn D&D schafft es bis an die Ladentheken. Viele andere Sachen werden bei DriveThru und in Kickstartern versanden, und damit zwar langjährige Rollenspieler erreichen. Aber nicht die breite Masse.
Ich antworte mal hier, weil es eigentlich nicht mehr zum OGL Thema gehört: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,91489.msg135129636.html#msg135129636
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zanji123 am 12.01.2023 | 08:49
Der Standard wird D&D bleiben. Denn D&D schafft es bis an die Ladentheken. Viele andere Sachen werden bei DriveThru und in Kickstartern versanden, und damit zwar langjährige Rollenspieler erreichen. Aber nicht die breite Masse.

Zumal vermutlich die Epigonen genau dann rauskommen, wenn das Getöse für OneD&D am größten ist. Denn jeder will jetzt ganz schnell rauskommen. Geht ja schließlich ums Geschäft. Aber ich prognostiziere: die Influencer halten am Ende D&D die Stange, um ihre Reichweite nicht zu gefährden.

zusatz: .... außer die sind so groß das sie ein eigenes System veröffentlichen können und dies an Ihre Community bewerben können :)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 12.01.2023 | 12:28
zusatz: .... außer die sind so groß das sie ein eigenes System veröffentlichen können und dies an Ihre Community bewerben können :)

100.000 oder 1 Mio Follower? Um einen echten Eindruck zu hinterlassen, wäre es gut, wenn die Follower näher an der Mio sind.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Darius der Duellant am 12.01.2023 | 13:04
Von den Ladentheken will WotC doch selbst spätestens mit OneD&D weg.
Und grundsätzlich werden die immer irrelevanter - auf Amazon kriege (und finde!) ich dann aber auch alles andere.

In den Staaten ist Amazon WotCs offizieller Online-Vertriebspartner, zumindest für MTG.
Dass die da auch mal ihre Muskeln spielen lassen ist nicht auszuschließen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zed am 12.01.2023 | 19:37
Was ist das Problem an der neuen OGL? ...fragen sich die "Oberen" laut eines WotC -Angestellten angeblich auch:

https://twitter.com/DnD_Shorts/status/1613576298114449409
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Rorschachhamster am 12.01.2023 | 20:05
zusatz: .... außer die sind so groß das sie ein eigenes System veröffentlichen können und dies an Ihre Community bewerben können :)
Fast alle Influencer machen selbst kleine Sachen... das mit IP weg klingt selbst für die sehr befremdlich. Und die Frage ist - wie stark ist der Druck zwischendurch D&D die Stange zu halten oder den Wunsch nach Alternativsystemen für die vielen D&D-Aussteiger zu bedienen? Da kommen zumindest auf Youtube eine Menge Viedeos und das ist natürölich auch ein selbstverstärkendes Phänomen.  :d
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: General Kong am 12.01.2023 | 20:54
Was ist das Problem an der neuen OGL? ...fragen sich die "Oberen" laut eines WotC -Angestellten angeblich auch:

https://twitter.com/DnD_Shorts/status/1613576298114449409

Manager, die vorher für den Vertrieb von Schrauben, Dildos oder Autoersatzteilen verantwortlich waren, interessieren sich eine Scheiß um eine paar hundertausend oder auch Millionen Rollofreaks, Verlieshipstern und Würfelmumien, sondern schauen nur auf die Kohle unter dem Strich?!? Die Überraschung ist gering.

Dennoch: gut zu wissen und nicht nur zu vermuten.

Allerdings ist eine (so die hinweisgebende Plaudertasche) praktisch dauerhaft vor sich hergetragenen VERACHTUNG der eigenen Kunden nicht unbedingt schlau, weil
1. irgendwann eine genervte/ idealistische/ geschwätzige Plaudertasche das durchsticht (siehe oben).
2. sich diese ständige Verachtung der eigenen Kunden auch in falsche Geschäftsentscheidungen niederschlägt ("Ist doch egal - die Honks schlucken doch alles! Die sind SOOO BLÖD! HAR HAR HAR!").
3. die Honks das irgendwann spitzkriegen (durch 1 und/ oder 2) und dann den Küstenzauberern ganz einfach eine Nase drehen. Vielleicht nicht alle, aber genug.

Ich bin dem Plauderer jedenfalls dankbar (ist ja auch nicht ohne Risiko - chapeau!) und werde ab sofort keine D&D 5-Produkte mehr kaufen. Das schlägt sich nun nicht so dolle nieder, da ich eh kaum noch was gekauft habe (zuletzt Ravenloft und danach den Krynn-Band), aber damit ist nun halt auch Schluss.

Das sei nun nicht als "Klassenkampf für Anfänger" zu verstehen, sondern rein marktliberal:
Ich kaufe, was mir gefällt und nicht, was mir aus welchem Grund auch immer nicht gefällt - sei es das Setting, das System, neuerdings auch die politische Agenda der "Spielmacher*innen (m/w/d/ LBQTusw.)", die Nase des Verkäufers oder das anmaßende und dumme Geschäftsgebaren von irgendwelchen Geschäftführern einer Unterabteilung eines amerikanischen Spielwarenherstellers.
Ich bin so frei.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Asleifswasserträger am 13.01.2023 | 13:36
Die Orkis haben ein ziemliches Sachliches Video raus gebracht.

https://youtu.be/vZUZeT-1uHU (https://youtu.be/vZUZeT-1uHU)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Carus am 13.01.2023 | 14:32
Die Orkis haben ein ziemliches Sachliches Video raus gebracht.

https://youtu.be/vZUZeT-1uHU (https://youtu.be/vZUZeT-1uHU)

Also die Hoffnung, dass es Wizards mit der neuen OGL besonders darum geht, rassistische Inhalte zu verhindern und Alt-Right einen Riegel zu schieben, halte ich schon für recht naiv. Ich habe in der aktuellen Diskussion bisher auch keine entsprechenden Stimmen wahrgenommen (Zum Glück!). Aber Orkenspalter macht auch recht viele Kooperationen mit D&D, vielleicht ist man da an einer etwas positiveren Sicht auf das Ganze interessiert.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Alex am 13.01.2023 | 14:36
Ich hänge nicht an D&D 5, Hasbro, WotC, Beyond etc. und ich hatte schon eine Art Befürchtung dass irgendetwas passieren würde, als am 9. Dezember der Artikel mit „under monetised“ kam.
Das mit der OGL war natürlich nicht abzusehen, aber wenn man sich auf Twitter (Ginny Di) ansieht wie viel Beyond-Nutzer ihren Account gekündigt haben, dann ist das ein riesiger Erdrutsch.

