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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => OD&D/AD&D/Klone & OSR => Thema gestartet von: arkward am 10.11.2024 | 04:28

Titel: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 04:28
In heutigen Zeiten, in denen man alle Originalregeln als PDF und POD bekommt, frage ich mich immer, wozu es noch die ganzen Retroklone braucht.

Für einen deutschsprachigen Retroklon sehe ich noch weniger Notwendigkeit, da sowieso 99,9% des Spielmaterials in englischer Sprache vorliegt.

Gibt sicher Käufer dafür, also alles gut.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 10.11.2024 | 09:03
In heutigen Zeiten, in denen man alle Originalregeln als PDF und POD bekommt, frage ich mich immer, wozu es noch die ganzen Retroklone braucht.

Die Retroklone sind halt teilweise besser aufbereitet, editiert oder bringen hier und da noch eine Regel-Verbesserung  mit, als die Original Regeln. Aber ja, man kann darüber streiten, ob man noch B/X Klon Nr. 38,5 braucht.

Zitat
Für einen deutschsprachigen Retroklon sehe ich noch weniger Notwendigkeit, da sowieso 99,9% des Spielmaterials in englischer Sprache vorliegt.

Gibt sicher Käufer dafür, also alles gut.

So gesehen besteht keine Notwendigkeit, irgendein Buch ins Deutsche zu übersetzen oder Filme zu synchronisieren  ;)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 16:32
Die Retroklone sind halt teilweise besser aufbereitet, editiert oder bringen hier und da noch eine Regel-Verbesserung  mit, als die Original Regeln. Aber ja, man kann darüber streiten, ob man noch B/X Klon Nr. 38,5 braucht.

Sehe ich ganz anders, denn die Regelklone haben eigenwillige Abweichungen vom Originalspiel, andere Bezeichnungen von Zaubern und Kreaturen oder sind lückenhaft, was die Kompatibilität mit dem Originalspiel erschwert.
Da kann man gleich die Originale kaufen. Umrechnungen auf AAC und BAB, wenn gewünscht, sind simple 20-X oder 19-X Rechnungen.

Im Falle von OSE sind die Regeln aufgrund ihrer Darstellung im Vergleich zum B/X-Original an diversen Stellen so stark komprimiert, dass es zu falschen Ergebnissen führt. Man vergleiche nur den Wandering Monster Check in der Dungeon Exploration, der in OSE ganz anders als in B/X ist.

Wer nur OSE hat, dem fehlen jegliche Kontexte der darin zusammengefassten Regeln, sodass Fragezeichen bleiben. Daher ist ein Rückgriff auf das Original sowieso für Neulinge zum Verständnis nötig.

Das originale B/X ist so seitenschlank, dass wiederum jemand, der B/X kennt, kein OSE braucht.

Und B/X kostet als PDF knapp 10€, bietet allerdings nicht nur rausgeschriebene Notizen wie OSE, sondern das gesamte Spiel.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 16:55
So gesehen besteht keine Notwendigkeit, irgendein Buch ins Deutsche zu übersetzen oder Filme zu synchronisieren  ;)

Bücher und Filme sind in sich abgeschlossene Werke. Regeln für Rollenspiele werden jedoch mit Modules, Supplements etc. zusammen verwendet, die halt dann im Falle von DnD nur in englisch vorliegen. Die dazu gehörige Online-Szene, die sich darüber austauscht, kommuniziert in englischer Sprache. Man hat mit einer deutschen Übersetzung also nichts gewonnen.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: schneeland am 10.11.2024 | 16:56
Ich habe die letzten Beiträge mal in einen eigenen Thread ausgelagert - mit der deutschen Fassung von OSE hat die Diskussion ja nur bedingt zu tun.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Drantos am 10.11.2024 | 17:20
Bücher und Filme sind in sich abgeschlossene Werke. Regeln für Rollenspiele werden jedoch mit Modules, Supplements etc. zusammen verwendet, die halt dann im Falle von DnD nur in englisch vorliegen. Die dazu gehörige Online-Szene, die sich darüber austauscht, kommuniziert in englischer Sprache. Man hat mit einer deutschen Übersetzung also nichts gewonnen.

Ich habe zwei Spieler, die sich mit englisch sehr schwer tun. Allein für sie lohnt sich die Übersetzung schon. Ich als SL kann gut damit leben, dass die Abenteuer und supplements nur auf englisch vorliegen, solange die für Spieler wichtigen Bücher übersetzt werden.

cu Drantos
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 10.11.2024 | 17:34
Bücher und Filme sind in sich abgeschlossene Werke. Regeln für Rollenspiele werden jedoch mit Modules, Supplements etc. zusammen verwendet, die halt dann im Falle von DnD nur in englisch vorliegen. Die dazu gehörige Online-Szene, die sich darüber austauscht, kommuniziert in englischer Sprache. Man hat mit einer deutschen Übersetzung also nichts gewonnen.

Die Online Szene braucht man ja nicht, um irgendein Spiel zu spielen. Je nach Vorliebe auch keine Supplements, Module oder vorgefertigten Abenteuer. Manche Leute können halt kein oder nur schlecht Englisch.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 17:59
Die Online Szene braucht man ja nicht, um irgendein Spiel zu spielen. Je nach Vorliebe auch keine Supplements, Module oder vorgefertigten Abenteuer. Manche Leute können halt kein oder nur schlecht Englisch.

Ich denke mal, dass du genau wie ich den prozentualen Anteil von DMs, auf die das wirklich zutrifft (also ohne Spielmaterial, ohne sozialen Austausch, ohne Zugriff auf das gigantische ecosystem), als extrem gering einschätzt. :)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Ma tetz am 10.11.2024 | 18:11
Also ich lese lieber auf deutsch, auch wenn ich des englischen mächtig bin. Ich bin gerne bereit für die Übersetzungsarbeit zu bezahlen. Was nicht übersetzt ist, nutze ich dann eben auf  Englisch.

Nimmt man Dein Argument ernst, bräuchte man garkeine Rollenspiele übersetzen.

Ich persönliche finde die meisten Retroklone einfach optisch ansprechender, als die Originale.

Braucht es drölfzig davon? Wahrscheinlich nicht. Aber was man nicht braucht, muss man ja auch nicht anschaffen. Das regelt sich doch von allein.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.11.2024 | 18:21
Zitat
Im Falle von OSE sind die Regeln aufgrund ihrer Darstellung im Vergleich zum B/X-Original an diversen Stellen so stark komprimiert, dass es zu falschen Ergebnissen führt. Man vergleiche nur den Wandering Monster Check in der Dungeon Exploration, der in OSE ganz anders als in B/X ist.

