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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Thema gestartet von: Zouan81 am 3.11.2024 | 22:19

Titel: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zouan81 am 3.11.2024 | 22:19
Hallo Community!

Das Schwarze Auge ist ja höchstwahrscheinlich immer noch das erfolgreichste deutsche Rollenspielsystem.

DSA hat mit Aventurien und den Zwölfgöttern sowie der stets fortlaufenden Geschichtsschreibung ein starkes Setting zu bieten. Die Auswahl an Charakterklassen ist ja seit DSA4 auch phänomenal.

Wer jedoch ein kompaktes und regelleichtes RPG sucht, für den ist DSA wahrscheinlich nicht mehr das richtige System.

Nachteilig sind sowohl der stetige Papierkrieg mit den mehrseitigen Charakterbögen, die oft kritisierten Würfelorgien sowie die inzwischen viel zu überladenen Regeln.

Ich schätze, dass als Regelwerk DSA3 wohl noch mit am besten funktioniert hat.

Sofern ich das richtig beobachte, geht der Trend eher wieder in Richtung einfache Regeln und weniger in Regeltiefe bzw. Realismus. Frei nach dem Leitsatz "Weniger ist mehr".

Ich glaube, diesen Trend gehen die modernen DSA-Systeme heutzutage nicht mehr.

Das DSA5-Regelbuch hatte ich mir damals auch lediglich aus Sammelleidenschaft noch gekauft. Gespielt hatte ich es noch nie. Mir fehlte bei dieser Flut an Regeln auch ehrlich gesagt die Motivation.

Meine Einschätzung ist, dass die aktuellen DSA-Regeln lediglich noch für Computerspiele geeignet sind, aber für P&P schwer zu handhaben sind.


Aber das ist bis dato nur meine Einschätzung.


Wie ist es bei Euch? Wie beliebt ist DSA bei Euch heute noch?







Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: schneeland am 3.11.2024 | 22:26
Hallo Zouan81,

wir hatten zu diesem Thema im letzten Jahr schon mal eine Diskussion: Wie lebendig ist DSA? (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,129245.0.html). Vielleicht finden sich dort schon ein paar für Dich interessante Wortmeldungen.

Edit:
Link repariert. Danke für den Hinweis, aikair!
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 4.11.2024 | 06:50
Hallo Zouan81,

wir hatten zu diesem Thema im letzten Jahr schon mal eine Diskussion: Wie lebendig ist DSA? (https://www.tanelorn.net/index.php/board,19.0.html). Vielleicht finden sich dort schon ein paar für Dich interessante Wortmeldungen.
Dein Link führt nur zum Board, hier ist das Thema: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127429.0.html

Diese Frage versuche ich schon seit ein paar Jahren immer wieder zu ergründen. Die Antworten schwanken stark, je nachdem, wen man fragt, wo man fragt und wohl auch regional.
Im DSA-Forum wird das Ergebnis anders sein als hier. In unserer Region (Süd-Österreich) wird DSA nur mehr von ein paar alten Hasen gespielt, Neulinge kommen kaum mehr dazu, obwohl RP insgesamt im Aufschwung ist (Basis sind Umfragen unseres Vereins und die Verkäufe unseres örtlichen Ladens). Aber ich hatte dann auch wieder Gespräche mit Leuten in verschiedenen deutschsprachigen Gegenden, von denen einige meinen Eindruck für ihre Gegend bestätigen konnten, andere nicht.

Das einzige was man wohl sagen kann ist: DSA ist ziemlich sicher bei weitem nicht mehr der Marktführer und Standard-Einstiegs-RP, das es im deutschen Raum früher war. Die mit Abstand meisten Neulinge kommen inzwischen mit D&D5 zum Hobby.

Ich schätze, dass als Regelwerk DSA3 wohl noch mit am besten funktioniert hat.
Die erfolgreichste Edition war vermutlich tatsächlich das komplexe DSA4.1. Ob sie das heute wieder wäre, ist aber fraglich (so weit weg ist DSA5 ja auch nicht), damals war es einfach im Zeitgeist (Siehe z.B. auch D&D3/3.5/Pathfinder oder GURPS).

Edit: Nachdem ich nochmal in den "Wie lebendig ist DSA"-Faden reingeschaut habe: Das ist eigentlich wirklich die gleiche Thematik. Es macht wahrscheinlich wirklich am meisten Sinn, dort rein zu sehen und gegebenenfalls wiederzubeleben, anstatt hier nochmal das Gleiche anzufangen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 4.11.2024 | 07:11
Ich mich nach über 20 Jahren erstmals 2021 wieder mit DSA beschäftigt, weil mich die neuen Publikationen zu Tharun interessiert haben. Die sind unter DSA4.1 veröffentlicht worden, und DSA4.1 ist für mich sehr anfängerunfreundlich.

Das liegt für mich u. a. am Wegfall der Stufe, die ja mit einem Blick eine Einordnung der Macht von NSCs erlaubte. Bei der Charaktererschaffung liegt das daran, dass der Erwerb von Vorteilen, Sonderfertigkeiten usw. nicht an die Stufe als Voraussetzung gekoppelt ist. Das erlaubt mehr Freiheit und damit auch mehr Entscheidungsmöglichkeiten, was auf der Spielerebene aber auch bedeutet, dass er alle Optionen kennen und sich über komparativen Kosten seiner Entscheidung klarwerden muss. Das ist einfach enorm viel Stoff, womit man sich auseinandersetzen muss.

Wäre die Menge der Optionen z. B. nur auf "Stufe-1-Skills" beschränkt oder würden die Professionen das direkt vorgeben, wäre zumindest Einsteigerfreundlichkeit zulasten von Entscheidungsfreiheit gewonnen.

Eine Alternative wären unterschiedliche "Erfahrungswährungen" für unterschiedliche "Fertigkeitskategorien".

Sonderfertigkeiten als Regelkonzept finde ich grundsätzlich schon gut.

Aber im schweren Handling der Regeln sehe ich schon ein Problem.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 4.11.2024 | 08:30
die meisten Spieler haben wohl mit der DSA 3 Box angefangen und sind dann zu DSA 4.1 gewechselt. Diese Spieler haben dann neue Spieler für DSA 4.1 angeworben, jedenfalls war das immer der Tenor auf unserer Regionalen Rollenspiecon. Die wenigsten "Neulinge" haben von sich aus mit DSA 4 angefangen (gut... ist halt auch erstmal eine Ansage als Neuling dir das GRW von DSA zu kaufen nur um dann zu bemerken "ja lol ist eigentlich veraltet, hol dir mal die 4 Wege des .... Bücher sind ja nur 50 EUR pro Buch und dann noch die Weltenbeschreibung ach und nimm zur Heldenerschaffung am besten die Heldensoftware"

den Metaplot find ich für Neueingeiger sogar eher hinderlich. Wirst du als neuer SL oder Spieler in einem DSA Forum irgendwas "außerhalb der Lore" fragen oder ob diese gewisse Chara idee möglich wäre wirst du instant mit "steht auf Buch X Seite Y anders und im Abenteuer A auf Seite YXX steht das so weil das wird im Abenteuer B aufgegriffen". Für die meisten Neueinsteiger ist der Metaplot daher erstmal ziemlich egal davon bekommst du (erstmal) eh nix mit.

Das die Regeln so kleinteilig geworden sind lag an den Spielern, die wollten sowas und wollten auch für DSA 5 absolut NICHT das dies runtergefahren wird, daher gibt's ja diese Fokus Regeln die aber irgendwie kaum unterschied machen sondern einfach nur dafür sorgen das man mehr würfelt und anstatt GRW + ein reiner Magieband + ein reiner Geweihtenband musste es ja dann Magie 1-3 usw geben (nur um dann jetzt die Kodizes rauszubringen).

Ich mag Aventurien wirklich als Welt aber es ist halt absolut sperrig da irgendwie reinzukommen. Schaut euch gerne mal englische Reviews von Drakensang an auf youtube, mittlerweile wird das ja als Geheimtip von RPGs auf dem PC gezählt. Viele meinen auch das die Regeln da sehr kompliziert sind und die nicht wirklich durchgestiegen sind.

ich war jetzt dieses Jahr seit Corona mal wieder auf unsere Regional Con und... es gab keine einzige angebotene DSA Runde. Normalerweise war es DAS System das da gespielt wurde (neben CoC und n bisschen Shadowrun). Erst am späten Nachmittag wurde eine ausgehängt...und das war auch DSA 4.1 kein DSA 5. Auch vor Corona war DSA 5 absolut nicht "gefragt" sag ich mal.

Daher meine Meinung: DSA hält sich aufgrund von Altspielern die hin und wieder neue Spieler ranziehen und von "Whales" die alles von DSA kaufen (anders kann ich mir die Flut ran "random Zeug" nicht erklären) wenns im Crowdfunding ist. Ob's neue Spieler anzieht... weis ich nicht.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: felixs am 4.11.2024 | 09:15
Möglicherweise leicht am Thema vorbei: Ich gehe davon aus, dass umfangreiche und schwergängige Regeln von den meisten nicht als übermäßig hinderlich empfunden werden - weil man eh nicht wirklich nach den Regeln spielt. Kann aber sein, dass ich mich irre.

Ich habe damals DSA 3 gespielt und das gefiel mir auch immer ganz gut. Dann habe ich in einer Gruppe mitgespielt, in der DSA 4 gespielt wurde. Im Endeffekt bedeutete das Figurenerschaffung nach DSA 4 und dann wurde irgendwas gespielt, was ich mir aufgrund meiner DSA-3-Kenntnisse ganz gut erschließen konnte.

DSA 5 kenne ich gar nicht. Finde die Publikationen und den aventurischen Hintergrund teilweise interessant. In meinem Umfeld wird durchaus noch DSA gespielt - wirklich quantifizieren kann ich es aber nicht. Mir scheint auch, dass es mehr D&D gibt als DSA. (Was ich schade finde, da ich den Ansatz von DSA schöner finde).
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: PzVIE am 4.11.2024 | 09:59
Ich habe irgendwann in den 80ern mit DSA 1 angefangen - nur zwei oder drei Abenteuerbände.
Irgendwann habe ich dann eine "Schachtel mit Allem" extrem günstig 2nd Hand in Essen erstanden (Da war tatsächlich alles von der 1., 2., und 3. Edition drinnen - fast ein halber Kofferraum voll) und wir begannen, einige Abenteuer nach DSA 3 zu spielen. Da wir daneben aber WFRPv1 gespielt haben, ist das schnell wieder eingeschlafen, weil wir WFRP viel besser fanden - sowohl regeltechnisch als auch Lore. Ab dann habe ich DSA ignoriert.

Für Leute, die nicht Englisch können, ist DSA aber vermutlich das Standardwerk zum Fantasy-Rollenspiel, von daher gestehe ich ihm durchaus einen berechtigten Platz zu und behaupte, DSA ist vermutlich immer noch sehr beliebt. (D&D5 ist freilich auch in Deutsch zu haben, leidet aber [eh wie immer] an mäßigen Übersetzungen und den nicht auf Deutsch übersetzten Büchern.) Wie die Marktanteile der Spiele sind, kann ich nicht beurteilen, aber DSA scheint für den Verlag immer noch recht profitabel zu sein. 
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lyonesse am 4.11.2024 | 10:26
Da mit der 5ten Edition ja mehr Kram als je zuvor herausgebracht wird - auch Fanprodukte - sollte es eigentlich recht beliebt sein. Im deutschsprachigen Raum vermutlich der einzige halbwegs ernsthafte Rivale zu D&D, aber die oft gestellte Frage bei DSA ist ja schon seit einiger Zeit: Was wird davon noch gespielt und was wird ''nur'' noch gesammelt und kommt ins Regal? Der Sammleranteil ist da sicher nicht gerade klein, aber ich gehe davon aus, dass DSA noch ziemlich verbreitet ist und auch noch häufig gespielt wird - gibt sicher kaum eine Convention, wo das nicht angeboten wird.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 4.11.2024 | 11:12
Für Leute, die nicht Englisch können, ist DSA aber vermutlich das Standardwerk zum Fantasy-Rollenspiel
Das ziehe ich stark in Zweifel. Selbst bei Ulisses selbst sieht man sich wohl nicht als ernsthafte Konkurrenz zu D&D, nicht einmal im deutschsprachigen Raum. DSA mag immer noch eine Führungsrolle im Block "Nicht D&D" einnehmen, aber der nimmt am Markt nur einen deutlich kleineren Raum ein.

D&D5 ist freilich auch in Deutsch zu haben, leidet aber [eh wie immer] an mäßigen Übersetzungen und den nicht auf Deutsch übersetzten Büchern.
Keine Ahnung von wann dein Stand ist, aber das deutsche D&D5 hatte zig Auflagen und die nicht übersetzten Bände lassen sich an einer Hand abzählen, während die Übersetzten (von WotC, Drittanbieter-5e ist eine andere Sache) eine Regalebene füllen. Ja, es gibt aktuell eine kurze Unterbrechung wegen der neuen 2024er Revised Variante, aber die deutschen Übersetzungen sind da auch für kommendes Jahr schon angekündigt. Wie gut die Übersetzungen sind wird natürlich subjektiv unterschiedlich wahrgenommen.

Möglicherweise leicht am Thema vorbei: Ich gehe davon aus, dass umfangreiche und schwergängige Regeln von den meisten nicht als übermäßig hinderlich empfunden werden - weil man eh nicht wirklich nach den Regeln spielt. Kann aber sein, dass ich mich irre.
Diese Erfahrung habe ich z.T. bei Shadowrun gemacht, bei DSA wäre mir das neu. Glaube ich ehrlich gesagt nicht, habe aber außer meinem direkten Umfeld da jetzt auch keine konkreten Referenzen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.11.2024 | 11:26
Der Regelumfang bei DSA/Shadowrun war nie ein Problem für Neulinge. Die Trennlinie verläuft an "mag Regelmonster ja/nein", nicht an "Anfänger ja/nein".
Was die Zugkraft von DSA angeht:
Ich kenne diverse Rollenspiel der Generation Z bis Mitte 20.
Die sind alle über YT mit dem Thema primärangefixt worden und da ist halt D&D der präsente Platzhirsch. Von DSA hatte niemand was gehört.
Ist mittlerweile mMn leider eher ein Spiel für Millennials und Boomer.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 4.11.2024 | 11:36
pff xD ein DSA Spieler der NICHT nach den DSA Regeln spielt ... pfählt ihn!!!

nochmal: Man WOLLTE so detaillierte Regeln zu DSA 4 Zeiten (einiges ist ok (keine Würfelei beim level up, Probenerschwernisse sind keine +18 und höher) andere sind absolut wirr "ist das jetzt Steigerungstabelle A oder C oder doch D?") und man wollte auch zu DSA 5 nicht weg von "zu viel Regeln" bzw. diejenigen die gefragt wurden (also DSA Spieler) hatten keinen Bock auf "weniger Regeln" und jammern evtl. jetzt das andere Rollenspiele DSA den Rang als "das erste Rollenspiel das du in deiner Karriere spielen wirst" abgenommen haben.

Nicht umsonst versucht man ja jetzt Aventurien bekannter zu machen (Dank Aventuria dem Kartenspiel, die Kooperation mit Saltatio Mortis, den neuen "Abenteuer in a Box", dem neuen kleinen Abenteuerspiel "Abenteuer in Aventurien", der Visual Novel Wolves on the Westwind
..) aber geht irgendwie nicht weit genug. Warum nur macht man so n billiges kurzes Spiel "Abenteuer in Aventurien" (eben ein kleiner Fantasy Happen mit "oh guck mal die Quest und die Bilder stammen von den alten Abenteuerbänden voll retro) anstatt ein großes Abenteuerbrettspiel wie Runequest.


Der Regelumfang bei DSA/Shadowrun war nie ein Problem für Neulinge. Die Trennlinie verläuft an "mag Regelmonster ja/nein", nicht an "Anfänger ja/nein".

haha ... doch :-D als ich Neulingen DSA vorgestellt habe und die einen KLEINEN blick auf das Regelwerk (Wege des Schwertes) gesehn haben war schon "oookay" und dann kommst du als Magier ja noch mit "Wege der Magie" und dem Zauberbuch. Es erschlägt dich schon vor allem da die Bücher nicht gerade gut geschrieben sind.

War bei Shadowrun 5 etwas "einfacher"
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.11.2024 | 12:11
Shadowrun 5 und DSA dibd unterm Strich aber ähnlich umfangreich.
Ich glaube nicht dass die Leute aus deinem Beispiel weniger ablehnend wären, wenn sie schon etwas Rollenspiel-Erfahrung hätten.
Ich kenne manche der Leute mit denen ich DSA 4.x gespielt habe seit mittlerweile 17 Jahren und auch in den anderen Gruppen habe ich ähnliches beobachtet.
Entweder mag man Regelmonster oder man mag sie nicht. Erfahrung ändert da wenig, nur durch mangelnde Zeit ergibt sich später irgendwo noch eine Präferenzverschiebung.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: felixs am 4.11.2024 | 12:20
Der Regelumfang bei DSA/Shadowrun war nie ein Problem für Neulinge. Die Trennlinie verläuft an "mag Regelmonster ja/nein", nicht an "Anfänger ja/nein".

Entweder mag man Regelmonster oder man mag sie nicht. Erfahrung ändert da wenig, nur durch mangelnde Zeit ergibt sich später irgendwo noch eine Präferenzverschiebung.

Das glaube ich beides auch. Wobei ich meine, dass die Regeln in der Praxis oft nur teilweise angewendet werden.
Verweise da gern nochmal auf diese Diskussion: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124358.0.html

Ich gehörte damals zu denen, die keine Lust hatten, die Regeln für DSA 4 zu kaufen und zu lesen. Mir hat DSA 3 gereicht. Andererseits war mir DSA 4 auch mehr oder weniger egal, weil die Regeln eh nur für die Figurenerschaffung wirklich angewandt wurden (in der Gruppe, in der ich mitgespielt habe). Ansonsten hat man sich darüber gefreut, wieviel Zeug und wieviel Möglichkeiten es gibt - aber Anwendung hat das nicht gefunden.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.11.2024 | 13:05
Ich kann mich an Spieler erinnern, die gerade nicht den Unterschied zwischen Sjepengurken und Gradnochsjepengurken forderten
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 4.11.2024 | 13:08
Shadowrun 5 und DSA dibd unterm Strich aber ähnlich umfangreich.
Ich glaube nicht dass die Leute aus deinem Beispiel weniger ablehnend wären, wenn sie schon etwas Rollenspiel-Erfahrung hätten.
Ich kenne manche der Leute mit denen ich DSA 4.x gespielt habe seit mittlerweile 17 Jahren und auch in den anderen Gruppen habe ich ähnliches beobachtet.
Entweder mag man Regelmonster oder man mag sie nicht. Erfahrung ändert da wenig, nur durch mangelnde Zeit ergibt sich später irgendwo noch eine Präferenzverschiebung.

ein Großes Plus des Shadowrun 5 GRW und DSA 4.1 ... es ist überschaubarer

für Shadowrun 5 hab ich das GRW klein, nett... beisst nicht. Die Zusatzbände haben irgendwie mehr fluff als wirklich krass neue "Regeln" drin gehabt. Also EIN Buch das dank Farbe und Aufteilung einfacher zu lesen war. Wenn man die Kurzgeschichten aus dem Regelwerk kickt ist das GRW sogar nochmal kleiner.

Und jetzt nimmst du dir Wege des Schwertes her und schaust dir das an. Das ist einfach MEHR Text...purer Text... mit vielen Zahlen und es wirkt einfach massiv.

ich habe bei Shadowrun 5 kein extra Buch NUR für die Charaktererschaffung kein eigenes Buch NUR für die Magieregeln da die im eigentlichen Regelbuch gar nicht drin sind.

Es wirkt halt "verdaulicher". Ein Weg den ja DSA 5 gehen wollte mit "ja also GRW und Almanach reicht" aber dann "ja aber wenn ihr den Regionalband da habt dann braucht ihr schon Magie I-III und für das Abenteuer ebenfalls" ausgeufert ist.


Ich gehörte damals zu denen, die keine Lust hatten, die Regeln für DSA 4 zu kaufen und zu lesen. Mir hat DSA 3 gereicht. Andererseits war mir DSA 4 auch mehr oder weniger egal, weil die Regeln eh nur für die Figurenerschaffung wirklich angewandt wurden (in der Gruppe, in der ich mitgespielt habe). Ansonsten hat man sich darüber gefreut, wieviel Zeug und wieviel Möglichkeiten es gibt - aber Anwendung hat das nicht gefunden.


also habt ihr:
keine Sonderfähigkeiten, Manöver, Magisches zeug usw genutzt?? also genau das was DSA 4 ausmacht??
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: felixs am 4.11.2024 | 13:32
also habt ihr:
keine Sonderfähigkeiten, Manöver, Magisches zeug usw genutzt?? also genau das was DSA 4 ausmacht??

Die Antwort ist "teilweise". Ich erinnere mich nicht genau, aber es war so, dass die Regeln halt überflogen, von einigen auch etwas genauer gelesen wurden und man dann in der Spielpraxis vielleicht daran gedacht hat, "dass da noch was war", vielleicht auch nicht. Und wenn man daran gedacht hat, dann hat man das vielleicht nach den richtigen Regeln gespielt, oder irgendwas ähnliches improvisiert, weil die Regeln zu kompliziert waren.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darilon am 4.11.2024 | 14:02
Ich denke ein Punkt ist auch, wie wird man an die Regeln rangeführt?
Als ich mit SR5 (oder DSA) angefangen habe gab es erstmal nur das GRW. Und 1 Jahr später dann die erste Erweiterung und 6 Monate danach die nächste Erweiterung. Man kriegt dann die Regeln in verdaulicheren Häppchen und wenn dann die Lust da ist, mal was Neues zu machen, kommt der nächste Band.
Kommt ein Neuling 10 Jahre später in eine Gruppe, die mit "allen" Regeln spielt, wird der dann von den Zusatzregeln aus 37 Extrabänden überfahren, mit denen die Gruppe mittlerweile spielt.

Das ist irgendwo auch ein Problem von Kaufsystemen, wo einem direkt am Anfang alle Möglichkeiten offen stehen. Klassensysteme, wo man sich erstmal nur für eine Klasse entscheiden muss und dann pro Stufenaufstieg eine Handvoll Optionen hat, führt einen Neuling da besser ran.
Bei Kaufsystemen, müssten die Gruppen mit neuen Spielern tatsächlich auch erstmal mit wenig Regeln spielen und die dann nach und nach erweitern. Dagegen wehren sich dann aber die alten Hasen in der Gruppe, die nicht auf die Rosinen aus den ganzen Erweiterungen verzichten wollen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Korig am 4.11.2024 | 14:29
Ich bin nicht mit DSA sozialisiert worden und habe es dann tatsächlich immer nur nebenbei mitbekommen. Über die Welt hatte ich viele gutes gehört und hier und da mal in ein Videospiel reingeschaut und mit auch für DSA 5 die Grundregeln mal angeschaut.

Für mich war aber immer klar, mit dem Regelwust, spiele ich das nicht und das Setting schien mit dann nicht besonders genug, um die Arbeit aufzuwenden, dass Ganze in ein anderes System zu transportieren. Ich besitze tatsächlich nur 1 PDF des GRW.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 4.11.2024 | 14:56
@Zanji:

Ja, das SR5 GRW in der Kompaktvariante war zum Einstieg in der Tat eine ganz tolle Sache. Insbesondere auch wegen dem Preis. 10€ ist halt absolute "nimmt man mal mit" Preisgestaltung. Das haben sich in meiner damaligen Runde auch Spieler gekauft die sonst kein Geld für sowas ausgeben und bei mir stehen zwei Exemplare im Schrank obwohl ich bereits die große Version des RW hatte.
Sowas bräuchte DSA mMn auch.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 4.11.2024 | 15:03
Also das DSA 5 Grundregelwerk kostet als Paperback 20,- € und deckt in etwa das Gleiche ab, wie damals das Shadowrun 4 GRW. Ja es sind nicht alle drölfzig DSA 4 Professionen drinn. Aber damit kommt man tatsächlich recht weit und über die Regelwiki ist ein überwiegender Teil der Regeln kostenfrei für jeden Verfügbar. Das ist im Rahmen des Möglichen schon nicht sooo schlecht. Ich würde trotzdem eher Ilaris für Aventurien nutzen
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 4.11.2024 | 16:08
Ich leite D&D5 und OSR meist in Aventurien. Wobei ich allerdings nicht versuche aventurische Mechaniken, Zaubersprüchen oder gar Klassen einzubauen. Ich stülpe den Fluff einfach drüber.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Kreggen am 4.11.2024 | 18:10
Ich habe DSA 25 Jahre lang fast ausschließlich gespielt und geleitet, 2. 3 und 4. Edition. 2014 habe ich dann aus privaten Gründen DSA den Rücken gekehrt. In meinem Online-Spielrunden-Freundeskreis wurde vor ungefähr einem Jahr der Wunsch geäußert, DSA zu spielen. Ich hab dann als Mitspielender JA gesagt und es macht großen Spaß, wenn man es nicht bis ins kleinste tiefste Regeldetail ausspielen möchte. Erst heute hab ich wieder gemerkt, dass es immer noch DSA-Fanatiker gibt, die mit Mistgabeln und Fackeln auf einen losgehen, wenn man ihnen sagt, in meiner Runde machen wir das so und so und haben damit sehr viel Spaß, dann ist man ein Ketzer und wird auch noch beschimpft.
Da bin ich froh, dass ich nur oberflächlicher Casual-Spieler bin.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tarinyon am 4.11.2024 | 18:23
Ich finde, es sagt doch einiges aus, dass DSA am erfolgreichsten war, als es ein (in einigen Bereichen innovativer) D&D-Klon war. An diese Popularität ist man ja nie wieder rangekommen, Vorherrschaft von DSA in den 90ern hin oder her. Und wenn man nun die Neuheiten von Ulisses durchschaut und mal die ganzen Crowdfunding-Produkte weglässt, was bleibt übrig? Reprints (v.a. DSA 1 und DSA 2) und sogar neue (!) Abenteuer für DSA 1. Ich denke, wenn man diesen Weg weiter beschreitet, hätte DSA meiner Meinung nach eine echte Chance, auch in der Zukunft gezockt zu werden. Fluff und Regeln in kleinen Dosen in Abenteuern, das funktioniert doch derzeit sowohl bei D&D als auch bei den anderen populären System super. Und was mir am besten daran gefallen würde: das Abenteuer erleben würde endlich mal wieder im Vordergrund stehen, und nicht endlose Debatten über Metaplot, Mythologie blabla und das Lehenssystem. Der Kontinent heißt Aventurien, Herrschaftszeiten!
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.11.2024 | 18:25
DSA innovativ. Wo, wann und wie?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tarinyon am 4.11.2024 | 18:29
DSA innovativ. Wo, wann und wie?

Es ist eines der ersten großen Rollenspiele, das ein Setting im Regelbuch dabei hatte. Und es hat (gezwungenermaßen durch die Angst vor TSRs Anwälten) das Rollenspiel angloamerikanischer Prägung in die deutsche Kultur überführt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Irian am 4.11.2024 | 18:39
Ich würde aber zu behaupten wagen, dass die Popularität von DSA hauptsächlich daher kam, weil es mal in jedem halbwegs gut sortierten Spielwarenladen erhältlich war. Das war halt eine deutlich niedrigere Einstiegshürde als andere, die es "nur" im Rollenspiel-Laden gab. Dadurch fanden natürlich deutlich mehr Leute zu DSA und das sorgte für ne starke Basis an Spielern von denen das System - imho - auch jetzt noch etwas zehrt. Wenn ich z.B. die Shadowrun-Romane nicht gefunden hätte, hätte ich das System als Kind nie gekannt, einfach weil es im Ort keinen Laden gab, wo man mal das ganze Angebot hätte sehen können. DSA hingegen gab's im Spielwarengeschäft.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tarinyon am 4.11.2024 | 18:54
Das mag alles sein. Aber wenn du heute DSA in den Müller stellst, dann wird das keine Sau kaufen, weil du nicht mit einer Box loslegen kannst, sondern einen (oder mehrere) fette Wälzer kaufen musst. Was es im Müller stattdessen gibt, ist die Starterbox von D&D 5 (auslaufend). Um massenkompatibel zu sein, braucht man ein Produkt, das easy to learn/use, hard to master ist. So wie Magic. Das gibt es auch in jedem Spielwarenladen.

Was meiner Meinung auch ne wichtige Rolle spielt für die Zugänglichkeit, ist die Vertrautheit: heute kann man natürlich ohne Probleme D&D an die Massen verkaufen, aber ob das in den 80ern so eingeschlagen hätte wie DSA - ich weiß es nicht. Und selbst heute ist D&D ja nicht mal ansatzweise so populär wie seinerseits DSA. Wenn man überlegt, dass die in knapp 4 Jahren 100.000 DSA 1 Boxen vertickt hat bei einer Bevölkerung von ca. 60 Mio., dann ist das doch ein wahnsinniger Erfolg. Ich würde sogar behaupten, dass DSA relativ gesehen damit erfolgreicher war als D&D. Und der Schlüssel lag u.a. wohl auch darin, dass es speziell für eine Zielgruppe zugeschnitten, die halt nur in 3 Ländern auf der Welt lebt.

Edit: Dazu gehört, denke ich auch noch, dass DSA in Deutschland nicht als Buchprodukt rüberkam (da hat sich ja Schmidt Spiele gegenüber Fuchs, Kiesow und Alpers durchgesetzt, die ein Buchprodukt wollten). Und ich glaube, dass das essentiell für den Erfolg in der "Brettspielnation" Deutschland ist. Fast jede Familie hat ein Brettspiel daheim, aber Bücher musst du lange suchen. Wenn die Bücher in einer Box versteckt werden ist die Hürde IMHO viel niedriger.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 4.11.2024 | 19:21
Fast jede Familie hat ein Brettspiel daheim, aber Bücher musst du lange suchen.

Echt? Mehr Haushalte mit Brettspielen als mit Büchern? Ihr seid ja echt ein drolliges Volk!
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: klatschi am 4.11.2024 | 19:27
Sehe ich auch wie tarynion.

Dazu kommt noch ein anderer Punkt: Selbst Fachläden haben inzwischen zT ein Problem damit, DSA5 gescheit anzubieten. Der Laden meines Vertrauens meinte, dass der richtig zahlwillige Teil der Käuferschaft, die Sammler, größtenteils schon durch die Crowdfundings bedient werden. Und danach? Gleichzeitig kostet das System zu viele Regalmeter, um es vernünftig anzubieten und man hat dann zT Ladenhüter eingekauft, die ewig rumstehen.
Im Grunde genommen stellt Ulisses aus meiner Sicht den Läden mit ihrer Verkaufspraxis ein Bein, und macht es Ihnen noch schwerer, das Sortiment anzubieten, weil es so viel gibt.

Ich wollte aus Nostalgie mal weiter nach Aventurien abtauchen und fühlte mich als Mensch, der im Hobby aktiv ist, erschlagen. Dann bleibe ich lieber bei DSA 3 😃
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 4.11.2024 | 19:38
Ich wollte aus Nostalgie mal weiter nach Aventurien abtauchen und fühlte mich als Mensch, der im Hobby aktiv ist, erschlagen. Dann bleibe ich lieber bei DSA 3 😃

Dafür gibt es halt die regelfreien Regionalbände.

Nicht, dass ich die jetzt so spannend finde...

Mir persönlich sind dungeonige (meist alte) DSA-Abenteuer lieber. Die schaffen für mich den Spagat zwischen reichhaltigem und passendem Bildmaterial (oft zu den meisten Räumen) und brauchbarer Strukturierung bei kürzerer Spieldauer.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.11.2024 | 19:40
Es ist eines der ersten großen Rollenspiele, das ein Setting im Regelbuch dabei hatte. Und es hat (gezwungenermaßen durch die Angst vor TSRs Anwälten) das Rollenspiel angloamerikanischer Prägung in die deutsche Kultur überführt.
Midgard AiM sind älter
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 4.11.2024 | 19:43
Sehe ich auch wie tarynion.

Dazu kommt noch ein anderer Punkt: Selbst Fachläden haben inzwischen zT ein Problem damit, DSA5 gescheit anzubieten. Der Laden meines Vertrauens meinte, dass der richtig zahlwillige Teil der Käuferschaft, die Sammler, größtenteils schon durch die Crowdfundings bedient werden. Und danach? Gleichzeitig kostet das System zu viele Regalmeter, um es vernünftig anzubieten und man hat dann zT Ladenhüter eingekauft, die ewig rumstehen.
Danach kommt erstmal der Collectors Club, der die Stammkundschaft bedient.
Bei meinen Gesprächen mit verschiedenen Händlern wurde immer mal wieder angesprochen, dass sich DSA bei Händlern schlecht verkauft, weil die Spielerschaft direkt beim Verlag kauft. Und Laufkundschaft steuert eher D&D an.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: AlucartDante am 4.11.2024 | 19:51
DSA innovativ. Wo, wann und wie?

Ach diese DSA Hotzenplotzigkeit kannte ich nirgendwo anders. Das man eine Welt mit sovielen Leuten durch das Baroniespiel soweit ausgestaltet, kannte ich davor nicht. Entsprechend kannte ich Kampagnen wie die Borbaradkampagne auch vorher nicht aus anderen Rollenspielen. Entsprechend gibt es heute eine Welt, die weit ausgestaltet ist und in die viele Leute ihr Herzblut gesteckt haben.

Wenn nicht ein deutsches Rollenspiel groß machen an sich schon innovativ war.

--

Ulissis hat mit DSA3 mit Wege der Helden großartig gestartet - mehrere Bücher zu einem machen -, worauf man gut aufbauen konnte. Dann aber statt aufbauen eher auf ein DSA melken umgestellt - ein Buch in mehrere aufteilen -.

Ich mochte DSA4 und DnD3, aber anstatt DSA4 ähnlich wie DnD5 zu machen, hat man eher versucht in eine Pathfinder2 Richtung zu gehen: Alles möglichst viel komplizierter als DSA4 und die Regeln und Klassen in möglichst viele verschiedene Bücher, damit man mehr verkauft. Allerdings macht Pathfinder das relativ gut, weil es für Spieler geschrieben wird. DSA macht das deutlich schlechter und scheint inzwischen eher auf Sammler abzuzielen.
-> Und man ist damit eben nicht einstiegsfreundlich.
-> Und man verkauft an Händlern vorbei.

Dann geht die Marke aber langfristig vielleicht nicht in eine gute Richtung. Wenn DSA nicht mit DSA6 eine Wende einlegt, befürchte ich, dass DSA auch nicht mehr groß zurück kommen kann...

Man muss sich auch fragen, ob Aventurien noch heutigen Ansprüchen genügt. Aufgrund seiner Geschichte ist es wenig anpassungsfähig. Damals war es absolut großartig und ich verbinde mit keiner anderen Welt so viele tolle Gefühle und Erinnerungen. Aber heute haben wir 2020 und die Ansprüche an eine moderne Fantasywelt haben sich geändert. Manche Leute wollen nicht in einer Retrowelt spielen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.11.2024 | 20:14
Ach diese DSA Hotzenplotzigkeit kannte ich nirgendwo anders.
das stinnt, an diese panthergleiche Eigenschaft dachte ich nicht

Zitat
Das man eine Welt mit sovielen Leuten durch das Baroniespiel soweit ausgestaltet, kannte ich davor nicht
.Follow

Zitat
Entsprechend kannte ich Kampagnen wie die Borbaradkampagne auch vorher nicht aus anderen Rollenspielen.
TEW, Time of Troubles, War of the lance


Zitat
Wenn nicht ein deutsches Rollenspiel groß machen an sich schon innovativ war.
Midgard?

--

Zitat
Zitat
Ulissis hat mit DSA3 mit Wege der Helden großartig gestartet
-war das nicht 4.1 und hatte da vorher nicht FanPro schon die Weichen gestellt?
 
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Megavolt am 4.11.2024 | 20:44
Ich sehe persönlich in meinem erweiterten Umfeld relativ viel DSA und halte es für recht beliebt. Es ist aber so, dass die Leute heute mit DnD ins Hobby einsteigen, für die ist DSA dann häufig ein Ausflug. Wo also die ganzen DSA-Spieler herkommen, kann ich nicht sagen. Möglicherweise sind sie ein regionales Phänomen.

An mich wird immer mal wieder herangetragen, ich möge doch mal was meistern, was ich dann auch meistens tue. Ich bin aber gedanklich im Literaturkosmos von DSA 4.1 hängen geblieben. Das reicht auch dicke, das ist so viel Kram, das kann kein Mensch alles bespielen, da bin ich für alle Zeiten gut versorgt.

Die Regeln von DSA sind mMn nicht mehr zeitgemäß, aber freilich sind sie für Barbiespiel absolut geeignet und man kann damit wohl auch gut herumtüfteln. Sie wirken auch, als seien sie sehr im Lore verankert, so dass man da als Aventurienkenner vermutlich eine gewisse Befriedigung erlebt. Das sind ja schon mal drei substanzielle Pluspunkte für drei unterschiedliche Arten von Regelnutzern.

