Ich finde die letzten Jahre eigentlich sehr spannend wie sich unsere Film- und Serienwelt entwickelt hat. Aktuell habe ich das Gefühl, dass noch nie so viel und sooft über bestimmte Entscheidungen von Regisseuren/Studios diskutiert wird wie derzeit. Meist geht es um bekannte Franchises mit einer großen Fanbase. Sei es Star Wars, Marvel, Herr der Ringe, usw. Natürlich steht immer das Geldverdienen im Vordergrund, aber eignen sich dafür bekannte Franchises die man mit der Zeit so beliebig und weichgespült erzählt, dass die ursprüngliche Fanbase diesen den Rücken kehrt? Hat Hollywood verlernt interessante Storys zu erzählen oder sind die "toxischen" Fans schuld?
Finde das Video (https://www.youtube.com/watch?v=V0ntno6_0Y0&t=29s&ab_channel=BelYves) von Yves zu diesem Thema sehr interessant, der es für mich eigentlich ziemlich gut auf den Punkt bringt.
...Hat Hollywood verlernt interessante Storys zu erzählen...?
ich sehe da viele "lange Nägel", mit denen eine "Bretterbude" "zusammengetackert" wurde, wo eine ineinandergreifende/verzahnte Fachwerkkonstruktion problemlos drin wäre.Würde mich nicht überraschen wenn man sich das spart um irgendwelche Veröffentlichungs-Zeitpläne durch zu prügeln. Gerade wenn man sich Kathleen Kennedys Biographie ansieht, die muss wissen wie so etwas geht.
Drehbücher "schmoren" jahrelang. Und wenn nachher 100 Mille ausgegeben werden sollen, dann wird nicht noch mal mit "Szenen_müssen_zueinander_passen_Handwerkern" drübergeschaut? ein ganzes Filmstudio hat da nicht eine Taskforce von drei Hanseln für, die die "hausinterne" No-Brainer_Stoppy-Checkliste drüberlegt?
Bei einem Bericht über James Gunns Superman las ich kürzlich, dass es mittlerweile Sitte ist mit dem Drehen an zu fangen bevor das Drehbuch fertig ist. Was zu enorm vielen NAchdrehs steigenden Kosten führt. Weiß da jemand mehr?
Auf der anderen Seite reitet man alles tot, solange noch irgendwie Geld rauszupressen ist. Siehe Star Wars und Marvel. Man will gar kein Geld mehr in wirkliche Qualität stecken, man erhöht einfach den Ausstoß.
Aktuell herrscht die Content Mafia vor. Es geht um Franchises und Markenrechte. Risiko wird gescheut, bei gleichzeitiger Verlustaversion. Filme, und vor allem das Marketing, ist teuer und so wird der grösstmögliche Markt bei keinstmöglichem Risiko angestrebt.
Wieso? Bei the Acolyte war ja nun dass Problem dass die Serie viel zu teuer war für die Anzahl der Zuschauer.
Und Ringe der Macht hatte wohl ein Milliardenbudget. Mangelnde Bereitschaft, Geld auszugeben ist doch eher nicht das Problem.
Wieso? Bei the Acolyte war ja nun dass Problem dass die Serie viel zu teuer war für die Anzahl der Zuschauer.Das Geld wird aber an den falschen Stellen ausgegeben. Neben den Rechten fließt da vor allem viel ins Marketing - und gerade das könnte man in Zeiten von Internet und Streaming deutlich billiger haben. Ich glaube mal nicht, dass RoP durch die Werbeplakate an Haltestellen deutlich mehr Zuschauer anlocken konnte. Die kosten aber deutlich mehr als ein Werbespot auf Prime.
Und Ringe der Macht hatte wohl ein Milliardenbudget. Magelnde Bereitschaft Geld auszugeben ist doch eher nicht das Problem.
Das Geld wird aber an den falschen Stellen ausgegeben. Neben den Rechten fließt da vor allem viel ins Marketing - und gerade das könnte man in Zeiten von Internet und Streaming deutlich billiger haben. Ich glaube mal nicht, dass RoP durch die Werbeplakate an Haltestellen deutlich mehr Zuschauer anlocken konnte. Die kosten aber deutlich mehr als ein Werbespot auf Prime.
Mit dem gesparten Geld könnte man dann gute Autoren bezahlen, gute Schauspieler und bessere Kostüme.
sowohl Starwars als auch Herr der Ringe sind ja gute Beispiele:
- zu viel Geld wird für die Rechte ausgegeben
- dieses längst ausgegebene Geld generiert ja wahnsinnige Kapitalkosten
(weil Kreditgeld Zinsen kosten; alleine dafür könnten Blockbuster abgefilmt werden),
welche dann auf das "aktuell anstehende Projekt" mit ein paar 10er Mille draufschlagen - ohne dabei in der Produktion irgendeinen Mehrwert zu generieren
Weiß jemand zufällig, warum man sich nicht sämtliche Rechte sichern konnte, sondern nur die der Anhänge und darum auch viel Lore erfinden musste? Wollten die Tolkien Nachfahren nicht alles aus der Hand bieten? War das Angebot zu gering?Ich kann da nur raten: Das Silmarillion und die weiteren Bücher Tolkiens sind eine solche Fundgrube von weiteren Geschichten, dass die Erbengemeinschaft dafür sicher in Zukunft so richtig zulangen möchte.
Und ich hab Schwierigkeiten zu glauben dass die ganze Werbeindustrie ein Irrtum ist und die Firmen das Geld lieber in bessere Produkte stecken sollten.
sondern wieviel Zeit sie überhaupt haben, sich mit der Materie zu beschäftigen. Wenn eine Serie von erster Planung bis Veröffentlichung nur ein paar Jahre hat, dann gilt da vermutlich allzu oft auch "Don't make it good, make it wednesday". Und da hilft es dann auch nicht, wenn da ein Autorenteam dransitzt.
Und bei 200-400 Millionen wird das Geld für die Kostüme doch wohl da sein.+
Ein wichtiger Faktor sind glaube ich nicht unbedingt die Kosten der Autoren, sondern wieviel Zeit sie überhaupt haben, sich mit der Materie zu beschäftigen. Wenn eine Serie von erster Planung bis Veröffentlichung nur ein paar Jahre hat, dann gilt da vermutlich allzu oft auch "Don't make it good, make it wednesday". Und da hilft es dann auch nicht, wenn da ein Autorenteam dransitzt.
Und da geht es dann eben nicht um "ein paar Jahre", sondern um ein paar Wochen, vielleicht Monate. Die Serie will ja auch noch vorproduziert, gedreht und nachproduziert werden.
Qualität braucht nun einmal ihre Zeit.
Wenn man aber in RoP mal eben ein mit Schuppenmuster bedrucktes Rashguard unter die Plastikrüstung tut, und das in Nahaufnahme zeigt, zeugt das entweder von Unfähigkeit oder Ignoranz.
Ein Teil des Problems ist es das es oftmals gar kein Problem gibt. Nur eine Gruppe von sehr lauten Stimmen die behaupten es gäbe eines :)Dem schließe ich mich an. Vor allem sind die selbsternannten Kritiker lauter geworden und haben inzwischen die Plattformen, um sichtbar zu sein (und sich gut dabei fühlen sich gegenseitig zu bestätigen).
RoP sieht mMn schon sehr edel aus und von alleine hätte wohl niemand das von dir Beschriebene bemerkt.Du meinst, so wie die Elfenrüstungen in Staffel 2, die so klobig gearbeitet sind, dass sie laut "Plastik!" schreien? Kein Plattner, der was auf sich hält, würde sowas abliefern. Mal abgesehen davon, dass das Elfendesign ja eigentlich filigran sein sollte...
Du meinst, so wie die Elfenrüstungen in Staffel 2, die so klobig gearbeitet sind, dass sie laut "Plastik!" schreien? Kein Plattner, der was auf sich hält, würde sowas abliefern. Mal abgesehen davon, dass das Elfendesign ja eigentlich filigran sein sollte...
Das Ganze hat das Niveau vom Midnight-Film.
Da waren die Wikinger im 13. Krieger ja noch besser ausgestattet (obwohl weit weg von historisch korrekt).
Der 13. Krieger hat allerdings auch gerüchteweise bis zu 160 Mio. Dollar gekostet, was inflationsbereinigt 300 Mio. heute wären, und war einer der größten finanziellen Flops des Jahres.
Die Technik führt einen nicht mehr ins Kino. Man ist inzwischen einen hohen Trickstandard gewöhnt und Home Entertainment kann Vieles davon auch vermitteln. Für eine große Leinwand und guten Sound muß ich nicht mehr unbedingt ins Kino.
Führt bei mir dazu das inzwischen ein Kinobesuch sehr viel Zeit frißt.
Von dem Irrtum lebt die Werbeindustrie nun mal recht gut, da wird sie den Deibel tun und sich ihrerseits um seine Aufklärung bemühen. ~;D
Volle Zustimmung! Ich weiß nicht, warum immer wieder gesagt wird, die Kostüme bei RoP würden toll aussehen. Ich finde, da hat HdR vor fast 25 Jahren (!) ganz was anderes abgeliefert. Selbst wenn man Gilgalad mit damals vergleicht, dann liegen da Welten dazwischen.Na ja, sie dir mal an, wer damals die Kostüme, Rüstungen und Waffen designed hat. Da waren Namen dabei, die kannte man aus der Reenactment-Szene durch ihre Bücher, die wiederum exzellent recherchiert waren.
Ich kann da nur raten: Das Silmarillion und die weiteren Bücher Tolkiens sind eine solche Fundgrube von weiteren Geschichten, dass die Erbengemeinschaft dafür sicher in Zukunft so richtig zulangen möchte.Christopher Tolkien soll ja eher auf den Rechten für Silmarillion usw. usf. gesessen haben wie Smaug auf seinem Hort.
Die Technik führt einen nicht mehr ins Kino. Man ist inzwischen einen hohen Trickstandard gewöhnt und Home Entertainment kann Vieles davon auch vermitteln. Für eine große Leinwand und guten Sound muß ich nicht mehr unbedingt ins Kino."Elementals" oder "The Marvels" sollen ja dann in der Streamvermarktung ordentlich Zuschauer angezogen haben, während sie im Kino nicht so viel gerissen haben.
Wenn man aber in RoP mal eben ein mit Schuppenmuster bedrucktes Rashguard unter die Plastikrüstung tut, und das in Nahaufnahme zeigt, zeugt das entweder von Unfähigkeit oder Ignoranz.Ich erinnere mich da an Vikings, der König trug Wolle mit Felgenspray als Kettenhemd, ein Statist hinten ein richtiges Kettenhemd, was die da wohl geritten hat?
Man braucht halt Leute, die was von ihrem Metier verstehen - und scheinbar gibt's die nicht mehr.DIe gibt es immer noch zur Genüge, die fragt halt nur keiner.
Du meinst, so wie die Elfenrüstungen in Staffel 2, die so klobig gearbeitet sind, dass sie laut "Plastik!" schreien? Kein Plattner, der was auf sich hält, würde sowas abliefern. Mal abgesehen davon, dass das Elfendesign ja eigentlich filigran sein sollte...Die Numenor Rüstungen in der ersten Staffel waren auch klar Plastik, und teilweise sogar nur bedrucker Stoff.
Und du glaubst wirklich es ist noch nie jemand anderes auf diese Idee gekommen?
Volle Zustimmung! Ich weiß nicht, warum immer wieder gesagt wird, die Kostüme bei RoP würden toll aussehen. Ich finde, da hat HdR vor fast 25 Jahren (!) ganz was anderes abgeliefert. Selbst wenn man Gilgalad mit damals vergleicht, dann liegen da Welten dazwischen.
Die Effekte von "Tron" oder "Der Rasenmäher-Mann" sind nicht gut gealtert, aber halt ziemlich einzigartig und ikonisch, [...]
+1 für nobody@home. Ein Teil des Problems ist es das es oftmals gar kein Problem gibt. Nur eine Gruppe von sehr lauten Stimmen die behaupten es gäbe eines :)
Vielleicht würde es der Filmbranche gut tun wenn es ein Spiel gäbe bei dem man ein Filmstudio spielt und die Situation mal aus deren Sicht sehen kann.
Das Geld wird aber an den falschen Stellen ausgegeben. Neben den Rechten fließt da vor allem viel ins Marketing - und gerade das könnte man in Zeiten von Internet und Streaming deutlich billiger haben. Ich glaube mal nicht, dass RoP durch die Werbeplakate an Haltestellen deutlich mehr Zuschauer anlocken konnte. Die kosten aber deutlich mehr als ein Werbespot auf Prime.
Mit dem gesparten Geld könnte man dann gute Autoren bezahlen, gute Schauspieler und bessere Kostüme.
Es gibt genügend Leute, die mit allen möglichen Maschen hauptsächlich deshalb durchkommen, weil ehrliche Leute echte Probleme damit haben, ihnen unbekannterweise Unehrlichkeit zumindest im tatsächlich vorliegenden Ausmaß überhaupt zuzutrauen -- und wie genügend Skandale samt vermutlich deutlich höherer Dunkelziffer belegt haben sollten, funktioniert das auch in industrieller Form noch ganz gut. Was also sollte deiner Meinung nach ausgerechnet die Werbeindustrie, deren Daseinszweck ja gerade in versuchter Meinungsmache besteht, davon ausnehmen?