Wer nur OSE hat, dem fehlen jegliche Kontexte der darin zusammengefassten Regeln, sodass Fragezeichen bleiben. Daher ist ein Rückgriff auf das Original sowieso für Neulinge zum Verständnis nötig.

Kannst du das etwas genauer erklären?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 10.11.2024 | 18:31
Ich habe mir S&W geholt, weil es auf Deutsch und ansprechend modern aufbereitet ist. Ich hätte mit B/X als PDF nicht geholt.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 10.11.2024 | 18:40
Ich denke mal, dass du genau wie ich den prozentualen Anteil von DMs, auf die das wirklich zutrifft (also ohne Spielmaterial, ohne sozialen Austausch, ohne Zugriff auf das gigantische ecosystem), als extrem gering einschätzt. :)

Online Communities gab's in den 70ern und 80ern
auch nicht. Retro entweder ganz oder gar nicht  >;D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 18:47
Kannst du das etwas genauer erklären?

OSE suggeriert, dass sich der Wandering Monster Check auf denselben Turn bezieht, während B/X sagt, dass sich der Check auf den nächsten Turn bezieht.

OSE suggeriert, dass der Surprise Check vor dem Encounter Distance Roll gemacht wird; in B/X ist es genau umgekehrt.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: YY am 10.11.2024 | 19:17
OSE suggeriert, dass der Surprise Check vor dem Encounter Distance Roll gemacht wird; in B/X ist es genau umgekehrt.

Welchen Unterschied macht das?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 19:20
Online Communities gab's in den 70ern und 80ern
auch nicht. Retro entweder ganz oder gar nicht  >;D

In den 70s und 80s gab es Clubs, Zines und Cons, die TSR-Durchwahl für Rückfragen und Online-Äquivalente mit Bulletin Board Systems sowie Mailing Listen und Newsgroups im Usenet.
Ganz zu Beginn bestanden die Spieler zum Großteil nur aus Freunden und Bekannten der Spielentwickler, daher sehr speziell.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: General Kong am 10.11.2024 | 19:42
Die Retroklobe haben auch den Hintergrund, dass die Verlage ihr eigenes Relsystem haben, dass die beibehalten oder verändern können. Basierte alles suf Lab Lord, könnte eine Regelveränderung dieses Vetlages das ganze Produktprogramm zerschossen (wie weiland bei der Umstellung von D&D 3 auf 3.5).
Nimmt man ein altes System wie AD&D1 oder B/X, dann hat man rig3ntlich gar kein Regrlwerk: "Zum Spielen der Abrbteuer bitte auf Ebay gebraucht kaufen, den Grognard-Onkel fragen oder auf Drive-Thru als PDF kaufen"  - auch kein tolles Geschäftmod3ll.
Und wer würe nicht gerne seine eigenen Hausregeln mit einbringen? 8)

Als Spieler mag ich stumpfe Retroklone, die am besten auch noch die dümmsten Regelschwächen und Tippfehler nachahmen, nicht so sehr. Wenn die OSR-Regeln modifiziert auf andere Settings (Roaring 20s, 2. Wk, Cthulhu-Mythos usw.) Angewendet werfen, finde ich das super.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 10.11.2024 | 19:48
Als Spieler mag ich stumpfe Retroklone, die am besten auch noch die dümmsten Regelschwächen und Tippfehler nachahmen, nicht so sehr. Wenn die OSR-Regeln modifiziert auf andere Settings (Roaring 20s, 2. Wk, Cthulhu-Mythos usw.) Angewendet werfen, finde ich das super.

LotFP ist da doch ein gutes Beispiel. Aufgeräumtes B/X, das in einigen Punkten Verbesserung bietet und seinen ganz eigenen Flair mitbringt.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 20:28
Nimmt man ein altes System wie AD&D1 oder B/X, dann hat man rig3ntlich gar kein Regrlwerk: "Zum Spielen der Abrbteuer bitte auf Ebay gebraucht kaufen, den Grognard-Onkel fragen oder auf Drive-Thru als PDF kaufen"  - auch kein tolles Geschäftmod3ll.

B/X ist vollständig und es gibt sogar noch eine Companion-Erweiterung für jene, die bei purem B/X bleiben wollen. BECMI/RC ist noch vollständiger.

Ob man sich PDFs für das Originalspiel oder PDFs für ein Rollenspiel anno 2024 kauft, macht beim Erwerb keinen Unterschied.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: General Kong am 10.11.2024 | 20:41
Nicht jeder will nur PDF-Spiele haben.
Wizards hat ja bei D&D ja gerade auch nicht gesagt: " Wir haben da so ein paar coole Ideen. Ladet dich doch die PDF runter, Leute!"
Die setzen auf gedruckte Bücher.

Ich kenne such kein halbwegs große, kommerzielles Rollrnspiel, das auf Nur-PDF setzt.

Schon gar nicht auf PDF von Spielen, die zuletzt Ende der 80et/ Anfang der 90er als Totbau erschienen sind.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 10.11.2024 | 20:49
B/X ist vollständig und es gibt sogar noch eine Companion-Erweiterung für jene, die bei purem B/X bleiben wollen. BECMI/RC ist noch vollständiger.

Wahrscheinlich war der Wunsch, von vanilla B/X etc. abzuweichen und die eigenen Hausregeln einzubauen. Und das Layout an den eigenen Geschmack anzupassen.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 10.11.2024 | 21:01
Nicht jeder will nur PDF-Spiele haben.

Wer wirklich mit dem Material spielen will: Dann entweder POD kaufen oder die paar Seiten ausdrucken und einheften (und draufkritzeln  :D ). Sind bei B/X für beide Sets doppelt bedruckt etwas über 60 ausgedruckte Seiten.

Modules haben im Originalspiel meist maximal 30-60 Seiten (oft auch weniger), macht als Ausdruck 15-30 Seiten Druckerpapier.

Das ganze Originalmaterial gibt es als POD in günstig, oder, wenn die POD-Option nicht mehr zur Verfügung steht, schießt man den Reprint bei Ebay für günstiger als das uralte Originalzeug. Man darf nur nicht auf Betrüger reinfallen, die ihre Reprints als Originalprints ausgeben.  :)


Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Edgar Allan Poe am 10.11.2024 | 21:09
Gibt es gute Retroklone mit besseren Regeln als das Original? Auf jeden Fall!