Persönlich interessiert mich das alles kaum, ich spiele mein DSA in der Praxis mittlerweile als abgeklärtes NuDSA.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 4.11.2024 | 21:38
Midgard AiM sind älter

Midgard war halt nicht im Mainstreamvertrieb. DSA hat Rollenspiel im deutschen Sprachraum in den Mainstream geholt und auch genügend 10jährige erreicht.

Abgesehen davon finde ich war eine vereinheitlichte Grundmechanik bei Mut zur Einfachheit 1984 schon recht innovativ. W20-Roll-Under! Das war es eigentlich schon.

So weit war D&D erst 2000 mit der dritten Edition, und dann natürlich überhaupt nicht einfach.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 4.11.2024 | 21:49
Einfache Regeln gehen ja auch mit DSA1, Illaris selbst Dungeonslayer Regeln gibt es für DSA.
Und hier gab es auch D&D Regeln für DSA, die ja bald als das neue Myranor kommen.

Illaris scheint ziemlich beliebt, es gibt wohl schon das Bedürfnis nach simpleren Regeln.
Myranor/D&D da bin ich mal gespannt, was sich und ob sich da noch was entwickelt.

Edit: Autokorrektur korrigiert
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 4.11.2024 | 22:38
Midgard war halt nicht im Mainstreamvertrieb. DSA hat Rollenspiel im deutschen Sprachraum in den Mainstream geholt und auch genügend 10jährige erreicht.

Abgesehen davon finde ich war eine vereinheitlichte Grundmechanik bei Mut zur Einfachheit 1984 schon recht innovativ.
Runequest 1978?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Auribiel am 4.11.2024 | 23:25
Bin gerade nach Ausflügen zu DnD, Fantasy Age, Fate und SaWo wieder bei DSA gelandet, genauer: DSA3. Und im Bekanntenkreis gibt es auch würd sagen 2/3 DSA-Spieler zu 1/3 DnD bzw. andere.

Bekanntenkreis erstreckt sich über RLP und NRW.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 5.11.2024 | 04:18
Runequest 1978?

Diskutieren wir das am besten hier weiter (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122187.275.html#msg135065691).
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Managarmr am 5.11.2024 | 07:48
Midgard AiM sind älter
Midgard war aber ausserhalb einer Gross- oder Universitätsstadt damals nicht zu bekommen. Während DSA v.a. ab 2te Ed. wirklich in jedem Karstadt/Kaufhof/Müller und den Spielzeugläden in Städten auftauchte.
Internet gab es nicht, und Versandgeschäfte wie FanPro musste man ja auch überhaupt erstmal entdecken.
Wohnte damals in der Provinz, trotzdem kein Problem sich mit DSA einzudecken. Älterer Bruder konnte über irgendwelche Kontakte das Midgard Grw ausleihen. (Keine Ahnung welches das war, glaube noch zu DSA1 Zeiten, wahrscheinlich Midgard 2, aus der dunkeln Erinnerung war das ein grünes(?) Buch). Fanden das damals aber nicht so spannend, verglichen mit DSA.
Stieg dann aus DSA aus als Shadowrun kam. Heftiger, man konnte graue Charaktere spielen. Und DSA wurde teileise etwas lächerlich, zB der krampfige Versuch, Bahilo als Westernabklatsch darzustellen.

Hätte heute überhaupt nicht die Zeit und Lust neu so tief in einen massiven Regelwust wie die heutigen DSA ed einzusteigen. Gilt aber auch für jetziges Shadowrun.
DSA Proben sind auch zu kompliziert, zumindest wenn man mehr Storyteller und atmosphärisches Theater of the Mind spielt. Wenn man jedesmal erst ordentlich rumrechnen und Würfel sortieren muss zerstört das die Suspension of Disbelief.
Spielt man taktisch mag das etwas anderes sein. Wie gross ist aber die Schnittgruppe zwischen

-denen die kleinteilige mm-genaue Kämpfe und
-denen die eine extrem detaillierte Welt voller Intrigen  und wichtiger NPCs und 20 Millionen Hintergrundbänden und 40 Jahre Zeitlinie haben wollen?

Spielt man extrem taktische Fantasy,  ist man vermutlich mehr an "Dungeons"/Kriegsschauplätzen interessiert und der Hintergrund der Welt ist relativ egal.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 5.11.2024 | 07:57

 TEW, Time of Troubles, War of the lance


bis auf War of the Lance gab es keine komplett ausgestalteten fertige Kampagne mit der Spielleiter gleich was machen konnten, dazu noch zich Artikel in einer fiktiven Zeitung :)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 08:02
Minus vielleicht Zeitung war das genau das was The Enemy Withhin gemacht hat, lange vor Borbele
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 5.11.2024 | 08:04
Ein Problempunkt von DSA ist auch, dass es sich nur sehr schlecht für Let's Plays eignet (weshalb Orkenspalter TV z.B. ja auch eine eigene DSA-Variante für Online-Runden entwickelt haben).
Let's Plays sind aber für viele, ich behaupte sogar mal den Großteil, der Neulinge heutzutage der Einstieg ins Hobby.

Myranor/D&D da bin ich mal gespannt, was sich und ob sich da noch was entwickelt.
Also ich bin kräftig am entwickeln  ;D
Der neueste Werkstattbericht ist übrigens gerade online gegangen: https://www.uhrwerk-verlag.de/myranor-werkstattbericht-2-november-2024/
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 5.11.2024 | 08:12
Minus vielleicht Zeitung war das genau das was The Enemy Withhin gemacht hat, lange vor Borbele

JETZT weis ich was du mit TEW meinst.

najaaaa die TEW wurde ja nie so WIRKLICH beendet da sämtliche Versuche irgendwie so halbgar waren. Empires in Flame  war ja auch nur so "mist wir müssen das jetzt beenden wenn wir das nochmal neu rausbringen wollen"

aber ja ok :) die war früher


Ein Problempunkt von DSA ist auch, dass es sich nur sehr schlecht für Let's Plays eignet (weshalb Orkenspalter TV z.B. ja auch eine eigene DSA-Variante für Online-Runden entwickelt haben).
Let's Plays sind aber für viele, ich behaupte sogar mal den Großteil, der Neulinge heutzutage der Einstieg ins Hobby.
Also ich bin kräftig am entwickeln  ;D
Der neueste Werkstattbericht ist übrigens gerade online gegangen: https://www.uhrwerk-verlag.de/myranor-werkstattbericht-2-november-2024/

eben durch das "ich muss dreimal würfeln und gegenchecken" und Kämpfe die halt dank Aktiver Parade nochmal in die Länge gezogen werden. Was dann witzigerweise immer das Argument in DSA Foren ist "ja DSA ist halt nicht auf Kampf auf" ... hat aber seit DSA 4 zich Kampfmanöver spendiert bekommen und ein extra Regelwerk das sich NUR mit Kampf beschäftigt was ich immer witzig fand.

Ein anderes "Problem" ist halt auch für Neueinsteiger hast du halt erstmal echt ne Hürde. Zwar hat DSA auch eine Einsteigerbox die sogar erweitert werden kann  die kostet halt 40 Öcken. ... das ist fast der Preis des Grundregelwerkes.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: 8t88 am 5.11.2024 | 08:46
Ich bin dankbar für meine Erinnerungen an DSA. (Bin Rollenspieler 2ter Generation, meine Eltern spielten DSA 1.)
Ich selber hab den Weg mit der DSA 3 Basisbox gemacht, die ja DSA 1 und 2 Beeinhaltet hatte. Aber nun ist auch gut für mich.

DSA 4 hab ich noch so halbherzig mitgemacht.

Aber das System passt absolut nicht mehr zu mir. Es ist einfach zu viel Blabla für zu wenig Tamtam. (etwa 2000+ Seiten Regelkern sind mir zu viel heutzutage)

Metaplot war noch nie was was ich viel benutzt habe.
Das Setting hat mich auch noch irgendwo verloren, da das Regelsystem sehr zum Spielgefühl beigetragen hat und es einfach andere Dinge gibt die für mich interessanter sind / andere Geschmacksrichtungen von Fantasy, oder halt kein Fantasy.

Der Aufwand des Regelsystems, sei es CHaraktererschaffung, spielen, oh je, kämpfe, oder was cooles zu machen... ney, ich bin raus.

Ich wünsche jedem viel Spaß der das noch spielt, aber ich bin auch der Meinung dass DSA heilbar ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 5.11.2024 | 09:06
Natürlich können wir das jetzt ewig mit allen englischsprachigen Systemen und Kampagnen vergleichen.

Im Endeffekt hat DSA halt für 95% der erreichbaren Spielerschaft totales Neuland eröffnet - als erstes Rollenspiel, das sie jemals sahen. Und das lag erstmals am professionellen Marketing und Vertrieb - womit sie natürlich auch die ersten im deutschen Sprachraum waren.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 5.11.2024 | 09:07
Natürlich können wir das jetzt ewig mit allen englischsprachigen Systemen und Kampagnen vergleichen.

Im Endeffekt hat DSA halt für 95% der erreichbaren Spielerschaft totales Neuland eröffnet - als erstes Rollenspiel, das sie jemals sahen. Und das lag erstmals am professionellen Marketing und Vertrieb - womit sie natürlich auch die ersten im deutschen Sprachraum waren.
Zustimmung.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Sphinx am 5.11.2024 | 09:27
Ich bin aktuell am überlegen ob ich das Setting nicht wieder etwas bespielen möchte. Ich leite aktuell lieber vorgefertigte Abenteuer und hab jetzt jahrelang DnD geleitet was echt kampflastig ist in den geschriebenen Abenteuern. Dann der Systemwechsel auf Pathfinder 2 mit dem ich zufrieden bin, aber auch hier hab ich jetzt ein paar Abenteuerpfade geleitet und muss sagen...extrem viel Kampf.
Da bietet DSA in den Abenteuern die ich im Kopf hab erheblich mehr was nichts mit Kämpfen zu tun hat.

Und ich hab noch ein paar DSA Abenteuer hier liegen die ich noch nie gespielt hab, die mir aber ganz gut gefallen vom Story Fluss. Deshalb reift gerade die Idee diese Abenteuer mit PF2 Regelwerk durchzuspielen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: unicum am 5.11.2024 | 09:51

najaaaa die TEW wurde ja nie so WIRKLICH beendet da sämtliche Versuche irgendwie so halbgar waren. Empires in Flame  war ja auch nur so "mist wir müssen das jetzt beenden wenn wir das nochmal neu rausbringen wollen"


Doch von Cubical 7 ;)

Wobei ich auch das Alte als durchaus abgeschlossen erachtet habe, zugestanden es hatte Löcher aber meine Spieler haben sich 3x nicht wirklich daran gestört (okay something rotten ... war zum grossteil wirklich rotten)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: AlucartDante am 5.11.2024 | 11:45
-war das nicht 4.1 und hatte da vorher nicht FanPro schon die Weichen gestellt?

ups sorry, ja genau meinte ich. Ob die Idee zum Buch noch bei Fanpro entstanden ist, weiß ich nicht. Aber die 4.1 war ja dann schon nicht mehr fanpro im Gegensatz zu 4.0
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ninkasi am 5.11.2024 | 12:00
... Fluff und Regeln in kleinen Dosen in Abenteuern, das funktioniert doch derzeit sowohl bei D&D als auch bei den anderen populären System super. Und was mir am besten daran gefallen würde: das Abenteuer erleben würde endlich mal wieder im Vordergrund stehen, und nicht endlose Debatten über Metaplot, Mythologie blabla und das Lehenssystem. Der Kontinent heißt Aventurien, Herrschaftszeiten!

Von Regeln in Abenteuern halte ich gar nichts. Fluff nur in wirklich kleinen Dosen. Das Wichtige sollte ins Regelbuch bzw Settingbuch.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: AlucartDante am 5.11.2024 | 12:36
eben durch das "ich muss dreimal würfeln und gegenchecken" und Kämpfe die halt dank Aktiver Parade nochmal in die Länge gezogen werden. Was dann witzigerweise immer das Argument in DSA Foren ist "ja DSA ist halt nicht auf Kampf auf"

Das ist wirklich kein gutes Argument. Die Idee von Systemen mit aktiver Parade - gab es ja auch bei Shadowrun - ist ja eher Kampf genauer, vielseitiger und besser simulieren zu können. Außerdem verringert es die Tödlichkeit. All das braucht es nur, wenn Kampf relevant ist.

Im neuen DSA5 mit den geringen Paradewerten erscheint mir das System der aktiven Parade nicht mehr den Aufwand wert. Der Kampf in DSA3 hingegen war oft mega langweilig dadurch. Und trotz alledem mag ich die aktive Parade auch irgendwie.
Aber es wirkt ein bisschen aus der Zeit gefallen. Ich habe den Eindruck, dass es heute weniger beliebt ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 5.11.2024 | 12:51
Auf die Gesamtdauer eines DSA-Kampfes war die aktive Parade nun wirklich nicht das Problem, das sind ein paar Sekunden. Was hingegen richtig viel Zeit kostet sind Spieler die ewig lang rumüberlegen was sie denn nun für Manöver machen, die dann auch noch nachlesen müssen und am Ende dann auch gar keinen Peil haben was die Effekte eigentlich genau bewirken.
Dazu Zauber die dafür sorgen dass ein Magier erstmal mehrere Kampfrunden nichts macht und je nach Edition und verwendeter Regeltiefe ein extrem schlechtes Verhältnis von aufgewendeter Zeit zu Effekt in Relation zur Lebensenergie des Ziels.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Grubentroll am 5.11.2024 | 12:52
Wäre es wieder 1986, und mein Kumpel hätte mir die DSA5 statt den DSA1-Regeln in die Hand gedrückt, ich wäre kein Rollenspieler geworden.

Sag ich mal so.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 5.11.2024 | 13:30
Außerdem verringert es die Tödlichkeit.

Ich weiß jetzt allerdings nicht, ob das so das Totschlagargument ist.

 8]
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 5.11.2024 | 13:33
Ich bin aktuell am überlegen ob ich das Setting nicht wieder etwas bespielen möchte. Ich leite aktuell lieber vorgefertigte Abenteuer und hab jetzt jahrelang DnD geleitet was echt kampflastig ist in den geschriebenen Abenteuern. Dann der Systemwechsel auf Pathfinder 2 mit dem ich zufrieden bin, aber auch hier hab ich jetzt ein paar Abenteuerpfade geleitet und muss sagen...extrem viel Kampf.
Da bietet DSA in den Abenteuern die ich im Kopf hab erheblich mehr was nichts mit Kämpfen zu tun hat.

Und ich hab noch ein paar DSA Abenteuer hier liegen die ich noch nie gespielt hab, die mir aber ganz gut gefallen vom Story Fluss. Deshalb reift gerade die Idee diese Abenteuer mit PF2 Regelwerk durchzuspielen.

ähm... streich die Kämpfe doch einfach raus?? O_o die meisten Pfade sagen doch dann eh "ab hier sollten die Spieler Stufe X haben" oder hat PF2 kein Milestone Leveling?

(ist OT aber ich spiel grad den Strange Aeons Abenteuerpfad mit Schatten des Dämonenfürsten und streich da ordentlich. Random Encounter gabs bisher keine, seltsame Kampfbegegnungen auch nicht. Teilweise werden ganze Szenen / Kapitel geschmissen :D )


Auf die Gesamtdauer eines DSA-Kampfes war die aktive Parade nun wirklich nicht das Problem, das sind ein paar Sekunden. Was hingegen richtig viel Zeit kostet sind Spieler die ewig lang rumüberlegen was sie denn nun für Manöver machen, die dann auch noch nachlesen müssen und am Ende dann auch gar keinen Peil haben was die Effekte eigentlich genau bewirken.
Dazu Zauber die dafür sorgen dass ein Magier erstmal mehrere Kampfrunden nichts macht und je nach Edition und verwendeter Regeltiefe ein extrem schlechtes Verhältnis von aufgewendeter Zeit zu Effekt in Relation zur Lebensenergie des Ziels.

das Ding mit der aktiven Parade so wie es DSA macht: Es ist unheimlich frustig. Du triffst mal (auf niedriger Stufe) und bist voll happy und dann pariert der Gegner und das war sinnfrei. Oder er pariert nicht und dann machst du kaum Schaden. In höheren Stufen wird das ja (in DSA 3 aber auch in DSA 4.1) nicht besser. In letzterem hast du dann ja nur die Möglichkeit über Manöver da richtig was zu reissen. Das meinte ich


Wäre es wieder 1986, und mein Kumpel hätte mir die DSA5 statt den DSA1-Regeln in die Hand gedrückt, ich wäre kein Rollenspieler geworden.

Sag ich mal so.

Ich glaub das ging jedem so mit den "einfacheren" Boxen. Ich bin mit DSA 3 "Helden des schwarzen Auges" Box mit RPG in Berührung gekommen und wenn man bedenkt wie wenig "Regeln" das Spiel damals hatte (selbst mit MSZ und GMG) vs heute
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 5.11.2024 | 13:35
Ich denke, die Grundlage, ob man die aktive Parade mag/braucht/haben will ist, wie weit man mit Abstraktion zurecht kommt. Das gleiche gilt für die Rüstungsregelung.

DSA ist ein simulationistisches System. Es versucht (!) "reale" Bedingungen mit Regeln nachzubilden. Trifft mein Schlag, kann mein Gegner abwehren, mache ich genug Schaden, um die Rüstung zu "durchschlagen" (wie weit letzteres realistisch ist, ist wiederum Diskussionssache, aber das ist ein eigenes Thema)?
Jeder Schritt wird durch eine Regel und einen Wurf abgebildet. Dadurch ist es relativ leicht nachvollziehbar. Aber auch langwierig. Und da jeder Wurf zum Ende der Abfolge führen kann, passiert öfter mal nichts und das zieht den Kampf in die Länge.

Andere Systeme abstrahieren stärker. Der Angriffs-Würfelwurf entscheidet, ob mein Angriff zu einem Erfolg (Schaden) führt. Dabei ist es aber grundlegend egal, wie das innerweltlich abläuft. Rutsche ich aus, weicht mein Gegner aus, pariert er, gleitet mein Schlag von der Rüstung ab, finde ich eine ungerüstete Schwachstelle oder durchschlage ich tatsächlich die Rüstung? Das sind hier gänzlich innerweltliche Faktoren. Der Würfelwurf bildet nur die Gesamt-Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffes ab, nicht mehr und nicht weniger.

Persönlich bin ich mehr ein Anhänger der zweiteren Herangehensweise, weil ich glaube, dass auch der "simulationistische" Ansatz von DSA nur eine Illusion ist und noch dazu eine (für mich) unnötige. Aber manche können sich mit der DSA-Weise eben eher vorstellen, was abläuft und erhalten damit für sich stärkere Immersion. Wie so oft ist es eine Sache von Vorlieben und Graden. Dune 2D20 abstrahiert mir persönlich z.B. zu sehr, so dass meine Immersion bricht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tarinyon am 5.11.2024 | 14:04
Von Regeln in Abenteuern halte ich gar nichts. Fluff nur in wirklich kleinen Dosen. Das Wichtige sollte ins Regelbuch bzw Settingbuch.

Mit Regeln in Abenteuern meine ich auch nicht, dass jetzt da in jedem AB Regeln reinmüssen. Ich meine eher so Sachen wie: Wir haben hier ein Solo-Abenteuer für Ritter ("Wind über Weiden") und hintendrin ist noch ein Held, der Heldentyp Ritter ist. Oder eben so kleine Sonderregeln in Abenteuern, wenn man sie braucht. Dann könnte man auf die ganzen Kompendien mit Sonderregeln für Friseure oder für Deichbauer verzichten - ja, so etwas gibt's in DSA 5.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 5.11.2024 | 14:14

das Ding mit der aktiven Parade so wie es DSA macht: Es ist unheimlich frustig. Du triffst mal (auf niedriger Stufe) und bist voll happy und dann pariert der Gegner und das war sinnfrei. Oder er pariert nicht und dann machst du kaum Schaden. In höheren Stufen wird das ja (in DSA 3 aber auch in DSA 4.1) nicht besser. In letzterem hast du dann ja nur die Möglichkeit über Manöver da richtig was zu reissen. Das meinte ich


Ab 4.x ist die aktive Parade ein Teil des Gesamtsystems den man als genau das nutzen muss, nicht als isoliertes Modul.
Ein Kreuzblock in einen gezielten Stich oder eine Windmühle eines Paradelastig gebauten Schwertkämpfers beenden einen Kampf signifikant schneller als es mit stumpfen Lebenspunkteabticken möglich wäre.
4.1 hat alle Möglichkeiten um einen Kampf signifikant zu beschleunigen, man MUSS sie aber auch nutzen.
Das ist ein Kritikpunkt den man dann wahlweise dem System oder den Spielern ankreiden kann.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 5.11.2024 | 15:15
Ich hab mit den 3 Boxen ADnD 2nd angefangen (quasi als Autodidakt) und bin dann schnell auf DnD 3rd gewechselt. Zu lesen gab es da auch viel, teuer war es auch. Nach 2 Jahren war ich dann unzufrieden, wurde dann aber glücklich mit DSA4. Es folgten Shadowrun, Earthdawn, DSA 5, DnD 5 und Warhammer 4th

Kurz und gut mich haben viele Regeln nie gestört. Mittlerweile bevorzuge ich zwar eigentlich leichtere Kost á la Dungeon Crawl Classics. Aber in meinem Umfeld werden doch mehr Schwergewichte gespielt. Wir sind aber auch alle in den 90ern rollenspielsozialisiert
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 5.11.2024 | 15:42
Ab 4.x ist die aktive Parade ein Teil des Gesamtsystems den man als genau das nutzen muss, nicht als isoliertes Modul.
Ein Kreuzblock in einen gezielten Stich oder eine Windmühle eines Paradelastig gebauten Schwertkämpfers beenden einen Kampf signifikant schneller als es mit stumpfen Lebenspunkteabticken möglich wäre.
4.1 hat alle Möglichkeiten um einen Kampf signifikant zu beschleunigen, man MUSS sie aber auch nutzen.
Das ist ein Kritikpunkt den man dann wahlweise dem System oder den Spielern ankreiden kann.

und da ist die Krux: du MUSST die ganzen Manöver haben sonst zieht sich der Kampf :-P (hab lang genug DSA 4.1 gespielt und geleitet ich mochte es am Anfang echt aber irgendwann wurde mir es als SL zu viel mich jedes mal bei jedem Abenteuer mit den ganzen Sonderfähigkeiten der Charaktere und NSCs zu befassen gerade weil ich einen Kämpfer in der Gruppe hatte)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 17:03
Empires in Flame  war ja auch nur so "mist wir müssen das jetzt beenden wenn wir das nochmal neu rausbringen wollen"
agree to disagree oder soll ich das mal mit der Qualität der Borbele vergleichen
Kommentar eines DSA RedakteurIn : Nichts wofür wir unsere Charaktere verhunzen wollen
Oder er pariert nicht und dann machst du kaum Schaden. In höheren Stufen wird das ja (in DSA 3 aber auch in DSA 4.1) nicht besser.
und das ist das wirkliche Problem, in anderen Systemen wo ne misslungene Parade ungute Auswirkungen haben kann ist das was anderes
Zitat
In letzterem hast du dann ja nur die Möglichkeit über Manöver da richtig was zu reissen.
Die laut FDS als Ausnahmeaktionen gedacht waren
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 5.11.2024 | 17:07
und da ist die Krux: du MUSST die ganzen Manöver haben sonst zieht sich der Kampf :-P (hab lang genug DSA 4.1 gespielt und geleitet ich mochte es am Anfang echt aber irgendwann wurde mir es als SL zu viel mich jedes mal bei jedem Abenteuer mit den ganzen Sonderfähigkeiten der Charaktere und NSCs zu befassen gerade weil ich einen Kämpfer in der Gruppe hatte)
Alle nicht. Aber ja, einen gewissen Kernsatz über Wuchtschlag/Finte hinaus ist je nach verwendeter Waffe ist schon notwendig. Dann wird (vorausgesetzt man hat Spieler in der Gruppe die WISSEN was sie machen) der Kampf auch extrem beschleunigt.
Ein einziger gesetzter Todesstoß nach Kreuzblock mit Parierwaffe nimmt einen Gegner mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt aus dem Kampf wenn man mit Zonenwunden spielt.
Nimmt man die Manöver nicht mit rein, muss man sich halt dann mit Parade 23 Monstern rumärgern.
Kann man dann je nachdem als Bug oder Feature sehen.
Mir hat es viel Spaß gemacht und ich würde es auch wieder spielen.
Aber dazu müssen die Kinder von zwei Mitspielern noch ein paar Jahre älter werden damit wieder genug Zeit da ist, die G7 weiterzuspielen.
Und die Kinder dürfen dann keinen Bock drauf haben mitzuspielen weil man sonst ne neue Runde anfangen müsste und darauf hab ich nicht so viel Lust weil die ersten paar "Stufen" schon arg Zäh sind, wenn man nicht sehr deutlich optimiert.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: unicum am 5.11.2024 | 17:22
kleiner nebeneinwurf ohne jemanden auf die Füsse treten zu wollen (ich lese hier als ziemlich unbeteiligter tatsächlich teilweise interessiert mit)

Ich fand (das aktuelle) DSA mit das Komplizierteste System das mir seit langem unter gekommen ist, gefühlt dachte ich das verschrieene Rolemaster sei dabei durchaus einfacher zu spielen.
Mir ist schon klar das, wenn man in einem System drin ist, es durchaus flüssig gespielt werden kann (schaut euch mal das "Alte Männer spielen alte Spiele" zum Thema "Phoenix Command" an, ich hab gesehen wie Leute das auch flüssig spielen und nicht stunden für eine Runde brauchen wie die "alten Männer").

Aber für mich hat es einfach zu kompliziert gewesen - wobei ich einen unterschied zwischen komplex und kompliziert mache. Schach ist von den Regeln einfach aber trozdem komplex.

Eigentlich mag ich Systeme die mit Battelmap daherkommen und im Kampf mir Optionen geben aber bei DSA hab ich mir echt die Haare ausgerauft.

Schlussendlich ist aber einer der hauptgründe es mir nicht zulegen zu wollen die ware Flut von Regelwerken die da her kommt (ja ich weis jezt gibt es gleich einen verweis auf ein offen zugängliches Wiki, gibt es doch eines, oder?) Ich fand mich jedenfalls erschlagen als ich das lezte mal vor der Bücherwand an "Regeln" stand.

Aber solange es gefällt und ich auch Spieler für etwas anderes finde ist das auch völlig okee. Einige der DSA Abenteuer die ich mir zugelegt habe sind wirklich gut und auch recht einfach in andere Systeme zu portieren. Das mag ich dann doch an DSA.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 5.11.2024 | 17:24
Alle nicht. Aber ja, einen gewissen Kernsatz über Wuchtschlag/Finte hinaus ist je nach verwendeter Waffe ist schon notwendig. Dann wird (vorausgesetzt man hat Spieler in der Gruppe die WISSEN was sie machen) der Kampf auch extrem beschleunigt.
Ein einziger gesetzter Todesstoß nach Kreuzblock mit Parierwaffe nimmt einen Gegner mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt aus dem Kampf wenn man mit Zonenwunden spielt.
Nimmt man die Manöver nicht mit rein, muss man sich halt dann mit Parade 23 Monstern rumärgern.
Das unterstreicht einen Punkt, auf den ich immer wieder stoße. Die Fans crunchiger Systeme verwenden gerne das Argument, man könne ja weglassen, was man nicht haben will. Solche Fälle zeigen mir immer wieder: Nein, kann man nicht. Das Spiel wird vielleicht noch funktionieren, aber es fängt an im Getriebe zu knirschen. Man zahlt auf jeden Fall einen Preis, den man nicht gezahlt hätte, wenn man gleich ein einfacheres System verwendet hätte.
Systeme wie DSA4.1 (und imho auch DSA5) sind einfach Rollenspiele für Personen, denen diese Art Spiel gefällt (und die gibt es, daher haben diese Systeme ihre Berechtigung), keine Baukästen für jede:n (Die Existenz eines solchen zweifle ich aber allgemein an).

Aber dazu müssen die Kinder von zwei Mitspielern noch ein paar Jahre älter werden damit wieder genug Zeit da ist, die G7 weiterzuspielen.
Und die Kinder dürfen dann keinen Bock drauf haben mitzuspielen weil man sonst ne neue Runde anfangen müsste und darauf hab ich nicht so viel Lust weil die ersten paar "Stufen" schon arg Zäh sind, wenn man nicht sehr deutlich optimiert.
Meine Frau ist tatsächlich mitten in der 7G ins Rollenspiel eingestiegen und hat dabei den sehr erfahrenen Magier meines Bruders übernommen, der umgezogen ist. Mit Hilfe der Mitspielenden geht alles.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 17:33
Das Problem bei DSA4 ist das es auf die höchste Regelstufe ausgelegt ist, wer das nicht macht hat Probleme.
Bei Gurps z.b. kann ich an flanschen was ich will ohne das Nichtanflanschen Probleme macht
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Der Hasgar am 5.11.2024 | 17:41
Der Gedanke vom DSA 4-Kampfsystem (und auch DSA 5) ist im Grunde nicht schlecht: Es sollen Optionen geboten werden, um als Kämpfer individueller auszusehen. Es gibt meiner Ansicht nämlich nichts schlimmeres als:

a) Kämpfer haben als einzige Option: "Ich hau drauf" oder "Ich hau zweimal pro Runde drauf" (gähn, schnarch)

b) Damit ich was Spezielles kann, wendet jetzt auch mein Kämpfer Magie an (Immersionsbruch)

Leider ist der gute Gedanke von DSA 4 nach hinten losgegangen. Ein Großteil der Manöver war zu kompliziert in der Ausführung (man liest ne halbe Seite Regeln für eine Art Angriff -WTF??) und dann auch noch wenig effektiv. Man brauchte fast nur Finte, Wuchtschlag, Meisterparade, Gezielter Stich und natürlich das unsägliche Gegenhalten...

Wer einmal sehen möchte, wie ein Kampfsystem mit vielen Optionen sinnvoll aussieht, kann sich die Hausregeln von Harteschale anschauen, die für DSA 4 gemacht wurden. Das System ist sicherlich komplex, bietet aber wirklich die Möglichkeit, Kämpfer (ohne Magie) in bestimmt 8-10 verschiedenen Geschmacksrichtungen zu bauen.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 17:43
Nicht das andere das nicht schon vor DSA4 geboten hätten und besser
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Der Hasgar am 5.11.2024 | 17:47
Nicht das andere das nicht schon vor DSA4 geboten hätten und besser

Das mag durchaus sein. Hast Du dafür einige Beispiele? Ich hatte damals mit DSA 3 begonnen und bin dann zu DSA 4 gewechselt. Mittlerweile schaue ich seit 2-3 Jahren auch mal über den Tellerrrand. Die 5e von D&D (version 2014) bietet mir da zum Beispiel deutlich zu wenig. Welche Systeme würdest Du diesbezüglich nutzen?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 5.11.2024 | 17:48
Das Problem bei DSA4 ist das es auf die höchste Regelstufe ausgelegt ist, wer das nicht macht hat Probleme.
Bei Gurps z.b. kann ich an flanschen was ich will ohne das Nichtanflanschen Probleme macht
Das mag vom Balancing her richtig sein, das kann ich nicht beurteilen, dafür habe ich GURPS nicht lange genug gespielt. Aber ein Problem hatten für mich sowohl DSA4/5 als auch GURPS und das war der primäre Grund, warum ich mit beiden Linien aufgehört habe: Die schiere Auswahl kann erschlagend sein.

Es hat seinen Grund, warum Markus Plötz über Jahre immer und immer wieder auf Cons die Idee hinter den optionalen Vertiefungsregeln von DSA5 erklärt hat. Weil es nicht funktioniert. Wenn man jemanden mit einer Riesenauswahl an Optionen konfrontiert, der/die diese Auswahl gar nicht will, hilft es nicht zu sagen "du musst ja nur das verwenden, was dir gefällt". Es macht die Auswahl nicht kleiner und man fühlt sich trotzdem überwältigt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 18:18
Wie gesagt DSA 4 war auf die höchste Regelstufe ausgelegt, sonst knirschte und krachte es im Gebälk.

Ob ich bei Gurps jetzt die Techniques aus den Core Rules nehme, Martial Arts oder nur die basic kampfregeln ist nicht problematisch und das gleiche kann ich mit Magie oder Powers machen.

Das zu viele Optionen ist ein völlig anderes, das ggf von Genre, Setting und usw begrenzt wird
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lyonesse am 5.11.2024 | 18:47
Nicht das andere das nicht schon vor DSA4 geboten hätten und besser
Wenn es danach geht, hat das Hero System ein komplexes, aber prinzipiell unkompliziertes Kampfsystem mit zig Manövern und Martial Arts und such's dir aus. Aber ist am Ende natürlich auch ein Regel-Godzilla der ersten Kategorie.
Deutscher Wikipediaeintrag (https://de.wikipedia.org/wiki/Hero_System)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 5.11.2024 | 19:19
Das Problem bei DSA4 ist das es auf die höchste Regelstufe ausgelegt ist, wer das nicht macht hat Probleme.
Bei Gurps z.b. kann ich an flanschen was ich will ohne das Nichtanflanschen Probleme macht

Nicht wirklich.
DSA 4.1 hat diverse Regeln die vollkommen problemlos weggelassen werden können.
Sei es nun Ausdauer im Kampf, spontane Modifikationen oder Zauberspeicher. Auch bei den mundanen Manövern kann man diverse wie Festnageln und Umreißen ohne jedes Problem rausstreichen.
Aber man kann eben nicht beliebig ALLES streichen (außer man geht wirklich ganz knallhart auf Attacke/Parade und ggf. Wuchtschlag+Finte runter, ohne BHK, SK & PW), sonst brechen manche Mechaniken.

GURPS ist so ein richtiges Meme-System wo man entweder mit minimalstregeln spielt oder sich als SL  wie ein blöder mit Arbeit vor der ersten Sitzung zukloppt um einen Regelmix zu schaffen der fürs gewünschte Spielgefühl taugt.
Mal ganz davon abgesehen dass das ab einer gewissen Detailtiefe vollkommen ausufert.
Die Bücher sind gut gemacht aber das System ist eines von ganz wenigen das ich mir nur als Spieler antun würde und auch dann nur wenn es wirklich keine Gruppe gibt die ein non-Universalsystem anbietet.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 19:42
Das mag durchaus sein. Hast Du dafür einige Beispiele?
GURPS, DnD, Midgard,
Für Dere Aventuria Powered by Gurps oder Fudge oder Fate oder so ziemlich alles ohne die 3w20 Katastrophe

@ Darius der Duellant

selbst wenn du runter auf die Basics gehst bricht das System weil die Charaktere darauf ausgelegt sind alles zu nutzen
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 5.11.2024 | 20:32
. Aber manche können sich mit der DSA-Weise eben eher vorstellen, was abläuft und erhalten damit für sich stärkere Immersion. Wie so oft ist es eine Sache von Vorlieben und Graden. Dune 2D20 abstrahiert mir persönlich z.B. zu sehr, so dass meine Immersion bricht.

Das war in meiner Jugendgruppe ein riesiges Problem. Ich wollte unbedingt AD&D Spielen, fand das alles viel cooler, als das etwas biedere Aventurien.
Aber den Spielern war es zu tödlich (mein Magier hat nur 2 Lebenspunkte und kann 1x am Tag zaubern?) und die konnten mit der etwas abstrakteren Kampfrunde einfach nichts anfangen.

Ich glaub das ging jedem so mit den "einfacheren" Boxen. Ich bin mit DSA 3 "Helden des schwarzen Auges" Box mit RPG in Berührung gekommen und wenn man bedenkt wie wenig "Regeln" das Spiel damals hatte (selbst mit MSZ und GMG) vs heute

Ja, Problem war, dass man bis 4.1 alles verriegelt hat und 1000 Optionen geboten hat, dass war für Hardcore Fans erstmal geil, aber mit dem Metaplot dann für Neueinsteiger völlig überfordernd.
DSA5 sollte alles besser machen und das einzige was eventuell besser ist, ist das GRW, das System ist wieder völlig gewuchert

oder so ziemlich alles ohne die 3w20 Katastrophe

Seltsam, das 3W20 hat mich nie gestört.

Das Problem bei DSA4 ist das es auf die höchste Regelstufe ausgelegt ist, wer das nicht macht hat Probleme.
Bei Gurps z.b. kann ich an flanschen was ich will ohne das Nichtanflanschen Probleme macht

Naja, das war damals kaum zugänglich, vor dem Internet völlig unbekannt und gab es da jemals was auf Deutsch? Für die Fans die eben nicht so fit in englisch sind oder lieber in der eigenen Sprache lesen.