Auf der einen Seite freue mich, dass sich die Szene hinter einer Flagge zu vereinen scheint und vielleicht eine neue OLG vom „Rest“ des RPG-Markts wirklich etwas bewirken kann.
Andererseits bedaure ich, dass das Flaggschiff so unter Feuer gerät, denn der Ruhm von D&D hat viele Leute ins Hobby gebracht, was uns allen am Ende zugutekommt.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Rorschachhamster am 13.01.2023 | 14:49
Die Orkis haben ein ziemliches Sachliches Video raus gebracht.

https://youtu.be/vZUZeT-1uHU (https://youtu.be/vZUZeT-1uHU)
IP erwähnen sie nicht, das mit dem Umsatz erwähnen sie nicht, das die Klausel gegen Rassismus den Passus
Zitat
if We determine in Our sole discretion that You have violated Section VIII.G or VIII.H. To be clear, We have
the sole right to decide what conduct violates Section VIII.G or Section VIII.H and You covenant and agree that You will not contest any such determination via any suit or other legal action. To the extent necessary and allowed by law, You waive any duty of good faith and fair dealing We would otherwise have in making any such determination.
enthält erwähnen sie nicht. Naja, wessen Brot ich fress, dessen Lied ich singe...  ::)
EDIT: Sie erwähnen Werbepartner... ob die noch so froh sind mit D&D assoziert zu werden...  : :o
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 13.01.2023 | 14:57
Naja, wessen Brot ich fress, dessen Lied ich singe...  ::)
Das glaub ich bei Orkenspalter TV weniger. Sie haben schon immer große Anstrengungen unternommen um unabhängig zu bleiben. Und ich kann verstehen, das sie hier nicht in diesen Sturm der Emotionen gezogen werden wollen.

Andererseits bedaure ich, dass das Flaggschiff so unter Feuer gerät, denn der Ruhm von D&D hat viele Leute ins Hobby gebracht, was uns allen am Ende zugutekommt.
Jup.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: caranfang am 13.01.2023 | 14:58
Da stimme ich Rorschachmaster zu. Die wichtigsten Kritikpunkte, die neben den von Rorschachmonster genannten auch die Tatsache enthält, dass WotC/Hasbro das Recht hat, unter der OGL1.1 veröffentlichtes IP selbst zu verwenden, man quasi die Rechte an der eigenen IP verliert, wurden im Video nicht genannt. Somit ist das Video leider nicht sonderlich gut recherchiert.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 13.01.2023 | 15:04
Die wichtigsten Kritikpunkte, die neben den von Rorschachmonster genannten auch die Tatsache enthält, dass WotC/Hasbro das Recht hat, unter der OGL1.1 veröffentlichtes IP selbst zu verwenden, man quasi die Rechte an der eigenen IP verliert, wurden im Video nicht genannt.
Doch wird es: https://youtu.be/vZUZeT-1uHU?t=509
Aber halt nicht so kritisch/drohend gesehen wie von vielen anderen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: caranfang am 13.01.2023 | 15:23
Doch wird es: https://youtu.be/vZUZeT-1uHU?t=509
Aber halt nicht so kritisch/drohend gesehen wie von vielen anderen.
Dann sind sie leider auf diesem Auge blind. Die Formulierung sagt nämlich aus, dass WotC automatisch eine dauerhafte, unwiderrufbare, weltweite, sublizenzsierbare, gebührenfreie Lizenz erhalten, die ihnen erlaubt, dass betreffende Matrial beliebig zu verwenden. Sie können also damit machen, was sie wollen. Das ist ziemlich übel.
Sie nehmen Dir nämlich nicht nur Dein Geld, sonder auch gleichzeitig die Kontrolle über Deine IP und können Dir die Lizenz entziehen, wenn Du irgendetwas schreibst, was ihnen nicht gefällt. Gerade in Kombination mit der Anti-Rassismus-Klausel öffnet dies Missbrauch Tür und Tor, denn es wird klar gesagt, dass ihre Lizenz an deiner IP nicht gekündigt werden kann, aber sie Dir die Verwendung der OGL jederzeit entziehen können.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 13.01.2023 | 15:36
Dann sind sie leider auf diesem Auge blind.
Da stimme ich dir zu (und habe auch einen entsprechenden Kommentar beim Video hinterlassen). Ich wollte nur widersprechen, dass es gar nicht thematisiert würde, das stimmt nicht.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 13.01.2023 | 15:42
In den Staaten ist Amazon WotCs offizieller Online-Vertriebspartner, zumindest für MTG.
Dass die da auch mal ihre Muskeln spielen lassen ist nicht auszuschließen.

Hm,... ich denke da wedelt dann aber der schwanz mit dem Hund. Amazon ist eine andere Liga als WotC.
Etwas anderst dürfte es bei solchen Dingen wie Roll20 ausschauen wo D&D eben "das große Ding" ist. Aber wieviel % vom Umsatz macht Amazon mit WoTC Produkten? Ich denke das ist nicht mal im Promillebereich.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 13.01.2023 | 15:44
Hm,... ich denke da wedelt dann aber der schwanz mit dem Hund. Amazon ist eine andere Liga als WotC.
Für WotC gilt das sicher. Hasbro allerdings...
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 13.01.2023 | 15:50
Dann sind sie leider auf diesem Auge blind. Die Formulierung sagt nämlich aus, dass WotC automatisch eine dauerhafte, unwiderrufbare, weltweite, sublizenzsierbare, gebührenfreie Lizenz erhalten, die ihnen erlaubt, dass betreffende Matrial beliebig zu verwenden. Sie können also damit machen, was sie wollen. Das ist ziemlich übel.
Sie nehmen Dir nämlich nicht nur Dein Geld, sonder auch gleichzeitig die Kontrolle über Deine IP und können Dir die Lizenz entziehen, wenn Du irgendetwas schreibst, was ihnen nicht gefällt. Gerade in Kombination mit der Anti-Rassismus-Klausel öffnet dies Missbrauch Tür und Tor, denn es wird klar gesagt, dass ihre Lizenz an deiner IP nicht gekündigt werden kann, aber sie Dir die Verwendung der OGL jederzeit entziehen können.