Braucht man Retroklone? Nö. Man kann auch einfach die Originalen spielen.

Verliere ich etwas, wenn es Retroklone gibt? Nö.

Gewinne ich etwas, wenn es Retroklone gibt? Möglich! Vielleicht gibts hier und da eine Regel, die man übernehmen kann.

Tut es weh, wenn es Retroklone gibt? Nö.

Demnach verstehe ich nicht so ganz, was dieser Thread genau bezwecken soll.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 10.11.2024 | 22:12
Wie du selbst schreibst und man hier an den Kommentaren sieht:
Gibt sicher Käufer dafür, also alles gut.
Nur weil du keinen Bedarf daran hast, heißt das nicht, dass kein Bedarf existiert. Sonst gäbe es wohl kein einziges Rollenspiel, da an keinem davon jede:r Bedarf hat.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 10.11.2024 | 22:27
Ich hätte mich ohne Beyond The Wall nie mit oD&D befasst. Im Gegenteil, ich hatte sogar eine schlechte, und wie ich zugeben muss, völlig unfundierte Meinung davon.
Da hat der Retro-Klon zumindest einen Spieler zum oD&D gebracht, denn mittlerweile hab ich einen Labyrinth Lord-Charakter auf Stufe 5 hochgespielt  ;)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Katakombenkriecher am 11.11.2024 | 03:38
Damals auf dem Gatsby-Con hatte Daniel eine Drickversion von Beyond the Wall dabei. Seitdem war es um mich geschehen und heute beschäftigte ich mich mit AD&D 1st. Der Zugang erfolgte durch die Hintertür, denn erst auf diesem Weg habe ich Schmuckstücke wie Burg Bernstein zu lieben gelernt 
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 07:36
Ich hätte mich ohne Beyond The Wall nie mit oD&D befasst.
Das trifft auch auf mich zu. Der spezielle Charm von BtW und die geringere Tödlichkeit hat mich abgeholt.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Zanji123 am 11.11.2024 | 07:51
kurz: weil diese Neuversionen aufgeräumter sind

Wenn du mit Beyond the Wall ankommst oder einem anderen Retroklon liest sich das für den Einstieg einfach besser als die auf mehreren "Erweiterungen" zusammengetragenen Regelwüsten. Über solche Versionen kommen dann garantiert auch Spieler zu dem "original"

Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 11.11.2024 | 08:37
OP fragt nach Retroklonen, BtW zählt nicht dazu, es ist schlicht kein Klon. Insbesondere durch die neuen Ungereimtheiten, die die Klone den Spielen hinzufügen und nicht offenlegen, trüben sie den Diskurs um die Spiele, da stimme ich zu. Hält man sich an die ursprünglichen Texte, kann man hingegen auf Jahrzehnte an Auseinandersetzung mit diesen zurückgreifen. Aber (ich glaube) sie sind für die Publikation von Modulen weiterhin notwendig, also dass ich zum Beispiel unter OSRIC/ALRIK schreibe, um für die 1e zu veröffentlichen usw. Ebenso lässt sich der Warencharakter nicht gänzlich ignorieren, OSE ist ein hübsches Buch, das gut in der Hand liegt, das spricht an. Ebenso ist die Form für ein Nachschlagewerk recht angenehm, aber um das Spiel zu lernen, da würde ich auch zustimmen, kann es zu zusätzlichen Fehlinterpretationen führen. Ebenso ist eine komische Fetischisierungen der Form nach OSE aufgetreten, Module dies das.

Btw in Dolmenwood hat Surprise Auswirkung auf Encounter Distance: wenn beide Seiten überrascht sind, verringert sich die Entfernung auf 1d4*10.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 08:48
OP fragt nach Retroklonen, BtW zählt nicht dazu, es ist schlicht kein Klon.
Guter Punkt, Sorry.

Aber S&W ist meines Wissens ein Klon? Dann was Zanji123 sagt:
kurz: weil diese Neuversionen aufgeräumter sind
Und wegen der Verfügbarkeit auf Deutsch.

Insbesondere durch die neuen Ungereimtheiten, die die Klone den Spielen hinzufügen und nicht offenlegen, trüben sie den Diskurs um die Spiele, da stimme ich zu.
Mag sein, das ist aber nur relevant, wenn einen der Diskurs interessiert. Mich interessiert es z.B. zwar, hin und wieder ein OSR-Spiel auszuprobieren, ich habe aber kein Interesse, in die Untiefen der OSR-Szene abzutauchen. Ich habe einfach keine Lust auf Debatten und Belehrungen über die "richtige Art zu spielen".

Evtl. sollte man hier von zwei unterschiedlichen Zielgruppen ausgehen? OSR-Casuals und OSR-Profis? Und die Retro-Klone richten sich eher an erstere?

Irgendwie habe ich den Eindruck die Linie ist hier ähnlich wie bei D&D5. Ja, es gibt möglicherweise Probleme im System, die sind aber nur für gewisse Herangehensweisen an das Spiel relevant. Für andere ist die Zugänglichkeit wichtiger.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 11.11.2024 | 09:11
Aber S&W ist meines Wissens ein Klon?

Ja, einer der Ältesten. "S&W" ist ein Konglomerat mehrerer ODnD-Regelklone. Die aktuellste Variante ist S&W Complete Revised, das ist ein ODnD-Klon, der in etwa White Box samt Supplements imaginiert -- also mittig zwischen LBB und ADnD liegt. Ist kein B/X-Klon.

Wie alle Retroklone hat S&W jedoch ebenfalls Probleme. Zum Einen weigert sich S&W seit ewig, zumindest alle LBB-Regeln aufzunehmen und bietet somit weniger als das Original (LBB + Supplements), zum anderen gibt es wieder seltsame Eigenheiten wie die Turn Undead Table des Cleric. Die Revised Complete hat zumindest einige lang bekannte Lücken geschlossen (Strongholds, Morale, Magical Research), aber lässt diverse procedures weg und hat nichts zum Thema Domain Play zu sagen.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.11.2024 | 09:21
Irgendwie habe ich den Eindruck die Linie ist hier ähnlich wie bei D&D5. Ja, es gibt möglicherweise Probleme im System, die sind aber nur für gewisse Herangehensweisen an das Spiel relevant. Für andere ist die Zugänglichkeit wichtiger.