Ich habe bei DSA immer weggelassen, was mir nicht passte, es ging immer, gurps fand ich immer interessant. Aber tatsächlich (ich glaube Darius hatte es auch gesagt) der SL Aufwand war mir (wie am Ende auch bei DSA4.1 einfach zu hoch.
Mit hoher Arbeitsbelastung und der Notwendigkeit dort viel zu lesend und zu lernen schrumpfen die Kapazitäten und Timeslots für die Vorbereitung.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.11.2024 | 21:42
Gab es auf deutsch im gut sortierten Rollenspiellade seit 94
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 5.11.2024 | 21:55
Gab es auf deutsch im gut sortierten Rollenspiellade seit 94

Ohne Spaß, ich komme aus Hamburg und habe das nie gesehen.
(Gut möglich, dass es da im Angebot unterging, weil man es damals nicht kannte).
Irre, bei Google gefunden ist ja sogar von Pegasus ..

Aber, man muss auch sagen 94 war man bei DSA 2 noch vergleichsweise simpel und bezahlbar dabei.
Das riesige AD&D Regal sah immer sehr einladend aus, aber finanziell war das damals für einen chronisch klammen Teenager schon schwer und meine Leute wollten damals tatsächlich nur DSA und Shadowrun.

Heute hat man das wohl eher bei DSA und weniger bei D&D.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 5.11.2024 | 22:11

Ja, Problem war, dass man bis 4.1 alles verriegelt hat und 1000 Optionen geboten hat, dass war für Hardcore Fans erstmal geil, aber mit dem Metaplot dann für Neueinsteiger völlig überfordernd.
DSA5 sollte alles besser machen und das einzige was eventuell besser ist, ist das GRW, das System ist wieder völlig gewuchert


bezüglich Metaplots muss ich sagen: naja ... nicht wirklich.

Ich hab ja mti DSA 3 so 2003 oder so angefangen also kurz bevor DSA 4.1 rausgekommen ist. mti meinem Basis Regelwerk hast du vom Metaplot nix mitbekommen und auch mit den paar Abenteuern nicht. Der SL der dann übernommen hatte war etwas tiefer drin und wusste so n bisschen was  der hat dann auch die G7 angefangen mit uns zu spielen (wir kamen nur bis zum dritten Zeichen).

Als ich dann wieder SL wurde und mir dann ... so... 2008 oder so mit DSA 4.1 angefangen hab (eines meiner ersten Azubi gehälter ging für Wege der Helden,  WdS und WdM drauf) hatten wir vom Metaplot ebenfalls keine Ahnung. Es gab ja nirgens wirklich eine "gute" Zusammenfassung was so passiert war (ok im DSA 4.1 Geographia Aventurica stand n bisschen, aber auch nur ziemlich wage. Die G7 z.b. wurde da auch nicht wirklich zusammengefasst). Das heisst: vom Metaplot hast du ultra wenig mitbekommen.

Problem war dann nur wenn du mal größere Abenteuer leiten wolltest die dann irgendwelche NSCs hatten die angeblich so mega wichtig sind. Sowas wie JdF ist z.b. für eine Spielgruppe die mit 4.1 angefangen hat zwar nice aber vieles ist eher so "aha... okay und wer ist DER NSC jetzt?" das selbe mit der Simyala Kampagne wenn dann Irgendwann Beorn auftaucht (ok der wird zumindestens in einem grauen Kasten erklärt). Nette Annekdote hierbei bei einer relativ aktuellen DSA Runde: Wir wollten die Drachenchroniken spielen und der SL meinte er müsse an der Story komplett rumarbeiten weil "das so keinen Sinn macht" jedenfalls kommt im ersten Band (glaub ich) irgendwann mal die Mitglieder der Schlüsselexpedition vor ... was unser SL total super fand. Ich kannte die Charaktere durch einen Roman aber den anderen Spielern waren die NSCs halt total unbekannt weswegen halt da jetzt nicht so der Mega Impact entstand und man sich eher fragte "was machen die typen hier?"

Der Metaplot hindert eher nicht den Einstieg imho da er für Neueinsteiger erstmal nicht wirklich ersichtlich ist. Erst wenn dann in einigen Abenteuern von irgendwelchen früheren Ereignissen die Rede ist und das Wiki dann sagt "ja also am besten spielt ihr vorher diese 5 Abenteuer damit ihr den Rest versteht" kommt dann das OOOKAY?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 5.11.2024 | 23:36
Das Problem sind wohl weniger Bücher selbst als die Extrem-Fans, die einem einreden wollen, dass man nur ernsthaft spielen kann, wenn man unzählige Bücher hat.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 6.11.2024 | 07:19
Das Problem sind wohl weniger Bücher selbst als die Extrem-Fans, die einem einreden wollen, dass man nur ernsthaft spielen kann, wenn man unzählige Bücher hat.
Jein. Wenn man mit DSA starten will und in einem Laden (vor Ort oder Online) vor dieser Wand aus Büchern steht, kann das schon auch für sich abschreckend wirken. Da kommt halt automatisch die Frage "Was davon brauche ich denn?" Und es wird schon Leute geben, die dann nicht weiter recherchieren, sondern einfach zu etwas anderem greifen.

Da trägt auch der grässlich sortierte F-Shop mit dazu bei. Wenn ich dort DSA aufmache, sehe ich 14 (!) Seiten Produkte mit 48 Artikeln pro Seite und die erste Seite beginnt mit:

DSA5 - Heldendokumente - DSA5 Charakterbögen
Heldenwerk Blutiger Pelz + Avent. Bote 198
DSA5 - Sternenträger 3 - Der Abgesang Ometheons
Aventurischer Atlas
Feuerbringer (DSA4.1-Einsteigerabenteuer)
Vater der Fluten (DSA4.1-Band zu Drakensang - Am Fluss der Zeit)
Aventurisches Archiv 7
DSA-Travia-Vademecum
DSA5-Trefferzon-Set
DSA5-Meisterschirm Katakomben und Kavernen
DSA5-Spielkartenset Falltüren & Speergruben
DSA5-Spielkartenset Schätze & Kostbarkeiten

Danach kommt tatsächlich mal mit der "Geheimnis des Drachenritters"-Box was für Einsteiger relevantes (aktuell nicht lieferbar)

Dann geht es mit Schicksalspunkte-Markern, Abenteuern (u.A. von DSA4.1) und Spielkartensets weiter. Grundregelwerk und Almanach finden sich erst im unteren Drittel.


Die Sortierung ist angeblich nach "Beliebtheit".


Die Einsteigerprodukte-Seite ist einigermaßen OK (https://www.f-shop.de/das-schwarze-auge/rollenspiel/einsteigerprodukte/) wobei die auch großteils aus Solo-Abenteuern und
Würfel- und Chipsets besteht.

Die Regel- und Quellenbände starten mit zwei Vademecums, erst dann kommt das Grundregelwerk und der Almanach.



Unter https://ulisses-spiele.de/game-system/das-schwarze-auge/ finde ich zuerst ein Video "Das Schwarze Auge: Das Geheimnis des Drachenritters, Teil 1 || Meisterlich meistern" (keine Erklärung, dass das die Einsteigerbox ist)
Dann eine allgemeine Erklärung, dass DSA ein Fantasy-Rollenspiel ist (aber nicht, was das bedeutet), einige grobe Text-Beschreibungen zu Geschichte, Magie und Götterwirken und was Abenteuer sind. Versteckt unter dem Tab "Regeln" (der die Regeln nicht vorstellt) findet sich dann ein Nebensatz mit der kritischen Information: "Das DSA-Regelwerk ist derzeit in der 5. Edition erhältlich und zum Spielen benötigt man nur das DSA-Regelwerk und für den Hintergrund den Aventurischen Almanach."

Dann Bilder und der Link zu Twitch.



Im Vergleich dazu D&D https://dnd.wizards.com/de. Das erste was ich auf der Seite sehe ist ein Video "How to Play D&D" und ein gut sichtbarer Block "Neu bei Dungeons & Dragons?" "Du möchtest mehr über das D&D-Rollenspiel erfahren? Dann stellen wir dir zunächst einige Schlüsselkonzepte vor." => Übersicht
Erklärungen "So wird gespielt" "So leitest du ein Spiel"

Die Produkte auf der Startseite sind Basisset (Einsteigerbox), Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch, Monsterbuch und das Regelwerk-Sammelset (Also Spielerhandbuch+SL-Handbuch+Monsterbuch). Also die Sachen, die man für den Einstieg tatsächlich am Wahrscheinlichsten braucht.

SO erreicht man Neulinge.




Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 6.11.2024 | 08:36
der grässlich sortierte

zur Ehrenrettung der DSA-Vertreiber muss man aber auch sagen, dass "brauchbar" filternde/brauchbare Filter_Einstellungen_Masken
echt rar gesät sind im Kundenwüstungsland D

auch bei simplen Logistikbedarfs-Vertickern kann man sich mit Boxen, Kisten, modischer-Schnickschnacksbegriff totfummeln oder zack, das Sortiment im "Katalog wie früher"-PDF per "scrollen-umblättern" gleich durchdacht (weil der KaufmannischeAngestellte, welcher den Katalog zum Druck optisch zusammenstellte sein Handwerk verstand) präsentiert bekommt.
Spätestens wenn der Papiersuchindex im alten Katalog "besser" identifiziert als die neu programmierten Tags, dann weiß man, wo die echten Probleme sitzen.
Nämlich auf der Programmiererebene
wobei zu deren Ehrenrettung zu sagen ist, dass die ja auch keiner bezahlen will für ihre Dienste...

also warten wir, bis SeriLernProgramme so KI sind, dass der geneigte Verlagsinhabende per Wortbefehle im Vorbeigehen seine Wunsch-Verkaufsportal-Software generiert bekommt  ;D
"Al´Exe Dot, ich wünsche mir, dass meine Kundschaft Core-Regeln nach Verkaufsflöten-Ast gefiltert vorgesetzt bekommen!"

etwa damit man nur die 5er Kodices angezeigt bekommt oder nur die DSA4.X Wege des Y, statt überholtes 5er Werke der präkodice Ära mit den anderen Büchern untermischt und dann noch mit Sammler-Kunstleder vorne gegen Funktionalware_für_kostensensible_Einsteiger ganz hinten Scherze...

vorher in einer fanWiki gegoogelt zu haben, was den nun die schlüssigste/editterste/aktuellste RegeldarreichungsMarke - wie etwa Kodice - für eine Version ist, damit man dann im Shop sich nicht verläuft...hmmm...suboptimal

es sind halt margenschwache Verlagsgeschäfte
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 6.11.2024 | 08:44
exakt meine Rede... das "Anlocken" wirkt schon auf der Seite von Ulisses mehr als grottig

auch das unter "Einsteiger" ein DSA 2 Abenteuer (Remastered) ist (Liebliche Prinzessin Yasmina) macht halt mal null Sinn da dies eben DSA 2 ist und nicht das aktuelle DSA 5

Wenn du dann unter REGELN und QUELLENBÄNDE guckst ist es ein wildes Sammelsurium wo was steht. Du hast da Vademenicum Hesinde / Peraine / usw, dann ne Waffenkammer und irgendwo dazwischen auch mal das Grundregelwerk aber in keiner Art ein Hinweis: du brauchst DAS als erstes.

und WENN du dann mal das GRW gefunden hast stößt du irgendwann auch auf die neuen Kodizes und wunderst dich dann "okay brauch ich das jetzt auch und warum ist das so teuer?"

Der Satz "ihr braucht nur das GRW und den Almanach" stimmte ... nur eine kurze Zeit. Mittleweile wird ja schon davon ausgegangen das man Gewisse Regelbände zusätzlich hat (Abenteuer: Eiserne Flammen war ja da so n Beispiel das zwingen Magie 1 - 3 verlangt) aber um dann doch nicht ganz so krass zu sein packt man einfach in jedes Abenteuer immer wieder Dinge rein die in anderen Supplements stehen um ja immer wieder zu sagen "ja also eigentlich braucht ihr das gar nicht guck mal hier steht es und außerdem gibt's ja das Regelwiki"

Kurz gesagt: es wird Neueinsteigern nicht wirklich gezeigt wie man von der Grundbox weitergeht, was die ganzen Bücher alle sind usw. und das finde ich absolut schade.

Für Ullises ist klar: je mehr Regelbücher wir verkaufen desto mehr Umsatz daher macht man ja jetzt die Kodizes.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 6.11.2024 | 09:40
Jein. Wenn man mit DSA starten will und in einem Laden (vor Ort oder Online) vor dieser Wand aus Büchern steht, kann das schon auch für sich abschreckend wirken. Da kommt halt automatisch die Frage "Was davon brauche ich denn?" Und es wird schon Leute geben, die dann nicht weiter recherchieren, sondern einfach zu etwas anderem greifen.

Da trägt auch der grässlich sortierte F-Shop mit dazu bei. Wenn ich dort DSA aufmache, sehe ich 14 (!) Seiten Produkte mit 48 Artikeln pro Seite und die erste Seite beginnt mit:

Also wenn ich im vor dem D&D-Regal stehe, sieht es auch nicht besser aus.

Bzgl. der Website hast du natürlich recht. Wenn ich bei Google "Das Schwarze Auge" eintippe lande ich hier (https://ulisses-spiele.de/game-system/das-schwarze-auge/). Da kann ich mir dann ein Drachenritter-Actual-Play anschauen, aber das (vergriffene) Produkt ist ziemlich versteckt. Da sollte dann als Ausgleich zumindest ein Gratis-Einsteiger-PDF klar im Mittelpunkt der Page runterladbar sein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 6.11.2024 | 09:59
Also wenn ich im vor dem D&D-Regal stehe, sieht es auch nicht besser aus.

Bzgl. der Website hast du natürlich recht. Wenn ich bei Google "Das Schwarze Auge" eintippe lande ich hier (https://ulisses-spiele.de/game-system/das-schwarze-auge/). Da kann ich mir dann ein Drachenritter-Actual-Play anschauen, aber das (vergriffene) Produkt ist ziemlich versteckt. Da sollte dann als Ausgleich zumindest ein Gratis-Einsteiger-PDF klar im Mittelpunkt der Page runterladbar sein.

... bei D&D 5 geh ich da nicht ganz mit... sagen wir Pathfinder 1 oder 2 und ich würde zustimmen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.11.2024 | 10:34
bezüglich Metaplots muss ich sagen: naja ... nicht wirklich.

Ich hab ja mti DSA 3 so 2003 oder so angefangen also kurz bevor DSA 4.1 rausgekommen ist. mti meinem Basis Regelwerk hast du vom Metaplot nix mitbekommen
mit GMuG aber schon,
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 6.11.2024 | 10:50
der grässlich sortierte
Sorry, das war unhöflich. Ja, ein optimales Layout ist nicht einfach, weiß ich selbst aus meinem Job zu Genüge. Aber Fakt ist: So wie es jetzt auf Webseite und Shop ist, ist es nicht gut, vor allem für Einsteiger und sollte überdacht werden.

Also wenn ich im vor dem D&D-Regal stehe, sieht es auch nicht besser aus.
D&D5 hat (ohne 5e-Drittanbieter) ein Spielerhandbuch,ein Spielleiterhandbuch, das Monsterbuch und ein Starterset als Kernprodukte, genau die werden meist präsentiert.
Dazu gibt es in der der 2014er-Edition zwei optionale Regelerweiterungen (Xanathars und Tashas) und zwei Optionale Monsterbände, die später sogar zu einem zusammengefasst worden sind.
Der Rest sind Abenteuer und sehr wenige Settingbände und eine Handvoll Kartensets für Zauber und Kreaturen. Das ist ein Bruchteil von dem, was DSA auch nur in der 5ten Edition anbietet.

Wie Zanji123 sagt schaut es bei Pathfinder anders aus, aber zu sagen "da ist das ja auch ein Problem" löst das Problem halt auch nicht.

Von der zusätzlichen Verwirrung durch das Wiederaufleben alter DSA-Editionen ganz zu schweigen. Ich lehne diese Wiederauflagen nicht per se ab, aber für Neulinge macht es den Einstieg nicht gerade leichter.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 6.11.2024 | 11:10
Von der zusätzlichen Verwirrung durch das Wiederaufleben alter DSA-Editionen ganz zu schweigen. Ich lehne diese Wiederauflagen nicht per se ab, aber für Neulinge macht es den Einstieg nicht gerade leichter.

Es würde den Einstieg wesentlich leichter machen, wenn sie eine alte Edition nähmen und dabei blieben ;D

Aber darauf kommt man als Einsteiger nicht von alleine und als Verlag will man genau diesen Weg wohl auch nicht unbedingt forcieren :think:

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: AlucartDante am 6.11.2024 | 11:17
Also wenn ich im vor dem D&D-Regal stehe, sieht es auch nicht besser aus.

Ich bin mir nicht sicher. Das DSA Grundregelwerk ist deutlich dünner und günstiger als die drei Grundregelwerke von DnD.

Aber bei DnD ist es ganz klar kommuniziert:
1. Mitspielen = Spielerhandbuch
2. Spielleiten = dazu noch Spielleiterhandbuch und Monster (wobei man auch ohne spielen könnte, aber hier geht es ja um die offizielle Kommunikation)
3. Es gibt zwei optionale Regelerweiterungen (Xanathars und Tashas), die man aber wirklich nicht braucht.

Bei DSA fehlt mir diese eindeutige Kommunikation. Deswegen hat Tartex das Gefühl es ist wie bei DnD. Aikar sagt bei DSA ist es mehr. Jemand drittes sagt, bei DnD ist es mehr.

Aber diese Unsicherheit führt eben dazu, dass man vor dem Regal steht und sich fragt, was man eigentlich braucht. Dann findet man keine Antwort und kauft lieber gar nichts.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 6.11.2024 | 11:47

selbst wenn du runter auf die Basics gehst bricht das System weil die Charaktere darauf ausgelegt sind alles zu nutzen

Nein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 6.11.2024 | 11:51
Das Problem sind wohl weniger Bücher selbst als die Extrem-Fans, die einem einreden wollen, dass man nur ernsthaft spielen kann, wenn man unzählige Bücher hat.

So jemanden würde ich gerne mal treffen, ich glaube das ist eher so ein Anti-DSA Schreckgespenst.
Abseits von Alveran kann ich mich nicht erinnern darüber mal gestolpert zu sein und dort kann ich nicht davon ausgehen dass es nicht einfach nur getrolle war.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 6.11.2024 | 12:16
Ich bin mir nicht sicher. Das DSA Grundregelwerk ist deutlich dünner und günstiger als die drei Grundregelwerke von DnD.
Um diesen Vergleich fair zu machen müsste man aber das DSA5 GRW mit dem PHB vergleichen. Weil die äquivalenten Inhalte des DMG und des Monster Manual sind im DSA GRW nicht drin. Die Kreaturenbände sind bei DSA genauso externe Bände und ein vergleichbares SL-Buch gibt es meines Wissens bei DSA gar nicht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Mouncy am 6.11.2024 | 15:03
Spätestens wenn der Papiersuchindex im alten Katalog "besser" identifiziert als die neu programmierten Tags, dann weiß man, wo die echten Probleme sitzen.
Nämlich auf der Programmiererebene
wobei zu deren Ehrenrettung zu sagen ist, dass die ja auch keiner bezahlen will für ihre Dienste...
Ist halt auch ne Unsitte in der IT, dass man unfertige halbgare Produkte für günstig anbietet nur um dann hintenrum irgendwelche Anpassungen / Customizing Dienstleistungen verkaufen zu können. Ich sage das als Entwickler, der fast nur Customizing macht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 6.11.2024 | 15:10
D&D5 hat (ohne 5e-Drittanbieter) ein Spielerhandbuch,ein Spielleiterhandbuch, das Monsterbuch und ein Starterset als Kernprodukte, genau die werden meist präsentiert.
Dazu gibt es in der der 2014er-Edition zwei optionale Regelerweiterungen (Xanathars und Tashas) und zwei Optionale Monsterbände, die später sogar zu einem zusammengefasst worden sind.
Der Rest sind Abenteuer und sehr wenige Settingbände und eine Handvoll Kartensets für Zauber und Kreaturen. Das ist ein Bruchteil von dem, was DSA auch nur in der 5ten Edition anbietet.

Also wenn ich als Einsteiger vorm Regal stehe, fehlt mir diese Info doch völlig. Ich sehe viele Buchrücken mit seltsamen Namen. Das war es auch schon.

Aber dann natürlich auch eine Box, die wie ein Brettspiel wirkt und entsprechend betitelt ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Xemides am 6.11.2024 | 17:16
Midgard war aber ausserhalb einer Gross- oder Universitätsstadt damals nicht zu bekommen. Während DSA v.a. ab 2te Ed. wirklich in jedem Karstadt/Kaufhof/Müller und den Spielzeugläden in Städten auftauchte.

Also im recht überschaubaren Lübeck, wenn auch mit Universität, fand man Midgard überall neben DnD und DSA als drittes Rollenspiel.

Klee-Spiele war immerhin auch Schmidt-Spiele  ;D

Zitat
Spielt man taktisch mag das etwas anderes sein. Wie gross ist aber die Schnittgruppe zwischen

-denen die kleinteilige mm-genaue Kämpfe und
-denen die eine extrem detaillierte Welt voller Intrigen  und wichtiger NPCs und 20 Millionen Hintergrundbänden und 40 Jahre Zeitlinie haben wollen?

Spielt man extrem taktische Fantasy,  ist man vermutlich mehr an "Dungeons"/Kriegsschauplätzen interessiert und der Hintergrund der Welt ist relativ egal.

Also für mich greift immer alles ineinander.

Das Setting gibt den Hintergrund für Dungeons und Kriegsschauplätze. Beides ohne Kontext gibt mir ohne haupt nichts.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Xemides am 6.11.2024 | 17:21
und Kämpfe die halt dank Aktiver Parade nochmal in die Länge gezogen werden.

Kämpfe ohne aktiver Parade sind mir zu kurz  >;D
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.11.2024 | 19:08
Nein.
inwiefern nicht weil du CP vergeudet hast deine Fertigkeiten sub sind weil z.B. IIRC Stangenwaffen oder fechten plötzlich sinnlos oder benachteiligt sind?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 6.11.2024 | 19:11
inwiefern nicht weil du CP vergeudet hast deine Fertigkeiten sub sind weil z.B. IIRC Stangenwaffen oder fechten plötzlich sinnlos oder benachteiligt sind?
Dass es diverse "strictly better / strictly worse" Waffen/Rüstungen gibt war in DSA eine Sache seit der ersten Edition und hat sich durch alle durchgezogen.
Das ist kein Problem das ursächlich an den Sonderfähigkeiten liegt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.11.2024 | 19:16
Bloss weil DSA 1 - x das schlecht machte, muss man das nicht weiter so machen

Ich bezog mich eigentlich auf die speziellen Eigenschaften dieser Waffen
und die Feats hätte man besser abschreiben können wie auch die Vor(Nachteile
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 6.11.2024 | 20:12
Ich bin mir nicht sicher. Das DSA Grundregelwerk ist deutlich dünner und günstiger als die drei Grundregelwerke von DnD.

Aber bei DnD ist es ganz klar kommuniziert:
1. Mitspielen = Spielerhandbuch
2. Spielleiten = dazu noch Spielleiterhandbuch und Monster (wobei man auch ohne spielen könnte, aber hier geht es ja um die offizielle Kommunikation)
3. Es gibt zwei optionale Regelerweiterungen (Xanathars und Tashas), die man aber wirklich nicht braucht.

Bei DSA fehlt mir diese eindeutige Kommunikation. Deswegen hat Tartex das Gefühl es ist wie bei DnD. Aikar sagt bei DSA ist es mehr. Jemand drittes sagt, bei DnD ist es mehr.

Aber diese Unsicherheit führt eben dazu, dass man vor dem Regal steht und sich fragt, was man eigentlich braucht. Dann findet man keine Antwort und kauft lieber gar nichts.

Bei DSA5 wird das schon sehr eindeutig kommuniziert. Egal ob auf der Homepage, auf dem Klappentext der Abenteuer, in diversen Videos.. überall wird explizit gesagt, dass man zum Spielen nur das Grundregelwerk und den Almanach benötigt. Was darüberhinaus benötigt wird, findet sich in den Abenteuern selbst. Das betrifft nicht nur Regeln, sondern auch Wissen über Hintergrundwelt und Metaplot.
(In den Abenteuern von DSA5 wird dementsprechend auch darauf geachtet, nicht permanent auf ältere Abenteuer zu verweisen, damit nicht das Gefühl erweckt wird, man müsse das alles kennen - Auch zum Ärger einiger alteingesessener Spieler)

Ich habe Rollenspiel mit DSA5 angefangen und kann auch eigener Erfahrung sagen, dass das gut funktioniert. Meine Hauptgruppe benützt mittlerweile Erweiterungen aber mit anderen Gruppen spiele ich immernoch mit dem Grundregelwerk und evtl. mal einigen Einträgen aus dem Regelwiki. Auch aus dem Grundregelwerk braucht man eigentlich längst nicht alles. Ein grosser Teil nimmt dort die Charaktererschaffung, Professionen oder Spezialgebiete ein. Wirkliche Grundregeln sind vlt. 30 Seiten, die man zwingen lesen muss.

Mit der Einsteigerbox gibts jetzt natürlich nochmals einen einfacheren Zugang, mit der man erstmal überhaupt kein Regelwerk etc. kaufen muss.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 6.11.2024 | 20:35
Um diesen Vergleich fair zu machen müsste man aber das DSA5 GRW mit dem PHB vergleichen. Weil die äquivalenten Inhalte des DMG und des Monster Manual sind im DSA GRW nicht drin. Die Kreaturenbände sind bei DSA genauso externe Bände und ein vergleichbares SL-Buch gibt es meines Wissens bei DSA gar nicht.

Das ist nur teilweise Korrekt. Das DSA5 GRW enthält ein Kapitel mit Monsterwerten, Humaniode Gegner kann man nach den Regeln erstellen und ein Spielleiterkapitel gibt es auch. Das ist schon mehr als im DnD Spielerhandbuch. 
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 6.11.2024 | 20:57
Bloss weil DSA 1 - x das schlecht machte, muss man das nicht weiter so machen

Also als D&D versucht hat, was anfangs schlecht gemacht wurde, zu ersetzen, ist es damit ganze schön auf die Nase gefallen.

Der Grund warum DSA5 viel zu nahe an DSA4 ist, liegt ziemlich sicher daran, dass während der D&D4/Pathfinder-Apokalypse designt wurde.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: JohnnyPeace am 6.11.2024 | 21:11
Meine Gruppe spielt seit Jahren sehr zufrieden DSA5, mal mit mal ohne Bezug zum Metaplot. Würde uns der Regelbalast wirlich stören würden wir was anderes spielen. Die Regeltiefe, ums mal positiver auszudrücken, gehört für uns eben zu DSA dazu. Wenn ich was regelleichtes spielen will, spiel ich was anderes. Kommt manchmal vor.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.11.2024 | 21:31
Wirkliche Grundregeln sind vlt. 30 Seiten, die man zwingen lesen muss.

vs wieviel in anderen?

und gibt es die Box für Umme?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 6.11.2024 | 21:36
Welche Einsteigerbox gibt es denn für Umme?

Einige System haben kostenfreie Quickstartrules und meist nur als PDF.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 6.11.2024 | 23:08
Gleich kommt sicher wieder irgend ein hyperesoterisches Beispiel aus der tiefs
Also als D&D versucht hat, was anfangs schlecht gemacht wurde, zu ersetzen, ist es damit ganze schön auf die Nase gefallen.

Der Grund warum DSA5 viel zu nahe an DSA4 ist, liegt ziemlich sicher daran, dass während der D&D4/Pathfinder-Apokalypse designt wurde.

Oder (ich weiß, total unverständlich hier im Tanelorn) weil den DSA Machern durchaus bewusst ist das ein nicht unerheblicher Teil ihrer Stammkundschaft die grundsätzliche Systematik von DSA MAG und man die nicht vergraulen sollte um den nächsten generischen D20 Kram auf den Markt zu werfen und dann mit einem ganzen Wald an Systemen konkurrieren zu müssen.
Und nein, Generation Havenabox-und-nix-danach ist damit explizit nicht gemeint.
Ihr seid nicht die Zielgruppe die Willens ist, buchstäbliche Regalmeter an Regelbänden zu kaufen und den entsprechenden Umsatz in die Kassen des Verlags zu schaufeln.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 7.11.2024 | 06:56
Gleich kommt sicher wieder irgend ein hyperesoterisches Beispiel aus der tiefs
Oder (ich weiß, total unverständlich hier im Tanelorn) weil den DSA Machern durchaus bewusst ist das ein nicht unerheblicher Teil ihrer Stammkundschaft die grundsätzliche Systematik von DSA MAG und man die nicht vergraulen sollte um den nächsten generischen D20 Kram auf den Markt zu werfen und dann mit einem ganzen Wald an Systemen konkurrieren zu müssen.
Und nein, Generation Havenabox-und-nix-danach ist damit explizit nicht gemeint.
Ihr seid nicht die Zielgruppe die Willens ist, buchstäbliche Regalmeter an Regelbänden zu kaufen und den entsprechenden Umsatz in die Kassen des Verlags zu schaufeln.

Der Grund warum DSA 5 wie DSA 4 ist, liegt einfach daran, dass bei der Umfrage nur DSA Spieler gefragt wurden die NATÜRLICH wollen das sich nix verändert.

Wenn Hasbro in einer Umfrage fragen würde, was sie ändern sollen in D&D und ob die D20 Plus Boni Probe abgeschafft werden soll würde es auch heissen "ABSOLUTES NEIN"

Man bedient daher weiter "den Stamm DSA Spieler" den es seit den 00er Jahren mit DSA 4 gibt. Man hat auf dem Weg dahin allerdings dennoch viele DSA 4.1 Spieler vergrault aufgrund des Umstandes, dass man die Regeln jetzt noch mehr gestreut hat (um mehr zu verkaufen) und Fokusregeln einbaut die so optional sind, dass sie keinen Unterschied machen ob ich mit denen Spiele oder nicht weil sie sowieso kaum einen Unterschied am Tisch machen (sonst könnten Spieler die mit Fokusregeln und die ohne Fokusregeln spielen ja nicht an einem Tisch sitzen)

Das die Regelbücher an sich endlich mal farbig sind und man nicht mehr so eisern am Metaplot festhält finde ich persönlich sogar gut (man könnte den eigentlich eh einstampfen bzw. nicht mehr so wichtig machen)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 7.11.2024 | 08:10
Das ist nur teilweise Korrekt. Das DSA5 GRW enthält ein Kapitel mit Monsterwerten, Humaniode Gegner kann man nach den Regeln erstellen und ein Spielleiterkapitel gibt es auch. Das ist schon mehr als im DnD Spielerhandbuch.
Auch das PHB hat ein Kapitel mit Kreaturen-Werten ;)
Aber der Vergleich führt zu weit weg und ist wohl auch für die Fragestellung nicht zielführend. Ich will hier auch keinen DSA vs. D&D-Krieg führen. Optimalerweise sollte beides gut laufen.

Der Grund warum DSA 5 wie DSA 4 ist, liegt einfach daran, dass bei der Umfrage nur DSA Spieler gefragt wurden die NATÜRLICH wollen das sich nix verändert.
Sehe ich auch so. DSA5 ist so wie es ist, weil es auf die DSA4-Fans ausgerichtet war, die es dann aber nicht mochten, weil sie mit DSA4 zufrieden waren.
ABER: Ulisses setzt diesen Weg bei DSA5 ja auch nach fast 10 Jahren fort, indem neue Regelbände und Regeln in anderen Bänden rauskommen, also dürfte es auch bei ihrer Zielkundschaft soweit ankommen und sich verkaufen. Die Frage, ob sie mit einer anderen Herangehensweise eine größere und besser wachsende, wenn auch zum Teil andere, Zielkundschaft erreichen könnten, steht im Raum, ist aber nun mal auch nur Spekulation, das muss man schon auch zugeben. Letztendlich können wir es nicht wissen und ein Versuch eines radikalen Wechsels ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko. Möglicherweise sogar ein existenzbedrohendes für Ulisses, wenn es nicht aufgeht.

Ich denke die Unterstützung von ORC und ELF ist ein Versuch, einen Ausweg aus dieser verfahrenen Situation zu finden. Dadurch können andere Produzierende als "Testballon" für die Kundenreaktionen dienen, was das Risiko für Ulisses senkt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 7.11.2024 | 08:22
@ Aikar: agree :)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 7.11.2024 | 10:29
Bin auch gespannt was mit ORC / ELF noch so kommen wird :)

Dragonbane x Das Schwarze Auge ist ja auch schon interessant. Dann dein D&D x DSA
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 7.11.2024 | 12:35
Der Grund warum DSA 5 wie DSA 4 ist, liegt einfach daran, dass bei der Umfrage nur DSA Spieler gefragt wurden die NATÜRLICH wollen das sich nix verändert.

Das stimmt. Aber der Grund, warum eine Umfrage mit dieser Zielgruppe gemacht hat, und die Ergebnisse so umgesetzt hat, war eben die Angst, dass es einem so gehen könnte wie D&D4 oder nWoD.

Wäre DSA5 nach dem großen Erfolg von D&D5 designt worden, hätte Ulisses höchstwahrscheinlich ein wenig mehr Selbstbewusstsein gehabt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 7.11.2024 | 12:58
Wäre DSA5 nach dem großen Erfolg von D&D5 designt worden, hätte Ulisses höchstwahrscheinlich ein wenig mehr Selbstbewusstsein gehabt.
Das wird sich wohl erst bei einem (hypothetischen) DSA6 zeigen. Ich glaube, dass es keinen Unterschied macht. Wir wissen auch jetzt nicht, wie die Rollenspielszene auf ein ehrlich massiv verschlanktes DSA reagieren würde. Es wird immer ein Risiko bleiben, von etwas Gewohntem abzuweichen.
Letztendlich verliert man mit einem Editionswechsel immer Leute und wie viele man gewinnt, lässt sich nicht vorhersagen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Skyrock am 7.11.2024 | 13:01
Die Altspieler wollten halt schnellere Pferde, daher hat Ulisses auch schnellere Pferde geliefert. Automobilisten, Radfahrer und Segelflieger waren alle nicht Zielgruppe, und es ist auch zweifelhaft dass die sich ausgerechnet nochmal auf DSA eingelassen hätten.

Im kleinen Rahmen mit überschaubarem Risiko wird ja auch experimentiert, wie etwa mit DSK das auch als Testballon für radikalere Einschnitte wie eine vereinfachte 3W20-Probe benutzt wird, oder Myranor 5e für das Settinmaterial auf D&D-Basis.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 7.11.2024 | 13:04
und es ist auch zweifelhaft dass die sich ausgerechnet nochmal auf DSA eingelassen hätten.
Leute die DSA schon den Rücken gekehrt haben zurück zu gewinnen ist sicher nicht leicht. Aber bei kompletten Hobby-Neueisteigern mag es einen Unterschied machen.

oder Myranor 5e für das Settinmaterial auf D&D-Basis.
Das schreibe neben anderen ich für Uhrwerk, das ist nicht von Ulisses ;)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Marduk am 7.11.2024 | 13:38
(…)und es ist auch zweifelhaft dass die sich ausgerechnet nochmal auf DSA eingelassen hätten.

Und selbst wenn, ist die Community ganz gut darin Leute wieder zu vergraulen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 7.11.2024 | 13:52
Leute die DSA schon den Rücken gekehrt haben zurück zu gewinnen ist sicher nicht leicht. Aber bei kompletten Hobby-Neueisteigern mag es einen Unterschied machen.
Das schreibe neben anderen ich für Uhrwerk, das ist nicht von Ulisses ;)

Es reicht ja nicht nur mehr Neuspieler zu gewinnen.
Man muss so viele Neuspieler gewinnen dass die die wegfallenden Altspieler kompensieren plus noch was drauf damit sich das Theater überhaupt lohnt.
DSA hat diverse Marketinglinien (z.B. dieser aboclub) die sich ganz klar auf Ausgabenwillige Leute richten und das sind mit Sicherheit nicht diejenigen für die DSA eines von 20 Spielen ist in das man mal reinschnuppert, sondern Altespieler mit einer nostalgischen Verbindung zum System und ausreichend verfügbarem Einkommen um es auf sowas zu verbraten.
Im Moment sitzt DSA in einer Nische die nicht mehr von besonders vielen bekannten Systemen bedient wird (ggf. Shadowrun aber das ist ein ausreichend anderes Setting und Würfelsystem).
Und: es ist eben kein D20. Ich z.B. hasse die Verknüpfung von Würfeln und Attributen wie sie D&D macht wie die Pest.

Diese Position aufzugeben, nur um dann mit einem endlosen Strom an Kickstartersystemen und etablierten Leichtgewichten zu konkurrieren die sich bereits fest am Markt etabliert haben, ist mMn ein direkter Weg sich selbst ins Bein zu schießen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 7.11.2024 | 14:19
Es reicht ja nicht nur mehr Neuspieler zu gewinnen.
Man muss so viele Neuspieler gewinnen dass die die wegfallenden Altspieler kompensieren plus noch was drauf damit sich das Theater überhaupt lohnt.
Ja, genau das habe ich ja geschrieben.

