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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Runenstahl am 7.08.2024 | 01:52

Titel: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 01:52
Ich möchte mal hören was ihr von meiner Theorie haltet das Caster bei 5e sich vielleicht auch deswegen überpowert anfühlen (im Vergleich zu Martials) weil man denen zuviel durchgehen läßt bzw Zauber falsch anwendet / nicht alle Konsequenzen beachtet.

- Charm Person macht eine Person nicht zum besten Freund und sofern da noch andere NPCs sind werden die bemerken das da gerade gezaubert wurde.
- Das gilt überhaupt für viele Zauber in Gesprächssituationen. Egal ob Detect Thoughts, Enhance Ability, Zone of Truth, Tongues oder Guidance. Besonders wenn die NPCs sich mit Magie nicht gut auskennen werden die auch auf harmlose Zauber womöglich sehr aggressiv reagieren da sie dem Magier nicht ansehen können ob er nun Tongues wirkt oder einen Dämonen entfesseln will.
- Guidance kann man nicht nachträglich wirken und schon gar nicht als Reaktion auf die Gedanken anderer Gruppenmitglieder (so nach dem Motto Spieler 1 stellt dem SL eine Frage für die dieser einen Wissenswurf fordert was Spieler 2 mit einem Guidance unterstützen möchte).
- Kreaturen die im Weg stehen geben anderen Kreaturen (sofern diese nicht nennenswert größer sind) Deckung. Wird in der Praxis gerne komplett ignoriert wenn man Eldritch Blasts oder andere Fernkampfzauber einsetzt.
- Massive Flächenzauber (Feuerball etc) sind zwar cool, sorgen aber auch für viel Collateralschaden. Das wird ebenfalls gerne ignoriert. Guckt man sich die Regeln für Objekte an, so sollte man sich in Gebäuden und Dungeons zweimal überlegen ob man solche Zauber einsetzt denn diese können durchaus die Decke zum Einsturz bringen. Vom "Loot" im Raum ganz zu schweigen. Die magischen Tränke in der Truhe und die Bücher im Regal sollten eigentlich hinüber sein wenn die im Bereich solch eines Zaubers sind.
- Konzentration (insbesondere der Verlust selbiger) wird oft vergessen.
- Kommt seltener vor, aber bisweilen wird bei einigen Builds auch gerne Ignoriert das der Magier bei vielen Zaubern mindestens eine freie Hand braucht und bei den meisten Zaubern das Ziel sehen muss.
- Auch wird bisweilen übersehen was man mit dem Zauber überhaupt angreifen kann. Mit Magic Missile kann man z.B. nicht Seile zerschießen weil man diesen Zauber nur auf Kreaturen werfen kann.

Gibt Sicherlich noch mehr Fehler die im Umgang mit Magie gemacht werden. Das liegt natürlich auch daran Magie recht komplex ist. Aber insbesondere im Vergleich zu den Martials kommen da meiner Erfahrung nach deutlich mehr Fehler zur Anwendung. Und die meisten sind stets zum Vorteil der Magier. Deswegen stelle ich mal These auf das der Unterschied zwischen Spruchwirkern und Martials zumindest deutlich kleiner wäre wenn man Regeln und Konsequenzen für Magie konsequent beachten würde.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Quaint am 7.08.2024 | 02:08
Kann sein, dass da auch Fehler passieren. Aber es gibt auch einfach ein paar enorm starke/nützliche Zauber. Ich mein, du kannst z.B. einen Char ähnlich kampfstark und robust machen wie es normalerweise die ganze Gruppe ist - und noch weitere Zauber übrig haben. Und du hast halt einfach eine sehr volle Werkzeugkiste, da besteht eine gesteigerte Chance, das richtige Ding für die Situation heraus zu ziehen. Als Martial kannst du halt mitunter nur draufhauen und hast vielleicht ein paar Fertigkeiten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Smoothie am 7.08.2024 | 02:17
Ich denke in dieselbe Richtung wie Quaint. Es stimmt alles was Runenstahl schreibt, aber selbst wenn man das alles berücksichtigt, bleiben Caster in der Regel stärker und v.a. viel vielseitiger.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 02:23
Auf D&D allgemein bezogen oder auf die 5e im speziellen?

Es ist schon so, dass sich das Verhältnis der Zauberwirker zu den Nichzauberern in D&D von Edition zu Edition stark wandelt.

Trotzdem gibt es eigentlich keine Edition in der Nichtzauberer tatsächlich gleichwertig sind. Selbst in der für Balancing gern gelobten 4e ist der Abstand zwar deutlich geringer als anderswo aber noch immer spürbar

In 5e wurden dann einige Maßnahmen getroffen die Zauberwirker wieder deutlicher vom Rest abheben. Insbesondere das geänderte System für Rettungswürfe, der Wegfall der vorzubereitenden Zauberslots, kostenlose Rituale und die deutliche Aufwertung der Sonderfertigkeiten lässt dort einiges mehr zu als zuvor. Konzentration ist ein Hindernis, aber da es nicht alle Zauber betrifft und später mehr und mehr ausgehebelt wird auch nur ein kleines.

Und natürlich kann man dort mit Sondereinschränkungen arbeiten aber das man dies überhaupt muss trifft halt auch schon eine Aussage.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 02:47
Was mir da in letzter Zeit (wieder) öfter aufgefallen ist - so im englischsprachigen Bereich - ist dass da Spieler ganz gerne versuchen, Zauber regelwidrig anzuwenden, oft indem sie die Grundregel zu Line of Sight / Line of Effect ignorieren. Oder Zauber, die eigentlich nur auf Objekte wirken können, auf Kreaturen anwenden. Und wenn der SL da selber nicht so erfahren und auf dem Quivive ist, guckt er halt dann vielleicht doof.
Zum Beispiel sowas wie "Ich zaubere Create Water in seine Lungen" -- bricht gleich beide genannten Regeln, aber was soll der Geiz.

Also ja, klar, wenn man den Spielern so einen Schwachsinn durchgehen lässt, dann sind Zauberer natürlich zu mächtig.

Und selbst abseits von solchen mehr oder weniger offensichtlichen Regelbrüchen ist es ja eine altbekannte Krankheit, Martials/Mundanes an realweltlichen Erwartungen zu messen -- die "Guy at the Gym Fallacy"; der Trugschluss dass das was der nächstbeste Neanderthaler aus dem Fitti nicht kann, kann auch ein D&D-Fighter nicht können -- während Magier von solchen vermeintlichen Reality Checks unbehelligt das Universum Männchen machen lassen dürfen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.08.2024 | 08:10
Wenn du die Richtigen Zauber nimmst schon.

-Flächenkontrollzauber (Web Hypnotic Patter) sind extrem Stark
- Summons die große Mengen an Kreaturen beschwören (Conjure Animals, Animate Objects...) können extreme Mengen an Schaden Anrichten
- Flächenschadenzauber (Spike Growths, Spirit Guardians ...) können in combiantion mit Forced Movement auch verdammt viel Schaden machen
- Summons (Conure Woodland Beings, Conjure Celestrial) und Verwandlungs Zauber (True Polymorph, Shape Change) mit denen man Zugriff auf Kreaturen mit starken Features oder Spellcasting hat können dir auch Zugriff auf alles mögliche geben das nie für Spielerhände gedacht war
- und dann gibts halt noch high level Zauber die völlig gaga sind (Simulacrum, Wish, Magic Jar, ...)

Die Kern Probleme sind das es unter all den vielen Zaubern halt einen gewissen Anteil an zu starken Zaubern gibt (und erfahrene Spieler nehmen natürlich gerade diese) und das viele der mundanen lausig scalieren. In der Regel haben sie ihren Peak um level 5 rum, und danach geht es dann langsam abwärts.

Hier hat mal jemand das ganze in Bezug auf den Schaden den Martials und Caster raus hauen können analysiert.

https://www.youtube.com/watch?v=W5ute4yQYB4 (https://www.youtube.com/watch?v=W5ute4yQYB4)

Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 7.08.2024 | 08:21
- Charm Person macht eine Person nicht zum besten Freund und sofern da noch andere NPCs sind werden die bemerken das da gerade gezaubert wurde.

"The charmed creature regards you as a friendly acquaintance." andere NPC sind dabei egal. Das Ziel wird allerdings nicht gegen seine Gruppe kämpfen, es sei denn es mochte sie vorher schon nicht.

- Das gilt überhaupt für viele Zauber in Gesprächssituationen. Egal ob Detect Thoughts, Enhance Ability, Zone of Truth, Tongues oder Guidance. Besonders wenn die NPCs sich mit Magie nicht gut auskennen werden die auch auf harmlose Zauber womöglich sehr aggressiv reagieren da sie dem Magier nicht ansehen können ob er nun Tongues wirkt oder einen Dämonen entfesseln will.

Ich sag immer: Zauber anwenden = Waffe ziehen. MAcht man nicht in vornehmer Gesellschaft, und schon garnicht in Stresssituationen. Charm auf eine Wache die einen befragt bedeutet einen Kampf anzufangen.


- Guidance kann man nicht nachträglich wirken und schon gar nicht als Reaktion auf die Gedanken anderer Gruppenmitglieder (so nach dem Motto Spieler 1 stellt dem SL eine Frage für die dieser einen Wissenswurf fordert was Spieler 2 mit einem Guidance unterstützen möchte).

Nein, aber im Prinzip kann man es dauernd erneuern. Ist nervig und wird glaube ich in 5.5. geändert.

- Kreaturen die im Weg stehen geben anderen Kreaturen (sofern diese nicht nennenswert größer sind) Deckung. Wird in der Praxis gerne komplett ignoriert wenn man Eldritch Blasts oder andere Fernkampfzauber einsetzt.

Ja, aber das ist vor allem ein Problem für Fernkämpfer ohne Sharpshooter. Fernkampfzauber sind selten zu stark.

- Massive Flächenzauber (Feuerball etc) sind zwar cool, sorgen aber auch für viel Collateralschaden. Das wird ebenfalls gerne ignoriert. Guckt man sich die Regeln für Objekte an, so sollte man sich in Gebäuden und Dungeons zweimal überlegen ob man solche Zauber einsetzt denn diese können durchaus die Decke zum Einsturz bringen. Vom "Loot" im Raum ganz zu schweigen. Die magischen Tränke in der Truhe und die Bücher im Regal sollten eigentlich hinüber sein wenn die im Bereich solch eines Zaubers sind.

Vorsicht. Feuerball hatte noch nie eine Druckwelle. "Decke zum Einsturz bringen." können ganz wenige Zauber. Man sollte solche Effekte auch nicht übertreiben wenn es den Spielern schadet, denn man muss ja konsistent bleiben. Aber klar. Als Magier die Bibliothek von Alexandria abfackeln hat schon was.

- Konzentration (insbesondere der Verlust selbiger) wird oft vergessen.

Jo. Ich sag inzwischen: wenn jemand vergisst sich zu konzentrieren ist der Zauber weg.

- Kommt seltener vor, aber bisweilen wird bei einigen Builds auch gerne Ignoriert das der Magier bei vielen Zaubern mindestens eine freie Hand braucht und bei den meisten Zaubern das Ziel sehen muss.

Ja, allerdings kann der Kleriker mit Waffe und Schild ja die Waffe wegstecken bevor er zaubert. Insofern selten eine starke Beschränkung. Ziel sehen ist eine einschränkung, aber man hat ja meistens auch Flächenzauber die das nicht müssen.

- Auch wird bisweilen übersehen was man mit dem Zauber überhaupt angreifen kann. Mit Magic Missile kann man z.B. nicht Seile zerschießen weil man diesen Zauber nur auf Kreaturen werfen kann.

Jo, aber Fire bolt kann. Was wichtiger ist dass die meisten Gegenstände nicht besonders verwundbar gegen Energieschaden sind (In 5E nur rudimentär geregelt). Es gibt keinen Grund dass ein Cantrip irgendwie besser ist als ein physischer Angriff.

Und die meisten sind stets zum Vorteil der Magier. Deswegen stelle ich mal These auf das der Unterschied zwischen Spruchwirkern und Martials zumindest deutlich kleiner wäre wenn man Regeln und Konsequenzen für Magie konsequent beachten würde.

Naja, die meisten Sachen die du angesprochen hast sind ziemlicher Kleinkram und ändern wenig daran dass Magier völlig andere Möglichkeiten haben.

Aber ich sag mal man muss die Frage präzisieren. Bedeutet "im Vergleich zu Martials wirklich zu stark" dass eine Gruppe ohne Caster schwächer ist als eine Gruppe mit Castern? Das würde ich sicher bejahen.

Oder bedeutet es: innerhalb der Gruppe kann der Magier so viel mehr, und das ist unfair gegenüber dem Kriegerspieler. Das ist eine ganz andere Frage, und da hängt die Antwort stark von der Stufe, Spielstil, Gegnerprofil, etc ab. Ich glaube nicht dass sie allgemein wahr ist.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 7.08.2024 | 08:39
Die taktischen Optionen bleiben extrem unausgewogen: Die Caster können auf Entfernung ihre Zauber einsetzen, entweder zum Runterzählen der Nahkampfgegner oder sie kommen mit ihrem „Defacto Save or Die“ durch (Desintegrate; Power Word Kill) oder mit ihrem „Quasi Save or Die“ Zauber (Sleep; Hold Person).

Fernkämpfende sind kein taktisches Gegenstück zu Castern, weil sie nur selten mit einer Aktion soviel Effekt erzielen wie Caster.

Außerdem: Caster bleiben mit Teleportationen oder auch schon mit Grease/Entangle/Web schön auf Abstand, während die Martials nicht für ihren ersten Schlag nahe genug kommen. Beschworene Kreaturen zur Ablenkung/Beschäftigung sind hier schon angesprochen.

Die Martials haben es irgendwie in die Nähe der Caster geschafft und die Caster verfügen nicht mehr über Teleportationen, um Abstand herzustellen? Dann hilft oft schon ein Flugzauber, um sich außer Reichweite zu bringen. Unsichtbarkeit ist auch ein potenter Fluchtzauber, und einfache Illusionen können auch helfen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Harlekin78 am 7.08.2024 | 08:46
Ich meine Zauberer haben eine Ressource mehr, als Nichtzauberer. Das macht Sie potenziell einfach stärker. Die Flexibilität steigt, weil ich mit einer Ressource mehr agieren kann. Die Abstimmung der anderen Ressourcen, dass es mit der zusätzlichen Ressource passt ist, denke ich, nur begrenzt möglich. Einfach weil x zu x+1 wird.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zanji123 am 7.08.2024 | 08:58
Krieger / Barbar sonstige Martial Charaktere können bei D&D genau ein was: BONK mit Schwert / Axt / Nahkampfwaffe

Magier: Zerstört ganze Räume mit Feuerball, teleportiert sich wild herum, verzaubert mehrere Leute, lässt Wasser in Lungen entstehen, kann fliegen, beschwört hilfreiche Wesen usw usw. und ist da eigentlich nur mit seinen Spell Slots begrenzt. Welche Zauber er nimmt kann er sich aus einer riesigen Liste an Zaubern aussuchen und sind auch da nicht so limitiert (anders als z.b. bei Shadow of the demonlord bei dem du max 3 Zauberschulen hast und dann diese auch nie so wirklich hoch, willst du dich spezialisieren werden es HÖCHSTENS 2)

:) aber klar "Magier sind gar nicht so stark"  >;D darum gibt's ja auch so "wenig" Klassen die irgendwann irgendwie Magie wirken können
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 7.08.2024 | 09:54
oder sie kommen mit ihrem „Defacto Save or Die“ durch (Desintegrate; Power Word Kill)

Disintegrate macht weniger Schaden als ein guter Krieger. Und Power Word Kill macht erstmal garnichts weil kein ernstzunehmender Lvl 17 Gegner unter 100 TP hat. Diese Sprüche sind in erster Linie gegen SC gut denn sie killen ohne Death Saves.

oder mit ihrem „Quasi Save or Die“ Zauber (Sleep; Hold Person).

Sleep erlaubt einen Autocrit. Hold Person ggf mehrere. Beides nur gut wenn man hart zuschlagen kann.
Hold und dann mit Cantrips angreifen macht weniger Schaden als ein guter Krieger.

Außerdem: Caster bleiben mit Teleportationen oder auch schon mit Grease/Entangle/Web schön auf Abstand, während die Martials nicht für ihren ersten Schlag nahe genug kommen.
...
Dann hilft oft schon ein Flugzauber, um sich außer Reichweite zu bringen.

Die meisten Gegner haben Fernkampfangriffe, und gegen den handelsüblichen Magier sind die immernoch stärker als Fernkampfangriffe gegen Krieger. Abgesehen davon bringt es wenig Zauber auszugeben um abzuhauen wenn der Rest der Gruppe angegriffen wird.

Und die Spielbalance wird nicht dadurch entschieden ob Caster gegen Krieger gewinnen.

Ich meine Zauberer haben eine Ressource mehr, als Nichtzauberer. Das macht Sie potenziell einfach stärker. Die Flexibilität steigt, weil ich mit einer Ressource mehr agieren kann. Die Abstimmung der anderen Ressourcen, dass es mit der zusätzlichen Ressource passt ist, denke ich, nur begrenzt möglich. Einfach weil x zu x+1 wird.

Bis sie leer sind, dann haben sie eine Ressource weniger.

lässt Wasser in Lungen entstehen,

Da hat Feuersänger schon extra geschrieben dass das ein Regelfehler ist...
Ich glaube an der Originalthese dass der verbreitete Gaube and die Überlegenheit der Caster auf Regelfehlern beruht ist was dran  ~;D
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 10:11
Ein Problem ist auch: die Einschränkungen welche im Ursprungsthread genannt werden gelten eigentlich für Nichtzauberer stärker als für Zauberwirker.

Ja, ein Zaubernder Magier wirkt verdächtig, wenn man diesen denn zaubern sieht.

Aber der schwer bewaffnete Typ der seine Waffen nicht abgeben mag halt auch. Nur tut dieser sich wesentlich schwerer gegenüber Unbekannten als harmlos zu wirken.

Und das gilt halt für vieles. Ja, Charm Person und Co. sind keine automatischen Erfolge. Überzeugen und Diplomatiewürfe aber genauso wenig. Auch der Schwertkampf im Zauberlabor klingt für die Tränke darin eher ungesund, nicht nur der Feuerball. Und alles was etwas zerstören kann ist ohnehin zumeist sowohl mit positiver Nutzbarkeit als auch negativen Auswirkungen verbunden.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 7.08.2024 | 10:45
Zu stark ganz klar nein.
Sie haben allerdings sehr viel mehr Möglichkeiten, sprich man bringt sie meist nur sehr schwer in Schwierigkeiten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zanji123 am 7.08.2024 | 10:47
Disintegrate macht weniger Schaden als ein guter Krieger. Und Power Word Kill macht erstmal garnichts weil kein ernstzunehmender Lvl 17 Gegner unter 100 TP hat. Diese Sprüche sind in erster Linie gegen SC gut denn sie killen ohne Death Saves.

Sleep erlaubt einen Autocrit. Hold Person ggf mehrere. Beides nur gut wenn man hart zuschlagen kann.
Hold und dann mit Cantrips angreifen macht weniger Schaden als ein guter Krieger.

Die meisten Gegner haben Fernkampfangriffe, und gegen den handelsüblichen Magier sind die immernoch stärker als Fernkampfangriffe gegen Krieger. Abgesehen davon bringt es wenig Zauber auszugeben um abzuhauen wenn der Rest der Gruppe angegriffen wird.

Und die Spielbalance wird nicht dadurch entschieden ob Caster gegen Krieger gewinnen.

Bis sie leer sind, dann haben sie eine Ressource weniger.

Da hat Feuersänger schon extra geschrieben dass das ein Regelfehler ist...
Ich glaube an der Originalthese dass der verbreitete Gaube and die Überlegenheit der Caster auf Regelfehlern beruht ist was dran  ~;D

selbst wenn wir "ich lass Wasser in einer Lunge entstehen" weg lassen ... sind Caster gerade in D&D einfach mächtiger als Charaktere die keinen Zugriff auf Magie haben. Wie in den meisten TTRPGs übrigens außer man limitiert es SEHR drastisch oder hat eine strenger limitierte Zauberliste
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 7.08.2024 | 10:49
Und die Spielbalance wird nicht dadurch entschieden ob Caster gegen Krieger gewinnen.
Das nehme ich in meiner (3.5-) Gruppe anders wahr, weil alle vier SCs zauberfähig sind: Zwei Priester, ein Sorcerer und eine Cerebremancer, der enorm austeilt. "Nur" Martials als Gegner haben nicht die leiseste Chance gegen meine Gruppe, weil meine Gruppe mit Leichtigkeit auf Abstand bleibt, bis sie sie erledigt hat. Ist meine Gruppe mal runtergekämpft und ausgezaubert findet sich irgendwo noch immer ein Teleport/Word of Recall. Meine Gruppe haut dann gemeinsam ab. Schwupps - sind sie weg und knöpfen sich die Gegner morgen in aller Frische erneut vor.*

Disintegrate und Power Word Kill sind potentielle Todes- oder sichere Schadenseffekte auf Entfernung. Weder Nah- noch Fernkämpfende verfügen über ein Gegenstück zu diesen Effekten. Wenn die Gegner zudem nicht fliegen können, dann können sie bequem aus der sicheren Luft mit vielerlei Zaubern beharkt werden.

Wäre ein reiner nahkämpfender Charakter Teil der Gruppe, würde sich dieser wahrscheinlich immer wie Ballast fühlen, weil er die magische Hit-and-Run-Taktiken nicht mitmachen könnte, oder er ständig ein Gruppenmitglied als eine Art Teleport-Patron bräuchte.

*Natürlich gibt es auch mal Szenarien, in denen ihre Standardtaktik nicht so gut aufgeht, zB wenn die Gegner mit einem Plan fortfahren, den die SCs eigentlich aufhalten möchten. Aber das ist natürlich nicht in jedem Kampf der Fall.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: AlucartDante am 7.08.2024 | 10:53
Wenn man alleine ein ewiges Dungeon entlang läuft, mag der Unterschied nicht so groß sein, der Krieger überlebt vielleicht sogar eher.

