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Pen & Paper - Spielsysteme => Systemübergreifende Themen => Thema gestartet von: caranfang am 8.06.2024 | 13:06

Titel: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 8.06.2024 | 13:06
Das wird jetzt etwas kompliziert. Die meisten Fantasy-Settings basieren auf dem europäischen Mittelalter oder früheren Epochen. Auch sind Kombinationen mit andeen genres wie Cyberpunk, Steampunk und klassische Science Fiction nicht unbekannt. Aber gibt es Fantasy-Settings, die moderner sind? Die vielleicht auf den 1920ern, 1930ern usw. bis hin zu Gegenwart spielen? Ich rede jetzt nicht von Urban Fantasy oder Harry Potter-ähnlichen Setting. Ich rede von klassicher EDO-Fantasy. Das Urban Arcana-Setting für Modern d20 ist leider das einzige Setting, welches in die Richtung geht, die ich suche.

Bitte nennt nicht nur Settingnamen sondern liefert auch eine kurze Beschreibung des Settings. Oder zu mindest einen Link zur einer Beschreibung.

Urban Arcana (Modern d20) (https://www.drivethrurpg.com/de/product/29548/Urban-Arcana-d20M): Im wesentlichen D&D in der Gegenwart, mit dem unterschied, dass so ziemlich alles D&D-typische mehr oder weniger unfreiwliig eingewandert ist und sich mehr an die eigene Herkunft erinnert.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Marduk am 8.06.2024 | 13:09
Stellenweise strahlt Eberron diesen 20er Jahre Vibe aus, ich weiß nicht, ob das das ist, was du meinst
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 8.06.2024 | 13:33
Stellenweise strahlt Eberron diesen 20er Jahre Vibe aus, ich weiß nicht, ob das das ist, was du meinst
Nein, denn das ist ja nur ein Teil der Atmosphäre des Settings.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Waldviech am 8.06.2024 | 13:48
Ich glaube, "Dieseldrachen" dürfte es treffen. "Wolsung" könnte ggf. auch passen. Zwar hat es eine recht klassische Steampunk-Optik, schaut man sich das Settings aber im Detail an, merkt man schnell, dass die Welt die da präsentiert wird, in etlichen Belangen eher im 20. als im 19. Jahrhundert steckt.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 8.06.2024 | 13:50
Ich glaube, "Dieseldrachen" dürfte es treffen. "Wolsung" könnte ggf. auch passen. Zwar hat es eine recht klassische Steampunk-Optik, schaut man sich das Settings aber im Detail an, merkt man schnell, dass die Welt die da präsentiert wird, in etlichen Belangen eher im 20. als im 19. Jahrhundert steckt.
Könnest Du diese Settings bitte näher beschreiben? Und nicht nur einfach die Namen in den Raum werfen?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 8.06.2024 | 14:02
"EDO" ist halt nun mal nicht modern -- wahrscheinlich ist die spezielle Kombination allein schon deshalb etwas selten. ;) Das einzige bekanntere Beispiel, das mir da spontan einfiele, ist Shadowrun in seiner Eigenschaft als Mischung von D&D- und Cyberpunkklischees komplett mit Magie und klassischer Abenteurerauftragsarbeit für bzw. gegen diverse Konzerne...aber das ist ja nach den vorgegebenen Kriterien auch schon wieder ausgeschlossen.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Shihan am 8.06.2024 | 14:09
Gibt es literatische oder cineastische Vorbilder, an denen man sich orientieren kann? Wäre z.B. sowas wie Carnival Row als Vorbild ok (wenn es nicht 19. Jahrhundert wäre)?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 8.06.2024 | 14:27
Gibt es literatische oder cineastische Vorbilder, an denen man sich orientieren kann? Wäre z.B. sowas wie Carnival Row als Vorbild ok (wenn es nicht 19. Jahrhundert wäre)?
Das wäre erlaubt.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: KhornedBeef am 8.06.2024 | 15:27
X-Crawl. Hat die D&D- typischen Rassen, Zauber etc. aber spielt in einer Nahe-Gegenwart mit Live televisierten Dungeoncrawls als Sport.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Dr. Beckenstein am 8.06.2024 | 17:26
Shadowrun wäre es wahrscheinlich nicht, oder?

Ansonsten fiele mir nur Gurps Technomancer (https://www.sjgames.com/gurps/books/technomancer/) ein. Hat zwar keine Elfen und Zwerge, aber andere ... Minoritäten.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Andropinis am 8.06.2024 | 18:18
Wenn Carnival Row erlaubt ist, fällt mir spontan Household ein. Das spielt vor einem viktorianischen Hintergrund aber sozusagen auf Miniaturebene, weil die Chars kleine Elfen, Feen und Kobolde sind.

https://www.teilzeithelden.de/2023/10/21/ersteindruck-household-viktorianisches-fantasy-drama-im-hausflur/
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Isegrim am 8.06.2024 | 19:20
Ich kenn kein solches Setting, und so wie gefordert halt ich es auch für schwierig. Unsere moderne Welt basiert halt wesentlich darauf, dass man sich irgendwann von Vorstellungen wie Magie oder der wörtlichen Religionsauslegung abgewandt hat. Wenn diese Dinge real und alltäglich sind, wird das schwierig.

Wäre vielleicht hilfereich, wenn du auch Urban Arcana etwas ausführlicher vorstellen könntest, caranfang.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Gunthar am 8.06.2024 | 20:51
Schwieriges Thema. Ich werfe mal das Spielsystem True20 in den Ring. Es ist ein Ableger von D&D 3.5 und umfasst von Fantasy über Gegenwart bis Sci-Fi alles gleichzeitig. Ein Setting scheint dabei zu sein, sieht aber nicht gerade gut ausgebaut aus.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 8.06.2024 | 20:56
Ich kenn kein solches Setting, und so wie gefordert halt ich es auch für schwierig. Unsere moderne Welt basiert halt wesentlich darauf, dass man sich irgendwann von Vorstellungen wie Magie oder der wörtlichen Religionsauslegung abgewandt hat. Wenn diese Dinge real und alltäglich sind, wird das schwierig.
Es geht nicht nur um die Gegenwart, sondern eigentlich um alle Settings, die moderner als Steampunk sind aber noch nicht den Bereich der Science Fiction erreicht haben, als von ca. 1920 bis hin zu Gegenwart (d.h. Gegenwart zur Zeit der Veröffentlichung des jeweiligen Settings.)
Wäre vielleicht hilfereich, wenn du auch Urban Arcana etwas ausführlicher vorstellen könntest, caranfang.
Urban Acrana kann man gut als Shadowrun ohne Cyberpunk beschreiben. Im wesentlichen ist die Welt von Urban Arcana unsere Gegenwart. Nur hat es plötzlich eine Veränderung gegeben, die Magie möglich macht. Außerdem sind Wesen* anderer Welten aus den "Schatten"** getreten, d.h. sie sind plötzlich in unserer Welt auf getaucht. Sie wissen nicht, woher sie kommen und was genau passiert ist. Das Setting ist nicht sonderlich ausgearbeitet, sondern dient eigentlich nur dazu, D&D in einer modernen Welt zu spielen.

* Bei diesen Wesen handelt es sich alles, was man bei D&D Rassen und Monstern finden kann, inklusive Menschen.
** Dabei handelt es sich wohl um eine eher unfreiwillige Reise durch die Schattenebene, die alle Welten der Materiellen Ebene miteinander verbindet, bei der der Reisende den größten Teil seiner Erinnerungen verliert, aber gleichzeitig die Sprache seiner Ankunftsregion lernt.
Wenn Carnival Row erlaubt ist, fällt mir spontan Household ein. Das spielt vor einem viktorianischen Hintergrund aber sozusagen auf Miniaturebene, weil die Chars kleine Elfen, Feen und Kobolde sind.

https://www.teilzeithelden.de/2023/10/21/ersteindruck-household-viktorianisches-fantasy-drama-im-hausflur/
Das fällt leider heraus, weil nicht modern genug.
Gibt es literatische oder cineastische Vorbilder, an denen man sich orientieren kann? Wäre z.B. sowas wie Carnival Row als Vorbild ok (wenn es nicht 19. Jahrhundert wäre)?
Der Film Bright (https://de.wikipedia.org/wiki/Bright_(Film)), den es auf Netflix gibt, fällt mir da ein.
X-Crawl. Hat die D&D- typischen Rassen, Zauber etc. aber spielt in einer Nahe-Gegenwart mit Live televisierten Dungeoncrawls als Sport.
Klingt interessant, auch wenn es sich wohl doch zu sehr auf das klassische Dungeon Crawling konzentriert.
Ich glaube, "Dieseldrachen" dürfte es treffen.
Das passt ganz gut.
"Wolsung" könnte ggf. auch passen. Zwar hat es eine recht klassische Steampunk-Optik, schaut man sich das Settings aber im Detail an, merkt man schnell, dass die Welt die da präsentiert wird, in etlichen Belangen eher im 20. als im 19. Jahrhundert steckt.
Laut dem, was ich gelesen habe, kann man die Welt sehr gut mit unserer Erde am Ende des 19. Jahrhunderts vergleichen, vielleicht noch mit der Zeit direkt vor dem ersten Weltkrieg, und ist daher noch nicht modern genug.
Schwieriges Thema. Ich werfe mal das Spielsystem True20 in den Ring. Es ist ein Ableger von D&D 3.5 und umfasst von Fantasy über Gegenwart bis Sci-Fi alles gleichzeitig. Ein Setting scheint dabei zu sein, sieht aber nicht gerade gut ausgebaut aus.
Wenn es kein beschriebenes Setting gibt, welches meine Kriterien erfüllt, fallen generische Rollenspiele (True20, GURPS, etc.) leider heraus.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Andropinis am 8.06.2024 | 21:49
Der Film Bright (https://de.wikipedia.org/wiki/Bright_(Film)), den es auf Netflix gibt, fällt mir da ein.

Könnte Dresden Files passen (Fate Basis)? Das ist Urban Fantasy mit Magie, Feen, Vampiren, Drachen usw. Durch die Romane ist es auch ziemlich gut ausgebaut. Bei Bright kommt mir auch Hellboy in den Hinterkopf. Sicher keine klassische Fantasy aber mit viel fantastischen Wesen. Dazu gibt es ja eine 5e Adaption.

Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Isegrim am 8.06.2024 | 21:58
Im wesentlichen ist die Welt von Urban Arcana unsere Gegenwart. Nur hat es plötzlich eine Veränderung gegeben, die Magie möglich macht.

Ah, okay, das funktioniert; beweist ja SR. Dann hab ich dich falsch verstanden. Ich dachte jetzt an eine Fantasy-Welt, die sich bis hin zu einem modernen Stadium a la 20. Jh. weiterentwickelt hat.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 8.06.2024 | 22:20
Könnte Dresden Files passen (Fate Basis)? Das ist Urban Fantasy mit Magie, Feen, Vampiren, Drachen usw. Durch die Romane ist es auch ziemlich gut ausgebaut. Bei Bright kommt mir auch Hellboy in den Hinterkopf. Sicher keine klassische Fantasy aber mit viel fantastischen Wesen. Dazu gibt es ja eine 5e Adaption.