Überhaut war Streaming ein Game Changer für Hollywood - im guten wie im schlechten. Finde das Interview gerade nicht, aber wenn ich mich richtig erinnere sagte Ben Afflek mal, dass durchs Streaming der gesamte Zweitverwertungsmarkt für Filme kollabiert sei. Deswegen gibt es keine 60-80 Mio Filme mehr (oder kaum noch), denn wenn du an der Kinokasse floppst, war es das. Übers Streaming nehmen die Studios kaum Geld ein.
Marketing kannst du dir dann sparen, wenn du schon sehr erfolgreiche Vorgänger produziert hast. Womit wir wieder bei big Franchises wären...
Die Effekte von "Tron" oder "Der Rasenmäher-Mann" sind nicht gut gealtert
Es gibt ja durchaus Beispiel für Filme die mit vergleichswenig Geld tolle Specialeffekte hinbekommen haben (zuletzt "The Creator"). Auch wenn das Ausnahmen sind zeigt es ja, das es nicht unmöglich ist.Und es gibt auch gute Filme die ohne übermäßig viele Spezial Effekte auskommen...
Man muss auch sagen, dass die Gagen von diversen sog. Stars inzwischen astronomische Höhen erreicht haben, die keinesfalls mit schauspielerischer Leistung zu rechtfertigen sind. Und von den 100+ Managern, die in so eine Produktion eingebunden sind, will ich's gar nicht wissen...
Man muss auch sagen, dass die Gagen von diversen sog. Stars inzwischen astronomische Höhen erreicht haben, die keinesfalls mit schauspielerischer Leistung zu rechtfertigen sind.Der Grund einem Filmstar viel Geld zu bezahlen war aber nie die schauspielerische Leistung, sondern weil
Der Grund einem Filmstar viel Geld zu bezahlen war aber nie die schauspielerische Leistung, sondern weil
er oder sie Besucher in die Lichtspielhäuser zog. Dazu mussten sie in der Regel vom Studio aufgebaut und
bekannt gemacht werden. In der Annahme, dass das Publikum sie so sehen will, spielen Filmstars sehr häufig
und bis heute auch immer die gleichen Typen respektive Charaktere.
Der Grund einem Filmstar viel Geld zu bezahlen war aber nie die schauspielerische Leistung, sondern weil
er oder sie Besucher in die Lichtspielhäuser zog. Dazu mussten sie in der Regel vom Studio aufgebaut und
bekannt gemacht werden. In der Annahme, dass das Publikum sie so sehen will, spielen Filmstars sehr häufig
und bis heute auch immer die gleichen Typen respektive Charaktere.
ist ein System der Filmproduktion, in dem diese wesentlich durch eine kleinere Anzahl großer Filmstudios dominiert wird. Ihre Blütezeit erlebte diese oligopole Wirtschaftsweise von den 1920ern bis in die 1950er Jahre, dem goldenen Zeitalter Hollywoods, als dort wenige große Gesellschaften Produktion, Filmverleih und -vertrieb sowie Filmvorführung kontrollierten.
Wobei das auch nicht neu ist -- wenn überhaupt, haben die Filmplakate und dergleichen meinem rein anekdotischen Eindruck nach früher sogar mehr mit den Namen ihrer Hauptdarsteller Reklame gemacht."Damals" konnte man das auch noch. Wohl auch deshalb, weil die Schauspieler sich eben einen Namen durch ihre Filme gemacht hatten - heute, so mein Eindruck, sind Skandale und Social Media entscheidend. In früheren Zeiten konnte man sich durch einen Skandal maximal die Karriere ruinieren. Heute braucht man ihn fast, um eine zu kriegen...
"Damals" konnte man das auch noch. Wohl auch deshalb, weil die Schauspieler sich eben einen Namen durch ihre Filme gemacht hatten - heute, so mein Eindruck, sind Skandale und Social Media entscheidend.
Ja, die krasseste Zeit hatten wir vor 80-100 Jahren: Das Studiosystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Studiosystem)
Streaming ist heute garnicht so viel anders. Es gibt ein paar grosse Streaminganbieter die Fime/Serien produzieren.
Der Grund einem Filmstar viel Geld zu bezahlen war aber nie die schauspielerische Leistung, sondern weilWobei es eigendlich heute kaum noch Stars gibt die in dem Maße Publikum ziehen.
er oder sie Besucher in die Lichtspielhäuser zog. Dazu mussten sie in der Regel vom Studio aufgebaut und
bekannt gemacht werden. In der Annahme, dass das Publikum sie so sehen will, spielen Filmstars sehr häufig
und bis heute auch immer die gleichen Typen respektive Charaktere.
Es gibt ein paar Fälle wo ein Schauspieler in einer ganz gestimmten Rolle das Publikum anzieht, aber selbst dass ist kein wirklich sicheres Ding mehr (wie man am letzten Indiana Jones gesehen hat).
Die Frage ist, ob deren Blütezeit nicht auch schon wieder vorbei ist. ;D
Nachdem ich zumindest genauso gerne Doctor-Who-Folgen aus den 70igern wie moderne Franchises schaue, ist mir auch ziemlich egal, wenn das Budget von allem auf ein 10tel geschrumpft wird.
Wobei es eigendlich heute kaum noch Stars gibt die in dem Maße Publikum ziehen.
Es gibt ein paar Fälle wo ein Schauspieler in einer ganz gestimmten Rolle das Publikum anzieht, aber selbst dass ist kein wirklich sicheres Ding mehr (wie man am letzten Indiana Jones gesehen hat).
Da vergleichst du aber die Spitze von damals mit dem Durchschnitt von heute.
Spielt Ford da noch dieselbe Rolle? Kann er überhaupt noch dieselbe Rolle spielen.
In Star Wars 7 sind Ford und Hamil ja auch dabei, aber vor allem um das Zepter an die jüngere Generation zu übergeben.
Ein paar gibts schon. Tom Hanks fiele mir ein. Und Regisseure wie Scorsese und Nolan.Ich bezog mich jetzt auf Schauspieler nicht auf Regisseure.
Aber bei Superhelden zieht die Rolle meistens mehr Aufmerksamkeit als die Person.
...sondern weil er oder sie Besucher in die Lichtspielhäuser zog...
Wirklich? Ich glaube du hast nie Classic Who geschaut. ;D
Ich bezog mich jetzt auf Schauspieler nicht auf Regisseure.
Und Tom Hanks dürfte auch nicht der gerant dafür sein das ein Film 500+ Millionen einspielt.
Ja, aber wozu? Die Serie ist halt gut (IMDB 8,4), und eine der wenigen aus der Zeit die heute noch interessieren.
Wenn man das mit sehr durchschnittlichem Kram von heute (z.B. ROP) vergleicht dann schneidet sie immernoch gut ab.
Früher brauchte es unnötig nackte Haut für Aufmerksamkeit (z.B. Game of Thrones) und/oder extreme Gewalt. Heute ist es Diversität, Kampf gegen das Patriarchat und so ein Gedöns.Vergessen wir nicht den Prozentanteil, den laut Netflix-Serien lesbische Frauen an der Gesamtbevölkerung haben. Der müsste, wenn man sie so zusammenrechnet, bei ca. 40% liegen. Interessanterweise sind schwule Männer deutlich geringer vertreten...
Vergessen wir nicht den Prozentanteil, den laut Netflix-Serien lesbische Frauen an der Gesamtbevölkerung haben. Der müsste, wenn man sie so zusammenrechnet, bei ca. 40% liegen. Interessanterweise sind schwule Männer deutlich geringer vertreten...Jupp. Weil die meisten Männer lieber sehen wollen wenn sich zwei Frauen küssen, als zwei Männer.
Jupp. Weil die meisten Männer lieber sehen wollen wenn sich zwei Frauen küssen, als zwei Männer.
Ja, und das nervt mich auch.Ja. Im asiatischen Raum, aber die Bedeutung, die helle Haut für die Asiaten haben, dürftest Du kennen. :)
Irgendwie wirkt es scheinheilig.
Ach ja, und ich kann mir gut vorstellen, dass im gegensätzlichen Bereich versucht wird, Marketing zu machen.
"Schaut her! Wir haben einen rein weißen Cast und alles Männer"
Vergessen wir nicht den Prozentanteil, den laut Netflix-Serien lesbische Frauen an der Gesamtbevölkerung haben. Der müsste, wenn man sie so zusammenrechnet, bei ca. 40% liegen. Interessanterweise sind schwule Männer deutlich geringer vertreten...Gewalt und Sex waren schon immer Teil des Hollywoodsystems (zB "Basic Instinct" vor 30 Jahren), ich kann da nur graduelle Unterschiede erkennen: Mainstream-Hollywood und TV nutzten schon immer das Maß an Explizitheit, das gerade noch toleriert wurde, während in der B-Movie-Welt immer mehr möglich war - und dieses unterschiedliche Maß an Explizitheit hat in den letzten Jahren etwas abgenommen.
Grundsätzlich ist aber die Thematisierung der sexuellen Orientierung von jedem zweiten Extra einer Show eine Sache, die mir unheimlich auf den Keks geht. Mich interessiert das schon bei lebenden, mir bekannten Personen nicht - umso weniger bei Figuren einer Geschichte. Ich hab aber auch früher schon Sexszenen unnötig gefunden, wenn sie (wie meistens) nichts zur Handlung beitragen.
Und Serien natürlich.
Beispiel Bridgerton - Die Serie ist wahrscheinlich gut (oder nicht. Hab kein Netflix), aber jedesmal, wenn ich Artikel und Posts dann geht es um den historisch wenig korrekten Cast.
Dann wird viel diskutiert und während es Leute gibt, die hocherfreut sind, dass der Cast so divers ist und viele PoC dort wichtige Rollen haben, sind andere weniger glücklich darüber.
Es wird gestritten und diskutiert und die Serie erhält Aufmerksamkeit und Clicks.
Kann gut für die Serie sein oder aber auch schlecht. Ist ein gewisses Risiko im Marketingbereich.
Früher brauchte es unnötig nackte Haut für Aufmerksamkeit (z.B. Game of Thrones) und/oder extreme Gewalt. Heute ist es Diversität, Kampf gegen das Patriarchat und so ein Gedöns.
Welche neueren Filme haben denn eine "mit dem Vorschlaghammer servierte politische Message"?
Ich glaube, da verkennst Du die massive Fanbase, die Shonda Rhimes hat. Das ist quasi die Taylor Swift der Serienmacherinnen. Die Leute schauen das, weil da Shondaland drauf steht, nicht, weil es da Kontroversen gibt.
*edit: Die kann seit >15 Jahren bei ihrer Hauptserie Greys Anatomy machen was sie will, ohne, dass Ihr die Studiobosse da reinreden können. Weil das Argument "sonst gehe ich und nehme das mit" denen die Flatter gibt.
Grey Anatomy, die nicht gerade durch Diversität und ähnliches besonders auffällt...Grey's Anatomy fällt durch Diversität auf. In den ersten Staffeln auch schon, und dann noch mehr. Ebenso wie "Scandal" oder "Station 19". Shonda Rhimes hat "Normalisierung von Diversität" schon immer als Thema gehabt, und beispielsweise in "Station 19" wird auch der gesellschaftliche Gegenwind gegenüber Diversität immer wieder thematisiert.
...Grey's Anatomy fällt durch Diversität auf. In den ersten Staffeln auch schon, und dann noch mehr. Ebenso wie "Scandal" oder "Station 19". Shonda Rhimes hat "Normalisierung von Diversität" schon immer als Thema gehabt, und beispielsweise in "Station 19" wird auch der gesellschaftliche Gegenwind gegenüber Diversität immer wieder thematisiert.
Ich schlage vor, den Teil in Klammern nicht zu unterschlagen.Von unterschlagen kann bei Klammersätzen nur schwer die Rede sein. Ein Satz in Klammer w i l l doch nicht die Hauptaussage sein. Für optionale Informationen sind Klammersätze doch erfunden.
Und vor allem: welche alten Filmklassiker haben sie nicht? Es soll mir doch keiner erzählen, daß beispielsweise der olle Sean Connery/Roger Moore-James Bond mit seiner Herumspionier- und -killerei in der Weltgeschichte im Auftrag ihrer Majestät und seiner Gewohnheit, in jedem Film wenigstens ein Mädel flachzulegen, unpolitisch oder nicht penetrant hetero gewesen wäre... ;)
@Mr Ohnesorge
Betrachte mich bitte einfach als... wie nennst Du die Leute? Jürgen? Nenn mich einfach so und dann ist alles gut und Du bist happy.
Also, nenn mich Jürgen (Zusatz) und sag, dass ich schwurblermäßig typisch nicht konkret werde. :)
@ZedIch finde gut und wünschenswert, dass wir beide uns die Mühe geben. :-)
Ich habe erhebliche Probleme, Deinen Post positiv zu lesen und schaffe es nur Pedanterie hineinzuinterpretieren, mit dem Ziel, unbequeme Argumente nicht aufzunehmen.