Aber oft treffen doch zwei gleichstufige Charaktere aufeinander und es gibt einen Kampf auf Leben und Tod und bis der Caster alle Sprüche rausgehauen hat, ist der Kampf zu Ende. Danach schlafen beide und nur der Caster steht wieder auf. Das ist bei Systemen, in denen es Wochen dauert, die magische Power zu regenerieren einfach anders. Man stelle sich vor eine Gruppe von Castern tritt gegen eine Martials an, wer gewinnt?

Wenn ich mir als Arbeitgeber überlege, ob ich den hochstufigen Magier mit Wish einstelle oder den hochstufigen Krieger, habe ich schon den Eindruck, dass einer der beiden Angstellten einfach vielseitiger ist.

Bei der Frage, welcher Charakter den Total Party Kill überlebt, ist es bei uns oft ein Caster gewesen, der dank Invisibility, Dimension Door, etc.  überlebt, während der Krieger nicht wegkommt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 7.08.2024 | 11:00
Die meisten Gegner haben Fernkampfangriffe, und gegen den handelsüblichen Magier sind die immernoch stärker als Fernkampfangriffe gegen Krieger. Abgesehen davon bringt es wenig Zauber auszugeben um abzuhauen wenn der Rest der Gruppe angegriffen wird.
Es gibt viele Gegner die keine Fernkampf Angriffe haben, und bei denen die welche haben machen diese oft weniger Schaden als Nahkmapf angriffe (wobei sich das in den neuesten Büchern möglicherweise geändert hat).

Dazu können Caster mit realtiv minimalem Investment (in der regel mit einem 1 level Dip, zum Teil auch nur durch die Wahl einer passenden Subclasse) ihre AC auf Krieger niveau bringen, wobei für sie die Nutzung eines Schildes eine Geringere Einschränkung bedeutet, und sie auch die Dodge Action nehmen können wenn sie bereits einen Konzentrationszauber aktiv haben ohne groß an Effektivität zu verlieren.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 7.08.2024 | 11:15
Das nehme ich in meiner (3.5-) Gruppe anders wahr, weil alle vier SCs zauberfähig sind: Zwei Priester, ein Sorcerer und eine Cerebremancer, der enorm austeilt.

Hochstufiges 3E. Und dann noch ohne Zeitbegrenzung. Ganz andere Geschichte. Aber auch da ist die Frage ja nicht wie gut sie gegen die Krieger mit Nahkampfwaffen sind sondern gegen die Gegner die auftreten. Die meisten meiner Bossmonster zu 3E Zeiten sind durch Krieger gefällt worden weil Magier gegen massive SR+Saves+Immunitäten oft nicht ankamen.

Disintegrate und Power Word Kill sind potentielle Todes- oder sichere Schadenseffekte auf Entfernung. Weder Nah- noch Fernkämpfende verfügen über ein Gegenstück zu diesen Effekten.

Ich würde sogar sagen: Schaden auf Entfernung ist das Einzige was Fernkämpfer machen  :)

Es gibt viele Gegner die keine Fernkampf Angriffe haben, und bei denen die welche haben machen diese oft weniger Schaden als Nahkmapf angriffe (wobei sich das in den neuesten Büchern möglicherweise geändert hat).

Gegen weniger TP. Und Fliegen ist ja auch nicht umsonst. Kostet in 5E Concentration, un wenn man die verliert fliegt man ... hin.

Dazu können Caster mit realtiv minimalem Investment (in der regel mit einem 1 level Dip, zum Teil auch nur durch die Wahl einer passenden Subclasse) ihre AC auf Krieger niveau bringen,

Würde ich vor Stufe 11 nicht als minimales Investment bezeichnen. Grade auf 5 sieht man alt aus.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 11:19
Achja, was Charm Person angeht: gerade _das_ ist doch in der 5E der absolut kaputtgenerfte Selbst-Debuff. Kurze Wirkungsdauer (im Vergleich zu früheren Ed), geringer Effekt (keine bedinungslose Verehrung sondern eben "friendly acquaintance"; das ist jemand der mal eben 5 Minuten mit dir plaudert), UND am Ende wird dem Ziel klar dass du es bezaubert hast und was _dann_ mit seiner Meinung zu dir passiert, kannst du dir ja ausrechnen.

Also kurz, wenn man den nicht von vorn bis hinten komplett regelwidrig ausspielt, schießt man sich mit dem Zauber doch nur selbst in den Fuß.

--

Meine letzte aktive 3.5-Spielerfahrung (nicht PF) sah so ähnlich aus wie Zed beschreibt. Nur dass ich da derjenige war, der den einzigen Martial unter lauter Vollcastern gespielt hat. Am Anfang noch kein Problem, aber dann so ab ca Level 7 fühlte ich mich redundant wie ein Blinker an einem BMW. Ich konnte mich damit beschäftigen Gegner one on one anzugehen, ich konnte es auch bleiben lassen, hat am Ausgang nichts geändert. Ich habe damals gesagt, ach schade dass ich mich nicht auf eine Stangenwaffe spezialisiert habe, auf der könnte ich mich dann abstützen während ich zugucke, wie unser Psioniker die Encounter im Alleingang regelt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 11:35
Letzten Endes habe ich in D&D als Zauberer so ziemlich alle Möglichkeiten, die ich als Nichtzauberer auch hätte (außer vielleicht mich mitten in den Kampf zu schmeißen und im Nahkampf auszuteilen, was schon für Kämpfer je nach Gegner nicht unbedingt immer die beste Option ist), und dann noch ein komplettes eigenes Regeluntersystem zu meiner Unterstützung obendrauf. Und dann ist D&D-Zauberei quasi per Definition schon in erster Linie einfach ein Machtmittel -- sie spielt von sich aus keine größere organische Rolle in der typischen D&D-Spielwelt, sondern wird "normalen" Verhältnissen nur hier und da zusätzlich aufgesetzt (und dann oft genug bloß in der Form von "Monster X hat unter anderem 'ne Spruchliste mit Standardeffekten, wie ihr sie auch schon habt oder haben könntet"), und mit Risiken und Nebenwirkungen ist sie auch nur in oft schon klar vorher gekennzeichneten Ausnahmefällen verbunden.

Also: ja. Wo schon der Designansatz an sich fröhlich in die "Casters rule, martials drool"-Richtung marschiert, ist ja auch nicht viel anderes zu erwarten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 7.08.2024 | 11:36
Meine letzte aktive 3.5-Spielerfahrung (nicht PF) sah so ähnlich aus wie Zed beschreibt. Nur dass ich da derjenige war, der den einzigen Martial unter lauter Vollcastern gespielt hat. Am Anfang noch kein Problem, aber dann so ab ca Level 7 fühlte ich mich redundant wie ein Blinker an einem BMW. Ich konnte mich damit beschäftigen Gegner one on one anzugehen, ich konnte es auch bleiben lassen, hat am Ausgang nichts geändert. Ich habe damals gesagt, ach schade dass ich mich nicht auf eine Stangenwaffe spezialisiert habe, auf der könnte ich mich dann abstützen während ich zugucke, wie unser Psioniker die Encounter im Alleingang regelt.
  ;D

Ja, der Umschwung war bei uns auch ab etwa Stufe 7, würde ich sagen. Ich fände es spannend zu erfahren, ob die 5E diesen Kipppunkt beseitigt hat, ab wo die Caster den Martials die Butter vom Brot nehmen, oder signifikant nach hinten verschoben hat. Der Konzentrationsmechanismus in der 5E ist hier sicher ein Fortschritt, wenn auch umgebungsabhängig: Bäume, Berge und hohe Gebäude lassen sich mit dem Flugzauber erreichen, und dann bist Du vorerst in Sicherheit, aus der heraus Du weitere Schandtaten zaubern kannst.

Zitat
Ich würde sogar sagen: Schaden auf Entfernung ist das Einzige was Fernkämpfer machen
Stimmt. Umso trauriger, dass ihre Schadenshöhe soviel schlechter ist als die der Zauberndern, die nicht nur pro Aktion mehr Schaden verursachen können, sondern weitere Gegner beschwören, Invisible Stalker herbeizaubern oder Blitze rufen können.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 11:41
Ich habe damals gesagt, ach schade dass ich mich nicht auf eine Stangenwaffe spezialisiert habe, auf der könnte ich mich dann abstützen während ich zugucke, wie unser Psioniker die Encounter im Alleingang regelt.
Du hättest dich auf improvisierte Waffen spezialisieren und einen Stuhl mitnehmen können.

Aber ganz generell: die einzige Edition in der eine Gruppe Nichtzauberer ansatzweise mit einer Gruppe Zauberer mithalten kann ist die 4e. (Und auch dort ist es zwar knapper aber nicht ausgeglichen)

Umgedreht ist die 3e/3.5 dahingehend das andere Extrem, dort haben die Caster den größten Abstand zum Rest.

5e kommt aber im wesentlichen direkt dahinter, die Regeländerungen bezüglich Zauberslots, Sonderfähigkeiten für Magier und Co. und kostenlose, slotlose Rituale machen die Einschränkungen die durch Konzentration verursacht wird mehr als wett.

Aber insofern ist es auch wichtig bezüglich der Einschränkungen auf die konkreten Editionen zu schauen, so ein AD&D Magier hat völlig andere Balancingfaktoren als sein 5e Konterpart.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 12:13
Tatsächlich war es ein Versehen von mir den Thread hier zu posten, der sollte eigentlich in die 5e Rubrik. Aber so haben wir hier MEHR Material über das wir sprechen können. Passt also schon.

Speziell bei 5e bin ich weiterhin der Meinung das der Unterschied zwischen Castern und Kriegern nicht wirklich so groß ist (wenn man alle Regelnbeachtet). Ich erlebe es hier auch öfters das der Caster der Gruppe sagt (nur leicht übertrieben) "Wir müssen umkehren oder eine Rast machen weil ich im ersten Kampf alle meine hochstufigen Zauber rausgehauen habe" während der Rest der Gruppe eigentlich gerne weiter möchte. Von den Regeln her ist es definitiv nicht vorgesehen nach jedem Kampf eine lange Rast zu machen.

Ja, Zauberer haben eine weitere Ressource aber diese ist halt auch mehr oder weniger schnell verbraucht. Und das Argument das man automatisch mächtiger ist weil man eine Ressource mehr hat ist mMn ein bißchen Fragwürdig. Diese Ressource zu haben kostet den Caster ja auch was. Weniger Lebenspunkte, weniger Waffen / Rüstungsproficiencys etc. Hinzu kommt das Krieger ja auch extra Ressourcen haben (Rages, Ki-Punkte oder Manöverwürfel).

Bisweilen sind die Vergleiche auch ein wenig Haarsträubend. Da wird ein Caster mit allen Zaubern mit einem Krieger verglichen. Caster haben aber niemals alle Zauber sondern stets nur eine begrenzte Auswahl memoriert. Und gerade bei den mächtigen Zaubern sind die Ressourcen dort stark begrenzt (ab Level 6 meist nur 1 Zauber pro Grad). Und Krieger sind im Vergleich auch nicht ganz so Verwundbar wie es hier dargestellt wird. Hochstufige Mönche sind in allen Rettungswürfen geübt, Krieger haben mit Indomitable die Möglichkeit Rettungswürfe zu wiederholen und Barbaren sind gegen einige Effekte Resistent und haben Vorteile auf Dex-Saves.

Und wenn der Disintigrate dann Scheitert weil der Martial den Dex-Save schafft hat der Magier gerade einen kompletten Zug verschwendet.

Aber zurück zum Thema:
Mir ist gerade noch was eingefallen was manchmal falsch angewendet wird. Kommt auch eher selten vor (weil die Regel eigentlich gut bekannt ist) aber im Eifer des Gefechts passiert es schonmal das Caster einfach mal versuchen zwei Slot-Zauber die Runde rauszuhauen weil einer davon ja nur eine Bonusaktion ist. Nach dem Motto "Misty Step" gefolgt von "Feuerball".

Mit einem Level-Dip den AC auf Krieger Niveau bringen halte ich für fragwürdig. Mittlere Rüstungen sind nur minimal besser als Mage Armor. Und im Plattenpanzer geht beim Caster in der Regel die Bewegungsgeschwindigkeit in den Keller ODER es ist ein deutlich höheres Investment weil man die Stärke anheben muss (was er vielleicht ohnehin muss wenn man den Regeln für Multiclassing folgt). Klar, die Geschwindigkeit ist im Kampf für den Magier vielleicht nicht so wichtig. Beim Reisen aber vielleicht schon. Es sei dann man ignoriert dies wobei wir dann wieder beim Thema "Anwendungsfehler machen Magier mächtiger" wären.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 12:18
Caster haben aber niemals alle Zauber sondern stets nur eine begrenzte Auswahl memoriert. Und gerade bei den mächtigen Zaubern sind die Ressourcen dort stark begrenzt (ab Level 6 meist nur 1 Zauber pro Grad).

Nur sind wir hier halt direkt bei einer Änderung der 5e welche Caster stärkt. Denn 5e Zauberwirker müssen eben nicht vorab entscheiden welchen Zauber sie mit welchem Slot wirken können. Was sie deutlich flexibler macht als in früheren Editionen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 12:23
Ich erlebe es hier auch öfters das der Caster der Gruppe sagt (nur leicht übertrieben) "Wir müssen umkehren oder eine Rast machen weil ich im ersten Kampf alle meine hochstufigen Zauber rausgehauen habe" während der Rest der Gruppe eigentlich gerne weiter möchte. Von den Regeln her ist es definitiv nicht vorgesehen nach jedem Kampf eine lange Rast zu machen.

Das nicht, aber je verfügbarer Magie ist welche Rasten vereinfacht umso leichter wird es für Zauberwirker dies zu tun. In deinem Beispiel muss der Magier beispielsweise gar nicht sagen "lasst uns zurück gehen und rasten" weil er sich eine eigene Rastmöglichkeit schaffen kann.

Auch hier kommen wir wieder zu einer Änderung in der 5e. Während dies in anderen Editionen den Magier etwas kostet, also seine Ressourcen reduziert ist das in der 5e mit dem geänderten Ritualsystem nicht der Fall.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 12:25
Das ist mir auch aufgefallen. Zauberkundiger sind eigentlich nur im ersten Kampf eines Tages allen anderen überlegen. Da sie aber nur sehr begrenzte Ressourcen haben, müssen sie sich eigentlich immer überlegen, welche Zauber sie vorbereiten und wann sie diese einsetzen. 5e hat zwar das Problem der vorbereiteten Zauber entschärft, aber das Problem der begrenzten Zauberslots bleibt bestehen. Wer einmal erlebt hat, dass verschiedenen Zauberkundigen ohne Zauber darstehen, weil sie diese in vorherigen kämpfen regelrecht verballert haben und es keine Möglichkeit für eine lange Rast gab, der wird sie nicht mehr für übermächtig halten.

Was auch gern übersehen wird, ist, dass Wunschzauber sich eigentlich nur dazu eignen nichtvorbereitete Zauber zu ersetzen, denn bei allen anderen Effekten, kann es passieren, dass man den Wunschzauber vergisst.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 12:31
Das ist mir auch aufgefallen. Zauberkundiger sind eigentlich nur im ersten Kampf eines Tages allen anderen überlegen. Da sie aber nur sehr begrenzte Ressourcen haben, müssen sie sich eigentlich immer überlegen, welche Zauber sie vorbereiten und wann sie diese einsetzen. 5e hat zwar das Problem der vorbereiteten Zauber entschärft, aber das Problem der begrenzten Zauberslots bleibt bestehen. Wer einmal erlebt hat, dass verschiedenen Zauberkundigen ohne Zauber darstehen, weil sie diese in vorherigen kämpfen regelrecht verballert haben und es keine Möglichkeit für eine lange Rast gab, der wird sie nicht mehr für übermächtig halten.

Üblicherweise waren es bei uns eher die Nichtzauberer die rasten wollten (in 5e und 3.5)

Aber wir reden speziell bei der 5e halt über eine Edition in der Zauberwirker prinzipiell ohne jegliche Ressourcen einsetzen zu müssen aller zehn minuten eine undurchdringliche Barriere erschaffen können die acht stunden lang hält. Beliebig oft.

"Hindere die Zauberer am Rasten" ist ein netter Vorschlag aber wenn zwei Gruppen in den Dungeon gehen, die Zauberer und die Nichtzauberer so sind es letztere die zuerst zum rasten wieder heraus kommen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: flaschengeist am 7.08.2024 | 12:32
Ja, der Umschwung war bei uns auch ab etwa Stufe 7, würde ich sagen. Ich fände es spannend zu erfahren, ob die 5E diesen Kipppunkt beseitigt hat, ab wo die Caster den Martials die Butter vom Brot nehmen, oder signifikant nach hinten verschoben hat.

Nach meiner Erfahrung ja. Ich habe seinerzeit zwei Kampagnen bis Level 20 (+) und eine bis Level 14 gespielt und da war jeweils die Hälfte der Charaktere "martials". Außerhalb des Kampfes sind Zauberer nach wie vor deutlich flexibler aber im Kampf willst du deine High Level Barbaren, Monk, Rogue oder Fighter Kameraden - und zwar unabhängig von deren Subklasse - nicht missen. 
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 12:41
Aber wir reden speziell bei der 5e halt über eine Edition in der Zauberwirker prinzipiell ohne jegliche Ressourcen einsetzen zu müssen aller zehn minuten eine undurchdringliche Barriere erschaffen können die acht stunden lang hält. Beliebig oft.

Das ist mMn stark situativ. Gegen Tiere und Monster mit niedriger Intelligenz mag das klappen. Bei allen anderen wird das schwierig.

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Umso trauriger, dass ihre Schadenshöhe soviel schlechter ist als die der Zauberndern, die nicht nur pro Aktion mehr Schaden verursachen können, sondern weitere Gegner beschwören, Invisible Stalker herbeizaubern oder Blitze rufen können.

Caster machen mehr Schaden als ein Fernkampf-Krieger ? Halte ich für eine gewagte These, es sei denn wir vergleichen ganz spezielle Builds / Klassen wie Warlocks die dann jedoch wieder in anderen Kategorien verlieren (Zauber-Ressourcen).

Der normale Magier oder Priester macht mit Cantrips deutlich weniger Schaden im Fernkampf als ein Krieger. Mit Zauberslots kommt er vielleicht ran oder kann den Krieger kurzfristig übertreffen. Aber halt nur Kurzfristig. Der Krieger wird auch beim 6. Encounter am Tag noch vollen Schaden machen während der Magier dann nur noch Cantrips hat die dann deutlich schlechter sind. Ob und wie dort das Balancing hinhaut mag dann eventuell ein Anwendungsfehler vom Spielleiter sein (wenn es zu wenig Encounter gibt), aber es bleibt ein Anwendungsfehler.

Was auch gern übersehen wird, ist, dass Wunschzauber sich eigentlich nur dazu eignen nichtvorbereitete Zauber zu ersetzen, denn bei allen anderen Effekten, kann es passieren, dass man den Wunschzauber vergisst.

Schlimmer. Man vergisst ihn nicht, man ihn mit 33 % Chance nie wieder wirken. Nie. Wieder.

Ich glaube ein Problem bei solchen Vergleichen ist auch das es vielleicht etwas schwammig ist was wir hier eigentlich vergleichen. Hier werden ja gerne Extremzauber genannt (Wish, Power Word Kill, Disintigrate etc.). Kommt es wirklich häufig vor das auf derartigen Stufen gespielt wird ? Ich habe auch mal ein You-Tube Video gesehen in dem Behauptet wurde das Caster ALLES besser können als Martials. Und es wurden Builds gezeigt die höhere Rüstungsklassen als Krieger hatten, Builds die bessere Beweglichkeit hatten, Builds die mehr Schaden machten etc. Alles schön und gut, aber das sind dann halt Builds die in einem Punkt überlegen sind. Gibt es einen Caster der einem Krieger tatsächlich in mehreren Punkten überlegen ist ? Und das auch den ganzen Abenteuer-Tag über durchhält ?

Man müßte sich eigentlich auf eine Stufe einigen auf der man Vergleicht aber das wirft andere Probleme auf. Stufe 11 ? Das ist gemein, da kriegen Fighter ihren dritten Angriff. Okay... Stufe 10 ? Das ist gemein, nun können Caster einen Level-Dip nehmen ohne einen Spruchgrad zu verlieren. Level 9 ? Das ist gemein, hier können Caster keinen Level Dip nehmen ohne einen Spruchgrad zu verlieren. Eigentlich müßte man also für einen fairen Vergleich einen Potentiellen Build über alle Stufen hinweg mit einem anderen Build vergleichen.

Wäre vielleicht mal eine Idee. Die "Caster sind besser Fraktion" kann ja mal ihren Über-Caster posten und zwar am besten auf einigen verschiedenen Stufen (mein Vorschlag wäre Level 9, 10 und 11 ?) und wir vergleichen den mit Barbaren / Krieger / Mönch -Builds derselben Stufen ?
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 12:48
Ich fände es spannend zu erfahren, ob die 5E diesen Kipppunkt beseitigt hat, ab wo die Caster den Martials die Butter vom Brot nehmen, oder signifikant nach hinten verschoben hat.

Ich hab 5E ja nur bis Level 11 gespielt, und damals war der SCAG das neueste Splat. Zumindest bis dahin hatte ich nicht den Eindruck, dass Caster übermäßig stark sind. Allerdings hat der Wizard-Spieler (übrigens derselbe wie der Psioniker weiter oben) hier darauf bestanden, seine sämtlichen Ressourcen in seine eigene Nahkampffähigkeit zu pumpen (Bladesinger). Am Ende war er zwar ziemlich untreffbar, aber hat selber nur anämischen Schaden gemacht. Er war dann sehr darüber enttäuscht, dass sein Wizard kein so guter Nahkämpfer war wie mein Paladin. (I am not making this up) Dann hatten wir noch zwei weitere Vollcaster dabei und einen Barbaren. Unterm Strich hatte ich da nicht den Eindruck, dass irgendjemand das Kampfgeschehen dominiert hätte. Im Gegenteil hat die meiste Zeit jeder so vor sich hingestümpert, und wir haben durch mangelndes Teamwork viel Potential auf der Straße liegenlassen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 12:49
Intelligente Wesen werden sich zu helfen wissen. Mal kurz drei Beispiele was man machen kann:
- Steine auf der Hütte anhäufen. Sobald Leomunds Hut endet wird die Gruppe dann von Steinen erschlagen.
- Den Korridor oder den Raum in dem Gruppe rastet verschließen / zum Einsturz bringen. Man kann in Ruhe rasten, ist danach aber gefangen.
- Lärm machen um das Rasten der Gruppe zu verhindern. Trommeln schlagen, Hörner blasen etc.
PS: Natürlich kann die Gruppe in all diesen Fällen einen Ausfall machen um diese Vorhaben zu stören... aber dann hat man halt auch keine Rast.
Du bist dir im klaren, dass man aus der Hütte heraus (aber nicht hinein) schießen kann?