Urban Fantasy ist ja schon im Ausgangspost ausgeschlossen worden. Was denn wohl auch Teil des Problems sein dürfte -- ein Anspruch, der auf "Ich will moderne Fantasy, aber nicht die, die schon existiert!" hinausläuft, ist ein wenig schwer zu erfüllen. ;)

Ich tue mich, ehrlich gesagt, auch ein wenig schwer damit, mir ein Setting, das einerseits "klassische" Rollenspielfantasy und andererseits das 20./21. Jahrhundert mit den damit verbundenen ständigen Umbrüchen wissenschaftlicher, technischer, und gesellschaftlicher Natur verbinden soll, überhaupt zusammenzureimen. Schön, ein Spitfire-Pilot, der sich in der Luftschlacht um England plötzlich einem Nazi-Drachenreiter gegenüber sieht, hätte vermutlich etwas...aber die Welt, die so etwas erlaubt, müßte ich mir schon erst einmal zurechtkonstruieren (und würde wahrscheinlich doch wieder bei etwas Urban-Fantasy-mäßigem landen, denn sooo groß ist der Unterschied zwischen "Magie gibt's, aber sie ist versteckt!" einer- und "Magie gibt's, aber erst seit ganz kurzer Zeit!" nun auch wieder nicht), denn ein typisch-klassisches Fantasysetting kommt, hinreichend weitergedacht, dank ganz anderer Voraussetzungen mit sehr guter Wahrscheinlichkeit nie auch nur bei etwas an, das tatsächlich unserer realen "Moderne" entspricht. Da landen wir schon eher dank hinreichend gemeisterter Magie bereits vor der Erfindung des Fließbands schon wieder in der Science Fiction...
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: 1of3 am 8.06.2024 | 23:00
Gups Technomancer vielleicht.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 8.06.2024 | 23:01
Warum nicht Urban Fantasy? Weil in Urban Fantasy Magie und phantastische Wesen in der Regel geheim sind. Sie bilden eine Parallelgesellschaft. Ich suche aber nach einer Welt, in dem dies nicht der Fall ist. Das muss jetzt nicht unsere Erde sein, dass kann auch eine reine Fantasy-Welt sein, sie muss aber moderner als Steampunk sein. Dabei ist es mir jetzt egal, ob die Welt auf dem Stand der 1930er, 1960er, 1990er oder unserer Gegenwart ist. Es sollte nur moderner als Steampunk sein und noch nicht die Bereiche des Science Fiction (inklusive Cyberpunk) erreicht haben.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Mithras am 8.06.2024 | 23:09
Es gibt als Comic das Rex Mundi Setting in einem alternativen 1933 mit Magie, hier nähere Infos dazu:

https://www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php%3Fid=3039.html

Aber in dem Fall ohne Regeln
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: DonJohnny am 9.06.2024 | 00:06
Ich bring mal Liminal noch mit rein. Ich hab das aber selber auch nur in einer kleinen Runde gespielt.

Spielt im Vereinigten Königreich, mehr oder weniger in der Jetztzeit. Das mythische Britannien mit all seinen Wesen existiert bis heute weiter. Diese andere Welt ist nicht wirklich versteckt aber auch nicht wirklich sichtbar. Man muss es eben suchen. Aber an Universitäten werden Zauber studiert und wenn man an der richtigen Stelle
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
, kommt man bestimmt auch nach Avalon. Die magische Welt ist schon mit der "realen" verbunden. Also so wie ich das Spiel erlebt habe, kümmert sich die Polizeit von London auch um die mytischen Dinge, wenn es Probleme gibt. Aber im Alltag der Menschen spielt es jetzt keine große Rolle.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Andropinis am 9.06.2024 | 07:09
Eben das gesehen - keine Ahnung, wie gut das Setting hier ausgebaut ist:

https://www.pegasusdigital.de/product/450453/Machineguns--Magic-Classic-Reprint

Precis Intermedia brings back this classic roleplaying game of modern soldiers vs. monsters and wizards.

Did you ever wonder if modern man and his weaponry could stand up to mystic spells, horrid dragons, disgusting ogres, or evil knights in full armor? Machineguns & Magic is a role-playing game that allows the player to take the persona of a soldier from the Vietnam era or modern day. In the game, you pit him and his M-16 against inhuman monsters and insane sorcerers with dark magic. Best of all, you and your friends don't have to set foot out of your own living room to find high adventure! With this book, it all comes to you through your own imagination!
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Waldviech am 9.06.2024 | 09:28
Zitat
Laut dem, was ich gelesen habe, kann man die Welt sehr gut mit unserer Erde am Ende des 19. Jahrhunderts vergleichen, vielleicht noch mit der Zeit direkt vor dem ersten Weltkrieg, und ist daher noch nicht modern genug.

Joah, stimmt weitgehend, allerdings ist Wolsung da so ein etwas kurioser Mix. Beispielsweise ist das Äquivalent des ersten Weltkriegs vor ein paar Jahren schon beendet worden und "Wotanien" (das sehr klare Deutschland-Äquivalent) fühlt sich sehr nach Weimarer Republik an. Darüber hinaus ist der Techlevel streckenweise höher als im 19. Jahrhundert. Beispielsweise gibt es Radiosender und eine echte Film-Industrie. Daher habe ich es als "Grenzgänger" mal mit empfohlen.

Ein weiterer "Grenzfall" wäre das heutzutage so gut wie vergessene "The Secret of Zir´An (https://www.drivethrurpg.com/de/product/2336/The-Secret-of-ZirAn-Core-Gamebook)". Das ist rein technologisch astreiner Dieselpunk. Allerdings sind die vorkommenden Fantasyrassen zwar erkennbar an klassische Zwerge u.ä. angelehnt, aber eben nicht komplett das gleiche.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Gunthar am 9.06.2024 | 10:10
Wie weit passt eigentlich Vaesen?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 9.06.2024 | 10:24
Es ist definitiv nicht EDO und mehr, wie's der Seitenheader schon andeutet, "Submachine Guns & Sorcery"...aber es paßt kurz nach Ende eines durch die Beschwörung und den Tod der Midgardschlange beendeten 2. Weltkriegs zumindest in den gesetzten Zeitrahmen, also werfe ich mal The Day After Ragnarok (http://atomicovermind.com/the-day-after-ragnarok/) wenigstens als Grenzfall in den Ring.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ludovico am 9.06.2024 | 10:28
Dieseldrachen wurde ja schon genannt.
Ein sehr liebevoll gemachtes Spiel, was ich unbedingt noch ausprobieren will.

Der Klappentext und die Weltenbeschreibung sind grandios:
Zitat
Vergessen Sie Steampunk! Denken Sie an Orks auf Kübelwägen und Elfen in Jagdflugzeugen, Zwerge in Zeppelinen und Trolle an Maschinengewehren! Dieseldrachen ist ein Fantasy-Rollenspiel im Stile der Abenteuerromane der 1930er, also wenn Archäologen zur Peitsche greifen und Mumiengräber öffnen - und später gegen Nazis mit Raketenrucksäcken kämpfen...

Dieses Regelwerk beinhaltet alle Regeln für das Pen-&-Paper-Rollenspiel Dieseldrachen wie Charaktererstellung, Beispielcharaktere, Fahrzeugduelle, Kämpfe, Gegenstände, Kleidung, Waffen und natürlich zahlreiche Beispiele und Illustrationen. Die Regeln sind so gestaltet, dass Ihre Kreativität unmittelbaren Einfluss auf den Spielverlauf hat. Werkzeuge und Herangehensweise verändern die Höhe der Würfel. Je kreativer, desto besser! Kein Kampf ist wie der andere. Nutzen Sie Umgebung, Teamwork und Wow-Effekt, um Ihre Chancen zu verbessern. Oder sammeln Sie mächtige Artefakte und bestimmten Sie den Fluss der Magie!

Die Aufmachung ist auch sehr professionell und es gibt diverse Kaufabenteuer dazu.
(https://dragonpulpgames.com/wp-content/uploads/2023/11/all2.png)

Du kannst es Dir hier genauer ansehen:
https://shop.dragonpulpgames.com/products/vorbestellung-dieseldrachen-regelwerk-printausgabe

Ansonsten wird hier noch ausführlich drüber gesprochen:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107861.0.html

Ich will es unbedingt noch mal leiten, habe aber leider zu viel auf der Platte gerade.

Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Jiba am 9.06.2024 | 11:22
Ich frage mich eigentlich, warum es unbedingt EDO sein muss. Entfalten Elfen, Zwerge und Orks nicht hauptsächlich dort ihr Potenzial wenn sie... naja... in einen Fantasyhintergrund eingebettet sind. Ich meine, wenn wir ehrlich sind, sind die ja auch nur eine Ästhetik, wenn man sie aus dem nordisch-germanischen Mythenkontext löst. Feen, Untote und von mir aus Automatenmenschen oder Golems finde ich in einen modernen Hintergrund deutlich organischer einzubetten.

Ein Spiel, das die EDO-Fremdspezies in die Moderne rüberrettet, entfaltet seinen Reiz nur darin, dass man als Spieler:in versuchen wird, Fantasyklischees irgendwie durch eine moderne Linse zu betrachten. Wie säh' denn "Mad Men" aus, wenn ein paar Orks bei Sterling-Cooper in der Werbebranche der Madison Avenue arbeiten würden und würde das einen Unterschied machen? Hätte Freddy Mercury als Elf seine HIV-Infektion überlebt? 

Ich meine, Magie, okay. Da gibt es ja wirklich gute Beispiele für Settings, in denen magische Systeme in technologie-basierten Gesellschaften integriert werden: Legend of Korra fällt mir da prominent ein.

Gut, okay, es gibt "Shadowrun"... aber das funktioniert nur deshalb, weil es das schon so lange gibt, dass sich alle dran gewöhnt haben. Und man diese obskure "Earthdawn"-Verbindung hat. Doch selbst da gibt es eine unglaubliche Diskrepanz mit anderen Fantasyspielen. Fantasyspezies tendieren dazu, die Persönlichkeitsmerkmale zu verabsolutieren. Ein glattrasierter Zwerg oder ein sanfter, friedliebender Ork sind ein Klischeebrecher. Ein glattrasierter oder sanfter, friedliebender Mensch... ist einfach nur ein Mensch. Davon lebt sogar "Shadowrun": Dass man als Spieler entweder das Klischee oder den Klischeebrecher spielen will. Sobald man nämlich differenziert, sind die Metamenschen doch irgendwie nur  normale Leute mit optischer Abweichung (zusätzlich zur Tatsache, dass man im Cyberpunk-Genre eigentlich sowieso aussehen kann, wie man will). Ich meine, ich habe auch meinen Spaß an der Shadowrun-Welt. Aber ich glaube nicht, dass ich ein 70s-New-York-Setting brauche, wo der Pimp die Straße runter ein Gnoll ist.