Das zeichnet Diskussionen in Foren ja aus - 99,9% der Spielenden machen sich die einem Thread geäußerten Gedanken sowieso nie. ;D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: ghoul am 11.11.2024 | 09:27
Zitat
Ich habe einfach keine Lust auf Debatten und Belehrungen über die "richtige Art zu spielen".
Zitat
Das zeichnet Diskussionen in Foren ja aus - 99,9% der Spielenden machen sich die einem Thread geäußerten Gedanken sowieso nie.

Aber wie man besser spielt, also mehr aus System und Spielerlebnis herausholt, sollte uns doch alle interessieren?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.11.2024 | 09:32
Klar! Deswegen sind wir ja auch hier aktiv.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 11.11.2024 | 09:53
Mag sein, das ist aber nur relevant, wenn einen der Diskurs interessiert. Mich interessiert es z.B. zwar, hin und wieder ein OSR-Spiel auszuprobieren, ich habe aber kein Interesse, in die Untiefen der OSR-Szene abzutauchen. Ich habe einfach keine Lust auf Debatten und Belehrungen über die "richtige Art zu spielen".
Mir geht es nicht um eine so normativ aufgeladene Diskussion, sondern ganz pragmatisch, ob das System hält, was es verspricht. Und natürlich scheitern alle mehr oder weniger, aber bei den Originaltexten kann ich die Erfahrungen derer, die vor mir gespielt und darüber gesprochen haben, nutzen, um das Spiel besser zu verstehen. Also ganz ohne Bewertung, was ich für gut oder richtig halte, sondern einfach, was das Spiel von mir erwartet.

"Klon" unterstellt oder behauptet, dass sie mit den Originalen in einem hohen Maß identisch sind, was aber durch die Fehlinterpretationen der Autor:innen (oder deren gewachsene Spielpraxis) der Klone unterlaufen wird. Mit der Veröffentlichung der Originaltexte als PDF oder POD durch WotC hat sich die Stellung der Klone verändert (die kamen nach OSRIC, LL, S&W usw.). OSRIC ist weiterhin ein gutes Nachschlagewerk, aber es kann mMn nicht alleinig zum Erlernen der 1e genügen.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 10:34
Aber wie man besser spielt, also mehr aus System und Spielerlebnis herausholt, sollte uns doch alle interessieren?
Jein.
Ja, Tipps, wie man mehr aus einem System und Spielerlebnis herausholt sind natürlich grundlegend mal gut. Es scheitert für mich dann oft daran, dass die "Experten" glauben, die einzig wahre Form "besser zu spielen" durchschaut zu haben und andere Herangehensweisen grundlegend ablehnen. Das ist jetzt natürlich kein alleiniges OSR-Thema, das ist auf eine Weise das selbe Problem, das z.B. auch DSA für Neulinge hat. Und viele andere Systeme genauso. Aber im OSR-Kontext ist mir dieser fanatische Überlegenheitsglauben persönlich am Häufigsten und Extremsten aufgefallen.
Ein Beispiel: Wenn ich in einem OSR-Expertenumfeld mal in den Raum werfe, dass ich Spaß mit System X habe kommt oft schnell, dass System Y doch viel besser wäre (oder wie hier gerade: Die Originale). Wenn ich mal schreibe, dass ich Rulings und sandboxigem Spiel mag, aber hohe Tödlichkeit ablehne, werde ich schnell belehrt, dass ich ja ohne hohe Tödlichkeit gar keinen Spaß haben könnte.
Auf so etwas habe ich keine Lust. Deswegen kaufe ich mir einen fertig aufbereiteten Klon, passende fertige Abenteuer und ein paar Ratgeber wie die Principia Apocrypha, suche mir heraus was mir gefällt und spiele/leite einfach. Ich WILL die Experten-Diskussionen über die Detailunterschiede verschiedener Varianten und das "bessere Spiel" gar nicht.

was aber durch die Fehlinterpretationen der Autor:innen (oder deren gewachsene Spielpraxis) der Klone unterlaufen wird.
Genau darum geht es mir. Wirkliche Fehler mal beiseite, ist vieles was als "Fehlinterpretation" deklariert wird, oft ja durchaus gewollt. Ich will so spielen, wie es mir Spaß macht, nicht zwingend nach der reinen Lehre. Die ist mir schlicht und ergreifend egal. Und damit hat die Verwendung der Originale für mich keinen Vorteil, aber durch altmodische Formatierung, rein englische Verfügbarkeit und Druck nur über POD Nachteile.

OSRIC ist weiterhin ein gutes Nachschlagewerk, aber es kann mMn nicht alleinig zum Erlernen der 1e genügen.
Du gehst davon aus, dass man 1e erlernen will. Vielleicht will ich das aber gar nicht? Sondern einfach "ein Bisschen oldschoolig spielen"?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 11.11.2024 | 10:59
...
"Klon" unterstellt oder behauptet, dass sie mit den Originalen in einem hohen Maß identisch sind, was aber durch die Fehlinterpretationen der Autor:innen (oder deren gewachsene Spielpraxis) der Klone unterlaufen wird. Mit der Veröffentlichung der Originaltexte als PDF oder POD durch WotC hat sich die Stellung der Klone verändert (die kamen nach OSRIC, LL, S&W usw.). OSRIC ist weiterhin ein gutes Nachschlagewerk, aber es kann mMn nicht alleinig zum Erlernen der 1e genügen.

Ich würde aber sagen kommt drauf an, bei manchen gilt bzgl. Interpretationen "it's a feature not a bug" und man hat bewusst eigene Hausregeln etc. integriert, bei weiterhin hoher Kompatibilität. Ob die dann gut oder schlecht sind, ist eine andere Frage.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 11.11.2024 | 11:06
Und damit hat die Verwendung der Originale für mich keinen Vorteil, aber durch altmodische Formatierung...

Der zum Faden umgeordnete Ursprungsbeitrag wurde aus dem Zusammenhang gerissen und bezog sich auf OSE.

Der Witz ist, dass Moldvay/Cook B/X generell sehr gut strukturiert ist und damals wie eine Art Manual konzipiert wurde. Daher profitiert B/X, im Gegensatz zu ODnD, von einem Klon bezüglich Strukturierung beziehunsgweise Formatierung nur marginal. Vor allem, wenn der Klon nur aus einer Notizsammlung ohne Kontext besteht.