Steine auf die Hütte legen klingt in der Theorie gut, in der Praxis ist es schlichtweg Selbstmord.

Was die anderen Maßnahmen angeht: klar kann man Gänge einstürzen lassen. Bloß überleben dies halt die Nichtzauberer erst recht nicht. Die Aussage "Etwas das Gruppe A töten würde sorgt bei Gruppe B nur für ein Hindernis" spricht halt nicht gerade dafür, dass Gruppe A mit Gruppe B gleichwertig wäre.

Versteh mich nicht falsch, natürlich gibt es Maßnahmen um Zauberwirker vor Probleme zu stellen. Bloß die gleichen Dinge welche für diese angemessene Herausforderungen wären sind für nicht Zauberwirker unangemessen und unfair.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 12:57
Du bist dir im klaren, dass man aus der Hütte heraus (aber nicht hinein) schießen kann?

Ironischerweise können nur Martials aus der Hütte rausschießen. Es sei denn du kannst mir glaubwürdig versichern das eure Caster immer noch mit Armbrüsten und Bögen rumrennen wird das also nichts. Oder man braucht die Martials halt doch...

Edit: Falsch ihr das versehentlich falsch gemacht habt und ihr aus der Hütte rauszaubern konntet wären wir dann wieder bei meiner These.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 13:01
Man wartet doch nicht, bis das Ritual beendet ist! Man greift vorher an. Und das reicht meist schon, um das Ritual zu unterbrechen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 13:08
Ironischerweise können nur Martials aus der Hütte rausschießen. Es sei denn du kannst mir glaubwürdig versichern das eure Caster immer noch mit Armbrüsten und Bögen rumrennen wird das also nichts.

Und warum sollten sie deiner Meinung nach nicht? Selbst Magier haben mit Schleudern und leichten Armbrüsten trainiert, und da sie keine schwere Rüstung mit sich herumschleppen müssen, haben sie die Traglastreserven allemal...und die meisten Cantrips sind im Vergleich zu diesen Waffen eher kurzrangig, einen praktischen Vorteil haben sie also immer noch.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 13:09
Ironischerweise können nur Martials aus der Hütte rausschießen. Es sei denn du kannst mir glaubwürdig versichern das eure Caster immer noch mit Armbrüsten und Bögen rumrennen wird das also nichts. Oder man braucht die Martials halt doch...

Klar kann ich das glaubwürdig versichern, gerade auf niedrigen Stufen machen Zauberwirker mit Bögen oft mehr Schaden als mit Cantrips. Aber natürlich ist das gar nicht nötig, die "man legt Steine drauf" Idee funktioniert halt nur in der Theorie.

Kein Monster würde das versuchen, das Risiko und der Aufwand sind viel zu groß und der Nutzen ist eher fraglich - die Gruppe sieht das ganze ja und könnte problemlos Gegenmaßnahmen durchführen.

Es ist halt ein "wenn die Zauberwirker still halten und sich ein paar Stunden nicht wehren könnte man ja..."
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 13:13
Genau genommen ist ja die Tatsache, daß speziell Magier seit der 3. Edition auch Armbrüste verwenden dürfen, ihrerseits schon ein Buff. Das sah zu TSR-Zeiten noch ein wenig anders aus. :)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 13:20
Achja, in AD&D hatten sie bestenfalls Wurfpfeile.  ;D

Das war schon extrem "balancing über die Level". Im Sinne von ja du wirst später mal Gott wenn du überlebst, aber bis dahin kriechst du halt echt im Dreck.
UND streng nach Regeln hat man auch für einen Kampf nur XP bekommen, wenn man sinnvoll dazu beigetragen hat. Wenn man da seine 2 Zauber pro Tag schon rausgehauen hat, war das also meistens eher nix, wenn man nur mit Spickern werfen kann aber nix trifft.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 7.08.2024 | 13:23
Bäume, Berge und hohe Gebäude lassen sich mit dem Flugzauber erreichen, und dann bist Du vorerst in Sicherheit, aus der heraus Du weitere Schandtaten zaubern kannst.

Solange die Schadtaten Grad 2 oder niedriger sind.Und die Gegner freundlicherweise in der Schussline stehen bleiben. In 3E hatten wir mal so einen Magier. Der hat immer erst Mirror Image und Displacement gezaubert. War völlig unverwundbar und total nutzlos.
Was Fliegen angeht: meine 5E Gruppe nutzt das recht oft um zu Entkommen, Hindernisse zu überwinden etc. Und man kann schon sagen ohne Fliegen ist wie auf dem Dorf wohnen ohne Führerschein. Aber für taktische Überlegenheit haben sie es nur einmal benutzt und zwar auf den Rogue der dann einen gegnerischen Magier von oben erlegt hat. Der konnte zwar auch fliegen aber der Rogue kann den Abstand halten und fliegen. Ganz allgemein sind im Luftkampf Langbögen die überlegene Waffe denn fast nicht anderes hat so eine Reichweite.

Stimmt. Umso trauriger, dass ihre Schadenshöhe soviel schlechter ist als die der Zauberndern, die nicht nur pro Aktion mehr Schaden verursachen können, sondern weitere Gegner beschwören, Invisible Stalker herbeizaubern oder Blitze rufen können.

Dann sind entweder deine Krieger oder deine Monster zu schwach. Und was 5E angeht: Disintegrate bei 25% save Chance macht einmal 56.
Den Armbruster auf 11 habe ich bei 51, jede einzelne Runde. Und gegen ernsthafte Gegner ist man auch schnell bei 80% save Chance. Dann kann man es auch gleich lassen. Das Magier in 5E auf einzelne Gegner mehr Schaden machen ist einfach völliger Unsinn. 

Bisweilen sind die Vergleiche auch ein wenig Haarsträubend. Da wird ein Caster mit allen Zaubern mit einem Krieger verglichen. Caster haben aber niemals alle Zauber sondern stets nur eine begrenzte Auswahl memoriert. Und gerade bei den mächtigen Zaubern sind die Ressourcen dort stark begrenzt (ab Level 6 meist nur 1 Zauber pro Grad).

Genau. Schon zu 3E Zeiten kam bei solchen Diskussionen immer wieder Schrödingers Magier hervor, also ein Magier der immer genau die
Magier als solche haben zwar eine riesige Spanne an Dingen die sie können, aber der konkrete, einzelne Magier ist doch deutlich eingeschränkt.
Und Sorceror noch deutlich mehr.

Also kurz, wenn man den nicht von vorn bis hinten komplett regelwidrig ausspielt, schießt man sich mit dem Zauber doch nur selbst in den Fuß.

Naja, es gibt immernoch eine Reihe sinnvoller Anwendungen. Beim Einbruch reicht es oft wenn der Alarm einfach nur ein wenig später ausgelöst wird. Hinterher sind die Gegner eh sauer.

Meine letzte aktive 3.5-Spielerfahrung (nicht PF) sah so ähnlich aus wie Zed beschreibt. Nur dass ich da derjenige war, der den einzigen Martial unter lauter Vollcastern gespielt hat. Am Anfang noch kein Problem, aber dann so ab ca Level 7 fühlte ich mich redundant wie ein Blinker an einem BMW. Ich konnte mich damit beschäftigen Gegner one on one anzugehen, ich konnte es auch bleiben lassen, hat am Ausgang nichts geändert. Ich habe damals gesagt, ach schade dass ich mich nicht auf eine Stangenwaffe spezialisiert habe, auf der könnte ich mich dann abstützen während ich zugucke, wie unser Psioniker die Encounter im Alleingang regelt.

Bei mir war in 3.5 der Stangenwaffenkrieger recht dominant, bis die Gegner grösser wurden. Auf den mittleren Stufen waren die Magier auch oft sehr dominant, aber das änderte sich zum Ende hin wieder weil die Gegner nacher viel mehr können. Und ja, Psioniker sind dann auch nochmal ein Problem für sich.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Fillus am 7.08.2024 | 13:29
Irgendwie geht mir bei solchen Diskussionen immer verloren, dass es ein koopertives Spiel ist, bei dem man als Team (inklusive SL) etwas erreicht. Warum ist das wichtig ob man mehr Schaden raushaut, wer mehr Monster killt oder ähnliches? Alles Klassen haben sicherlich ihre stärken, aber was soll ich mit einem einem besonders starken Charakterer, wenn ich keine gute Rollenspielidee zu dem habe?

Vielleicht verstehe ich das Hobby ja auch gänzlich falsch.;)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 13:35
Zitat
Naja, es gibt immernoch eine Reihe sinnvoller Anwendungen. Beim Einbruch reicht es oft wenn der Alarm einfach nur ein wenig später ausgelöst wird. Hinterher sind die Gegner eh sauer.

Weiss nicht. Früher hielt dich der gecharmte ja wenigstens für seinen "Best Friend" (oder war hart verknallt uU). Damit kann man was anfangen. Aber "friendly acquaintance"? Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass D&D ja aus der amerikanischen Kultur entstammt, wo die Messlatte für den Status "friend" schon extrem niedrig hängt, und "acquaintance" ist da ein ganz gutes Stück weiter drunter angesiedelt. Das ist nichtmal Arbeitskollege. Das ist quasi der Supermarkt-Kassierer, der dir immer so nett deine Einkäufe in die Tüte packt mit den schweren Sachen unten.
Stell dir die von dir geschilderte Situation vor: wie würdest du reagieren, wenn dein Supermarkt-Kassierer auf einmal nachts um 2 bei dir im Wohnzimmer steht?
Also bei mir würde das keine Bonuspunkte geben.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Quaint am 7.08.2024 | 13:37
Nein, verstehst nix falsch. Aber an sich möchte man halt, dass sich alle auch sinnvoll einbringen können. Und das ist halt schwer, wenn, überspitzt gesagt, der eine Superman ist und der andere Hans Wurst.
Aber bei der 5e geht es eigentlich einigermaßen, da hatte man schon schlimmere "Ungleichgewichte" in der Geschichte von DnD.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 13:37
Ich vermute mal, dass solche Diskussionen geführt werden, weil einige der Meinung sind, dass sich das Spielen von schwächeren Klassen nicht lohnt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 13:39
Irgendwie geht mir bei solchen Diskussionen immer verloren, dass es ein koopertives Spiel ist, bei dem man als Team (inklusive SL) etwas erreicht. Warum ist das wichtig ob man mehr Schaden raushaut, wer mehr Monster killt oder ähnliches? Alles Klassen haben sicherlich ihre stärken, aber was soll ich mit einem einem besonders starken Charakterer, wenn ich keine gute Rollenspielidee zu dem habe?

Vielleicht verstehe ich das Hobby ja auch gänzlich falsch.;)

Letzten Endes will halt jeder seine Nische und nicht, daß er sich mit seinem Charakter mehr oder weniger überflüssig vorkommt.

Der ganze gerne beschworene Teamaspekt stößt doch genau an dem Punkt an seine Grenzen, an dem ich als Spieler nicht auch mal die Charaktere der anderen kurzerhand mitbenutzen darf. ;)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 13:44
I stand corrected.

In meinen Gruppen macht das halt keiner weil unsere Caster nichts extra kaufen und mit rumschleppen was sie erst ab Stufe 5 vielleicht mal brauchen wenn sie in einer Tiny Hut belagert werden. Und ist es wirklich Selbstmord wenn die Orks versuchen Steine auf die Hütte zu bekommen während sie von Magiern mit Armbrüsten beschossen werden ? In der Regel dürften Magier nicht unbedingt die besten Armbrustschützen sein sowohl was das Treffen als auch was den Schaden angeht.

Meine anderen Beispiele (Lärm machen z.B.) funktionieren auch immer noch.

Leomunds Tiny Hut ist zweifellos ein guter Zauber der oft nützlich ist und es der Gruppe leichter macht auch in gefährlichen Gegenden mal eine Rast einzuschieben. Er ist aber keine Garantie. Und wenn die Gruppe auf Stufe 5 ist können auch Gegner vorkommen die der Hütte mit einem Dispel Magic den Gar aus machen. Das ist dann doppelt übel wenn das überraschend kommt während der größte Teil der Gruppe gerade schläft.

Irgendwie geht mir bei solchen Diskussionen immer verloren, dass es ein koopertives Spiel ist, bei dem man als Team (inklusive SL) etwas erreicht. Warum ist das wichtig ob man mehr Schaden raushaut, wer mehr Monster killt oder ähnliches? Alles Klassen haben sicherlich ihre stärken, aber was soll ich mit einem einem besonders starken Charakterer, wenn ich keine gute Rollenspielidee zu dem habe?

Vielleicht verstehe ich das Hobby ja auch gänzlich falsch.;)

Nein tust du nicht. Aber es wird halt gerne behauptet das die Krieger neben den Castern nur Ballast sind und sich oft nutzlos anfühlen. Und es soll ja letztlich jedem Spaß machen. Meine These sagt halt das Magier sich oftmals nur stärker anfühlen weil man die Regeln nicht richtig anwendet.

Das gibt es bei D&D auch in deren Spielbereichen. Wie oft liest man das es voll Blöd ist wenn Spieler den einzigen Charakter in der Gruppe ohne Darkvision haben weil die Gruppe dann nur wegen ihnen ein Licht anhaben muss ? Oder das D&D keine (guten) Regeln für Diplomatie hat ? (letzteres ist natürlich Geschmackssache, aber sehr viele Leute kennen die offiziellen Diplomatieregeln nicht einmal... auch weil diese nicht im PHB sondern im DMG versteckt sind).

D&D 5e ist nicht perfekt aber es ist mMn in vielen Bereichen besser als gedacht wenn man alle Regeln bedenkt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 7.08.2024 | 13:52
Stell dir die von dir geschilderte Situation vor: wie würdest du reagieren, wenn dein Supermarkt-Kassierer auf einmal nachts um 2 bei dir im Wohnzimmer steht?

Wenn das so wäre dann stünde da: Das Ziel behandelt dich wie seinen Supermarkt-Kassierer  :)
Man kann den Zauber ja durchaus im Kampf casten, dann hört das Ziel auf zu kämpfen.

Letzten Endes will halt jeder seine Nische und nicht, daß er sich mit seinem Charakter mehr oder weniger überflüssig vorkommt.

Genau. Kooperation heist ja Zusammenarbeit, nicht Zuschauen. 5E ist da eigentlich recht gut weil es meistens besser ist Buffs auf andere zu casten, und die Kurzzeitdebuffs bringen auch nur was wenn man danach richtig draufhaut.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 13:59
Irgendwie geht mir bei solchen Diskussionen immer verloren, dass es ein koopertives Spiel ist, bei dem man als Team (inklusive SL) etwas erreicht. Warum ist das wichtig ob man mehr Schaden raushaut, wer mehr Monster killt oder ähnliches? Alles Klassen haben sicherlich ihre stärken, aber was soll ich mit einem einem besonders starken Charakterer, wenn ich keine gute Rollenspielidee zu dem habe?

Vielleicht verstehe ich das Hobby ja auch gänzlich falsch.;)

Das Problem ist ein anderes: Spieler möchten üblicherweise relevant sein.

Und das fördert Charakterkonzepte welche dies von Haus aus mitbringen (z.B. Zauberwirker) und einzelne Charakterkonzepte für Nichtzauberer.

Schlechtes Balancing der Klassen führt also zu geringerer Charaktervielfalt.

Auf deinen Punkt bezogen: Es kann halt dazu führen, dass die coole Charakteridee am Ende aufgegeben wird.

Muss es natürlich nicht, sowas sind immer Tendenzen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 14:30
I stand corrected.

In meinen Gruppen macht das halt keiner weil unsere Caster nichts extra kaufen und mit rumschleppen was sie erst ab Stufe 5 vielleicht mal brauchen wenn sie in einer Tiny Hut belagert werden. Und ist es wirklich Selbstmord wenn die Orks versuchen Steine auf die Hütte zu bekommen während sie von Magiern mit Armbrüsten beschossen werden ? In der Regel dürften Magier nicht unbedingt die besten Armbrustschützen sein sowohl was das Treffen als auch was den Schaden angeht.

Kannst es dir ja selbst überlegen. Wie lange brauchen die Orks deiner Meinung nach um die Hütte mit Steinen zu bedecken?

Und was genau machen sie wenn ich das in einem Gang mache der nicht höher als die Hütte ist? Oder zwei Hütten hab, weil zwei Zauberwirker dabei sind? Oder der Bereich hinter dem Gang für sie dadurch blockiert ist?

Nimm mal an unsere Orks brauchen nur eine Minute. Sie haben quasi auf ihrer Patrollie stets genug Steine dabei in der richtigen Form und passende Leitern. Außerdem sind sie quasi mega Eingespielt beim Steinchenstapeln. Das sind zehn freie Runden in denen die Gruppe völlig gefahrlos die Orks attackieren kann. Und wie gesagt, eigentlich ist das eine extrem unrealistisch kurze Zeit. Normal wäre halt eher "das dauert eine Stunde" oder dergleichen. Das würde niemand probieren, denn der Erfolg ist ja ebenfalls nicht wirklich garantiert. Ist ja nicht so als ob Zauberwirker nicht auch ätherisch werden könnten oder einfach hinten raus aus der Hütte gehen könnten. Oder die Steine der Orks jedesmal wenn diese neue holen runterschubsen. Oder dies genau in dem Moment tun wenn die Orks gerade neue Steine abladen.

Klingt das für dich wirklich nach einem realistischen Szenario welches eine typische Orkpatrollie in Betracht ziehen würde?
Meine anderen Beispiele (Lärm machen z.B.) funktionieren auch immer noch.

Tun sie dies? Damit sie dies täten müssten sie von einer Gruppe ohne Magie besser oder wenigstens genauso gut bewältigt werden können wie von einer Gruppe mit Magie.

Aber eigentlich gibt es für alle deine genannten Probleme magische Lösungen. Welche einer nichtmagischen Gruppe nicht zur Verfügung stehen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 14:34
Wenn das so wäre dann stünde da: Das Ziel behandelt dich wie seinen Supermarkt-Kassierer  :)

Tut es ja, im amerikanischen Code. "Friendly acquaintance" heisst wirklich so gut wie nix.

Zitat
Man kann den Zauber ja durchaus im Kampf casten, dann hört das Ziel auf zu kämpfen.

Erstens hat er dann schonmal Advantage auf den Save, zweitens hört er dann günstigstenfalls auf, den _Caster_ zu bekämpfen. Die restlichen 75-80% der Party haben ihn ja wohl nicht auch gecharmt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 14:40
Aber eigentlich gibt es für alle deine genannten Probleme magische Lösungen. Welche einer nichtmagischen Gruppe nicht zur Verfügung stehen.

Der Punkt ist ja, das eine nichtmagische Gruppe gar nicht nach jedem Encounter eine Rast braucht.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 14:48
Der Punkt ist ja, das eine nichtmagische Gruppe gar nicht nach jedem Encounter eine Rast braucht.
Viele Gruppen machen nach jedem encounter eine kurze Rast, aber die hilft den meisten Zauberkundigen nicht.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 14:58
Der Punkt ist ja, das eine nichtmagische Gruppe gar nicht nach jedem Encounter eine Rast braucht.

Die magische halt auch nicht wirklich, im Gegenteil. Nur: die magische Gruppe hat die Möglichkeit viel freier zu entscheiden welche Rastmöglichkeit genutzt werden kann.

Schau der Grundgedanke war doch "Am Anfang des Tages sind Zauberer stärker, aber später..." und dies bedeutet halt leider auch: Am Anfang des Tages verbrauchen Zauberer eher weniger Ressourcen als Nichtzauberer um eine ähnliche Bedrohung zu bewältigen.

Das sie das Ende selbigen Tages oft frei wählen können kommt dabei eigentlich nur noch hinzu.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 15:06
Tjo, da sollten halt alle (anderen) Spieler an einem Strang ziehen, und notfalls den Nova-Spieler einbremsen und ihm klarmachen, dass sie überhaupt keinen Bock haben, nach jedem Encounter zu rasten, weil er es nicht auf die Kette kriegt sich seine Ressourcen einzuteilen. So haben wir das früher auch gemacht, wenn wir solche Kandidaten dabei hatten.

In 3E kann je nach Spielweise der Rast-Turnus auch davon diktiert werden, wann die billigen Heilungsressourcen für die Frontschweine alle sind. Also in 1. Linie wenn der Kleriker keine Cures mehr übrig hat. Auch das lässt sich aber leicht aushebeln (ein Wand of CLW kostet nicht viel). Und speziell in PF kann man Duracellhäschen bauen, die über nahezu unendlich Selbstheilung verfügen. Da rastet man dann irgendwann nicht mehr, weil einem die Ressourcen ausgehen, sondern weil man schlafen will.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 15:12
Die magische halt auch nicht wirklich, im Gegenteil. Nur: die magische Gruppe hat die Möglichkeit viel freier zu entscheiden welche Rastmöglichkeit genutzt werden kann.

Schau der Grundgedanke war doch "Am Anfang des Tages sind Zauberer stärker, aber später..." und dies bedeutet halt leider auch: Am Anfang des Tages verbrauchen Zauberer eher weniger Ressourcen als Nichtzauberer um eine ähnliche Bedrohung zu bewältigen.