Diese Position aufzugeben, nur um dann mit einem endlosen Strom an Kickstartersystemen und etablierten Leichtgewichten zu konkurrieren die sich bereits fest am Markt etabliert haben, ist mMn ein direkter Weg sich selbst ins Bein zu schießen.
Oder es ist das Abbeißen des Beines, um frei zu kommen und nicht langfristig zu verhungern.

Wie gesagt: Wir können nur spekulieren. Es gibt einfach kein belastbares Wissen, wie sich eine Veränderung bei DSA auswirken könnte.
Das selbe Thema haben wir übrigens auch bei Myranor. Wir wissen, dass das Crowdfunding mit 5e vergleichsweise (sehr) gut gelaufen ist. Wir wissen nicht, ob es mit DSA besser oder schlechter gelaufen wäre und haben keine wirtschaftlich sinnvolle Methode, das herauszufinden (und hatten sie schon gar nicht vor dem Crowdfunding).
Je nachdem, wen oder welche Community man fragt, wird man sehr unterschiedliche Meinungen kriegen. Und wiederum hat niemand für die eigene Meinung eine belastbare Faktenbasis.

Dadurch lässt sich auch die Frage nach der Beliebtheit von DSA und was man dafür tun könnte so schwer beantworten. Man hat ja keinen Vergleich, wo man stünde, wenn man anders vorgegangen wäre.

Aber so viele etablierte Fantasy-"Leichtgewichte" gibt es übrigens auf Deutsch gar nicht. Und schon gar nicht mit dem umfangreichen Hintergrund von DSA. Und international konkurrenzfähig ist DSA ohnehin nicht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Smoothie am 7.11.2024 | 14:59
sehr schön zusammengefasst. Wo es Spekulation ist, soll es auch so benannt werden.
Persönlich kenn ich niemand mehr der DSA spielt.
Bei uns in der Gruppe war es so, dass wir nach dem Beenden der 7-Jährigen G7 Kampagne (mit 4.1.) 2014 erstmal ne DSA Pause gemacht haben.
Und als wir es uns dann wieder angeschaut haben, gab es schon soviele Regelbücher für DSA 5, dass wir keine Lust hatten (finanziell) , zumal uns keine der Kampagnen angesprochen hat.
Ich wünsche DSA weiterhin alles Gute, aber bin rollenspielerisch sehr glücklich ohne.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 7.11.2024 | 15:36
Leute die DSA schon den Rücken gekehrt haben zurück zu gewinnen ist sicher nicht leicht. Aber bei kompletten Hobby-Neueisteigern mag es einen Unterschied machen.

Ich behaupte mal, dass die Neuauflage der DSA5-Regionalbände mit in einen Zusatzband ausgegliederten Regelelementen sich genau an diese Zielgruppe richtet: Leute, die DSA schon den Rücken gekehrt haben.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 7.11.2024 | 15:48
Ich behaupte mal, dass die Neuauflage der DSA5-Regionalbände mit in einen Zusatzband ausgegliederten Regelelementen sich genau an diese Zielgruppe richtet: Leute, die DSA schon den Rücken gekehrt haben.

auch das ganze "Hey wir legen alte Regelversionen wieder auf" und jetzt auch die neu angekündigte Kampagne für DSA 1 sollen da wohl wieder Spieler locken (was ich persönlich abfeier).

Ich würde mich auch absolut über Abenteuer freuen in denen keine regeln drin stehen (was mit DSA 5 halt nicht geht da jede Regel nochmal drin stehen muss) sondern nur Angaben wie ungefähr stark die Gegner sein sollten (wenns um Kampf geht), sodass man das Abenteuer eben mit egal welchem System leiten könnte (wird nie passieren ist mir klar)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 7.11.2024 | 15:57
Ich würde mich auch absolut über Abenteuer freuen in denen keine regeln drin stehen (was mit DSA 5 halt nicht geht da jede Regel nochmal drin stehen muss) sondern nur Angaben wie ungefähr stark die Gegner sein sollten (wenns um Kampf geht), sodass man das Abenteuer eben mit egal welchem System leiten könnte (wird nie passieren ist mir klar)

Also man könnte die Regeln ja auch in einem Extraheftchen/PDF anbieten. Ich persönlich habe aber auch kein Problem sie einfach zu überblättern. (Ich schaffe es ja nichtmals die Sonderfertigkeiten von NSCs zu verwenden, wenn ich das fürs Abenteuer passende Regelsystem verwende.)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Skyrock am 7.11.2024 | 16:08
Ich würde mich auch absolut über Abenteuer freuen in denen keine regeln drin stehen (was mit DSA 5 halt nicht geht da jede Regel nochmal drin stehen muss) sondern nur Angaben wie ungefähr stark die Gegner sein sollten (wenns um Kampf geht), sodass man das Abenteuer eben mit egal welchem System leiten könnte (wird nie passieren ist mir klar)
Das sind die in den 80ern und 90ern populären Universalabenteuer (Drachenland, G&S-Verlag usw)

Sind heute sehr unüblich geworden, da sind eher OSR-Systeme regeltechnisch die Lingua Franca.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 7.11.2024 | 16:15
Ich würde mich auch absolut über Abenteuer freuen in denen keine regeln drin stehen (was mit DSA 5 halt nicht geht da jede Regel nochmal drin stehen muss) sondern nur Angaben wie ungefähr stark die Gegner sein sollten (wenns um Kampf geht), sodass man das Abenteuer eben mit egal welchem System leiten könnte (wird nie passieren ist mir klar)
Also man könnte die Regeln ja auch in einem Extraheftchen/PDF anbieten. Ich persönlich habe aber auch kein Problem sie einfach zu überblättern. (Ich schaffe es ja nichtmals die Sonderfertigkeiten von NSCs zu verwenden, wenn ich das fürs Abenteuer passende Regelsystem verwende.)

Da wir ja genau das für Myranor versuchen und im Rahmen des Crowdfundings auch entsprechende Umfragen gemacht haben kann ich sagen: Das ist gar nicht so einfach und schon gar nicht so, dass eine Mehrheit damit zufrieden ist. Die Vorstellungen dazu in der Rollenspielerschaft sind sehr weit gestreut.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 8.11.2024 | 07:02
Da wir ja genau das für Myranor versuchen und im Rahmen des Crowdfundings auch entsprechende Umfragen gemacht haben kann ich sagen: Das ist gar nicht so einfach und schon gar nicht so, dass eine Mehrheit damit zufrieden ist. Die Vorstellungen dazu in der Rollenspielerschaft sind sehr weit gestreut.

das kann ich mir gut vorstellen. Besonders wenn es irgendwie mit / um Magie geht was in Myranor ja allgegenwärtig ist :)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 8.11.2024 | 07:31
das kann ich mir gut vorstellen. Besonders wenn es irgendwie mit / um Magie geht was in Myranor ja allgegenwärtig ist :)
Das hat gar nicht unbedingt was mit den konkreten Regeln zu tun, sondern damit, wie Leute Abenteuer benutzen und wie ein Abenteuer aufgebaut ist.

Für manche sind Abenteuer Steinbrüche, die einmal quergelesen und dann selbst interpretiert werden.
Für andere sind sie relativ harte Anleitungen, die Schritt für Schritt abgearbeitet werden.
Einige brauchen/wollen jede Situation in anwendbaren Regeln erklärt und kaufen dafür Kaufabenteuer, andere brauchen nur die wichtigsten Profile.
Manche haben Drucker und/oder Tablets  um pdfs sinnvoll am Spieltisch zu nutzen, andere nicht.
Einige haben kein Problem mit Regeln eines nicht von ihnen verwendeten Systems im Abenteuer, für andere ist es eine Verschwendung ihrer bezahlten Seiten. Für ein paar ist es sogar eine Provokation/Anmaßung/Entweihung (Zugegeben, für letzteren Punkt habe ich persönlich am wenigsten Verständnis).

Ein Augenöffner, mit dem ich ehrlich gesagt nicht gerechnet hatte, war die Umfrage zur Struktur von Abenteuern.

Persönlich tue ich mir in den letzten Jahren immer schwerer mit den klassischen DSA- und Cthulhu-Abenteuern mit relativ linearer Struktur, viel Fließ- (und zum Teil auch Vorlese-)text und immer wieder eingestreuten Regelblöcken. Ich brauche es einfach nicht und finde es viel Arbeit, mich in so etwas einzuarbeiten. Meine persönlichen Vorlieben liegen bei offenen und (sehr) knappen Abenteuerbeschreibungen wie bei Numenera oder Beyond the Wall oder sogar Location-Beschreibungen mit Aufhängern wie bei Die Verbotenen Lande oder Mutant Jahr 0. Im Schnitt brauche und will ich nicht mehr als 2 Seiten pro zu erwartender Spielstunde lesen müssen.

Aber die Umfrage hat eine starke Vorliebe für die klassische DSA/Cthulhu-Struktur ergeben. Die Frage für mich ist jetzt, wollen die Leute das wirklich alle so oder kennen sie es nicht anders (ich bin ja auch erst nach vielen Jahren darauf gekommen dass Abenteuer anders aussehen und funktionieren können)? Ich bin noch am Überlegen, ob wir hierzu noch eine Folgeumfrage machen wollen.
Aktuell habe ich diese Info mal intern kommuniziert, überlasse aber den Autor:innen die Wahl, wie sie ihr Abenteuer aufbauen wollen, anstatt einen standardisierten Weg durchzudrücken. Ich denke, der kreative Prozess funktioniert dann besser und ich weiß, dass wir sowohl Anhänger des "alten Weges" als auch andere Vorlieben vertreten haben und hoffe, dass damit zum Start des neuen Myranor interessante Abenteuer raus kommen.

Um den Kreis zu schließen: Es ist deutlich einfacher, offene Location-Abenteuer regelfrei zu machen als ein typisches DSA-Abenteuer. Bei einem offenen Abenteuer ist es am praktischsten, alle Regeln und Profile im Anhang oder sogar einem pdf zu haben, weil man ohnehin nicht weiß, wann im Abenteuer sie auftauchen.
Bei den klassischen Abenteuern hangelt man sich von Kapitel zu Kapitel und ich verstehe, dass die Leute dann Profile und Werte direkt dort haben wollen, wo sie am Wahrscheinlichsten gebraucht werden.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 8.11.2024 | 08:25
Tatsache ist wohl, dass die meisten Abenteuer eher als Lektüre denn als Abenteuer genutzt werden. Die Leuten zahlen für Kopfkino. Selbst wenn sie eine aktive Gruppe haben, lesen sie wahrscheinlich viel mehr Abenteuer als sie dann an den Spieltisch bringen.

Mir macht die Lektüre von Abenteuern einfach keinen Spaß. Deshalb recycle ich sie so oft wie möglich (oder gestalte noch öfters meine eigenen). Und weniger Gelabber ist mehr, weil ich das dann auch während des Spiels sinnvoll.nutzen kann.

Ich bin aber auch ein wenig Masochist, denn wenn ich ein Abenteuer tatsächlich verwende, ist mir Werktreue bis zum letzten Komma wichtig.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 8.11.2024 | 08:46
Ich bin da innerlich tief gespalten.

Beim Erstlesen bevorzuge ich tendenziell die Prosa-Variante. DSA ist mir da aber mittlerweile schon zu doll. Mein Sweet Spot liegt aktuell bei Dungeon Crawl Classics Abenteuern. Beim Leiten sucht man dann aber doch viel Infos in Textwüsten.

Beim Leiten finde ich den stichpunktartigen Stil von Old school Essentials oder Waking of Willowby Hall super auch wenn mir das Übersetzen aus dem Englischen da schwerer fällt, weil mir oft Kontext fehlt. Beim Erstlesen ist das aber für mich echt eine Qual.

Für mich persönlich ist das ein unauflösbarer Widerspruch. Letztlich kann ich aber mit beidem Arbeiten.

p.s. Als ich nur DnD und DSA Textwüsten kannte waren die für mich natürlich Goldstandard.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 8.11.2024 | 09:15
Für mich von der Ausgestaltung perfekt sind die Gazer-Press-Abenteuer wie der Heilige von Bruckstadt.

So viel Stimmung in so wenig Worten! Aber gleichzeitig großzügig gelayoutet.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 8.11.2024 | 09:26
sondern damit, wie Leute Abenteuer benutzen

ja, da spaltet sich die "zahlende" Kundschaft wahrlich fürchterlich komplex auf

- Sammlende, wo die "Entweihung" bereits beim Aufreißen der Folie beginnt (die sehen den Inhalt ja eh nie)
- Hortende, die "vielleicht in der Rente wieder so viel freie Zeit haben werden wie im Studium" und sich eindecken
   (wäre das nicht eine Geschäftsidee? betreutes RSP-Wohnen: man kann selbst den Keller vermieten  >;D und die Blöcke heißen dann nicht Waldwinkel, Kätzchenruh
    oder so sondern DSA4.1, Midgard, Cyberpunk Red. Und für das spezifische Speiseplanprosa ist auch schon gesorgt, so ganz ohne Übersetzungsklopse. Und nach dem
    betreuten Aventurienwohnen folgt das Nonoitenhospitz, da weiß gleich jeder, auf welchem Komplexitätenlevel er noch Runden anbieten darf)
- Nostalgie-Lesende, die "an früher" erinnert werden wollen und sich an "prosa-entertaiment" erfreuen

da liegt ordentlich Boomer-Asche im Tresor

- wer in einem "Steinbruch" nur Schotter abbaggern möchte, der will leseeffizient "abarbeiten" und nicht "prosa-entertaiment"
- wer an die Hand genommen werden will bei seinen ersten RSP-Gehversuchen
  braucht Erklärungen: Diese Szene: offenbart ein Geheimnis&Info/führt zu/blanke Encounterklopperei
  Erreichen des Szeneziels durch Kniff oder Tipp oder wenn die Frage zum Leiden des Fischerkönigs nicht gestellt wird, dann wird A geschehen...
- wer Domina-RSP bevorzugt:
  DU_MUSST_JETZT_zur Seite treten und den wahren Helden das Finale_zum_Vorerlesen überlassen DENN_DU_BIST_KEIN_HELD Peitsch Peitsch
  hach, da darf man doch so liberal sein und jedem seinen eigenes Desediratsdungeon lassen.
  ich muss da ja nicht mitspielen oder Geld für ausgeben

kurzum, diese 6 Spiegelstriche in einen Buchdeckel zu zwingen ist...herausfordernd
und sobald einige Spiegelstriche weggelassen werden, dann geht das AB auch an diesen Zahlungsbereiten vorbei.

irgendwo muss man sich als Autor und Verlag dann auch festlegen (und die Produkte auf ihren jeweiligen Kundenzuschnitt flaggen)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 8.11.2024 | 09:32
Also in Zukunft kann man einfach ChatGPT bitten das Abenteuer auf jede der genannten Arten umzuschreiben.  :o

Und wenn man das gleich als Autor oder Verleger macht, kann man den Sammlern das Geld für die xfache Seitenanzahl aus der Tasche ziehen.  >;D
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Tothtelar am 8.11.2024 | 10:39
Wär auchn geiles Geschäftsmodell. Als Verlag gar nicht mehr Bücher rausbringen etc. sondern einfach die KI trainieren und regelmäßig mit neuen Infos füttern. Der Spielleiter muss die KI dann nur mit seinen Vorlieben füttern und seine Gruppe reinladen. Dann werden die ganzen Abenteuer etc auf die Charaktere und Spielleiter/Spieler-vorlieben zugeschnitten ausgespuckt. Am Ende wird noch mit den entsprechenden NO-GO´s gefiltert und der Spielleiter füttert die KI nach der Runde mit ner Kurzen Zusammenfassung wie es gelaufen ist. Anhand davon wird dann zukünftiger Plot für die Runde angepasst und die Redax bekommt das Feedback aus der KI für den zukünftigen Metaplot :D
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 8.11.2024 | 10:51
der Spielleiter füttert die KI nach der Runde mit ner Kurzen Zusammenfassung wie es gelaufen ist. Anhand davon wird dann zukünftiger Plot für die Runde angepasst und die Redax bekommt das Feedback aus der KI für den zukünftigen Metaplot :D

Also ich hoffe doch, dass die KI selbstständig zuhört und die Zusammenfassung schreibt.  :cthulhu_smiley:

Der Verlag bietet das dann noch mit offiziellen Gütesiegel als Print on Demand an.  >;D

Und dann verwaltet die KI noch alle geloggten SCs als NSCs im offiziellen Setting...
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 8.11.2024 | 14:30
Dann kann die KI auch gleich leiten und fehlende Spieler ersetzen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Smoothie am 8.11.2024 | 14:31
eigentlich kann sie dann auch anwesende Spielende ersetzen
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 8.11.2024 | 15:34
Bei DSK habe ich die Abenteuerproblematik so gelöst, dass es einerseits Abenteuer in der üblichen, relativ langen Form gibt, aber auch längere Kreaturenbeschreibungen, die wie Abenteuerskizzen fungieren, und jede Menge Aufhänger, Konflikte etc. in den restlichen Beschreibungen.
So kann man ganz gut verschiedene Geschmäcker ansprechen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Xemides am 8.11.2024 | 16:22
Das sind die in den 80ern und 90ern populären Universalabenteuer (Drachenland, G&S-Verlag usw)

Also zumindest bei den Drachenlandabenteuer standen Werte für Midgard, DSA und DnD konkret drinnen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 8.11.2024 | 19:52
Dann kann die KI auch gleich leiten und fehlende Spieler ersetzen.

Das muss man nur noch als Lets Play auf YouTube stellen, dann ab zum Strand.. 😂😂
Bot1: Feuerball!
Bot2: Nicht schon wieder.. 🙄

Tatsache ist wohl, dass die meisten Abenteuer eher als Lektüre denn als Abenteuer genutzt werden. Die Leuten zahlen für Kopfkino. Selbst wenn sie eine aktive Gruppe haben, lesen sie wahrscheinlich viel mehr Abenteuer als sie dann an den Spieltisch bringen.

Das frage ich mich auch oft, wie viele Leute mehr lesen, als spielen. Der Metaplott lässt sich ja in Form des Boten auch verfolgen, wenn man gerade nicht spielt und in Abenteuern/Regionalbeschreibungen steckten anschob immer viele Story Elemente, die man sonst verpassen würde.

Ich bin aber auch ein wenig Masochist, denn wenn ich ein Abenteuer tatsächlich verwende, ist mir Werktreue bis zum letzten Komma wichtig.

Habe ich früher auch so gemacht, bin oft damit auf die Nase gefallen (wenn Gruppen sich so gar nicht einlassen wollten oder völlig unerwartetes taten), ich will (wenn ich denn endlich mal zum leiten komme) mal so eine Art Sandbox/Hexcrawl mit einfachen Regeln durchziehen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 9.11.2024 | 00:29
Habe ich früher auch so gemacht, bin oft damit auf die Nase gefallen (wenn Gruppen sich so gar nicht einlassen wollten oder völlig unerwartetes taten), ich will (wenn ich denn endlich mal zum leiten komme) mal so eine Art Sandbox/Hexcrawl mit einfachen Regeln durchziehen.

Ich bin dankbar, wenn die Spieler das Abenteuer ignorieren, dann muss ich es auch nicht vorbereiten. Improvisieren liegt mir mehr, aber wenn ich es immer mache, treten halt auch strukturelle Schwächen und gewisse Muster auf. Die durchbreche ich dann gerne dadurch, dass ich mein Ego beim Eingang völlig abgebe.

Und nachdem ich eigentlich von Kaufabenteuer sowieso nur schauplatzbasierte Leite, passt z.B. ein Hexcrawl gut rein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Cass am 9.11.2024 | 01:20
Zitat
Da wir ja genau das für Myranor versuchen und im Rahmen des Crowdfundings auch entsprechende Umfragen gemacht haben kann ich sagen: Das ist gar nicht so einfach und schon gar nicht so, dass eine Mehrheit damit zufrieden ist. Die Vorstellungen dazu in der Rollenspielerschaft sind sehr weit gestreut.

Wenn das so ist, dann muss ich hier einmal sagen: Vielen Dank, dass Ihr Euch trotzdem zu regellosen Abenteuern entschlossen habt. Das war fuer mich als sehr D&D5-skeptische Spielerin der ausschlaggebende Faktor, trotzdem vorzubestellen. Das liegt uebrigens nicht nur an der postulierten "Augenkrebs-Abneigung", sondern schlichtweg auch daran, dass Regeln immer auch irgendwie die Kreativitaet des Autors und damit Struktur des Abenteuers beeinflussen, waehrend die Vorgabe "regellos" da hoffentlich zu mehr Offenheit statt D&D-Rezepttreue fuehrt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 9.11.2024 | 09:12
Wenn das so ist, dann muss ich hier einmal sagen: Vielen Dank, dass Ihr Euch trotzdem zu regellosen Abenteuern entschlossen habt. Das war fuer mich als sehr D&D5-skeptische Spielerin der ausschlaggebende Faktor, trotzdem vorzubestellen. Das liegt uebrigens nicht nur an der postulierten "Augenkrebs-Abneigung", sondern schlichtweg auch daran, dass Regeln immer auch irgendwie die Kreativitaet des Autors und damit Struktur des Abenteuers beeinflussen, waehrend die Vorgabe "regellos" da hoffentlich zu mehr Offenheit statt D&D-Rezepttreue fuehrt.
Um das Thema hier nicht noch weiter zu derailen: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,115267.msg135246982.html#msg135246982
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 10.11.2024 | 09:56
Der Kern von DSA ist für mich das Versprechen, Geschichten erleben zu können, in denen die Helden durch die Kraft ihrer Fantasie die Welt retten können.

1984, das Jahr, in dem "Das Schwarze Auge" veröffentlicht wurde, war auch das Jahr, in dem die Verfilmung von Michael Endes Roman "Die unendliche Geschichte" ins Kino kam. Die unendliche Geschichte erschien 1979; ein Buch, dass der Thienemanns Verlag "aus Treue zum Autor wie aus Begeisterung für sein Werk" in einer Erstauflage von 20.000 Stück veröffentlichte. Eine besondere Werbekampagne gab es nicht. Der Roman verkaufte sich in Deutschland bis 1984 mehr als eine Millionen mal.

D. h. dieses Thema war 1984 insbesondere durch den Kinofilm medial bekannt, in der Öffentlichkeit als Jugendthema anerkannt - und kommerziell erfolgreich.

In der Praxis konkurrierte dieses Rollenspielverständnis mit dem Brettspielverständnis des Rollenspiels, das bis heute ein wirkmächtiges, wenn nicht gar dominantes Verständnis des Tischrollenspiels darstellt und sich weitestgehend in der cleveren Regelanwendung und -auslegung auf Spielsituationen erschöpft. Wenn ich DSA-Foren lese, dann habe ich den Eindruck, dass es den Spielern wichtig ist, die Spielwelt in termini von Regeln und Weltbeschreibungen zu verstehen, was automatisch zu weniger Freiräumen für eigene Geschichten schafft, die ja der eigenen Fantasie entspringen. Das gilt gleichwohl für andere Rollenspiele genauso.

DSA ist dann zusammen mit seinem damals weitestgehend jugendlichen Kundenstamm erwachsen geworden; ein erster Höhepunkt war mit dem Abschluss der Borbarad-Kampagne erreicht, ein Zeitraum, der im Nachhinein auch als "Die Rückkehr der Magie" bezeichnet werden könnte.

Die Idee hinter der 1985 begonnen (und eingestellten) Reihe "Der Geheimbund des Schwarzen Auges", mit der gezielt 8 - 12-jährige angesprochen werden sollten, halte ich für richtig. Der heutige Erfolg von Star Wars wäre nicht denkbar ohne die animierte Serie "The Clone Wars", die von Dave Filoni zunächst unter Anleitung von George Lucas inszeniert wurde. Die Serie transportierte Star Wars in die Köpfe einer nachfolgenden Generation und sprach mit den Geschichten und Schicksalen der Clone Trooper insbesondere die erwachsenen Mitglieder der US-Streitkräfte bzw. Menschen aus ihrem Umfeld an.

Ob DSA heute noch einem jüngeren Publikum in einer Form präsentiert werden kann, die kommerziell erfolgreich ist, kann ich nicht beurteilen.

Aber zurück zum OP: DSA ist nicht Aventurien. Aventurien ist nur einer, wenn auch der erste und bekannteste Schauplatz, in der die Geschichten des Schwarzen Auges spielen. Myranor und Tharun sind für mich viel spannender, weil es historische und kosmologische Bezüge gibt, aber eben auch, weil die Weltbeschreibung weniger detailliert ist.

Die Idee einer fortlaufenden Geschichtsschreibung ist für mich überholt. Star Wars findet in unterschiedlichen zeitlichen Abschnitten statt - Aufstieg und Fall des Galaktischen Imperiums sind zwei Phasen, von denen die Clone-Kriege eine Unter-Phase bilden usw. usf. - die durch bestimmte Themen verknüpft sind. DSA ist mir da zu unlocker. Dass der finanzielle Handlungsspielraum hier begrenzt ist und Experimente mit ungewissem Ausgang nicht zulässt, ist mir hierbei klar.

Ich finde DSA bis heute spannend, wobei ich unter DSA eine Auswahl der Publikationen verstehe, die zwischen 1984 und 2018 erschienen sind. Spannend ist es, weil es aufgrund der Weltbeschreibung über eine gewisse mögliche Spieltiefe verfügt. Dabei wird allerdings zu häufig vergessen, dass die Spieltiefe kein Selbstzweck ist, sondern nur Möglichkeiten der Spielgestaltung bietet.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 10.11.2024 | 10:48
Die Idee hinter der 1985 begonnen (und eingestellten) Reihe "Der Geheimbund des Schwarzen Auges", mit der gezielt 8 - 12-jährige angesprochen werden sollten, halte ich für richtig. Der heutige Erfolg von Star Wars wäre nicht denkbar ohne die animierte Serie "The Clone Wars", die von Dave Filoni zunächst unter Anleitung von George Lucas inszeniert wurde. Die Serie transportierte Star Wars in die Köpfe einer nachfolgenden Generation und sprach mit den Geschichten und Schicksalen der Clone Trooper insbesondere die erwachsenen Mitglieder der US-Streitkräfte bzw. Menschen aus ihrem Umfeld an.

Ob DSA heute noch einem jüngeren Publikum in einer Form präsentiert werden kann, die kommerziell erfolgreich ist, kann ich nicht beurteilen.

Die 8jährigen (z.B. meine Geschwister und Freunde) haben doch auch Standard-DSA gespielt und der Geheimbund war ein Flop.

Und was für ein heutiger Erfolg von Star Wars? Star Wars war 1977 oder 1999 viel erfolgreicher und seit 2016 (fast 9 Jahre seit VII!) wird es mit dem Erfolg doch eher weniger als mehr.

Ich finde DSA bis heute spannend, wobei ich unter DSA eine Auswahl der Publikationen verstehe, die zwischen 1984 und 2018 erschienen sind. Spannend ist es, weil es aufgrund der Weltbeschreibung über eine gewisse mögliche Spieltiefe verfügt. Dabei wird allerdings zu häufig vergessen, dass die Spieltiefe kein Selbstzweck ist, sondern nur Möglichkeiten der Spielgestaltung bietet.

Was ist ab 2018 für dich nicht mehr DSA?

Bei deiner Beschreibung hier verstehe ich auch nicht ganz, inwiefern das bei D&D/Forgotten Realms oder Pathfinder nicht zutrifft.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 10.11.2024 | 11:11
Die 8jährigen (z.B. meine Geschwister und Freunde) haben doch auch Standard-DSA gespielt und der Geheimbund war ein Flop.

Das kann sein, aber DSA war für Jugendliche ab 14 konzipiert. Dass es auch von jüngeren gespielt wurde, ändert daran ja nichts.

Auch halte ich die Beobachtung, dass die "Fans" mit dem Spiel gealtert sind, für richtig.

Daher halte ich die grundsätzliche Idee eines Produktes, das jüngere gezielt anspricht, für richtig.

Und was für ein heutiger Erfolg von Star Wars? Star Wars war 1977 oder 1999 viel erfolgreicher und seit 2016 (fast 9 Jahre seit VII!) wird es mit dem Erfolg doch eher weniger als mehr.

Star Wars beginnt nicht 2016, sondern 1977. Nach 1984 flaut das Interesse an Star Wars ab, bis Ende der 90er lebt das Franchise von den Büchern am Leben gehalten. Den Erfolg von Star Wars messe ich an der medialen Präsenz, der Beliebtheit bei Kindern und den Neuerscheinungen. Insgesamt scheint mir der Übergang zu Disney gelungen zu sein, was ich anfangs nicht erwartet habe,

Für meinen Punkt entscheidend ist hier, dass es mit der animierten Serie The Clone Wars gelang, Star Wars neu zu erfinden, d. h. das Zielpublikum hat hier Star Wars aus einer ganz anderen Perspektive und durch ein anderes Medium kennengelernt, als die Kinder der 70er/80er, wodurch das Franchise eben auch den Generationenwechsel geschafft hat.

Was ist ab 2018 für dich nicht mehr DSA?

Bei deiner Beschreibung hier verstehe ich auch nicht ganz, inwiefern das bei D&D/Forgotten Realms oder Pathfinder nicht zutrifft.

Für mich ist DSA das, was ich kenne. Da meine letzte DSA-Publikation aus 2018 stammt, hört mein DSA 2018 auf.

Wer aber - wie der OP - von DSA ohne weitere Eingrenzung spricht und das dann mit Aventurien gleichsetzt, geht von einer falschen Prämisse aus, das ist hier mein Punkt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 10.11.2024 | 11:19
Für mich ist DSA das, was ich kenne. Da meine letzte DSA-Publikation aus 2018 stammt, hört mein DSA 2018 auf.

Wer aber - wie der OP - von DSA ohne weitere Eingrenzung spricht und das dann mit Aventurien gleichsetzt, geht von einer falschen Prämisse aus, das ist hier mein Punkt.

Ich stimme ihm da aber doch zu. Das Setting Aventurien mit seinen Wurmfortsätzen Myranor und Tharun wird höchstwahrscheinlich überleben, wenn die letzt 3W20-Probe schon lange vergessen ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 14.11.2024 | 08:44
Ich stimme ihm da aber doch zu. Das Setting Aventurien mit seinen Wurmfortsätzen Myranor und Tharun wird höchstwahrscheinlich überleben, wenn die letzt 3W20-Probe schon lange vergessen ist.

*lach* die 3W20 Probe fällt erst flach wenn die Generation DSA 3 und DSA 4.1 "ausgestorben" ist
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Irian am 14.11.2024 | 09:17
*lach* die 3W20 Probe fällt erst flach wenn die Generation DSA 3 und DSA 4.1 "ausgestorben" ist

Na ja, ich hab mit DSA 3 aufgehört und mit DSA 4 wieder angefangen, weil es mehr von guten Systemen wie GURPS übernommen hat - nur nicht genug, deshalb bin ich auch wieder ausgestiegen. 3W20 waren für mich immer ein völlig hirnrissiger Nachteil des Systems.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 15.11.2024 | 08:51
Na ja, ich hab mit DSA 3 aufgehört und mit DSA 4 wieder angefangen, weil es mehr von guten Systemen wie GURPS übernommen hat - nur nicht genug, deshalb bin ich auch wieder ausgestiegen. 3W20 waren für mich immer ein völlig hirnrissiger Nachteil des Systems.

Du bist aber auch nicht die komplette Generation.
Ich glaube nicht dass man sich Konkurrenztechnisch einen Gefallen tut, ein systemisches Markenzeichen aufzugeben. Wer tief genug im Hobby ist, dass er sich über unterschiedliche Würfelmechanismen Gedanken macht UND keinen Bock auf 3W20 hat, bespielt DSA doch vermutlich eh schon mit einem alternativen System.
Entsprechend sehe ich das nicht als Gruppe an, die man in relevantem Umfang zurück zu DSA bringt, nur indem man die Regeln komplett umwirft.
Zumal "mag 3W20 nicht" ja nicht bedeutet dass die alle die gleiche Alternative bevorzugen würden.
Man holt mit einer (im Sinne einer einzigen und dabei würde es realistischerweise bleiben) Alternative also nur den Teilbereich ab, der genau DIESE Alternative mag.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 15.11.2024 | 09:26
Du bist aber auch nicht die komplette Generation.
Ich glaube nicht dass man sich Konkurrenztechnisch einen Gefallen tut, ein systemisches Markenzeichen aufzugeben. Wer tief genug im Hobby ist, dass er sich über unterschiedliche Würfelmechanismen Gedanken macht UND keinen Bock auf 3W20 hat, bespielt DSA doch vermutlich eh schon mit einem alternativen System.
Entsprechend sehe ich das nicht als Gruppe an, die man in relevantem Umfang zurück zu DSA bringt, nur indem man die Regeln komplett umwirft.
Zumal "mag 3W20 nicht" ja nicht bedeutet dass die alle die gleiche Alternative bevorzugen würden.
Man holt mit einer (im Sinne einer einzigen und dabei würde es realistischerweise bleiben) Alternative also nur den Teilbereich ab, der genau DIESE Alternative mag.

...und die sind meist alteingesessene DSA Spieler würde ich mal sagen :-P

Neueinsteiger würden sich eher wundern warum das so umständlich geht aber arrangieren sich dann damit.


ich bin ja auch gespannt ob man jetzt irgendwann mal eine Kampagne oder so für DSA herausbringt welche GAR keine Regeln drin hat und eben für jede Regeledition bestimmt ist. Also kein "Retrolook" wie die neue DSA1 Kampagne sondern einfach "da ist das Abenteuer, nehmt euch die Regelversion die ihr wollt ist uns wurscht das Setting kennt ihr ja und wisst ja was ihr machen müsst"
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 15.11.2024 | 09:38
...und die sind meist alteingesessene DSA Spieler würde ich mal sagen :-P

Neueinsteiger würden sich eher wundern warum das so umständlich geht aber arrangieren sich dann damit.


ich bin ja auch gespannt ob man jetzt irgendwann mal eine Kampagne oder so für DSA herausbringt welche GAR keine Regeln drin hat und eben für jede Regeledition bestimmt ist. Also kein "Retrolook" wie die neue DSA1 Kampagne sondern einfach "da ist das Abenteuer, nehmt euch die Regelversion die ihr wollt ist uns wurscht das Setting kennt ihr ja und wisst ja was ihr machen müsst"
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...und die sind meist alteingesessene DSA Spieler würde ich mal sagen :-P

Neueinsteiger würden sich eher wundern warum das so umständlich geht aber arrangieren sich dann damit.


ich bin ja auch gespannt ob man jetzt irgendwann mal eine Kampagne oder so für DSA herausbringt welche GAR keine Regeln drin hat und eben für jede Regeledition bestimmt ist. Also kein "Retrolook" wie die neue DSA1 Kampagne sondern einfach "da ist das Abenteuer, nehmt euch die Regelversion die ihr wollt ist uns wurscht das Setting kennt ihr ja und wisst ja was ihr machen müsst"
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...und die sind meist alteingesessene DSA Spieler würde ich mal sagen :-P

Neueinsteiger würden sich eher wundern warum das so umständlich geht aber arrangieren sich dann damit.


ich bin ja auch gespannt ob man jetzt irgendwann mal eine Kampagne oder so für DSA herausbringt welche GAR keine Regeln drin hat und eben für jede Regeledition bestimmt ist. Also kein "Retrolook" wie die neue DSA1 Kampagne sondern einfach "da ist das Abenteuer, nehmt euch die Regelversion die ihr wollt ist uns wurscht das Setting kennt ihr ja und wisst ja was ihr machen müsst"

Eben, Neueinsteiger geben auf das ganze Würfelthema einen feuchten. Das ist imho auch ein überproportional aufgeblasenes Meme.
Man tauscht bei einem Würfelsystemwechsel also nur die Leute die man mit dem neuen System anpisst gegen den Teilbereich der 3W20 Hasser die genau den spezifischen neuen Mechanismus mögen UND das als Haupthindernis gegenüber einer Rückkehr sahen.
Das ist ist doch im Leben den Aufwand und das Risiko nicht wert, insbesondere in einem System das genug andere Baustellen hat die man angehen kann.
Ressourcen sind eben nicht unbegrenzt und jede Arbeitsminute die man in einen Komplettumbau des Regelmechanismus steckt, könnte man auch zum beheben von Problemen nutzen, die alle Kunden betreffen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 15.11.2024 | 09:46
Ich glaube nicht dass man sich Konkurrenztechnisch einen Gefallen tut, ein systemisches Markenzeichen aufzugeben. Wer tief genug im Hobby ist, dass er sich über unterschiedliche Würfelmechanismen Gedanken macht UND keinen Bock auf 3W20 hat, bespielt DSA doch vermutlich eh schon mit einem alternativen System.
Da würde ich zustimmen. Die 3W20 Probe ist vielleicht umständlich, aber sie ist auch ikonisch. Da würde ich persönlich bei DSA eher an anderer Stelle ansetzen, wenn man es einsteigerfreundlicher machen will und zwar bei den zig Spezial-, Optional- und Vertiefungsregeln.