Ich finde S&W übrigens schlechter geschrieben als B/X, weil B/X "like a manual" schneller und präziser auf den Punkt kommt. S&W verklausuliert Vieles in stream of consciousness Fließtexten oder offeriert für manche Regeln verschiedene Versionen samt historischen Erklärungen -- also scheint sich wohl nicht an "OSR-Casuals" zu richten.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 11:16
-- also scheint sich wohl nicht an "OSR-Casuals" zu richten.
Es ist als ein einzelnes aktuelles Buch in Print und PDF verfügbar, alleine dadurch ist es für Casuals eher zugänglich.
Ich muss nicht wissen, was B/X ist und wie es sich von anderen D&D1-Versionen unterscheidet. Ich muss nichts über die Aufteilung in die verschiedenen Rulebooks wissen, ich muss es nicht bei DriveThruRPG über POD bestellen, sondern kann es evtl. einfach in meinen Laden vor Ort kaufen. Ich bekomme es auf Deutsch.
Und die Optik... S&W spricht mich an, B/X nicht. Klar ist das Geschmackssache. Aber es ist ein Grund, warum ich zum Klon greife.
All das würde auch für OSE auf Deutsch gelten.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Zed am 11.11.2024 | 12:06
Jein.
Ja, Tipps, wie man mehr aus einem System und Spielerlebnis herausholt sind natürlich grundlegend mal gut. Es scheitert für mich dann oft daran, dass die "Experten" glauben, die einzig wahre Form "besser zu spielen" durchschaut zu haben und andere Herangehensweisen grundlegend ablehnen. Das ist jetzt natürlich kein alleiniges OSR-Thema, das ist auf eine Weise das selbe Problem, das z.B. auch DSA für Neulinge hat. Und viele andere Systeme genauso. Aber im OSR-Kontext ist mir dieser fanatische Überlegenheitsglauben persönlich am Häufigsten und Extremsten aufgefallen.
Das nehme ich auch so wahr. Ja, die Haltung der Experten/glühenden Anhänger einer Edition/Spielart hat schon (unnötig) viel Porzellan zerschlagen. Würden sie ihre Überzeugungen ohne Abwertungen anderer Herangehensweisen vertreten, würden sie mehr Interesse wecken. Aber mal aufgeschriebene, und vielleicht sogar herabwürdigende Postulate zu überdenken und deutlich abzumildern, das erfordert Fähigkeiten/Eigenschaften, über die anscheinend nicht alle verfügen - sonst wäre das schon geschehen. Das ist schade für den Diskurs, der ansonsten sicher viel anregender wäre.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: ghoul am 11.11.2024 | 12:42
Naja, es gibt schon so ein paar echte Problemfelder im OSR-Diskurs.
Da ist z.B. eine gewisse Tendenz zu Ultraleichtregelwerken zu beobachten, die zum Einstieg gut taugen, aber objektiv weniger für ein langfristig angelegtes Spiel beitragen können. Ergänzend wird dann Regelleichtigkeit durch diverse "Primer" verklärt, die aber entweder eines gewissen Kontexts bedürfen um verstanden zu werden oder im Extremfall einfach der Selbstvermarktung beschränkt versierter Gurus dienen.
Ich finde, da ist manchmal auch ein scharfer Widerspruch geboten.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 12:59
Naja, es gibt schon so ein paar echte Problemfelder im OSR-Diskurs.
Da ist z.B. eine gewisse Tendenz zu Ultraleichtregelwerken zu beobachten, die zum Einstieg gut taugen, aber objektiv weniger für ein langfristig angelegtes Spiel beitragen können. Ergänzend wird dann Regelleichtigkeit durch diverse "Primer" verklärt, die aber entweder eines gewissen Kontexts bedürfen um verstanden zu werden oder im Extremfall einfach der Selbstvermarktung beschränkt versierter Gurus dienen.
Ich finde, da ist manchmal auch ein scharfer Widerspruch geboten.
Ich leugne nicht die Existenz von Problemen verschiedener Systeme, ob OSR oder andere. Ich behaupte nur, dass die Bedeutung spezifischer Probleme für einzelne Spielende massiv schwankt. Moderne Rollenspiele und OSR-Klone adressieren vor allem Probleme, die für Casuals wichtig sind, die intensive Diskussion der Original-Regeln mit allen Erweiterungen adressiert vor allem Probleme, die für Profis Bedeutung haben (Das selbe Thema sehe ich z.B. bei den Build-Balancing-Debatten um D&D5 oder ultra-speziellen Lore-Themen bei DSA).
Wenn ich jetzt als Casual (bzw. nicht in dieser Tiefe Interessierter) oder Neueinsteiger damit konfrontiert werde, erfasse ich nicht nur den Nutzen dieser Diskussionen für mich nicht, sie wirken auch in ihrer Schärfe einschüchternd und abschreckend. Das hat einen Gatekeeping-Effekt.
Dass dann noch oftmals im selben Atemzug mit erhobenem Zeigefinger und Prediger-Stimme das wahre und richtige (TM) Rollenspiel gepredigt wird (dessen objektive Existenz ich persönlich in Zweifel ziehe), mildert diesen Effekt nicht gerade.

Modern aufbereitete Klone und Spielhilfen liefern einen sanften Einstieg in OSR. Man fühlt sich abgeholt und nicht überrollt und ermahnt. Darin liegt für mich der Unterschied.

Es ist immer eine Frage der Perspektive: Ja, die Ultraleicht-Systeme sind z.B. wahrscheinlich nicht gut langzeit-kampagnentauglich. Das hat aber nur Bedeutung, wenn ich Langzeit-Kampagnen spielen will. Davon automatisch auszugehen und darauf allgemeine Kritik aufzubauen, erachte ich als Irrweg. Ich finde OSR z.B. interessant, aber nicht so interessant, dass ich es regelmäßig und primär spielen will. Dadurch erfüllen auch knappe Systeme ihren Nutzen, weil ich ihren abgedeckten Bereich ohnehin nicht verlasse.
Allgemein geht der Trend in der Rollenspielszene eher weg von Einzelkampagnen über 10+ Jahre. Das ist aber etwas, was dem harten OSR-Kern oft fremd ist, die auf ihre Ewig-Kampagnen stolz sind.

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Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 11.11.2024 | 13:14
Modern aufbereitete Klone und Spielhilfen liefern einen sanften Einstieg in OSR. Man fühlt sich abgeholt und nicht überrollt und ermahnt.

Hm, also meiner Meinung hat Mr. Finch (S&W) in seinen Texten einen sachlich-apodiktischen Tonfall, der ganz im Gegensatz zum leichtfüßigen und einladenden Duktus Moldvays (B/X) steht, geschweige denn zur behutsamen Heranführung an DnD bei Mentzer (BECMI) -- nicht überraschend, schließlich richtete sich Classic DnD an 10jährige.