Das sie das Ende selbigen Tages oft frei wählen können kommt dabei eigentlich nur noch hinzu.
Ist es nicht eher genau anders herum? Ein Zauberer, der seine Zauber verbraten hat, ist nutzlos, während Nichtzauberer immer noch Kämpfen können, wenn sie ihre Ressourcen verbraucht haben. Ich habe es oft genug erlebt, dass Zauberer nach zwei, drei Begegnungen ohne Ressourcen da standen, während die Kämpfer noch weiter machen konnten, obwohl es nach jeder Begegnung zur kurzen Rast kam.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 15:14
Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht auch ein Stück weit, wie eigentlich der Unterschied zwischen Zauberern und Nichtzauberern so in anderen Systemen (und insbesondere außerhalb der D&D-und-seine-Nachahmer-Blase) ausfällt -- einfach, um mal den Vergleich zu Spielen ziehen zu können, in denen Magie nicht automatisch die Superoption ist. Es muß ja nicht gleich Call of Cthulhu sein, auch wenn das mit seinem Risiko, das das Lernen und Anwenden von Magie für die geistige Gesundheit des Anwenders darstellt, definitiv einen netten Kontrast bietet. :)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 7.08.2024 | 15:15
Ich habe es oft genug erlebt, dass Zauberer nach zwei, drei Begegnungen ohne Ressourcen da standen, während die Kämpfer noch weiter machen konnten, obwohl es nach jeder Begegnung zur kurzen Rast kam.
Und die Zaubernden haben sich nicht mal eben zurückgezogen, um am nächsten Tag frisch und voller Slots die Herausforderung noch einmal anzugehen?
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 15:19
Dass einem umsichtig zaubernden (!) Wizard beim normalen, vom DMG empfohlenen Tagespensum die Zauberslots ausgehen, habe ich jenseits von Stufe 6 ncht mehr erlebt. Ist freilich was anderes wenn der Zauberer unbedingt Nova gehen will, aber das ist dann wie gesagt seine Entscheidung.

Ich erzähl's ja immer wieder gern, in einem 3.5 Core Only Game ist mein Wizard mal eines Tages auf Level 9 aufgestanden und auf Level 11 ins Bett gegangen, und das komplett ohne Consumable-Einsatz. Da haben wir aber auch gerackert bis auch der allerletzte Zauber durchgetickt war und alle vollkommen trocken waren.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 15:32
Ist es nicht eher genau anders herum? Ein Zauberer, der seine Zauber verbraten hat, ist nutzlos, während Nichtzauberer immer noch Kämpfen können, wenn sie ihre Ressourcen verbraucht haben. Ich habe es oft genug erlebt, dass Zauberer nach zwei, drei Begegnungen ohne Ressourcen da standen, während die Kämpfer noch weiter machen konnten, obwohl es nach jeder Begegnung zur kurzen Rast kam.
Nein, denn die Ressourcen der Krieger sind halt ebenfalls endlich. Ist ja nicht so als ob die unverwundbar durch die Gegend rennen, gerade wenn man ihnen vergleichbare Herausforderungen entgegen wirft.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 15:36
Nein, denn die Ressourcen der Krieger sind halt ebenfalls endlich. Ist ja nicht so als ob die unverwundbar durch die Gegend rennen, gerade wenn man ihnen vergleichbare Herausforderungen entgegen wirft.
Zum einen brauchen sie die Ressourcen nicht unbedingt und zum anderen werden einige der Ressourcen schon durch eine kurze Rast erneuert.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 15:41
Tjo, da sollten halt alle (anderen) Spieler an einem Strang ziehen, und notfalls den Nova-Spieler einbremsen und ihm klarmachen, dass sie überhaupt keinen Bock haben, nach jedem Encounter zu rasten, weil er es nicht auf die Kette kriegt sich seine Ressourcen einzuteilen. So haben wir das früher auch gemacht, wenn wir solche Kandidaten dabei hatten.

Ich denke man muss dort drei Sachen trennen. Zum einen die Frage welche Möglichkeiten Nova zu gehen es gibt.

Zum anderen wer überhaupt als erstes rasten muss.

Und zum dritten inwieweit eine Betrachtung des Systems überhaupt eine konkrete Aussage über einzelne Spielrunden trifft.

Gerade bei letzterem ist es sicherlich so, dass Spielleiter und Spieler häufig versuchen werden Probleme des Systems einzufangen und abzumildern. Auch die obigen Beispiele sind ja nichts was man im Spiel macht, wenn so ein Magier tatsächlich sämtliche in den Regeln vorgesehenen Tricks nutzt wäre das Abenteuer schnell vorbei weil dies keinen Spaß mehr macht oder zumindest das Spiel weit weg von dem eigentlichen Spielgefühl bringt.

Als 5e Magier hatte ich eigentlich immer wieder die Überlegung "ok, das würde dein Charakter jetzt tun, aber das macht der Gruppe sicher keinen Spaß"

Wenn man also Regeln kritisiert ist das nicht gleichzusetzen das man deshalb keinen Spaß haben müsste oder das diese Probleme in jeder Spielrunde auftauchen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 15:52
Zum einen brauchen sie die Ressourcen nicht unbedingt und zum anderen werden einige der Ressourcen schon durch eine kurze Rast erneuert.

Bei den Ressourcen für Nichtzauberer sind unter anderem auch so etwas wie Hitdice gemeint und Lebenspunkte. Und die können in einem längeren Dungeonaufenthalt ohne Magie halt durchaus recht fix zur Neige gehen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 7.08.2024 | 15:59
Erstens hat er dann schonmal Advantage auf den Save, zweitens hört er dann günstigstenfalls auf, den _Caster_ zu bekämpfen. Die restlichen 75-80% der Party haben ihn ja wohl nicht auch gecharmt.

Advantage ändert ja nichts am Effekt. Und ja, "friendly" bedeutet auch in den USA dass er nicht versucht den Caster umzubringen. Seine Haltung wird ja durch den Charm quasi überschrieben. Und gecharmt hat ihn seit 1E immer nur der Caster. Aber wir haben das nie so gespielt dass das Ziel dann weiter den Rest der Gruppe angreift. Wäre auch komisch in Anbetracht von "charmed by you until the spell ends or until you or your companions do anything harmful to it". Aber das ist eher ein Thema für den Schwammige Regeln Thread.


Dass einem umsichtig zaubernden (!) Wizard beim normalen, vom DMG empfohlenen Tagespensum die Zauberslots ausgehen, habe ich jenseits von Stufe 6 ncht mehr erlebt. Ist freilich was anderes wenn der Zauberer unbedingt Nova gehen will, aber das ist dann wie gesagt seine Entscheidung.

Die beste Lösung dafür hatten wir mal in einer Stadtkampagne: "geh du ruhig früh schlafen, wir gehen in die Taverne".

Ich erzähl's ja immer wieder gern, in einem 3.5 Core Only Game ist mein Wizard mal eines Tages auf Level 9 aufgestanden und auf Level 11 ins Bett gegangen, und das komplett ohne Consumable-Einsatz. Da haben wir aber auch gerackert bis auch der allerletzte Zauber durchgetickt war und alle vollkommen trocken waren.

3E auf dem Höhepunkt der Macht. Ist halt eine andere Geschichte. In 5E bei 6 Encountern hat man auf Stufe:
5:  1xGrad 3 oder 1xGrad 2 plus 1xGrad 1
10:  1xGrad 5 plus 1xGrad 2  oder 1xGrad 4 plus 1xGrad 3 (und Grad 1 ist dann vor allem Shield)
20: wie 10, plus einen hochstufigen Zauber pro encounter

Und bei 3 starken Encounter hat man entsprechend ein und statt dem oder. Das ist nicht viel wenn man bedenkt dass Zauber nur ein paar Runden halten und nur eine. Bruchteil der Gegnerischen TP als Schaden machen.

Ist es nicht eher genau anders herum? Ein Zauberer, der seine Zauber verbraten hat, ist nutzlos, während Nichtzauberer immer noch Kämpfen können, wenn sie ihre Ressourcen verbraucht haben.

Naja, nutzlos sind sie dann nicht denn es gibt ja noch Items und Cantrips. Aber sie sind bestimmt nicht mehr den Kriegern überlegen.

Und die Zaubernden haben sich nicht mal eben zurückgezogen, um am nächsten Tag frisch und voller Slots die Herausforderung noch einmal anzugehen?

Das nimmt halt irgendwie an dass man in einer Computerspielwelt ist wo sich die Gegner nur bewegen wenn sie im Bild sind. Es mag Phasen geben wo man unbegrenzt rasten kann. Z.B. Wildniss auf Stufe 5 -10 mit der Tiny hut. Aber zumindest bei mir ist das sicher nicht der Standard.
In einer vielrastenden Gruppe würde ich als Krieger vermutlich einen Paladin spielen. Smite haut deutlich mehr weg als die Angriffszauber.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 7.08.2024 | 17:42
Hat wer Lust, ein 5E-Duell im :T: anzuleiten?  >;D

Vorschläge Eckpunkte

Ort
Marktplatz eines Städtchens

Level
10

Gruppen
Barbarian+Fighter+Paladin vs Sorcerer+Priest+Druid

Anfangsabstand
90 Feet

Vielleicht drei Durchläufe, vielleicht auch mal mit je nur halben Ressourcen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 17:56
Ich wäre dabei, egal ob als SL oder als Spieler. Wir brauchen dann nur 5 weitere Versuchskaninchen tapfere Helden !
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Skyrock am 7.08.2024 | 18:30
Kommt hier ganz massiv auf die Edition drauf an.

In den alten Editionen vor 3.0 hatten MUs das höchste theoretische Machtpotential, aber sehr große Schwierigkeiten es auch zu realisieren - mit 1W4 Trefferpunkten, einem einzigen memorierten Zauberspruch und AC10 muss man schon Angst vor Hauskatzen haben, abgesehen davon dass man mehr XP als jede andere Klasse braucht, um die nächste Stufe zu erreichen.

3.5 ist die Caster-Supremacy-Edition, in JaronKs Tier-System für Grundklassen ist die wesentliche Grundvariable nicht umsonst, ob und wie viel Magie eine Klasse hat.

5e ist im Vergleich zur 3.5 sehr mild zu nennen - es gibt einfach viel weniger Zusatzbücher mit Zaubern, um sich die Kirschen herauszupflücken, weniger Optimierungsoptionen durch Feats, keine PrCs außerhalb UA, und keine Metamagie außerhalb des Sorcerers (der an vielen anderen Stellen eingeschränkt ist, besonders was die Bandbreite der Spruchliste und die geringe Anzahl der bekannten Sprüche angeht).
Hochstufige Zauber ab Stufe 6+ sind auch sehr viel beschränkter, was die Anzahl pro Tag angeht.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 18:32
Kann man immer machen. ^^

Wobei der Paladin dann wohl eher in die Rige der Zauberwirker gehört, wenn auch nur als Halbzauberer. Aber gerade dessen Stärken hängen halt durchaus stark an Spellslots.

Aber ich glaube es ist dann schon eine eher unübliche Situation und bevorteilt natürlich Novataktiken und diverse Tricksereien.

Ich finde die oben genannten sechs Kämpfe eigentlich interessanter weil man anhand derer auch ganz gut die Frage klären könnte: in wie viele der Kämpfe geht die Nichtzauberergruppe dann eigentlich mit vollen Hitpoints?

Ein Stufe 5Charakter regeneriert z.B. 2 HD pro lange Rast, dies ist seine nichtmagische Heilmöglichkeit zwischen Kämpfen. Bei Konsti 14 also 15 Hitpoints.

Nehmen wir mal an er kassiert pro Kampf 10 Schadenspunkte dann geht er in den vierten dieser Kämpfe bereits recht angeknackst hinein. Technisch gesehen wohl auch schon in die zuvor, wenn keine Hitpoints verschwendet werden sollen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 18:47
Aber ich glaube es ist dann schon eine eher unübliche Situation und bevorteilt natürlich Novataktiken und diverse Tricksereien.

Ein Stufe 5Charakter regeneriert z.B. 2 HD pro lange Rast, dies ist seine nichtmagische Heilmöglichkeit zwischen Kämpfen. Bei Konsti 14 also 15 Hitpoints.

Nehmen wir mal an er kassiert pro Kampf 10 Schadenspunkte dann geht er in den vierten dieser Kämpfe bereits angeknackst hinein. Technisch gesehen wohl auch schon in die zuvor, wenn keine Hitpoints verschwendet werden sollen.

Das stimmt. Alternative: Die Teams (Team Magier und Team Martials) kämpfen gegen SL gesteuerte zufällige Gegner. Jeweils 2 Kämpfe dann hat man eine kurze Rast. Für sowas habe ich sogar Regeln irgendwo ;D

Was das Regenerieren angeht: Nicht vergessen das Barbaren von den meisten Gegnern nur halben Schaden kassieren (was heißt das sie weniger Regeneration brauchen) und Krieger einmal je kurze Rast Second Wind einsetzen können um sich zusätzlich zu heilen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 18:54
PS: Mit diesen Regeln könnte man das vielleicht mal austesten:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127112.0.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127112.0.html)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 19:03
Das stimmt. Alternative: Die Teams (Team Magier und Team Martials) kämpfen gegen SL gesteuerte zufällige Gegner. Jeweils 2 Kämpfe dann hat man eine kurze Rast. Für sowas habe ich sogar Regeln irgendwo ;D

Was das Regenerieren angeht: Nicht vergessen das Barbaren von den meisten Gegnern nur halben Schaden kassieren (was heißt das sie weniger Regeneration brauchen) und Krieger einmal je kurze Rast Second Wind einsetzen können um sich zusätzlich zu heilen.
Macht bestimmt Spaß. Die Aussagekraft wäre aber wahrscheinlich nur gegeben wenn es nicht ein "ihr Kämpft gegen Gegner X" ist, sondern "ihr habt folgende Aufgabe und dieser steht unter anderem Gegner X entgegen"

Dann lassen sich Dinge wie Vorbereitung aber auch das Umgehen von Problemen ebenso testen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 19:41
Macht bestimmt Spaß. Die Aussagekraft wäre aber wahrscheinlich nur gegeben wenn es nicht ein "ihr Kämpft gegen Gegner X" ist, sondern "ihr habt folgende Aufgabe und dieser steht unter anderem Gegner X entgegen"

Dann lassen sich Dinge wie Vorbereitung aber auch das Umgehen von Problemen ebenso testen.

Hm, ja. "Eure Aufgabe besteht darin, in ein bewachtes Gebäude einzudringen und möglichst unbemerkt ein wichtiges Dokument zu entwenden". Keine der beiden Beispielgruppen enthält bisher einen Schurken...welche macht den Job also wohl am besten? ;)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 20:20
Hm, ja. "Eure Aufgabe besteht darin, in ein bewachtes Gebäude einzudringen und möglichst unbemerkt ein wichtiges Dokument zu entwenden". Keine der beiden Beispielgruppen enthält bisher einen Schurken...welche macht den Job also wohl am besten? ;)
Also das ist in 5e eigentlich kein Grund mehr, weshalb eine Aufgabe scheitern muss.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Chaos am 7.08.2024 | 20:28
Hm, ja. "Eure Aufgabe besteht darin, in ein bewachtes Gebäude einzudringen und möglichst unbemerkt ein wichtiges Dokument zu entwenden". Keine der beiden Beispielgruppen enthält bisher einen Schurken...welche macht den Job also wohl am besten? ;)

"Möglichst unbemerkt" (Hervorhebung durch mich) schließt nicht notwendigerweise aus, dass der Barbar alles plattwalzt und dann nachher sagt, unbemerkter ging es nicht.

Je nach örtlichen Gegebenheiten und der Kompetenz der Gegenseite kann es dafür, unbemerkt zu bleiben, ja durchaus ausreichen, keine lebenden Zeugen zurückzulassen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 20:43
"Möglichst unbemerkt" (Hervorhebung durch mich) schließt nicht notwendigerweise aus, dass der Barbar alles plattwalzt und dann nachher sagt, unbemerkter ging es nicht.

Je nach örtlichen Gegebenheiten und der Kompetenz der Gegenseite kann es dafür, unbemerkt zu bleiben, ja durchaus ausreichen, keine lebenden Zeugen zurückzulassen.

Um es mal mit GlaDOS zu sagen: "That would be funny if it weren't so sad."
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 7.08.2024 | 20:55
Heh. Das erinnert mich an eine Diskussion, die wir hier mal vor knapp 10 Jahren hatten -- es ging grob um "who would win, Barbar vs Paladin", und dann einige Teilnehmer (ich hab mir keine Namen gemerkt) die Duellregeln dergestalt verschieben wollten ("der Paladin darf aber keine Zauber einsetzen, gell?"), dass die ehrlichere Fragestellung gewesen wäre "Wer ist der bessere Barbar, der Barbar oder der Paladin".  ~;D
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 22:30
Hm, ja. "Eure Aufgabe besteht darin, in ein bewachtes Gebäude einzudringen und möglichst unbemerkt ein wichtiges Dokument zu entwenden". Keine der beiden Beispielgruppen enthält bisher einen Schurken...welche macht den Job also wohl am besten? ;)

Och, das würden wohl so einige ganz gut hinbekommen. Aber ich dachte gar nicht so sehr an ein reines Heimlichkeitsszenario bei dem man als vorgabe hat "niemand darf es merken". Eher etwas das halt auf verschiedenen Wegen gelöst werden kann. Beispielsweise nimm mal an es gibt ein Orklager und darin werden die Kinder des Dorfs festgehalten.

Wenn da jemand mit Bezauberungen oder Diplomatie agieren mag sind das alles legitime Ansätze die etwas über die Stärken der Charaktere aussagen können. Der Feuerball und die Großaxt aber auch.

Je freier die Testcharaktere ihre Stärken dort ausspielen können und je mehr plausible Herangehensweisen es gibt umso aussagekräftiger ist es auch bezüglich des tatsachlichen Powerlevels im Spiel.

Aber mal ein Vorschlag: Es gibt ja hübsche kleine Miniabenteuer, quasi Dungeondelves. Die üblicherweise aus ein bis drei Kämpfen und einer kleinen Aufgabe bestehen. Wäre das vielleicht ein guter Vergleichsmaßstab? Der Vorteil ist, dass die sogar Editionsübergreifend testbar sind weil das Format so simpel ist, dass es einfach auf mehrere Editionen anwendbar ist.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 7.08.2024 | 22:47
Da sehe ich eher das Problem das 5e halt auf den Abenteuertag mit 6 Begegnungen ausgelegt ist. Und während man einen reinen Kampf noch recht Objektiv leiten kann, wird das deutlich schwieriger sobald es um Diplomatie etc geht. Da sagt ein SL vielleicht das es mit Geschichte XY nicht möglich ist die Wache zu überzeugen das sie euch durchläßt weil es ihm nicht plausibel erscheint, während ein anderer SL das mit einem guten Wurf auf Deception gestatten würde weil er es für plausibel hält.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 22:59
Da sehe ich eher das Problem das 5e halt auf den Abenteuertag mit 6 Begegnungen ausgelegt ist. Und während man einen reinen Kampf noch recht Objektiv leiten kann, wird das deutlich schwieriger sobald es um Diplomatie etc geht. Da sagt ein SL vielleicht das es mit Geschichte XY nicht möglich ist die Wache zu überzeugen das sie euch durchläßt weil es ihm nicht plausibel erscheint, während ein anderer SL das mit einem guten Wurf auf Deception gestatten würde weil er es für plausibel hält.

Ja. Wahrscheinlich müsste man sich dort als SL ganz generell auf "so leiten wie die Regeln es 1:1 vorgeben" beschränken. Gilt ja auch nicht nur bei solchen Dingen, auch im Kampf. Unparteiisch muss es schon sein.

Aber mal abseits von dem kleinen Experiment: was ich mir bezüglich den sechs Kämpfen noch überlegt hab: Würdet ihr der These zustimmen, dass nicht jede Gruppe gleichermaßen diese Anzahl Kämpfe hat?

Denn eigentlich haben die Spieler ja durchaus Einfluss darauf in wie viele Kämpfe sie geraten,, nicht nur über die Heilregeln sondern auch indem man aktiv Alternativwege geht (Schleichen, Bezaubern etc.).

Im Extremfall so sehr, dass man direkt beim Endgegner landet.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 7.08.2024 | 23:33
Ja. Wahrscheinlich müsste man sich dort als SL ganz generell auf "so leiten wie die Regeln es 1:1 vorgeben" beschränken. Gilt ja auch nicht nur bei solchen Dingen, auch im Kampf. Unparteiisch muss es schon sein.

Aber mal abseits von dem kleinen Experiment: was ich mir bezüglich den sechs Kämpfen noch überlegt hab: Würdet ihr der These zustimmen, dass nicht jede Gruppe gleichermaßen diese Anzahl Kämpfe hat?

Denn eigentlich haben die Spieler ja durchaus Einfluss darauf in wie viele Kämpfe sie geraten,, nicht nur über die Heilregeln sondern auch indem man aktiv Alternativwege geht (Schleichen, Bezaubern etc.).

Im Extremfall so sehr, dass man direkt beim Endgegner landet.

Es gibt definitiv Rollenspiele, bei denen ich dieser These zustimmen würde. Ob nun D&D5 dazugehört... ;)

Abgesehen davon, daß ich gerade ohnehin etwas nicht ganz ernster Stimmung bin, gilt ja hier auch per Voreinstellung, daß es Erfahrungspunkte in erster Linie für Begegnungen gibt -- das motiviert, denke ich, von vornherein weniger zum vorsichtigen Vermeiden derselben.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 7.08.2024 | 23:43
Es gibt definitiv Rollenspiele, bei denen ich dieser These zustimmen würde. Ob nun D&D5 dazugehört... ;)

Ich würde sagen ganz klar ja. Um mal das Beispiel oben mit dem Barbarenlager und den Gefangenen aufzugreifen: natürlich könnte man zu diesen gelangen ohne sich zuvor mit den restlichen Barbaren drum herum beschäftigen zu müssen.