Ich glaube das stimmt so nicht. Insbesondere "weltweit" halte ich für stark übertrieben.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: jom am 13.01.2023 | 15:52
da wirds eng für jeden auch Paizo, die natürlich am stärksten betroffen sind, da sie über 750k pro jahr umsatz mit ihren OGL Produkten machen. Selbst wenn sie den OGL aus ihren PF2 Büchern rausnehmen, na und? 

1. Da gibt es noch eine vielzahl weiterer D&D spezifische Begriffe, Zauber, Monsternamen, Gegenstände. All dies wird sich WotC wenn sie konsequent weiter auf Konfrontation gehen in der nächsten Zeit schützen lassen. Wenn nicht, besteht trotzdem permanent die Möglichkeit daß sie es tun. Damit muß Paizo immer rechnen.

Daher wenn wizards sich ein paar hundert oder mehr Begriffe schützen läßt, kann Paizo nicht nur den OGL aus allen Büchern rausnehmen sondern auch alle bisherigen PF2 Bücher so umschreiben, daß sie diese Begriffe nicht mehr beeinhalten. Dh sie müssen, meines Rechtsverständnisses nach, alle PF2 Bücher, die sie bis jetzt produziert haben, rückrufen um sie aus dem zu Handel nehmen, umschreiben und neu produzieren. Das wird sehr teuer und dauert lange.

2. Alles mit PF1 wird sowieso aus dem Sortiment genommen. dh keine Einnahmen mehr aus PF1.

3. Wenn Paizo ein eigenen System entwickelt, dann dauert das einige Monate oder auch 1-2 Jahre. Womit verdienen die inzwischen ihr geld, wenn sie den OGL 1.1. nicht unterschreiben? Neues Bücher können sie wahrscheinlich auch nicht des Risiko wegens rausgeben, daß Wizards sie verklagt.

Die einzige Chance sehe ich, wenn Paizo einen mehrjährigen Lawsuit gegen wotc anstrebt. Damit kaufen sie Zeit. Inzwischen entwickeln sie ihr eigenes System, verkaufen ihr gegenwärtiges PF2 Material weiter und hoffen das beste. (z.b. daß sie diesen Lawsuit gewinnen und darüber hinaus die PF Playerbase überzeugen können das neue eigene System so zu lieben und zu kaufen wie PF2).

Die Stärken von Paizo sind ihre Golarion-IP und ihre loyalen Fans. Die Schwächen sind ihre OGL-basierten Regeln und ein Milliardenkonzern als Gegner. Alles in allem eine Sache mit vielen unsicheren wenn und abers.

Wahrscheinlich machen sie den Laden auch einfach nur zu und suchen sich mal ordentliche Jobs.  :)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 13.01.2023 | 15:53
Da stimme ich dir zu (und habe auch einen entsprechenden Kommentar beim Video hinterlassen). Ich wollte nur widersprechen, dass es gar nicht thematisiert würde, das stimmt nicht.

Die Rechtfertigung dieses Passus' damit, dass es da draußen auch Leute gibt die uschönes Zeug machen, ist wirklich arg naiv. Als ob das Hasbro nicht total egal wäre, solange es Kohle generiert ohne einen öffentlichen Aufschrei zu generieren. Das ist für mich ein reines Feigenblatt.
Es ist doch so, dass die Käufer sowas von sich ablehnen würden. Oder war hier schon mal jemand versucht rechte Rollenspielpublikationen zu kaufen, weil da 5E drauf stand?

Da haben die Orkenspalter eine Erklärung konstruiert, um ihren Werbepartner/Auftraggeber in ein besseres Licht zu rücken.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 13.01.2023 | 15:55
Für WotC gilt das sicher. Hasbro allerdings...

4,72 Milliarden$ Hasbro
470 Milliarden$ Amazon
So ein Komma macht schon viel aus,...

Jezt verkauft Hasbro sicherlich nicht 100% über Amazon,... aber... naja
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 13.01.2023 | 15:58
1. Da gibt es noch eine vielzahl weiterer D&D spezifische Begriffe, Zauber, Monsternamen, Gegenstände. All dies wird sich WotC wenn sie konsequent weiter auf Konfrontation gehen in der nächsten Zeit schützen lassen. Wenn nicht, besteht trotzdem permanent die Möglichkeit daß sie es tun. Damit muß Paizo immer rechnen.

Dinge zu schützen kostet auch Geld,... man sagte ja das die Kriegskasse gut gefüllt sei,... aber
Schaut doch einfach mal den Hasbro Kurs der lezten 3 Monate an:
https://www.finanzen.net/aktien/hasbro-aktie

Und einige Dinge kann man eben nicht schützen,... ich glaub nicht das da viel wirklich D&D Spezifisch ist.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 13.01.2023 | 16:04
Juristic - the RPG now new with OGL 4.5!
To play you need: No dices, only a coin but also a 5 years study at a US american Law University!

You may play:
An unknown wistleblower from WotT (Wizards of the Toast) giving away not official documents wich are not yet proven to be right to create a storm of wind wich blows away your minds.
A rumormonger among the community risging a "storm of Shit" (Wizard Level 6 Spell) against a company.

....

Der post könnte spuren von ironie beinhalten.
Im ernst: ich vermisse eigentlich nur eine Portion Popcorn hier dann wäre das ein echt spannender Film,... Ausgang interessiert mich eigentlich kaum, bin sicher das vieles was da drin steht von Anwälten gefressen wird. Also insbesondere "Weltweit"
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: nobody@home am 13.01.2023 | 16:05
Dinge zu schützen kostet auch Geld,... man sagte ja das die Kriegskasse gut gefüllt sei,... aber
Schaut doch einfach mal den Hasbro Kurs der lezten 3 Monate an:
https://www.finanzen.net/aktien/hasbro-aktie

Und einige Dinge kann man eben nicht schützen,... ich glaub nicht das da viel wirklich D&D Spezifisch ist.