Magie, klar, das verstehe ich. EDO-Fantasyspezies? Die sind entweder bloße Ästhetik oder man müsste sie so verfremden, dass sie mit der eigentlichen Vorlage nichts mehr zu tun haben. Es gibt bestimmt Spielraum in der Mitte, aber da muss man sehr kreativ sein.

Also die Frage: Warum müssen es unbedingt Elfen/Zwerge/Orks sein?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 9.06.2024 | 11:39
...
Also die Frage: Warum müssen es unbedingt Elfen/Zwerge/Orks sein?
Darauf eine Gegenfrage, die auch als Begründung dient:
Wenn es sie allen anderen Epochen gibt, warum dann nicht auch in den Epochen, die uns nächsten sind? Mit Shdowrun haben wir sie in Cyberpunk. Es gibt sie auch in den verschiedenen reinen SciFi-Settings. Starfinder ist dafür wohl das bekannteste Beispiel. Und wenn wir in die Vergangenheit gehen, finden wir Steampunk-Settings (oder auch reine victorianische Settings ohne Steampunk-Elemente) mit ihnen. wieso dann nicht Setting die einer Epoche entsprechen, die uns zugänglicher ist?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Jiba am 9.06.2024 | 12:23
Das müssen mir die Macher sagen, warum es sie gibt. Aber meine Erwartung wäre: Weil man das von anderen Rollenspielen aus durchexerziert hat, damit reine Fantasyrollenspieler etwas haben, was ihnen vertraut ist. Was aber, je näher man an unsere Epoche heranrückt, umso überflüssiger ist, weil wir diese Epochen ja ohnehin schon gut kennen. Ich habe überhaupt nichts gegen die klassischen EDO-Spezies in Fantasysettings. Aber außerhalb dessen finde ich das etwas... naja... uninspiriert und arbiträr. Bei "Shadowrun" und "Warhammer" lass ich das noch gelten, weil es irgendwo parodistisch ist und konkrete Fantasy-Vorlagen hat.

Ansonsten muss man sich halt auch fragen: Was will ich damit eigentlich genau erzählen? Warum brauche ich z.B. Orks in den 1960ern? Und was ist deren Rolle da?

Bei einem Fantasysetting, das es vorher schon gibt und das man dann in die Zukunft entwickelt, das kann ich mir gut vorstellen. Aber ein Setting bauen nach dem Motto "Hey, das ist Space Opera und die Alienrassen sind Elfen, Zwerge und Orks"... da frage ich mich schon: Warum hat man diese kreative Entscheidung getroffen.

Also: Warum willst du das?

Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Isegrim am 9.06.2024 | 12:34
Gut, okay, es gibt "Shadowrun"... aber das funktioniert nur deshalb, weil es das schon so lange gibt, dass sich alle dran gewöhnt haben. Und man diese obskure "Earthdawn"-Verbindung hat.

SR hat auch schon funktioniert, als es nagelneu war, und bevor Earthdawn existierte. Dabei sind EDOs bei SR ganz klar Menschen. Sie haben Menschen als Eltern (zumindest die ersten), sie wachsen idR in menschlichen Gesellschaften auf etc. Bei SR zeichnen die sich nicht durch durch irgendwelchen anderen Persönlichkeitsmerkmale aus, sondern va dadurch, wie die Restgesellschaft auf sie reagierte; und natürlich die Spielerschaft...

Ich denke, dass funktionierte va wegen dem Klischeebruch (und weil man dann im Prinuip "unsere" Welt bespielen konnte, und die IG-Rassisten doch nicht gegen Schwarze oder Juden hetzen mussten...).
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 9.06.2024 | 12:53
Ich denke, dass funktionierte va wegen dem Klischeebruch (und weil man dann im Prinuip "unsere" Welt bespielen konnte, und die IG-Rassisten doch nicht gegen Schwarze oder Juden hetzen mussten...).

Was nebenbei einen potentiell sensiblen Punkt offenlegt: nehmen wir mal an, es gäbe Orks im Amerika der 1960er -- wie wechselwirkt das mit dem historisch verbürgten Rassismus gegenüber Schwarzen, und wie baue ich das in eine Spielwelt ein, ohne die Probleme und Anstrengungen realer Leute auch nur unabsichtlich zu "entwerten"? Wenn eine Elfen-Hippie-Band in Woodstock auftritt, ist das ein Mehrwert oder doch nur ein doofes Klischee?

Ich denke, EDO-Fantasy im Hier und Jetzt ist mit deswegen so selten, weil wir mit unserer Zeit am vertrautesten sind und uns die einschlägigen Aneckpunkte schneller aufstoßen. Mit realen Epochen, für die wir mangels persönlicher Erfahrung von vornherein auf unsere Fantasie angewiesen sind, tun wir uns im Vergleich dazu schon wieder leichter.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Isegrim am 9.06.2024 | 12:58
Ich denke, EDO-Fantasy im Hier und Jetzt ist mit deswegen so selten, weil wir mit unserer Zeit am vertrautesten sind und uns die einschlägigen Aneckpunkte schneller aufstoßen.

Seh ich auch so. Allerdings sind ja nach caranfangs Fragestellung auch Fantasy-Welten möglich, bei deren Kreierung solche Dinge mitbedacht werden, als auch eben die "SR-Lösung" (nur eben ohne Cyberpunk), dass die erst kürzlich aufgetaucht sind. Ich habs nicht gesehen, aber ua daran ist wohl der Film bright gescheitert.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ludovico am 9.06.2024 | 13:24
Ich schlage vor, den Wunsch des Threaderstellers einfach mal zu akzeptieren anstatt zu hinterfragen
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Boba Fett am 9.06.2024 | 13:36
Ich schlage vor, den Wunsch des Threaderstellers einfach mal zu akzeptieren anstatt zu hinterfragen

 :d

Ich kenne auch nur das Urban Arcana (Modern d20) von WotC.
Und dafür ist recht wenig veröffentlicht worden, was mich vermuten lässt, es gab wenig Nachfrage.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 9.06.2024 | 14:28
Mir fällt spontan noch ein Setting ein, für das es aber meines Wissens kein offizielles Rollenspiel gibt: Gate (https://de.wikipedia.org/wiki/Gate:_Jieitai_Kano_Chi_nite,_Kaku_Tatakaeri) ist eine Crossover-Roman-/Manga-/Animeserie, die damit beginnt, daß sich mitten im modernen Tokio ein magisches Tor öffnet und die Armee eines Fantasyreichs zwecks Eroberung hindurchgestürmt kommt. Die wird nach dem ersten Schock bald zurückgeschlagen, ein militärischer Brückenkopf auf der anderen Seite errichtet, und ab da geht's dann um das Erkunden der anderen Welt, Aufklären der Hintergründe, diverse Intrigen auf beiden Seiten des Tors, und natürlich angelegentliche Demonstrationen der Überlegenheit moderner Militärtechnik und -taktik.

Und ja, zumindest Elfen, Drachen, und Götter gibt's auf der anderen Seite, und während ich mich an Zwerge nicht konkret erinnern kann, sieht man in der Fantasyarmee auch genug Quasi-Orks zumindest als niederes Gesindel. Das wäre also wohl tatsächlich mal ein echtes Beispiel, das die Kriterien erfüllt...nur die tatsächliche Rollenspielumsetzung müßte man sich dummerweise erst noch selber stricken.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Gunthar am 9.06.2024 | 14:43
Mich verwunderts, dass Torg/Torg Eternity noch nicht erwähnt wurde. Das würde hier durchaus auch reinpassen und kommt mit einem kompletten Setting daher und spielt erst noch auf unserer Erde.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Woodman am 9.06.2024 | 14:59
Shotguns & Sorcery würde mir einfallen, das ist Noir Fantasy mit allen typischen Fantasyvölkern, Elfen, Zwergen, goblins, Orks... oder in den Worten des Autors:
Zitat
At its heart, Shotguns & Sorcery is a blend of two of my favorite genres: hard-bitten detective noir and epic fantasy. More to the point, it mashes up two of my favorite authors: Raymond Chandler and J.R.R. Tolkien.

Benutzt das Cypher System und es gibt auch ein paar Quellenbücher https://rpggeek.com/rpg/26514/shotguns-and-sorcery
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Doc-Byte am 9.06.2024 | 16:01
Bei einem Fantasysetting, das es vorher schon gibt und das man dann in die Zukunft entwickelt, das kann ich mir gut vorstellen.

So was hab ich vor vielen Jahren mal gebaut: Eine klassische Fantasy Welt, der ich dann ca. 3.000 Jahre Entwicklung bis hin zur Raumfahrt und Besiedelung des kompletten Sonnensystems gegeben habe. Die Entwicklung könnte man natürlich auch auf einem Stand anhalten, der unserer realen Welt entspricht. - Aber ich denke, @caranfang sucht fertige Welten und will nichts selber bauen.

Aber ein Setting bauen nach dem Motto "Hey, das ist Space Opera und die Alienrassen sind Elfen, Zwerge und Orks"... da frage ich mich schon: Warum hat man diese kreative Entscheidung getroffen.

Baut man denn in der Praxis überhaupt so ein Setting, ohne sich über die Vergangenheit dieser Welt zumindest ein paar Gedanken zu machen? :think: Ich meine, mir fiele da bspw. equinox ein und das hat ja eine ziemlich gute Erklärung für die Elfen und Zwerge im Weltraum. - Aber das führt etwas vom Thema weg...
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: aikar am 9.06.2024 | 16:51
EDO macht es echt schwieriger  :think:
Bei moderner Fantasy hätte ich sonst an Finsterland gedacht. Kulturell ungefähr Zwischenkriegszeit (Also 1920er bis 1930er), aber Magie und Magier sind anerkannter Teil der Gesellschaft. Und es gibt (wenige) Drachen (und ein wenig Steampunk-Technologie für Prothesen und Mechs).
Arten von Zwergen und Elfen gibt es, aber nur als Antagonisten.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 9.06.2024 | 18:06
Was nebenbei einen potentiell sensiblen Punkt offenlegt: nehmen wir mal an, es gäbe Orks im Amerika der 1960er -- wie wechselwirkt das mit dem historisch verbürgten Rassismus gegenüber Schwarzen, und wie baue ich das in eine Spielwelt ein, ohne die Probleme und Anstrengungen realer Leute auch nur unabsichtlich zu "entwerten"?