Gerade weil in der 5e Zauberwirker deutlich flexibler auf ihre Zauber zugreifen können als zuvor ist es einfacher für sie diese Möglichkeiten zu nutzen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 7.08.2024 | 23:52
Aber mal abseits von dem kleinen Experiment: was ich mir bezüglich den sechs Kämpfen noch überlegt hab: Würdet ihr der These zustimmen, dass nicht jede Gruppe gleichermaßen diese Anzahl Kämpfe hat?
Ja, denn sie werden die gleiche Anzahl Begegnungen haben, aber nicht alle Begegnungen müssen in Kämpfe ausarten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 8.08.2024 | 06:57
Wie wir bei Charm Person schon festgestellt haben sei mal dahingestellt ob Magier da grundsätzlich die Nase vorn haben da einige dieser Zauber gar nicht so funktionieren wie viele es annehmen.

Da kommt es eher auf normale Fertigkeiten an. Hier hat zumindest der Rogue einen Vorteil (mehr Skills sowie Expertise und Reliable Talent als I-Tüpfelchen oben drauf). Caster haben dabei den Bonus das es einige Magierklassen gibt (Bard, Sorcerer & Warlock) bei denen Charisma das Primärattribut ist. Grundsätzlich ist das Verhältnis da recht ausgeglichen. Gleiches für Stealth. Krieger haben da meist einen Nachteil dank schwerer Rüstung. Die Caster (abseits des Priesters) Barbaren und Monks hingegen können auch ohne Rüstung rumlaufen. Was Stats angeht ist Dex für die meisten Klassen der dritte Attribut (nach dem Primär Attribut und Konstitution). Ja Caster haben theoretisch Unsichtbarkeit (aber bitte bedenken das Caster niemals alle Zauber vorbereitet haben können) aber bei Rogues und Monks ist dafür Dexterity das Primärattribut. Kommt jedoch vermutlich nicht drauf an, denn beim Schleichen ist es ja nicht der Beste, sondern der schlechteste Charakter der den Ton angibt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 8.08.2024 | 09:10
Wie wir bei Charm Person schon festgestellt haben sei mal dahingestellt ob Magier da grundsätzlich die Nase vorn haben da einige dieser Zauber gar nicht so funktionieren wie viele es annehmen.

Andere allerdings schon. Und ja, du sagst Caster können nicht alle Zauber vorbereitet haben. Müssen sie aber in der 5e deutlich weniger als in anderen Editionen, da sie die Zauberslots frei für beliebige vorbereitete Zauber nutzen können.

Und ja - natürlich lassen sich mundane teilweise als Alternative zu magischen Fähigkeiten nutzen. Aber auch hier kann man auf die Regeländerungen der 5e schauen und sieht: die Regeln hierfür wurden zuungunsten der mundanen Charaktere abgeschwächt und teilweise auch einfach gestrichen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 8.08.2024 | 09:47
Für "Caster" stimmt das sowieso nicht. Beim lvl 10 Sorceror haben wir (ohne cantrips):
3E: 15 Spells known / 32 Spell slots (ggf noch mehr vom Attribut)
5E: 11 Spells known / 15 Spell slots (plus ein bisschen extra)
Und keine Änderung der Mechanik.

Der Wizard hat in 5E natürlich eine vorteilhaftere Mechanik, aber:
3E: 22 Spells prepared
5E: 15 Spells prepared / 15 Spell slots (+1 auf Grad 5)

d.H. wenn er voll ist hat er erstmal mehr Möglichkeiten (es sei denn er hat jeden Spreuch dreimal), und erst im Laufe des Tages kommt er an den Punkt wo er weniger Möglichkeiten hat (wobei der 5E Wizard auch möglichkeiten verliert wenn die hochstufigen Slots weg sind).

Und ab Stufe 11 ist es eh kein relevanter vergleich mehr, da bekommen 5E Caster fast nichts mehr.


Da kommt es eher auf normale Fertigkeiten an. Hier hat zumindest der Rogue einen Vorteil (mehr Skills sowie Expertise und Reliable Talent als I-Tüpfelchen oben drauf).

Expertise und Reliable Talent sind extrem gut zusammen denn man kommt schnell auf 20er Mindestwerte. Mit anderen Worten: wenn der Normalo seinen Gegenüber überhaupt überreden kann dann schafft der Rogue das immer. Das grösste Problem hier ist dass DMs leicht den Fehler der DC Inflation machen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: JollyOrc am 8.08.2024 | 10:27
Ich komme jetzt mit einer etwas... anderen Perspektive in die Diskussion: Meine Hauptbeschäftigung mit D&D war via dem 2003er Neverwinter Nights Onlinespiel. Das hat recht genau 3.0 bzw. 3.5 abgebildet, und dank DM-Mode war das IMHO auch sehr nah an der Tischrollenspielerfahrung dran.

Dazu kommt: Die Zauber funktionierten insbesondere in Kampfsituationen eben genau nach den Regeln, da die Software die ja ausgewertet hat, und nicht irgendwelche womöglich in dem Moment abgelenkte oder überforderte SLs.

Und da muss ich sagen: Die Zauberknispel haben in dem Spiel absolut und definitiv ab Level 5 oder so die Oberhand. Die hauen einfach viel mehr Schaden raus und vor allem auf Gegnergruppen, anstatt wie Martials nur 1:1. Das merkte man dann auch an der Verteilung: Es gab haufenweise Magic User und (relativ) wenig reine Fighter, Monks, etc.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zanji123 am 8.08.2024 | 10:50
Ich komme jetzt mit einer etwas... anderen Perspektive in die Diskussion: Meine Hauptbeschäftigung mit D&D war via dem 2003er Neverwinter Nights Onlinespiel. Das hat recht genau 3.0 bzw. 3.5 abgebildet, und dank DM-Mode war das IMHO auch sehr nah an der Tischrollenspielerfahrung dran.

Dazu kommt: Die Zauber funktionierten insbesondere in Kampfsituationen eben genau nach den Regeln, da die Software die ja ausgewertet hat, und nicht irgendwelche womöglich in dem Moment abgelenkte oder überforderte SLs.

Und da muss ich sagen: Die Zauberknispel haben in dem Spiel absolut und definitiv ab Level 5 oder so die Oberhand. Die hauen einfach viel mehr Schaden raus und vor allem auf Gegnergruppen, anstatt wie Martials nur 1:1. Das merkte man dann auch an der Verteilung: Es gab haufenweise Magic User und (relativ) wenig reine Fighter, Monks, etc.

auch mein "Gefühl" nachdem ich die alten D&D Spiele gezockt habe. Ab nem gewissen Level kannst du deine Martials eigentlich rauskicken. Nicht umsonst sind die meisten Gegner in den Spielen alle fähige Zauberer / Magiebegabt.

Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 8.08.2024 | 11:12
auch mein "Gefühl" nachdem ich die alten D&D Spiele gezockt habe. Ab nem gewissen Level kannst du deine Martials eigentlich rauskicken. Nicht umsonst sind die meisten Gegner in den Spielen alle fähige Zauberer / Magiebegabt.
Egal wie gut die Regeln umgesetzt wurden, es bleiben Computerspiele und da gelten wiederum andere Regeln. bei den alten AD&D 1e-Spielen waren Magier überlebenswichtig, aber man konnte trotz vieler Kämpfe häufiger Rasten als in den späteren Spielen.  In den späteren Spielen (BG-Reihe, IWD-Reihe, NWN-Reihe) waren bei mir Zauberer nicht mehr ganz so wichtig. In den meisten Kämpfen wurde überhaupt nicht gezaubert.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2024 | 11:26
re NWN1/2:

Und da muss ich sagen: Die Zauberknispel haben in dem Spiel absolut und definitiv ab Level 5 oder so die Oberhand.

Ja gut, das lag aber auch stark daran, dass im Standardmodus das Rasten und somit komplette Auffrischen der Zauber volle 6 Sekunden (!) gedauert hat. Da gab es entsprechend überhaupt keinen Grund, nicht ständig seine stärksten Zauber wie aus dem Maschinengewehr rauszubratzen.

Das wurde dann lediglich auf einigen (eher RP-lastigen) Servern mit entsprechenden Mods eingedämmt, indem Beschränkungen eingeführt wurden wie "rasten nur alle soundsoviel Ingame-Stunden" und "du brauchst ein Lagerfeuer, Nahrung und einen Schlafplatz um zu rasten" etc. Aber im Singleplayer war das alles nicht vorgesehen. Da drückt man "r" und ist nach 6 Sekunden wieder voll.

Und außerdem gibt es in NWN (1 und 2) jeweils Zauber, die es im P&P nicht gibt und die da auch wirklich uber wären, aber eben für ein Singleplayer-CRPG quasi notwendig um für Vollcaster mit d4 HD überhaupt spielbar zu sein. Ich denke da zB an sowas wie Ghostly Visage (DR5 als Grad 2 Zauber) oder Hammer of the Gods (großer AoE mit Daze) oder die Isaac's Missile Storms. Man vergleiche, wie selten Daze-Effekte im P&P sind, erst recht solche die länger als 1 Runde dauern.

Andererseits ist der Nahkampf in diesen Spielen halt deutlich optionsärmer; Dinge die im P&P jeder kann muss man sich erst mit Feat kaufen, Optionen wie Ready oder Combat Reflexes Builds gibt es nicht, im Wesentlichen klickt man halt auf einen Gegner und wartet bis er umfällt. Und insbesondere NWN1 hat reine Martials schon in der Featauswahl hart in den Arsch gekniffen, weil es halt zB für einen Fighter jenseits von Level 12 absolut nichts mehr gab, genau wie im 3.0 PHB.

Hinzu kommt noch eine wirklich beschränkte Gegner-KI, die durch umso größere Gegnerzahlen ausgeglichen wurde als was man so im P&P begegnet; das macht natürlich auch AoEs nochmal attraktiver.

Insgesamt sind da freilich, in beiden Teilen, Klassen wie Cleric "Schwierigkeitsgrad Leicht". In NWN2 war meine Lieblingskombo ein Mittelding, Favoured Soul mit Pal-2 und Clr-1 Dips; keine offensiven Zauber, mörder Saves, ultra Kampfmaschine aber mit den Zaubern immer 2 volle Grade hinter den echten Vollcastern zurück. Und als CHA-Build super Social Skills, die einem in dem Spiel das Leben schon sehr erleichtern. Nur das langwierige Buffen nach den Übergängen hat genervt.

Anyway, langer Rede kurzer Sinn, ja Vollcaster sind gerade in den NWNs "supreme", aber das würde ich zuallererst der laxen Rastmechanik zuschreiben.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: JollyOrc am 8.08.2024 | 11:33
Das wurde dann lediglich auf einigen (eher RP-lastigen) Servern mit entsprechenden Mods eingedämmt, indem Beschränkungen eingeführt wurden wie "rasten nur alle soundsoviel Ingame-Stunden" und "du brauchst ein Lagerfeuer, Nahrung und einen Schlafplatz um zu rasten" etc. Aber im Singleplayer war das alles nicht vorgesehen. Da drückt man "r" und ist nach 6 Sekunden wieder voll.

da wo ich gespielt hatte, war es tatsächlich so, dass das mit den Rasten stark eingeschränkt wurde, und meist "im Dungeon" sogar schlicht komplett verboten war.

Was die "Zauber nur für das Computerspiel" anging: Wieder was gelernt! :)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2024 | 11:44
Irgendwie scheint mir die Diskussion ein bißchen am Kern der Sache vorbeizugehen und sich in Kleinigkeiten zu verlieren...schön, das mag mit daran liegen, daß sie nun mal am D&D-Brett stattfindet und die Perspektiven entsprechend schon ein wenig "D&D ist sowieso toll!"-mäßig eingefärbt sind. ;)

Aus meiner Sicht besteht die eigentliche Frage nämlich eher darin: was kriege ich als Spieler konkret dafür, wenn ich auf einen magiebegabten Charakter bewußt verzichte? Und da, scheint mir, ist die Antwort von D&D eigentlich immer schon "Na, die Ein-Depp-muß-den-Job-ja-machen-Ehrenmedaille natürlich!"...denn hinter irgendeinem breiten Rücken wollen sich die ganzen Fingerschnackler dann ja wieder verstecken können, wenn's ernst wird, aber auf den genauen Eigentümer dieses Rückens kommt's eigentlich selten wirklich an. Speziell in frühen Editionen könnte das auch genausogut ein angeheuerter NSC-Leibwächter sein.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 8.08.2024 | 11:44
Egal wie gut die Regeln umgesetzt wurden, es bleiben Computerspiele und da gelten wiederum andere Regeln.

Genau. Gegner stehen nunmal in der Gegend rum. Man kann sich vorbereiten. Man weiss teilweise was kommt. Und mit Minutenbuffs kann man ganze Dungeons ausräumen.

Soweit ich mich vage erinnern kann habe ich bei BG2 mit einer Kämpfergruppe am besten abgeschnitten (in 2E hat niemand viele TP), in NWN mit einem Kleiker (Selbstbuffs draufhauen und ab und zu einen Spruch), Mast of The betrayer mit einem Critfisher, Kingmaker mit klassischem Tank+DPS Wrath of The Righteous mit Tank und viel Fernkampf und erst in den hohen Stufen mit mehr Magie.

Ich würde sagen: weder sind Computerspiele wirklich repräsentativ für das was im PnP passiert, noch ist es so dass Caster dort einseitig besser sind (Realtime zielen von Feuerbällen ist immer so ne Sache).
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2024 | 12:20
Aus meiner Sicht besteht die eigentliche Frage nämlich eher darin: was kriege ich als Spieler konkret dafür, wenn ich auf einen magiebegabten Charakter bewußt verzichte? Und da, scheint mir, ist die Antwort von D&D eigentlich immer schon "Na, die Ein-Depp-muß-den-Job-ja-machen-Ehrenmedaille natürlich!"

Lustig, aber nicht ganz zutreffend. ^^
In 2E war die Balance zwischen den Klassen mE deutlich besser, wenn nicht gar zugunsten der Krieger verschoben. Aber das hat sich halt aus vielen Steinchen zusammengesetzt, vor allem aber, dass man dort eine reelle Chance hat Zauberer beim Casten zu unterbrechen und dann machen sie gar nix.
Auch cool ist da, dass jede Klasse auf Level 9 ein anderes Goodie bekommt, und da ist "ein Lehen" für den Fighter schon eine echte Hausnummer.

3E, klar, das ist die "Casters rule, Mundanes drool" Edition. Wobei es da Pathfinder - zumindest in den ersten Jahren - wenigstens ganz passabel gelungen ist, den Nischenklau einzudämmen. Aber ja, in 3.0/3.5 proper gibt es für die Nichtzauberer eigentlich nur Teilnehmerurkunden.

Über 5E wurde ja hier einiges gesagt, irgendwie scheint man sich da nicht so ganz einig zu sein, welche Seite jetzt im Vorteil ist.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zanji123 am 8.08.2024 | 14:10
Lustig, aber nicht ganz zutreffend. ^^
In 2E war die Balance zwischen den Klassen mE deutlich besser, wenn nicht gar zugunsten der Krieger verschoben. Aber das hat sich halt aus vielen Steinchen zusammengesetzt, vor allem aber, dass man dort eine reelle Chance hat Zauberer beim Casten zu unterbrechen und dann machen sie gar nix.
Auch cool ist da, dass jede Klasse auf Level 9 ein anderes Goodie bekommt, und da ist "ein Lehen" für den Fighter schon eine echte Hausnummer.

3E, klar, das ist die "Casters rule, Mundanes drool" Edition. Wobei es da Pathfinder - zumindest in den ersten Jahren - wenigstens ganz passabel gelungen ist, den Nischenklau einzudämmen. Aber ja, in 3.0/3.5 proper gibt es für die Nichtzauberer eigentlich nur Teilnehmerurkunden.

Über 5E wurde ja hier einiges gesagt, irgendwie scheint man sich da nicht so ganz einig zu sein, welche Seite jetzt im Vorteil ist.

bin jetzt in Pathfinder nicht sooo krass drin und habe nur Kingmaker gespielt aber... aber wie hat Pathfinder das "eingedämmt". Klar die Barbarin haut ziemlich rein... aber die anderen die hinten stehen waren meist effektiver 

(Kein Bashing: mich interessiert das Regelzeug gerade  ^-^)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 8.08.2024 | 14:10
Über 5E wurde ja hier einiges gesagt, irgendwie scheint man sich da nicht so ganz einig zu sein, welche Seite jetzt im Vorteil ist.

Ich denke eine ganz allgemeingültige Aussage dazu ist auch schwierig, dafür sind die Situationen welche die Charaktere bewältigen müssen zu unterschiedlich und je nachdem was für mich typische Herausforderungen an die Charaktere sind wandelt sich auch die Frage wie gut einzelne Klassen sind.

Aber klar - wenn ich zehn typische Herausforderungen an Nichtzauberer und Zauberwirker stelle und jeweils bewerte wer sich dabei leichter tut werden in der 5e die Zauberwirker halt die Nase vorn haben. Teils auch deutlich.

Und natürlich ist das in anderen Editionen weniger klar, wenn man die 3e/3.5 mal rausnimmt. In der vierten weiß ich nichtmal ob es dann nicht sogar halbwegs ausgeglichen wäre.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 8.08.2024 | 14:15
...
Aber klar - wenn ich zehn typische Herausforderungen an Nichtzauberer und Zauberwirker stelle und jeweils bewerte wer sich dabei leichter tut werden in der 5e die Zauberwirker halt die Nase vorn haben. Teils auch deutlich.
...
nein, denn gerade dadurch, dass die meisten Zauberwirker ihre Zauber vorbereiten müssen und nicht unbedingt wissen, was sie erwartet, kann es durch aus sein, dass sie schlechter abschneiden. Wenn Du nur auf eine Herausforderung blickst und den Zauberwirkern die Möglichkeit passende Zauber vorzubereiten, dann sind sie natürlich im Vorteil. Aber das ist nicht realistisch!
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 8.08.2024 | 14:28
nein, denn gerade dadurch, dass die meisten Zauberwirker ihre Zauber vorbereiten müssen und nicht unbedingt wissen, was sie erwartet, kann es durch aus sein, dass sie schlechter abschneiden. Wenn Du nur auf eine Herausforderung blickst und den Zauberwirkern die Möglichkeit passende Zauber vorzubereiten, dann sind sie natürlich im Vorteil. Aber das ist nicht realistisch!

Wie schon gesagt, hier machen halt die flexiblen Zauberslots einen großen Unterschied.

Als 5e Magier muss ich nicht vorab wissen, dass ich heute drei Mal Unsichtbarkeit brauche, nur das es ein Zauber ist den ich brauchen könnte.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 8.08.2024 | 14:35
Wie schon gesagt, hier machen halt die flexiblen Zauberslots einen großen Unterschied.

Als 5e Magier muss ich nicht vorab wissen, dass ich heute drei Mal Unsichtbarkeit brauche, nur das es ein Zauber ist den ich brauchen könnte.
Aber du musst trotzdem wissen, welche Zauber du brauchst. Und wenn du dich da falsch entscheidest ... Und die Zauberwirker, die keine Zauber vorbereiten müssen, müssen sich bei jedem Stufenaufstieg überlegen, welche Zauber sie gebrauchen könnten. Du hast es in 5e etwas einfacher, aber du bist als Zauberwirker nicht automatisch im Vorteil.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 8.08.2024 | 14:38
Aber du musst trotzdem wissen, welche Zauber du brauchst. Und wenn du dich da falsch entscheidest ... Und die Zauberwirker, die keine Zauber vorbereiten müssen, müssen sich bei jedem Stufenaufstieg überlegen, welche Zauber sie gebrauchen könnten. Du hast es in 5e etwas einfacher, aber du bist als Zauberwirker nicht automatisch im Vorteil.

Definitiv. Aber es sagt ja auch keiner Zauberwirker seien allmächtig und könnten alles. Nur das es für sie meistens einfacher ist mit verschiedenen Situationen umzugehen, da ihre Werkzeugkiste halt flexibler ist.

Und ein paar Werkzeuge enthält welche die Nichtzauberer erst gar nicht haben.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2024 | 14:38
Wie schon gesagt, hier machen halt die flexiblen Zauberslots einen großen Unterschied.

Als 5e Magier muss ich nicht vorab wissen, dass ich heute drei Mal Unsichtbarkeit brauche, nur das es ein Zauber ist den ich brauchen könnte.

Ganz davon abgesehen, daß der Nichtzauberer schlicht gar keine Sprüche hat, die er vorbereiten könnte. Da ist selbst der eingeschränkteste Zauberfuzzi noch im Vorteil, sobald er auch nur etwas in seinem Repertoire hat, was einigermaßen nützlich und "Normalos" nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich ist.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 8.08.2024 | 14:43
bin jetzt in Pathfinder nicht sooo krass drin und habe nur Kingmaker gespielt aber... aber wie hat Pathfinder das "eingedämmt". Klar die Barbarin haut ziemlich rein... aber die anderen die hinten stehen waren meist effektiver 

Da spielen ein paar Regeländerungen mit rein. Zum Beispiel ist Gestaltwandeln nicht mehr so grotesk effektiv. In 3.5 bedeutet ja Gestaltwandlung/Polymorph, dass man einfach die körperlichen Attribute der Kreatur übernimmt. Da macht es dann nix wenn dein Wizard von Haus aus Stärke 6 hat, verwandelt er sich in nen T-Rex hat er Stärke 32, Fuck You Fighter. In PF modifizieren diese Zauber nur noch die eigenen Werte, und das nichtmal so besonders stark, zB der obengenannte Wizard hätte in Monsterform je nach Zaubergrad nur überschaubare Str  8-12, damit zieht er freilich keine Wurscht vom Teller.
Ebenso wie der Cleric in 3E ein ultra mächtiger Bogenschütze sein kann, besser als jeder Fighter oder Ranger -- bekannt als "Cleric-Archer-Phenomenon" kurz CAP, dank bestimmter Optionen und Zauber wie zB Divine Power. In PF gibt es einige dieser Optionen nicht mehr und andere wurden generft - zB dass Divine Power nicht mehr mit Divine Favour stackt - und gleichzeitig wurden reguläre Fernkampfoptionen aufgewertet, die aber wiederum für den Cleric viel schwerer zu erreichen sind als zB für den Ranger, sodass der PF-Ranger standesgemäß der viel bessere Schütze sein wird.