OSE (ob nun in deutsch oder englisch) ist seelenlos zusammengesetzt und kommuniziert mit dem Leser überhaupt nicht, sondern liefert nur "friss oder stirb" Fakten.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 13:31
Ob einem ein bestimmter Schreibstil gefällt und persönlich anspricht oder nicht, ist ja individuell. Was dir gefällt muss nicht automatisch anderen gefallen und umgekehrt.
Ich habe B/X oder OSE persönlich nicht gelesen, kann also nichts dazu sagen, aber ein all zu flapsiger Stil würde mich persönlich z.B. eher abstoßen.

Aber ich bezog mich vor allem auf die Unterscheidung, dass die meisten Klone als abgeschlossene, im regulären Handel erscheinende Rollenspiele erscheinen, während B/X nur über pdf-Umwege und mit Wissen, welche Bücher und Zusätze man überhaupt braucht, verfügbar ist und das schon eine Schwelle darstellt, die man als Casual nicht unbedingt überschreitet.

Würde B/X neu als Buch aufgelegt werden, optimalerweise sogar übersetzt und mit neuem Artwork und sauberer Schrift (ja, die unscharf-krakelige Schrift im B/X-pdf ist für mich störend), dann könnte man die Sinnhaftigkeit der Klone evtl. in Zweifel ziehen. Aber wäre das dann nicht schon wieder ein Klon?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: ghoul am 11.11.2024 | 14:05
Gibt es denn einen modularen Regelklon, der explizit sagt, nimm diese Ultraleicht-Version für euren ersten Dungeon, dann packst du die Kapitel X, Y hinzu für weitere Abenteuer. Später lies diese Erweiterung zum Erstellen und Betreiben einer Kampagnenwelt inkl. Wirtschaft, Heereslogistik und Dimensionsreisen?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 11.11.2024 | 14:19
Aber ich bezog mich vor allem auf die Unterscheidung, dass die meisten Klone als abgeschlossene, im regulären Handel erscheinende Rollenspiele erscheinen, während B/X nur über pdf-Umwege und mit Wissen, welche Bücher und Zusätze man überhaupt braucht, verfügbar ist und das schon eine Schwelle darstellt, die man als Casual nicht unbedingt überschreitet.

Ich denke mal, dass du an 90% aller Retroklone noch viel schwerer herankommst als an die WotC PDFs. Nur weil es S&W (und bald OSE) auf deutsch zu kaufen gibt, täuscht das nicht darüber hinweg, dass die englischen, also die "originalen", Retroklone in gedruckter Form gar nicht oder zumindest nicht mehr so einfach zu beziehen sind.

Und um zu wissen dass Retroklon YX überhaupt da draußen existiert, muss man sich auskennen. Um einen Retroklon einordnen zu können, muss man sich sogar noch besser auskennen. Z.B. was ist Iron Falcon? Ah, ein ODnD Klon, der im Gegensatz zu S&W auf Supplement I ("Greyhawk") begrenzt ist.

Es ist nicht so einfach mit den Retroklonen. Deutscher Rollenspielmarkt macht es leicht, weil er nur 1d3 Klone übersetzt anbietet, aus dem Wust von... hm, 20 oder mehr in Vollbetrieb noch gespielten?

Aber naja, die Zeit der Retroklone ist seit Längerem vorbei, sodass sich die OSR auf Neuentwicklungen konzentriert, oder die Leute dank POD/PDF wieder die Originale spielen können ohne klonale Stützräder.

Viele der Retroklone sind im Schlummer, vom Netz genommen, bleiben immortales WiP, oder die Macher schreiben jetzt statt Retroklone new funky shit. Die einstigen Retrodesigner haben erkannt, dass mit Klonen kaum noch jemand hinter dem Ofen hervorzulocken ist.

OSE, der Spätzünder unter den Clones, ist dank Influencer-Bubble das derzeitige DnD5 der Retroklone und dominiert die Online-Community, aber mein Eindruck ist, dass sich die OSR seit einigen Jahren vom Retro zur Inno(vation) gewandelt hat. Gefühlt täglich explodiert irgendwo ein neuer Kickstarter, stellt mal wieder Jemand seine jüngsten Develops zur Schau. Einige Dinosaurier wie S&W, LotFP et al sind noch am Leben und bringen alle Jubeljahre neues Zeug raus. Die Aufbruchstimmung der Retrowelle ist längst verpfützt.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: aikar am 11.11.2024 | 14:36
OK, da hast du natürlich einen ganz anderen Überblick über "obskure" Retroklone als ich, ich kenne da nur die bekanntesten "Dinosaurier" und meine Aussagen bezogen sich auf die.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Rorschachhamster am 11.11.2024 | 16:44
Aber naja, die Zeit der Retroklone ist seit Längerem vorbei, sodass sich die OSR auf Neuentwicklungen konzentriert, oder die Leute dank POD/PDF wieder die Originale spielen können ohne klonale Stützräder. 
Das stimmt zwar, aber nur für's englischsprachige D&D - ich persönlich würde ja schon gerne die PDFs von FSV BECM (I kam ja nie auf Deutsch) und AD&D erwerben... Was die Stützräder angeht, stimmt das ja so nicht. Zur Zeit von den großen und originalzumindestsehrähnlichen Klonen war es ein Muß aus der Not - da finde ich die Bezeichnung Stützräder doch etwas herabwürdigend.
Zitat
OSE, der Spätzünder unter den Clones, ist dank Influencer-Bubble das derzeitige DnD5 der Retroklone und dominiert die Online-Community, aber mein Eindruck ist, dass sich die OSR seit einigen Jahren vom Retro zur Inno(vation) gewandelt hat. Gefühlt täglich explodiert irgendwo ein neuer Kickstarter, stellt mal wieder Jemand seine jüngsten Develops zur Schau. Einige Dinosaurier wie S&W, LotFP et al sind noch am Leben und bringen alle Jubeljahre neues Zeug raus. Die Aufbruchstimmung der Retrowelle ist längst verpfützt.
Hehehe. Bei Kickstarter höre ich immer Start-Up...  >;D
Was die Inno angeht, sehe ich persönlich da jetzt nicht so viel (kann auch an meiner Sicht liegen). Das sieht immer öfter aus wie neuer Lack drauf und Änderungen, die die Interkompatibilität weiter dehnen bis zerreissen lassen... Und eher so "meh" Inhalt. Manch ein Regelwerk mit sehr enger Themenfokussierung könnte ich mir besser als Quellenbuch oder was vorstellen - für welchen Retroklon auch immer. OSE wär fein für mich - wegen der Interkompatibilität, eben.  ;D
Und natürllich ist die Aufbruchstimmung von etwas, das seit 2008 oder was passiert, nicht mehr da. Die Frage ist doch wie ist die Stimmung? Bei mir ist sie gut.  ^-^
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 11.11.2024 | 17:35
Ich denke mal, dass du an 90% aller Retroklone noch viel schwerer herankommst als an die WotC PDFs. Nur weil es S&W (und bald OSE) auf deutsch zu kaufen gibt, täuscht das nicht darüber hinweg, dass die englischen, also die "originalen", Retroklone in gedruckter Form gar nicht oder zumindest nicht mehr so einfach zu beziehen sind.