Hinzu kommt, daß es ein bißchen schwierig sein dürfte, plötzlich Begriffe zu schützenswertem persönlichem geistigem Eigentum erklären lassen zu wollen, die man andere Leute schon jahrelang ungestört hat verwenden lassen. Trademarks können ja meinem Verständnis nach schon verfallen, wenn man sie rechtzeitig registriert und dann aber nicht ausreichend selbst verteidigt hat...da sähe die Situation hier für WizBro wohl eher noch schlechter aus.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Rorschachhamster am 13.01.2023 | 16:48
Ich glaube das stimmt so nicht. Insbesondere "weltweit" halte ich für stark übertrieben.
Äh. Das steht da so wortwörtlich. Und ob sie das rechtlich dürfen oder nicht, ist ihnen erstmal egal. Überall wo es geht (wie in den USA) werfen sie genug Geld drauf, bis das Gegenüber Pleite ist. und wo nicht ziehen sie das in die Länge bis das Gegenüber sich wünscht, es wäre Pleite. :P
 Deswegen kann ja nur Paizo dagegenhalten, im Falle eines Falles.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Philipp.Baas am 13.01.2023 | 16:54
Heute um 17 Uhr reden Markus Plötz und Jan Wagner auf https://www.twitch.tv/nextquest über die OGL.

Das Video sollte auch noch einige Wochen auf dem Kanal verfügbar sein.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Nazir ibn Stonewall am 13.01.2023 | 19:05
1. Da gibt es noch eine vielzahl weiterer D&D spezifische Begriffe, Zauber, Monsternamen, Gegenstände. All dies wird sich WotC wenn sie konsequent weiter auf Konfrontation gehen in der nächsten Zeit schützen lassen. Wenn nicht, besteht trotzdem permanent die Möglichkeit daß sie es tun. Damit muß Paizo immer rechnen.
Das ginge aber ins Leere: Wenn ich einen Begriff verwendet habe, bevor der geschützt war, kann mir nicht nachträglich jemand ans Bein pinkeln. Das ist die Grundlage bei allen IPs, die irgendwo registriert werden.

Paizo hat damit allein das Problem, dass die alte Lizenz angeblich nicht mehr gelten soll. Dagegen können sie selbst natürlich wenig tun, aber deswegen haben sie ja auch angekündigt, sich da juristisch zur Wehr setzen zu wollen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: psycho-dad am 13.01.2023 | 19:34
Inzwischen wird ja schon (https://twitter.com/Wizards_DnD/status/1613931980717957125) kräftig zurückgerudert. (https://www.dndbeyond.com/posts/1423-an-update-on-the-open-game-license-og)

"We all won", ja ne, is klar.  ::)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Rorschachhamster am 13.01.2023 | 21:33
Das ginge aber ins Leere: Wenn ich einen Begriff verwendet habe, bevor der geschützt war, kann mir nicht nachträglich jemand ans Bein pinkeln. Das ist die Grundlage bei allen IPs, die irgendwo registriert werden.

Paizo hat damit allein das Problem, dass die alte Lizenz angeblich nicht mehr gelten soll. Dagegen können sie selbst natürlich wenig tun, aber deswegen haben sie ja auch angekündigt, sich da juristisch zur Wehr setzen zu wollen.
Paizo hat auch gesagt, sie mussten für 2e gar nicht die OGL benutzen, sie haben sie benutzt, damit andere für 2e veröffentlichen konnten.  :)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zed am 13.01.2023 | 21:58
Was ist das Problem mit dem aktuellen Statement der WotC?

Benjamin Riggs, Autor eines DnD-Geschichtsbuchs, analysiert auf Facebook (https://www.facebook.com/benjamin.riggs.982/posts/pfbid0dW1dNrcSiqnSbZeFsqNZ1xVbFkifDMNSxh6mrXXyK2vDBtsTb4Mw1Q3jCjXb6Bkyl?__tn__=%2CO*F) das Statement (von Deepl übersetzt, Hervorhebungen durch mich):

Zitat
Die jüngste Erklärung von WoTC ist voll von Verleumdungen, Ungenauigkeiten und ja, auch einigen guten Dingen.

Erstens, da ist dies:

"Wir wollten sicherstellen, dass die OGL für den Ersteller von Inhalten, den Homebrewer, den aufstrebenden Designer, unsere Spieler und die Gemeinschaft ist - und nicht für große Unternehmen, die sie für ihre eigenen kommerziellen und werblichen Zwecke nutzen."

Dies ist eine radikale Änderung der ursprünglichen Absicht der OGL. Der Sinn der OGL war es, Unternehmen dazu zu bringen, ihre eigenen Spiele nicht mehr zu entwickeln, sondern Produkte für D&D herzustellen. Die WoTC-Manager haben eine Menge Zeit damit verbracht, Firmen wie White Wolf davon zu überzeugen, OGL-Produkte herzustellen. So zu tun, als ob die Existenz von Paizo oder Kobold eine Perversion der OGL wäre, mag eine Verleumdung sein, mag Ignoranz sein, aber es ist sicherlich Unsinn.

"Inhalte, die bereits unter 1.0a veröffentlicht wurden, bleiben davon ebenfalls unberührt. "

Das scheint auf den ersten Blick gut zu sein. Es besagt jedoch NICHT, dass man weiterhin unter 1.0a veröffentlichen kann, sondern nur, dass bereits veröffentlichte Inhalte nicht betroffen sind. Wir können also alle weiterhin bestehende Pathfinder-Produkte kaufen. Aber neue Pathfinder-Produkte? WoTC lässt im Unklaren, ob man mit der bisherigen Lizenz weitermachen kann oder nicht, also würde ich annehmen, dass sie weiterhin darauf bestehen werden, dass man nicht mehr unter dieser Lizenz veröffentlichen kann, was bedeutet, dass dies vor Gericht entschieden werden muss.