Ich versuche, es nicht so zu lesen, aber es fällt mir wirklich wirklich schwer.
Auch in Greys Anatomy wurde zB ebenfalls schon von Beginn an die Schwierigkeit thematisiert, als PoC und/oder als Frau Anerkennung und Karrierechancen zu erhalten.Und recht schnell wurden in Grey's Anatomy homosexuelle und non-binäre Figuren und PoC-Hauptfiguren gang und gäbe. Ja, Bridgerton fordert sein Publikum nochmal stärker heraus, indem es unsere uns eingestanzten Kopfbilder von Historizität umwälzt, aber Grey's Anatomy war und ist schon immer auf Themen bedacht, die Normalität von und Schwierigkeiten mit Diversität, die manche haben, zu thematisieren.
Schlechtestes Beispiel, da in der Serie ja auf historische oder sonstige Authentizität geschissen wird. Das ist mit Ansage und Absicht eher "Regencypunk" denn historisch akkurat verfilmte Jane Austen Geschichten.
Die Serie ist im Shondaland Universum verortet, dass eben unserem nur ähnelt, aber doch anders ist.
Aber "das ist historisch nicht korrekt" als Argument zieht nicht, denn, wie gesagt, Bridgerton ist nicht unsere reale Welt. Genausowenig wie Ash vs the Evil Dead oder Men in Black die Realität abbilden.
Genauso wie es früher Spartensender gab, wird es irgendwann wahrscheinlich Sparten-Streamer geben (SPortstreaming hat ja schon den Anfang gemacht), die werden dann irgendwann auch in die Bundles aufgenommen, und zum Schluss haben wir dann das Fernsehen der 90 Jahre in Volldigitalisiert ;)
Das wäre zumindest meine grobe Vorhersage.
Also wenn Bridgerton sich an die traditionellen Muster des Genres halten würde, ohne im Farbtopf zu naschen, wären alle Neckbeards und Incels sicher voll daran interessiert. ~;DWah, den Mist hat meine Ex gelesen! Dagegen ist Donald Duck Literatur...(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Mag ja sein, aber das Geraune war ja, dass es da so neue Filme gäbe, die dezidiert politisch (wahrscheinlich: woke) wären. Ludovico bleibt da bislang aber Namen schuldig.
Wah, den Mist hat meine Ex gelesen! Dagegen ist Donald Duck Literatur...
Warum muss man Romanzen an einem härteren Realitäts-Maßstab messen als SF oder Horror?
Warum muss man Romanzen an einem härteren Realitäts-Maßstab messen als SF oder Horror?
Ich erinnere mich jedenfalls nicht an allzu umfangreiche Realismus-Kritik an Filmen, in denen Dschingis Khan, Kleopatra oder der König von Siam von Weißen gespielt werden. Jedenfalls nicht aus der Ecke, die Bridgerton und Ähnliches wegen der Diversität verreißt.
Kann es sein, dass in deinem Star Trek-Beispiel etwas fehlt? Irgendwie verstehe ich es sonst nicht.
Naja, ich sag mal: https://de.wikipedia.org/wiki/Whitewashing_(Unterhaltungsindustrie) (https://de.wikipedia.org/wiki/Whitewashing_(Unterhaltungsindustrie))
Ich glaube er wollte Star Wars schreiben?
Ich sagte ja: "Jedenfalls nicht aus der Ecke, die Bridgerton und Ähnliches wegen der Diversität verreißt."
Also ich finde persönlich eine schwarze Kleopatra ähnlich anstrengend wie Keanu Reeves bei den 47 Ronin. Aber ich bin mir sicher, dass man das auch in irgendeine Ecke stecken kann.
Beispiel Bridgerton - Die Serie ist wahrscheinlich gut (oder nicht. Hab kein Netflix), aber jedesmal, wenn ich Artikel und Posts dann geht es um den historisch wenig korrekten Cast.Vielleicht solltest du die Serie mal schauen. Sie spielt die ganze Diversität nämlich ziemlich low und ist als „alternative Historie“ angelegt, in der sich King George in eine schwarze Frau verliebt und daraufhin die Sklaverei in England und den Kolonien abschafft und viele PoCs daheim und in Übersee in den Adelsstand erhebt. Und das machte dann wohl überall in Europa Schule. Das wird also in der Serie durchaus andeutungsweise erklärt.
Dann wird viel diskutiert und während es Leute gibt, die hocherfreut sind, dass der Cast so divers ist und viele PoC dort wichtige Rollen haben, sind andere weniger glücklich darüber.
Es wird gestritten und diskutiert und die Serie erhält Aufmerksamkeit und Clicks.
Die schwarze Kleopatra ist ja durchaus schonmal eskaliert, weil von Netflix in einer Doku Kleopatra von einer Schwarzen dargestellt wurde. https://www.youtube.com/watch?v=2TmDGfzP97A
Bei einer Doku ist es natürlich doppelt ärgerlich, wenn so etwas passiert. Aber auch bei Unterhaltungsmedien, beispielsweise beim in Japan spielenden neuen Assassins Creed kam es in Japan nicht so gut an, dass einer der beiden spielbaren Charaktere ein Schwarzer ist.
Also ich finde persönlich eine schwarze Kleopatra ähnlich anstrengend wie Keanu Reeves bei den 47 Ronin. Aber ich bin mir sicher, dass man das auch in irgendeine Ecke stecken kann.
Wah, den Mist hat meine Ex gelesen! Dagegen ist Donald Duck Literatur...
Eine sudanesisch- oder äthiopischstämmige Schauspielerin wäre passender als die vornehme mitteleuropäische Blässe von Elizabeth Taylor.
Nein, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das dein Wunschdenken. Wie schon gesagt, die Ptolamiden waren eine griechisch-makedonische Dynastie in einem Land, in dem sudanesische oder äthiopisch aussehende Menschen eine kleine Minderheit darstellten.
Von dem Marketing-Argument mal abgesehen (was irgendwie wenig bis gar nicht behandelt wird, sondern sich eher inhaltlich auf ein Beispiel konzentriert),
wie seht ihr eigentlich das Argument, dass in Hollywood nun Verträge
Schauspielern angeboten werden, bei welchen sie auch nach deren Ableben dem Studio das Recht überschreiben, neues Material computergeneriert mit diesem Schauspieler erstellen dürfen (wie z.B. bei Star Wars mit Carry Fisher und Peter Cushing geschehen oder bei Ghostbusters mit Ivan Reitman)?
Ich kann mir gut vorstellen, dass das noch weiter zunehmen wird.
Wenn die Verstorbenen zu Lebzeiten diese Rechte verkauft haben, habe ich absolut keinen Schmerz damit.
Wenn die Erben irgendwelche Rechte zur Nachverwurstung verkaufen, geht das gar nicht.
Wie wäre es aber, wenn die Rechte zu Lebzeiten zu verkaufen die einzige Möglichkeit ist, überhaupt eine Filmkarriere zu machen? Denn ich fürchte, auf die Idee wird man in Hollywood früher oder später kommen... wenn es nicht schon so weit ist, und wir nur noch nichts davon gehört haben.
[...]
Und auf alle Fälle Klassen besser als Bruce Wayne als Dschingis Khan oder Yul Brynner als König von Siam.
[OT]
Wo sich dieser Schlingel Batman so alles rumtreibt... ~;D
[/OT]
Meine These ist: Die späten 2000er und frühen 2010er waren gesellschaftlich deutlich offener gegenüber queeren, feministischen und antirassistischen Themen als das heute der Fall ist.
hmmmm...
seit 2014 hat ja "jemand" ein Interesse an westlicher Selbstzerfleischung, nicht wahr?
dieses Interesse ist 2022 "akut" gesteigert und liegt aktuell bei sagenhaften 100k PRO_WOCHE für rechte Influencer (und wer weiß, wer aus welcher Himmelsrichtung noch...)
um damit den Bogen zu Hollywood zurück zu schaffen:Wäre ja mal eine erfreuliche Entwicklung.
sobald die "Macher" von Content (große Leinwand, direct2DVD, streamingonly wie auch immer) begriffen haben, dass da eine ganze Menge Antiwoke-reviewbombing nur durch externe Anheizung "fabriziert" wird, werden sie sich
ihre Kunden-hard-money-facts anschauen (und nicht offene Schimmelgemüseplattformen; welche "einschlägigen Antiwoke" YT Kanäle demnächst wegen "Sponsorship-Unterschlagung" geschlossen werden, warte ich auch noch ab)
sobald die "Macher" von Content (große Leinwand, direct2DVD, streamingonly wie auch immer) begriffen haben, dass da eine ganze Menge Antiwoke-reviewbombing nur durch externe Anheizung "fabriziert" wird, werden sie sichIch denk auch die werden zeigen, dass "queere, feministische und antirassistische Themen" nur ein Nischen Publikum interessieren und nicht gerade die Massen ins Kino oder vor den Bildschrim bringen (aber auch nicht unbedingt abstoßen).
ihre Kunden-hard-money-facts anschauen (und nicht offene Schimmelgemüseplattformen; welche "einschlägigen Antiwoke" YT Kanäle demnächst wegen "Sponsorship-Unterschlagung" geschlossen werden, warte ich auch noch ab)
Ich denk auch die werden zeigen, dass "queere, feministische und antirassistische Themen" nur ein Nischen Publikum interessieren und nicht gerade die Massen ins Kino oder vor den Bildschrim bringen (aber auch nicht unbedingt abstoßen).
[...]Muss halt alles nur gut gemacht sein... aber das gilt für jeden Film. [...]
[...] "Alien"? Riesenerfolg! "Das Schweigen der Lämmer"? Riesenerfolg! "Kill Bill"? Riesenerfolg! "Natürlich blond"? Riesenerfolg! "Die Tribute von Panem"? Riesenerfolg! "Fury Road"? Riesen-Riesenerfolg! "Barbie"? Riesen-Riesen-Riesenerfolg![...]
Antirassistische Filme haben schon von Haus aus eine viel größere Zielgruppe. Zwischen 30 und 40% der Menschen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Die gucken sich zwar nicht alle antirassistische Filme an, aber man zielt eben auf sie ab.
Ich denke das ist des Pudels Kern. Die Leute wollen gute Filme sehen. Fuer die meisten ist eine feministische oder woke Ausrichtung des Films ziemlich egal, solange es ein guter Film ist.Das meinte ich mit "nicht unbedingt abstoßen".
Die von dir genannten Filme sind (zumindest die die ich gesehen habe) allesamt gute Filme, unabhaengig von ihrer Message.
Aber im Zeitalter von Internet tritt man immer irgendwem auf die Füsse.
Ich denke das ist auch so eine Sache,...
Ich denke sogar das man mitlerweile sogar jemanden auf die Füsse treten muss um erfolg zu haben.
Und eben das die Konkurenz immer größer wird, es immer schwerer wird wirklich etwas neues herauszubringen. Ich denke wir als gesellschaft sind auch ein Teil des Problemes. Hat man noch vor über 100 Jahren sich unterhaltung aktiv suchen müssen und etwa ins Theater oder ins Kino gehen müssen um sich dann einen Stummfilm anzusehen kann man sich heute Jahrelang vor einen Fernseher setzen ohne auch nur eine minute das gleiche sehen zu müssen. Früher war das alles noch sehr überschaubar,.. doch heute? Um noch Menschen ins Kino zu locken (die keine der typischen häufigen Kinogänger sind) muss man schon etwas reisserisches machen. Früher war auch die Nachvermarktung noch kein Ding, heute kommen die Filme dann gegebenenfalls gleich auf den Fernseher und nicht erst auf die Kinoleinwand.
Sagen wir, die Menschen, die sich LGBTQI+ zurechnen, kommen in Deutschland auf 7-8% der Bevölkerung. Rechnet man da noch die unumstößlichen Allies hinzu, die sich auch für das Thema interessieren, bist du bei 9-10%. Das reicht womöglich für die Publikumsgröße eines regulären Mid-Tier-Genrefilms.
Und bei feministischem Film... also, sorry: 50% der Kinozuschauer sind Frauen. Filme mit weiblichen Hauptrollen und feministischen Themen (also: Gleichberechtigung von Frauen, Rolle von Frauen in der Gesellschaft, Perspektive von Frauen auf zeitgenössische Themen, Befreiung von Frauen aus Unterdrückungsstrukturen) sind seit mindestens 60ern immer und immer wieder Garanten für große Kinerfolge gewesen. "Alien"? Riesenerfolg! "Das Schweigen der Lämmer"? Riesenerfolg! "Kill Bill"? Riesenerfolg! "Natürlich blond"? Riesenerfolg! "Die Tribute von Panem"? Riesenerfolg! "Fury Road"? Riesen-Riesenerfolg! "Barbie"? Riesen-Riesen-Riesenerfolg!
Lassen wir uns da mal von den YouTube-Würstchen, deren männliches Ego auseinanderfällt wie ein Kartenhaus, nur weil sie in einem Film sehen, wie eine Frau einem Mann im Nahkampf den Arsch verzwiebelt, nicht täuschen.