Wenn man auf der Erde spielt und nicht sowas wie die SR Lösung hat wird es ohnehin komisch. Wenn in Nordamerika schon immer Elfen (oder in Schottland Zwerge) lebten aber die Geschichte trotzdem genauso verlaufen ist dann ist das wenig überzeugend.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: aikar am 10.06.2024 | 06:26
Wenn man auf der Erde spielt und nicht sowas wie die SR Lösung hat wird es ohnehin komisch. Wenn in Nordamerika schon immer Elfen (oder in Schottland Zwerge) lebten aber die Geschichte trotzdem genauso verlaufen ist dann ist das wenig überzeugend.
Kommt darauf an wie gravierend die Unterschiede zwischen Menschen und Nichtmenschen sind.
Wenn die Elfen im Grunde nur Menschen mit spitzen Ohren sind und die Zwerge nur kleine stämmige Menschen und die den Platz historisch bestehender Kulturen einnehmen (z.B. plakativ Elfen-Native-Americans, was natürlich schon extrem Klischee ist), dann ist es kein Problem.
Wenn Elfen ein hochmagisches Volk mit Feenpfaden sind, die auf Drachen reiten und Zwerge Berggeister sind, die neue Gebirge anlegen schaut es natürlich anders aus.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2024 | 08:05
Kommt darauf an wie gravierend die Unterschiede zwischen Menschen und Nichtmenschen sind.
Wenn die Elfen im Grunde nur Menschen mit spitzen Ohren sind und die Zwerge nur kleine stämmige Menschen und die den Platz historisch bestehender Kulturen einnehmen (z.B. plakativ Elfen-Native-Americans, was natürlich schon extrem Klischee ist), dann ist es kein Problem.
Wenn Elfen ein hochmagisches Volk mit Feenpfaden sind, die auf Drachen reiten und Zwerge Berggeister sind, die neue Gebirge anlegen schaut es natürlich anders aus.

In der klassisch-stereotypen EDO-Fantasy sind Elfen, Zwerge, und Orks ja praktisch schon nur Menschen mit anderem Anstrich, daran sollte es also nicht scheitern. Auf der Erde käme mir das schlichte Austauschen von historisch real existierenden Völkern durch Fantasyversionen trotzdem nicht ganz unproblematisch vor -- schön, "die Schweiz ist Zwergenland und war das auch schon immer" mag ja vielleicht noch durchgehen, aber spätestens mit anderen Beispielen (wen vergleichen wir mit den Orks, hmmm?) kann man da schnell mal jemandem auf den Schlips treten. Da würde ich dann doch lieber eine "modernisierte" Original-Fantasywelt nehmen.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 10.06.2024 | 11:08
Bloodshadows (https://en.wikipedia.org/wiki/Bloodshadows) ist nicht 100% EDO, aber

Zitat
It has an early 20th century industrial age base in which the technology is blended with magic.

Zitat
The character races are humans and Unnaturals. Human characters don't need to take Compensations (disadvantages) unless their player wishes it. Unnaturals are the non-human races (spirits, undead, demons, and shape-shifters) who have abilities and powers but balance them off with Compensations. Humans dislike and fear the Unnaturals, who are second-class citizens. Certain Unnaturals can pass as human, can manipulate or control Humans into doing their bidding, or have useful powers that balance out their inhuman status.

Zitat
Aside from humans (the predominant species), there's also catrarms (four-armed humanoids), Elkists (half-demon/half-ghouls, who eat intestines and can make one part of their body intangible at a time), Face-Shifters (humans who can change their faces), Ghouls, Granis (stonemen shape-shifters), Gris (garbage-eating dwarves), Hugors (half-human/half-ogre), Humbi (half-human/half-succubi), Orris (shapechanging humanoids), Skethspawns (half-human/half-demons who smell terrible and fear water), Skitter-rats (ratmen), Succubi/Incubi, Taxims (demons who possess dead humans), Vampires and Werewolves.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 10.06.2024 | 12:41
In der klassisch-stereotypen EDO-Fantasy sind Elfen, Zwerge, und Orks ja praktisch schon nur Menschen mit anderem Anstrich, daran sollte es also nicht scheitern.
und schon diese Ansicht ist unzutreffend, findet man aber leider häufig. Der Ansatz, der gerne mit "Orks sind doch auch nur Menschen" beschrieben wird, scheitert doch schon daran, dass alle diese anderen Völker/Rassen/Spezies sich nicht nur äußerlich von Menschen unterscheidet, sondern meistens noch andere Fähigkeiten haben.
Auf der Erde käme mir das schlichte Austauschen von historisch real existierenden Völkern durch Fantasyversionen trotzdem nicht ganz unproblematisch vor -- schön, "die Schweiz ist Zwergenland und war das auch schon immer" mag ja vielleicht noch durchgehen, aber spätestens mit anderen Beispielen (wen vergleichen wir mit den Orks, hmmm?) kann man da schnell mal jemandem auf den Schlips treten.
Selbst jene Fantasy-Settings, die auf der Ede spielen, gehen nicht so weit. So etwas findet man doch eher in klassischen Fantasy-Settings, wie z.B. DSA, aber weder Settings wie Shadowrun, Castle Falkenstein, Victoriana usw., die alle auf unserer Erde spielen und EDO-Fantasy beinhalten machen dies.
Da würde ich dann doch lieber eine "modernisierte" Original-Fantasywelt nehmen.
Gerade hier ist die Gefahr durch unglücklich Assoziationen anderen "auf den Schlips zu treten" noch größer.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Baholikonga am 10.06.2024 | 13:48
TSR hat damals für ihren amazing engine was in der Art rausgebracht:

https://www.drivethrurpg.com/en/product/17318/am4-magitech-universe-book

Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 10.06.2024 | 14:08
Und natürlich kam dann noch Urban Arcana für Modern20 (https://www.drivethrurpg.com/en/product/29548/Urban-Arcana-d20M), das Boba Fett ja schon erwähnt hat.

Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: sma am 10.06.2024 | 14:12
Ich würde die These in den Raum werfen, das normales (in den vergessenen Reichen spielendes) D&D bereits die Anforderung erfüllt, modern zu sein. Die Gesellschaft und die Charaktere haben die Werte des 21ten Jahrhunderts, es herrscht Gleichberechtigung, persönliche Freiheit wird groß geschrieben. Die Staatsform ist irgendwie diffus, aber nicht weiter wichtig. Irgendwer anders hält alles am Laufen, keine Ahnung, aber er macht es sehr wahrscheinlich nicht gut.

Tatsächlich herrscht IMHO bereits Transhumanismus, wo die Grenzen des eigenen Körpers aufgehoben sind und (dank Wiederbelebungsmagie und der Existenz von Seelen) auch der Tod kein Ende sein muss. Jeder kann sich seinen Körper frei aussuchen, es herrscht in der Welt ein bunter vorurteilsfreier Mix wobei jeder (theoretisch) zaubern kann, jeder kann gleich stark, gleich geschickt, gleich intelligent und gleich brilliant im Auftreten sein wie alle anderen. Jede Form von Gebrechen ließe sich dank Magie eigentlich beseitigen und wird wenn gewünscht und von der Gesellschaft akzeptiert als Teil der eigenen Persönlichkeit gefeiert.

Moderne Abenteurer müssen sich nicht mit langen Reisen, gefährlichen Zufallsbegegnungen oder alltäglichen Problemen herumschlagen, sondern können sich auf die persönliche Entfaltung der eigenen Superkräfte in schaffbaren Kämpfen fokussieren und müssen sich auch eigentlich nie Sorgen um Geld oder andere mondäne Probleme machen. Stattdessen können sie in Eckkaffees einen Coffee-to-go oder im Schnellrestaurant einen Burger mitbringen und ansonsten auf ein gut ausgebautes Netzwerk von Gaststätten hoffen, in denen auch immer Auftraggeber zu finden sind. Auch Zeitungen und Buchdruck hat man bereits gesehen.

Und es gibt ein funktionierendes Sozialsystem, das für jeden erreichbaren Reichtum in Dungeons bereitstellt. Tatsächlich spielt Geld meist gar keine Rolle, weil immer genug davon da ist. Ähnliches gilt für anderen Besitz und immer häufiger gibt es Rucksäcke, in denen immer das benötigte Teil vorhanden ist.

Wie es den anderen Bewohnern der Welt geht, verschwimmt im Schatten der auf die Abenteurer gerichteten Scheinwerfer, aber vermutlich geht es denen auch gut. Jedenfalls beklagt sich keiner, leidet nicht, wird nicht unterdrückt (außer er wohnt weit weg wie z.B. in Thay) oder ist für das eigene Abenteurerleben wichtig, denn die nahen Verwandten sind tragischerweise alle tot. Orks, sagt man, aber die sind eigentlich auch gar nicht so übel, sondern meist nur missverstanden.

Technologie (oder die Abwesenheit von Magie) ist IMHO das schwächste Indiz für die Moderne. Die eigene Einstellung ist entscheidend und da sind wir in den letzten Jahren mit dem Trend, den Spielspaß aus einem Gefühl von Freiheit und Macht zu ziehen und nicht, aus dem Eintauchen in eine (pseudo)historische Welt mit ungewohnten Anschauungen, entscheidend in die Moderne gewandert, weil einfacher und leichter zugänglich. Ich will das auch gar nicht werten, sondern einfach nur bemerken.

Ich behaupte, es würde sich quasi nichts ändern, wenn die Charaktere statt mit einem Pferd mit einem SUV zum Dungeon fahren würden. Wenn sie einen Colt 38 Automatik mit 2W6 Schaden benutzen würden statt einer Armbrust mit 2W6 Schaden oder einen Spruch mit 2W6 Zauberschaden, wenn man das jeweils 1x pro Runde nutzen kann. Wenn im Dungeon ein Fernsprecher hängen würde statt ein Magic Mouth zusammen mit einem Zauber, um auch das Gegenüber zu hören. Wenn es einen Dämon (der im Handschuhfach des SUV lebt) gibt, der einem sagen kann, wo man langfahren muss. Wenn ein Magier ein Schiff einfach in den Himmel hebt, unter dem Wasser fahren lässt oder in eine weitere Dimension eintreten lässt, statt das ich Flugzeuge, Uboote oder Raumschiffe brauche.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 10.06.2024 | 14:51
TSR hat damals für ihren amazing engine was in der Art rausgebracht:

https://www.drivethrurpg.com/en/product/17318/am4-magitech-universe-book
Interessant.
Und natürlich kam dann noch Urban Arcana für Modern20 (https://www.drivethrurpg.com/en/product/29548/Urban-Arcana-d20M), das Boba Fett ja schon erwähnt hat.
Nicht nur von Boba Fett sondern auch von mir und zwar gleichb zu Beginn.
Ich würde die These in den Raum werfen, das normales (in den vergessenen Reichen spielendes) D&D bereits die Anforderung erfüllt, modern zu sein. ...
Aber dafür benötigt man schon sehr viel Phantasie. Die Forgotten Realms basieren eigentlich auf der idealisierten vorstellung des Mittelalters aus Hollywood-Filmen. Einges mag zwar modern anmuten, wirkt  nur so, weil es für uns modern ist. Die ganze moderne Technik fehlt.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 10.06.2024 | 15:33
Nicht nur von Boba Fett sondern auch von mir und zwar gleichb zu Beginn.