"Was sie nicht enthalten wird, ist eine Lizenzgebührenstruktur. Sie wird auch nicht die Rücklizenzbestimmung enthalten, von der einige befürchteten, dass sie ein Mittel sei, um uns die Arbeit zu stehlen. Dieser Gedanke kam uns nie in den Sinn".

Keine Lizenzgebühren und die Abschaffung der Rücklizenzklausel ist wiederum gut. Aber wirklich WoTC? Ist Ihnen das nie in den Sinn gekommen? Wurden Ihre Finger von bösartigen kapitalistischen Geistern ergriffen? Haben die Hauselfen die Sprache eingeschmuggelt, als Sie alle schliefen? WoTC fordert uns auf, unseren eigenen Augen nicht zu trauen und zu vergessen, was wir gelesen haben. Dafür gibt es doch ein Wort, nicht wahr?

"Zweitens werden Sie hören, dass die Leute sagen, sie hätten gewonnen und wir hätten verloren, weil wir durch Ihre Stimme gezwungen waren, unsere Pläne zu ändern. Diese Leute werden nur zur Hälfte Recht haben. Sie haben gewonnen - und wir auch."

Was zum Teufel soll das?

Wenn es kein Du und kein Ich gibt und es nur uns gibt, warum sticht mir diese Aussage ins Auge WoTC? Wollt ihr wirklich alle wissen lassen, dass ihr auch Gewinner seid? Wer führt in Renton so eine kleinliche Rechnung?

Ich habe mich die ganze Woche über diese Situation aufgeregt, weil ich nicht will, dass WoTC die Marke D&D vor ihrem vielleicht größten Triumph in die Luft jagt. Diese Sprache bewirkt genau das Gegenteil von dem, was sie zu tun vorgibt. Sie spaltet uns in zwei Hälften und gibt jemandem mit einem zerbrechlichen Ego im WoTC-Hauptquartier das Gefühl, gewonnen zu haben.

Alles in allem ist diese Aussage zutiefst bizarr. Sie ist voller Halbwahrheiten, Irreführung, einiger Fortschritte und, was am seltsamsten ist, eines verletzten Egos.

Wenn Sie mich interessant finden, finden Sie in den Kommentaren unten einen Link zu meinem Buch über das erste Mal, als D&D fast gestorben wäre.

-Ben
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: schneeland am 13.01.2023 | 22:27
Das mit der OGL 1.0a bleibt in der Tat der Knackpunkt.

Dieser Kommentar von Seth Skorkowsky (https://twitter.com/SSkorkowsky/status/1613945953123274781) sehr gut zu meiner Wahrnehmung (und offensichtlich auch zu Bens):
Zitat
It appears the dragon finally emerged from its cave and spoken. It swears it had no intention of eating your livestock and burinating your homes, but to only protect them from the cold. You both won.
You can trust it. Put away the D20. There's no need to roll to find Deception.

Ansonsten gibt es hier einen netten Avengers-Zusammenschnitt mit an der Kritikwelle beteiligten Influencern, Rollenspielautoren und Medienhäusern: @DoubleCritFail (https://twitter.com/DoubleCritFail/status/1613901791447642112).
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: RackNar am 13.01.2023 | 22:33
Ansonsten gibt es hier einen netten Avengers-Zusammenschnitt mit an der Kritikwelle beteiligten Influencern, Rollenspielautoren und Medienhäusern: @DoubleCritFail (https://twitter.com/DoubleCritFail/status/1613901791447642112).
Dann ist dieser Film doch noch zu, was gut gewesen  >;D ~;D
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Philipp.Baas am 18.01.2023 | 16:38
Wir (Ulisses) werden uns heute Abend zur aktuellen Situation rund um die OGL äußern und haben in diesem Rahmen auch eine wichtige Ankündigung für euch.
Markus und Jan werden ab 18:30 Uhr live mit euch auf unserem Twitch-Kanal über das Thema reden und Einblicke sowie Auskünfte zum Thema Open Game License, der angekündigten ORC und unseren Spielelinien geben.
Ab 18:30 Uhr hier einschalten: www.twitch.tv/nextquest
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Asleifswasserträger am 18.01.2023 | 19:16
Ein neues Update von Wotc:

https://www.dndbeyond.com/posts/1428-a-working-conversation-about-the-open-game-license
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Ludovico am 18.01.2023 | 19:34
Interessant! Erstmal der ganze Schmodder über verletzte Gefühle und Inklusivität und dann diese Überprüfung der OGL durch Fans. Das ist doch eher eine Sache für Anwälte und nicht für den 15jährigen Kevin aus Bokenborstel.

Interessant war auch das "What to expect", insbesondere was nicht gesagt wurde:
Es wurde nicht gesagt, dass WoTC den Content Dritter nicht auch nutzen kann, was gerade bei kleineren Verlagen sauer aufstoßen dürfte.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: sma am 18.01.2023 | 19:46
Interessant war auch das "What to expect", insbesondere was nicht gesagt wurde:
Ganz genau. Sie sagen z.B. auch nicht, dass die OGL 1.0a Bestand haben wird. Alter Content soll weiter verkauft werden können, aber sie sagen explizit nicht, dass es auch für neuen Content gilt und damit ist eigentlich alles beim alten.

Im Prinzip kaufen sie sich mit der Ankündigung eines Reviews durch die Community einige Wochen Ruhe und hoffen so, dass das Thema dann nicht weiter in den News ist.

Da sie auch weiterhin lügen indem sie behaupten, die geleakte OGL war ein Draft, glaube ich leider WotC nichts mehr. Da nützen auch Entschuldigungen nichts, die zumindest jetzt etwas besser formuliert sind als dieser "wir sind alle Gewinner" Scheiß der letzten Meldung.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Elefanten-Zauberstellung am 18.01.2023 | 20:40
"Tone" wurde auf jedenfall verbessert, jetzt spricht ja ein Designer zu uns (ONE OF US, ONE OF US!), nichtmehr corporate. 
Um Entschuldigung kann man bitten (haha ;) doofes meme ) ,aber es wird hier nicht gesagt warum man ursprünglich so vorgegangen ist und warum das in Zukunft so nie wieder passieren wird.