Letztendlich würde das wohl auf etwas wie Ilaris rauslaufen. Mich würde ja wirklich interessieren, was passiert wäre, wenn Ulisses Ilaris nicht als unterstütztes Ilaris-Fanprojekt sondern als offizielles Regelwerk, also DAS6, veröffentlicht hätten. Die Marke macht halt bei der Anerkennung doch nochmal viel um.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 15.11.2024 | 11:05
Eben, Neueinsteiger geben auf das ganze Würfelthema einen feuchten. Das ist imho auch ein überproportional aufgeblasenes Meme.
Man tauscht bei einem Würfelsystemwechsel also nur die Leute die man mit dem neuen System anpisst gegen den Teilbereich der 3W20 Hasser die genau den spezifischen neuen Mechanismus mögen UND das als Haupthindernis gegenüber einer Rückkehr sahen.

Ich kenne genügend Leute, die mir erzählten: "Ich habe DSA ja mal ausprobiert, aber das ist so kompliziert. Rollenspiele sind nichts für mich, da bleibe ich lieber bei Computerspielen."

Spielst du selbst regelmäßig ein System mit 3W20-Proben?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 15.11.2024 | 12:07
"Ich habe DSA ja mal ausprobiert, aber das ist so kompliziert."
Die 3W20-Probe ist aber nicht der einzige Grund für diese (korrekte) Aussage. Und wohl auch nicht der schwerwiegendste.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 15.11.2024 | 12:20
Die 3W20-Probe ist aber nicht der einzige Grund für diese (korrekte) Aussage. Und wohl auch nicht der schwerwiegendste.

3W20 ist auch nur die Zusammenfassung des grundlegenden Problems in 4 Zeichen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 15.11.2024 | 12:24
Ich kenne genügend Leute, die mir erzählten: "Ich habe DSA ja mal ausprobiert, aber das ist so kompliziert. Rollenspiele sind nichts für mich, da bleibe ich lieber bei Computerspielen."

Spielst du selbst regelmäßig ein System mit 3W20-Proben?

Wie schon der aikar sagte (und ich glaube auch selbst schon mehrmals hier erwähnt habe):
DSA ist nicht aufgrund der 3W20 kompliziert.
Und auf alle gespielten Systeme gerechnet dürfte DSA (also 3w20) Spielzeitmäßig über meine Hobbylebensdauer auf Platz 1 oder 2 sein.
Und mit doch einigen Jahrzehnten 3w20 Erfahrung und /vielen/ Anfängern mit denen ich gespielt habe auf dem Buckel:
Die 3w20 Probe ist unter all den Dingen mit denen man sich an einem DSA-Abend beschäftigen muss ein absoluter Fliegenschiss was Kompliziertheit und Zeitaufwand angeht.
Leute hören nicht mit DSA auf weil sie 3w20 würfeln müssen.
Sie hören mit dem System auf weil sie die Steigerungskostentabelle sehen, versuchen zum ersten mal eine regelkonforme "Heilkunde Wunden" Probe im Zonensystem zu würfeln, von den diversen Sonderfällen beim Kampf mit (Schutz) Waffen in beiden Händen erschlagen werden oder einfach nur einen coolen Zauberer spielen wollen und dann merken dass sie ihre Ressourcen entweder auf coolen fluff ODER auf Nützlichkeit im Abenteuer aufwenden müssen (Problem potenziert bei Geweihten).
Und absolut nichts davon hängt mit dem Würfelmechanismus zusammen.

3W20 ist auch nur die Zusammenfassung des grundlegenden Problems in 4 Zeichen.
Ne, das ist eine faktisch komplett verfälschende Darstellung.
Die ganzen harten systemischen Stinker in DSA hängen eben NICHT  am Würfelsystem.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Hotzenplot am 15.11.2024 | 12:35
Ne, das ist eine faktisch komplett verfälschende Darstellung.
Die ganzen harten systemischen Stinker in DSA hängen eben NICHT  am Würfelsystem.

Da bin ich ganz deiner Meinung. Du hattest ja vorher auch deine Erfahrung mit den Neulingen geschildert in Bezug auf die 3w20 Probe. Ich glaube, da wird einfach ein viel zu großer Bohei drum gemacht, weil es so schön griffig ist, aber im Kern ist das nicht das Problem.

Zum Thema insgesamt:
Man bekommt glaube ich ein ganz interessantes Ergebnis, wenn man die Frage auf DSA-Regelwerk und Aventurien aufteilt.
Wie beliebt ist Aventurien heute noch?
Wie beliebt ist das DSA-Regelwerk heute noch?*

*von mir aus nach Editionen getrennt.

Meine Antwort darauf ist, dass Aventurien nach wie vor beliebt ist und viele Fans hat, dass das DSA-Regelwerk in den Augen der Spielerschaft aber eher schlechter abschneidet als vor sagen wir mal 20 Jahren. Zeiten ändern sich, das DSA-Regelwerk hat sich nicht genug geändert.

Auf der anderen Seite habe ich in meinem größeren Umfeld, also auch online, den Verdacht, dass es die Mehrzahl der Spieler weniger interessiert, wie gutTM das Rollenspiel ist, das sie regelmäßig oder unregelmäßig spielen. Gerade durch die in den letzten Jahren stärker gewordene Unterstützung durch VTT fallen sowas wie komplizierte Proben oder Rumrechnerei auch bei komplexeren Systemen zumindest bei den Spielern nicht mehr so stark ins Gewicht.

Also, meine Antwort wäre: Ich mag DSA immer noch gerne, beziehe das aber hauptsächlich auf das Setting und die Abenteuer, die ich darin spielen oder leiten kann.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Auribiel am 15.11.2024 | 12:41
3W20 ist auch nur die Zusammenfassung des grundlegenden Problems in 4 Zeichen.

Ehrlich gesagt ist 3W20 und aktive Parade sowie die lange Fertigkeitsliste der Grund warum ich mich als Rollenspielneuling 1994 für DSA3 und nicht AD&D entschieden habe. Das war nicht kompliziert. Kompliziert wurde es regelseitig erst mit DSA4.

Das Würfelsystem mag veraltet sein ist aber mMn nicht der Grund für die hohe Einstiegshürde. Eher das Fehlen einer guten Einstiegsbox - und so es die doch geben sollte: Die schlechte Sichtbarkeit derer.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 15.11.2024 | 13:03
Es gibt sogar zwei für DSA 5 und die sind garnicht schlecht.

Sichtbarkeit ist so eine Sache im F-Shop.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 15.11.2024 | 14:07
Es gibt sogar zwei für DSA 5 und die sind garnicht schlecht.

Sichtbarkeit ist so eine Sache im F-Shop.
Genau das. Über die Sichtbarkeit der Startprodukte haben wir ja schon geschrieben, aber zumindest an der ersten Starterbox (Das Geheimnis des Drachenritters) gibt es nicht viel auszusetzen. Die "Fortsetzungsbox" Die Hexe vom Schattenwasser gefällt mir von den Abenteuern her nicht so, aber das ist ja oft Geschmackssache.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 15.11.2024 | 14:28
denke die meisten Neueinsteiger in DSA haben eher Probleme in die "typisch Deutsche" Kleinteiligkeit der Regeln.

Man hat sich ja wohl schon zu DSA 3 Zeiten aufgeregt das in der GMG Box die Wunder so "handwedelnd" gehandhabt wurden nur um dann zu meckern, als die Mirakel eingeführt wurden ( Kirchen, Kulte, Ordenskrieger) das die Geweihte jetzt "quasi D&D Kleriker sind" bzw. Karmalmagier.

DSA 4 ist ja dann auch so ausgeartet sag ich mal (werde den Blick des Neueinsteigers meiner Gruppe nie vergessen als er auf die Wege des... Bände geguckt hat und leicht erschrocken war)

Ist übrigens auch witzig wenn man sich mal nur die Spielhilfen Seite bei Wiki Aventuria ansieht. Rechts oben gibt's ja "Spielhilfen nach Art" und dann aufgeteilt in die Regeledition und dann sieht man was da schon für DSA 4 rausgekommen ist VS DSA 3

Die DSA Spielerschaft wollte also mehr Regeln und mehr Detailregeln und ...jetzt Fokusregeln usw aber dann auch irgendwie nicht
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Irian am 16.11.2024 | 08:56
Wobei ich auch sagen muss, dass mich, als Spieler, die Komplexität der Welt deutlich mehr abschreckt als die der Regeln. Ich meine, durch die Regeln kann man sich durchwursteln und oder improvisieren, pft, aber die Welt... Meine Güte. Egal was man spielen will, es gibt gefühlt 100 Ausgaben des Boten die da Hintergrundgeschichte ausbreiten, x Quellenbücher, Dekaden von Baronie-Briefspiel, etc. - es fühlt sich an, als verpasst man die Hälfte, wenn man nicht erstmal ein Studium der aventurischen Geschichte absolviert. Natürlich KANN man das alles ignorieren und einfach den Text vom letzten Quellenbuch nehmen, aber es fühlt sich trotzdem an, als fehle einem haufenweise Kontext.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 16.11.2024 | 09:14
Meine Güte. Egal was man spielen will, es gibt gefühlt 100 Ausgaben des Boten die da Hintergrundgeschichte ausbreiten, x Quellenbücher, Dekaden von Baronie-Briefspiel, etc.

Mir fehlt da ein bisschen die Sachlichkeit. Sag doch mal ganz konkret, bei welchem Abenteuer du die Erfahrung gemacht hast, dass dort so viele Quellen und Bezüge genannt werden, dass du dich davon überfordert gefühlt hast und den Eindruck hattest, du würdest "haufenweise Kontext" verpassen, wenn du dich nicht damit beschäftigst.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 16.11.2024 | 09:21
Zeiten ändern sich, das DSA-Regelwerk hat sich nicht genug geändert.

Das liest sich erstmal so, als müsste man nur genug von irgendwas machen.
So ist es ja aber gerade nicht.
DSA4 hat sich anfangs spielmechanisch ordentlich in die Nesseln gesetzt und musste mühsam korrigiert werden.
Und das vor allem, weil man mit etwas Verspätung damals aktuellen Trends insbesondere in der Charaktererschaffung nachgerannt ist - DA hat man dann tatsächlich an einigen Stellen nicht genug geändert in dem Sinne, dass man eigentlich überflüssig gewordene Regelelemente zunächst als Wurmfortsatz beibehalten hat.

Der Knackpunkt ist aber: auch wenn man "genug" ändert, muss das Ergebnis am Ende auch jemand wollen.
"Die Zeiten", sprich der Zeitgeist und das, was als "modernes" Regelwerk angesehen wurde, hatten sich tatsächlich geändert. Gemacht hat man im Gesamtbild aber etwas anderes, so als wollte man hauptsächlich vom als veraltet angesehenen DSA3 und egal zu was hin.

Letztlich waren aber die Probleme von DSA3 keine, die irgendwas mit Zeitgeist und veränderten Spielgewohnheiten zu tun hatten. Die bestanden von Anfang an und wären auch mit einem DSA3.5 oder einem auf der dritten Edition aufbauenden DSA4 zu lösen gewesen.

Gerade durch die in den letzten Jahren stärker gewordene Unterstützung durch VTT fallen sowas wie komplizierte Proben oder Rumrechnerei auch bei komplexeren Systemen zumindest bei den Spielern nicht mehr so stark ins Gewicht.

Wohlgemerkt nur auf Spielerseite - und auch da nicht immer, Stichwort Erfolgswahrscheinlichkeiten und Steigerungsauswahl.

Wenn aber Abenteuer-/Modulautoren und Spielleiter das nicht durchblicken, fällt ihnen das stellenweise ordentlich auf die Füße und teils weiß man dann nicht mal, warum - woher auch?

Die DSA Spielerschaft wollte also mehr Regeln und mehr Detailregeln und ...jetzt Fokusregeln usw aber dann auch irgendwie nicht

Ein Teil der Spielerschaft wollte mehr Regeln und mehr Details und der andere nicht bzw. explizit weniger. Das ist ja gerade das Problem mit einem breit erfolgreichen System: jede Änderung lässt andere Teile der Zielgruppe unzufrieden zurück.

Dass die Fokusregeln als Versuch, diese unterschiedlichen Ansprüche mit individualisierter Spielmechanik zu bedienen, nicht ordentlich funktionieren können, hätte man aber auch vorher wissen können.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 16.11.2024 | 09:35
Okay, kehren wir zur Ursprungsfrage zurück.

Euer Tenor hier scheint ja eher zu sein: die DSA-Regeln sind im Grunde schon okay, nur die potentiell nachwachsende Spielerschaft ist halt immer dümmer und fauler geworden.  8]

Aber eigentlich ging es doch um folgendes: warum konnte D&D5 so einen weltweiten Boom hinlegen? Und warum DSA schafft regional keine vergleichbaren Wachstumszahlen?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 16.11.2024 | 09:52
Ich gehe maximal bis zu "einige alte DSA-Editionen hätten ohne großen Aufwand ganz okay sein können" mit ;D

warum konnte D&D5 so einen weltweiten Boom hinlegen? Und warum DSA schafft regional keine vergleichbaren Wachstumszahlen?

Mediale Präsenz und Ausrichtung zumindest des ursprünglichen 5e-Designs auf die casual player. Dazu gehört auch die verkürzte Darstellung als insgesamt einfaches System, die so nicht stimmt - es ist "nur" einsteigerfreundlich und bläht sich nach hinten raus ganz schön auf. Das nimmt man aber viel weniger wahr und teils kommt man zu den extremsten Ausmaßen sowieso nicht.


DSA ist dagegen aus der Wahrnehmung gefallen - jedenfalls im Vergleich - und kippt einem schon bei der Charaktererschaffung einen Riesenwust an Material hin.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 16.11.2024 | 10:09
Die einfachste Antwort ist imho eine gute Kombination von Marketingbudget und Casualfreundlichen Regeln.

DSA ist in den DACH so groß geworden, weil Schmidt Spiele TSR mit seiner damaligen Marktmacht vom Platz gefegt hat. Diese Machtverhältnisse bestehen seit den 90er Jahren nicht mehr.

Im Gegenteil DnD liegt nun bei einem Megakonzern, während DSA von einem kleinen mittelständischen Unternehmen vertrieben wird.

Hinzu kommt social Media. Wo DnD aufgrund von Sprache zugänglich und Anzahl der Streamer einfach im Vorteil ist.



Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Orok am 16.11.2024 | 10:10
Okay, kehren wir zur Ursprungsfrage zurück.

Euer Tenor hier scheint ja eher zu sein: die DSA-Regeln sind im Grunde schon okay, nur die potentiell nachwachsende Spielerschaft ist halt immer dümmer und fauler geworden.  8]

Aber eigentlich ging es doch um folgendes: warum konnte D&D5 so einen weltweiten Boom hinlegen? Und warum DSA schafft regional keine vergleichbaren Wachstumszahlen?

Ich würde nicht sagen, dümmer und fauler, aber die Frusttoleranz sich in etwas einzuarbeiten, um damit dann Spaß zu haben, ist sicher geringer geworden, da es ja genug (verfügbare) Alternativen gibt. Früher gab es halt DSA im Spielzeugladen und wenn gekauft, wollte man ja auch einen Gegenwert fürs Geld, auch wenn das erstmal Arbeit bedeutete. Heute kriege ich eben einfacher alternativen, die weniger eigenen Einsatz erfordern und "gefühlt" das gleiche Ergebnis liefern.
Ansonsten ist D&D präsent in aktuellen Medien wie Sit-Coms und bei (meist amerikanischen) Influencern in den verschiedenen Social Medias, dadurch ist es bekannt und "hip". Das hat sicher mit Glück (Erfolg von Nerd-Comedys), aber auch mit der Umarmung des Digitalen zu tun. Videospiele, PDF, virtual Tabletops. DSA ist quasi in einer alternden Sammler-Blase gefangen und versucht auch gar nicht (ernsthaft) da herauszukommen. F-Shop und mangelnde Präsenz im Netz (ich habe quasi keine Berührungspunkte mit DSA, sehe aber immer wieder Werbung für D&D und andere RPG-Produkte) sind da Indizien.
Erinnere mich noch, wie zu DSA 4 Zeiten gekämpft wurde um Rulesets für Fantasy Grounds usw. erlaubt zu bekommen. Meiner Meinung wurde da einfach der richtige Zeitpunkt verpasst neue Felder zu erschließen, wohl wegen des deutschen "das haben wir schon immer so gemacht, bleib mir fern mit diesem neumodischen Kram".

So zumindest mein Eindruck.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 16.11.2024 | 10:15
Mediale Präsenz... DSA ist dagegen aus der Wahrnehmung gefallen...

Das halte ich für die wichtigsten Punkte; der Erstkontakt ist entscheidend.

Ein echter Einsteiger ist ja jemand, der mir Rollenspielen nichts am Hut hat. Aktuell lernt er zuerst "Dungeons & Dragons" kennen, erst danach, dass DnD ein Rollenspiel ist und das es ggf. auch andere Rollenspiele gibt. Nicht umgekehrt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 16.11.2024 | 13:03
Aber eigentlich ging es doch um folgendes: warum konnte D&D5 so einen weltweiten Boom hinlegen? Und warum DSA schafft regional keine vergleichbaren Wachstumszahlen?
Zur Beliebtheit von D&D5 und den Ursachen gab es ja schon mehrere Diskussionen hier.

Ich würde mich grundsätzlich hier anschließen:
Die einfachste Antwort ist imho eine gute Kombination von Marketingbudget und Casualfreundlichen Regeln.

DSA ist in den DACH so groß geworden, weil Schmidt Spiele TSR mit seiner damaligen Marktmacht vom Platz gefegt hat. Diese Machtverhältnisse bestehen seit den 90er Jahren nicht mehr.

Im Gegenteil DnD liegt nun bei einem Megakonzern, während DSA von einem kleinen mittelständischen Unternehmen vertrieben wird.

Hinzu kommt social Media. Wo DnD aufgrund von Sprache zugänglich und Anzahl der Streamer einfach im Vorteil ist.
Ich glaube über diese Punkte sind sich die meisten einig, fraglich ist nur, welcher davon wie viel zum Erfolg beigetragen hat.

Diejenigen, die selbst nichts mit D&D anfangen können, gewichten meist die Marktmacht des Konzerns hoch. Ich sehe eher die einsteigerfreundlichen Regeln, die gute Mittel-Position zwischen simpel und komplex (wodurch sich viele darin irgendwie wiederfinden, D&D5 ist ein fast perfekter Kompromiss) und die Streaminpräsenz (die sich großteils selbständig und unabhänig von WotC entwickelt hat) als bedeutend. Und letztere ist wiederum zum Teil eine Sache der einfacheren Regeln, weil sich mit D&D5 einfach gut vor Publikum spielen lässt.

Mediale Präsenz und Ausrichtung zumindest des ursprünglichen 5e-Designs auf die casual player. Dazu gehört auch die verkürzte Darstellung als insgesamt einfaches System, die so nicht stimmt - es ist "nur" einsteigerfreundlich und bläht sich nach hinten raus ganz schön auf. Das nimmt man aber viel weniger wahr und teils kommt man zu den extremsten Ausmaßen sowieso nicht.

DSA ist dagegen aus der Wahrnehmung gefallen - jedenfalls im Vergleich - und kippt einem schon bei der Charaktererschaffung einen Riesenwust an Material hin.
Genau. Es fällt einfach nicht so schwer ins Gewicht wenn man Stufe für Stufe in das System hineinwächst, als wenn man gleich von Anfang an die volle Ladung abbekommt.

Und die mediale Präsenz von Ulisses war ja auch schon ein paar Mal Thema.Wenn der Aufwand der "Alten Männer"-Videos in Lore- und Regelerklärvideos gesteckt würde (und ja, mir ist klar, dass die Alten Männer das primär machen, weil es ihnen Spaß macht), wäre der Einstieg in DSA ein ganz anderer.

Aber der Ulisses-Youtube-Channel hat vor allem Produktvorstellungen, ein paar Let's Plays, von denen aber viele DSA1 sind, und Redaktionsinsights. Und einen großen Retro-Block. Alles nett für die bestehende Community, aber es gibt (meines Wissens) keinen einzigen Video "So steige ich in DSA ein". "So funktionieren die Regeln", "So funktioniert die Welt".
Die beste Beschreibung von Aventurien habe ich vor kurzen beim Stay Forever Podcast von Mhaire Stritter gehört, die schon länger nichts mehr mit Ulisses zu tun hat.

Warum nicht mal eine Reihe, die jeden Monat einen Video zu einer Region Aventuriens macht? Oder einen bestimmten Teil der Regeln?
Es gibt Videos, die Gegenden mit ihren historischen Vorbildern vergleichen, aber keine Grundlageneinführungen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Smoothie am 16.11.2024 | 13:17
ich stimme vollends zu. Möchte allerdings ergänzen, dass neben den guten eigenen Videos von WOTC,
auch viele der Einstiegs- und Regelerklärvideos von unabhängigen Streamer:innen stammen, die damit einfach auch ein Geschäftsmodell erfunden habe, von dem sie leben können.
Das ist auf deutsch jetzt eher schwer vorstellbar.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 16.11.2024 | 16:19
Aber der Ulisses-Youtube-Channel hat vor allem Produktvorstellungen, ein paar Let's Plays, von denen aber viele DSA1 sind, und Redaktionsinsights. Und einen großen Retro-Block. Alles nett für die bestehende Community, aber es gibt (meines Wissens) keinen einzigen Video "So steige ich in DSA ein". "So funktionieren die Regeln", "So funktioniert die Welt".

Es ist halt meiner Ansicht nach auch kein Zufall, dass DSA1 und Retro (erstmals auf der Produzentenseite) besser funktionieren. Eben weil es nicht den Schwulst mitschleppen muss. Und auch wenn ihr alle 3W20 simpel und elegant findet, sich eine solche Probe in einem Stream zu geben, wo mal alle 30 Sekunden rumstammeln, bis das Ergebnis feststeht, ist schon ein ziemlicher Klotz am Bein für den es kaum eine gute Rechtfertigung gibt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 16.11.2024 | 18:48
Ja das ist irgendwie das traurig witzige:

das einzige "Das ist Aventurien" und "das brauchst du" kommt halt von Orkenspalter TV ... von Ullises ist da nix nicht mal so richtig auf deren Seite.

Auch Medial ist da halt irgendwie wenig los. Man bringt kein PC Rollenspiel mit den Regeln raus (das letzte war Drakensang...aktuell gibt's ja nur diese Visual Novel und bald was mit DSK aber wie weit da die Regeln genutzt werden ist mir unbekannt). Nicht mal in Iso Retro Grafik. Man kommt nicht mal auf die Idee "hmm evtl. mal ein gescheites offizielles Remake der Nordland Trilogie" Es gibt einfach wenig wenn man sich außerhalb des Rollenspiels mit der Welt befassen will. Weder groß Brett/Kartenspiele (ok da fangen die jetzt mal wieder an) und ..kommen noch Romane raus??

auch die ganze "Geschichte von DSA" Videoreihe...kam nicht von Ulisses sondern von dern Orkenspaltern (was ich immer noch seltsam finde)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 16.11.2024 | 20:39
Und auch wenn ihr alle 3W20 simpel und elegant findet, sich eine solche Probe in einem Stream zu geben, wo mal alle 30 Sekunden rumstammeln, bis das Ergebnis feststeht, ist schon ein ziemlicher Klotz am Bein für den es kaum eine gute Rechtfertigung gibt.

Was für einen Stream geeignet ist, ist mir relativ egal. Wenn das aber deutlich macht, wie sehr man mit der 3W20-Probe seine Lebenszeit ohne relevanten Gegenwert verschwendet, soll es mir recht sein.
Das Fertigkeitensystem ist so eine heilige Kuh aus der 3. Edition, die man im Gegensatz zu anderen früheren (!) Kernelementen partout nicht schlachten will.
Ilaris macht eine brauchbare Variante vor.


Es ist halt meiner Ansicht nach auch kein Zufall, dass DSA1 und Retro (erstmals auf der Produzentenseite) besser funktionieren.

Ist aber auch eine bizarre Situation - da hat man mehrere Jahrzehnte Weiterentwicklung Veränderung im System und steht dann vor der Entscheidung, ob man nicht lieber den alten Kram zumindest für den Einsteigerbereich zum Standard erhebt.

Und zumindest zu Beginn hat man den Retro-Kram von Verlagsseite in den öffentlichen Auftritten selbst eher belächelt. Da hätte ich mir etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht. Das kann mittlerweile anders sein, bin da nicht dran geblieben.

kommen noch Romane raus??

Ja, da tut sich noch (oder wieder?) was, etwa mit der Phileasson-Saga.

Und es wundert mich immer wieder, wie unglaublich viel Nippes und Drumherum es in Sachen Aventurien gibt - aber dafür wird nicht so recht getrommelt und es findet quasi alles im eigenen Saft statt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zouan81 am 16.11.2024 | 20:41
Ja, Orkenspalter TV scheint das einzige Medium zu sein, das DSA noch einigermaßen bekannt hält.

Wenn der Publisher tatsächlich nur noch auf Stammspieler setzt, anstatt auch um Neukunden zu werben, dann wird höchstwahrscheinlich alles so bleiben, wie es ist.

Ich kenne auch kein Computerspiel, das mit den Regeln DSA5 umgesetzt wurde. Nach Drakensang, das noch mit der 4er-Version gemacht wurde, war ja auch so ziemlich Schluss.

Eine Neuauflage der Nordlandtrilogie mit den neuen Regeln, sowie einer modernen Engine wäre vielleicht gar nicht so unsinnig.
Das Remake der NLT mit alten Regeln kam ja bei den Usern nicht so gut an.

Das Problem ist immer auch das Sponsoring. Heutzutage kann ein Computerspiel-Projekt auch Millionen an Produktionskosten verschlingen. Wenn ungewiss ist, wie gut es sich hinterher vermarkten lässt, ist es schwer, einen Sponsor zu finden, der das ganze Projekt dann finanziert.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Cass am 16.11.2024 | 22:10
Ulisses hat eben auch bei einem nicht kleinen Teil der DSA-Spieler selbst einen wirklich schlechten Ruf - so z.B. bei den Orkenspaltern. Nicht ohne Grund, meiner persoenlichen Meinung nach. Das macht es natuerlich schwieriger, solche Initiativen zu verknuepfen und fuer Einsteigermaterial z.B. auf Faninitiativen zurueckzugreifen. Stattdessen gibt es letztere durchaus, aber sie sind relativ losgeloest von der Marke als solcher, wie sie sich heute kommerziell praesentiert.

Zitat
Das Remake der NLT mit alten Regeln kam ja bei den Usern nicht so gut an.

Das lag aber nun beileibe nicht an den Regeln, sondern an der unterirdischen Qualitaet sowohl der Graphik wie auch der zahlreichen Programmfehler.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 16.11.2024 | 22:25
Ja, Orkenspalter TV scheint das einzige Medium zu sein, das DSA noch einigermaßen bekannt hält.

Wenn der Publisher tatsächlich nur noch auf Stammspieler setzt, anstatt auch um Neukunden zu werben, dann wird höchstwahrscheinlich alles so bleiben, wie es ist.

Ich kenne auch kein Computerspiel, das mit den Regeln DSA5 umgesetzt wurde. Nach Drakensang, das noch mit der 4er-Version gemacht wurde, war ja auch so ziemlich Schluss.

Blackguards hat sich an den DSA Regeln zumindest orientiert, aber einen deutlichen entschlackten Ansatz gefahren. Vielleicht wäre das sogar ein Fundgrube die man etwas ausschlachten könnte.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 16.11.2024 | 22:42
Und auch wenn ihr alle 3W20 simpel und elegant findet, sich eine solche Probe in einem Stream zu geben, wo mal alle 30 Sekunden rumstammeln, bis das Ergebnis feststeht, ist schon ein ziemlicher Klotz am Bein für den es kaum eine gute Rechtfertigung gibt.
Niemand hat behauptet, dass die 3W20 simpel und elegant wäre.

Was aber wohl viele sehen ist, dass die 3W20 Probe eben nicht die Hauptschwelle ist. DSA3 hatte die auch und war auch nicht komplizierter als D&D5, eher simpler (Ja, DSA3 hatte seine eigenen Probleme wie das ewige LP-Runterklopfen, aber schwierig war es nicht).
Und dass die 3W20-Probe eben inzwischen (aka seid über 30 Jahren) sehr ikonisch für DSA ist, sowie "D20" sehr ikonisch für D&D ist. Ich mag sie persönlich auch nicht, aber ich denke, dass ist durchaus eine gute Rechtfertigung, die man zumindest nicht ohne weiteres Abwägen ignorieren sollte.

Ich bin, wie wohl bekannt ist, ein Anhänger davon, dass man Aventurien/Dere mit vielen verschiedenen Systemen bespielen kann. Und ich bin beileibe kein Fan von DSA. Aber ich erkenne an, dass es seine Fans hat, und wenn es explizit DSA sein soll, dann sollte man auch bei einer hypotethischen neuen Edition gewisse Teile wiedererkennen.

Aber daraus ergibt sich eine interessante Folgefrage: Was macht DSA eigentlich als Regelsystem aus? Welche Eigenschaften müsste eine neue DSA-Edition haben (unabhängig von der Hintergrundwelt), damit es immer noch DSA wäre?
Letztendlich war DSA1 ja nur "Wie D&D, aber soweit anders, dass wir nicht verklagt werden, also würfeln wir niedrig".

Wirklich herausstechend sind meiner Meinung nach:
Astralpunkte (Ab DSA1)
Aktive Parade (Ab DSA1)
Rüstungsschutz als Schadenspunktereduktion (Ab DSA1)
3W20-Probe (Ab DSA32)
Klassensloses Baukastensystem (Ab DSA4)
Simulationistischer Ansatz, die Regeln spiegeln die Welt wieder (Ab DSA4)
Relativ flache Machtkurve und eher mittleres Höchst-Power-Level (Ab DSA4)

Tatsächlich finde ich unter diesen Gesichtspunkten Ilaris das bisher beste DSA (Ja, ich bespiele Aventurien persönlich mit D&D5, aber mir ist völlig bewusst, wie weit es sich von DSA unterscheidet. Ich finde, es funktioniert gut für Myranor und auch für Aventurien, aber ich sehe es nicht als alternatives DSA, wenn man am Regelsystem hängt).

Und zumindest zu Beginn hat man den Retro-Kram von Verlagsseite in den öffentlichen Auftritten selbst eher belächelt. Da hätte ich mir etwas mehr Ernsthaftigkeit gewünscht. Das kann mittlerweile anders sein, bin da nicht dran geblieben.
Die Retro-Sachen werden schon noch immer mit einem gewissen trashig-humoristischen Spiel- und Abenteuerstil verbunden. Das sieht man auch an den neu erschienenen DSA1-Abenteuern.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 16.11.2024 | 23:04
Hab gerade ein DSA 5 PC-Spiel gefunden: https://store.steampowered.com/app/1139870/The_Dark_Eye__Book_of_Heroes/?l=german

ging voll an mir vorbei.

Das DSA 4 im Endgame low-Power ist, empfinde ich nicht so.

Oberhalb der 10.000 AP geht schon einiges. Da kann ein Magier schonmal mehrere Mindere Dämonen oder auch 1-2  ein-gehörnte Dämonen verbannen. Von Gruppen die mit 20.000 und mehr AP spielen hab ich auch schon gehört.

Gerade die Abenteuer zur Splitterdämmerung und das Jahr des Feuers waren für mich auch keine Low-Power Fantasy.

DSA ist vielleicht nicht so high Power Fantasy wie DnD aber wirklich Low Fantasy ist das nun auch nicht.
Aufgrund der flachen Progression dauert es aber ewig da hin zu kommen, da gebe ich Dir Recht.


Ich bin mit 4 eingestiegen und habe 3 mal für ein Abenteuer angetestet. 1+2 kenne ich gar nicht. Aber ich hab schon den Eindruck, das sich das Spielgefühl über die Editionen stark gewandelt hat. Und jeder etwas anderes ikonisch an den Regeln findet, je nachdem, wann er eingestiegen ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 16.11.2024 | 23:11

Aber daraus ergibt sich eine interessante Folgefrage: Was macht DSA eigentlich als Regelsystem aus? Welche Eigenschaften müsste eine neue DSA-Edition haben (unabhängig von der Hintergrundwelt), damit es immer noch DSA wäre?
Letztendlich war DSA1 ja nur "Wie D&D, aber soweit anders, dass wir nicht verklagt werden, also würfeln wir niedrig".

Wirklich herausstechend sind meiner Meinung nach:
Astralpunkte (Ab DSA1)
Aktive Parade (Ab DSA1)
Rüstungsschutz als Schadenspunktereduktion (Ab DSA1)
3W20-Probe (Ab DSA3)
Klassensloses Baukastensystem (Ab DSA4)
Simulationistischer Ansatz, die Regeln spiegeln die Welt wieder (Ab DSA4)
Relativ flache Machtkurve und eher mittleres Höchst-Power-Level (Ab DSA4)

Tatsächlich finde ich unter diesen Gesichtspunkten Ilaris das bisher beste DSA (Ja, ich bespiele Aventurien persönlich mit D&D5, aber mir ist völlig bewusst, wie weit es sich von DSA unterscheidet.


Bin ich dabei, aber die 3W20 gibt es schon seit DSA2

https://www.f-shop.de/das-schwarze-auge/rollenspiel/retro/4217/dsa2-die-helden-und-magie-des-schwarzen-auges
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 16.11.2024 | 23:13
Bin ich dabei, aber die 3W20 gibt es schon seit DSA2
Danke, wird korrigiert.

Das DSA 4 im Endgame low-Power ist, empfinde ich nicht so.

Oberhalb der 10.000 AP geht schon einiges. Da kann ein Magier schonmal mehrere Mindere Dämonen oder auch 1-2  ein-gehörnte Dämonen verbannen. Von Gruppen die mit 20.000 und mehr AP spielen hab ich auch schon gehört.

Gerade die Abenteuer zur Splitterdämmerung und das Jahr des Feuers waren für mich auch keine Low-Power Fantasy.

DSA ist vielleicht nicht so high Power Fantasy wie DnD aber wirklich Low Fantasy ist das nun auch nicht.
Ich stimme dir absolut zu, deshalb habe ich auch nicht Low Power sondern "mittleres Höchst-Power-Level " geschrieben. DSA-Charaktere werden keine (Halb)götter, aber schon sehr mächtig. Deshalb halte ich ja auch D&D5 als für Aventurien absolut brauchbar.
Meiner Erfahrung nach (Ich habe die 7 Gezeichneten mit DSA4.1 bis zum Schluss geleitet, was wohl der Gipfel an Epic bei DSA ist), entspricht die Oberkante bei DSA ungefähr Stufe 15 bei D&D5. Was schon deutlich mehr ist, als die allermeisten D&D-Kampagnen erreichen.

Aber ich hab schon den Eindruck, das sich das Spielgefühl über die Editionen stark gewandelt hat. Und jeder etwas anderes ikonisch an den Regeln findet, je nachdem, wann er eingestiegen ist.
Absolute Zustimmung. Das macht ja eben die Frage "Was macht DSA eigentlich aus?" so interessant. Was müsste eine neue DSA-Edition haben, um sowohl alte als auch neue Spielende abzuholen, wie es D&D5 für die meisten (natürlich nicht alle) D&D-Spielenden geschafft hat? DSA5 hat gegenüber DSA4 nicht genug geändert, um die empfundenen Probleme zu beheben, aber doch genug, um viele DSA4(.1)-Spielende zu verlieren. Waren es die falschen Änderungen? Waren es zu viele? Oder zu wenige? Wie viel darf eine neue Edition ändern, damit es noch DSA ist?

Falls die Frage zu weit vom Thema abweicht, bitte abkoppeln.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 16.11.2024 | 23:26
Stattdessen gibt es letztere durchaus, aber sie sind relativ losgeloest von der Marke als solcher, wie sie sich heute kommerziell praesentiert.

Andersrum kann man das wie so manch ein D&D-Kommentator positiv sehen und sagen: DSA ist ein Stück weit allgemeines Kulturgut und würde selbst den totalen kommerziellen Untergang zumindest noch eine ganze Weile überstehen.

Blackguards hat sich an den DSA Regeln zumindest orientiert, aber einen deutlichen entschlackten Ansatz gefahren.

Die Blackguards-Titel waren auch gar nicht mal so unerfolgreich, wenn ich mich recht erinnere. Da war das Problem eher, dass man von der DSA-Grundlage quasi nur im Kleingedruckten erfahren hat.
An einem rollenspielmäßig völlig Unbeleckten ging das völlig vorbei, dass das ein kleiner Ableger aus einem riesigen Universum ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 16.11.2024 | 23:46
@ Aikar, dann habe ich Dich einfach falsch interpretiert :)

Wahrscheinlich sind die von Dir genannten Punkte schon recht zentral.

Offen gestanden kann ich die harte Ablehnung der 5.und das beharren auf der 4. nicht recht nachvollziehen. Ich hab  einen militanten Vertreter dieser Fraktion im Freundeskreis, aber so richtig harte Argumente kommen da meist nicht. Vielleicht war es einfach zu viel Veränderung um Abwärtskompatibel zu sein und zu wenig Veränderung um das neue Investment, was ja sehr hoch ist (wenn man mit alles und scharf spielen will) zu rechtfertigen.