Bin ich mir gar nicht so sicher. Das Event als Gegensatz zum alleine zuhause streamen wird ja auch in anderen Bereichen eher stärker. Siehe zum Beispiel die ganzen Megakonzerte, die wir zuletzt so hatten. Aber vielleicht irre ich mich auch und die sind nur die Reaktion auf die Covid-Beschränkungen. :think:
Die Leute wollen gute Filme sehen. Fuer die meisten ist eine feministische oder woke Ausrichtung des Films ziemlich egal, solange es ein guter Film ist.:d
Ich glaube bei der Musik ist es so das das Geld das vorher in riesige CD Sammlungen geflossen ist jetzt in Konzertkarten fliesst.
Mal für die USA grob überschlagen: 300Mio, davon sagen wir die Hälfte geht überhaupt ins Kino, und die Karten kosten 10$.Nehmen wir doch einfach ein Beispiel für einen Film mit inklusiver Zielgruppe: Black Panther. Budget 200 Mio $. Einspielergebnis; 1,35 Milliarden $.
Die grossen Erfolge liegen bei etwa 750Mio $, also etwa die Hälfte der Kinogänger oder ein Viertel der Bevölkerung geht hin.
Die typischen Marvel Blockbuster (300-400 Mio $) sind etwa die Hälfte davon.
Wenn jetzt die Zielgruppe nur 10% der Bevölkerung sind dann wäre, selbst wenn "alle" hingehen, bei 150 Mio $ das Maximum.
Relistischer ist ein Viertel, also etwa 40 Mio, oder 100 Mio Global. Dann hätte man vielleicht ein maximales Budget von 50 Mio,
oder vermutlich noch ein Stück drunter. Wenn das die Definition von Mid-Tier ist kommt das hin.
Die Rechnung zeit ganz gut dass bei einer eingeschränkten Zielgruppe die realistischen Budgets recht schnell ziemlich klein werden.
Bin ich mir gar nicht so sicher. Das Event als Gegensatz zum alleine zuhause streamen wird ja auch in anderen Bereichen eher stärker. Siehe zum Beispiel die ganzen Megakonzerte, die wir zuletzt so hatten. Aber vielleicht irre ich mich auch und die sind nur die Reaktion auf die Covid-Beschränkungen. :think:
Das meinte ich mit "nicht unbedingt abstoßen".
Aber beim Marketing vieler Filme heute hat man oft das Gefühl, dass die "Message" der Selling Point des ganzen ist, und das Funktioniert zumindest bei Action Filmen in der Regel nicht.
Charlie's Angels 2019
Ghostbusters 2016
James Bond ab Spectre
Das Marvel's Franchise mit Verzögerung (wahrscheinlich, weil viele in die Marvel-Filme gingen, weil sie auf dem Laufenden bleiben wollten, was die Story anging).(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Charlie's Angels 2019Black Panther
Ghostbusters 2016
James Bond ab Spectre
Das Marvel's Franchise mit Verzögerung (wahrscheinlich, weil viele in die Marvel-Filme gingen, weil sie auf dem Laufenden bleiben wollten, was die Story anging)
Nehmen wir doch einfach ein Beispiel für einen Film mit inklusiver Zielgruppe: Black Panther. Budget 200 Mio $. Einspielergebnis; 1,35 Milliarden $.
Womit ich ein Problem habe, sind Kritiker die bei Mißerfolgen die auch einen Genderswap (als Beispiel) hatten automatisch diesem Punkt die Schuld am Mißerfolg geben. Beim Acolyte hingegen wurde mMn z.B. nur versucht eine Geschichte im Star Wars Universum zu erzählen. Viele der Extrem-Kritiker haben dann (unter anderem) hervorgehoben das in der Serie Lesben auftauchten. Das wurde mMn nicht von der Story in den Mittelpunkt gerückt sondern von den Kritikern.
Ich finde es zu kurz gedacht Kritiker aufgrund ihrer Kritiken in eine Ecke zu stellen. ...
Wenn am 06.06. so ein Artikel erscheint https://www.thepinknews.com/2024/06/06/the-acolyte-star-wars-gay-r2d2-lesbian-leslye-headland-amandla-stenberg/ dann ist der Vorwurf nur die Kritiker wären zu sehr auf das Thema fokussiert ein wenig verfehlt.
Wenn dem so ist, muss man in meinen Augen hinnehmen das Kritiker das aufgreifen. Das Ganze dann auch ohne sie gleich als überwiegend Homophobe zu framen.
Ja. 700 Mio in den USA. Das ist einer der grossen Erfolge, und nach der obigen Rechnung haben den 45% der Kinogänger gesehen. Ich verstehe aber jetzt nicht was du sagen willst.Dass es meiner Meinung nach falsch ist, einen Film der eine Minderheit inkludiert, nur auf diesen Faktor zu reduzieren. Deine Rechnung geht davon aus, dass so ein Film automatisch nur von dieser Gruppe gesehen wird. Jiba hatte davon gesprochen, dass der Marktanteil groß genug ist um mit berücksichtigt zu werden.
Das ist nicht das was das Wort "Garant" bedeutet. Garant bedeutet dass die Eigenschaft den Erfolg (nahezu) garantiert. Es gibt aber ebenso Filme mit der Eigenschaft "weiblichen Hauptrolle" die gefloppt sind. Insofern zeigt die Aufstellung nur dass es Filme mit weiblichen Haupt- (bzw.) Titelrollen gibt die erfolgreich waren. Ich wüsste jetzt allerdings nicht dass das je ein strittiges Thema war.Ja, fein, Semantik. Was ich meinte ist, dass es z.B. feministische Filme gab, die große Erfolge waren. Und mit große Erfolge meine ich, dass sie ihr Budget mindestens doppelt oder dreifach wieder reingeholt haben. Und, wie ich glaube, durchaus auch weil sie sich thematisch mit Feminismus, Antirassismus und LGBTQI+-Themen beschäftigt haben. Das kann ein Element ihres Erfolgs gewesen sein, vor allem in insgesamt progressiveren Kino-Jahrzehnten wie den 70ern oder den 90ern.
Kenne mich bei Youtube nicht so aus, aber ich bezweifele dass das ein verbreitetes Argument ist. Zumindest würde es mich wundern wenn es viele grosse Kanäle gäbe die sich über Alien oder Kill Bill beschweren.Nein natürlich, über die nicht – die haben die Kritiker ja im jugendlichen Alter gesehen und verklären sie bis dorthinaus. Aber über moderne Filme, die eigentlich ganz genau so aufgebaut sind wie "Alien" oder "Kill Bill", was ihre weiblichen Protagonisten und deren Expertiselevel angeht? All. The. F***ing. Time. Zumindest halt auf konservativen oder reaktionären Nerdchanneln, die immer mehr Reichweite kriegen und voll ins "Angry White Nerd"-Schema fallen.
Ich finde es zu kurz gedacht Kritiker aufgrund ihrer Kritiken in eine Ecke zu stellen. Ich muss sagen ich kenne die Serie nicht und habe aufgrund der Diskussion hier nur ein paar wenige Kritiken gelesen. US Start der Serie war am 04.06. sagt Wiki. Wenn am 06.06. so ein Artikel erscheint https://www.thepinknews.com/2024/06/06/the-acolyte-star-wars-gay-r2d2-lesbian-leslye-headland-amandla-stenberg/ dann ist der Vorwurf nur die Kritiker wären zu sehr auf das Thema fokussiert ein wenig verfehlt. Ohne es jetzt weiter recherchiert zu haben scheinen die Macher schon deutlich in die Richtung tendiert zu haben.
Pink News haben sich hier (genau wie viele Kritiker) auf eine Aussage aus einem Interview gestürzt. Und diese Aussage wurde NICHT von Headland getroffen sondern ist eine eher witzig / absurd gemeinte Behauptung des Interviewers über die die beiden zunächst herzlich lachen. Hier der relevante Schnipsel aus dem Interview: https://x.com/TheWrap/status/1798118535987876159 (https://x.com/TheWrap/status/1798118535987876159).
Leute, das sind echte Argumentationen online, die inzwischen nicht von wenigen Männern geteilt und Empörungspiralförmig auf immer neue Spitzen getrieben werden. Die Zeiten, in denen das eine kleine Gruppe Männer war, die man von links der Mitte belächeln konnte, sind vorbei. Nicht erst die Landtagswahlen und die Umfragen unter männlichen Jugendlichen zeigen: Die reaktionären Rollenverständnisse der 50er (oder davor noch) sind attraktiv für einen großen Teil heutiger Männer. Und "Frauen sind grundsätzlich schwächer als Männer und das muss immer so dargestellt werden", "Frauen sind grundsätzlich emotionaler (und damit weniger überlegt und rational) als Männer und das muss immer so dargestellt werden" und "Frauen sollen Männern gefallen und wenn sie das nicht tun, sind das quasi Filmfehler"... das sind die Argumente dieses Teils des Diskurses – mal offen, mal hübsch verklausuliert. Und diese Argumente fallen auf fruchtbaren Boden.
Machen wir uns da bitte keine Illusionen.
Dass es meiner Meinung nach falsch ist, einen Film der eine Minderheit inkludiert, nur auf diesen Faktor zu reduzieren. Deine Rechnung geht davon aus, dass so ein Film automatisch nur von dieser Gruppe gesehen wird. Jiba hatte davon gesprochen, dass der Marktanteil groß genug ist um mit berücksichtigt zu werden.
... 9-10%. Das reicht womöglich für die Publikumsgröße eines regulären Mid-Tier-Genrefilms.
Ja, fein, Semantik. Was ich meinte ist, dass es z.B. feministische Filme gab, die große Erfolge waren. Und mit große Erfolge meine ich, dass sie ihr Budget mindestens doppelt oder dreifach wieder reingeholt haben. Und, wie ich glaube, durchaus auch weil sie sich thematisch mit Feminismus, Antirassismus und LGBTQI+-Themen beschäftigt haben. Das kann ein Element ihres Erfolgs gewesen sein,
Die eigentliche Frage ist ja ohnehin eine andere, nämlich ob sich mehr Menschen von antirassistischen, feministischen oder queeren Filmen abgestoßen fühlen als sich dadurch angezogen fühlen oder es ihnen egal ist.
Aber dann sollte man dennoch überlegen, ob das jetzt ein Grund sein soll, keine z.B. feministischen Filme mehr zu machen oder nicht eher ein Grund dafür, mehr feministische Filme zu machen.
Nein natürlich, über die nicht – die haben die Kritiker ja im jugendlichen Alter gesehen und verklären sie bis dorthinaus. Aber über moderne Filme, die eigentlich ganz genau so aufgebaut sind wie "Alien" oder "Kill Bill", was ihre weiblichen Protagonisten und deren Expertiselevel angeht?
Mein Lieblingsbeispiel ist da eigentlich Rey. Klar hat die was drauf und man muss sich fragen, warum die das alles kann, so als Schrottsammlerin auf einem Wüstenplaneten.... aber das kann man sich bei Luke ganz genauso fragen, so als Bauernjunge auf einem Wüstenplaneten.
Ist Rey eine toll geschriebene Figur? Auch Hölle nein! Aber das ist jetzt eine beliebige, männliche Figur in einem Pewpew-Actionblockbuster auch nicht unbedingt.
Lasst es euch gesagt sein: Es gibt diese Art misogyne Kritik online. Und sie ist laut. Sie ist für Filme laut und für Serien laut. Und für Videospiele ist sie noch viel, viel lauter.
Nicht erst die Landtagswahlen und die Umfragen unter männlichen Jugendlichen zeigen: Die reaktionären Rollenverständnisse der 50er (oder davor noch) sind attraktiv für einen großen Teil heutiger Männer.
Ja, aber ist das ok nur weil es in irgendeinem Schrottfilm schrottige männliche Figuren gibt? Die Messlatte für einen Star Wars Film ist ein bisschen höher (z.B. andere Star Wars Filme).
diese Fehler beim schreiben systematisch passieren weil ein "strong feamale character" keine Schwächen zeigen darf.Das ist mal eine starke These, zu der mir fast nur Gegenbeispiele einfallen. Nimmst D U so Hollywood wahr, oder ist das eine allgemein anerkannte Hollywood-Drehbuchregel? Im zweiten Fall: Wo kann man sie finden?
Rollerball
Wyatt Earp
Hudson Hawk
Heaven's Gate
Lolita
The Core
Postman
The Lone Ranger
Expendables 3+4
Alles High-Profile Blockbuster mit eher konservativer Message, die ordentlich gefloppt sind (die Liste ließe sich recht lange fortsetzen, ich denke für jeden von den üblichen Verdächtigen aufgeführten "woken" Flop, gibt es grob geschätzt mindestens 10 konservative Box Office Bombs). Und jetzt? Gibt es irgendeinen Erkenntnisgewinn, den man daraus ziehen kann?
@Ludovico
Und was zeigt an deinen Beispielen, dass es da mehr um eine feministische, antirassistische oder LGBTQI+-Message geht? Wie ist das Marketing dieser Filme denn gestaltet, dass es diesen Kriterien entspricht?
Ich meine, es ging ja schon ums Marketing, in meiner Frage.
Die Frage ist doch eher, welcher Film mit woker Message ist denn nicht gefloppt.