Die Entschuldigung ist lediglich "We got it wrong, ... We hurt fans and creators" usw. usf.  Aber ich sehe da kein ehrliches Eingeständnis WAS falsch war. Immer noch "tone-deaf"
"We will do it better, be more transparent, Feedback" usw.

Zitat
Any changes to the OGL will have no impact on at least these creative efforts:

IMO ist nie jemand (wirklich) davon ausgegangen, dass man bisherige 1.0a OGL Bücher hätte verbrennen müssen. Das wurde zwar indirekt angedeutet, aber realistisch war das so nie.
Und bei Videos war das doch sowieso klar. Bei Videospielen gibt es zilliarden Let's Plays und bei manchen Spielen, ist man auch wirklich durch damit wenn man das Let's Play gesehen hat.
Bei ttRPGs ist das eh anders - aber diese Forderung war eh nie durchsetzbar und hat auch die meisten nie wirklich interessiert.


Zitat
Your accessories for your owned content. No changes to the OGL will affect your ability to sell minis, novels, apparel, dice, and other items related to your creations, characters, and worlds

Die Community verkauft keine Minis. Als "User" gibt es eh zilliarden alternativen. Mir ist auch nicht klar, wie sie jemals den verkauf von "dice" et.al.  hätten verbieten können. Das liest sich ungefähr so, als wenn man in einem Bewerbungsgespräch anführt, dass es ein Vorteil wäre, dass man niemals in den Meetingraum kackt.

Mir tut dieser Kyle, der da jetzt für diese Meldung herhalten muss, echt leid. Corporate news worded for consumer nerds. 0 Einsicht.





Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zed am 19.01.2023 | 14:39
Her mal quer geantwortet auf caranfang, der im Thread "D&D5 Aventurien & Myrandor" geschrieben hat:

Wirklich? Die neue OGL gilt ja nur für One D&D und alles was danach kommt, aber nicht für 3e und 5e, für die immer noch (und zum großen Frust von Hasbro) die alte gilt.
Moment: So wie ich es verstanden habe, bleibt die OGL 1.0a nur für bisher produziertes Material bestehen. Es ist davon auszugehen, das Material, egal ob für 3.5e oder 5e produziert, ab dem Zeitpunkt, wo die neu-authorisierte Lizenz gilt, nur noch unter der neu gefassten Lizenz hergestellt werden darf.

Also dürfte Paizo zB altes OGL-1.0a-Material, das schon besteht, abverkaufen, aber unter der 1.0a kein neues Material produzieren.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Skaeg am 19.01.2023 | 15:02
Her mal quer geantwortet auf caranfang, der im Thread "D&D5 Aventurien & Myrandor" geschrieben hat:
 Moment: So wie ich es verstanden habe, bleibt die OGL 1.0a nur für bisher produziertes Material bestehen. Es ist davon auszugehen, das Material, egal ob für 3.5e oder 5e produziert, ab dem Zeitpunkt, wo die neu-authorisierte Lizenz gilt, nur noch unter der neu gefassten Lizenz hergestellt werden darf.
So hört es sich an, ja.

Zitat
Also dürfte Paizo zB altes OGL-1.0a-Material, das schon besteht, abverkaufen, aber unter der 1.0a kein neues Material produzieren.
Nicht nur "abverkaufen", würde ich sagen (ist im PDF-Zeitalter sowieso bedeutungslos), sondern auch neu auflegen - aber richtig, kein neues Material produzieren.

Was auf eine nur minimal abgespeckte "Revocation" hinausliefe und nur zugesteht, Sachen nicht zu versuchen, die Wizards selbst in den feuchtesten Geld-regiert-die-Justizwelt-Träumen niemals durchbekommen hätten.

Jedoch (von der Dndbeyond-Seite):

Any changes to the OGL will have no impact on at least these creative efforts:

Das heißt, sie sagen (ob man's glaubt oder nicht, ist eine andere Frage): "Euer bisheriger OGL 1.0a-Content ist auf jeden Fall safe. Bei anderen Sachen schauen wir noch."

Ich glaube, von der größenwahnsinnigen Idee, die vielleicht bei manchen tatsächlich im Kopf rumspukte, Pathfinder u.ä. rückabwickeln zu können, haben sie sich verabschiedet. Sie wollen momentanen und zukünftigen D&D-Content unter ihre Kontrolle kriegen. Das Dilemma dabei ist, dass One D&D bestenfalls(!) 5.5 ist, so wie es aussieht, und dass jeder mit Zugang zum SRD 5.1 sowas auch machen kann. Problem: Open content ist open content. Man kann den Status nicht dem SRD 5.1 wegnehmen und dem SRD 3.5 lassen. Vermutlich zermartern sich Wizards zur Zeit das Hirn, wie sie das doch irgendwie hinkriegen können, um sich den Backlash und das überwältigende Risiko einer gerichtlichen Niederlage wegen 3.5 zu ersparen, aber 5E und zukünftige Editionen reibungslos wieder an die Kandare nehmen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 19.01.2023 | 15:19
Das heißt, sie sagen (ob man's glaubt oder nicht, ist eine andere Frage): "Euer bisheriger OGL 1.0a-Content ist auf jeden Fall safe. Bei anderen Sachen schauen wir noch."
Vor allem sagen sie kein Wort zu Updates. Ab wann gilt es nicht mehr als "alte Sachen". Zählt eine neue Version mit aktuellen Errata noch als das gleiche alte Produkt?
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Chaos am 19.01.2023 | 15:55
Jedoch (von der Dndbeyond-Seite):

Any changes to the OGL will have no impact on at least these creative efforts:

Das heißt, sie sagen (ob man's glaubt oder nicht, ist eine andere Frage): "Euer bisheriger OGL 1.0a-Content ist auf jeden Fall safe. Bei anderen Sachen schauen wir noch."

Selbst wenn es so kommt und ernst gemeint wäre - eine Produktlinie, für die man nichts Neues mehr produzieren darf, ist effektiv auch tot, oder zumindest todgeweiht.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zed am 19.01.2023 | 16:17
@Chaos
Ab.So.Lut!