Sorry, das hatte ich schon wieder vergessen.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2024 | 15:37
Und Technik ist auch in Fantasysettings immer noch insoweit relevant, als sie eben das ist, mit dem auch die Nichtzauberer arbeiten können -- und die stellen normalerweise die deutliche Mehrzahl der Bewohner. ;)

Insofern kann ich mir auch in einer Fantasywelt Anwendungen für beispielsweise die Dampfmaschine vorstellen. Die Magiergilde mag ja die Nase rümpfen und auf ihre einschlägigen dienstbaren Geister und Golems verweisen, die ähnliche Arbeit ihrer Ansicht nach viel "eleganter" verrichten, aber wer die nun mal nicht hat...?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.06.2024 | 15:41
Leider habe ich keinen Beitrag zur Ausgangsfrage. Da aber ja auch etwas diskutiert wird, hier eine These, warum es so wenig gibt:

Ich denke da an das Phänomen von Fantasy Gun Control und verwandter Tropes. https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Analysis/FantasyGunControl (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Analysis/FantasyGunControl)

Kämpfe mit modernen Waffen sind demnach nicht so heroisch und actionreich wie Nahkampf mit Schwert & Co, und letztere in der Moderne kaum sinnvoll umsetzbar. Da müssen erst Laserschwerter o.ä. kommen, damit das wieder geht.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 10.06.2024 | 15:46
Da müssen erst Laserschwerter o.ä. kommen, damit das wieder geht.

Wenn man Laserschwerter ernstnehmen kann, sollte man auch magische Schwerter ernstnehmen können.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Chaos am 10.06.2024 | 18:19
Wenn man Laserschwerter ernstnehmen kann, sollte man auch magische Schwerter ernstnehmen können.

Lichtschwerter in Star Wars machen Nahkampf konkurrenzfähig, weil man damit Blasterschüsse abwehren kann.

Blasterschüsse sind wesentlich langsamer als Geschosse aus modernen Feuerwaffen, und im Gegensatz zu diesen auch sehr gut sichtbar - sie mit einer Nahkampfwaffe, und sei sie noch so magisch, abzuwehren zu können ist daher weniger plausibel.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2024 | 18:51
Leider habe ich keinen Beitrag zur Ausgangsfrage. Da aber ja auch etwas diskutiert wird, hier eine These, warum es so wenig gibt:

Ich denke da an das Phänomen von Fantasy Gun Control und verwandter Tropes. https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Analysis/FantasyGunControl (https://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Analysis/FantasyGunControl)

Kämpfe mit modernen Waffen sind demnach nicht so heroisch und actionreich wie Nahkampf mit Schwert & Co, und letztere in der Moderne kaum sinnvoll umsetzbar. Da müssen erst Laserschwerter o.ä. kommen, damit das wieder geht.

Na ja, wenn's strikt danach ginge, dürfte Fantasy auch keine Bögen kennen -- da würde sich Legolas aber plötzlich umgucken. ;)

Und natürlich gehen abseits vom Mittelalterklischee Fantasy und Feuerwaffen durchaus zusammen. Diverse Versuche, sich mit übernatürlichen Mitteln "kugelfest" zu machen, sind ja schon aus der realen Geschichte überliefert und könnten in einer Welt mit funktionierender Magie tatsächlich etwas taugen, und umgekehrt spricht ja auch nichts gegen die Existenz verzauberter Büchsen oder Kugeln (Freischütz läßt grüßen)...
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.06.2024 | 19:13
Na ja, wenn's strikt danach ginge, dürfte Fantasy auch keine Bögen kennen -- da würde sich Legolas aber plötzlich umgucken. ;)

Tatsächlich kämpft Legolas mindestens die Hälfte der Zeit in den Filmen im Nahkampf  ;)

Und ich kenne auch sonst kaum Fantasy Protagonisten, die keine Nahkämpfer sind. Bogenschützen oder Zauberer sind da eher die Ausnahme. Sicher, als Sidekicks aka Companions sind sie häufig.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 10.06.2024 | 19:28
Tatsächlich kämpft Legolas mindestens die Hälfte der Zeit in den Filmen im Nahkampf  ;)

Und ich kenne auch sonst kaum Fantasy Protagonisten, die keine Nahkämpfer sind. Bogenschützen oder Zauberer sind da eher die Ausnahme. Sicher, als Sidekicks aka Companions sind sie häufig.
Das liegt in der Regel daran, dass Fernkampfwaffen nutzlos werde, wenn der Gegner einem zu nahe kommt. Das sieht man auch in vielen Fantasy-Computerspielen. Als Fernkämpfer muss man ständig versuchen Abstand zum gegner zu halten, sonst kommt man in ernste Schwierigkeiten. Nahkämpfer sind zwar meist auch in bewegung, aber sie kommen nicht so schnell in Schwierigkeiten.
Und es gibt noch einen weitern Grund: Munition. Im Herrn der Ringe gehen Legolas während der Schlacht in Helms Klamm die Pfeile aus und er muss sich geeignete Orkpfeile suchen. Was wohl auch ein Grund ist, wehalb Gimli den Wellstreit am Ende gewinnt.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 10.06.2024 | 19:31
Tatsächlich kämpft Legolas mindestens die Hälfte der Zeit in den Filmen im Nahkampf  ;)

Und ich kenne auch sonst kaum Fantasy Protagonisten, die keine Nahkämpfer sind. Bogenschützen oder Zauberer sind da eher die Ausnahme. Sicher, als Sidekicks aka Companions sind sie häufig.

Ich würde eher sagen, die meisten Fantasykämpfer sind weder auf Nah- noch auf Fernkampf besonders spezialisiert -- nur das eine zu können, ohne auch das andere zu beherrschen, wäre schlicht eine allzu offensichtliche Ausbildungslücke. Daß insbesondere die Protagonisten unter ihnen dann in ihren Geschichten in erster Linie in Nahkämpfe verwickelt werden mögen, ist primär einfach dramatischen Gründen geschuldet; der Nahkampf fühlt sich allein schon, weil man dem Gegner direkt ins Gesicht (oder wenigstens aufs Helmvisier) sehen kann, schlicht persönlicher an und ist auch leichter in eine kurze überschaubare Szene zu packen als ein Bogenschützenduell auf im Durchschnitt drei dutzend Schritte unter beiderseitiger Ausnutzung aller vorhandenen Umschleichungs- und Deckungsmöglichkeiten.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Skaeg am 10.06.2024 | 20:16
Wenn man Laserschwerter ernstnehmen kann, sollte man auch magische Schwerter ernstnehmen können.
(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=128348.0;attach=36470)
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Boba Fett am 10.06.2024 | 22:07
Mich verwunderts, dass Torg/Torg Eternity noch nicht erwähnt wurde.
TORG hat doch Aysle als „Realm“… gibt es da nicht EDO Fantasy Elemente?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.06.2024 | 23:31
Das liegt in der Regel daran, dass Fernkampfwaffen nutzlos werde, wenn der Gegner einem zu nahe kommt.

Nun, Action und Drama fordern ja auch, dass Fernkampfwaffen quasi keine Stoppwirkung entfalten, damit halt der Nahkampf überhaupt stattfindet. Das ist dann wohl das "guns are useless" equivalent. Um zu Legolas zurückzukommen: wenn er denn den Bogen benutzt, wieviele Gegner stehen nach dem Treffer auf und erreichen den Nahkampf?
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 10.06.2024 | 23:44
Kämpfe mit modernen Waffen sind demnach nicht so heroisch und actionreich wie Nahkampf mit Schwert & Co, und letztere in der Moderne kaum sinnvoll umsetzbar. Da müssen erst Laserschwerter o.ä. kommen, damit das wieder geht.

Also der Western hat es auch geschafft den Revolverhelden actionreich zu inszenieren.
In der Fantasy liegt es einfach daran die stilbildenden Werke (HdR, Conan, etc.) keine Knarren haben.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 11.06.2024 | 08:03
Das liegt in der Regel daran, dass Fernkampfwaffen nutzlos werde, wenn der Gegner einem zu nahe kommt. Das sieht man auch in vielen Fantasy-Computerspielen. Als Fernkämpfer muss man ständig versuchen Abstand zum gegner zu halten, sonst kommt man in ernste Schwierigkeiten. Nahkämpfer sind zwar meist auch in bewegung, aber sie kommen nicht so schnell in Schwierigkeiten.
Und es gibt noch einen weitern Grund: Munition. Im Herrn der Ringe gehen Legolas während der Schlacht in Helms Klamm die Pfeile aus und er muss sich geeignete Orkpfeile suchen. Was wohl auch ein Grund ist, wehalb Gimli den Wellstreit am Ende gewinnt.

Reden wir jetzt über Nachvollziehbarkeit und "Realismus" oder Spielbalance und Spannungsbögen?

Ich würde bezweifeln, dass Herr-der-Ringe-Filme oder Computerspiele was anderes wollen als die beste Spannung zu bieten. Und das ist ja auch mein Ziel, wenn ich ein Rollenspiel leite.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 11.06.2024 | 08:05
TORG hat doch Aysle als „Realm“… gibt es da nicht EDO Fantasy Elemente?

Aber TORG bemüht sich halt die einzelnen Settings ziemlich auseinander zu halten. Das ist dann eher Dimensionsreise unterschiedlicher Protagonisten als Fantasy Modernisieren.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 11.06.2024 | 08:40
Also der Western hat es auch geschafft den Revolverhelden actionreich zu inszenieren.
In der Fantasy liegt es einfach daran die stilbildenden Werke (HdR, Conan, etc.) keine Knarren haben.

Und es gibt zahllose Actionhelden in der Moderne. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es ungleich schwieriger ist, damit interessantes Rollenspiel zu machen. Das ist zumindest meine These.

Schießereien sind viel statischer und distanzierter als Hand to Hand Kämpfe. Viel schwieriger interessant zu gestalten, imo. Und für RPG muss das ja sehr repetitiv sein und trotzdem interessant bleiben.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 11.06.2024 | 09:38
Und es gibt zahllose Actionhelden in der Moderne. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es ungleich schwieriger ist, damit interessantes Rollenspiel zu machen. Das ist zumindest meine These.

Schießereien sind viel statischer und distanzierter als Hand to Hand Kämpfe. Viel schwieriger interessant zu gestalten, imo. Und für RPG muss das ja sehr repetitiv sein und trotzdem interessant bleiben.

Kämpfe an sich geben mMn eher selten interessantes Rollenspiel ab -- das ist generell mehr ein Wechsel in den Taktikmodus für die Dauer der Auseinandersetzung, weniger konkretes Ausspielen des eigenen Charakters als Person.