Was ich meinte ist, dass es z.B. feministische Filme gab, die große Erfolge waren. Und mit große Erfolge meine ich, dass sie ihr Budget mindestens doppelt oder dreifach wieder reingeholt haben. Und, wie ich glaube, durchaus auch weil sie sich thematisch mit Feminismus, Antirassismus und LGBTQI+-Themen beschäftigt haben. Das kann ein Element ihres Erfolgs gewesen sein, vor allem in insgesamt progressiveren Kino-Jahrzehnten wie den 70ern oder den 90ern.Ich denke, dies täuscht. Wären Filme wie Alien, Kill Bill, etc. schlecht geschrieben und produziert worden, wären sie nicht erfolgreich gewesen. Es ist mittlerweile auch ein Zeichen der Zeit überall das Label Feminismus anzubringen, wenn es sich um eine Protagonistin handelt. Was Expertise und In-Story-Erfolg angeht, gut geschriebene Figuren erarbeiten sich diese. Diese Figuren wachsen. Ripley ist zivile Flugoffizierin. Sie hat keine zusätzlichen Fähigkeiten aus dem Nichts. Sie wächst aber in Alien I und II, sie sucht in Kooperation mit den anderen Figuren nach Lösungen, geht Risiken ein, ist nicht unverwundbar, usw. Ripley entwickelt sich. In Teil II ist sie glaubhaft kompromissloser, härter. Ihre Erfahrungen haben gezeigt, dass man so eher überlebt. The Bride aus Kill Bill war schon vorher eine top-trainierte Profikillerin. Für ihren völlig nachvollziehbaren Rache- und Überlebenswunsch leidet die Figur, lernt, macht Fehler, sie entwickelt sich um Bill letztlich zu killen.
Wenn du ein bisschen länger zurück schaust, fallen mir noch "Philadelphia" und "Brokeback Mountain" als relativ große Filme ein.Und da gibt es noch mehr ältere und aktuellere Filme, die diese Themen gekonnt aufgreifen. "Etwa Monsieur Claude und seine Töchter" (Antirassismus), "Die Taschendiebin" (LGBTQ) oder viel früher, wie so mancher Eddi Murphy Film. Die sind aber alle viel viel besser geschrieben und kommen deswegen an.
Die Frage ist doch eher, welcher Film mit woker Message ist denn nicht gefloppt.- Barbie
Da werden ganze Szenen gebaut um die Aussage "Frauen sind besser als Männer" zu machen. Das machen Ripley und The Bride nicht. Ist auch nicht ihr Thema, weil sie keine feministischen Figuren sind.Ripley und The Bride sind sogar hardcore-feministische Figuren. Wir dürfen die nämlich nicht durch die gesellschaftliche Brille von heute, sondern im Kontext ihrer Zeit betrachten. Dass Ripley als nicht- oder kaum-sexualisierte Frau einen Science-Fiction-Horrorfilm oder ein Action-Sequel tragen kann... das war ein Gamble. Dass das Publikum einen Film über eine Auftragskillerin, die supervielen Männern in den Arsch tritt, annehmen würde, war auch ein Gamble. Würdest du heute eine Szene wie die mit den "Crazy 88" drehen, wo eine Frau, über die wir nur wissen, dass sie eine Auftragskillerin war, Horden von Männern in Grund und Boden kämpft... da ginge der "Cinema Sins"-Zähler schneller hoch als du "Foxy Brown ist aber noch krasser!" sagen kannst. Wir kennen doch den Online-Diskurs.
einfache Dudes ohne viel Training in Actionfilmen absurde Scheiße überleben und da sagt keiner was.
Es ging ja um " Themen die nur ein Nischen Publikum interessieren" undDie Mid-Tier-Genrefilme hatte ja Jiba schon aufgezählt. Black Panther war sogar ein erfolgreicher antirassistischer High-Tier-Genrefilm, der unheimlich von der schwarzen Bevölkerung in den USA als "ihr Film" gefeiert wurde.
Ich hoffe wir sind uns einig das Black Panther kein Mid-Tier-Genrefilm ist (ähnlich Ghostbusters 2016)
Black Panther war sogar ein erfolgreicher antirassistischer High-Tier-Genrefilm, der unheimlich von der schwarzen Bevölkerung in den USA als "ihr Film" gefeiert wurde.
Mal kurz von der Seitenlinie nachgefragt: hättest Du ein paar Beispiele für anti-rassistische Elemente in Black Panther? (im Zweifelsfall im Spoiler, falls nötig)Das Stichwort ist Afrofuturismus. Es hat von dort jede Menge aus der Stilrichtung übernommen. Sozusagen SciFi aus afrikanischer antikolonialer Sicht.
Ich frage deshalb, weil ich den Film aus der Ferne (keine Affinität zu Superheldenfilmen) als "Superheldenfilm mit High-Tech-Zivilisation, aber halt schwerpunktmäßig mit schwarzen statt weißen Menschen" wahrgenommen habe. Jetzt kann man natürlich sagen: das passiert selten genug, allein deshalb ist es anti-rassistisch, aber ich hätte das bisher immer in die Schublade Gleichberechtigung (warum sollen Superhelden denn nicht schwarz sein?) gesteckt.
Das Stichwort ist Afrofuturismus. Es hat von dort jede Menge aus der Stilrichtung übernommen. Sozusagen SciFi aus afrikanischer antikolonialer Sicht.Ich möchte ergänzen, dass allein die Tatsache, dass ein Schwarzer Superheld gleichberechtigt wie seine weißen Super-Kolleg:innen die Welt retten kann und "Afrika ≠ automatisch rückschrittlich" ist, vom nicht-weißen Publikum als lange erwartetes Statement wahrgenommen wurde - so zumindest habe ich die Rezensionen zu "Black Panther" gedeutet.
Es ist halt einfach so, dass einfache Dudes ohne viel Training in Actionfilmen absurde Scheiße überleben und da sagt keiner was.
Ich habe ja schon zugegeben, dass Rey keine Top-Figur ist oder so. Aber ich ziehe absolut in Zweifel, dass da eine "feministische Agenda" dran Schuld gewesen sein soll, dass das so ist.
Aus meiner Sicht liegt der Irrtum darin, dass man strong female characters genauso darstellen muss wie man männliche Stereotypen vielleicht mal vor Jahrzehnten dargestellt hat. Z.b. wie General Holdo mit Poe Dameron umgegangen ist, so nach dem Motto Ich bin starke Frau, du bist dummer Mann. Keine Ahnung ob das eine feministische Agenda ist, aber es hat dem Film nicht gut getan.
Das ist mal eine starke These, zu der mir fast nur Gegenbeispiele einfallen. Nimmst D U so Hollywood wahr, oder ist das eine allgemein anerkannte Hollywood-Drehbuchregel? Im zweiten Fall: Wo kann man sie finden?
Ich glaube das nennt man dann Action-Comedy oder Slapstick, also bewusst Filme die sich einfach nicht ernst nehmen.Nicht nur. Es gibt da ein ganz witziges Video (https://www.youtube.com/watch?v=goHzxLny16w) über die Verletzungen die John McLane in Die Hard 2-5 in RL erlitten hätte. :)
Z.b. wie General Holdo mit Poe Dameron umgegangen ist, so nach dem Motto Ich bin starke Frau, du bist dummer Mann. Keine Ahnung ob das eine feministische Agenda ist, aber es hat dem Film nicht gut getan.
Ich glaube das nennt man dann Action-Comedy oder Slapstick, also bewusst Filme die sich einfach nicht ernst nehmen. Das ist es doch völlig egal ob Mann oder Frau. Mochte z.B. Planet Terror oder DOA. Rey aus Star Wars war einfach schlecht geschrieben. Im aktuellen Film von ihr Das Erwachen der Jägerin finde ich, dass sie eine gute Leistung abliefert. Wäre anstatt der weiblichen Rey ein männlicher Ray, wäre er wahrscheinlich genauso kritisiert worden - das passt einfach nicht zu Star Wars. In der OT ist Luke ja ständig auf die Schnauze gefallen und musste ständig von irgendjemanden gerettet werden bevor er sich zum Jedi entwickelt hat und das macht den Charakter einfach sympathisch.
Black Panther war sogar ein erfolgreicher antirassistischer High-Tier-Genrefilm, der unheimlich von der schwarzen Bevölkerung in den USA als "ihr Film" gefeiert wurde.Wobei man da mMn erwähnen sollte, das er iirc außerhalb der USA etwas schlechter lief als viele andere Marvel Filme, und das ganze verdammt schwer wäre das mit einem anderen Franchise zu wiederholen wird.
Das Stichwort ist Afrofuturismus. Es hat von dort jede Menge aus der Stilrichtung übernommen. Sozusagen SciFi aus afrikanischer antikolonialer Sicht.
Ich möchte ergänzen, dass allein die Tatsache, dass ein Schwarzer Superheld gleichberechtigt wie seine weißen Super-Kolleg:innen die Welt retten kann und "Afrika ≠ automatisch rückschrittlich" ist, vom nicht-weißen Publikum als lange erwartetes Statement wahrgenommen wurde - so zumindest habe ich die Rezensionen zu "Black Panther" gedeutet.
Einige Botschaften können manchmal ohne Thematisierung im Plot überbracht werden.
Ripley und The Bride sind sogar hardcore-feministische Figuren. Wir dürfen die nämlich nicht durch die gesellschaftliche Brille von heute, sondern im Kontext ihrer Zeit betrachten. Dass Ripley als nicht- oder kaum-sexualisierte Frau einen Science-Fiction-Horrorfilm oder ein Action-Sequel tragen kann... das war ein Gamble. Dass das Publikum einen Film über eine Auftragskillerin, die supervielen Männern in den Arsch tritt, annehmen würde, war auch ein Gamble.Ich kann da bei bestem Willen keinen Feminismus entdecken. In beiden Filmen geht es nicht um Frauenbewegung, Empowerment, oder ähnliches. Sci-Fi Geschichten mit (kompetenten) Heldinnen gibt es doch schon sehr lange. In der Literatur und im Film (in der Literatur viel früher). Man kann schon bei "Metropolis" von 1927 diskutieren, ob die Figur Maria, bzw. das Maschinenwesen nicht die wahre Protagonistin ist, da sie die wichtigste Figur darstellt. "Devil Girl from Mars" (1954) hat eine Kick Ass Protagonistin, die allen überlegen ist und sogar ein feministisches Thema. Da gibt es weitere Klassiker, wie den "Angriff der 20-Meter-Frau" oder "I Married a Monster from Outer Space", beide von 1958. "Barbarella" (1968), "Carrie" (1976) und das zu Unrecht als Schlefaz verschrieene "Star Crash" (1978) kamen noch vor Alien (1979). So groß kann der Gamble bei Alien also nicht gewesen sein. Und das "Kill Bill" (2003) ein Erfolg wird, war abzusehen und kein Gamble. Tarrantino Filme sind selten Flops, bzw. ich wüsste gar nicht ob ein Film von ihm je gefloppt ist.
Würdest du heute eine Szene wie die mit den "Crazy 88" drehen, wo eine Frau, über die wir nur wissen, dass sie eine Auftragskillerin war, Horden von Männern in Grund und Boden kämpft... da ginge der "Cinema Sins"-Zähler schneller hoch als du "Foxy Brown ist aber noch krasser!" sagen kannst. Wir kennen doch den Online-Diskurs.Absolut ja, ich würde so eine Szene heute so drehen, denn die Figur und der Plot passen. Was ist "Lucy" von 2014? Da kämpft Lucy auch alles und jeden nieder und ist jedem faktisch überlegen. Warum meckert da niemand? Weil Figur und Plot stimmen.
Es ist halt einfach so, dass einfache Dudes ohne viel Training in Actionfilmen absurde Scheiße überleben und da sagt keiner was. Es ist auch so, dass sie nicht großartig wachsen und keiner sagt was.Da bin mal ich auf Deine Beispiele gespannt.
Aber ich ziehe absolut in Zweifel, dass da eine "feministische Agenda" dran Schuld gewesen sein soll, dass das so ist.Reys Problem ist, dass sie eine schlecht geschriebene Figur mit Mary Sue Eigenheiten ist. Ob das in der Figurenkonzeption einer "feministischen Agenda" geschuldet ist, will ich nicht bewerten. Holdo hingegen, transportiert eine "feministische Agenda" und um das zu ermöglichen, werden sogar Settingkonventionen gebrochen.
Und welche Szenen werden denn da gebaut, um Männer zu demütigen? Da würde ich dann schon gerne Beispiele lesen.Viers behandelt Fury oft grundlos herablassend, obwohl er ein kompetenter Agent ist und sie nur "Whoosh" kann. Schon in der ersten Szene als sie zusammentreffen passiert das. Dann die Szene mit dem Fingerabdruck, wo Fury regelrecht der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Und wie die Szene mit dem Motoradfahrer plotfördernd ist, wüsste ich auch gerne. All das passiert ohne Plotnot.
Wobei man da mMn erwähnen sollte, das er iirc außerhalb der USA etwas schlechter lief als viele andere Marvel Filme, und das ganze verdammt schwer wäre das mit einem anderen Franchise zu wiederholen wird.Naja. Barbie hat rund das Zehnfache des Budgets eingespielt. (In der Hitze der Nacht 1967 übrigens auch.)