Darum bleibt es in meinen Augen bei der WotC-Taktik: Wir trocknen juristisch unsere Mitbewerber aus, aber wir verpacken unsere kommende Strategie vom Ton her netter und gestehen all den Hobby-Creatorn, die uns nicht weh tun, alles zu, was sie sich wünschen.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 19.01.2023 | 16:21
Ich muss ehrlich gestehen, dass es sich mir entzieht, warum Wizards so vorgeht.
Also nicht die Intention, die verstehe ich vollkommen. Die wollen Gewinnmaximierung und einige Märkte (virtual Tabletops zB) an sich ziehen...
Soweit verstehe ich das sehr gut.

Ich hab mich gestern mal ein bisschen mit der OGL 1.0a und der SRD 5e beschäftigt.

Und eigentlich ist es super-einfach, was WotC hätte machen können, ohne die Leute gegen sich aufzubringen.

Der Hintergrund: In jedem SRD steht drin, auf welche OGL sie sich bezieht.
Der Verweis in der publizierten SRD 5e ist ohnehin eindeutig auf die OGL 1.0a gesetzt, das wird man nicht ändern können und insofern ist ein Revoke rechtlich sehr strittig.
(WotC könnte auch eher das SRD updaten und beim Update auf die OGL 1.1/2.0/whatever verweisen, das wäre einfacher und andere Systeme könnten sehr simple die 1.0a weiter verwenden (und SRD Updates gibt es, das aktuelle ist auch bei Version 5.1)....
Genau genommen verwenden die anderen Publisher auch das SRD 5.1 und darin steht, welche OGL (1.0a) verwendet wird.

Also, nehmen wir mal an:
- WotC erzeugt eine neue OGL 2.0 und regelt da alles was sie ändern wollen.
- WotC lässt für die D&D5e und deren SRD/OGL alles beim alten.
(Große Publisher müssen gemäß OGL 2.0 Tantiemen zahlen, Online TT und sowas wird geregelt. Small Business und non comercial sind for free, whatever.)
- Dann bringen Sie D&D6 (oder one) raus mit genug Änderungen, dass sie sich nicht kompatibel mit den Werkzeugen von D&D5 spielen lässt.
- Und ein SRD 6e das sich auf die OGL 2 bezieht.
Wenn sie clever sind, stellen Sie den Verkauf vom PHB 5e früh genug ein...

Was würde passieren? Die Leute kaufen D&D6 und wollen es spielen. Neue Spieler können NUR D&D6 kaufen, alter 5e Kram ist raus aus dem Verkauf.
Influenzer springen auf D&D6 auf, weils für die 5 nichts mehr gibt. VTTs können D&D6 nicht mehr anbieten.
3rd Party Publisher (Paizo) bauen ihr eigenes Zeug, was sie jetzt (ohne OGL / mit ORC) auch machen werden.
(Die 3rd Party können Wizards egal sein. Der größte Konkurrent (Paizo) hat ein Promille des Marktwertes von Wizards (und doppelt so viel wie allein der WotC CEO wert ist...).
Auf den VTTs wird zu über 80% D&D gespielt, alle anderes Systeme teilen sich die verbleibenden 20%.)
ein paar Grognards spielen den alten Kram - was sie ohnehin tun werden.

Also genau das, was Wizards will und was wohl auch kommt, nur ohne Shitstorm und Vertrauensverlust...
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: unicum am 19.01.2023 | 16:25
Also genau das, was Wizards will und was wohl auch kommt, nur ohne Geschrei und Shitstorm...

Tja hätte nur das Management mal auf dich gehört ;)
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Arldwulf am 19.01.2023 | 16:27
Die Frage ist halt ob dann wirklich noch so viele Leute die 6e spielen würden.

Und wie dies mit ihrer vorherigen Strategie One D&D zusammen passen soll.

WotC hat sich schonmal an Flamewars verbrannt, warum sollte man glauben bei einer 6e welche sich von der OGL abwendet wäre dies anders?

Zumal halt diesmal der Regelkern deutlich unausgegorener ist, die Neigung etwas anderes zu bauen also größer wäre.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 19.01.2023 | 16:28
Die Frage ist halt ob dann wirklich noch so viele Leute die 6e spielen würden.

Inzwischen kann man die Frage stellen, weil der Elefant den Porzelanladen eingeebnet hat.
Vorher hätte ich das durchaus positiv beantwortet.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Arldwulf am 19.01.2023 | 16:31
Inzwischen kann man die Frage stellen, weil der Elefant den Porzelanladen eingeebnet hat.
Vorher hätte ich das durchaus positiv beantwortet.

Warum? Von der OGL hätten sie sich ja trotzdem abwenden müssen. Und dann hätten sie den Flamewar mit der Veröffentlichung einer neuen Edition in einen Zeitraum gebracht. Das kann kaum gutgehen, da ist die jetzige Variante sowas 1-2 Jahre früher zu machen durchdachter.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Zed am 19.01.2023 | 16:35
@Boba Fett
Aber dann hätten die 3PP den 6e-Content mit ihrer 1.0a-Lizenz schlicht nachgebaut.

Die 3PP konnten mit der Original-1.0a-OGL ja auch AD1, AD2 und 5e quasi nachbauen, bzw kompatibles Material kreieren, oder übersehe ich etwas?

Also müssen die WotC die 1.0a deaktivieren, damit dieses Schlupfloch dicht ist.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Boba Fett am 19.01.2023 | 16:39
Warum? Von der OGL hätten sie sich ja trotzdem abwenden müssen. Und dann hätten sie den Flamewar mit der Veröffentlichung einer neuen Edition in einen Zeitraum gebracht. Das kann kaum gutgehen, da ist die jetzige Variante sowas 1-2 Jahre früher zu machen durchdachter.
Der Flamewar entstand, weil geleaked wurde, dass Wizards die OGL 1.0a eindampfen möchte.
Als Folge dessen können alle 3rd Party People nichts D&D5 kompatibles rausbringen.
Und alle anderen Systemhersteller, die eine SRD auf die OGL 1.0a gebunden haben, sind auch geschockt.
Wen es interessiert: Google mal nach "RPG SRD", das ist gewaltig, was da auf dem Markt ist!