Außerdem vermute ich, daß der Unterschied zwischen "Moderne" und "Fantasy" da weniger in den gewählten Waffen als in der Auswahl an Gegnern besteht. Fantasy bringt gerade im Rollenspiel traditionell ihr Angebot an durchaus diversen "Monstern" mit, deren potentielle Tricks im Kampf durch nicht mehr als die Fantasie ihres Erdenkers eingeschränkt sind; was hat das moderne, nicht-fantastische Actiongenre im Vergleich damit zu bieten? Menschen und vielleicht mal das eine oder andere sonstige Tier. Laß den Actionhelden deiner Wahl mal zur Abwechslung gegen einschlägige Fantasykreaturen antreten, dann reden wir weiter. :)
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Jiba am 11.06.2024 | 09:46
Schießereien sind viel statischer und distanzierter als Hand to Hand Kämpfe. Viel schwieriger interessant zu gestalten, imo. Und für RPG muss das ja sehr repetitiv sein und trotzdem interessant bleiben.

Kann man auch in Zweifel ziehen. Zumindest wenn man in Nahkämpfen spielt, in denen die Standardaktion der Spielergruppe ist "Ich greife an". Und das ist sie, wenn wir ehrlich sind, recht häufig.

Fast alles, was du in Nahkämpfen auffahren kannst, kannst du auch in Fernkämpfen ausfahren: Finten, Einschüchterungen, Bewegung, Umgebung, etc.

Die einzigen Dinge, die nicht gehen, sind Berührung, intensiver Augenkontakt und eventuell Konversation.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Skaeg am 11.06.2024 | 23:03
Kann man auch in Zweifel ziehen. Zumindest wenn man in Nahkämpfen spielt, in denen die Standardaktion der Spielergruppe ist "Ich greife an". Und das ist sie, wenn wir ehrlich sind, recht häufig.
Zur Standardvorgehensweise meiner Spielergruppen gehört es immer, diverse Fernkampfzauber durch die Gegend zu werfen. Allein dadurch wird das "Nahkampf ist einfach heroischer, darum Fantasy"-Dogma schon ad absurdum geführt.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 12.06.2024 | 02:28
Und es gibt zahllose Actionhelden in der Moderne. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass es ungleich schwieriger ist, damit interessantes Rollenspiel zu machen. Das ist zumindest meine These.

Schießereien sind viel statischer und distanzierter als Hand to Hand Kämpfe. Viel schwieriger interessant zu gestalten, imo. Und für RPG muss das ja sehr repetitiv sein und trotzdem interessant bleiben.

Ich weiss nicht was du mit "statischer und distanzierter" meinst, ausser vielleicht dass beim Fernkampf die Distanz grösser ist. Aber wildwest Schießereien im High Noon Stil sollten nicht so viel anders funktionieren. Schwieriger wird es bei moderneren Szenarien wenn alle in Deckung rennen. Dann ist eine genaue Karte quasi Pflicht. Ich würde zustimmen das das ein Hinderniss ist, aber es gibt so viele andere Gründe wie:

Außerdem vermute ich, daß der Unterschied zwischen "Moderne" und "Fantasy" da weniger in den gewählten Waffen als in der Auswahl an Gegnern besteht. Fantasy bringt gerade im Rollenspiel traditionell ihr Angebot an durchaus diversen "Monstern" mit, deren potentielle Tricks im Kampf durch nicht mehr als die Fantasie ihres Erdenkers eingeschränkt sind;

Oder die niedrige Komplexität des Szenarios, oder die einfachere Gruppenmotivation etc.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.06.2024 | 07:51
Zur Standardvorgehensweise meiner Spielergruppen gehört es immer, diverse Fernkampfzauber durch die Gegend zu werfen. Allein dadurch wird das "Nahkampf ist einfach heroischer, darum Fantasy"-Dogma schon ad absurdum geführt.

Wird dann bei euch nicht nennenswert Nahkampf gemacht? Meine These ist ja, dass Nahkampf die dominierende Form ist, nicht die ausschließliche.

Außerdem sind die Distanzen mit den typischen Kampfzaubern vermutlich oft sehr kurz, sodass es quasi Nahkampf ist, oder?

Ich weiss nicht was du mit "statischer und distanzierter" meinst, ausser vielleicht dass beim Fernkampf die Distanz grösser ist. Aber wildwest Schießereien im High Noon Stil sollten nicht so viel anders funktionieren. Schwieriger wird es bei moderneren Szenarien wenn alle in Deckung rennen. Dann ist eine genaue Karte quasi Pflicht. Ich würde zustimmen das das ein Hinderniss ist, aber es gibt so viele andere Gründe wie:
[...]
Oder die niedrige Komplexität des Szenarios, oder die einfachere Gruppenmotivation etc.

Ich halte mal das Marvelverse dagegen. Moderne mit Monstern und beliebig phantastischen Wesen. Ja, da wird auch viel rumgeballert, aber das Geballere ist oft in den Nahkampf integriert. Schau dir mal Iron Man an und wie oft der sich kloppt. Und wieviele der Typen sind reine Fernkämpfer? Wenige.

Mit Distanz meine ich emotionale Distanz. Moderne Schießereien bedeuten in der Regel, dass sich zwei Seiten hinter Deckung verschanzen und sich nur noch wenig bewegen. Die emotionalen Momente sind oft die  wo sie ihre Deckung verlassen. Und das meine ich mit heroisch: dem Gegner Face to Face die Stirn bieten. Edit: ich vermute, dass Nahkampf insgesamt als riskanter empfunden wird. Das fördert imo den Eskapismus, bei dem man sich eben heroischer fühlt, weil man dem Bösen quasi ins Gesicht lacht. Das IST nach wie vor aber nur eine These.

High Noon Szenen nutzen sich imo extrem schnell ab.

Kann man auch in Zweifel ziehen. Zumindest wenn man in Nahkämpfen spielt, in denen die Standardaktion der Spielergruppe ist "Ich greife an". Und das ist sie, wenn wir ehrlich sind, recht häufig.

Fast alles, was du in Nahkämpfen auffahren kannst, kannst du auch in Fernkämpfen ausfahren: Finten, Einschüchterungen, Bewegung, Umgebung, etc.

Die einzigen Dinge, die nicht gehen, sind Berührung, intensiver Augenkontakt und eventuell Konversation.

Es ist eine These, Zweifel ist quasi ein Muss  ;)

Ich stimme zu, dass im Spiel Nahkampf oft statischer ist als im Kino. Ich denke, für dir meisten ist er trotzdem emotional intensiver als das Gleiche in Fernkampf.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Skaeg am 12.06.2024 | 19:58
Wird dann bei euch nicht nennenswert Nahkampf gemacht? Meine These ist ja, dass Nahkampf die dominierende Form ist, nicht die ausschließliche.
30-40% der Angriffe sind Nahkampf - aber das geht alles auf das Konto der Mönche. Und das auch nur dann, wenn man "sich per Shadow Step vor die Gegner teleportieren und ihnen dann sämtliche Knochen brechen" unter Nahkampf fasst.
Dadurch, dass es so viele Magieklassen gibt (5E) und jeder hochskalierende Fernkampfcantrips hat, ist das echt meistens ein ziemliches Feuergefecht.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 13.06.2024 | 01:11
Ich halte mal das Marvelverse dagegen. Moderne mit Monstern und beliebig phantastischen Wesen. Ja, da wird auch viel rumgeballert, aber das Geballere ist oft in den Nahkampf integriert. Schau dir mal Iron Man an und wie oft der sich kloppt. Und wieviele der Typen sind reine Fernkämpfer? Wenige.

Ja aber was bedeutet das? Das Setting ist doch für Rollenspiele weniger populär als eher schießwütige Settings wir z.B. Shadowrun.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.06.2024 | 07:42
Ja aber was bedeutet das? Das Setting ist doch für Rollenspiele weniger populär als eher schießwütige Settings wir z.B. Shadowrun.

Gute Frage. Wenn es um Popularität geht, gibt es ja eh nur eine Handvoll Rollenspiele, die nennenswert sind. Und da spielt nicht nur das Setting eine Rolle. Mit Blick auf D&D spielt das Setting vielleicht sogar nur eine geringe Rolle für die Popularität.

So wie ich es sehe, ist Moderne als Setting grundsätzlich im Mainstream populär, da andere Medien als RPG das sehr stark bedienen. Im RPG ist Moderne dagegen imo sehr viel weniger populär und Fanasy ist omnipräsent. Mainstream Zeug aus Film und Buch wie moderne Action, Crime, Drama etc. findet im RPG wenig bis gar nicht statt, Star Wars z.B. dagegen durchaus. Aber Star Wars hat eben deutliche Fantasy Elemente wie Schwertkampf und "Magie".

Weiß nicht. Es gibt bestimmt Analyse Versuche dazu, was ein RPG für den Mainstream attraktiv macht. Da kenne ich mich nicht aus. Es dürfte aber schwierig sein, Setting dabei isoliert zu betrachten.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 13.06.2024 | 09:03
Das Setting entscheidet ob es einfach genug ist in ihm RPG Abenteuer zu spielen und vor allem zu leiten. Und da helfen niedrige Komplxität und große Auswahl an Möglichkeiten, was in der Fantasy der Fall ist. Nahkampf oder oder geringe Reichweite reduziert die Komplexität.

Cthulhu hat Monster. SW hat Schwerter, SR hat Zauber. Insofern haben die beliebtesten nicht-Fantasysettings zumindest ein Fantasyelement.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: caranfang am 13.06.2024 | 09:14
Das Setting entscheidet ob es einfach genug ist in ihm RPG Abenteuer zu spielen und vor allem zu leiten. Und da helfen niedrige Komplxität und große Auswahl an Möglichkeiten, was in der Fantasy der Fall ist. Nahkampf oder oder geringe Reichweite reduziert die Komplexität.

Cthulhu hat Monster. SW hat Schwerter, SR hat Zauber. Insofern haben die beliebtesten nicht-Fantasysettings zumindest ein Fantasyelement.
Und das worum es mir geht, ein moderneres Fantasy-Setting hätte sowohl Monster als auch Zauber.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 13.06.2024 | 09:32
Das Setting entscheidet ob es einfach genug ist in ihm RPG Abenteuer zu spielen und vor allem zu leiten. Und da helfen niedrige Komplxität und große Auswahl an Möglichkeiten, was in der Fantasy der Fall ist. Nahkampf oder oder geringe Reichweite reduziert die Komplexität.

Cthulhu hat Monster. SW hat Schwerter, SR hat Zauber. Insofern haben die beliebtesten nicht-Fantasysettings zumindest ein Fantasyelement.