Beim Druiden ist die besondere Ironie, dass der in PF wohl am stärksten mit der Nerfkeule getroffen wurde und _trotzdem_ immer noch ultra mächtig ist wenn er die richtigen Optionen wählt, was so ungefähr ahnen lässt wie grotesk die Klasse in 3.5 ist.

Naja, solche Sachen halt. Im Kingmaker CRPG hatte ich an Castern meistens Octavia, Winzi und einen Cleric dabei, die haben sich meistens auf Buff und Control/Debuff beschränkt, während mein Paladin-Main, eine zweite Frontsau (entweder eine komplett umgeskillte Valerie oder Amiri) und Ekun das Grobe erledigt haben. Aber manchmal hab ich mir auch den Spaß gemacht mit Octavia ein paar Feuerbälle zu blasten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 8.08.2024 | 14:44
Ganz davon abgesehen, daß der Nichtzauberer schlicht gar keine Sprüche hat, die er vorbereiten könnte. Da ist selbst der eingeschränkteste Zauberfuzzi noch im Vorteil, sobald er auch nur etwas in seinem Repertoire hat, was einigermaßen nützlich und "Normalos" nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich ist.
Aber oft genug haben gerade Normalos Fähigkeiten, die nützlicher sind.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 8.08.2024 | 14:47
Ganz davon abgesehen, daß der Nichtzauberer schlicht gar keine Sprüche hat, die er vorbereiten könnte. Da ist selbst der eingeschränkteste Zauberfuzzi noch im Vorteil, sobald er auch nur etwas in seinem Repertoire hat, was einigermaßen nützlich und "Normalos" nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich ist.
Ist ja letztlich auch der Weg den z.B. die 4e geht um das ganze etwas auszugleichen. Die Nichtzauberer dort haben mehr Möglichkeiten als nur "ich hau drauf" und diese Moglichkeiten sind aus Spielleitersicht besser unterstützt und ins Spiel integriert.


Fertigkeitsherausforderungen, Fertigkeitsimprovisation und Unterstützungskräfte sowie Martial Practices machen dort einen deutlichen Unterschied.

Dann hat man noch Zauber abgeschwächt und teils mit stärkeren Kosten (Zeit und Ressourcen) versehen - und schon ist es mehr oder weniger ausgeglichen oder zumindest nah dran.

Von diesen Verhältnissen ist die 5e doch recht deutlich weg, natürlich auch weil genau diese Regeländerungen es sind die wieder gestrichen wurden.

Ich würde nicht sagen, dass man dadurch das Pendel komplett wieder in die andere Richtung ausschwingt und wieder zu 3.5 Verhältnissen zurück kehrt. Allzu weit weg davon ist man aber halt auch nicht und im Spiel kann es für die Charaktere ziemlich oft die sinnvollste Variante sein etwas mit Magie zu lösen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 8.08.2024 | 14:51
Aber oft genug haben gerade Normalos Fähigkeiten, die nützlicher sind.

Dann mal Butter bei die Fische: von welchen Fähigkeiten reden wir hier genau?

Wohlgemerkt, in manchen anderen Systemen (hauptsächlich solchen, in denen Magie von vornherein weniger gleichzeitig bequem und heftig ausfällt) ließe sich das Argument durchaus nachvollziehen. Aber bei D&D?
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 8.08.2024 | 16:41
Mal zehn Beispielherausforderungen.


Sind jetzt nicht die kreativsten aller Zeiten, eigentlich hab ich mich nur bemüht möglichst ausgeglichenes Zeug zu nutzen welches auch sowohl von Zauberwirkern als auch nicht Zauberwirkern bewältigt werden kann.

Wenn man sich diese Dinge anschaut gibt es schon deutliche Unterschiede wie gut und wie schnell Charaktere diese Herausforderungen meistern. Und anhand dessen kann man auch abmessen wie das Powerlevel der einzelnen Klassen zueinander ist.

Aber am Ende geht es halt nicht nur darum zu sagen wer ist stärker, sondern was macht Spaß. Balancing ist kein Selbstzweck, sondern hat das Ziel möglichst viele Charakterkonzepte gleichwertig umsetzen zu können.

Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 12.08.2024 | 10:51
Ist recht kurzfristig, aber falls Interesse besteht kann ich heute Abend Online eine Reihe von Arenakämpfen anbieten (nach 5e Regeln) bei denen die Charaktere (auf Level 12) nacheinandere mehrere Begegnungen überleben müssen. Dabei würden nur Kampfregeln eine Rolle spielen und wir könnten das wahlweise nur mit Martials oder nur mit Castern machen. Wenn es gut läuft schaffen wir 5 Kämpfe + Bosskampf und könnten dann bei Gelegeheit die Sache mit den jeweils anderen Charakteren (Martials oder Caster) wiederholen.

Bei Interesse meldet euch bitte per PN bei mir.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.08.2024 | 13:01
Da spielen ein paar Regeländerungen mit rein. Zum Beispiel ist Gestaltwandeln nicht mehr so grotesk effektiv. In 3.5 bedeutet ja Gestaltwandlung/Polymorph, dass man einfach die körperlichen Attribute der Kreatur übernimmt. Da macht es dann nix wenn dein Wizard von Haus aus Stärke 6 hat, verwandelt er sich in nen T-Rex hat er Stärke 32, Fuck You Fighter. In PF modifizieren diese Zauber nur noch die eigenen Werte, und das nichtmal so besonders stark, zB der obengenannte Wizard hätte in Monsterform je nach Zaubergrad nur überschaubare Str  8-12, damit zieht er freilich keine Wurscht vom Teller.

Generell arbeitet PF mehr mit Boni statt Ersatz. Gerade auch bei den Skills. Beispielsweise macht "knock" nicht einfach Schlösser auf, sondern gibt einen Bonus auf den Skillcheck.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2024 | 13:37
Generell arbeitet PF mehr mit Boni statt Ersatz. Gerade auch bei den Skills. Beispielsweise macht "knock" nicht einfach Schlösser auf, sondern gibt einen Bonus auf den Skillcheck.

Naja nicht ganz. Genau genommen macht Knock einen Caster Level Check mit +10 Bonus, also völlig losgelöst von irgendwelchen Disable Device Rängen (der Zaubernde braucht keinerlei Punkte in DD noch profitiert er davon welche zu haben).
Find Traps hingegen gibt einen Bonus auf Perception, diesen Ansatz gibt es also auch.

Anyway, Knock ersetzt somit also einen mittel-kompetenten Rogue. Ein wirklich guter Rogue dürfte aber auf deutlich höhere Boni kommen als durch Knock erreichbar sind. Allein schon, weil er ja zB magische Lockpicks haben kann, wohingegen PF auf CL-Optimierung stark den Deckel draufgemacht hat (im Gegensatz zu 3.5). Und soweit ich weiss kann man auf CL Checks auch kein Take 10 machen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 12.08.2024 | 14:59
Ist recht kurzfristig, aber falls Interesse besteht kann ich heute Abend Online eine Reihe von Arenakämpfen anbieten (nach 5e Regeln) bei denen die Charaktere (auf Level 12) nacheinandere mehrere Begegnungen überleben müssen. Dabei würden nur Kampfregeln eine Rolle spielen und wir könnten das wahlweise nur mit Martials oder nur mit Castern machen. Wenn es gut läuft schaffen wir 5 Kämpfe + Bosskampf und könnten dann bei Gelegeheit die Sache mit den jeweils anderen Charakteren (Martials oder Caster) wiederholen.

Bei Interesse meldet euch bitte per PN bei mir.

Danke für das tolle Angebot!

Heute kann ich leider nicht.

Zitat
Anyway, Knock ersetzt somit also einen mittel-kompetenten Rogue. Ein wirklich guter Rogue dürfte aber auf deutlich höhere Boni kommen als durch Knock erreichbar sind.

S o  muss das mit einem guten Verhältnis zwischen Magie und Skills laufen! 🙂
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: flaschengeist am 12.08.2024 | 15:20
Ist recht kurzfristig, aber falls Interesse besteht kann ich heute Abend Online eine Reihe von Arenakämpfen anbieten (nach 5e Regeln) bei denen die Charaktere (auf Level 12) nacheinandere mehrere Begegnungen überleben müssen. Dabei würden nur Kampfregeln eine Rolle spielen und wir könnten das wahlweise nur mit Martials oder nur mit Castern machen. Wenn es gut läuft schaffen wir 5 Kämpfe + Bosskampf und könnten dann bei Gelegeheit die Sache mit den jeweils anderen Charakteren (Martials oder Caster) wiederholen.

Bei Interesse meldet euch bitte per PN bei mir.

Danke für das Angebot. Mir ist das auch zu kurzfristig aber mit bissel Vorlauf wäre ich dabei.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 12.08.2024 | 15:54
Alles gut. Das kam so spontan weil unser Montags-SL sich heute morgen krank gemeldet hat.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2024 | 16:11
S o  muss das mit einem guten Verhältnis zwischen Magie und Skills laufen! 🙂

Es ist zwar Richtig das PF1 etlich Spells abgeschwächt hat, aber das ist ja keineswegs flächendeckend so.
Fliegen überschattet Klettern vollständig. Und DimDoor kommt auch durch jede Tür.

Ebenso wie der Cleric in 3E ein ultra mächtiger Bogenschütze sein kann, besser als jeder Fighter oder Ranger -- bekannt als "Cleric-Archer-Phenomenon" kurz CAP, dank bestimmter Optionen und Zauber wie zB Divine Power. In PF gibt es einige dieser Optionen nicht mehr und andere wurden generft

Naja, das sind ja nun Schauergeschichten aus der 3.0 Vorzeit, wo auch die Designer recht schnell gemerkt haben dass die Balance nicht stimmt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2024 | 16:23
Fliegen überschattet Klettern vollständig. Und DimDoor kommt auch durch jede Tür.

Ja das ist so. Besonders blöd ist da, wenn in den Abenteuern entweder überhaupt nicht berücksichtigt wird, dass SCs solche Fähigkeiten haben dürften (gerade wenn wir von Level 10+ reden), sodass man mit diesen Zaubern halbe Abenteuer trivialisiert, oder wenn dem Autor nichts besseres dazu einfällt als per Negative Space Wedgie den Transporter für diese Episode wieder mal rauszuschreiben wie in gefühlt jeder dritten Star Trek Folge.

Ich weiss auch nicht, ob es speziell für die Auswirkungen der Fliegerei eine wirklich gute Lösung gibt, wenn man nicht die ganze Kampagne quasi in den Luftraum verlagern will.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2024 | 16:43
Also Fliegen fand ich weder in 3E noch in 5E allzu disruptiv. Und wenn die Gruppe fliegen kann können das auch viele Gegner. Und wirklich relevant ist es eh nur im Freien.

Teleportation ist eine andere Geschichte. Sie ändert die Verhältnisse so radikal dass weder Spieler, noch Abenteuerschreiber, noch Star Trek Autoren wirklich damit zurecht kommen. 4E hat mit der Begrenzung auf Sichtline das ganze recht stark eingeschränkt. Aber es bleibt halt extrem mächtig.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Sashael am 12.08.2024 | 16:56
Und wenn die Gruppe fliegen kann können das auch viele Gegner. Und wirklich relevant ist es eh nur im Freien.
Zu 1) Warum? Die üblichen Verdächtigen können es nicht und fliegende Orcs einzuführen, um Fliegen zu kontern, kann man machen, aber eine Lösung ist das auch nicht.

Zu 2) Warum? Bodenfallen können damit komplett ausgehebelt werden. Hohe Plätze (Kopf der Statue, Balustrade etc.) genauso leicht erreichbar wie jeder andere Punkt. Unterirdische Abgründe (der Klassiker auch mit Lava gefüllt) sind nur noch eine Unannehmlichkeit.

Fliegen kreativ eingesetzt kann dem besten SL graue Haare verschaffen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 12.08.2024 | 17:11
Ich hatte hier vor Jahren mal einen Thread mit der These angezettelt, dass insbesondere magisches Fliegen viele mittelalterliche Schutzgebäude (Burgen, Brücken usw) für eine DnD-Fäntelwelt nutzlos macht: Eine mittelalterliche Burg ließe sich in DnD schon auf Stufe 5 zu leicht sabotieren.

Ich habe damals zwar niemanden überzeugt, nehme ich an, konnte meine Auffassung aber festigen 😛.

In meinem „Beyond Time“ gibt es auch keine Flug- und Teleportierzauber (wobei ich mit seltenen, uralten Teleportalen kein Problem habe). Stattdessen gibt „Spider Climb“ einen guten Bonus aufs Klettern.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2024 | 17:20
Zu 1) Warum? Die üblichen Verdächtigen können es nicht und fliegende Orcs einzuführen, um Fliegen zu kontern, kann man machen, aber eine Lösung ist das auch nicht.

1.) Also in 5E braucht man Grad 6 um 4 SC fliegen zu lassen. Mag sein dass man eiunen Druiden hat der so fliegen kann, adnn ist es halt Grad 5. Bedeutet: wenn die ganze Gruppe fliegt sollten Orks nicht mehr die Haputgegner sein.
2.) Wyverreiter. Wenn man wirklich mal fliegende Orcs braucht.

Zu 2) Warum? Bodenfallen können damit komplett ausgehebelt werden. Hohe Plätze (Kopf der Statue, Balustrade etc.) genauso leicht erreichbar wie jeder andere Punkt. Unterirdische Abgründe (der Klassiker auch mit Lava gefüllt) sind nur noch eine Unannehmlichkeit.

Da der Magier selten vorgeht (oder schwebt) erwicht die Bodenfalle eh jemand anderes. Auf den Kopf der Statue kann man klettern.  Und unterirdische Abgründe sind ja meistens dazu da überwunden zu werden. Klar, man kann mit einem einzelnen Fliegenzauber auf einen starken SC die Gruppe transportieren. Aber wenn die Gruppe getrennt ist ist sie ein 1A Angriffsziel.

Fliegen kreativ eingesetzt kann dem besten SL graue Haare verschaffen.

Ein  SL der davon graue Haare bekommt sollte in Rente gehen. Ich sage ja nicht dass Fliegen nichts bringt, sondern dass ich es quasi nie als Plotkiller empfunden habe. Klar, wenn man ein Abenteuer mit 15 Encountern vorbereitet hat bei dem die SC am Ende das Passwort lernen mit dem der unbesiegbare Wächter sie über die Brücke über den unterirdischen Abgrund lässt hat man ein Problem. Aber das alles Sachen die man selbst bewusst reinbringen muss, nicht Dinge die sich organisch ergeben.

Ich hatte hier vor Jahren mal einen Thread mit der These angezettelt, dass insbesondere magisches Fliegen viele mittelalterliche Schutzgebäude (Burgen, Brücken usw) für eine DnD-Fäntelwelt nutzlos macht: Eine mittelalterliche Burg ließe sich in DnD schon auf Stufe 5 zu leicht sabotieren.

Was hindert die Wachen daran den Magier abzuschiessen?

In meinem „Beyond Time“ gibt es auch keine Flug- und Teleportierzauber (wobei ich mit seltenen, uralten Teleportalen kein Problem habe). Stattdessen gibt „Spider Climb“ einen guten Bonus aufs Klettern.

Teleportation habe ich (bis auf wenige Ausnahmen) auch rausgenommen. Gefällt mir besser so, allerdings macht das dann einige Spells (insbesondere Forcecage) deutlich besser. Fliegen rauszunehmen würde vor allem SC Nahkämpfer benachteiligen, und ohne Teleportation sind Langstreckenflüge auch recht wichtig geworden.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Quaint am 12.08.2024 | 17:30
Leite gerade eine Gruppe, wo regelmäßig Flugzauber an die Gruppe verteilt werden. Komme prima damit klar. Fliegen ist handhabbar. Gut, streng genommen ist die Gruppe kein DND. Aber das änder nix daran dass Fliegen für sich genommen kein Dealbreaker sein muss.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2024 | 17:36
@Zed:
Wie damals schon gesagt, finde ich die Idee ganz charmant, dass Flugzauber nicht über Wasserflächen funktionieren, und daher Burggräben einen echten Sinn haben.

Aber ansonsten, tja. Was Sashael sagt.

Mir gefällt ehrlich gesagt der Standard-Flugzauber, mit dem man einfach durch die Luft "schwimmt", schon stilistisch nicht. Ich fände es cooler wenn man entweder eine flugfähige Gestalt annehmen muss, oder zumindest Flügel braucht, oder eine Art Fluggerät benutzen muss, welches auch gerne durch einen Zauber erschaffen werden kann. Tenser's Soaring Hoverboard.

Naja oder fliegendes Reittier halt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Fillus am 12.08.2024 | 17:37
Wenn ich sowas lese, denke ich immer wieder ... warum zu Geier spielt man überhaupt wenn es ein Gegeneinander ist?

Ja, Flugfähigkeit kann wie manche Zauber und vieles anderes ein Abenteuer, Encounter oder Teile des Plots sinnlos machen oder sogar zerstören. Aber das liegt doch auch in der Verantwortung aller Mitspieler. Es sollten sich doch alle Erwachsen verhalten und es nicht übertreiben.
Wenn ich leite und jemand flugfähige Charaktere spielen, gerne. Aber dann soll die Person auch vernünfitg damit umgehen. Wie mit allen anderen Stärken ebenfalls. Was passiert wenn das nicht geschieht? Nun in meinem Falle höre ich auf für die Gruppe zu leiten. Ich als SL will auch Spaß am Tisch haben.

In einer Session Null spreche ich genau das auch immer an. Ich bin nicht der Vollpfosten der sich alles gefallen lassen muss. Auch trage ich nicht die Verantwortung wenn Dummheiten gemacht werden. Alle am Tisch haben dafür zu Sorgen dass alle Spaß haben. Dazu zähle ich mich auch. Wenn also jemand als Beispiel seine Flugfähigkeiten ständig ausnutzt um alles zu banalisieren, leite ich nicht mehr oder trenne mich vom entsprechenden Spieler. Natürlich nur nach einem ausführlichen weiteren Gespräch, wobei es bei der Session Null schon erwähnt wurde. Ich bin der Meinung, sowas kann man als Spieler durchaus erkennen und wenn man selbst damit weiter macht, obwohl es angesprochen wurde, darf die Person sich einen anderen Spielleiter suchen.

Mir ist also völlig egal, was die Spieler spielen und gerne auch echt schräge Ideen. Allerdings tragen sie damit auch die Verantwortung es (gerne mit Absprache) in die Welt passend einzufügen. Bzw hole ich bei vielen Charakterideen auch erst die Meinung der gesamten Gruppe ein, nämlich wenn sich das Konzept auch voll auf die Gruppe auswirkt und die damit auch umgehen müssen.

Lange Rede ... vieles ist vom Regelsystem ungüstig gelöst und das aus dem Gedanken heraus genau das zu verhindern. Es ändert aber für mich nichts an der Rücksichtnahme auf alle am Tisch. Natürlich kann man durch das Design der Szenen eine Menge als SL regeln, aber man muss auch nicht gänzlich alles komplett umstricken. Vielleicht stehe ich damit auch alleine da, gibt so viele Gruppen da draußen, bei denen ich keine 5 Minuten mitspielen wollen würde. Solange diese Spaß haben, machen die alles richtig.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: flaschengeist am 12.08.2024 | 17:39
Teleportation ist eine andere Geschichte. Sie ändert die Verhältnisse so radikal dass weder Spieler, noch Abenteuerschreiber, noch Star Trek Autoren wirklich damit zurecht kommen. 4E hat mit der Begrenzung auf Sichtline das ganze recht stark eingeschränkt. Aber es bleibt halt extrem mächtig.

Eine andere Möglichkeit, Teleportation viel von ihrer Macht zu nehmen, ist eine "Casting-Time" im Minutenbereich plus eine längere Desorientierungsphase nach erfolgtem Teleport. Keine spontane Flucht aus dem Kampf mehr und kein Teleport-SEK.

Fliegen wiederum lässt sich abschwächen, wenn man die möglichen Fluggeschwindigkeiten mit der Zauberschwierigkeit verknüpft (ist natürlich in einem Zaubersystem wie D&D nicht umsetzbar). In DuoDecem ist beispielsweise Fliegen und Schweben im Grunde ein Zauber, der umso schwerer wird, je höher die gewünschte Fluggeschwindigkeit ist.


In einer Session Null spreche ich genau das auch immer an. Ich bin nicht der Vollpfosten der sich alles gefallen lassen muss. Auch trage ich nicht die Verantwortung wenn Dummheiten gemacht werden. Alle am Tisch haben dafür zu Sorgen dass alle Spaß haben. Dazu zähle ich mich auch. Wenn also jemand als Beispiel seine Flugfähigkeiten ständig ausnutzt um alles zu banalisieren, leite ich nicht mehr oder trenne mich vom entsprechenden Spieler. Natürlich nur nach einem ausführlichen weiteren Gespräch, wobei es bei der Session Null schon erwähnt wurde. Ich bin der Meinung, sowas kann man als Spieler durchaus erkennen und wenn man selbst damit weiter macht, obwohl es angesprochen wurde, darf die Person sich einen anderen Spielleiter suchen..

Einverstanden aber ein gut designtes Regelsystem erspart einem viele dieser Situationen. Ich finde es jedenfalls immer unschön, wenn ich merke, dass ein System nur funktioniert, weil Spieler Fähigkeiten nicht (in dem Ausmaß) verwenden, wie es das System by the book vorsieht.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2024 | 17:48
Beim Fliegen würde ich generell auch sagen: wird gerne mal überbewertet. Meist von Leuten, deren Struktur, wie Mr. Spock wohl sagen würde, auf zweidimensionales Denken hindeutet. :)

Denn zum einen sind die normalen Hindernisse zum Überklettern, Durchschwimmen und Anwenden sonstiger Überwindungsmethoden ja meist ohnehin nicht besonders interessant an sich, und auch der Herausforderungsgrad wird eher selten von der Sorte "Wenn die Gruppe das probiert, bleibt wahrscheinlich die Hälfte von ihnen auf der Strecke" sein. Da ist das Vermeiden derselben per Luftweg also fast nur noch die Abkürzung eines lästigen Pflichtteils.