Ich glaube, jeder hätte mit der Tatsache leben können, dass es für D&D One ein SRD rauskommt, das auf eine OGL 2.0 basiert,
die den kommerziellen Gebrauch mit höherem Umsatzvolumen und der Verwendung in virtuellen Tabeltops (Roll20, Foundry) regelt.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: schneeland am 19.01.2023 | 16:52
Ich glaube, jeder hätte mit der Tatsache leben können, dass es für D&D One ein SRD rauskommt, das auf eine OGL 2.0 basiert,
die den kommerziellen Gebrauch mit höherem Umsatzvolumen und der Verwendung in virtuellen Tabeltops (Roll20, Foundry) regelt.

Wahrscheinlich hätten sich auch ein paar Leute geärgert, aber da würde ich auch sagen: kann WotC schon machen, denn das betrifft dann ja nur ihr Ding.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Sosthenes am 19.01.2023 | 16:53
Ich glaube, jeder hätte mit der Tatsache leben können, dass es für D&D One ein SRD rauskommt, das auf eine OGL 2.0 basiert,
die den kommerziellen Gebrauch mit höherem Umsatzvolumen und der Verwendung in virtuellen Tabeltops (Roll20, Foundry) regelt.

Ich denke es wäre akzeptabler gewesen, aber auch das hätte für Probleme gesorgt, das wäre dann ja praktisch die GSL 2.0, wenn du D&Done nicht mehr altmodischer vermarkten dürftest. Da jetzt aber nicht wie bei 4E auch ein Systemsprung dabei gewesen wäre, und viele große Firmen eh schon weg sind, hätte es vielleicht funktionieren können.

Erst recht wenn man dan den großen Hirschen einen "Sweetheart" Deal gibt, z.B. Kobold.

Aber naja, nun sind wir wo wir sind.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Skaeg am 19.01.2023 | 18:14
Ich denke es wäre akzeptabler gewesen, aber auch das hätte für Probleme gesorgt, das wäre dann ja praktisch die GSL 2.0, wenn du D&Done nicht mehr altmodischer vermarkten dürftest. Da jetzt aber nicht wie bei 4E auch ein Systemsprung dabei gewesen wäre, und viele große Firmen eh schon weg sind, hätte es vielleicht funktionieren können.
Gerade weil es aber kein Systemsprung ist, wäre der Ansatz auch schwierig für WotC gewesen. Sich einer aus Sicht der 3PP wesentlich schlechteren Lizenz zu unterwerfen, nur um von D&D5 auf D&D5.5 umzusteigen? Substanzielle Unterschiede zu 5E kann man in den "One D&D"-Spieltestmaterialien mEn mit der Lupe suchen.

Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: aikar am 19.01.2023 | 18:28
Also, nehmen wir mal an:
- WotC erzeugt eine neue OGL 2.0 und regelt da alles was sie ändern wollen.
- WotC lässt für die D&D5e und deren SRD/OGL alles beim alten.
(Große Publisher müssen gemäß OGL 2.0 Tantiemen zahlen, Online TT und sowas wird geregelt. Small Business und non comercial sind for free, whatever.)
- Dann bringen Sie D&D6 (oder one) raus mit genug Änderungen, dass sie sich nicht kompatibel mit den Werkzeugen von D&D5 spielen lässt.
- Und ein SRD 6e das sich auf die OGL 2 bezieht.
Wenn sie clever sind, stellen Sie den Verkauf vom PHB 5e früh genug ein...
Das war doch 1:1 das Prozedere bei D&D4. Und wie gut das lief ist ja bekannt.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Sosthenes am 19.01.2023 | 18:32
Gerade weil es aber kein Systemsprung ist, wäre der Ansatz auch schwierig für WotC gewesen.

Jo, aber für irgendwas müssen die ganzen C-Suits doch ihr Geld verdienen ;)

Es ist sicher keine einfache Zuckerbrot/Peitsche Mischkalkulation. Aber halt dann gleich auf Napalm gehen war schon eine sehr gewagte Taktik. Ich denke halt, dass man sich gedacht hat/denkt, dass selbst wenn ich alle "abhole" die 5E machen, ich immer noch *schock* andere Systeme habe, ein paar davon sogar mit meinem verwandt. Deswegen auch klar, dass Paizo sich da angesprochen fühlt.

Puh, aber was hätte man denn nun den Leuten bieten können wenn nichts altes illegal wird? Warum 5.1 machen und das alles auf mich nehmen, wenn ich auch weiterhin 5.0 machen kann.

Wobei man halt bedenken muss, dass wir hier in diesem Teilbereich des Rollenspiels schon ein bisschen dem Narzissmus der kleinen Unterschiede frönen. Holmes viieeel besser/schlechter als B/X usw. usf.
Da könnte es durchaus reichen, dass 5.1 auch nur ein paar Sachen anders macht, gerade wenn die WotC Produkte gut sind.
Selbst kleine Unterschiede können ja sehr nerven, wenn ich mich da an 3.0 Abenteuer erinnere als wir mit 3.5 anfingen…

Aber klar, das klingt jetzt nicht gerade so als ob man sich da als hochbezahltes Hasbro-Krawattenstativ drauf verlassen könnte.

Reicht Zugriff auf D&D Beyond dann schon wieder aus? Dachte man wohl nicht.
Titel: Re: Was ist das Problem an der neuen OGL
Beitrag von: Rorschachhamster am 19.01.2023 | 18:50
Das war doch 1:1 das Prozedere bei D&D4. Und wie gut das lief ist ja bekannt.
Naja, bis jetzt haben sie ihren 3-D virtuellen Tabletop noch nicht eingestampft...  ~;D

Das ist ja das Ding, wenn sie wirklich ein so tolles Produkt hätten - mit Animationen und dem ganzen Schnickschnack - dann hätten sie die Änderung der OGL gar nicht wirklich gebraucht. Mit anderen Worten: Sie trauem ihren eigenem Produkt nicht... wenn das mal kein gutes Zeichen ist.  >;D

Aber Valve-Steam liegt so offensichtlich auf der Hand, als positives Beispiel für einen Marketplace, das man wirklich nur den Kopf schütteln kann... Ich denke immer noch, das sie die Kontrolle brauch(t)en, um China als Markt anzugehen - da darf es halt nichts unzensiertes geben.  :P