Wir spielen jetzt auf jeden Fall erstmal mit Ilaris weiter. Das ist wirklich stringent designed, spielleiterfreundlich und bildet alles ab, was ich in Aventurien brauche.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Cass am 17.11.2024 | 01:04
Zitat
Andersrum kann man das wie so manch ein D&D-Kommentator positiv sehen und sagen: DSA ist ein Stück weit allgemeines Kulturgut und würde selbst den totalen kommerziellen Untergang zumindest noch eine ganze Weile überstehen.

Sehe ich auch selbst genau so. :) Nur wurde hier ja die Frage nach der Zukunft der Marke gestellt. Bei der Fuelle an Fanmaterial (Briefspiel, Wiki, Foren, Szenarios...) habe ich mir schon seit etwa 2016 nicht mehr viele offizielle Publikationen angesehen und werde trotz meiner Vorliebe fuer die Ausarbeitung bestehender Abenteuer statt komplett selbst zu entwickeln wohl genug Material noch fuer die Rente haben.

Zitat
Vielleicht war es einfach zu viel Veränderung um Abwärtskompatibel zu sein und zu wenig Veränderung um das neu Investment, was ja sehr hoch ist (wenn man mit alles und scharf spielen will) zu rechtfertigen.

Das hat auch bei mir genau diesen Grund: Es besteht schlicht keine Notwendigkeit, sich in ein neues Regelsystem einzulesen, und wenn ich es doch einmal taete, dann bestimmt Ilaris statt DSA5. Zwar waeren die neueren Publikationen sicher auch ohne die Regeln nutzbar, aber lange Zeit wurden sie eben an diese gekoppelt und mit sehr hohem Regelanteil per Seite publiziert. Dann hat man noch den irgendwie ins comichafte abgedrifteten Kunststil und damit ist das Interesse an DSA5 bei mir einfach nicht da, ohne dass ich ueberhaupt regeldesignphilosophische Argumente vorbringen koennte warum.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 17.11.2024 | 02:56
Da würde ich zustimmen. Die 3W20 Probe ist vielleicht umständlich, aber sie ist auch ikonisch. Da würde ich persönlich bei DSA eher an anderer Stelle ansetzen, wenn man es einsteigerfreundlicher machen will und zwar bei den zig Spezial-, Optional- und Vertiefungsregeln.

Ich frage mich, ob das nicht auch etwas ein Problem derjenigen ist, die lange DSA 4.1 gespielt haben. Dort braucht man um die meisten Abenteuer spielen zu können 4 oder 5 Regelbücher, also eine relativ grosse Hürde, dafür ist das dann relativ in sich geschlossen. Bei DSA5 braucht man bloss ein Regelwerk um spielen zu können aber hat dannach halt sehr viele Möglichkeiten für genau diese Spezial-, Optional- und Vertiefungsregeln. Wir kennen nur DSA5 und uns war der Grossteil der existierenden Optionalregeln halt auch recht egal, wir haben uns rausgepickt was wir spannend fanden. Bei Leuten die von DSA4.1 her kommen habe ich häufige eine gewisses Unbehagen festgestellt, dass irgendwo da drausse noch mehr Regeln rumgeistern, die man dann nicht besitzt oder anwendet. Für uns war dagegen immer klar, wenn uns der Erweiterungsband XY nicht interessiert, dann kaufen und benützen wir den halt einfach nicht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 17.11.2024 | 08:05
Bei Leuten die von DSA4.1 her kommen habe ich häufige eine gewisses Unbehagen festgestellt, dass irgendwo da drausse noch mehr Regeln rumgeistern, die man dann nicht besitzt oder anwendet.
Fear of missing out a rule  ;D Ist sicher nicht so daneben.
 
Für uns war dagegen immer klar, wenn uns der Erweiterungsband XY nicht interessiert, dann kaufen und benützen wir den halt einfach nicht.
Respekt, wenn ihr das so schafft. Ich hatte da immer das Problem "Woher weiß ich, welche Regeln ich verwenden will, wenn ich sie nicht lese? Und ich will eigentlich nicht so viele Regeln lesen müssen, nur um zu entscheiden, dass ich sie nicht verwende".
Aber realistisch betrachtet hat mir (!) inzwischen schon das Grundregelwerk zu viele Stellschrauben und zu beachtende Sonderfälle und Modifikatoren, also stellt sich die Frage für mich eigentlich gar nicht mehr.

Eine Kritik gerade von DSA4.1-Fans an DSA5 ist ja auch: "Wenn ich nur eine bestimmte Regel will, brauche ich ja den ganzen Zusatzband". Das stimmt durch die Regelwiki nicht wirklich, aber diese diffuse Meinung ist irgendwie da.

Interessant wäre ja auch zu wissen, wie groß die Zielgruppe an DSA4.1-Fans überhaupt noch ist, die man theoretisch abholen könnte. Über die verbliebenen DSA3-Fans macht sich ja auch niemand mehr Gedanken. DSA5 wird nächstes Jahr 10 Jahre alt.

Dass einige DSA4.1-Fans immer noch sehr aktiv in den Foren und Discord-Channels sind und zum Teil ungefragt bei (eigentlich meist DSA5-)Regelfragen einwerfen, wie es denn bei DSA4.1 war, ist leider auch ein tatsächlicher Problempunkt, der sich durch die Neuauflage der alten Regelwerke eher verstärken als weggehen wird.
Die meisten Editionskriege legen sich nach einer gewissen Zeit. Meist mit der neuen Edition als "Gewinner" (D&D4 war da die seltene Ausnahme, bei der mit Pathfinder die Fortführung des alten Systems gewonnen hat). Bei DSA wird der Editionskrieg aber immer noch am Köcheln gehalten, was die Einstiegshürde ebenfalls erhöht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Nebelwanderer am 17.11.2024 | 08:48
Ich muss leider sagen - Bei mir gar nicht mehr. DSA hat mich sehr geprägt und war mein Einstieg ins Rollenspiel. Ist 30 Jahre mittlerweile her und ich habe es auf einem Zeltlager kennengelernt und fand die Illustration echt gut.

Ich habe viele der damaligen Boxen von der dritten mühsam von meinem Taschengeld gekauft, bin bewandert in der Geschichte, dann kam DnD und der prägenste Satz war an den ich mich heute noch erinnere -
DSA - "Sie können ihre eigenen Abenteuer schreiben, aber dann kommen sie nicht mehr in den Genuss der lebendigen Welt und tiefe die Aventurien zu bieten hat."
DnD "Drücken sie den Reichen Ihren Stempel auf"

DnD ist jetzt auch ein schweres System, aber deutlich Intuitiver als DSA. Die 3w20 Probe, sry, wie hohl muss man sein um soetwas zu entwickeln. Einer meiner besten Kollegen war aber ein DSA Purist und ich gab DSA 4.0 nochmal eine Chance, habe mir viele Regelwerke dazu geholt und dann fetter Schlag wieder in die Fresse - Ich sag nur Wunschvolumen. Dann kam 4.1 habe ich dann in einer Autorenrunde gespielt das ging ganz gut, aber sie meinte selber das sie mit zahlreichen Hausregeln spielt weil das System so nicht funktioniert.

Dann gab es noch eine Myranorrunde bei der ich mich auch eingedeckt habe, aber effektiv wars genauso rotze wie wie das Grundsystem. Also ungefähr habe ich so 1000 Euro ausgegeben für ein System das so für mich nicht funktioniert.

Ich mag Aventurien, ich mag die Götter, ich mag das verwobene. Effektiv macht aber Earthdawn und Pathfinder alles besser - Für mich.

Darum habe ich mir die fünfte auch gar nicht mehr angeschaut.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 17.11.2024 | 09:33
Dass einige DSA4.1-Fans immer noch sehr aktiv in den Foren und Discord-Channels sind und zum Teil ungefragt bei (eigentlich meist DSA5-)Regelfragen einwerfen, wie es denn bei DSA4.1 war, ist leider auch ein tatsächlicher Problempunkt, der sich durch die Neuauflage der alten Regelwerke eher verstärken als weggehen wird.

Es ist halt nunmal so, dass bestimmte Regelfragen nicht durch den Blick auf's Regelwerk eindeutig beantwortet werden können. Weil DSA zumindest ja implizit den Anspruch hat, dass das Regelwerk nicht als Spielregeln im eigentlichen Sinne verstanden werden soll, sondern aus der Funktionsweise der Welt folgt, ist das nicht verwunderlich.

Ich persönlich bin kein uneingeschränkter Fan der Verknüpfung von Welt und Regelwerk, weil das immer wieder dazu führt, dass ein Weltverständnis gewissermaßen aus dem Regelwerk erschlossen werden soll, was der Fantasie unangemessen viel Raum nimmt.

Mein Eindruck ist, dass das häufig dazu führt, dass die echte oder vermeintliche Plausibilität von Plots o. ä. angegriffen wird, und dass eingefleischte DSA-ler in dieser Hinsicht besonders kritisch sind. In anderen Systemen scheint da eine gesündere Bereitschaft zu bestehen, sich auf einen Plot einzulassen und den einfach zu bespielen, anstatt den ausgiebig zu bemäkeln.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Megavolt am 17.11.2024 | 10:24
DSA ist halt einfach tief im Kaninchenbau des Simulationismus. Zu tief, könnte man sagen, oder vielleicht: komplett lost. Es gibt da keinen Ausweg. Ein schöneres Beispiel als das geradezu im symbolhaften Maße unregulierte "Du hast einen Wunsch frei!" eines Märchendschinns in ein mathematifisch-exaktes "Wunschvolumen" zu verregeln gibt es doch gar nicht.

Ich persönlich sehe das nicht als so schlimm an. Erstens habe ich mir schon eh und je einen schlanken Fuß gemacht und alles an Regeln rausgeschmissen, was mich genervt hat, und zweites kann ich auch schwere Regelklopfer mit Gewinn verdauen, weil ich sie oft inspirierend finde. Wenn ich mir 50 Seiten Regeln für High-Tech-Ausrüstung bei Shadowrun durchlese, dann lerne ich bei der Regellektüre eben lauter spannende Sachen über High-Tech-Ausrüstung. Solchen Gewinn kann ich überall haben, freilich auch wenn ich mir bizarre Regeln zum Wünschen durchlese.

Auf der Dreieich war sehr viel DSA, DSA scheint mir im Sinne dieses Momenteindrucks nicht in ein besonderes Beliebtheitsloch gefallen zu sein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: treslibras am 17.11.2024 | 11:37
Zur Zukunft: Ich glaube, mittelfristig hat Ulisses kein Problem, weil sie seit mehreren Jahren viel Geld mit den Wiederveröffentlichungen im Nostalgikersegment machen.

Das wird sicher noch einige Jahre den Erfolg sichern - und negativ gesprochen, den Veränderungsdruck niedrig halten.
Längerfristig neue Spielergruppen gewinnt man so eher wenig, und insbesondere junge Menschen eher nicht.

Langfristig wird sich DSA jenseits der alternden Sammlerblase nur halten können, wenn die Marke international deutlich sichtbarer wird.
Das erreicht man entweder dadurch, dass man auf eine bestehende Kundengruppe aufsattelt (z.B. "Pathfinder Aventuria" - wobei Pthfinder wohl selber in einer Sackgasse steckt, also evtl. nicht das beste Beispiel) oder indem man ein Produkt entwickelt, dass konkurrenzfähig ist zu aktuellen RS. In beiden Fällen müsste man sich wohl von den alten Fitzelregeln trennen. Was anscheinend niemand bei Ulisses will.

So gesehen wird TDE sich nicht durchsetzen, und also DSA international weiter rumdümpeln, und also weiter in der deutschen Nische rumdümpeln, was wie gesagt solange gut geht, wie man genug Sammlerkunden hat.
Aber irgendwann ist das Nostalgiepferd halt totgeritten.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Orok am 17.11.2024 | 11:47
Ist wie mit vielen Zigarettenmarken. Die werden mit ihren Kunden nach und nach wegsterben.
Ich habe den Eindruck, die Verantwortlichen haben das akzeptiert und melken die IP eben, solange die Kunden noch leben. Das wird auch reichen, um die meisten Mitarbeiter in Entscheidungspositionen in die Rente zu bringen. Warum also Geld und Herzblut für eine Zukunft investieren, die einen selbst nicht mehr tangiert?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 17.11.2024 | 11:54


Wirklich herausstechend sind meiner Meinung nach:
Astralpunkte (Ab DSA1)
Aktive Parade (Ab DSA1)
Rüstungsschutz als Schadenspunktereduktion (Ab DSA1)
3W20-Probe (Ab DSA32)
Klassensloses Baukastensystem (Ab DSA4)
Simulationistischer Ansatz, die Regeln spiegeln die Welt wieder (Ab DSA4)
Relativ flache Machtkurve und eher mittleres Höchst-Power-Level (Ab DSA4)



Klassenloses Baukastensystem... naja Klassenlos war DSA ja irgendwie schon immer (also seit DSA 3 sag ich mal). Es unterscheidet eigentlich nur in Mundan, Geweiht oder Magisch und gibt dir dann halt n Start vor (auch in DSA3) und dann kannst du eigentlich machen damit was du willst. Es steht einem Krieger frei Taschendiebstahl zu lernen und einem Streuner sich ein Schwert und Rüstung zu schnappen.
Die Machtkurve war auch zu DSA 3 Zeiten "flach" und stieg dann nicht zu halbgötter like auf :)


Zu den DSA 5 Regeln: hätte man angefangen und nur EINEN zusätzlichen Magieband, EINEN zusätzlichen "Kämpferband" und EINEN Geweihtenband zu machen hätten die wenigsten ja was dagegen gehabt. So hat man halt drei Magiebänder... like... warum außer "ich mag Moneten"

Zumindestens gehen sie vom starren Metaplot irgendwie weg und schaffen nur "Metaplot" in Regionen der überregional aber wohl nicht so wichtig ist (was ich beführworte). Ich hab persönlich auch nix dagegen, wenn Abenteuer sich nicht auf andere Abenteuer beziehen das macht die Arbeit für den SL nur etwas nervig (und das weis man vorher meist als SL auch nicht außer ma guckt jedesmal ins Wiki)

Ulisses merkt aber jetzt nachdem man so "hihi witzig DSA 1 Abenteuer sind heute voll dumm" Stories gemacht hat, dass dies doch ganz gut ankommt also melkt man jetzt die Retro Oldies damit die sich in "hach früher war's so toll" Gedanken suhlen können. Jetzt knallt man noch schnell das DSA 2 und 3 Regelwerk raus (eine Aktion die ich absolut seltsam finde... zwischen DSA 2 und 3 is halt echt kein großer Unterschied, da hätte die 3. Edition gereicht aber ... okay), macht aber keine Reprints von DSA 3 Abenteuern. Ich wette man wird aber bald mal wieder ein Reprint der G7 für DSA 4 machen (weil: Bringt wieder mehr Kohle ein).
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Irian am 17.11.2024 | 12:45
Es steht einem Krieger frei Taschendiebstahl zu lernen und einem Streuner sich ein Schwert und Rüstung zu schnappen.

Da der Aufstieg aber eher langsam ist - du steigst nicht mal eben x Stufen auf - und ein Aufstieg nichtmal bedeutet, dass du plötzlich so gut wie ein Stufe 1 Was-Anderes wärst, ist das imho nicht wirklich korrekt. Wenn du als Krieger anfängst Taschendiebstahl zu steigern in der 3. Edition, wie viele Stufen brauchst du dann, um überhaupt erstmal auf das Stufe-1 Niveau eines Diebes zu kommen? Die vierte Edition hat dann halt viel aus anderen Systemen übernommen und viel mehr möglich gemacht, aber bis zur 3. Edition war es in der großen Mehrzahl so, dass sich da relativ wenig bewegt hat. Klar konnte man "nebenher" auch die eine oder andere Fertigkeit steigern, aber so richtig aus deiner "Klasse" raus kamst du nicht.

Mir fehlt da ein bisschen die Sachlichkeit. Sag doch mal ganz konkret, bei welchem Abenteuer du die Erfahrung gemacht hast, dass dort so viele Quellen und Bezüge genannt werden, dass du dich davon überfordert gefühlt hast und den Eindruck hattest, du würdest "haufenweise Kontext" verpassen, wenn du dich nicht damit beschäftigst.

Das ist auch so ein Punkt, DSA Spieler denken alle an die fertigen "Abenteuer". Nein, ich rede vom Setting. Ich war da auch lange Jahre drin, aber irgendwann fühlt sich das Ding halt extrem überladen an mit Hintergrund, Metaplot, etc. so dass es für mich irgendwann eine zu große Hürde war, mich damit noch zu beschäftigen, einfach weil es "too much" war, vom ganzen Setting her. Insbesondere weil DSA ja effektiv nicht ein Setting ist, sondern dutzende, zusammengeklebte.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 17.11.2024 | 13:31
Da der Aufstieg aber eher langsam ist - du steigst nicht mal eben x Stufen auf

in DSA 3 waren die ersten drei Stufen ziemlich flott zu machen - NUR startet der Char sehr unerfahren.
ab Stufe 5 fing es dann an, dass die Chars in ihren Kernkompetenzen (Klassenferigkeiten) eine Standardprobe verlässlich schafften
(ein Dieb, der irgendwo hochklettern kann, der ein Schloss aufkriegt, ein Krieger der auch trifft - sofern nicht aktiv pariert  >;D -, ein Heiler, der verlässlich heilt und nicht mehr Schaden anrichtet - Wundbrand - etc.pp.) 

Edit:
zur Klarstellung für Irian: ich habe dir doch gar nicht wiedersprochen  ;D  wenn Stufe 5 schon erspielt sein will (Zeit!!!) und erst dann die Klassenkernkompetenzen auf verlässlich gut gesteigert sind, dann ist "Multiclassing verlässlich gut" eine...zähe... Angelegenheit.
Weil die Steigerungen des Taschendieb-Kriegers fehlen diesem ja in seiner Kernkompetenz. Klaro klappt jeder Steigerungsversuch bei den ganz kleinen (negativen) Werten automatisch, doch er frisst von den begrenzten Slots
(war wohl 25 Steigerungswürfe und maximal 3 pro Fertigkeit beim Stufenanstieg; dazu dann die geringen Attribute in diesen Anfängerstufenbereich - pro Stufe einen Steigerungsversuchwurf auf nur ein Attribut - in der Anwendungsprobe dann aber: 3 Würfe auf die geringen Attribute =  die wenigen Talentpunkte müssen als Ausgleich zugebuttert werden, um irgendwo hochgeklettert zu sein oder aber der verlässliche Absturz bei der Turmbesteigung) 
Edit:


DSA ist nun mal auf das Zeitmanagement von auch über das Wochenende kaserniert untergebrachten Internatsschülern des prähandy-Zeitalters ausgelegt
für die Nachgeborenen: öffentlich rechtliches Fernsehen, werbeverseuchtes Radio ohne Herausfiltersoftware, teure Bücher-only (selbst Raubfotokopien waren noch nicht erfunden), kabelgebunde Festnetzttelefone.
Internet, streaming-Fernsehen, Computerspiele...noch blanke Zukunfstmusik

und jetzt kriegt mal einen Samstag plus Sonntag rum und keiner darf raus (weil eure Eltern euch nicht einfach auslösen aus dem Internat fürs Wochenende; weil Strecke und weil sie ihre eigene Ruhe wollen)  ~;D

da vergeht selbst eine arg flache Steigerungskurve wie im Fluge  >;D  :korvin:

tja, und jetzt steht ein Verlag vor der Herausforderung, sich an diesen Strukturwandel im Zeitmangement der Neukunden anzupassen oder halt:

solange die
Boomer-Asche im Tresor ist
ordentlich abzumelken,
denn wenn die Boomer-Asche in der Urne ist,
ist der bequeme Nostalgie-Markt tot und wer bis dahin seine Schäfchen nicht im Trocknen hat arm dran

 >;D >;D >;D


Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Irian am 17.11.2024 | 13:35
in DSA 3 waren die ersten drei Stufen ziemlich flott zu machen - NUR startet der Char sehr unerfahren.
ab Stufe 5 fing es dann an, dass die Chars in ihren Kernkompetenzen (Klassenferigkeiten) eine Standardprobe verlässlich schafften
(ein Dieb, der irgendwo hochklettern kann, der ein Schloss aufkriegt, ein Krieger der auch trifft - sofern nicht aktiv pariert  >;D -, ein Heiler, der verlässlich heilt und nicht mehr Schaden anrichtet - Wundbrand - etc.pp.) 

Und nun überleg dir mal, wie schnell man dann in einer Nicht-Kernkompetenz eine Standardprobe verlässlich schaffen kann. Von daher bleibt es dabei, dass man idR in seiner "Klasse" bleibt. Ab Stufe 10 werden die Charaktere etwas "breiter", aber da wird dann das Problem, dass bis inkl. DSA 3 die Kern-Fertigkeiten viele der Steigerungsmöglichkeiten "fressen", weil man ja nicht einfach 1:1 steigern kann, sondern würfeln durfte (iirc).
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 17.11.2024 | 14:59
Fear of missing out a rule  ;D Ist sicher nicht so daneben.
 Respekt, wenn ihr das so schafft. Ich hatte da immer das Problem "Woher weiß ich, welche Regeln ich verwenden will, wenn ich sie nicht lese? Und ich will eigentlich nicht so viele Regeln lesen müssen, nur um zu entscheiden, dass ich sie nicht verwende".
Aber realistisch betrachtet hat mir (!) inzwischen schon das Grundregelwerk zu viele Stellschrauben und zu beachtende Sonderfälle und Modifikatoren, also stellt sich die Frage für mich eigentlich gar nicht mehr.

Wenn wir was zusätzliches Verwenden dann steht das meist im Zusammenhang mit dem Abenteuer oder den Charakteren. Wenn im Abenteuer eine Wildnispassage eine grössere Rolle spielt dann schau ich nach, was diesbezüglich für Regeln existieren und ob die für uns bereichernd sein könnten. Oder der Spieler der einen Mager spielt recherchiert zu neuen Stabzaubern, die er lernen könnte und kommt dann damit an den Spieltisch. Generell haben die Regeln aber bei uns wohl nicht einen so hohen Stellenwert, viele Diskussionen hier leben ja auch davon, dass man überhaupt unterschiedliche Regelsysteme gegeneinander abwägt und entsprechend nach den besten Regeln sucht.

Generell kann ich sagen, dass der Umgang mit der Fülle an Material bei DSA5 von den offiziellen Publikationen her recht gut gelöst ist. Die Abenteuer geben einem nicht das Gefühl, dass man ohne Zusatzregeln oder mehr Hintergrund was verpasst. Diesen Diskurs erlebe ich eher in online Diskussionen aber meist von Leuten, die sich schon sehr lange mit DSA oder mit Rollenspiel beschäftigen.

(Wir spielen z.B. seit 4 Jahren die Theateritter-Kampagne. Die lässt sich ohne Probleme mit Grundregeln und Almanach spielen. Zwar tauchen Figuren aus vergangenen Roman, Abenteuern etc. auf aber das merkt man auch nur, wenn man diese kennt. Was man über die Grundregeln hinaus benötigt, steht direkt in den Abenteuern.)

Interessant wäre ja auch zu wissen, wie groß die Zielgruppe an DSA4.1-Fans überhaupt noch ist, die man theoretisch abholen könnte. Über die verbliebenen DSA3-Fans macht sich ja auch niemand mehr Gedanken. DSA5 wird nächstes Jahr 10 Jahre alt.

Dass einige DSA4.1-Fans immer noch sehr aktiv in den Foren und Discord-Channels sind und zum Teil ungefragt bei (eigentlich meist DSA5-)Regelfragen einwerfen, wie es denn bei DSA4.1 war, ist leider auch ein tatsächlicher Problempunkt, der sich durch die Neuauflage der alten Regelwerke eher verstärken als weggehen wird.
Die meisten Editionskriege legen sich nach einer gewissen Zeit. Meist mit der neuen Edition als "Gewinner" (D&D4 war da die seltene Ausnahme, bei der mit Pathfinder die Fortführung des alten Systems gewonnen hat). Bei DSA wird der Editionskrieg aber immer noch am Köcheln gehalten, was die Einstiegshürde ebenfalls erhöht.

Ich glaube dass diese Zielgruppe einfach sehr aktiv in Online-Diskussionen ist, da man stark durch die Forenkultur geprägt wurde. Generell haben sich die Editionsdiskussionen aber deutlich abgeschwächt und gerade wenn Einsteigerfrage kommen, finde ich die Community eigentlich hilfsbereit, auch diejenigen die ältere Editionen oder Alternativregeln spielen raten z.B. oft zur aktuellen Einsteigerbox.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: manbehind am 17.11.2024 | 15:58
Das ist auch so ein Punkt, DSA Spieler denken alle an die fertigen "Abenteuer".

Ich gehe doch sehr stark davon aus, dass du weder alle DSA-Spieler kennst noch meine Gedanken lesen kannst; daher fehlt auch dieser Aussage die Faktenbasis ^^

Meine Frage hat darauf abgezielt, ob du deinem sehr unbestimmten "Gefühl" - "Egal was man spielen will, es gibt gefühlt 100 Ausgaben des Boten die da Hintergrundgeschichte ausbreiten, x Quellenbücher, Dekaden von Baronie-Briefspiel, etc. " - schon einmal Fakten entgegengesetzt hast. D. h. wann genau ist die Ausarbeitung eines Abenteuers - ob gekauft oder nicht ist hierbei irrelevant - an "zu vielen Hintergrundinfos" gescheitert? Das, was du schreibst, klingt für mir alles zu pauschal, zu "alles ist schlecht, alle sind doof", und ich sehe die Faktenbasis deines Eindrucks nicht.

Grundsätzlich gilt: Wer in einem Setting etwas spielen will, egal, in welchem, muss zwei Fragen beantworten: 1) Was will ich? 2) Was brauche ich dafür? Dazu muss man definieren und abgrenzen können; insbesondere benötigt man eine Definition von "fertig". "Der Abenteuerschreiber", so könnte man auch frei nach de, ollen Kant sagen, "darf an die Sache nicht wie ein Kind rangehen, das sich alles vorsagen lässt, sondern muss die Haltung eines Richters einnehmen, der seine Zeugen dazu nötigt, nur die Fragen zu beantworten, die er stellt." D. h. Informationen werden nicht konsumiert, sondern aufgesucht.

Ich selbst habe mehr als 20 Jahre nichts mehr mit Rollenspielen und DSA am Hut gehabt; mein erster Kontakt war auf Grundlage von DSA4.1, und mich haben da eher Umfang und Detailgrad der Regeln abgeschreckt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 17.11.2024 | 19:36
Da der Aufstieg aber eher langsam ist - du steigst nicht mal eben x Stufen auf

in DSA 3 waren die ersten drei Stufen ziemlich flott zu machen - NUR startet der Char sehr unerfahren.
ab Stufe 5 fing es dann an, dass die Chars in ihren Kernkompetenzen (Klassenferigkeiten) eine Standardprobe verlässlich schafften
(ein Dieb, der irgendwo hochklettern kann, der ein Schloss aufkriegt, ein Krieger der auch trifft - sofern nicht aktiv pariert  >;D -, ein Heiler, der verlässlich heilt und nicht mehr Schaden anrichtet - Wundbrand - etc.pp.) 

Ich starte unerfahren im Vergleich zu welchem System? Bei uns war AD&D nie möglich, weil die Charaktere auf den 1. Stufen derart Inkompetent und machtlos waren, dass da kein DSA3 Spieler mitmachen wollte, die fanden die aktive Parade auch immer gut.
(Wir haben aber auch ohne Wundbrand gespielt, weil uns das zu albern war, ich kenne auch keinen der mit Wundbrand spielte.

Wenn man AT/PA gleichmäßig steigert, was früher (DSA3 kein Muss, aber durchaus üblich und verbreitet war) dann haben sich die Werte kaum unterschieden.. Also weil es so nach PA sitzt immer AT nie klingt.

Ich selbst habe mehr als 20 Jahre nichts mehr mit Rollenspielen und DSA am Hut gehabt; mein erster Kontakt war auf Grundlage von DSA4.1, und mich haben da eher Umfang und Detailgrad der Regeln abgeschreckt.

Ja, ich hatte bei DSA 4 / 4.1 auch den Eindruck, dass man davon ausging, dass alle von DSA3 kommen.
Die Einsteiger Box scheint das große Plus bei DSA5 zu sein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 17.11.2024 | 22:41
Da der Aufstieg aber eher langsam ist - du steigst nicht mal eben x Stufen auf - und ein Aufstieg nichtmal bedeutet, dass du plötzlich so gut wie ein Stufe 1 Was-Anderes wärst, ist das imho nicht wirklich korrekt. Wenn du als Krieger anfängst Taschendiebstahl zu steigern in der 3. Edition, wie viele Stufen brauchst du dann, um überhaupt erstmal auf das Stufe-1 Niveau eines Diebes zu kommen? Die vierte Edition hat dann halt viel aus anderen Systemen übernommen und viel mehr möglich gemacht, aber bis zur 3. Edition war es in der großen Mehrzahl so, dass sich da relativ wenig bewegt hat. Klar konnte man "nebenher" auch die eine oder andere Fertigkeit steigern, aber so richtig aus deiner "Klasse" raus kamst du nicht.



das .... ist einfach so nicht korrekt bzw entkräftet NICHT das was ich geschrieben habe

ein Stufe 1 Streuner hat in Taschendiebstahl 5
der Krieger -2

du DARFST als Krieger Taschendiebstahl gerne hochziehen (brauchst 3 Stufenaufstiege). In DSA war es noch nie so das du gewisse dinge nicht steigern DARFST (außer du hattest -7 glaub ich im Talentwert aber selbst dann kannst du es dir lehren lassen). Ob es Sinn macht ist halt nur die Frage

DAS war meine Aussage. j

Ein Wert von -2 heisst ja auch nicht (anders als bei DSA 4), dass die -2 bei jeder Attributsprobe der Talentprobe eingespart werden müssen sondern halt nur das du diese -2 irgendwie unterkriegen musst.

Im Magischen Bereich kann ja auch ein Elf einen Magierzauber steigern (wenn auch langsam) oder Hexenzauber (wenn auch langsam) anders als halt bei D&D wo bestimmte Zauber / Talente / "Stuff" gesperrt von gewissen Klassen ist.

Daher: DSA hat eigentlich nur 3 Klassen: Mundan, Magisch, Geweiht



Meine Frage hat darauf abgezielt, ob du deinem sehr unbestimmten "Gefühl" - "Egal was man spielen will, es gibt gefühlt 100 Ausgaben des Boten die da Hintergrundgeschichte ausbreiten, x Quellenbücher, Dekaden von Baronie-Briefspiel, etc. " - schon einmal Fakten entgegengesetzt hast. D. h. wann genau ist die Ausarbeitung eines Abenteuers - ob gekauft oder nicht ist hierbei irrelevant - an "zu vielen Hintergrundinfos" gescheitert? Das, was du schreibst, klingt für mir alles zu pauschal, zu "alles ist schlecht, alle sind doof", und ich sehe die Faktenbasis deines Eindrucks nicht.


wenn du Kaufabenteuer spielst war es teilweise oft so, dass diese sich auf Dinge und NPCs bezogen die schon X Jahre alt sind und Abenteuer die von DSA 2 oder so waren. Allein wenn du in ein Forum fragst: "ich bereite die Phili Saga any tips" bekommst du erstmal zich Abenteuer die man als vorbereitung spielen sollte um gewissen NSCs / Dinge schon "vorzubereiten"

Wenn du nur in deiner Gruppe spielst ist das natürlic egal weil du dann jederzeit einen NSC killen kannst. Problem war in DSA 4 nur du wusstest nie so wirklich ob ein random NSC der in einem Abenteuer war mal wichtig wurde.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 18.11.2024 | 00:19

Die Blackguards-Titel waren auch gar nicht mal so unerfolgreich, wenn ich mich recht erinnere. Da war das Problem eher, dass man von der DSA-Grundlage quasi nur im Kleingedruckten erfahren hat.
An einem rollenspielmäßig völlig Unbeleckten ging das völlig vorbei, dass das ein kleiner Ableger aus einem riesigen Universum ist.
Wenn man absolut nichts über den Hintergrund wusste, war Blackguards 1 ein richtig gut gemachtes Squad-Rundentaktikspiel mit moralisch ziemlich interessanten Charakteren und einem knackigen Schwierigkeitsgrad (Silent Storm war im Vergleich leicht). Dafür gibt es international eine gar nicht so kleine Zielgruppe. Damals als das rauskam um so mehr, das war vor der Genre Revitalisierung durch X-Com und co.
Blackguards 2 hat dann leider den Schwierigkeitsgrad zu arkadig gemacht.
Gerade dass das Spiel auch ohne Wissen über das darunter liegende System (Welt & System) echt gut funktioniert hat (ähnlich wie Baldurs Gate 3), man die Regeltiefe optional Hochschalten kann und man im Vorbeigehen überraschend tiefen Lore über den Süden Aventuriens mitbekam, fand ich sehr positiv und das dürfte dem finanziellen Erfolg auch zuträglich gewesen sein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 18.11.2024 | 02:20
Meiner Beobachtung nach war zumindest am Anfang von DSA5 ein Faktor für die Unwilligkeit zum Wechsel der Lernaufwand, den es brauchte um bei DSA4 eine gewisse System Mastery zu erreichen. Die Aussicht das alles nicht mehr gebrauchen zu können und wieder von vorne anzufangen (bei einigen zusätzlich die Aussicht, dass sie damit mit Einsteigern auf die gleiche Startlinie zurück müssen), war für einige abschreckend.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 18.11.2024 | 02:51
Interessant wäre ja auch zu wissen, wie groß die Zielgruppe an DSA4.1-Fans überhaupt noch ist, die man theoretisch abholen könnte. Über die verbliebenen DSA3-Fans macht sich ja auch niemand mehr Gedanken. DSA5 wird nächstes Jahr 10 Jahre alt.

Wenn man wieder zu D&D schaut: zentral sind erst mal die Neulinge und als zweites die ehemaligen Spieler. Wer dagegen lange mit einer älteren Edition glücklich war und weiter ist, den wird man kaum noch zurückgewinnen können - höchstens dann, wenn derjenige über seine primäre Spielgruppe hinaus vernetzt ist und dann die neue Edition auch spielen würde.

Mittel- und langfristig kommen mit einem zu starken Fokus auf die Neulinge und casuals wieder andere Probleme, aber auf dem Höhepunkt des Erfolgs keine offensichtliche Verbesserungsrichtung mehr zu haben ist andererseits ein Problem, das andere gerne erst mal hätten ;)
5e (2014) war im Prinzip an dem Punkt, an dem DSA3 einmal war, nur hat man keine radikale Änderung gewählt, sondern will ungeachtet der sich abzeichnenden Probleme weitermachen wie bisher.
Veränderung kann schiefgehen, Nichtreaktion auf ernst gewordene Probleme muss schiefgehen (wobei weder DSA3 noch 5e (2014) so weit waren, dass absoluter Handlungsdruck bestanden hätte).

Meiner Beobachtung nach war zumindest am Anfang von DSA5 ein Faktor für die Unwilligkeit zum Wechsel der Lernaufwand, den es brauchte um bei DSA4 eine gewisse System Mastery zu erreichen. Die Aussicht das alles nicht mehr gebrauchen zu können und wieder von vorne anzufangen (bei einigen zusätzlich die Aussicht, dass sie damit mit Einsteigern auf die gleiche Startlinie zurück müssen), war für einige abschreckend.

Obendrauf der Anspruch, auf ein vollständiges Regelwerk zu wechseln und daraus die Erkenntnis, mit dem Umstieg sowieso noch einige Jahre (!) warten zu müssen, wo ein "normaler" Editionswechsel meist nach enigen Monaten über die Bühne ist.


Und man muss andersrum vielleicht einfach anerkennen, dass man für einen ansehnlichen Teil der Spieler mit DSA4.1 genau das geschaffen hat, was sie wollen. Das ist aus kommerzieller Perspektive vielleicht unbefriedigend, wenn sich das Editionskarussell weiter dreht, aber es ist ja auch ein sehr nachhaltiger Erfolg, wenn Leute Jahre und Jahrzehnte bei einem Spiel bleiben, selbst wenn der Vorteil der Aktualität und Verbreitung wegfällt. Das würde ich - wie gesagt abseits der kommerziellen Perspektive - eher positiv sehen.

Gilt für andere Systeme auch. Mir geht immer das Herz auf, wenn ich z.B. auf einen obskuren Blog stoße und feststelle, dass da jemand seit 20 oder 30 Jahren etwas betreibt, das in der breiten Öffentlichkeit keine Sau mehr auf dem Schirm hat.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 18.11.2024 | 03:48
Obendrauf der Anspruch, auf ein vollständiges Regelwerk zu wechseln und daraus die Erkenntnis, mit dem Umstieg sowieso noch einige Jahre (!) warten zu müssen, wo ein "normaler" Editionswechsel meist nach enigen Monaten über die Bühne ist.
Wobei ich da oft den Eindruck hatte, dass das eher eine Ausrede war. So musste man nicht offen "Nein" sagen und konnte weiter Forderungen stellen etc., immer mit der Möhre vor der Nase, man würde ja später dann einsteigen, wenn "alles" da sei. Wobei nie klar wurde, was denn dieses "alles" genau umfasst.