Und zum anderen hat die Fliegerei auch ihre Nachteile. Ich habe in der Luft beispielsweise normalerweise keine Deckung, bin also leicht schon von weitem zu sehen (und potentiell mit Pfeilen und Zaubersprüchen zu beharken, sobald jemand entscheidet, daß er mich da nicht mehr sehen will), wenn ich so hoch fliegen möchte, daß ich vom Boden aus nicht mehr effektiv angegangen werden kann, dann beschränkt dieselbe Distanz umgekehrt meine Möglichkeiten, das Geschehen auf dem Boden noch zu beeinflussen oder umgekehrt von dort Hilfe zu bekommen, falls ich sie doch mal plötzlich brauchen sollte...und wenn mein Flugmittel nicht gerade so gestaltet ist, daß ich auch mitten in der Luft schlafen kann, dann muß ich zum Ausruhen früher oder später ohnehin wieder nach unten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2024 | 18:09
Mir gefällt ehrlich gesagt der Standard-Flugzauber, mit dem man einfach durch die Luft "schwimmt", schon stilistisch nicht. Ich fände es cooler wenn man entweder eine flugfähige Gestalt annehmen muss, oder zumindest Flügel braucht, oder eine Art Fluggerät benutzen muss, welches auch gerne durch einen Zauber erschaffen werden kann. Tenser's Soaring Hoverboard.

Das Problem ist der fehlende Abstand. Grad 2 ist Levitate, Grad 3 ist schon der Superman Flugzauber der auch gleich mal die Geschwindigkeit verdoppelt. Durch Concentration/Dispel ist er in 5E ein wenig zurückgestutzt.
Aber ich fände es auch besser wenn man erstmal auf Flügel angewiesen ist und Superman erst etwas später möglich wird.

Ja, Flugfähigkeit kann wie manche Zauber und vieles anderes ein Abenteuer, Encounter oder Teile des Plots sinnlos machen oder sogar zerstören. Aber das liegt doch auch in der Verantwortung aller Mitspieler. Es sollten sich doch alle Erwachsen verhalten und es nicht übertreiben.
Wenn ich leite und jemand flugfähige Charaktere spielen, gerne. Aber dann soll die Person auch vernünfitg damit umgehen. Wie mit allen anderen Stärken ebenfalls. Was passiert wenn das nicht geschieht? Nun in meinem Falle höre ich auf für die Gruppe zu leiten. Ich als SL will auch Spaß am Tisch haben.

Was genau ist denn "Erwachsen verhalten" und "vernünfitg damit umgehen"? Wenn ich Flugfähigkeit habe und das eine Situation löst, sollte ich sie dann nicht anwenden?
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 12.08.2024 | 18:17
Ich hatte hier vor Jahren mal einen Thread mit der These angezettelt, dass insbesondere magisches Fliegen viele mittelalterliche Schutzgebäude (Burgen, Brücken usw) für eine DnD-Fäntelwelt nutzlos macht: Eine mittelalterliche Burg ließe sich in DnD schon auf Stufe 5 zu leicht sabotieren.

In den meisten Settings sind Flugzauber und fliegende Reittiere ja eher eine Ausnahme die einigen wenigen Leuten vorbehalten sind. Wenn der größte Teil der feindlichen Armee aus normalen Soldaten besteht macht eine Burg ja auch dann noch sinn wenn es ein paar Flieger gibt. Es war im Mittelalter ja auch nicht so das man aufgehört hat Burgen zu bauen als der Belagerungsturm erfunden wurde. Und selbst mit Erfindung der Kanonen und deren weiter Verbreitung blieben Festungen noch in Mode. Man kann z.B. Wehrgänge auch überdachen was den Verteidigern Deckung gegenüber Luftangriffen gibt. Ich habe mal zwei Bilder beigepackt. Wenn Flieger vorkommen ändert man die Konstruktion dahingehend das der Wehrgang dann auch zur Innenseite hin nicht mehr offen ist. Man kann zwar nicht direkt nach oben schießen, aber die Schützen auf der anderen Seite der Mauer können recht bequem den Magier erschießen der meint das er über dem Dach des Torhauses in Sicherheit ist.

Wenn ich sowas lese, denke ich immer wieder ... warum zu Geier spielt man überhaupt wenn es ein Gegeneinander ist?

Wenn ich leite und jemand flugfähige Charaktere spielen, gerne. Aber dann soll die Person auch vernünfitg damit umgehen. Wie mit allen anderen Stärken ebenfalls. Was passiert wenn das nicht geschieht? Nun in meinem Falle höre ich auf für die Gruppe zu leiten. Ich als SL will auch Spaß am Tisch haben.

Ich bin nicht der Vollpfosten der sich alles gefallen lassen muss.

Wer spielt denn hier Gegeneinander ? Hoffentlich niemand ! Wenn überhaupt spielen die NPCs gegen die Charaktere.

Bei deinen anderen Aussagen bin ich auch nicht immer so ganz bei dir. Als SL erwarte ich von meinen Spielern nicht das sie sagen "Ich kann zwar fliegen / mit toten sprechen oder teleportieren aber das mache ich jetzt mal nicht weil es das Abenteuer stört." Wenn ich mich mit meinen Spielern auf ein System einige das diese Möglichkeiten gibt, dann dürfen sie diese auch nutzen.
Wenn ich Elemente absolut nicht will kann man sich (wie du ja auch vorschlägst) vorher drauf einigen.

Aber was meinst mit mit "Man wäre ein Vollpfosten der sich alles gefallen lassen muss" ?

Vielleicht habe ich da den falschen Eindruck, aber das wirkt auf mich als ob du dich persönlich angegriffen fühlst wenn die Spieler dir mit ihren Möglichkeiten das Abenteuer "zerschießen". Ich persönlich bevorzuge da die Schiene "sei ein Fan der Spieler". Wenn die mit coolen Ideen oder auch einfach nur ihren Fähigkeiten ein Problem lösen können freue ich mich mit ihnen. Als SL sollte ich natürlich die Möglichkeiten der Spieler berücksichtigen damit es spannend bleibt. Einfach zu sagen "Das könnt ihr jetzt so nicht lösen weil mir das nicht paßt" würde ich als starke Einschränkung der Möglichkeiten der Spieler empfinden. Aber wie du schon sagst muss letztlich jeder auf seine Weise mit seiner Gruppe glücklich werden.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.08.2024 | 18:23
Beim Fliegen würde ich generell auch sagen: wird gerne mal überbewertet.

Wir sind in letzter Zeit seltsam oft einer Meinung  8]

Fliegen ist halt fundamental anders als Klettern. Da vergleicht man Äpfel und Birnen. Da könnte man auch sagen, dass es blöd ist, wenn die SC lesen können, weil sie ja dann bei Schriftzeichen nicht mehr rätseln müssen.


Und in 5e benötigt es concentration. Da schmiert man auch schnell mal ab, und die Stelle am Boden ist oft dann auch sehr suboptimal.

@Zed: ich erinnere mich an den Thread und teile deine Meinung noch immer nicht. Dann haben Burgen halt zu den Wachhunden auch fliegende Wachtiere als Standard. Fantasy hat Fantasy Burgen, keine MA Burgen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 12.08.2024 | 19:27
Zitat
Wenn also jemand als Beispiel seine Flugfähigkeiten ständig ausnutzt um alles zu banalisieren, leite ich nicht mehr oder trenne mich vom entsprechenden Spieler.

Ich liebe es als SL und als Spieler, wenn ich taktisch denken darf. Von den Regeln und der Welt erwarte ich, dass sie den Rahmen bilden, innerhalb dessen ich taktisch frei vorgehen darf, ohne das Spiel zu crashen. Das ist für mich kein Gegeneinander, sondern großer Teil des gemeinsamen Spielspaßes.

Wenn eine Taktik „alles plattmacht“, ist nicht der Spieler der Arsch, sondern die Regeln oder die Welt oder beide sind reformbedürftig.

Ich sage es mal so: Ich wünsche mir eine Fäntelwelt, in der mittelalterliche Gebäude mit voller Berechtigung stehen. Die Helden sollen nicht schon in unteren Stufen Superhelden sein, aber gerne sehr toughe Actionhelden.

Die Ideen des Wassergrabens und der Beschränkung des Fliegens oder auch die Verlängerung der Zauberdauer beim Teleportieren könnten vielleicht funktionieren, die von mir angestrebte Schnittmenge zu erreichen. Es kämen noch viele weitere Zauber auf den Prüfstand, wie Rock to Mud, jetzt „Transmute Rock“, die Architektur auch zu sehr und zu heftig in Frage stellen, wenn sie zielgenau auf den richtigen Stein gesprochen werden, den Schlussstein oder den Fundamentstein einer Mauerecke.

Ich habe selbst schon Gebäude zu erfinden versucht, die ich „geschickt“ aufgerüstet hatte mit patrouillierenden Xorns in Stadtmauern und Luftelementaren über der Burg usw., aber diese Art von Wettrüsten macht keine Freude - vom Balancingproblem der Magiekundigen gegenüber den Skillmonkeys mal abgesehen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2024 | 19:29
Jo also...

Zitat
Wenn ich leite und jemand flugfähige Charaktere spielen, gerne. Aber dann soll die Person auch vernünfitg damit umgehen. Wie mit allen anderen Stärken ebenfalls.

...das halte ich ja mal für Kappes.

Entweder eine Option ist im Spiel und dann darf ich sie benutzen, oder sie ist es nicht.
Wir haben auch schonmal mit "Gentlemen's Agreement" gespielt, dass niemand overpowerte Zauber wie Glitterdust verwendet. (Wie es da mit Fly war weiss ich grad nicht mehr.) Oder dass auf bestimmte sehr harte Builds verzichtet wurde. Ich durfte da zB keinen Mage Slayer machen. Das ist ja alles diskutabel. Ebenso wenn man zB sagt "Alle Flug- und Teleportzauber sind je 1 Grad höher als normal", um den Opportunity Cost zu erhöhen, oder sich auf sonst irgendwelche Hausregeln einigt.

Aber wenn ein Zauber nicht gebannt ist, und es also gegen keine vorherige Absprache verstößt dass mein SC ihn kann, dann seh ich nicht ein warum sein Einsatz letzte Woche okay war und heute nicht. Ich hab doch keinen Bock, mit dem SL Mother May I zu spielen, und noch viel weniger, zu _erraten_ ob die Anwendung der Fähigkeit jetzt von seiner Heiligkeit huldvoll gestattet wird oder ich mir den göttlichen Bannfluch damit einhandele.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.08.2024 | 19:44
Nachtrag @Fliegen und Fantasy Burgen:

Da würden doch die allgegenwärtigen Gargoyles endlich für Sinn machen, inklusive "Attrappen".
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 12.08.2024 | 20:08
Beim Fliegen würde ich generell auch sagen: wird gerne mal überbewertet. Meist von Leuten, deren Struktur, wie Mr. Spock wohl sagen würde, auf zweidimensionales Denken hindeutet. :)

Denn zum einen sind die normalen Hindernisse zum Überklettern, Durchschwimmen und Anwenden sonstiger Überwindungsmethoden ja meist ohnehin nicht besonders interessant an sich, und auch der Herausforderungsgrad wird eher selten von der Sorte "Wenn die Gruppe das probiert, bleibt wahrscheinlich die Hälfte von ihnen auf der Strecke" sein. Da ist das Vermeiden derselben per Luftweg also fast nur noch die Abkürzung eines lästigen Pflichtteils.

Und zum anderen hat die Fliegerei auch ihre Nachteile. Ich habe in der Luft beispielsweise normalerweise keine Deckung, bin also leicht schon von weitem zu sehen (und potentiell mit Pfeilen und Zaubersprüchen zu beharken, sobald jemand entscheidet, daß er mich da nicht mehr sehen will), wenn ich so hoch fliegen möchte, daß ich vom Boden aus nicht mehr effektiv angegangen werden kann, dann beschränkt dieselbe Distanz umgekehrt meine Möglichkeiten, das Geschehen auf dem Boden noch zu beeinflussen oder umgekehrt von dort Hilfe zu bekommen, falls ich sie doch mal plötzlich brauchen sollte...und wenn mein Flugmittel nicht gerade so gestaltet ist, daß ich auch mitten in der Luft schlafen kann, dann muß ich zum Ausruhen früher oder später ohnehin wieder nach unten.

Zu dem Problem „langweiliges Klettern“ habe ich mir für „Beyond Time“ ausgedacht, dass Klettern immer gelingt, solange man einen positiven Kletternwert hat. Nur die Geschwindigkeit ist unterschiedlich. Behände-Woman flitzt die Mauer hoch, während Platten-Willi schlicht langsamer hinterherklötert. Es wird nichts gewürfelt. Nur wenn es Wachen gibt, wird beim Klettern geschlichen und gelauscht, das wird gewürfelt.

Absturzgefahr droht nur, wenn man während des Kletterns (oder Balancierens  (das funktioniert genauso)) Schaden nimmt: Übersteigt der Schaden den Kletternskillwert: Absturz.

Dadurch ist Klettern nur bei bestimmten Szenarien lebensbedrohlich, und kann ansonsten „übersprungen“ werden.

„Nachteile“ des Fliegens: In meiner fairen Vorstellung des DnD-Fliegens geschieht dies geräuschlos. Ich als DnD-Saboteur würde nachts schwarz gekleidet außerhalb von Sicht- und Hörweite aufsteigen, hoch über die Burg fliegen und mich dann geräuschlos über dem höchsten, brennbaren Dachstuhl absenken. Ein paar Schindeln anheben, etwas Brandbeschleuniger die Dachbalken herabfließen lassen, meine mitgebrachte Glut mit dem Brandbeschleuniger in Kontakt bringen, die Dachschindel wieder zurücksetzen (um wertvolle Sekunden zu gewinnen) und wieder senkrecht aufsteigen.

Danach hätte die Besatzung der Burg genug zu tun, den Brand aufzuhalten oder sogar zurückzudrängen. So ein Brand auf engem Raum wird genügend Schaden anrichten.

Gerne lege ich dafür eine Unauffälligkeitsprobe ab, und ich erwarte wegen Nacht, passender Kleidung, geräuschlosem Fliegen und insbesondere der Deckung, die mir das Dach gibt, dabei einige Boni.

Und hier als Bonus eine Reihe von Grundrissen realer Burgen (https://www.peoplescollection.wales/collections/1383371) (wie ich mir die meisten Burgen vorstelle) aus dem Grenzland von Wales. Nach der Eroberung weiter Teile Englands hatte Willhelm nach 1066 mit den Leuten aus Wales wohl einigen Trouble, weswegen er hier mit Burgen nicht sparsam war.

P.S. Es gab aus gutem Grund nicht wenige Höhenburgen, und denen jetzt einen unpraktischen Wassergraben anzudichten, damit sie nicht überflogen werden können, würde mir nicht gefallen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Quaint am 12.08.2024 | 20:20
I cast ice storm at the fire.

Das hatten wir doch alles schon. Wer ne Burg bauen kann wird die kaum mit NPC CR 1/8 Nulpen besetzen und es dabei belassen. Meines Erachtens ist da von mehr, auch magischer, Kompetenz auszugehen. Und magischen Gegenständen. Abgesehen davon ist das Vorgehen etwas fragwürdig im Erfolggrad wenn da jemand Nachtsicht hat (oder entsprechende Warnzauber a la Alarm).
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2024 | 20:21
Nachtrag @Fliegen und Fantasy Burgen:

Da würden doch die allgegenwärtigen Gargoyles endlich für Sinn machen, inklusive "Attrappen".

Absolut. :)

Ich meine, die klassische D&D-Welt hat völlig losgelöst von speziell den Spielercharakteren sowieso genügend flugfähige potentielle Angreifer, daß ein Burgdesign, das die nicht mit ins Kalkül zieht, sich eigentlich gar nicht erst auf natürliche Weise entwickeln dürfte -- eine Festung ist eine hinreichend große und teure Zielscheibe, daß man mit der gelegentlichen Aufmerksamkeit von beispielsweise feindlicher Greifenkavallerie oder einer Bande jugendlicher Drachen auf der Suche nach einem leicht von menschlichem Ungeziefer befreiten neuen Revier einfach rechnen muß.

Wobei ich dieses spezielle Thema nebenbei eigentlich eher getrennt vom Spielgleichgewicht Zauberer/Muggel betrachte. Die Absicherung von Gebäuden oder Ansammlungen derselben gegen speziell übelwollende Zauberkundige aller Art ist nämlich noch mal eine ganz andere Geschichte als nur die Verteidigung auch nach oben -- auch die beste Flak nützt mir z.B. nicht viel gegen einen Illithiden-Übernahmeversuch, der viel wahrscheinlicher und mit ohnehin anderen Mitteln von unten kommt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2024 | 21:09
Da würden doch die allgegenwärtigen Gargoyles endlich für Sinn machen, inklusive "Attrappen".

Geklaut!

Abgesehen davon ist das Vorgehen etwas fragwürdig im Erfolggrad wenn da jemand Nachtsicht hat (oder entsprechende Warnzauber a la Alarm).

Genau. Da gibt es schon jede Menge niedrigstufige Gegenmassnahmen.

Ich meine, die klassische D&D-Welt hat völlig losgelöst von speziell den Spielercharakteren sowieso genügend flugfähige potentielle Angreifer, daß ein Burgdesign, das die nicht mit ins Kalkül zieht, sich eigentlich gar nicht erst auf natürliche Weise entwickeln dürfte -- eine Festung ist eine hinreichend große und teure Zielscheibe, daß man mit der gelegentlichen Aufmerksamkeit von beispielsweise feindlicher Greifenkavallerie oder einer Bande jugendlicher Drachen auf der Suche nach einem leicht von menschlichem Ungeziefer befreiten neuen Revier einfach rechnen muß.

Panzersperren bringen auch nichts gegen Flugzeuge....

Wenn man davon ausgeht dass Fussgänger und Reiter in Massen auftreten, Flieger aber eher selten sind oder in kleinen Gruppen kommen, dann macht die Burg immernoch Sinn. Denn es bringt ja nichts über die Mauer zu kommen wenn man dann von der Besatzung niedergemacht wird.

Die andere Frage wäre: was sollte man denn sonst bauen? Klar, man kann sich eingraben, aber dann kontrolliert man nicht mehr die Umgebung.




Wobei ich dieses spezielle Thema nebenbei eigentlich eher getrennt vom Spielgleichgewicht Zauberer/Muggel betrachte. Die Absicherung von Gebäuden oder Ansammlungen derselben gegen speziell übelwollende Zauberkundige aller Art ist nämlich noch mal eine ganz andere Geschichte

Naja, man wird wohl entsprechende Protokolle (z.B. niemals einer alleine im Torhaus) und entsprechende Disziplin gegen Bezauberungen brauchen. Aber so einfach hat es der Normalmagier ja nun nicht dass er mal eben so mit einer besetzten Burg fertig wird. 
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2024 | 21:18
Panzersperren bringen auch nichts gegen Flugzeuge....

Wenn man davon ausgeht dass Fussgänger und Reiter in Massen auftreten, Flieger aber eher selten sind oder in kleinen Gruppen kommen, dann macht die Burg immernoch Sinn. Denn es bringt ja nichts über die Mauer zu kommen wenn man dann von der Besatzung niedergemacht wird.

Die andere Frage wäre: was sollte man denn sonst bauen? Klar, man kann sich eingraben, aber dann kontrolliert man nicht mehr die Umgebung.

Es war ja auch -- zumindest von mir -- gar nicht die Rede davon, daß Burgen gar keinen Sinn ergäben. Mir geht's nur darum, daß die sich eben in einer D&D-Welt entsprechend etwas anders werden aufstellen müssen als in unserer Realität, denn ein Designer, der mit einem Entwurf ohne anständige Luftschutzmaßnahmen für den Ernstfall ankommen wollte, würde doch von jedem Möchtegern-Eigentümer mit drei oder mehr Gehirnzellen sofort wieder vor die Tür geschickt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 12.08.2024 | 21:25
@Quaint; @nobody
Sicher kann man immer irgendetwas finden, was gegen eine Bedrohung hilft, Burgen sind ja genau so ein Produkt von unterschiedlichen Gegenstrategien.

Aber wenn man die Magie in vollem Maße als Strategie-Gegenstrategie-Mitteln mit dazunimmt, dann überdreht für mich dieses Konzept zu sehr.

Zitat
Mir geht's nur darum, daß die sich eben in einer D&D-Welt entsprechend etwas anders werden aufstellen müssen als in unserer Realität
Ja, und über die Höhe von "etwas" sprechen wir. Gargylen als Standard gegen fliegende Angreifende, Xorns gegen durchtunnelnde Mauereindringlingende und XYZ gegen teleportierende Feinde - das ist dann irgendwann kein "etwas" mehr sondern "ziemlich viel".
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2024 | 21:44
@Quaint; @nobody
Sicher kann man immer irgendetwas finden, was gegen eine Bedrohung hilft, Burgen sind ja genau so ein Produkt von unterschiedlichen Gegenstrategien.

Aber wenn man die Magie in vollem Maße als Strategie-Gegenstrategie-Mitteln mit dazunimmt, dann überdreht für mich dieses Konzept zu sehr.
 Ja, und über die Höhe von "etwas" sprechen wir. Gargylen als Standard gegen fliegende Angreifende, Xorns gegen durchtunnelnde Mauereindringlingende und XYZ gegen teleportierende Feinde - das ist dann irgendwann kein "etwas" mehr sondern "ziemlich viel".

Yep. Aber betrachten wir das mal im Einzelnen:

-- Mit fliegenden Angreifern muß ich rechnen. Der Himmel ist weit und offen, da kann immer mal wer kommen.

-- Angreifer von unten haben's schon schwerer, weil die erst mal selbst durch Erdreich und Felsen durchmüssen. Solange ich meine Burg also nicht gerade direkt über einen schon bekannten Höhlenkomplex praktisch direkt unter der Oberfläche stelle, ist das für viele Möchtegern-Eindringlinge schon ein gutes Stück Arbeit -- und mit bloß einem kleinen Zugang gewinnen sie nicht mal so viel, der ist ja erst mal auch nur eine neue Extratür. Und Kreaturen, die sich im Schweinsgalopp durch soliden Stein buddeln können, hat's selbst in D&D-Land nicht ganz so viele (es ist ja in den meisten Darstellungen nicht gerade so, als ob beispielsweise die Purpurwürmer regelmäßig hochkämen, um beispielsweise den nächsten Bauern mal eben die Ernte wegzufressen oder auch "nur" einen Waldstrich zu verwüsten). Schlimmstenfalls baut man gegen solche Typen halt ein paar unliebsame Überraschungen ins unterste Kellergeschoß mit ein, denn auch da müssen sie ja erst mal durch.