Na ja, ich würde ja einige der üblichen Verdächtigen unter den Fantasyspielen nicht gerade als "wenig komplex" bezeichnen. ;) Sicher -- da spielt dann neben dem Setting auch das System mit hinein, aber gerade bei den Klassikern lassen sich die beiden nur eingeschränkt überhaupt getrennt betrachten, weil entweder die Regeln zuerst kamen und offizielle Settings erst später passend dazuerfunden wurden (D&D) oder das Spiel überhaupt nur ein Setting kennt und bedient (DSA, diverse "kleinere" Beispiele).

Es ist allerdings richtig, daß die weitaus dominierende Mehrheit der Rollenspiele mit diversen fantastischen (nicht mal unbedingt nur strikt Fantasy-) Elementen daherkommt. Warum das so ist, wo doch "Alltagsmedien" oft wesentlich gesetzter daherkommen...keine qualifizierte Ahnung. Ein Stück weit mag's vielleicht daran liegen, daß die Rollenspielindustrie halt ihr Nerd-Nischenpublikum relativ früh gefunden hat, kleine Brötchen bäckt, und bei allen gelegentlichen Zwergenaufständen längst nicht unter derselben Art von Aufsicht steht wie "richtige" Massenmedien, aber das ist auch erst mal nur Vermutung.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 13.06.2024 | 12:23
Es geht um die Komplexität der Settings, nicht die der Regeln. Und da ist Schatzsuchen im Dungeon in einer Mittelalter-Fantasywelt halt eher übersichtlich. Allein schon was die Ausrüstung angeht.

Und das worum es mir geht, ein moderneres Fantasy-Setting hätte sowohl Monster als auch Zauber.

Klar. Allerdings ist ein solches Setting deutlich komplexer weil es eben auch Technik beinhaltet.

Es ist allerdings richtig, daß die weitaus dominierende Mehrheit der Rollenspiele mit diversen fantastischen (nicht mal unbedingt nur strikt Fantasy-) Elementen daherkommt. Warum das so ist, wo doch "Alltagsmedien" oft wesentlich gesetzter daherkommen...keine qualifizierte Ahnung. Ein Stück weit mag's vielleicht daran liegen, daß die Rollenspielindustrie halt ihr Nerd-Nischenpublikum relativ früh gefunden hat,

Naja, Fantasysettings sind ja in Computerspielen in in letzter Zeit auch in Filmen recht stark vertreten.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.06.2024 | 12:50
Und das worum es mir geht, ein moderneres Fantasy-Setting hätte sowohl Monster als auch Zauber.

Gibt es überhaupt moderne Settings, die nicht auf der realen Erde basieren? Also auch abseits von RPG geschaut? Ich kenne vollständig erdachte Welten tatsächlich nur aus Fantasy und SF. Alles andere ist eigentlich immer "Erde +/-X".
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 13.06.2024 | 13:34
Es geht um die Komplexität der Settings, nicht die der Regeln. Und da ist Schatzsuchen im Dungeon in einer Mittelalter-Fantasywelt halt eher übersichtlich. Allein schon was die Ausrüstung angeht.

Und das kleinteilige Verwalten von Ausrüstung ist in sich wieder Regel- und nicht Settingkomplexität. :) Außerdem ist da rein vom Setting her die Moderne mMn nicht wirklich so viel komplexer als die Vergangenheit auch, wenn man denn beides auf dem gleichen Detailgrad betrachtet -- man trägt eben andere Dinge als früher mit sich herum, aber nicht zwingend gleich mehr.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 13.06.2024 | 17:46
Und das kleinteilige Verwalten von Ausrüstung ist in sich wieder Regel- und nicht Settingkomplexität. :)

Genau, deshalb ist das auch hier nicht relevant. Es geht nur darum welche Ausrüstung existiert.

Außerdem ist da rein vom Setting her die Moderne mMn nicht wirklich so viel komplexer als die Vergangenheit auch, wenn man denn beides auf dem gleichen Detailgrad betrachtet -- man trägt eben andere Dinge als früher mit sich herum, aber nicht zwingend gleich mehr.

Nicht mehr Dinge aber die Dinge können mehr. Angefangen beim Telefon. Und mit Autos wird es eben auch schnell mehr. Der Extremfall wäre hier standard Star Trek. Da ist die Ausrüstung quasi das gesammte Inventar der Enterprise.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: unicum am 13.06.2024 | 18:30
Das liegt in der Regel daran, dass Fernkampfwaffen nutzlos werde, wenn der Gegner einem zu nahe kommt.

Abgesägte Schrotflinte, Vollautomatische Waffen aus der hüfte feuernd,... Derringer, etc.

Ist nicht so das es keine Schusswaffen gibt die extra auf Nahkampf ausgelegt sind oder anderst formuliert wo man den Gegner kommen lassen muss.

Nein, ein Nahkämpfer kommt - in den allermeisten Situationen - nicht lebend an einen Fernkämpfer ran.

Das sieht man auch in vielen Fantasy-Computerspielen.

Tja warum aber? Weil weder der Nahkampftreffer noch der Fernkampftreffer realistisch abgebildet werden, sind alles nur "fleischwunden" wenn es den Helden oder den "Endboss" betrifft, alle anderen fallen schon um wenn die Kugel oder die Klinge an ihnen vorbeifliegt.

Hat schon seinen Grund warum die Armeen weltweit das Sturmgewehr als Hauptwaffe haben und etwa das Messer eher als Werkzeug denn als Waffe dient, selbst wenn es "Kampfmesser" oder "Bajonet" heisst. Zugestandne hatte ich bei der BW etwas Nahkampfausbildung mit dem Messer aber ich denke das ist alles "unter ferner liefen".

Will das hier jezt nicht weiter ausführen aber wollte auch deinen Post nicht "einfach so" dastehen lassen. Das ist, im Rollenspiel, eine Entscheidung des Regelwerkes. Eines der wenigen Spiele in denen wir als Spieler immer wieder zwischen Nahkampfwaffen und Fernkampfgg waffen wechselten war Deadlands HOE (PostApokalyptisch) und der grund war meistens "Wunden zu heilen kostet kein/wenig Geld, Mulition ist teuer und Nahkampfwaffen verbrauchen keine Mulition"
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Isegrim am 13.06.2024 | 19:08
Nein, ein Nahkämpfer kommt - in den allermeisten Situationen - nicht lebend an einen Fernkämpfer ran.

Regeltechnisch kommts darauf an, aber wenn ein Charakter die höhere Ini hat & sich bewegen & dann angreifen kann, ist der oft am Fernkämpfer dran und sticht den ab.

Realiter sollen Messer uä im Nahbereich auch gegen Schusswaffen extrem gefährlich sein (Sieben-Meter-Regel & so), aber da fehlt mir zum Glück die Erfahrung mit...

Tja warum aber? Weil weder der Nahkampftreffer noch der Fernkampftreffer realistisch abgebildet werden, sind alles nur "fleischwunden" wenn es den Helden oder den "Endboss" betrifft, alle anderen fallen schon um wenn die Kugel oder die Klinge an ihnen vorbeifliegt.

Also genau so wie im RPG, meinst du? ;)

Da du die Derringer erwähnst: In den Systemen, die mir einfallen wollen, machen Hold out-Pistolen meist mehr Schaden, wenn man sie mit wirft, so man nur ne anständige Stärke hat...
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 13.06.2024 | 19:31
Nicht mehr Dinge aber die Dinge können mehr. Angefangen beim Telefon. Und mit Autos wird es eben auch schnell mehr. Der Extremfall wäre hier standard Star Trek. Da ist die Ausrüstung quasi das gesammte Inventar der Enterprise.

Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen. ;) Daß beispielsweise ein Transporter theoretisch für einen Kleptomanen an Bord das perfekte Diebstahlshilfsmittel zumindest gegenüber hinreichend "primitiven" Zivilisationen darstellen könnte, wird für sie erst genau dann relevant, wenn sich herausstellt, daß jemand im Sektor solche Diebstähle begeht und man ermitteln muß, wer es ist; selber auf Klautour zu gehen, gehört ja nicht zur Mission des Schiffs und seiner Besatzung.

Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.06.2024 | 19:40
Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen. ;) Daß beispielsweise ein Transporter theoretisch für einen Kleptomanen an Bord das perfekte Diebstahlshilfsmittel zumindest gegenüber hinreichend "primitiven" Zivilisationen darstellen könnte, wird für sie erst genau dann relevant, wenn sich herausstellt, daß jemand im Sektor solche Diebstähle begeht und man ermitteln muß, wer es ist; selber auf Klautour zu gehen, gehört ja nicht zur Mission des Schiffs und seiner Besatzung.

Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)

Aber ist das nicht genau der Punkt? Schatzsuche an sich als Handlung ist bei Fantasy problemlos möglich, weil die Prämissen "untergegangene Hochzivilisation" und "monsterverseuchte unbekannte Wildnis" quasi zur Norm gehören. In der Moderne ist das nicht so simpel zu platzieren, weil die unbekannten Wildnisbereiche mit ungeplünderten Ruinen gegen Null gehen. Edit: Stichwort "savage frontier".

Da braucht es also Ersatz, und das wird in modernen Settings in der Regel komplexer.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 13.06.2024 | 19:56
Aber ist das nicht genau der Punkt? Schatzsuche an sich als Handlung ist bei Fantasy problemlos möglich, weil die Prämissen "untergegangene Hochzivilisation" und "monsterverseuchte unbekannte Wildnis" quasi zur Norm gehören. In der Moderne ist das nicht so simpel zu platzieren, weil die unbekannten Wildnisbereiche mit ungeplünderten Ruinen gegen Null gehen. Edit: Stichwort "savage frontier".

Da braucht es also Ersatz, und das wird in modernen Settings in der Regel komplexer.

Ich will ehrlich sein: ich halte "Schatzsuche" schon in der Fantasy für nur eine mögliche Abenteuermotivation unter vielen, und definitiv für keine, die allein für sich eine längere Kampagne tragen könnte. Insofern vermisse ich sie auch in der Moderne nicht besonders.

Dabei geht's mir natürlich in erster Linie um Schätze als ausdrückliche Quelle selbst zu verscherbelnden Einkommens (auch bekannt als "Plündergut" und ähnliches). Daß man beispielsweise auch schon einiges erleben kann, wenn man nur nach Dingen sucht, die "in ein Museum gehören!", und ansonsten halt weitgehend ein Standardgehalt bezieht...dafür gibt's dann schon wieder genügend Beispiele. :)
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Maarzan am 13.06.2024 | 20:04
Den Knackpunkt bei zeitgenössisch-modernen Spielen sehe ich darin, dass man da typischerweise in einer recht abgeschlossenen Informations- und Rechtsgesellschaft agiert und so die persönlichen Möglichkeiten des selbstständig handelnden Individuums angesichts der recht schnell und überregional aktivierbaren Massen an Gegnern doch merklich beschränkt sind.
In den meisten Phasen der Vergangenheit aber auch der ferneren Zukunft sieht das oft etwas gnädiger aus - doppelt, wenn SCs tatsächlich überdurchschnittlich begabt sind.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 13.06.2024 | 22:21
Nun -- dafür muß die Besatzung der Enterprise sich eben auch im offiziellen Sternenflottenauftrag mit echten Problemen herumschlagen, die über die Möglichkeiten von 3-6 Privatabenteurern in eigener Mission auch im 23. Jahrhundert noch deutlich hinausgehen.