Zitat
Und man muss andersrum vielleicht einfach anerkennen, dass man für einen ansehnlichen Teil der Spieler mit DSA4.1 genau das geschaffen hat, was sie wollen. Das ist aus kommerzieller Perspektive vielleicht unbefriedigend, wenn sich das Editionskarussell weiter dreht, aber es ist ja auch ein sehr nachhaltiger Erfolg, wenn Leute Jahre und Jahrzehnte bei einem Spiel bleiben, selbst wenn der Vorteil der Aktualität und Verbreitung wegfällt. Das würde ich - wie gesagt abseits der kommerziellen Perspektive - eher positiv sehen.

Gilt für andere Systeme auch. Mir geht immer das Herz auf, wenn ich z.B. auf einen obskuren Blog stoße und feststelle, dass da jemand seit 20 oder 30 Jahren etwas betreibt, das in der breiten Öffentlichkeit keine Sau mehr auf dem Schirm hat.
Ich bin bis heute Fan von Shadowrun 2 und 3, von daher kann ich das sehr gut verstehen. DSA4 hat schon ein sehr spezifisches Spielerlebnis erzeugt und auf gewisse Weise seine Spieler auch an bestimmte Verhaltensweisen und Erwartungshaltungen gewöhnt. Andererseits hat das System auch jede Menge ziemlich dysfunktionaler und chaotischer Ecken.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 18.11.2024 | 18:53
Wobei nie klar wurde, was denn dieses "alles" genau umfasst.

Das war dem Verlag stellenweise auch nicht ganz klar ;D
Ich denke da z.B. an die auf X Bücher verteilten Magie- und Geweihtenregeln.


Andererseits hat das System auch jede Menge ziemlich dysfunktionaler und chaotischer Ecken.

Und oft genug nutzt man so selbstverständlich Hausregeln, dass man die gar nicht mehr wahrnimmt und davon ausgeht, man würde faktisch RAW spielen.

Auf der anderen Seite wollte mir ein SL aus meinem alten Spielumfeld die aus seiner Warte völlig untauglichen Kampfregeln als Vorteil verkaufen, weil die ihn dazu zwingen, Kämpfe zu umgehen wtf?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 18.11.2024 | 22:59
Das war dem Verlag stellenweise auch nicht ganz klar ;D
Ich denke da z.B. an die auf X Bücher verteilten Magie- und Geweihtenregeln.
Ich glaube eher, dass man sich klar darüber ist, dass es kein "alles" geben kann. Denn das würde bedeuten, dass man danach keine Bände mehr mit Crunch rausbringen könnte.

Zitat
Auf der anderen Seite wollte mir ein SL aus meinem alten Spielumfeld die aus seiner Warte völlig untauglichen Kampfregeln als Vorteil verkaufen, weil die ihn dazu zwingen, Kämpfe zu umgehen wtf?
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 18.11.2024 | 23:09
Zitat von: Eismann link=topic=129245.msg135248712#msg135248712
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

Also meine Spieler finden immer eine für sie geile Interpretation bei sowas
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: YY am 18.11.2024 | 23:52
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand.

Das finde ich noch furchtbarer als den damaligen Cook'schen Ansatz, bewusst eine Vielzahl schlechter Optionen zu implementieren, um System Mastery zu belohnen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: felixs am 19.11.2024 | 06:58
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

Das wäre (bzw. ist) super nervig.
Außerdem erfordert es ja dann doch noch den allmächtigen Schiedsrichter (Meister?), der entscheiden muss, ob die Interpretation des Spielers richtig ist.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 19.11.2024 | 09:52
Theoretisch kann man Regelteile auch durch Lernhürden balancen. Wenn kaum jemand bei der Artefakterschaffung oder bei Dämonenbeschwörung durchsteigt, benutzt es auch kaum jemand. Und damit muss sich der SL dann darüber keine großen Gedanken machen.

in DSA4.5 lagen hierfür ja bereits seeehr breit ausgerollte Konzepte für vor.
es ist ja nicht so, dass bei DSA5 plötzlich alle Autoren&Kunden logotomiert worden wären.

in DSA5 Magieband kurz und knackig die beiden Zauberformeln für "aus dem Handgelenk heraus" Dämonenbeschwörung (niedere und gehörnte Dämonen) vorstellen.
in einer knackig direkten Tabelle Boni/Mali bereitstellen
die Domänen als Gegenkonzept der 12 Götter vorstellen
ein paar wenige abenteuerrelevante Dämonen vorstellen.
fertig
Dann hätten es wohl auch für die Hexenvorstellung im Magie-GRW gereicht  >;D

und dann für alle Freunde der Detailtiefe ein Dämonenbeschwörer&Banner Kompendium herausbringen
(was man beizeiten ankündigen und nachlesbar präsentieren kann - kurze Regeln hier, in komplex mit kompliziert und ganz viel Fluff da),
in dem:
Farben, Edelstein, Metall, Exotica, Satuariensbuschholzkohle, Bernstein, Sternenkonstellationen, Kraftlinienmagie auf genau dieser benannten Kraftlinie "Fäden der Tiefe" in Elenvina West "Geisterbuche-Quelle" am Tag des heralitischen Aufganges des Großen Wolfsauges im Sternzeichen des Wilden Kaufmannes und so fort ausgebreitet wird.
Ebenso die teils abstrus langen Dämonenlisten dorthin auslagern.
der Seelenpakt, die Paktgeschenke, der dämonische Zerfall nach Kreisen der Verdamnis...
da kommt schon was wirklich umfangreiches bei heraus
- und das wäre als Fluff-Steinbruch sogar für andere Settings nutzbar  ;D -

vor allem, da seelenpaktierende, Jungfrauen-Blutmagie betreibende Dämonologen redaxseitig auch nicht gerne in Spielerhänden gesehen werden. Könnte auf Konventions zu hässlichen Presseartikeln führen, kurzum, so ein Dämonologenband wäre auch viel nur für die SL zur Ausgestaltung der Gegner bzw. für die Bannmagie-Chars

Artefakte mit allen Boniabgrasungen für Werkzeug, Material und Zeiteinheiteninput können dann ebenso ausgebreitet werden für alle Liebhaber des Fluffs. zwei drei exemplarische Artefaktmanufacteure mit Wohnstätte&Lageplan dieser vorstellen und schon wird da ein umfassendes Artefakicusium-Kompedendiuma draus,
dass für alle begegeisterten Aventurienverse-Fluffis jeden Cent von 59.99 aber auch wert ist  ;)

erst halbkomplex einsteigen, um dann vieles aus dem halbkomplex zu wiederholendes zum vollkomplex mit vollkompliziert Fokusregeln aufzubohren...
...könnte Neueinsteiger schon bei hablbkomplex abschrecken.


wenn der neue SL sieht, dass ber Magie-GRW Tabelle eine Dämonenbeschwörung um 10 Bonuspunkte erleichtert werden kann, weil halt der BigGegner an alles gedacht hatte und jetzt tyrannisiert er das Land mit seiner Dämonenhorde, weil es halt die Regeln vorsehen
- dann kann er damit seinen Antagonisten schon mal darstellen

später kann sich ein begeisterter SL mit dem Erweiterungskompedium darauf einlesen, wo und wie die Helden dieser Boniakkumulation als "Fluffiechte Ermittler" "bemerken", dann verfolgen und X Boni durchkreuzen, bis dann für das Finale nur noch ein ausgebrannter Magier mit ein paar niederen Dämonen "erspielt" zurückbleibt, anstatt auf einem fliegenden Heer voller 8-gehörnter Dämonen einzureiten.
so können Handlungen "Konsequenzen" (auch für die Gegenseite haben, wer will schon immer einen neuen Todesstern aus dem Kostennix aufploppen sehen) haben und die Spieler motivieren, zu handeln. 
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 19.11.2024 | 12:58
Das war dem Verlag stellenweise auch nicht ganz klar ;D
Ich denke da z.B. an die auf X Bücher verteilten Magie- und Geweihtenregeln.

Die sind gebündelt erhältlich in "Kodex der Magie" und "Kodex des Götterwirkens".

Zuerst sind sie aber kleinerer Stückelung erschienen als Götterwirken 1 und 2. Das lag aber auch daran, dass man zu Beginn von DSA5 relativ zügig zusätzliches Regelmaterial zur Verfügung stellen musste für all diejenigen, welche die Zusatzoptionen die sie noch mit DSA 4.1 hatten vermissten. Jahrelang zu warten war da wohl keine Option.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Grubentroll am 19.11.2024 | 13:07
Hier haben doch sicher auch einige Leute Kinder im "rollenspielfähigen Alter".

Mein 12-Jähriger Sohn kennt DSA vom Namen her, will aber unbedingt D&D spielen, weil er das kulturell halt an jeder Ecke reingepresst bekommt.

Und auch weil's so schön modern edgy daherkommt, mit vielen Hörnchen und bunten Haaren etc... ;)

Glaub "Hotzenplotz" und deutsche Sagen sind da nicht mehr so die Zugfaktoren wie sie einst bei uns 80erkindern waren.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 19.11.2024 | 13:19
Glaub "Hotzenplotz" und deutsche Sagen sind da nicht mehr so die Zugfaktoren wie sie einst bei uns 80erkindern waren.
War es das denn jemals? Wer hat denn damals DSA wirklich deswegen angefangen?
Bei uns war es einfach das einzige Rollenspiel, das bekannt war. Selbst dass D&D existiert, haben wir erst später mitbekommen. Die "Hotzenplotzigkeit" kam meiner Meinung nach auch erst mit DSA3 rein und die völlige Detailverliebtheit mit 4.
Davor (ich bin mit DSA2 eingestiegen) war ja so wenig beschrieben, dass die meisten Gruppen wohl einfach ihren eigenen schrägen Kram rein gesetzt haben (wie ja auch die Abenteuer-Autor:innen).
Mein erster DSA-Elf lief mit Endurium-Katana rum und war nach Setting-Standard wohl mehr als nur etwas badoc. Mein zweiter Charakter war ein Pixie mit einer Rüstung aus dem Panzer einer erlegten Riesenwespe (die Regeln habe ich jeweils unter Regie des SL irgendwie zusammengebastelt). Das war wohl eher das, was heutzutage als D&D-Stil gelten würde ;)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Isegrim am 19.11.2024 | 13:26
War es das denn jemals? Wer hat denn damals DSA wirklich deswegen angefangen?

Angefangen nicht, aber so Abenteuer wie "Hexennacht" haben schon zum Flair von DSA beigetragen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 19.11.2024 | 13:40
Ich glaube, jeder hat bei DSA so sein eigenes, aus verschiednen Eindrücken geprägtes Bild.

Bei mir waren es eindeutig die stylischen Illustrationen von Bryan Talbot und die Beschreibung des verfallenen Havena in der allersten Box.
So manches, was hinterher kam, fand ich nicht immer dazu passend. Daher mag ich den Regionalband "Am Großen Fluss" von DSA4 sehr gerne, weil der irgendwie da nahtlos dranpasst, und ich mag auch den spätmittelalterlich-Grimm's-Märchen-mäßigen Touch, den das Mittelreich für mich immer ausgestrahlt hat.
Das liefern mir Golarion oder die Forgotten Realms halt nicht, die bespiele ich aber auch.

Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, Am Großen Fluß per Dragonbane zu beackern, das sollte für mich funktionieren.  :)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: felixs am 19.11.2024 | 14:20
War es das denn jemals? Wer hat denn damals DSA wirklich deswegen angefangen?

Ich jedenfalls auch nicht. Und "Märchen" und "deutsche Sagen" wären Dinge gewesen, von denen ich mich abgegrenzt hätte.
Denke eher, DSA hat halt einfach so ziemlich alles bedient. Und irgendwann hat man dann den Dreh Richtung "deutsches Rollenspiel" gefunden (der mir übrigens recht gut gefällt).
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ninkasi am 19.11.2024 | 17:15

Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, Am Großen Fluß per Dragonbane zu beackern, das sollte für mich funktionieren.  :)

Ich denke auch das Dragonbane als super Ersatz dient.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 24.11.2024 | 15:42
Hier haben doch sicher auch einige Leute Kinder im "rollenspielfähigen Alter".

Mein 12-Jähriger Sohn kennt DSA vom Namen her, will aber unbedingt D&D spielen, weil er das kulturell halt an jeder Ecke reingepresst bekommt.

Und auch weil's so schön modern edgy daherkommt, mit vielen Hörnchen und bunten Haaren etc... ;)

Aktuelles DSA Material ist je nach Region schon auch "edgy" (wie z.B. das aktuelle"Wolfsfrost" Crowdfunding (https://gamefound.com/de/projects/ulisses-spiele/wolfsfrost) mit Vampir- und Werwolfthematik)
oder bunt wie die Echsensümpfe. (https://ulisses-spiele.de/die-echsensumpf-das-neue-dsa-crowdfunding/)
Das sind aber eher einzelne Settings, während der Gesamteindruck eher "realistisch" bleibt - besonders bei den Spezies, welche generell spielbar sind.

(https://preview.redd.it/regionalspielhilfe-wolfsfrost-v0-wq4qs5zm6v0e1.png?width=1080&format=png&auto=webp&s=7404b283cdda19f9bebc06ae55fb5948d70ffe8a) (https://ulisses-spiele.de/wp-content/uploads/2024/04/Pterodactylcover_final_upload-scaled.jpg)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zouan81 am 24.11.2024 | 21:29
Ah!

Das ist dann wahrscheinlich wieder so ein regionaler Erweiterungsband. Damit hat ja DSA schon in der Vergangenheit gutes Geld gemacht, denke ich.

Jedenfalls bemerke ich auch, wenn ich in ein Spielefachgeschäft gehe, dass ich da mittlerweile gar kein DSA-Material mehr finde, sondern wenn überhaupt nur noch D&D. Macht sicherlich auch das Internet.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: eyola am 29.12.2024 | 18:42
Meine Gruppe hat zur DSA3 Zeit in den 90igern angefangen. Die 3W20 Probe haben wir seither immer falsch gemacht - wir haben das damals einfach nicht so ganz verstanden.
Die ellenlangen Tabellen mit den Fertigkeiten habe ich total geliebt. Zu schauen wie sich jetzt ein Magier vom Druiden vom Elfen unterscheidet über die Zahlen fand ich total spannend. Heute bräuchte ich das sicher nicht mehr.

Irgendwann hat sich die Gruppe aufgelöst und ich habe dann DSA 4.0 entdeckt und dachte mir "cool, ist ja bestimmt wie DSA3 nur überarbeitet" und ich bekam die Krise. Die Heldenerschaffung (damals ohne Computer) hat einen halben Nachmittag gekostet und ich machte mir einen Extra Din A4 Zettel um meine Vorteile durch Sonderfertigkeiten aufzuschreiben, damit ich die nicht vergesse. Am Ende war es eine Zettelwirtschaft und ich mittendrin. Als ich dann nach ca. 3 Monaten Regelwerkstudieren so in etwa das Gefühl hatte, dass ich es verstanden habe, konnte ich ehemaligen Spielern es nicht vermitteln was man jetzt zu tun hat. Es war einfach viel zu viel und keiner hatte Bock wieder mit DSA anzufangen.

Bei DSA5 kam dann das selbe Spiel. Viel Hoffnung, viel Engagement und wieder keine Chance das meiner Gruppe nahezubringen. Allein die Dicke des Grundregelwerks wirkte absolut abschreckend.

Jetzt durch das neuaufleben der DSA1 Regeln und der DSA1 Lets Plays habe ich es tatsächlich geschafft das Interesse wieder zu wecken. Zwar bin ich jetzt in einer komplett neuen Gruppe aber wir spielen mit DSA1 und finden das Bombe.
Regeln sind einfach und wenn es mal Fragen gibt, sind die Regelstellen schnell gefunden oder werden improvisiert.
Allein, dass man nur 1 W20 hat und keine Talente macht das Spiel deutlich schneller. Kämpfe sind immernoch ein Krampf, da handwedel ich Trefferpunkte gerne mal als Meister und habe den Fokus lieber auf die Situation, statt auf die Regeln.

Will sagen: DSA1 lets plays vermitteln schon den Eindruck, dass die Leute von Orkenspalter und Ulisses Spass haben, auch wenn sie es oft ins Lächerliche ziehen. So sorgt man wenigstens für Veröffentlichung von DSA.
Und tatsächlich die Dicke des Regelwerks. Ich habe das DSA1 Regelwerk hier und wenn ich das mal gegenüberstelle mit dem DSA5 Regelwerk, dann ist die Frage für was ich mich als kompletter Einsteiger mal befassen würde, doch klar für das schlankere Heft, bevor ich meine Lebenszeit mit dem dicken Wälzer vllt. vergeude.

Daher feiere ich auch die neuaufgelegten alten Abenteuer und die dunkle Götzen Trilogie für DSA1.

Und vllt. abschließend muss man sagen, dass selbst wenn das Regelwerk in den 80igern von DnD geklont wurde, es doch recht simpel gestrickt ist und man damit einen guten Einstieg bekommt in die Welt des Rollenspiels. Und das was damals nötig war in den 80igern das Material an die Leute zu bringen, so ist es heute wohl nicht anders um neue Kunden zu gewinnen.
Wie Werner Fuchs (der letzte lebende Mitbegründer von DSA) mal bei einer DSA-Diskussion sinngemäß sagte: "Wären wir damals zur Spielemesse mit so etwas komplizierten wie DSA4 auf den Markt gegangen - ja, dann gute Nacht."

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Argonar am 3.01.2025 | 20:32
Ich würde sagen, nicht sehr beliebt oder sogar bekannt. In meinem Bekanntenkreis spielt es eigentlich niemand (Leute die mit mir, wegen mir spielen ausgenommen). Aber und das ist fast noch schlimmer, es kennt auch niemand. DnD, Pathfinder und Cthulu sind aber bekannt. Selbiges gilt aber auch für Splittermond oder Midgard, das kennt auch keiner.

Warum ist ziemlich offensichtlich. DnD hat einfach die größte Reichweite. Serien wie Community, Big Bang Theory, Futurama, Rick and Morty und Stranger Things haben den Bekanntheitsgrad deutlich gesteigert. Critical Roll hat vielen Neulingen gezeigt wie es geht, dann gabs den Kinofilm und Youtube ist eben voll von DnD. Wer aus dem System ausbricht, der findet dann schnell zu Pathfinder oder Cthulu. Die Generationen, die kein Englisch verstehen sterben aus, die Leute kaufen und spielen heute problemlos englische Produkte und am internationalen Markt ist DSA quasi nicht vorhanden.

Es gibt aber auch den anderen Grund, der hier oft genannt wurde. Es ist einfach seit DSA4 null einsteigerfreundlich. Jaja da gibt es schon die eine oder andere Ausnahme aber Fakt ist, für einen großen Teil trifft es nunmal zu, dass sowohl die Grundregeln als auch die schiere Fülle an Material abschreckend wirken. Ich kann das GRW keinem 12 jährigen schenken und ihm viel Spaß damit wünschen.

Klar das gilt auch für DnD, aber die oben erwähnte Dominanz am Markt macht das wett und mit genügend Spielern gibt es auch immer Leute die sie ins System ziehen. Mit den älteren Editionen ist es anders, die DSA1, 2 und 3 Box kann man eben schon dem 12 jährigen schenken, ohne diese dabei komplett zu überfordern.

Ja es gibt mittlerweile auch die Starterboxen. Aber die helfen bei dem Problem nicht wirklich weiter, denn sobald diese ausgespielt wurden, bleibt nur der massive Sprung zum Regelwerk. Und zuvor hat man sich an einen Haufen Material gewöhnt, welchen man so nie wieder haben wird.

Wobei man eine sagen muss, DSA5 ist bei weitem nicht so komplex wie es oft heißt. Die 3W20 Probe ist, war noch nie und wird auch nie das Problem sein. Auch die optionalen Fokusregeln nicht. Beides gab es auch bei den alten Editionen und die waren ganz einfach zu verstehen und zu spielen.

Nein, meiner Meinung nach gibt es genau 2 Probleme.

Erstens, und das ist das wirklich große, ist die Aufmachung von DSA5.
Die Art und Weise wie die Publikationen aufgebaut sind, es geht gefühlt nur ums Melken der Waale.  Es könnte so viel nutzloser Text eingespart werden, dass je Regelwerk zu den magischen, geweihten und profanen Professionen gereicht hätte.

Sie sollten auch weniger wie Nachschlagewerke aufgebaut sein und besser gruppiert. Die Fokusregeln gehören nicht überall zwischengestreut, sondern gesammelt präsentiert. Speziell das Grundregelwerk ist überladen von Optionen, die eine neue Spielgruppe nicht braucht und auch keine, die von den Starteboxen kommt.

Das zweite Problem ist, dass DSA für die Spieler von der Komplexität sehr frontlastig ist, was dann sehr abschreckend wirken kann. Wo man sich bei DnD, Pathfinder und co. am Anfang eine Spezies und Klasse nimmt, ein paar Attribute verteilt und dann vielleicht 1-2 Entscheidungen hat, dauert es bei DSA eher lange, bis man einen Charakter erstellt hat und muss auch deutlich mehr wissen.

Das Problem dabei ist, dass man einen großen Teil der Entscheidungen gleich zu Beginn treffen muss, die man später nicht mehr ändern kann und sich danach nur noch langsam entwickelt. Es stehen auch nicht mehr alle Optionen zur Verfügung, wie die Vor- und Nachteile z.B
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gunthar am 3.01.2025 | 20:55
Was ich bei DSA5 mochte, dass die Charaktere haptisch durchaus einzigartig, stimmig und individuell anfühlten, weil es eben viele Möglichkeiten gab. den Charakter zu erstellen. Gehasst hatte ich aber das 3W20-Probensystem mit Rechnerei. Da spiel ich lieber Midgard, das zwar auch eine höhere Komplexität hat, aber niemals so schlimm wie DSA. Bei Midgard reicht ein 1W20 in den meisten Fällen und auch die Rechnerei bei den Proben war schnell erledigt. Nur die Steigerei des Charakters war echt mühsam.

In der Schweiz spielen meines Erachtens nur noch wenige Leute DSA. Noch viel schlimmer ist es bei Midgard oder Splittermond. Beide Systeme sind kaum bekannt. Am Zweitverbreitesten ist Call of Cthulhu. Und schon das läuft schon fast unter ferner liefen. Der König ist ganz klar D&D 5e, das kennt fast jeder.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Argonar am 6.01.2025 | 04:35
Es gibt aber einen Unterschied zwischen der 3W20 Probe und dem was DSA4/5 damit macht. Meiner Meinung nach rechnet man bei DnD und speziell Pathfinder deutlich mehr, weil, wegen den Schwellen, die genauen Werte relevant sind. Bei Pathfinder werden die Werte noch dazu ziemlich hoch, es gibt mehrere Quellen für Boni und Mali und man muss Crit Success/Fail mitberücksichtigen, kann also nicht mal hohe/niedrige Zahlen mit "locker geschafft" oder "komplett daneben" handwedeln. Deswegen sagt aber niemand, dass AC/DC Proben generell zu komplex oder zu viel Rechenaufwand sind.

Bis DSA3 musste man bei den 3W20 fast gar nicht rechnen. Man würfelt 3 mal, bzw mit 3 verschiedenen Würfeln, schaut ob man unter dem Schwellenwert ist und gleicht im Bedarfsfall aus. In 90% der Fälle sieht man sofort ob man es geschafft hat oder nicht, nur wenn das Ergebnis knapp ist, muss man rechnen.  Die übrig gebliebenen Talentpunkte sind normalerweise komplett irrelevant, außer bei Vergleichsproben, die aber eher die Ausnahme sind. Erschwernisse und Erleichterungen hat man vom Talentwert vor der Probe abgezogen/dazu addiert.

Mit den Qualitätsstufen und den Modifikationen pro Würfelwurf, statt auf die ganze Probe, dauert das Ganze natürlich etwas länger. Hat aber wie eben nichts mit der 3W20 Probe an sich zu tun. Ich frag mich, ob die öfter angebrachte Ablehnung bei den meisten nicht eher von dem generellen Komplexitätsgrad von DSA4/5 kommt und wer das heute noch trennen kann.

Wie viele andere bin ich auch der Meinung, dass die 3W20 Probe ikonisch ist, das heißt aber nicht, dass sie in der aktuellen Form bestehen müsste.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 24.02.2025 | 22:09
Man kann nur hoffen, dass Aventurien und Myranor sind in der 5e etablieren. Sonst ist - denke ich - auf lange Sicht Essig mir den Marken. DSA wird sich mE nicht langfristig halten können. Ich hab den Eindruck, sie melken nur noch ihre Stammkundschaft auf (noch) sehr effiziente Weise, aber ob da genug nachkommt, wage ich zu bezweifeln.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 25.02.2025 | 07:02
Man kann nur hoffen, dass Aventurien und Myranor sind in der 5e etablieren. Sonst ist - denke ich - auf lange Sicht Essig mir den Marken. DSA wird sich mE nicht langfristig halten können. Ich hab den Eindruck, sie melken nur noch ihre Stammkundschaft auf (noch) sehr effiziente Weise, aber ob da genug nachkommt, wage ich zu bezweifeln.
Ich fühle mich etwas geschmeichelt, aber selbst ich glaube nicht, dass die Zukunft von DSA (nur) in 5e liegt. Das ist ein zusätzliches Feld, aber sicher nicht das einzige.

Aber ich denke Ulisses macht in letzter Zeit schon ein paar richtige Schritte. Entkoppeln der Hintergrundbände (wenn auch leider bei den SL-Büchern und Kompendien nicht ganz sauber, ich sehe die Settings einfach als die wahre Stärke von DSA, auch im internationalen Vergleich), Streuen der Marke (ich kann mir gut vorstellen, dass in Zukunft viele englischsprachige Spielende "The Dark Eye" als "Das Rollenspiel zu Aventuria" kennen werden), Online-Präsenz (mit Verbesserungspotential, aber vorhanden) und die Wiederaufnahme des unterstützten Metaplots mit den Zwergen- und Skrechu-Plots.

Der Knackpunkt wird ein hypothetisches DSA6. DSA5 wird dieses Jahr 10 Jahre alt. Nur die 4. Edition lief länger und auch das nur, wenn man DSA4 und 4.1 zusammenzählt. Auch das Abkoppeln der Hintergrundbände und die kommunizierte Editionsoffenheit könnte als ein Zeichen für mögliche Pläne eines Editionswechsels gedeutet werden (Evtl. nach Abschluss der beginnenden Metaplot-Fäden, um einen neuen Status Quo zu etablieren).
Und wenn es dazu kommt, wird es spannend. Ein zugänglicheres und flotteres DSA6, das gleichzeitig die hohe Flexibilität beim Charakterbau und das starke etablierte Setting mit lebendigem Metaplot erhält und betont, evtl. sogar das Low-Level-Play noch etwas stärker fördert, könnte sich tatsächlich als D&D-Alternative etablieren. Auch langfristig und international.
Aber das erfordert die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen und Gegenwind auszuhalten (man wird zwangsläufig einigen Hardcore-Fans auf die Füße steigen), ein paar liebgewonnene Zöpfe abzuschneiden und offen für Veränderung zu sein. Und damit hängt es massiv von den Leuten ab, die an den Schalthebeln sitzen und an deren persönlichen Vorlieben.
Ein brauchbarer Vergleich ist wohl Midgard 6, wobei hier gleichzeitig Regeln und Setting verändert wurden, was ich DSA nicht anraten würde (und persönlich auch bei Midgard für keine gute Idee halte, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen).
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Weltengeist am 25.02.2025 | 07:14
ich sehe die Settings einfach als die wahre Stärke von DSA, auch im internationalen Vergleich

Sehe ich genauso. Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird. Zumal Neueinsteiger eben nicht "mit reinwachsen" können, wie das bei vielen hier der Fall war, sondern von der schieren Menge an bereits vorhandenem Material einfach erschlagen werden.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 25.02.2025 | 07:47
Sehe ich genauso. Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird. Zumal Neueinsteiger eben nicht "mit reinwachsen" können, wie das bei vielen hier der Fall war, sondern von der schieren Menge an bereits vorhandenem Material einfach erschlagen werden.

exakt meine Meinung. Wobei man mittlerweile ja schon versucht, dass offzielle Abenteuer kein Vorwissen aus 20 Jahren DSA Historie benötigen wie dies noch zu DSA 3 und 4 Zeiten der Fall war (und du das teilweise nicht mal gewusst hast, dass du Vorwissen aus einem uralten Abenteuer / Boten / sonstwas bräuchtest weil es einfach..nicht drauf stand)


Allerdings würde ich dies nicht rein auf die Lore schieben sondern eben sehr sehr viel auf das Regelwerk das einfach ausgewuchert ist. Einem Neueinsteiger kann ich zwar die Einsteigerbox von DSA 5 geben aber die ist immernoch komplizierter als die ganze DSA 3 Helden des Schwarzen Auges Box inkl MMZ sowie GMG (imho). Du knallst da einem Neueinsteiger erstmal eine Wulst an Text inkl extrem kleinlichem Charakterblatt hin. Der guckt dann und sieht das es bei D&D auch einfacher geht (oder evtl. sogar bei Warhammer Fantasy) und würde dann wohl eher dahin gehen.

Nächster Grund ist halt auch die absolut schlecht designte Seite von Ulisses bezüglich DSA. Die Startseite für Neueinsteiger sagt dir absolut wenig was DSA überhaubt ist (im Vergleich zu DND die kurze Videos und so hat). Wenn du dann den Weg in den Shop findest und dich dann irgendwie auf dem Bereich mit "Einsteigerprodukte" findes, siehst du neben der Starterbox, der Erweiterung für die Starterbox, einigen Solos auch Liebliche Prinzessin Yasmina (DSA 2) und die Saltatio Mortis Adventure in a Box Finsterwacht das halt zwar in Aventurien spielt aber halt nix mit dem Rollenspiel zu tun hat. Im Regel und Quellenbände Bereich sieht das dann noch wirrer aus.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 25.02.2025 | 07:48
Zugleich kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass in einer Zeit, in der immer weniger junge Menschen längere Texte lesen, ausgerechnet ein Setting mit derart umfangreicher Lore nochmal ein Zugpferd für die "Massen" (naja, ihr wisst schon) wird.
Kommt darauf an was man als "Die Massen" sieht. Letztendlich darf man sich nichts vormachen, es wird immer darum gehen, sich um die Reste vom Kuchen zu streiten, die D&D übrig lässt. Zumindest so lange die D&D-Macher nicht einen wirklich großen Bock schießen und das ist nicht zu erwarten. Selbst die OGL-Debatte und ein (sanfter) Editionswechsel hat am Status Quo nichts geändert.

Aber um der größte Goldfisch neben dem Wal zu sein wird es nicht reichen, den Wal zu kopieren. Dafür muss sich DSA seine Stärken erhalten und das ist (neben der Flexibilität beim Charakterbau) das Setting. Und, um beim Thema zu bleiben: Wenn wir alten Hasen im Verein begeistert über die Details von Aventurien palavern habe ich schon den Eindruck, dass das einige Neulinge neugierig macht. Ist aber vielleicht auch Wunschdenken  ;D
d.h. man muss dafür sorgen, dass dieser Funke überspringt und den Einstieg möglichst leicht machen (Und eine bessere Webseite und vielleicht Erklärungsvideos schlagen in diese Kerbe).
Metaplot-Kaufkampagnen sind da meiner Meinung nach ein immens wichtiger Faktor, der in den letzten Jahren einfach gefehlt hat und jetzt wieder da ist. Der Startschuss für das "tiefe" Aventurien war vor allem die Gezeichneten-Kampagne und alles was dranhängt. Die Theaterritter-Kampagne hat da offenbar ähnliches bei der DSA5-Community ausgelöst, aber war im Vergleich kurz und isoliert. Es ist aber durchaus möglich, dass in 10 Jahren DSA-Spielende über die Skrechu-Kampagne so reden, wie wir über die Gezeichneten.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 25.02.2025 | 08:17
das klappt halt nur wenn "Neueinsteiger" eine epische Kampagne haben können ohne das die vorher 40 Jahre DSA Historie nachlesen müssen den das schreckt eher ab.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 25.02.2025 | 08:32
das klappt halt nur wenn "Neueinsteiger" eine epische Kampagne haben können ohne das die vorher 40 Jahre DSA Historie nachlesen müssen den das schreckt eher ab.
Klar, alles was man wissen muss, muss zu Beginn im Kampagnenband stehen. Aber das ist ja keine Unmöglichkeit.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 25.02.2025 | 08:41
Das ist doch bei den aktuellen Kampagnen auch so. Und war auch früher so. Das Vergessene Volk oder das Jahr des Feuers hatten viele Rückbezüge waren aber problemlos ohne diese spiel- und leitbar, bzw. wurde alles relevante in den Abenteuern erklärt.

IMHO kann man die Historie nachlesen, man muss es aber eigentlich nie.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 25.02.2025 | 08:46
Das ist doch bei den aktuellen Kampagnen auch so. Und war auch früher so. Das Vergessene Volk oder das Jahr des Feuers hatten viele Rückbezüge waren aber problemlos ohne diese spiel- und leitbar, bzw. wurde alles relevante in den Abenteuern erklärt.

IMHO kann man die Historie nachlesen, man muss es aber eigentlich nie.

das Jahr des Feuers verlangte VIELE Rückbezüge, da auch so die Spieler von den meisten NSCs wohl keine Ahnung haben :)


Simyala war z.b. für mich auch so ein "dafuq warum is das jetzt mit Phileasson verknüpft" Moment weil es eben damals außen nicht drauf stand. Klar wurde es (seeehr kurz) zusammengefasst aber viele Detail Fragen konnte ich damals meinen Spielern nicht erklären schlicht weil ich die vorherigen Kampagne nicht gelesen habe.

Man bräuchte halt für "neue Spieler" eine Kampagne die DANN so ne Art "basis" setzt für neue Entwicklungen. Theaterritter hat da ja schon ne Vorarbeit geleistet (wenn man sich so die Reviews durchliest)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Streunendes Monster am 25.02.2025 | 09:26
DSA 6 sollte sich überlegen, ein waschechtes Baukastensystem, vorwärts- und rückwärts-kompatibel, zu sein.
Man kann es mit einer Handvoll Attributen und Fertigkeiten, sowie einem (1!) W20 spielen, als auch Bausteine hinzuwählen, bis es das aufgeblähteste DSA ever wird.
Das Entkoppeln der Hintergrundbände finde ich sehr sympathisch.

Und auch ich betrachte DSA/Aventurien wiederholt mit etwas Wehmut und Nostalgie.
4.1 oder 5 würde ich jedoch nicht mehr spielen wollen.
Mal ehrlich, das ist deutlich komplexer und materiallastiger, als jede (!) RoleMaster-Edition.

PS: Post geschrieben, ohne die anderen Threads hierzu gelesen zu haben  :o
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 09:36
Wenn 3W20 dann höchstens als "Pick One!" System. Das erzeugt eine Glockenkurve und man muss nix rechnen.

Also: im Normalfall ignoriert man den höchsten und niedrigsten W20, bei Vorteil oder so, nimmt das beste der 3 Würfelergebnisse. Und bei Nachteil das schlechteste.

Meinetwegen kann man in Spezialfällen noch ein wenig rumtricksen, aber bitte nur selten.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Ma tetz am 25.02.2025 | 10:09
das Jahr des Feuers verlangte VIELE Rückbezüge, da auch so die Spieler von den meisten NSCs wohl keine Ahnung haben :)

Das Jahr des Feuers hatte viele Rückbezüge. Die aber auch so erklärt, wurden, dass die Abenteuer eigenständig spielbar waren. Das man da noch viel tiefer einsteigen kann ist ja unbenommen. Und wenn die Spieler*innen das Wissen nicht haben, präsentiert man es eben im Abenteuer, so what.

Simyala habe ich ebenso, wie Philleason nie gespielt, habe dazu also keine Meinung. Ich habe aber mit Sicherheit mehr als 30 Abenteuer aus den 90er und 2000er in den 2000er Jahren geleitet (müsste ich glatt mal genau nachzählen :think:) und nochmal etwa genausoviele gespielt.

Man kann ja auch Star Wars schauen, ohne das Gesamte Lore zu kennen, freut sich aber ggf. wenn das irgendwo adressiert wird.
Ich habe noch nie von jemandem gehört Star Wars ist mir zukompliziert. Da gibt es zuviel Lore, den ich nicht kenne.