-- Bleiben Eindringlinge per Teleportation oder meinethalben auch solche, die wie Geister einfach nur durch die Mauer spazieren können. Gegen die bietet eine Burg tatsächlich ohne Magie nicht viel Schutz -- das tut allerdings auch sonst nicht viel, und das meiste von diesem "Sonst" ist auch gegen konventionellere Gegner weniger tauglich.

-- Und letzten Endes muß im größeren Zusammenhang betrachtet auch gar nicht jede einzelne Burg unbedingt ums Verrecken bis zum letzten Mann und Blutstropfen gehalten werden. Dieselben Tricks, die ein Eindringen erleichtern können, lassen sich potentiell auch umdrehen, um der Burgbesatzung für den absoluten Notfall immer noch eine Rückzugsmöglichkeit offenzuhalten. Oder auch schlicht, um die Burg auch im Normalfall schon etwas nützlicher für ihre Eigentümer zu machen -- wenn ich selbst so was wie fliegende Kavallerie oder geheime Magier-Agenten habe, dann können die natürlich auch gleich eine geeignete Festung als Operationsbasis verwenden und stehen dann bei Bedarf auch im Verteidigungsfall zur Verfügung.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.08.2024 | 21:48
einer Bande jugendlicher Drachen auf der Suche nach einem leicht von menschlichem Ungeziefer befreiten neuen Revier.

Hmm, aus Sicht eines Drachen ist so eine Burg vielleicht sowas wie ein Termitenhügel; muss man knacken um an das Gold im Inneren zu kommen und das Krabbelzeug ignorieren  ~;D
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2024 | 21:51
Naja, die Idee mit den Gargoyles ist grandios, weil es eben eine tolle Verquickung von realweltlicher Mythologie und Kunst mit fantasyspezifischen Gegebenheiten ist. Das passt doch wie die Faust aufs Auge. Auch Nicht-D&Dler kennen das irgendwoher, sei es von einer mal besichtigten Kirche, sei es von einer Zeichentrickserie aus der Kinderzeit.

Hingegen Xorns sind da was komplett anderes; wer sich nicht mit D&D-Monstern auskennt -- ich möchte sogar sagen: sehr gut auskennt -- dem sagt der Begriff überhaupt nichts, weil es eben kein realweltliches Vorbild gibt und der Name vermutlich mit Hilfe eines Scrabblekastens entstanden ist.

Da seh ich also schon einen qualitativen Unterschied.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 12.08.2024 | 21:56
Nur der Vollständigkeit halber hier die :T: Diskussion zu "Architektur vs Magie" aus dem Jahr 2020 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117391.0.html) mit dem Titel "Zauber machen es schwer, konsistente Welten zu bespielen - ein DnD-Problem?"

Gegenüber 2020 habe ich zwischenzeitlich für mich nur die Unterscheidung "Action- und Superheld" (mit dicker Grauzone) zur besseren Veranschaulichung gefunden.

Ich möchte diese alte Diskussion von meiner Seite aus nicht wieder führen und weiter forcieren, weil ich (ehrlicherweise) bei diesem Thema keine Chance sehe, mich überzeugen zu lassen.

Ansonsten finde ich die Diskussion sehr spannend.  :)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 12.08.2024 | 21:59
Und genau genommen lenkt es auch ein wenig vom Thema ab. Hier soll es weniger darum gehen wie die Existenz von Fantasy-Elementen ein Setting beeinflußt sondern mehr um gefühlte und tatsächliche Diskrepanzen zwischen Martials und Castern.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 12.08.2024 | 22:10
Naja, im Prinzip ist das auch eine Abart der Guy at the Gym Fallacy: wenn man einfach davon ausgeht, dass in Fantasyland die Burgen genauso designt sind wie unsere, ohne irgendwelche weitere Maßnahmen die der Existenz von aggressiver Magie Rechnung tragen, ja surprise, dann sind Burgen gegen magische Angriffe wohl sehr verwundbar.
Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, außer dass die logische Schlussfolgerung ist: wenn eine reelle Wahrscheinlichkeit besteht, dass meine Burg mit magischen Mitteln angegriffen wird, dann werde ich das wohl höchstwahrscheinlich berücksichtigen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen.
Wie diese Gegenmaßnahmen nun konkret aussehen könnten, _das_ ist in der Tat nicht mehr Thema dieses Threads.

Aber der zugrunde liegende Gedanke kommt halt aus derselben Ecke wie "Tja dein Fighter knallt die 200 Fuß tiefe Schlucht runter und ist tot, nein mir doch egal ob du noch Hitpoints hast, sowas kann man nicht überleben. Der Magier? Ja der hat Feather Fall, dem gehts gut".
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 12.08.2024 | 22:20
Und genau genommen lenkt es auch ein wenig vom Thema ab. Hier soll es weniger darum gehen wie die Existenz von Fantasy-Elementen ein Setting beeinflußt sondern mehr um gefühlte und tatsächliche Diskrepanzen zwischen Martials und Castern.

Ja, sorry. Aber es hat mit dem Thema schon zu tun. Weil für die Caster relevant ist, wie viel magic countermeasure ein Setting als Standard vorsieht. Unsichtbarkeit ist halt Glücksspiel, wenn Wachmagier mit Unsichtbares Sehen patroullieren.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2024 | 22:40
Nebenbei würde ich gerade in einer D&D-Welt, in der standardmäßig Magie ja doch einigermaßen präsent ist, davon ausgehen, daß auch die Nichtzauberer einiges darüber wissen, was sie von einem Zauberer oder einer nicht gar zu exotischen magischen Kreatur so in etwa zu erwarten haben. Die Klassenspruchlisten beispielsweise sind zwar einerseits prinzipiell jederzeit erweiterbar, aber ihr Anfangszustand ist dann doch erst mal wieder "stark durchstandardisiert" -- so viel Varianz gibt's da also innerhalb der jeweiligen Klasse per Voreinstellung oft gar nicht, und entsprechend werden sich zumindest gängige "Standardtricks" (insbesondere auch solche Sprüche, wie sie praktisch jeder Spielercharakter fast schon automatisch nimmt) früher oder später auch bei den ungewaschenen Massen herumsprechen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Fillus am 13.08.2024 | 07:33
Aber was meinst mit mit "Man wäre ein Vollpfosten der sich alles gefallen lassen muss" ?

Vielleicht habe ich da den falschen Eindruck, aber das wirkt auf mich als ob du dich persönlich angegriffen fühlst wenn die Spieler dir mit ihren Möglichkeiten das Abenteuer "zerschießen". Ich persönlich bevorzuge da die Schiene "sei ein Fan der Spieler". Wenn die mit coolen Ideen oder auch einfach nur ihren Fähigkeiten ein Problem lösen können freue ich mich mit ihnen. Als SL sollte ich natürlich die Möglichkeiten der Spieler berücksichtigen damit es spannend bleibt. Einfach zu sagen "Das könnt ihr jetzt so nicht lösen weil mir das nicht paßt" würde ich als starke Einschränkung der Möglichkeiten der Spieler empfinden. Aber wie du schon sagst muss letztlich jeder auf seine Weise mit seiner Gruppe glücklich werden.

Vielleicht etwas hart ausgedrückt. Es gibt so Spielertypen die einfach in meinen Augen destruktiv sind. Diese finden sich häufiger in Spielen wo man optimieren kann. Optimieren finde ich völlig okay, wenn es den Spielspaß bringt. Aber das geht oft weit darüber hinaus. Wenn ich mich durch das Internet ackerere, finde ich immer und immer wieder die Versuche die Regeln aus den Angeln zu heben und irgendetwas zu erschaffen, dass komplett broken ist.
Ich lese so gut wie nie welche Klasse sich denn vom Rollenspiel her spannend spielt, sondern immer nur die Frage welche Klasse macht den meisten Schaden oder wie kann ich das System ausrtricksen.

Kurz gesagt, für solche Menschen, deren Spielstil ich gar nicht abwerten möchte, leite ich schilcht nicht. Da ist mir die Vorbereitungszeit zu schade, aber wenn diese mit ihrem Spielstil Spaß haben, machen die auch nicht falsch. Nur eben nicht mit mir kompatbel. Das meine ich damit, wenn auch zugegeben unglücklich ausgedrückt, mit selbst kein Vollpfosten zu sein.

Ich möchte ein Spiel wo alle Spaß an ihrer Rolle haben und sicherstellen das alle Spaß haben können. Sehr egoistische Meschen sind bei mir nicht lange in einer Runde dabei.Dazu zählst für mich halt auch, wenn jemand ständig versucht die Regeln des Spiels gegen mich als SL auszunutzen. Es gibt schon echt affige Builds mit Multiclass zum Beispiel.

Ich versuche an meinem Spieltisch immer ein paar Sachen ganz klar zu machen, bevor es in eine Kampagne geht.
- Alle sind für den Spielspaß aller verantwortlich
- Ich bin als SL nur ein weitereren Spieler am Tisch und bitte darum mich auf eventuelle Fehler aufmerksam zu machen und wünsche mir gerne kreative Beteiligung an den Szenen.
- Je stärker die Charaktere werden, desto stärker werden auch die Gegner. Es ist ein verdammtes Wettrüsten nur das es imemr aufwendiger wird.

Zum Wettrüsten: Bei D&D5 sogar sehr schlimm. Seien wir ehrlich, zumindest in den Gruppen die ich kenne werden mit höheren Stufen viele Charakterfähigkeiten einfach von den Spielern vergessen. Es wird zu zu viel. Dazu kommt, wenn man als SL immer mehr auftischen muss, werden die Kämpfe mitunter auch zäher in der Beschreibung. Was soll man als SL auch als Auswirkung eines Angriffs beschreiben, wenn ein Monster von 150 auf 140 TP fällt? Von Beeinträchtigung kann man da kaum sprechen, ist eh nicht vorhanden bis TP 0. Irgendwann wird es halt einfach eine Abfolge von Würfelnergebnissen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Runenstahl am 13.08.2024 | 08:20
Damit das hier nicht zu sehr ablenkt beantworte ich das mal im D&D Small Talk.

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107766.msg135233962.html#msg135233962 (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,107766.msg135233962.html#msg135233962)
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 14.08.2024 | 01:27
Noch ein anderer Aspekt: Spielererfahrung/System Mastery

Damit Caster überhaupt effektiv sind muss man das System schon relativ gut kennen. Man muss wissen was die ganzen Zauber machen, und man braucht zumindest eine grobe Übersicht über die Schwächen der Gegner.
Entsprechend hinken die Vergleiche wenn man einen vernünftigen Magier mit einem völlig unbedarften Krieger vergleicht.

Erfahrene, optimierende Spieler sint offensichtlich viel effektiver als Anfänger, und das führt meistens dazu dass man nicht gegen die empfohlene homeopathische Tagesdosis kämpft, sondern gegen deutlich mehr. Dadurch relativieren sich etliche Dinge wie z.B. Beschwörungen, denn die Monster gegen die man tatsächlich kämpft sind eine ganz andere Adresse als z.B. CR=Stufe.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 14.08.2024 | 14:12
Noch ein anderer Aspekt: Spielererfahrung/System Mastery
Das sehe ich genauso. Man muss die regeln kennen, um zu wissen was möglich ist.
Ich habe aber schon erlebt, dass sich jemand einen auf dem Papier überlegenen Charakter erstellt hat, abger dessen Stärken nie ausgespielt hat, obwohl er genug Gelegenheiten dazu hatte.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 14.08.2024 | 14:42
Das verstärkt sich dann sicher auch gerne gegenseitig.
Wer die System Mastery hat, um die starken Optionen zu (er)kennen und auszunutzen, wird sie wohl auch eher wählen und anwenden. Das verstärkt natürlich nochmal die Überlegenheit am Spieltisch.

Oder wie mal umgekehrt jemand in Bezug auf 3.5 geflachst hat: "Anyone who has enough Wisdom to function as a Monk also has enough Wisdom to know to be something else." 
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 14.08.2024 | 15:01
Wobei es jetzt im 5e Falle gar nicht so extrem viel System Mastery braucht, die meisten der starken Sachen sind ganz normale Dinge die man einfach nur im Rahmen des eigenen Charakterkonzeptes nimmt.

Gilt aber nicht nur für die 5e, auch in 3.5 sagte man ja gern: die kaputtesten Sachen sind eigentlich schon im Spielerhandbuch enthalten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 14.08.2024 | 17:22
Jo, aber da dauerte es damals Jahre bis das jemand gemerkt und noch länger bis sich rumgesprochen hatte.  ;D

Und teilweise fliegst du sowas von unter dem Radar, da kannst du als Wizard direkt unter den Augen deiner Mitspieler jeden Kampf dominieren und sie merken es nicht mal, solang du nur selbst keinen Schaden machst.
Ist mal einem Bekannten von mir passiert, dass seine Mitspieler sich drüber lustig gemacht haben wie nutzlos sein Wizard war, weil er ja immer nur so Tralala Zauber wie Haste und Slow und Hold und Fog und Walls usw gezaubert hat und nie einen ordentlichen Feuerball. Der hat sich einen Spaß draus gemacht.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.08.2024 | 17:55
Noch ein anderer Aspekt: Spielererfahrung/System Mastery

Damit Caster überhaupt effektiv sind muss man das System schon relativ gut kennen. Man muss wissen was die ganzen Zauber machen, und man braucht zumindest eine grobe Übersicht über die Schwächen der Gegner.

Jein. Die vielen Analysen und Class Guides im Netz nehmen einem den größten Teil Mastery ab. Man muss das so Erlernte dann nur noch anwenden können. An der Stelle braucht es eine gewisse Mastery, aber da gehört imo nicht viel dazu.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: caranfang am 14.08.2024 | 18:13
Jein. Die vielen Analysen und Class Guides im Netz nehmen einem den größten Teil Mastery ab. Man muss das so Erlernte dann nur noch anwenden können. An der Stelle braucht es eine gewisse Mastery, aber da gehört imo nicht viel dazu.
Eher nicht. Aus meiner Erfahrung mit entsprechenden Spielern weiß ich, dass es nicht so einfach ist. Gott, ich habe schon Charaktere gesehen, die auf dem Papier übermächtig wirkten, deren Spieler aber überhaupt nicht mit ihnen umgehen konnten und ihre Stärken nie einsetzten.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: nobody@home am 14.08.2024 | 18:24
Jo, aber da dauerte es damals Jahre bis das jemand gemerkt und noch länger bis sich rumgesprochen hatte.  ;D

Und teilweise fliegst du sowas von unter dem Radar, da kannst du als Wizard direkt unter den Augen deiner Mitspieler jeden Kampf dominieren und sie merken es nicht mal, solang du nur selbst keinen Schaden machst.
Ist mal einem Bekannten von mir passiert, dass seine Mitspieler sich drüber lustig gemacht haben wie nutzlos sein Wizard war, weil er ja immer nur so Tralala Zauber wie Haste und Slow und Hold und Fog und Walls usw gezaubert hat und nie einen ordentlichen Feuerball. Der hat sich einen Spaß draus gemacht.

Es ist halt nicht jeder Rollenspieler das taktische Genie, für das er sich ganz selbstverständlich selber hält. ~;D

Wobei sich Schadenszauber natürlich je nach Edition (und damit insbesondere den in der Praxis anfallenden Rettungswürfen) mal mehr und mal weniger lohnen können als Save-or-Sucks. Aber das ist Detail -- auch im Kampf gibt's noch genug Zaubertricks, die in keine der beiden Kategorien fallen und sich trotzdem lohnen.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 14.08.2024 | 18:32
Eher nicht. Aus meiner Erfahrung mit entsprechenden Spielern weiß ich, dass es nicht so einfach ist. Gott, ich habe schon Charaktere gesehen, die auf dem Papier übermächtig wirkten, deren Spieler aber überhaupt nicht mit ihnen umgehen konnten und ihre Stärken nie einsetzten.
Klar, das kann es geben. Aber ich hab auch schon Spieler gesehen in der 5e die keine Ahnung vom System, ihrem Charakter  und den Zaubern die sie wirkten hatten und nach der ersten Runde fragte der SL ob man nicht Zauber X mal abschwächen sollte. Und in der nächsten Sitzung ob man selbiges mit dem Ersatzzauber machen sollte den er dann nahm.

Ist jetzt nichts was groß Vorbereitung benötigt. Es gibt einfach ein paar Charakteroptionen die stärker als andere sind.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Feuersänger am 14.08.2024 | 19:36
Hmmh. Es kann aber echt tricky sein, den Überblick zu behalten. Mir ist das zB aufgefallen wenn ich Path-of-War Adepten gespielt habe. Wenn ich mir da nicht Kärtchen gemacht habe für alle erlernten Manöver und Stances,  hab ich etliche davon so gut wie nie eingesetzt. War aber okay, hatten die anderen auch noch bissl was zu tun. :p
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.08.2024 | 19:57
Eher nicht. Aus meiner Erfahrung mit entsprechenden Spielern weiß ich, dass es nicht so einfach ist. Gott, ich habe schon Charaktere gesehen, die auf dem Papier übermächtig wirkten, deren Spieler aber überhaupt nicht mit ihnen umgehen konnten und ihre Stärken nie einsetzten.

Ja nu, das wäre aber wohl auch nicht anders, wenn sie das System drauf hätten. Ich schrieb ja, dass es ein gewisses Grundlevel benötigt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 15.08.2024 | 08:33
Wobei es jetzt im 5e Falle gar nicht so extrem viel System Mastery braucht, die meisten der starken Sachen sind ganz normale Dinge die man einfach nur im Rahmen des eigenen Charakterkonzeptes nimmt.

Also für Magier braucht man immernoch jede Menge. Das merkt man schnell wenn man mit Anfängern spielt.
Es ist ja keineswegs natürlich zu wissen mit welchen Sprüchen man effektiv ist. Ein einfaches Experiment wäre hier: Magier bekommen zufällige Sprüche. Ich wette das mit dem übermächtig hat sich dann schnell.

Jein. Die vielen Analysen und Class Guides im Netz nehmen einem den größten Teil Mastery ab. Man muss das so Erlernte dann nur noch anwenden können. An der Stelle braucht es eine gewisse Mastery, aber da gehört imo nicht viel dazu.

Genau. Charakteroptimierung kann man sich leicht aus dem Internet holen, aber taktisches Geschick muss man lernen. Aber das bedeutet auch dass das Äquivalent zu einem kompetenten Magier ein hochoptimierter Krieger ist, und der wird mit den Standardencountern auch meistens locker fertig (und wischt sich danach mit Second Wind den Schweiss von der Stirn). Entsprechend mag es zwar stimmen dass der Magier ein Encounter mit einem Spruch "im Prinzip" lösen kann. Aber möglicherweise kann das ein optimierter Krieger auchinder er draufhaut. Klingt zwar nicht so übermächtig, ist aber im Prinzip das gleiche.


Und teilweise fliegst du sowas von unter dem Radar, da kannst du als Wizard direkt unter den Augen deiner Mitspieler jeden Kampf dominieren und sie merken es nicht mal, solang du nur selbst keinen Schaden machst.
Ist mal einem Bekannten von mir passiert, dass seine Mitspieler sich drüber lustig gemacht haben wie nutzlos sein Wizard war, weil er ja immer nur so Tralala Zauber wie Haste und Slow und Hold und Fog und Walls usw gezaubert hat und nie einen ordentlichen Feuerball. Der hat sich einen Spaß draus gemacht.

Klingt nach Trantmonks "God Wizard". Aber der dominiert ja grade nicht den Kampf weil hier die Krieger ja gebraucht werden. Und damit Haste und Slow was bringen müssen sie entsprechend hart zuhauen.

Zu dem Problem „langweiliges Klettern“ habe ich mir für „Beyond Time“ ausgedacht, dass Klettern immer gelingt, solange man einen positiven Kletternwert hat. Nur die Geschwindigkeit ist unterschiedlich. Behände-Woman flitzt die Mauer hoch, während Platten-Willi schlicht langsamer hinterherklötert. Es wird nichts gewürfelt. Nur wenn es Wachen gibt, wird beim Klettern geschlichen und gelauscht, das wird gewürfelt.

Ein bisschen OT, aber bedeutet das dass wirklich alles von jedem erklettert werden kann?
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Arldwulf am 15.08.2024 | 09:14
Also für Magier braucht man immernoch jede Menge. Das merkt man schnell wenn man mit Anfängern spielt.
Es ist ja keineswegs natürlich zu wissen mit welchen Sprüchen man effektiv ist. Ein einfaches Experiment wäre hier: MAgier bekommen zufällige Sprüche. Ich wette das mit dem übermächtig hat sich dann schnell.

Für einige bestimmt, für andere eben nicht. Das ist halt das Grundproblem schlechten Balancings, wenn ich die Optionen zufällig auf Charaktere verteile werden diese sehr unterschiedlich effektiv sein.

Aber es braucht halt für die einzelne Charakteroption nicht viel Vorwissen, man kann sie einfach nehmen weil sie cool klingt oder zum Charakterkonzept passt.

Wenn ich eine Runde mit absoluten Anfängern spiele kann es mir genauso geschehen, dass es Balancingprobleme gibt.
Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Zed am 15.08.2024 | 09:25
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Titel: Re: Sind Caster im Vergleich zu Martials wirklich zu stark ?
Beitrag von: Ainor am 15.08.2024 | 09:51
Für einige bestimmt, für andere eben nicht. Das ist halt das Grundproblem schlechten Balancings, wenn ich die Optionen zufällig auf Charaktere verteile werden diese sehr unterschiedlich effektiv sein.

Das ist keine Frage von Balancing. Auch wenn alle Zauber gleichwertg sind kann ich Kombinationen wälen die in vielen Fällen gut sind oder solche die weitgehend redundant sind.