Und um zu wissen dass Retroklon YX überhaupt da draußen existiert, muss man sich auskennen. Um einen Retroklon einordnen zu können, muss man sich sogar noch besser auskennen. Z.B. was ist Iron Falcon? Ah, ein ODnD Klon, der im Gegensatz zu S&W auf Supplement I ("Greyhawk") begrenzt ist.
...

Das trifft aus meiner Sicht überwiegend auch auf die frühen D&D Versionen zu. Wenn irgendjemand ohne Vorkenntnisse mit Fantasy RPG oder D&D 5e beginnt, weiß doch auch kein Mensch, was BECMI oder B/X usw. ist. Jemand der sich diese Regeln besorgt, kennt sich ebenfalls schon aus.

Auf sowas wie Iron Falcon stößt man dagegen auch, wenn man bei Amazon nach RPG sucht. Zumindest Basic Fantasy kommt einem dort recht schnell in die Vorschläge.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 11.11.2024 | 18:21
Auf sowas wie Iron Falcon stößt man dagegen auch, wenn man bei Amazon nach RPG sucht. Zumindest Basic Fantasy kommt einem dort recht schnell in die Vorschläge.

BFRPG ist kein Retroklon, deshalb hat Mr. Gonnerman -- angeblich leicht angesäuert -- Iron Falcon geschrieben.  :D

Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 11.11.2024 | 18:24
BFRPG ist kein Retroklon, deshalb hat Mr. Gonnerman -- angeblich leicht angesäuert -- Iron Falcon geschrieben.  :D

Ok ok, auf LotFP, S&W, White Box usw. stößt man auch bei Amazon  ;D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: steam am 11.11.2024 | 18:42
Ich kaufe Retro-Klone eigentlich primär um die Leute zu unterstützen, die dann hoffentlich auch gute Abenteuer machen. Und um zu sehen, wie sie B/X oder BECMI vergewaltigen bzw aus AD&D ist, das retten, was brauchbar ist.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Tomas Wanderer am 11.11.2024 | 19:33
Ich würde aber sagen kommt drauf an, bei manchen gilt bzgl. Interpretationen "it's a feature not a bug" und man hat bewusst eigene Hausregeln etc. integriert, bei weiterhin hoher Kompatibilität. Ob die dann gut oder schlecht sind, ist eine andere Frage.
Sicher, aber wie gesagt, ich bewerte das in Hinblick auf einen Klon, da sollte dies zumindestens nachvollziehbar sein. Und bei manchem habe ich den Eindruck, dass die Hausregel aus einem Missverständnis heraus entstanden ist. ACKS oder Dolmenwood zähle ich deswegen nicht an, wenn aber das Verkaufsargument ist, ein Klon zu sein, dann bewerte ich es strenger. Und nebenbei bin ich auch nicht von der Entwicklung überzeugt, aus jedem Blogpost ein eigenes System zu machen, egal wie gut die Hausregel ist.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: felixs am 11.11.2024 | 20:18
Ich finde die Dinger interessant, weil sie oft eigene Akzente setzen. Außerdem sind sie oft besser verständlich als die Originale.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 11.11.2024 | 22:37
Ok ok, auf LotFP, S&W, White Box usw. stößt man auch bei Amazon  ;D

Das sind ja auch High Seller und gut vermarktete Clones. S&W und LotFP sind seit vielen Jahren dabei und haben eigene, große ecosystems geschaffen.

Kann man an einer Hand abzählen und machen die von mir besagten leicht zugänglichen 10% aller Klone aus. Ja, das ist alles aus der Hüfte skaliert, aber mein Punkt ist, dass die Masse der Klone nicht oder nicht mehr so schnell im Druck zu haben sind.

Geht natürlich von der Denke eines retroclone rabbit hole aus, und dass jemand seit vielen Jahren Retroklone liest und verfolgt.

Iron Falcon profitiert logischerweise davon, dass sein Autor das gut am Markt platzierte BFRPG geschrieben hat -- hier gibt es Synergien.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Guennarr am 12.11.2024 | 00:59
edit-editiert.

Don‘t Feed the Troll.  :)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Rorschachhamster am 12.11.2024 | 08:26
Das sind ja auch High Seller und gut vermarktete Clones. S&W und LotFP sind seit vielen Jahren dabei und haben eigene, große ecosystems geschaffen.

Kann man an einer Hand abzählen und machen die von mir besagten leicht zugänglichen 10% aller Klone aus. Ja, das ist alles aus der Hüfte skaliert, aber mein Punkt ist, dass die Masse der Klone nicht oder nicht mehr so schnell im Druck zu haben sind.

Geht natürlich von der Denke eines retroclone rabbit hole aus, und dass jemand seit vielen Jahren Retroklone liest und verfolgt.

Iron Falcon profitiert logischerweise davon, dass sein Autor das gut am Markt platzierte BFRPG geschrieben hat -- hier gibt es Synergien.
Meh, ich les immer nur Markt dies, eco-system das - die Sachen befruchten sich gegenseitig. Und das ist gut so, selbst wenn das eine oder andere hintenrunter fällt. Ist mir als Konsument doch egal - zumal wenn es soviel gutes für lau oder wenig Münzen gibt. Da erwarte ich auch keine 3. Edition und 12 Quellenbände im Monat. ~;D
Allerdings: Viele, viele Retroklone gab es nie im Druck, außer du machst es selbst/hast es selbst gemacht...  :)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 12.11.2024 | 15:29
Allerdings: Viele, viele Retroklone gab es nie im Druck, außer du machst es selbst/hast es selbst gemacht...  :)

Eben, wen interessieren hübsche Bücher oder ob was im Druck oder Buchhandel erwerblich ist. Für das Spielen reichen gehausregelte Tabellen und Texte.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Tintenteufel am 12.11.2024 | 16:08
Eben, wen interessieren hübsche Bücher oder ob was im Druck oder Buchhandel erwerblich ist. Für das Spielen reichen gehausregelte Tabellen und Texte.