Das Thema Einarbeiten müssen vs. können hatten wir zwei bei DSA aber auch schon öfter und haben da wohl einfach verschiedene Ansätze :), peace. 
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 25.02.2025 | 10:12

Zu 3W20 gibt es hier ein paar lesenswerte Artikel vom Fantastiker:

https://www.fantastiker.de/dsa-muss-endlich-die-3w20-probe-ueberwinden/

https://www.fantastiker.de/die-entwicklung-von-dsa-interview-mit-thomas-roemer/ (Lösungsvorschlag für DSA Probenmechanismus: 1W20 + Wert gegen Schwierigkeit. Immer)

Man sieht schon, dass die Reaktionen entsprechend sind ("3W20 gehört für mich einfach dazu..."), aber ich denke, es lohnt sich hier dabei zu bleiben daraus was zu machen.
Sollte an 3W20 kein Weg vorbeiführen, würde ich aber empfehlen, diesen Mechanismus auch für Kämpfe zu nutzen. DSA hatte ja schon mal die Erkenntnis, dass eine "Attacke" nicht ein Schlag ist, sondern eine Schlagabfolge. Das hat man nur sofort wieder vergessen und würfelt brav jeden Schlag mit 1W20 einzeln aus - weil man merkt, dass 3W20 zu kompliziert ist.

Hier könnte man - wenn diese heilige Kuh schon bleiben muss - überlegen, dass man eine Talentprobe auf Waffentalent mit 3W20 macht und das Ergebnis garniert mit ein paar Zufallselementen (von mir aus gerne in einer Tabelle), dann für Schaden und sonstwas steht. Von mir aus auch skalierbar mit mehreren Proben für schwerere Kämpfe.
Für Duelle könnte man dann bei der Attacke-Paradesystematik bleiben. Abe ich zöge natürlich eine 1W20 Lösung für alles vor.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 25.02.2025 | 11:06
Lösungsvorschlag für DSA Probenmechanismus: 1W20 + Wert gegen Schwierigkeit.
Das wäre dann 1:1 D&D. Und damit wohl der heftigste Schlag in die Magengrube, den ein DSA6 den Fans geben könnte  ;D

Ansonsten stimme ich dir in weiten Teilen zu.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 25.02.2025 | 11:22
Das wäre dann 1:1 D&D. Und damit wohl der heftigste Schlag in die Magengrube, die ein DSA6 den Fans geben könnte  ;D

Ansonsten stimme ich dir in weiten Teilen zu.

einfach das System von DSK Nutzen und fertig :-P das bessere DSA 5 (trotz Qualitätsstufen)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 11:46
einfach das System von DSK Nutzen und fertig :-P das bessere DSA 5 (trotz Qualitätsstufen)

Aber immer noch nicht gut genug. :P

Ansonsten geht selbst mir persönlich "1W20 + Wert gegen Schwierigkeit" zu weit. Dann spiele ich dann gleich was anderes.

Roll Under muss schon sein.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 25.02.2025 | 12:15
Sollte an 3W20 kein Weg vorbeiführen, würde ich aber empfehlen, diesen Mechanismus auch für Kämpfe zu nutzen. DSA hatte ja schon mal die Erkenntnis, dass eine "Attacke" nicht ein Schlag ist, sondern eine Schlagabfolge. Das hat man nur sofort wieder vergessen und würfelt brav jeden Schlag mit 1W20 einzeln aus - weil man merkt, dass 3W20 zu kompliziert ist.

this

fun fact, wir hatten das sogar in der Form aufgebohrt gehabt, dass sich die Spieler ein Leitattribut bei Kampf für ihren Char aussuchen konnten (ging dann auch zweimal in die Formel, erhöhte halt n )
einfach mit Stärke wegkloppen
gewand&geschmeidig
mutig&draufgängerisch reingehend
animiert ja auch zum Auserzählen einer kämfperischen Aktion, welche eine vergleichende Probe auf Einschüchtern beim Rest der Bande einleitet  ;D

war üblicherweise vollkommen unter den Tisch gefallen, außer wenn es was besonderes gab oder der Duellkampf damit dem Publikum besonders beeindruckend rüberkam (in einem Ritterumfeld ist Mut natürlich was, bei Barbaren das wegkloppen und gefällige Gewandheit geht ja auch immer)

vielleicht in dem onlinetool-Charbogen einen Metawert aus den drei Attributen bilden und mit W20 einmal dagegen würfeln, ausgleichen und *Punkte für Erzählrechte ausgeben (nicht einfach nur die Wand hochgeklettert, sondern auch Last mitgenommen, nicht gehört worden, keine verräterischen Spuren hinterlassen haben...)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gunthar am 25.02.2025 | 12:44
Was würde eigentlich dagegen sprechen,  DSA 6 quasi aus einem stark erweiterten DSA 1 zu erstellen? Gut, das würde die 3W20 Fanatiker abschrecken. Aber das System wäre wieder zugänglicher.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 25.02.2025 | 13:40
Wäre auch okay, wobei wir dann auch nicht weit von D&D sind. Lediglich Roll Under ist drin.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 13:48
Was würde eigentlich dagegen sprechen,  DSA 6 quasi aus einem stark erweiterten DSA 1 zu erstellen? Gut, das würde die 3W20 Fanatiker abschrecken. Aber das System wäre wieder zugänglicher.

Bin ja DSA1-Fan, aber der Sinn von DSA6 wäre es ja so viele Spieler wie möglich von DSA4 und DSA5 mitzunehmen. Außer den Fanatikern, wer ist denn überhaupt noch da?

Warum man DSA1 nicht modular als Unterbau benutzt, kann ich aber nicht nachvollziehen. (Außer dass es in Verlagsnähe genug Leute gibt, die DSA1 die Möglichkeit zu tiefgründigen Charakteren und Ernsthaftigkeit absprechen.)

DSA6 sollte natürlich nicht DSA6 heißen, sondern "DSA Essentiell" oder "DSA Panthergleich" oder sowas. Das Marketing werden sie wohl ziemlich sicher von D&D5 abkupfern. Sowie sich DSA4 ein Jahrzehnt zu spät an GURPS orientiert hat.  ~;D
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.02.2025 | 14:17
Was würde eigentlich dagegen sprechen,  DSA 6 quasi aus einem stark erweiterten DSA 1 zu erstellen? .
DSA2  bzw. 1 plus Erweiterungsboxen existieren bereits. Wer Bock auf sowas hat, spielt das bereits.
Davon ab will ein Verlag ja auch Geld machen und Mitarbeiter bezahlen und dafür braucht es für das Hauptsystem schon ein bissen mehr Produkt zum verticken als 2-3 Boxen in Summe.


Grundsätzlich ist "Kopier halt den Signaturmechanismus von System Xy" ein reines Selbstmordrezept. Warum sollte jemand die halbgare Kopie von etwas spielen wenn es auch ein etabliertes Original gibt.
Davon ab kann ich zumindest für mich persönlich, nachdem ich mittlerweile aktiv DND spiele sagen dass ich in all den Rollenspiel-Jahrzehnten abseits von Einsteigerregelvarianten noch nie so einen Abgrundtief gruseligen Mechanismus zum Würfeln wie in DND gesehen habe.  Wie man auf die Idee kommen kann die Kombination von großer Varianz beim Würfel mit relativ kleinen festen Modifikatioren zu kombinieren ist mir absolut schleierhaft. W20 + [1+5] ist glaube ich der schlechteste INI Mechanismus der mir je in einem System mit Kampffokus untergekommen ist.

Und um wieder den Papagei zu spielen:
Das Komplexitätsproblem von DSA hat nix mit dem Würfelmechanismus zu tun, sondern mit Regelautoren die einen Haufen mechanischen Aufwand für quasi null nutzen betreiben.
Selbst mit einem stupiden D20 wurf als einzigem Probenmechanismus wären Heilkunde Wunden im Zonensystem, Ausdauer im Kampf und Dinge wie der Mackestop der Zibilja Regeltechnische maximalstinker.
DA muss man ansetzen, das sind nämlich die Punkte über die man sich im Spiel aufregt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 25.02.2025 | 14:25
Bin ja DSA1-Fan, aber der Sinn von DSA6 wäre es ja so viele Spieler wie möglich von DSA4 und DSA5 mitzunehmen. Außer den Fanatikern, wer ist denn überhaupt noch da?

Warum man DSA1 nicht modular als Unterbau benutzt, kann ich aber nicht nachvollziehen. (Außer dass es in Verlagsnähe genug Leute gibt, die DSA1 die Möglichkeit zu tiefgründigen Charakteren und Ernsthaftigkeit absprechen.)

DSA6 sollte natürlich nicht DSA6 heißen, sondern "DSA Essentiell" oder "DSA Panthergleich" oder sowas. Das Marketing werden sie wohl ziemlich sicher von D&D5 abkupfern. Sowie sich DSA4 ein Jahrzehnt zu spät an GURPS orientiert hat.  ~;D

zu DSA 1 gab es schlicht zu wenig Material an Regeln. Es gab 1984 das Abenteuer-Basis-Spiel mit 5 Klassen (Abenteurer, Krieger, Magier, Elf, Zwerg), das Abenteuer-Ausbau-Spiel mit 4 weiteren Klassen (Waldelf, Druide, Streuner, Geweihter) ein paar rudimentären Talenten (sieht recht eilig zusammengestrickt aus), eine Handvoll an Kreaturen und Gegnern. Vieles wurde dann in Abenteuern geliefert.

Dann kam 1987 DSA Professional mit einem neuen, halbgaren Ansatz und 1988 schließlich DSA2, wo es dann "richtig" losging.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 14:48
zu DSA 1 gab es schlicht zu wenig Material an Regeln. Es gab 1984 das Abenteuer-Basis-Spiel mit 5 Klassen (Abenteurer, Krieger, Magier, Elf, Zwerg), das Abenteuer-Ausbau-Spiel mit 4 weiteren Klassen (Waldelf, Druide, Streuner, Geweihter) ein paar rudimentären Talenten (sieht recht eilig zusammengestrickt aus), eine Handvoll an Kreaturen und Gegnern. Vieles wurde dann in Abenteuern geliefert.

Dann kam 1987 DSA Professional mit einem neuen, halbgaren Ansatz und 1988 schließlich DSA2, wo es dann "richtig" losging.

DSA1 hat für mich nach 40 Jahren immer noch genug Material. Und das DAS1-Talent-System lasse ich seit 1990 wieder weg.

Du bist wohl eher DSA4-Zielgruppe, während weltweit viele Leute begeistert OSR spielen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Maarzan am 25.02.2025 | 14:51
DSA1 hat für mich nach 40 Jahren immer noch genug Material. Und das DAS1-Talent-System lasse ich seit 1990 wieder weg.

Du bist wohl eher DSA4-Zielgruppe, während weltweit viele Leute begeistert OSR spielen.

Zu wenig Material um das für einen Verlag sinnvoll erscheinen zu lassen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: eyola am 25.02.2025 | 14:52
Tja, irgendetwas muss man tun, damit DSA wieder beliebter wird.
Bin auch DSA1 Fan aber wie jemand schon schrieb, gibt es das System bereits.
Dennoch sollte ein neues Regelwerk wirklich wieder einfacher und zugänglicher werden.
Auch DSA5 Regeln sind viel zu viele. Man kann einen unbedarften nicht so ein dicken Klopfer vor die Füße werfen, zumal man davon ausgehen muss, dass wenn man großflächig neue Spieler gewinnen möchte, nicht an jedem Spieltisch ein versierter Meister sitzt der alles nochmal erklären kann.

Auch wird DSA wohl deutlich schneller zu spielen sein müssen - gerade in der Charaktererschaffung.
So sehr der Charakterbaukasten seine Möglichkeiten hat, so zeitaufwendig ist er.
Schneller Einstieg mit einem eigenen Charakter (nein, kein vorgefertigter) und direktes losspielen.
Gerade in Zeiten von Streams muss es zügig und schnell gehen, sonst verpasst man ein wichtiges Medium zur Vebreitung von DSA.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 25.02.2025 | 15:32
Das mit dem Volumen ist tatsächlich ein Faktor. DSA, zumindest so wie wir es kennen, funktioniert, nur, weil beständig neues Material ausgestoßen wird. Und da hat Crunch sich eigentlich immer besser verkauft als Hintergrundkram und weiter hinten Abenteuer.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 25.02.2025 | 15:50
Das mit dem Volumen ist tatsächlich ein Faktor. DSA, zumindest so wie wir es kennen, funktioniert, nur, weil beständig neues Material ausgestoßen wird. Und da hat Crunch sich eigentlich immer besser verkauft als Hintergrundkram und weiter hinten Abenteuer.

ich bin bei DSA mittlerweile eher der Annahme, dass der meiste Regelkram von Sammlern gekauft wird und nie genutzt im Regal steht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Eismann am 25.02.2025 | 15:53
Das widerspricht sich ja nicht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.02.2025 | 15:54
ich bin bei DSA mittlerweile eher der Annahme, dass der meiste Regelkram von Sammlern gekauft wird und nie genutzt im Regal steht.

Ändert ja nichts daran dass es gekauft wird.
Mit einer Basisbox und zwei Erweiterungen ernährst du keine Familie.
Oder bezahlst Künstler, Autoren und Lektoren...
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: General Kong am 25.02.2025 | 16:19
Meien Gruppe hat bis vor kurzen (= bis zur planmäßiegen Beendigung der kampagne) DSA1 gespielt. Angereichert durch die neueren Hintergrundbände und Abenteuer, nur eben nach den 1er Regeln.

Kam gut!

DSA sollte zumindest mit einem Regelset zurück zu den Wurzeln und damit meine ich nicht "Neuauflage von DSA1 mit allem Brumms und Murks", sondern:
Qualitativ wie DSA5 - der Hintergrund.
Runtergefahrenes, bereinigtes Regelwerk - gerne mit Würfel- UND Kaufoption zur Charaktererschaffung.
Weg mit den 3W20 (jaja, ich weiß ... - aber das gab es ja (ganz) früher auch nicht).
Übersichtliche Fertigkeiten- und Talentanzahl (mit Option, es doch wieder aufzudröseln).

Ziel: Charaktererschaffung in 10-30 Minuten.
Regelerklärung in 15 Minuten (die Grundlagen zum Spielen).
Einsteigerfreundlich UND ausbaufähig.

Der Charakter der Welt und der Hintergrund MUSS zwingend erhalten bleiben. Kein "universelles" DSA!
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Mouncy am 25.02.2025 | 17:39
DSA6 sollte natürlich nicht DSA6 heißen, sondern "DSA Essentiell" oder "DSA Panthergleich" oder sowas. Das Marketing werden sie wohl ziemlich sicher von D&D5 abkupfern. Sowie sich DSA4 ein Jahrzehnt zu spät an GURPS orientiert hat.  ~;D
Da DSA "Next" ja viel zu englisch und modern wäre: DSA Neuland!
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: General Kong am 25.02.2025 | 17:52
Das Super Aventurienrollenspiel vielleicht?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 18:23
Das Super Aventurienrollenspiel vielleicht?

Besser: Deutschland Sucht Aventurien
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Mouncy am 25.02.2025 | 18:25
Spaß beiseite, ihr habt schon recht. Sowas kleine feines, (stark!!!!) reduziertes Regelwerk mit (sehr!!!!!) kleiner Weltbeschreibung würde ich mir schon gönnen. Wenns dann noch in ne schicke Box passt, starter Abenteuer (8 Seiten reichen völlig) dazu, nen Satz Würfel rein geknallt, da gebe ich auch gerne nen Hunni für aus. Aber mit dem unübersichtlichen Wald an wilden Publikationen, für jeden Briefkasten der in Aventurien so rumsteht nen extra Regionalwälzer, und den unhandlichen Regeln, nein danke.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Mouncy am 25.02.2025 | 18:27
Besser: Deutschland Sucht Aventurien
Für den waschechten 80er retro Vibe muss das aber von Thomas "Tommy" Gottschalk moderiert werden, sonst schalte ich nicht ein!
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 18:31
Also ich kaufe gerne ganz Aventurien als Reihe von 10km-Hexcrawls. 1 Seite pro Hex.

Das sollte für 600 100-Seiten-Bände reichen, oder verrechne ich mich?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: eyola am 25.02.2025 | 19:00
Das Ding ist auch, dass wir mit DSA eine fortlaufende Geschichte haben mit all den Vorteilen und leider auch Nachteilen die es mit sich bringt. Neueinsteiger sind erstmal überfordert und Abenteuer-Autoren sind die Hände gebunden, da ein Eingriff in die Welt erst mit der Redaktion abgestimmt werden muss, was wieder eine Hürde ist.

Mir hat die Idee mit den Settings gefallen.
Die Dunklen Zeiten oder jetzt aktuell die Kaiser Hal Epoche.
Wenn man bestimmte Zeitabschnitte neu vermarktet mit einem klaren Anfang und klarem Ende den Inhalt überschaubar werden lässt.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Hotzenplot am 25.02.2025 | 19:21
DSA 5 hat zahlreiche Neueinsteiger, jedenfalls, was ich so in deren Discord und anderswo mitbekomme.

Ich würde sagen, die deutsche Rollenspiellandschaft darf trotz aller Ambivalenz der Marke DSA dankbar sein und auch dem Verlag für den starken Output, weil DSA nach D&D die Leute in Deutschland meiner Meinung nach immer noch am stärksten ins Hobby zieht, jedenfalls wenn man die "Kaltakquise" ohne vorherigen Kontakt zu anderen Rollenspielern betrachtet. Denn von dieser Anziehung profitieren dann ja auch andere, kleinere Systeme und Verlage.

Ich bin auch alles andere ein Freund von dieser aus meiner Sicht gerade zu lächerlichen Überkomplexität des Gesamtregelwerkes*, aber der gewaltige Produktausstoß, nicht nur, aber eben auch mit Regelwerken, hat ja nicht nur zur Folge, dass die Whales (zu denen ich bis vor kurzem gehörte) einen mit Geld zuschmeißen, sondern auch, dass die Sichtbarkeit der Produktlinie immer schön stabil bleibt.

*Niemand spielt DSA5 im Gesamtregelwerk (also mit alles und scharf) ohne technische Unterstützung (Charakterbuilder oder Regelwiki oder VTT und wat weiß ich)** und ich wette meine ganze Haarpracht darauf, dass kein Autor ohne Regelwiki und Co. noch komplett durchblicken würde. Das könnte, aber auch nur könnte, ein kleiner Hinweis darauf sein, dass man es völlig übertrieben hat seit 2015. Aber da offenbar die Leute genau dafür bereit sind, mit Geld hinter einem her zu schmeißen, ja bitte. Also insofern ist das kein bös gemeinter Vorwurf, es ist nur so ein: "Uff, ernsthaft?"

** Wer behauptet, dass zu können, den fordere ich hiermit zu einer Challenge heraus. DSA5-Online Runde mit alles und scharf, Video an. Alles digitale Zeug ist verboten, es zählt nur das gute alte Papier. Jedes Mal, wenn der Typ sagt "oh, muss ich nachgucken" und in einem Buch blättert, dass nicht das GRW ist, trinkt er einen Schnaps. Ich behaupte, in der Mitte der Charakterertellung meines Helden ist der Typ sternhagelvoll. Schnaps spendiere ich selbstverständlich. Das ganze wird dann live gestreamt.  >;D
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Aedin Madasohn am 25.02.2025 | 19:24
Das Ding ist auch, dass wir mit DSA eine fortlaufende Geschichte haben mit all den Vorteilen und leider auch Nachteilen die es mit sich bringt. Neueinsteiger sind erstmal überfordert...

ein unbedarft herangehender Neueinsteiger lässt sich das gepflegt den Bückel runterrutschen  ;)
im AB werden nämlich die NSCs ausreichend rund für genau dieses AB vorgestellt
- in der (Regional)Wiki mag es dann noch Schmackerle zu diesem Namen geben, aber nur, wenn überhaupt danach gesucht worden ist
- die dort für "bekannte" NSCs aufgelisteten "Referenzen" erfordern natürlich die "Medienkompetenz", nichterlangbare Inhalte achselzuckend zu ignorieren

sobald der Aventurieneinstieg Spaß gemacht hat, kommt ja (und auch nur vielleicht), eine RSH hinzu und dort wird dann schon mehr aus dem Background beleuchtet.
setzt ja auch Interesse voraus

ein junger Mensch, welcher noch nicht gelernt hat, seinen Perfektionismusfetisch in Zaum zu kriegen wird hingegen wahnsinnig werden bei so viel inzwischen vergriffenen Input. Da sollte vielleicht vor gewarnt werden  >;D

und Abenteuer-Autoren sind die Hände gebunden, da ein Eingriff in die Welt erst mit der Redaktion abgestimmt werden muss, was wieder eine Hürde ist

Serien wie PerryRhodan arbeiten hier mit klar definierten Exposes und kommen damit durch ihre 100 Wochenhefte-Zyklen.
Sprich, die kriegen es hin, alle zwei Jahre was "rund gemacht zu haben und das nächste gestartet zu kriegen", inklusive von technikschnickschnack.
das setzt natürlich voraus, dass es so was wie eine "Redaktion" überhaupt gibt.
ohne Person, die den Hut auf hat bei: - was Aventurien an Metaplot aushält (oder auch nicht) - wird das alles nüschts.

auch bei kleineren Regionalfortentwicklungen muss jemand den Hut aufhaben und sei es nur, dass ein bekannter Fürst das zeitliche segnen darf (und Helden nach dem Attentäter mit dem Purpurdolch suchen müssen) und wer von seinen etablierten Kindern als Erbe nachfolgt

Alveranische Mysterien - weniger ist manchmal mehr  ;) da ist es kein Nachteil, wenn "Autoren" ausgebremst werden, die am Ende doch nur "ihren" "Nahema darf im Kettenhemd zaubern"Moment zelebrieren wollen

aber wie jeder aus den heutigen Managmentschulungen weiß: wer den Hut auf hat, trägt ja auch die Verantwortung für die Marke und wer will schon Verantwortung tragen...nachher muss man sich noch kümmern!  :korvin: ~;D


Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Andropinis am 25.02.2025 | 19:36
Also ich werde mir sicher immer mal wieder DSA Veröffentlichungen aus Interesse am Fluff kaufen aber mein Spiel-System der Wahl wäre DSA heute nicht mehr.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 25.02.2025 | 20:09
Das Ding ist auch, dass wir mit DSA eine fortlaufende Geschichte haben mit all den Vorteilen und leider auch Nachteilen die es mit sich bringt. Neueinsteiger sind erstmal überfordert...

ein unbedarft herangehender Neueinsteiger lässt sich das gepflegt den Bückel runterrutschen  ;)
im AB werden nämlich die NSCs ausreichend rund für genau dieses AB vorgestellt
- in der (Regional)Wiki mag es dann noch Schmackerle zu diesem Namen geben, aber nur, wenn überhaupt danach gesucht worden ist
- die dort für "bekannte" NSCs aufgelisteten "Referenzen" erfordern natürlich die "Medienkompetenz", nichterlangbare Inhalte achselzuckend zu ignorieren

sobald der Aventurieneinstieg Spaß gemacht hat, kommt ja (und auch nur vielleicht), eine RSH hinzu und dort wird dann schon mehr aus dem Background beleuchtet.
setzt ja auch Interesse voraus

ein junger Mensch, welcher noch nicht gelernt hat, seinen Perfektionismusfetisch in Zaum zu kriegen wird hingegen wahnsinnig werden bei so viel inzwischen vergriffenen Input. Da sollte vielleicht vor gewarnt werden  >;D

und Abenteuer-Autoren sind die Hände gebunden, da ein Eingriff in die Welt erst mit der Redaktion abgestimmt werden muss, was wieder eine Hürde ist

Serien wie PerryRhodan arbeiten hier mit klar definierten Exposes und kommen damit durch ihre 100 Wochenhefte-Zyklen.
Sprich, die kriegen es hin, alle zwei Jahre was "rund gemacht zu haben und das nächste gestartet zu kriegen", inklusive von technikschnickschnack.
das setzt natürlich voraus, dass es so was wie eine "Redaktion" überhaupt gibt.
ohne Person, die den Hut auf hat bei: - was Aventurien an Metaplot aushält (oder auch nicht) - wird das alles nüschts.

auch bei kleineren Regionalfortentwicklungen muss jemand den Hut aufhaben und sei es nur, dass ein bekannter Fürst das zeitliche segnen darf (und Helden nach dem Attentäter mit dem Purpurdolch suchen müssen) und wer von seinen etablierten Kindern als Erbe nachfolgt

Alveranische Mysterien - weniger ist manchmal mehr  ;) da ist es kein Nachteil, wenn "Autoren" ausgebremst werden, die am Ende doch nur "ihren" "Nahema darf im Kettenhemd zaubern"Moment zelebrieren wollen

aber wie jeder aus den heutigen Managmentschulungen weiß: wer den Hut auf hat, trägt ja auch die Verantwortung für die Marke und wer will schon Verantwortung tragen...nachher muss man sich noch kümmern!  :korvin: ~;D

NSCs werden evtl. im Abenteuer korrekt vorgestelt aber (gerade bei DSA 3 und DSA 4.1 Abenteuern) gibt's viel Hintergrund der da nicht wirklich behandelt werden kann. DSA 5 ist da gott sei dank anscheinend weg und macht keine Abenteuer mehr die Abenteuer von 20 Jahren und früher referenzieren

Bezüglich der Bücher hab ich glaub ich mal bei nem Video über die Phili Saga Romane oder die jetzt kommende Simyala Romanen gehört, dass die das die auf jedenfall dankbar waren, dass es sowas wie das Wiki gibt und die damit arbeiten mussten
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Darius der Duellant am 25.02.2025 | 20:28
Als Anfänger ist das eigentlich total entspannt weil man gar nicht weiss was einem da entgeht. Das wird erst dann zu einem Problem wenn man einen in der Gruppe hat der das dann doch weiss.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 25.02.2025 | 20:35

** Wer behauptet, dass zu können, den fordere ich hiermit zu einer Challenge heraus. DSA5-Online Runde mit alles und scharf, Video an. Alles digitale Zeug ist verboten, es zählt nur das gute alte Papier. Jedes Mal, wenn der Typ sagt "oh, muss ich nachgucken" und in einem Buch blättert, dass nicht das GRW ist, trinkt er einen Schnaps. Ich behaupte, in der Mitte der Charakterertellung meines Helden ist der Typ sternhagelvoll. Schnaps spendiere ich selbstverständlich. Das ganze wird dann live gestreamt.  >;D

Ich fürchte Du köderst damit harte Alkoholiker…
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: tartex am 25.02.2025 | 22:29
Muss man eigentlich wirklich 4 Absätze zitieren, um 3 Zeilen zu schreiben?

Das hier ist das DSA-Subforum nicht Anarchie oder sowas!!!

 :btt:
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 27.02.2025 | 18:38
das klappt halt nur wenn "Neueinsteiger" eine epische Kampagne haben können ohne das die vorher 40 Jahre DSA Historie nachlesen müssen den das schreckt eher ab.

Wir spielen als "Neueinsteiger" seit 2020 die Theaterritter-Kampagne für DSA5. Dafür braucht man tatsächlich kein Vorwissen, das nicht in den Abenteuerbänden selbst stehen würde, nicht einmal eine Regionalspielhilfe. Und auch die Bände selbst geben einem nicht das Gefühl, alles verpasst zu haben, auch wenn natürlich Ereignisse aus der Vergangenheit erwähnt werden. Die Kampagne lässt sich zudem auch mit dem Grundregelwerk spielen, alle zusätzlichen Regeln stehen in den Bänden selbst drin. Und es ist trotz allem eine epische Kampagne mit starkem Metaplotbezug, an der wir nun schon seit Jahren spielen. Diese Problematik wird in der aktuellen Edition also durchaus mitgedacht.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 27.02.2025 | 20:10
Das ist tatsächlich wahr, den Eindruck hatte ich beim Lesen auch. Es gab aber auch keine (aktuelle) Spielhilfe zum Bornland als die Kampagne erschien (die vorherige "Land des Schwarzen Bären war OOP und wohl auch veraltet).

Was mir allgemein aber als Eindruck hängen bleibt ist, dass es den "Metaplotbezug" nur noch in einem geringeren Umfang gibt.

Speziell für die Theaterritter gibt es folgende Entwicklungen:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Zanji123 am 28.02.2025 | 07:28
Wir spielen als "Neueinsteiger" seit 2020 die Theaterritter-Kampagne für DSA5. Dafür braucht man tatsächlich kein Vorwissen, das nicht in den Abenteuerbänden selbst stehen würde, nicht einmal eine Regionalspielhilfe. Und auch die Bände selbst geben einem nicht das Gefühl, alles verpasst zu haben, auch wenn natürlich Ereignisse aus der Vergangenheit erwähnt werden. Die Kampagne lässt sich zudem auch mit dem Grundregelwerk spielen, alle zusätzlichen Regeln stehen in den Bänden selbst drin. Und es ist trotz allem eine epische Kampagne mit starkem Metaplotbezug, an der wir nun schon seit Jahren spielen. Diese Problematik wird in der aktuellen Edition also durchaus mitgedacht.

;) wie ich schon schrieb macht DSA 5 es da ja besser und hat bisher nur Kampagnen die irgendwie "bei Null" anfangen also nicht / wenig der uralt Abenteuer aufgreifen.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: aikar am 28.02.2025 | 15:41
Was mir allgemein aber als Eindruck hängen bleibt ist, dass es den "Metaplotbezug" nur noch in einem geringeren Umfang gibt.
Das war bis vor sehr kurzem korrekt und ändert sich gerade mit den Skrechu- und Zwergen-Metaplots.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 28.02.2025 | 16:20
Na gut, aber um es mal konkret zu machen: das ganze Thema Sternenfall ist mehr oder weniger vom Tisch? Ich finde in den 10 Jahren DSA 5 hat man da nicht wirklich was wahrnehmen können.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Weltengeist am 28.02.2025 | 18:09
Na gut, aber um es mal konkret zu machen: das ganze Thema Sternenfall ist mehr oder weniger vom Tisch? Ich finde in den 10 Jahren DSA 5 hat man da nicht wirklich was wahrnehmen können.

Ich schätze, man muss da eher in astronomischen Zeiträumen denken. So ein Karmakorthäon passiert ja nicht über Nacht, das kann sich schon mal über ein paar hundert Jahre erstrecken... ~;D
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Der Hasgar am 28.02.2025 | 18:16
Ich schätze, man muss da eher in astronomischen Zeiträumen denken. So ein Karmakorthäon passiert ja nicht über Nacht, das kann sich schon mal über ein paar hundert Jahre erstrecken... ~;D

Genau... Wer sich die Historica (neue Version) anschaut, erkennt schnell, dass sowas immer so einige Hundert Jahre gedauert hat. Bevor da jetzt Lösungen kommen, müssten vorher noch deutlich mehr umwälzende Dinge passieren... Das Problem: Beim aventurischen Fortschreiten der Zeit würden das alle aktuellen Spieler ja nicht mehr erleben... Doch was wäre die Lösung? Ein allgemeiner Zeitsprung? Ein parallel laufenden Aventurien-Projekt in 300 Jahren?

Auf jeden Fall spannend...
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 28.02.2025 | 19:10
Ui sehr optimistisch  ;D ich hatte eher den Eindruck, dass das System so in ein paar Jahren dead sein wird  ;)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Isegrim am 28.02.2025 | 20:45
Das Karmakorthäon wird natürlich nicht enden, es sei denn als Grabstein auf das tote System. Ist blöd, für ein Abenteuerspiel zu sagen: "So, die Abenteuer sind erledigt, die neue Ordnung ist etabliert."
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Gondalf am 28.02.2025 | 21:40
Ui sehr optimistisch  ;D ich hatte eher den Eindruck, dass das System so in ein paar Jahren dead sein wird  ;)

Bei den Crowdfoundings generieren die ganz schön Kohle, wer macht den in deutscher Sprache mehr Geld?
Mein Eindruck ist, dass es finanziell ganz gut läuft bei DSA.

Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: JS am 28.02.2025 | 22:40
Eindruck ist gut, Zahlen wären besser. :)

Wie ist es bei Euch? Wie beliebt ist DSA bei Euch heute noch?

Ich fing mit DSA 1 an, unsere Blütezeit war dann DSA 3. Mit der 4, diesem Regelungetüm, haben sie mich verloren und nur für kurze Zeit mit der 5 zurückholen können (Versprechen/Lüge: "Make DSA schlank again!"), die aber in Sachen Regelmasse und Gliederung inzwischen mein Beispiel dafür ist, wie man es nicht machen sollte. Ich überlege sogar, viele meiner Bücher zur 5 wieder zu verkaufen, weil ich den Produktausstoß in der Breite, Kleinteiligkeit und Zerfaserung nur noch absurd finde. (Und ich verkaufe normalerweise nichts aus meiner Sammlung.)

Um es auf den Punkt zu bringen: Mit der 5 hat mich das moderne DSA dauerhaft verloren, ich will auch von Aventurien mit seiner drögen Herumbauerei nichts mehr wissen. Selbst die härtesten DSA-Fans aus meinem Umfeld haben mit der 5 das Handtuch geworfen und spielen nun andere Systeme oder, falls es mal DSA sein soll, die 3 oder 4. Die 3 würde ich mir auch noch gefallen lassen, aber Aventurien ... du meine Güte.

(Alles rein persönlich. Ihr dürft DSA X und Aventurien leidenschaftlich vergöttern - kann ich gut mit leben.) ;)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Weltengeist am 28.02.2025 | 22:48
Also ich erinnere mich noch an irgendwelche Youtube-Streams von Markus Plötz, in denen er ganz offen die totale Krise des deutschen Rollenspielmarktes ausgerufen hat. Ist noch gar nicht so lange her. Und ich habe jedenfalls vor einigen Jahren mal ein paar Auflagezahlen von DSA gehört - wenn die sich nicht massiv nach oben verbessert haben, dann wird davon garantiert niemand reich.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Isegrim am 28.02.2025 | 23:38
Ist von DSA jemals jemand reich geworden?
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: JS am 28.02.2025 | 23:45
Definiere "reich".
Ein Auskommen bieten die meisten Jobs in Deutschland, etwas Wohlstand auch nicht wenige, aber "reich" wird man von fast keinem. Ich denke aber nicht, daß die Chefs und Alteingesessenen bei Ulisses von der Hand in den Mund leben.
Allerdings hat das mit dem Beliebtheitsthema nicht mehr so viel zu tun.
:)
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Carus am 1.03.2025 | 01:20
Das ist tatsächlich wahr, den Eindruck hatte ich beim Lesen auch. Es gab aber auch keine (aktuelle) Spielhilfe zum Bornland als die Kampagne erschien (die vorherige "Land des Schwarzen Bären war OOP und wohl auch veraltet).

Was mir allgemein aber als Eindruck hängen bleibt ist, dass es den "Metaplotbezug" nur noch in einem geringeren Umfang gibt.

Speziell für die Theaterritter gibt es folgende Entwicklungen:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Wie gesagt, wir sind Neueinsteiger in DSA (und Pen&Paper). Für uns war es episch bei den Ereignissen in der Kampagne dabei zu sein und jetzt in der neuen Regionalspielhilfe davon zu lesen. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Kampagne für ältere Spieler im Vergleich zu G7, Jahr des Feuers etc. weniger spektakulär ist. Ich glaube für viele, die gerade mit DSA5 eingestiegen sind, ist sie alles andere als langweilig und sehr beliebt.

Na gut, aber um es mal konkret zu machen: das ganze Thema Sternenfall ist mehr oder weniger vom Tisch? Ich finde in den 10 Jahren DSA 5 hat man da nicht wirklich was wahrnehmen können.

Der Sternenfall ist nicht der Metaplot, sondern eher eine Art Rahmen um die Edition. Metaplot findet eher in einzelnen Regionen statt, die stärker als eigenständige Settings behandelt werden. Dabei besteht meist ein lockerer Bezug zum Sternenfall. Etwas anders wird die neue "Skrechu-Kampagne" die etwas mehr regionenübergreifend sein wird.
Titel: Re: Wie beliebt ist DSA heute noch?
Beitrag von: Adanos am 1.03.2025 | 11:34
Naja mit G7 und JdF hast du nichts verpasst, denn die Kampagnen sind vielleicht welterschütternd, aber dafür sehr sehr sehr sehr sehr sehr schlecht.  >;D
Worauf ich hinauswollte ist, dass mE in Aventurien nichts weltbewegendes mehr passiert. Das war schon damals mit der Drachenchronik so - soweit ich weiss: Es passiert zwar was, aber die Auswirkungen sind immer in einer Paralleldimension, so dass die Realwelt Aventurien final doch nicht beeinflusst wurde und alles bei seiner Kontinuität bleibt.
Hintergrund dürfte sein, dass größere Änderungen in der Playerbase halt dann doch nicht gut rezipiert werden. Das war Post-G7 und JdF schon so, unabhängig wie man die Abenteuer bewertet.

Bei den Theaterrittern gibt es zwar ein paar spieltechnische Probleme (wie heisst der Gott der Theaterritter nochmal? ;)) und mE viel Überflüssiges (Goblin-Chor wtf) und Gestrecktes. Aber im Kern finde ich die Entwicklungen schon in Ordnung. Nur - wie schon gesagt - wenig konkrete Auswirkungen.

Gleiches sehe ich auch beim Sternenfall. Hier gibt es auch keine größeren Veränderungen, die man erkennen kann. Möglicherweise auch, weil die ganzen Hardcore-Fans bei den kosmoligischen Änderungen der Historia Aventurica Amok gelaufen sind...