Genau. Darin liegt die höhere Komplexität.

Im Fantasyspielmodus entspräche das etwa einer Kampagnenprämisse a la "Wir sind im Auftrag der mächtigen Nation XY mit unserem eigenen (potentiell magischen) Protzschiff oder ähnlichem Vehikel unterwegs". Auch da also trotz prinzipiell gleichbleibender Technikbasis schon nicht mehr so ganz dasselbe wie "Wir folgen den Abenteuern von Hinz, Kunz, und Uppsakadabra auf der Suche nach einem einträglichen, nicht zu gefährlichen Dungeon". :)

Kann man alles machen. Aber der Punkt ist dass die hohe Komplexität in der Fantasy optional ist.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 13.06.2024 | 23:10
Kann man alles machen. Aber der Punkt ist dass die hohe Komplexität in der Fantasy optional ist.

Ist sie im SF-Beispiel ja auch. Nimm statt der Besatzung eines der berühmtesten Schiffe der Föderation eine Handvoll x-beliebiger Bürger, ruhig mit passenden Kompetenzen auf ihren eigenen Gebieten, und laß sie ihre Abenteuer als Privatpersonen erleben, die Raumreisen entweder als Passagiere erleben oder als Gruppe nur eine relativ bescheidene Nuckelpinne (vielleicht ein aufgemotztes Shuttle) ihr eigen nennen...schon ist die Komplexität reduziert.

Außerdem hat das Leben im Fäntelalter logischerweise seine eigenen Komplikationen, die in einer moderneren Zeit zunehmend wegfallen -- gerade, weil wir technisch mittlerweile weiter sind und beispielsweise die Fahrt mit der S-Bahn doch ein gutes Stück schneller und bequemer ist als das Zurücklegen derselben Strecke mit dem Ochsenkarren, geschweige denn zu Fuß unter "früheren" Bedingungen. Merkwürdigerweise redest du von denen nur irgendwie nie. ;)
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 14.06.2024 | 17:39
Ist sie im SF-Beispiel ja auch. Nimm statt der Besatzung eines der berühmtesten Schiffe der Föderation eine Handvoll x-beliebiger Bürger, ruhig mit passenden Kompetenzen auf ihren eigenen Gebieten, und laß sie ihre Abenteuer als Privatpersonen erleben, die Raumreisen entweder als Passagiere erleben oder als Gruppe nur eine relativ bescheidene Nuckelpinne (vielleicht ein aufgemotztes Shuttle) ihr eigen nennen...schon ist die Komplexität reduziert.

Klar. Aber immernoch irrsinnig hoch im Vergleich zur einfachen Fantasygruppe.

Außerdem hat das Leben im Fäntelalter logischerweise seine eigenen Komplikationen, die in einer moderneren Zeit zunehmend wegfallen -- gerade, weil wir technisch mittlerweile weiter sind und beispielsweise die Fahrt mit der S-Bahn doch ein gutes Stück schneller und bequemer ist als das Zurücklegen derselben Strecke mit dem Ochsenkarren, geschweige denn zu Fuß unter "früheren" Bedingungen. Merkwürdigerweise redest du von denen nur irgendwie nie. ;)

Das liegt daran dass solche Komplikationen für die Weltbewohner quasi das Gegenteil von Komplexität für Spieler/SL sind. Wenn die SC zu Fuss gehen, dann reicht eine handliche Karte der Umgebung aus. Die SC brauchen sehr lange um woanders hin zu kommen. Heutzutage dagegen reichen 24 Stunden um den Grossteil der Erde zu erreichen und bei Star Trek noch deutlich mehr. Je mehr möglichkeiten die SC haben, destso komplexer wird die Welt.

Ein anderes Beispiel: der SIN - Wie funktioniert sie, welche Auswirkungen hat sie? - Thread für Shadowrun.
Es ist halt garnicht so klar wie Verifizierung der Identität etc. bei SR funktioniert und wie sich das auswirkt.
Solche Fragen hat man in der Mittelalterfantasy einfach nicht.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Isegrim am 14.06.2024 | 17:58
Dazu kommt, dass die Komplexitäten einer mittelalterlichen Ständegesellschaft im Kopf vieler von vereinfachenden Vorstellungen eines romantisierten oder barbarischen Mittelalters überlagert werden (Lehenssystem, Ritterschaft, Leibeigenschaft etc pp). Egal, ob die jetzt stimmen oder nicht.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 14.06.2024 | 20:49
Dazu kommt, dass die Komplexitäten einer mittelalterlichen Ständegesellschaft im Kopf vieler von vereinfachenden Vorstellungen eines romantisierten oder barbarischen Mittelalters überlagert werden (Lehenssystem, Ritterschaft, Leibeigenschaft etc pp). Egal, ob die jetzt stimmen oder nicht.

Daß die Realitäten des Lebens in der Vergangenheit bei Leuten, die es für "weniger komplex" halten als das heutige, in erster Linie schlicht durch die rosarote Brille betrachtet werden, vermute ich inzwischen allerdings auch. Zumal so manche Spieler in solchen Settings unwillkommene Details (wie z.B. Umgangsformen gegenüber nicht perfekt netten NSC) bekanntlich eh gerne mal komplett ignorieren. ::)

Ach ja, noch ein anderer Punkt, auf den ich kurz eingehen wollte:

Gibt es überhaupt moderne Settings, die nicht auf der realen Erde basieren? Also auch abseits von RPG geschaut? Ich kenne vollständig erdachte Welten tatsächlich nur aus Fantasy und SF. Alles andere ist eigentlich immer "Erde +/-X".

Dazu fällt mir tatsächlich spontan auch kein Beispiel ein; mag vielleicht daran liegen, daß schon die meisten Autoren nicht so recht einsehen, warum sie sich für eine Welt, die praktisch auch nur wie im richtigen Leben funktionieren soll, eigens ein komplettes Original ausdenken sollen. Okay, in größeren SF-Settings beispielsweise mag's dann wieder den einen oder anderen fremden Planeten geben, der tatsächlich zufällig genau unser reales Jahrhundert nachahmt (allein schon mal wieder Star Trek ist da ja nicht ganz unberüchtigt), aber der ist dann eben auch nicht mehr das gesamte Setting (obwohl er's theoretisch für Einheimische insbesondere vor dem Erstkontakt natürlich sein könnte), sondern meist nur ein Ort, den die Spielercharakter-Gegenstücke mal für eine Episode o.ä. besuchen, und dementsprechend nicht das Gesuchte.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: YY am 14.06.2024 | 23:03
Ein anderes Beispiel: der SIN - Wie funktioniert sie, welche Auswirkungen hat sie? - Thread für Shadowrun.
Es ist halt garnicht so klar wie Verifizierung der Identität etc. bei SR funktioniert und wie sich das auswirkt.
Solche Fragen hat man in der Mittelalterfantasy einfach nicht.

Kommt auf den Spielstil an; wenn man weit in die Details des Alltages hineinzoomt, stellen sich solche Fragen in jedem Setting. Mein altes DSA-Umfeld konnte sich an so was stundenlang abarbeiten.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 20.06.2024 | 10:06
Kommt auf den Spielstil an; wenn man weit in die Details des Alltages hineinzoomt, stellen sich solche Fragen in jedem Setting. Mein altes DSA-Umfeld konnte sich an so was stundenlang abarbeiten.

Die Frage was ich machen muss um technische Identitätskontrollen zu überlisten würde ich jetzt nicht als "Details des Alltages" bezeichnen. Und bei DSA gibt es sowas ja vermutlich eher nicht.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 20.06.2024 | 10:23
Die Frage was ich machen muss um technische Identitätskontrollen zu überlisten würde ich jetzt nicht als "Details des Alltages" bezeichnen. Und bei DSA gibt es sowas ja vermutlich eher nicht.

Also eh geht doch eher darum, ob man ausladendes "Tavernenspiel" betreibt. Bei DSAigen Shadowrun wäre das dann halt auch "BTLSIM-Spiel" oder so.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: Ainor am 20.06.2024 | 13:39
Also mir geht es nicht um "Tavernenspiel", sondern um die Frage wie die SC mittels eigener Ideen irgendwo unbefugt reinkommen, und wie das mit der Funktionsweise der Sicherheitssysteme zusammenhängt.

Die Möglichkeit dass das Abenteuer sagt: geht zu X und besorgt euch den Nachschlüssel, Zugangscode, etc, besteht natürlich immer. Dann ist die Funktionsweise egal.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: tartex am 20.06.2024 | 14:59
Also mir geht es nicht um "Tavernenspiel"

Du hast YY geantwortet als könntest du nicht nachvollziehen, wovon er spricht. Ich habe versucht das in anderen Worten nochmals zu erklären.

Worum es dir ging, stand also nicht im Mittelpunkt.
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: nobody@home am 20.06.2024 | 16:30
Wobei sich die "Wie komme ich da unbefugt rein?"-Frage bei entsprechender Aufgabe sowieso in jedem Setting stellt -- auch in der Steinzeit muß ich mindestens an den eventuell vorhandenen Wachen vorbei, aufpassen, daß mich auch sonst niemand als unbefugten Fremden erkennt und Alarm schlägt, und dergleichen mehr. Das hat also wenig ausdrücklichen Technikbezug.

(Schlimmer noch: in einem Setting ohne amtliche Personalausweise mit Lichtbild o.ä. kann ich ja schnell genug in die Verlegenheit kommen, einfach "nur" beweisen zu sollen, daß ich auch tatsächlich ich bin -- vor allem, wenn da irgendwelche Privilegien dran hängen. Wenn ich dann einen Zeugen auffahren kann, der mich persönlich kennt und dem die Gegenseite mehr als mir zu glauben bereit ist, okay; aber wenn mal nicht...?)
Titel: Re: Modernere Fantasy-Settings
Beitrag von: YY am 21.06.2024 | 16:40
Die Frage was ich machen muss um technische Identitätskontrollen zu überlisten würde ich jetzt nicht als "Details des Alltages" bezeichnen. Und bei DSA gibt es sowas ja vermutlich eher nicht.

Genau das gibts da nicht, aber wie mein Vorredner schrieb: "verwandte" Fragen rund um Sicherheitstechnik und -organisation, Identitätsnachweise u.Ä. gibt es quasi überall.
Und wer das kleinteilig betreibt, fragt sich dann auch gerne mal, wie genau etwa das Banken- und Geldsystem funktioniert, wie zugänglich halbwegs obskures Fachwissen ist oder ähnliches.