Ich wiederhole mich da aber gerne: Der entscheidende Faktor ist immer die Qualität der Filmkunst (Drehbuch, Schauspieler, Regie/Edit), also wie das entsprechende Thema umgesetzt wird. Ghostbusters und Drei Engel für Charlie sind nicht wegen "woke" gefloppt, sondern wegen Defizite in der Filmkunst.
Sehe ich genauso. Ich vergleiche das immer gerne auch mit Firmen. Vielfalt ist eine Bereicherung. Bin absolut dafür, dass mehr Frauen in CEO Rollen kommen sollen. Aber es es muss jeder seine Leistung bringen. Es hilft nichts wenn ich sage ich möchte eine bestimmte Quote erfüllen und die Person ist dafür komplett ungeeignet.
D.h. umgelegt auf Filme/Serien soll unbedingt Diversität gefördert werden, aber zu allererst muss auf die Qualität geschaut werden. Ich mag z.B. die alten Marvel Serien sehr gerne, da gibt es einen Blinden (Daredevil), einen strong female Character (Jessica Jones), einen PoC (Luke Cage). Ich liebe alle, sie sind gut geschrieben, sympathische Schauspieler, für mich ein absolut positives "woke". Das Gegenteil gibt es leider auch auch (z.B. Willow, Acolyte, usw.)
Nun, das würde bedeuten Filminhalte aus politisch Gründen auszuwählen. Und wenn ich das richtig verstehe ist das der Hauptkritikpunkt am "woken Hollywood".Wahrscheinlich sogar. Aber es ist halt ein verfehltes Argument, denn: Filminhalte aus politischen Gründen auszuwählen wurde, wird jetzt und wird auch in Zukunft in Hollywood immer gemacht werden. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Selbst wenn Studio Executives und Producers gerade dahinter sind, bestimmte politische Positionierungen aus Filmen herauszuhalten (was sie im Moment nicht sind, denn, wie andere schon gesagt haben: Studios wollen, dass ihre Filme ein möglichst breites Publikum abholen)... Regisseur:innen finden doch einen stets einen Weg, die gesellschaftlichen oder politischen Themen, die ihnen am Herzen liegen, doch irgendwie wieder reinzukriegen. Gar nicht zu sprechen von Drehbuchautor:innen – das sind basically Schriftsteller:innen. Die haben zu allem eine Meinung.
"The idea is you’re supposed to accept people for what they are, whether they’re big and furry or whether they’re green or whatever. The idea is all people are equal.".
In other words, Lucas viewed the Vietnamese as the rebels and America as the invading villains. He further explained that Star Wars was a "vessel" in which to place his worldview that the United States had become an empire during the Vietnam War, doomed to fail like every empire before it. Cameron noted how those views carried over into the Star Wars prequel trilogy, especially in Padmé's line, "This is how liberty dies, with thunderous applause." Lucas replied, "We're in the middle of it right now," referring to the country's political state.
Also ich würde Alien nicht speziell als feministisch bezeichnen. Die Rollen wurden übrigens geschlechtsneutral geschrieben: https://www.cbr.com/alien-meryl-streep-helen-mirren-almost-ripley-before-sigourney-weaver/ (https://www.cbr.com/alien-meryl-streep-helen-mirren-almost-ripley-before-sigourney-weaver/) Klar, das war progressiver als Star Wars, aber auch für die 70er nicht besonders feministisch. Abgesehen davon folgt der Film ja dem genauso dem "Final Girl" Schema wie viele andere Horrorfilme damals.Nur dass Ripley eben kein "girl" ist. Sondern "one of the guys". Das war das Revolutionäre daran. In dem Text, den du verlinkt hast, steht das doch schwarz auf weiß. Schauspielerinnen wie Helen Mirren, die als erstes vorgesprochen hat, waren begeistert, dass die Rolle Ripley Männern und Frauen offenstand. Warum war sie das wohl? Weil dies zeigte, dass Ripley eine nicht-sexualisierte Rolle war, die durch Kompetenz und andere Eigenschaften heraussticht, und nicht durch ihren Körper. Eine Frau, die für die damalige Zeit nicht auf ihr Geschlecht fokussiert war.
Was "Kill Bill" angeht: was wäre denn das heutige Äquivalent wo sich über das Expertiselevel viel beschwert wird?Ehrlich: Eigentlich ist doch schon die Frage falsch gestellt. Äußerst selten bezweifelt bei männlichen SciFi-, Action- oder Fantasyhelden jemals jemand die Kompetenz, weil die Codes dieser Genres für männliche Protagonisten halt auch einfach so eingeschliffen sind. Frauen brauchen im Diskurs schon mal eher eine Trainingsmontage, damit die Kinozuschauer das glauben.
Luke verliert ja auch beim ersten Versuch. Das verbreitete Argument ist ja dass Luke eine Lernkurve hat, Rey aber nicht, und dass diese Fehler beim schreiben systematisch passieren weil ein "strong feamale character" keine Schwächen zeigen darf.Systematisch ist ja wohl ein großes Wort. I challenge you 10 Beispiele aus den letzten 5 Jahren zu nennen, wo diese Einordnung nicht mindestens strittig ist. Das gilt im Übrigen auch für Rey. Dass die nämlich in ihrem ersten Film nicht auch Rückschläge erleiden muss, ist nämlich schlicht nicht wahr. Dazu will ich einfach mal diese beiden Artikel dalassen, die das für mein Verständnis eigentlich ganz gut ausführen: Nummer 1 (https://www.forbes.com/sites/erikkain/2016/01/04/no-rey-from-star-wars-the-force-awakens-is-not-a-mary-sue/#351d03ae1b9a) und Nummer 2 (https://www.forbes.com/sites/erikkain/2017/12/21/no-rey-from-star-wars-the-last-jedi-is-still-not-a-mary-sue/). Die wichtigste Erkenntnis aus denen ist vor allem, dass wir dazu tendieren, Luke Skywalker als völlig geformten, monolithischen Charakter zu sehen, der alle drei Filme durchlaufen hat, was unser Bild von ihm formt, während wir Rey nach Veröffentlichung des ersten Sequels genau an demselben Maßstab bemessen haben. Give her time. Sie hatte in Film 3 ja sogar auch mal ihre Trainingsmontage.
Ja, aber ist das ok nur weil es in irgendeinem Schrottfilm schrottige männliche Figuren gibt? Die Messlatte für einen Star Wars Film ist ein bisschen höher (z.B. andere Star Wars Filme).George Lucas wird damit zitiert, dass er selbst gesagt haben soll, dass seine Filme für 12-Jährige sind (was sich zugegeben ein bisschen mit dem beißt, was er oben gesagt hat). Und wenn wir ganz, ganz kritisch sein wollen, gibt es überhaupt nur einen wirklich guten, tighten, meisterwerkigen Star Wars-Film: "Das Imperium schlägt zurück". Und auch der hat seine Fehler.
Klar gibt es die. Es gibt ganz viel dummes und hässliches Zeug da draussen, und auf youtube wird nochmal zusätzlich polemisiert da Influencer von Aufregung leben. Aber das ist ja nun nicht die einzige Kritik. Insofern frage ich mich in wieweit dieses Geschrei hier relevant ist.Das ist ja gerade das Problem. Dieses "Geschrei" im Internet ist halt einfach relevant. Relevant durch Exposure. Einige der Kanäle die regelmäßig anti-feministischen Müll absondern, jeden weiblichen Helden auf die Goldwaage legen und solchen Schwachsinn erzählen wie etwa, dass Shimotsuki Kuina bei ihrem Trainingskampf gegen Zorro in der "One Piece"-Realserie signalisiert habe, sie würde ihn niemals besiegen können, weil sie ja nur eine Frau ist yadayadayada (in Wahrheit hat sie ihm den Arsch versohlt)... diese Kanäle gehören zu den beliebtesten Filmkritikkanälen auf der Plattform. Bei jungen Männern. Right-wing Influencer-Medienkritik wird millionenfach auf TikTok, Insta und YouTube geklickt. Von jungen Männern.
Also wenn man mal über den Rand von Ostdeutschland hinausschaut weiss ich nicht so genau ob erfolgreiche europäische Rechtsparteien unbedingt für ein reaktionäres Rollenverständniss stehen, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Der Unterschied zwischen dem politischen Aspekt von StarWars, James Bond uä früheren Hollywood-Blockbustern und den hier kritisierten neueren Filmen: Da war nichts umstritten dran.Und das obwohl teilweise sehr ähnliche Themen angesprochen wurden (z.B. die Blaxploitation Filme in den 70-er und 80-er angeführt von dem Publikumsliebling Shaft). Ach ja. Das waren Actionfilme und das Publikum hat sich nicht im Geringsten an dem politischen Aspekt damals gestört.
"I'll just be in trouble. Let me say I'm proud of the movie. I loved Kristen Stewart being funny and light. I loved introducing Ella Balinska to the world. I loved working with Patrick Stewart. It was an incredible experience. It was very stressful, partly because when women do things in Hollywood it becomes this story. There was a story around Charlie's Angels that I was creating some feminist manifesto. I was just making an action movie. I would've liked to have made Mission: Impossible, but women aren't directing Mission: Impossible. I was able to direct an action movie, frankly, because it starred women and I'm a female director, and that is the confine right now in Hollywood. I wish that the movie had not been presented as just for girls, because I didn’t make it just for girls. There was a disconnect on the marketing side of it for me."https://www.nytimes.com/interactive/2022/09/26/magazine/elizabeth-banks-interview.html
Zu unterschiedlichen Zeiten hat es unterschiedlichen Filmen unterschiedliche feministische Figuren gegeben. Und daher ist wichtig zu betrachten: Wie weit war man denn damals mit der Darstellung dessen, was Frauen in Filmen tun dürfen und was nicht.
Und ich muss da leider konstatieren: Wir waren schon mal weiter. Zumindest, wenn man sich den Online-Diskurs anschaut.
Äußerst selten bezweifelt bei männlichen SciFi-, Action- oder Fantasyhelden jemals jemand die Kompetenz, weil die Codes dieser Genres für männliche Protagonisten halt auch einfach so eingeschliffen sind. Frauen brauchen im Diskurs schon mal eher eine Trainingsmontage, damit die Kinozuschauer das glauben.
Es gibt Menschen, die sehen überall Politik (wahrscheinlich auch in "Ey man, wo ist mein Auto", "American Pie" und "Space Balls").
Und dann gibt es Leute, die sehen nicht überall Politik - wollen damit sogar in Ruhe gelassen werden (wie der Großteil der US Amerikaner, wenn man sich die Wahlbeteiligung ansieht).
In vielen Kinderfilmen steckt zwar weniger Budget, aber mehr Mühe und Verstand als in den meisten Blockbustern
Jiba, ich finde Dein Argument mit der Trainingsmontage merkwürdig. Männliche Charaktere haben diese doch auch. Luke hat sie, James Bond, Superman, Batman gleich mehrmals. Conan hat sie. The Shadow, Juan Rico, bei Judge Dredd mit Stallone wird diese angesprochen. Captain America hat sie, usw. ¯\_(ツ)_/¯Das ist auch nicht nur eine Frage des Geschlechts sondern auch eine des Aussehens.
"Black Panther" (beide Teile) und "Barbie", um mal ein paar große Beispiele aus den letzten Jahren zu nennen.
Wenn du ein bisschen länger zurück schaust, fallen mir noch "Philadelphia" und "Brokeback Mountain" als relativ große Filme ein.
Barbie ist ein Frauenfilm für Frauen. Ich finde den nicht woke, sondern einfach nur auf die Zielgruppe zugeschrieben.
Brokeback Mountain ist 100% nicht woke, sondern einfach nur eine gut gemachte Story über Homosexuelle in einem schwierigen Umfeld.
Was die Definition von woke ist.
the belief there are systemic injustices in [...] society and the need to address them.
Jiba, ich finde Dein Argument mit der Trainingsmontage merkwürdig. Männliche Charaktere haben diese doch auch.Die Traingsmontage gehört zu jedem Actionfilm seit den Kung Fu Filmen der 60er. Völlig egal, welches Geschlecht der Protagonist hat.
Brokeback Mountain ist 100% nicht woke, sondern einfach nur eine gut gemachte Story über Homosexuelle in einem schwierigen Umfeld.
Woke wäre es, wenn da 50% der Cowboys offen gay oder zumindest queer wären, und dazu noch ethnisch der heutigen Bevölkerung von San Francisco entsprechend.
Den Unterschied finde ich wichtig, weil keiner den ich kenne der mit diesen Dingen in Filmen Probleme hat irgendwas gegen Schwule oder Menschen anderer Hautfarben hat.
Die Traingsmontage gehört zu jedem Actionfilm seit den Kung Fu Filmen der 60er. Völlig egal, welches Geschlecht der Protagonist hat.Es hilft halt auch wenn die Schauspielerinnen den Körperbau und/oder die Martial Arts Skills haben das das überzeugend aussehen zu lassen, oder das ganze zumindest so gefilmt und Choreographiert wird das es im (Rahmen der Filmhandlung) überzeugend wirkt, und das ist gefühlt heute seltener der Fall.
Ach ja, es gab damals mal die One-Armed Swordswoman, oder Die Tochter des Meisters. Hat sich mW keiner darüber aufgeregt, dass da eine zierliche Frau Männer verprügelt. Und das sogar in China.
Von einer Cynthia Rothrock reden wir mal nicht - die hatte eine sehr große Fangemeinde als Lady Dragon in den 80ern. Und das in Filmen, die normalerweise vor Testosteron triefen.
Es könnte also vielleicht doch vor allem daran liegen, wie die Charaktere geschrieben sind, und wie man sie promoted...
Also Ryan Newman, der Anwalt von Ron DeSantis, definierte "woke" vor Gericht folgend:
Ich glaube mit der Definition kann man generell gut arbeiten.
an die Existenz systematischer Ungerechtigkeit glauben kann man schließlich auch (und besonders gut gerade) da, wo sie tatsächlich existiert.Wobei das auch wieder so eine Null-Aussage ist, denn Ungerechtigkeit gibt es überall - die ganze Welt ist ungerecht. Nobody ever said life was fair.
Wobei das auch wieder so eine Null-Aussage ist, denn Ungerechtigkeit gibt es überall - die ganze Welt ist ungerecht. Nobody ever said life was fair.
Wobei das auch wieder so eine Null-Aussage ist, denn Ungerechtigkeit gibt es überall - die ganze Welt ist ungerecht. Nobody ever said life was fair.
Brokeback Mountain ist 100% nicht woke, sondern einfach nur eine gut gemachte Story über Homosexuelle in einem schwierigen Umfeld.Das fasst mein Hauptproblem mit dem Wort "woke" zusammen.
Woke wäre es, wenn da 50% der Cowboys offen gay oder zumindest queer wären, und dazu noch ethnisch der heutigen Bevölkerung von San Francisco entsprechend.
Das fasst mein Hauptproblem mit dem Wort "woke" zusammen.
Es ist überhaupt nicht definiert, sondern wird wild für alles mögliche hergenommen, das einer Person nicht gefällt.
Für diese deskriptive Nutzlosigkeit wird der Begriff dann aber um so häufiger in "Argumenten" benutzt.
Mit anderen Worten, er hat dasselbe Problem wie andere Begriffe wie beispielsweise "Mary Sue" oder "meta". Oder, wenn wir schon über die USA diskutieren, "Kommunist" (keiner weiß mehr, was es genau bedeutet, aber alle sind sich einig, daß sie dagegen sind). ;) Das ist also seinerseits keine neue Entwicklung, das W-Wort ist einfach nur eins der aktuelleren Opfer solcher Trends.
Systematische Ungerechtigkeit, bitte. Das ist ein Unterschied.
Es ist überhaupt nicht definiert, sondern wird wild für alles mögliche hergenommen, das einer Person nicht gefällt.
Ich kann da bei bestem Willen keinen Feminismus entdecken. In beiden Filmen geht es nicht um Frauenbewegung, Empowerment, oder ähnliches. Sci-Fi Geschichten mit (kompetenten) Heldinnen gibt es doch schon sehr lange. In der Literatur und im Film (in der Literatur viel früher). Man kann schon bei "Metropolis" von 1927 diskutieren, ob die Figur Maria, bzw. das Maschinenwesen nicht die wahre Protagonistin ist, da sie die wichtigste Figur darstellt. "Devil Girl from Mars" (1954) hat eine Kick Ass Protagonistin, die allen überlegen ist und sogar ein feministisches Thema. Da gibt es weitere Klassiker, wie den "Angriff der 20-Meter-Frau" oder "I Married a Monster from Outer Space", beide von 1958. "Barbarella" (1968), "Carrie" (1976) und das zu Unrecht als Schlefaz verschrieene "Star Crash" (1978) kamen noch vor Alien (1979). So groß kann der Gamble bei Alien also nicht gewesen sein. Und das "Kill Bill" (2003) ein Erfolg wird, war abzusehen und kein Gamble. Tarrantino Filme sind selten Flops, bzw. ich wüsste gar nicht ob ein Film von ihm je gefloppt ist.Und jetzt zähl bitte mal nach, wie viele Protagonist:innen dieser SciFi-Filme tradierten Idealen von weiblicher Schönheit und/oder weiblichen Rollenvorstellungen entsprechen. Wie sehr der männliche Blick auf die Figur da im Fokus gestanden hat. Ich meine der eine Film hier trägt den Titel "Devil Girl from Mars", was völlig dem Muster der Infantilisierung von Frauen entspricht, der in den 1950ern überall war - und seine Protagonistin mag clever und machtvoll sein, aber sie trägt halt auch ein enges Wetlook-Minikleid mit Fetisch-Vibes.
Absolut ja, ich würde so eine Szene heute so drehen, denn die Figur und der Plot passen. Was ist "Lucy" von 2014? Da kämpft Lucy auch alles und jeden nieder und ist jedem faktisch überlegen. Warum meckert da niemand? Weil Figur und Plot stimmen.You talk you. Ich fand den Film eher scheiße und die Charakterentwicklung ziemlich meh. Und ich bin großer ScarJo-Fan, also daran kann's nicht liegen. Und das Ding ist: Ich könnte bestimmt auch irgendwie daherargumentieren, dass Lucy auch eine Mary Sue ist. Einfach weil die Eigenschaften, die einen Charakter zu einer machen erstens wahnsinnig variabel sind und zweitens die ganze Diskussion sehr leicht unappetitlich werden kann. (https://collider.com/mary-sue-sexist-rey/)
Da bin mal ich auf Deine Beispiele gespannt....denn ich werde Sie alle irgendwie entkräften können, richtig? ;)
Viers behandelt Fury oft grundlos herablassend, obwohl er ein kompetenter Agent ist und sie nur "Whoosh" kann. Schon in der ersten Szene als sie zusammentreffen passiert das. Dann die Szene mit dem Fingerabdruck, wo Fury regelrecht der Lächerlichkeit preisgegeben wird. Und wie die Szene mit dem Motoradfahrer plotfördernd ist, wüsste ich auch gerne. All das passiert ohne Plotnot.
Ich schulde Prisma noch ein Antworten.Erstmal danke für die ausführliche Antwort! :)
Und jetzt zähl bitte mal nach, wie viele Protagonist:innen dieser SciFi-Filme tradierten Idealen von weiblicher Schönheit und/oder weiblichen Rollenvorstellungen entsprechen. Wie sehr der männliche Blick auf die Figur da im Fokus gestanden hat. Ich meine der eine Film hier trägt den Titel "Devil Girl from Mars", was völlig dem Muster der Infantilisierung von Frauen entspricht, der in den 1950ern überall war - und seine Protagonistin mag clever und machtvoll sein, aber sie trägt halt auch ein enges Wetlook-Minikleid mit Fetisch-Vibes.Na ja, Super Girl, Spider Girl, Bond Girl, Devil Girl… Dennoch bleibt es dabei dass es machtvolle oder mindestens kompetente Figuren sind. Selbst Bond Girls haben es faustdick hinter den Ohren. (Ich denke, der Begriff "Girl" hat auch etwas mit der englischen Sprache zu tun.)
Ripley bricht massiv mit diesem Bild von Science-Fiction-Heldinnen, wie diese vorher aussahen oder sich zu verhalten hatten. Sie wird im Film nicht sonderlich stark sexualisiert und das ist dann auch der Unterschied.Ui ui ui, schau Dir das noch mal an, die Höschen-Szene ist ja wohl wesentlich stärker sexualisiert als z.B. das „Fetisch-Outfit“ aus Devil Girl form Mars, und Android-Marias Tanzkleidung aus Metropolis und auch Stellas Space Bikini. Da sieht man sogar entscheidend mehr als nötig ist.
Und ein entscheidender. Interessant ist aber schon, dass z.B. "Devil Girl from Mars" dem 2nd Wave-Feminismus um ein gutes Jahrzehnt vorausgeht (was nicht bedeutet, dass es kein feministischer Film ist). Und auch "Metropolis" war in der Nachbetrachtung für das feministische Kino sicher wichtig. Aber beide Filme sind auch stark den Rollenvorstellungen dieser Zeit unterworfen, dass Frauen schön, sauber zurechtgemacht, gerne auch knapp bekleidet oder stark weiblich konturiert (um sexuelle Verfügbarkeit zu symbolisieren, sogar bei Maria in "Metropolis" kann man das Argument machen) entweder passiv und superlieb (es hat einen Grund warum der "Ich wiederhole den Computer!"-Gag aus "Galaxy Quest" so gut funktioniert hat) oder gleich sinister, hexenhaft und geradezu dämonisch (siehe "Devil Girl").Attraktivität verkauft halt Produkte. Wir fühlen uns von Schönheit eher angezogen und Menschen sehen sich Filme mit schönen Menschen lieber an, als mit hässlichen. Es sei denn Aspekte wie Hässlichkeit, Fettleibigkeit, etc. sind irgendwie Teil der Rolle. Das gilt für Frauen und Männer. Glaubst Du, Frauen sehen sich nicht gerne schöne Männer an? Natürlich tun sie das.
Jetzt gehst du vielleicht hin und sagst: "Nee, also die Barbarella z.B. bricht aber schon mit einigen dieser Rollenklischees", dann erwidere ich: "Ja, vielleicht. Und schon liest du diesen Film feministisch." Und tust damit doch dasselbe, dass ich mit "Alien" tue. Ich weiß wirklich nicht, warum so massiv betont werden muss, dass "Alien" kein feministischer Film ist? Macht die Annahme, dass er einer wäre, ihn irgendwie schlechter?Ich hätte kein Problem "Alien" als feministischen Film zu sehen, wenn ich ihn denn so wahrnehmen würde. Das hat mit seiner Qualität nichts zu tun. (Vielleicht genauer: Für mich sind die Anteile die Du siehst nicht ausreichend um die Qualifizierung "feministisch" zu erfüllen.)
Dasselbe gilt für "woke". Filme sind nicht schlecht, weil sie "woke" sind. Und viele Filme, die nicht "woke" sind, sind ebenfalls schlecht. Und Filme sind populär oder unpopulär, weil sie gut gemacht sind, einen Nerv treffen oder was auch immer. Du hast im Metatron-Thread sinngemäß geschrieben, Entscheider würden jetzt das "woke" auch wieder zurückdrehen, weil die Gruppe der Menschen, die sich davon gestört fühlen, größer sei als die "kleine Gruppe" derer, die das unbedingt wollen. Und ehrlich: Das ist überhaupt nicht wie wir drüber reden sollten, denn der allergrößten Zuschauer:innengruppe ist es bestimmt eigentlich scheißegal, solange der Film überhaupt was für sie tut. Für jeden Film, den du nennen kannst, der gefloppt ist, weil er eine woke Mary-Sue als Protagonistin hat und dir aktivistisch das Matriachat aufs Brot schmiert, kann ich einen Film nennen, der das, wie bestimmte "Kritiker" aus der Manosphere betonen, auch ist... und trotzdem erfolgreich ist.Hm, in den ganzen Threads (nicht nur Metatron, sondern auch Acolyte) wurde nicht gesagt, das die Produkte schlecht sind weil sie nur „woke“ sind. Aber das Produkt muss gut sein, die Qualität muss überwiegen und woke muss darin verknüpft sein um zu bestehen. „Woke“ ist keine Qualität, das ist ein Thema. Die Präsentation von woke hat ein Problem: Wirkt es nicht als Teil der Story, empfinden wir es als eine Art uncanny Valley, als ein Fremdkörper der ausschließlich nur aus ideologischen Gründen eingebracht wurde. Dann empfindet die Mehrheit das nicht mehr als Unterhaltung, sondern weiß: Aha, hier werde ich belehrt/beschult/ermahnt. Hier ist meine Unterhaltung zu Ende, hier wird ein politisches Statement präsentiert.
Ob das so bleibt? Vielleicht nicht. Aber ich finde halt, wenn das nicht so bleibt sollten wir alle auch nicht zu stolz drauf sein. Denn das Aufkommen dieser ganzen "Angry White Nerd"-Internetbubble hat reale Konsequenzen für das Online- (und sehr häufig auch das Offline- (https://mein-mmo.de/shurjoka-im-fadenkreuz/)Leben) realer Frauen und Minderheiten. Kann man ja an der Diskussion über "Star Wars" gut sehen: Ich darf daran erinnern, wie mit Kelly Marie Tran online umgegangen wurde, weil sich ihre Figur Rose Tico geweigert hat, Finn einen unnötigen "Heldentod" sterben zu lassen.Ich denke, zunächst hat das gar nicht so viel mit „angry“ zu tun – oder zu tun gehabt. Erst mal ist es: They just don‘t buy what you try to sell them. Es gibt bestimmte Dinge, Erzählungen, Figuren, die sind emotional etabliert. Werden diese Dinge dann mit dem woken Holzhammer mit gleichzeitigen respektlosen Äußerungen zertrümmert (z.B. in Star Wars Episode 8 ) oder „gekapert“ (z.B. Ariel ist jetzt schwarz), dann wird es „angry“, weil politische Ideologie und keine Kunst. Warum macht woke denn nicht einfach tolle Produkte und Figuren? Niemand beschwert sich darüber das beispielsweise Storm schwarz ist. (Eine weiße Storm fände ich z.B. absolut unpassend.)
Legolas: Oh, don't get me started. Das Elbenprinzchen hat keine Fehler, keine Reibungspunkte und immer die Oberhand. Ein veritabler Gary Stu.Einverstanden, der hat zumindest in der Verfilmung keine Schwächen – wäre mir im Buch aber gerade auch nicht bekannt. In den Filmen wirkt Legolas auch mehr wie ein Halbgott, finde ich.
Luke Skywalker (in Eine neue Hoffnung): Also, nur da. Im ersten Film gelingt Luke eine ganze Menge quasi unmöglicher Scheiß für einen Bauernjungen mit ein bisschen Fliegerausbildung und einer Jedi-Ausbildung durch Obi-Wan, die nicht länger gedauert hat als eine Busfahrt. Klar, Han ist ihm gegenüber zunächst misstrauisch (Rey übrigens auch)... aber doch mögen ihn alle irgendwie. Unser Bild vom Luke im Vergleich zu Rey basiert schon ein wenig darauf, dass er inzwischen halt mehr Filme hat.Luke flog ständig mit seinem kleinen Gleiter (nicht den Repulsorschlitten, den Gleiter sieht man im Hintergrund, ist quasi ein kleiner Kampfflieger) herum und hat diese zwei Meter Ratten als Hobby oder Ungezieferbekämpfung(?) abgeschossen. Es mögen ihn übrigens nicht alle (Cantina Szene). Und na ja, er ist halt der Sohn des „Auserwählten“ und hat wie sein Vater ein Talent als Pilot. Der Macht-Crashkurs von Obi Wan – immerhin gab es diese Trainingsmontage – ist auch das wenige was ihn von seiner Schwester abhebt, die als Aristokratin in Luxus, mit bester Ausbildung, usw. aufwächst. Und Luke macht mehrere Fehler, immer wieder!
Captain Kirk: Smart, sportlich, attraktiv. Ein All-American-Hero ohne nennenswerte Schwächen und Wachstumspotenzial. Ganz im Gegensatz zu Picard z.B.Auch Kirk macht Fehler und er ist kein Übermensch (es gibt sogar Trainingsmontagen). Kirk ist zwar hochkompetent (wird aber auch begründet), aber die Großtaten kommen erst durch das Zusammenspiel mit dem Team zustande. Picard ist eine verkopftete Figur, Kirk ist impulsiver. Das er sportlich ist, na ja, er ist beim Militär. (Picard ist auch actionheld-sportlich wenn er will/muss.) Ohne smart zu sein, wäre er kein Captain geworden. Er ist attraktiv, ja, ist Ripley auch.
Superman: Der Posterboy des Mary-Sue-ismus. Ich meine, seine einzige wirkliche Schwäche ist eine obskure Substanz from outer space.... und Magie und psychische Beeinflussung und Hypnose und Erpressung und Lois Lane/seine Freunde und Kara/Supergirl und Darkside und Doomsday und Tod durch Doomsday … und im Zweifel auch … Batman. ;D Ich würde sagen, lass den Mann in Ruhe, der hat sein Päckchen zu tragen.
Captain America: Sobald man ihm dieses Magieserum in die Adern pumpt, ist Cap. einfach ein unglaublicher Stu. Macht alles besser, hat stets den moralischen High Ground. Wird im ersten Film niemals an den Punkt eines moralischen Dark Moment of the Soul getrieben, der es in sich hätte. Das kommt dann später in der Reihe erst.Und bis dahin ist er fast vollständig eine arme Wurst.
Der Typ aus Taken: I mean... come on! Der mag zwar ein ehemaliger Agent sein, aber seine Rückschläge sind bestenfalls situativ. Charakterliche Schwächen kann ich keine erkennen. Gilt übrigens übertragen auf viele männliche Protagonisten in Rache-Thrillern. Der Equalizer wäre ein weiteres Beispiel. Ein anderes der Typ aus "A History of Violence".Die Protagonisten aus Rache-Thrillern haben ja alle einen Verlust erlitten. Was ist z.B. mit Frank Castle? Zum Equilizer kann ich nichts sagen. (Öh... Typ aus Taken?)
Jeder James Bond vor Daniel Craig: Ich meine, diese Jungs sind eine reine, männliche Power-Fantasy... mit unverbindlichem Sex inklusive. Klar, die werden ab und an mal gefangen genommen und ausgetrickst, aber retten muss sie eigentlich niemand.Das ist dasselbe wie … Captain Marvel (nur ohne den Sexteil). Aber auch die Bonds vor Craig machen Fehler und verlieren. Hin und wieder werden sie sogar von den „Girls“ gerettet.
Jede zweite Figur, die Tom Cruise spielt: Einige davon sind sicherlich kompetent und ihre Kompetenz kann erklärt werden (das ist aber auch bei vielen anderen Mary-Sues im Frauenlager der Fall). Aber so Gestalten wie Jack Reacher oder Maverick... puh. Grade Letzterer: Fliegt als Rentner noch die halsbrecherischsten Manöver, legt sich ständig mit der Militärführung an und hat trotzdem nie was zu befürchten.Zu Reacher kann ich nichts sagen. Maverick hingegen war von Anfang an ein Ausnahmenaturtalent und wird im zweiten Teil als Lehrer engagiert. Und das er nicht aus der Navy rausgeflogen ist, hat er mächtigen Freunden wie Iceman zu verdanken, die ihn beschützt haben. Übrigens wird Maverick im Film von Hangman gerettet. Maverick mag ja älter sein, aber offenbar von den Navy-Flugärzten freigegeben. Es ist halt alles begründet.
JEDE Figur, die der Rock spielt: Na gut, vielleicht nicht jede. Aber die Rate ist ziemlich hoch. Das Höchste der Gefühle, das man vom Rock erwarten kann, ist Selbstironie. Aber echte Schwäche? Geht man lange suchen.Einverstanden. Wobei man bei den Figuren von Bud & Terence schon Schwächen findet, aber es stimmt, sie sind kaum in echter Gefahr. Filme mit The Rock habe ich bisher noch nicht gesehen.
JEDE Figur, die Jason Statham spielt: Auch hier wieder: Nicht unbedingt jede. Aber es fällt mir schwer eine Statham-Figur zu finden, die nicht ein aalglatter Alles-Gelinger wäre. "Crank" ist der Punkt an dem es völlig durch die Decke geht.
Ein großer Teil der Bud Spencer und Terence Hill-Duos: Hand auf's Herz, welche charakterlichen Schwächen haben die? Dass Bud Witze übers Essen macht? Ich meine, ernsthaft. Die Jungs sind in ihren Filmen weder wirklich in Gefahr, noch müssen sie gerettet werden, noch kriegen sie irgendwelche größeren Probleme für all die mutwillige Zerstörung, die sie anrichten.
Manche Charaktere können auch gerne einfach Power Fantasies sein... auch und gerade im Blockbusterkino. War schon immer so für männliche Actionhelden. Lasst uns das den Frauen doch auch zugestehen, okay?Damit habe ich kein Problem … was uns zu Captain Marvel führt. Ich habe bis auf wenige Dinge auch mit Captain Marvel kein Problem. Ich finde sogar der Film gehört zu den Top 5, vielleicht sogar zu den Top 3 des MCUs. Das Captain Marvel eine Power-Fantasie ist und weniger Schwächen als Superman/Supergirl hat ... geschenkt. Stört mich auch nicht. Und ich finde Brie Larson macht an sich einen guten Job. Aber dann kommt wieder das oben genannte Uncanny Valley: Wieso muss der Typ von dem sie das Motorad klaut unnötig schmierig sein? Anders als beim Pussy Wagon, wo der Pussy Wagon ein typischer Tarrantino Scherz an sich ist, ist hier kein Witz. Wieso sieht Vers Fury bei der Fingerabruckszene und verspottet ihn später unnötig („ich hab dich mal machen lassen“). Sie hätte ihn doch gleich stoppen können, und sagen „Nein, dafür haben wie jetzt keine Zeit – whoosh!“ Oder „Nein, lass mich mal – whoosh!“ Oder „Ach, ihr Erdlinge (seufz) – whoosh!“ Das dies in der Szene thematisiert wird, sagt sogar der Dialog aus: „Du hast gesehen, wie ich mich abgemüht habe!?“ „Du warst so schön in Fahrt (grins)“. Puuuh … weiß nicht, mein Bauchgefühl sagt mir, das ist mehr als nur eine witzige Szene. Das ist ein Werturteil.
Wieso muss der Typ [...] unnötig schmierig sein?Eine Frage, die man als Frau sich im echten Leben wohl täglich stellen kann. Daher war es auch im Film durchaus on topic.
Selbst Bond Girls haben es faustdick hinter den Ohren. (Ich denke, der Begriff "Girl" hat auch etwas mit der englischen Sprache zu tun.)Kommt mMn sehr auf das Band Girl an.
Kommt mMn sehr auf das Band Girl an.
In den Filmen sind sie irrcseit der Brosnan Era in der Regel ziemlich kompetent.
In den Älteren Filmen und den Büchern variiert es ziemlich.
Würde ich auch machen ;D
Attraktivität verkauft halt Produkte. Wir fühlen uns von Schönheit eher angezogen und Menschen sehen sich Filme mit schönen Menschen lieber an, als mit hässlichen. Es sei denn Aspekte wie Hässlichkeit, Fettleibigkeit, etc. sind irgendwie Teil der Rolle. Das gilt für Frauen und Männer. Glaubst Du, Frauen sehen sich nicht gerne schöne Männer an? Natürlich tun sie das.
The Rock unterschreibt ja bekanntlich nur Verträge für Filme, wo explizit drin steht, dass er nie einen Kampf verliert.
Wo er's allerdings mit Mit- und Gegenagentinnen und anderen Expertinnen auf deren jeweiligem Gebiet zu tun bekommt, da würde ich dann schon um glaubhaft dargestellte Kompetenz bitten. Da greift dann im Zweifelsfall ohnehin das nicht ganz unbegründete Klischee, daß eine Frau mindestens die anderthalbfache Männerleistung bringen muß, um von den Herren unter ihren Kollegen wenigstens halbwegs als gleichwertig akzeptiert zu werden...
Ich glaube mit der Definition kann man generell gut arbeiten.Dem sei hinzuzufügen, dass, da es sich um systematische Ungerechtigkeiten/Ungleichbehandlungen handelt, diese nicht dadurch korrigiert werden können, dass sich die einzelnen Gesellschaftsmitglieder besser verhalten.
Wohin sich gerade Hollywood entwickelt? Sieht man doch recht deutlich an "Red One".
Jeder Film kostet mindestens 100 Millionen Dollar und muss daher die breitest mögliche Zuschauerschaft ansprechen (was dazu führt, dass keine einzige Zielgruppe mit dem Produkt wirklich zufrieden ist).
Nischenfilme gibts nicht mehr, die sind bei solchen Budgets auch garnicht möglich.
Die kleinen 30-80 Mio Filme sterben unterdessen aus, weil das Risiko zu hoch geworden ist.
Wobei bei den Filmkosten natürlich immer auch die liebe Inflation mit hineinspielt. Nur weil ein Film heute in Dollar gerechnet doppelt so teuer in der Produktion sein mag wie einer vor meinetwegen aus der Luft gegriffenen zwanzig Jahren, heißt das noch lange nicht, daß er auch wirklich effektiv das doppelte Budget hat.
Ernsthafte Frage: was war denn der letzte/neuste Film, wo euch die Effekte und das Design echt beeindruckt haben?
Ernsthafte Frage: was war denn der letzte/neuste Film, wo euch die Effekte und das Design echt beeindruckt haben?
Im Zusammenhang mit The Rock und heutigen Filmen möchte ich auf dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=j_6bscCG7OA&ab_channel=Patrick%28H%29Willems) von Patrick Willems verweisen (Achtung, das ist länger), der da mEn eine interessante Entwicklung der Filmindustrie aufzeigt - hin zu Filmstars als Brands, nicht mehr als klassische Filmstars.
Wobei bei den Filmkosten natürlich immer auch die liebe Inflation mit hineinspielt. Nur weil ein Film heute in Dollar gerechnet doppelt so teuer in der Produktion sein mag wie einer vor meinetwegen aus der Luft gegriffenen zwanzig Jahren, heißt das noch lange nicht, daß er auch wirklich effektiv das doppelte Budget hat.
Robert Meyer Burnett hat dazu mal ein cooles Video gemacht, leider finde ich es nicht mehr. Quintessenz: Hollywood ist so risikoavers geworden, dass sie eigentlich hauptsächlich Filme machen, die mehr als 100 Mio kosten, allein weil sie eben auf einer bekannten IP aufbauen, und dann inkl. Marketing etc. eigentlich schon eine halbe Milliarde Minimum einspielen müssen, um überaupt profitabel zu sein.Ich frag mich ja langsam ob das wirklich noch gilt, und ob das Risiko bei den teuren Blockbustern mit bekannter IP nicht schon fast höher ist als bei den Mid Budget Filmen.
Die kleinen 30-80 Mio Filme sterben unterdessen aus, weil das Risiko zu hoch geworden ist.
Bond blafft sie an „Schalte erstmal die Maschine aus!“Vielleicht ja auch keine dumme Idee.