Ich lese ja hier schon eine Weile mit, aber an dieser Stelle möchte ich auch mal anmerken, dass mensch nicht von sich auf andere schließen sollte.
Zum Leben muss mensch überhaupt nicht spielen. Oder doch?  :Ironie:
Ich runde mein Spielvergnügen z. B. gerne mit optisch und haptisch ansprechenden Büchern aus Totholz ab. Auch wenn ich derzeit auch wöchentlich online, gehausregelte Systeme Retroklone spiele.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 12.11.2024 | 16:37
Ich lese ja hier schon eine Weile mit, aber an dieser Stelle möchte ich auch mal anmerken, dass mensch nicht von sich auf andere schließen sollte.
Zum Leben muss mensch überhaupt nicht spielen. Oder doch?  :Ironie:
Ich runde mein Spielvergnügen z. B. gerne mit optisch und haptisch ansprechenden Büchern aus Totholz ab. Auch wenn ich derzeit auch wöchentlich online, gehausregelte Systeme Retroklone spiele.

Ist doch alright. Warum die Empörung?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.11.2024 | 16:41
Welche Empörung?  wtf?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Tintenteufel am 12.11.2024 | 16:48
Welche Empörung?  wtf?

Danke. Empörung sieht bei mir anders aus.
Wenn überhaupt, empöre ich mich auch an anderen Themen als dem hier diskutierten.
Ich finde den Austausch hier nicht uninteressant und muss echt immer wieder schmunzeln.
Was will ich mehr?
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 12.11.2024 | 16:48
Ich empöre mich darüber, dass Leite was anderes als auf Tontafeln geschriebenes B/X spielen! ;D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Tintenteufel am 12.11.2024 | 16:49
Ich empöre mich darüber, dass Leute was anderes als auf Tontafeln geschriebenes B/X spielen! ;D
  :headbang:
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: arkward am 12.11.2024 | 16:50
Danke. Empörung sieht bei mir anders aus.
Wenn überhaupt, empöre ich mich auch an anderen Themen als dem hier diskutierten.
Ich finde den Austausch hier nicht uninteressant und muss echt immer wieder schmunzeln.
Was will ich mehr?

Perfect
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 12.11.2024 | 16:51
Oder „Charakter“ statt „Personnasche“ sagen. Macht mich fertig.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.11.2024 | 16:57
Ich empöre mich very hard über den Begriff Retroklon - dat heisst immer noch Rückwendungsrichtungswechseldoppelgängerfalsifikat! Himmelherrgottdonnerwetter!!!  |:((
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 12.11.2024 | 16:58
Nebenbei gesagt - ich finde diese Bewegung á la Zurück zu den Urwurzeln ja extrem sympathisch.  ^-^
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Rorschachhamster am 12.11.2024 | 17:04
Eben, wen interessieren hübsche Bücher oder ob was im Druck oder Buchhandel erwerblich ist. Für das Spielen reichen gehausregelte Tabellen und Texte.
Richtig.  >;D
Aber hübsche Bücher im Druck beim Buchhandel profitieren ja auch auch von dem gehausregelten Tabellen und Texten, da gibt es Synergien. Und ohne die zweiteren hätten es die ersteren gar nicht erst gegeben. ;)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: schneeland am 12.11.2024 | 17:04
Ich empöre mich darüber, dass Leite was anderes als auf Tontafeln geschriebenes B/X spielen! ;D

Tontafeln sind die Hardcover-Luxusausgabe für Poser - das Original kommt schließlich auf Papyrus-Rollen!
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Rorschachhamster am 12.11.2024 | 17:06
Tontafeln sind die Hardcover-Luxusausgabe für Poser - das Original kommt schließlich auf Papyrus-Rollen!
*Hust*
 tontafeln waren früher als das neumodische papyruszeug
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: schneeland am 12.11.2024 | 18:04
Na gut ;)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Orok am 12.11.2024 | 22:23
Jetzt hab ich voll Bock einen Retro Klon zu machen, bei dem es zumindest eine Regelübersicht, wenn nicht die gesamten Regeln, als reale Tontafel am Tisch gibt. Ein negativ als Stempel für die Tafel(n)sollte man ja mit einem 3d Drucker oder einem klassischen Setzkasten hinbekommen. Müsste das ganze wohl wegen der Haltbarkeit brennen ...
Wird wohl über die Planungsphase nie hinnaus kommen :D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 12.11.2024 | 22:25
Jetzt hab ich voll Bock einen Retro Klon zu machen, bei dem es zumindest eine Regelübersicht, wenn nicht die gesamten Regeln, als reale Tontafel am Tisch gibt. Ein negativ als Stempel für die Tafel(n)sollte man ja mit einem 3d Drucker oder einem klassischen Setzkasten hinbekommen. Müsste das ganze wohl wegen der Haltbarkeit brennen ...
Wird wohl über die Planungsphase nie hinnaus kommen :D

Aus meiner Sicht müsste das eine Neuaflage für Dark Sun werden.  ;D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Rorschachhamster am 12.11.2024 | 23:04
Aus meiner Sicht müsste das eine Neuaflage für Dark Sun werden.  ;D
Oh, das ist gut.  :d
Mein erster Gedanke war mehr so historisiertes Sumer-Setting oder so. Steinkeulen und Bronzedolche als Hight-Tech.  ~;D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Isegrim am 12.11.2024 | 23:18
Jetzt hab ich voll Bock einen Retro Klon zu machen, bei dem es zumindest eine Regelübersicht, wenn nicht die gesamten Regeln, als reale Tontafel am Tisch gibt. Ein negativ als Stempel für die Tafel(n)sollte man ja mit einem 3d Drucker oder einem klassischen Setzkasten hinbekommen. Müsste das ganze wohl wegen der Haltbarkeit brennen ...
Wird wohl über die Planungsphase nie hinnaus kommen :D

Nicht ganz Tontafeln, aber Wachstäfelchen kann man noch heute kaufen.  :)
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Orok am 12.11.2024 | 23:25
Sumerer/Babyloner war auch meine erste Assoziation. Dark Sun kenne ich leider gar nicht, bzw. nur die Schnipsel die man hier und da mal aufgeschnappt hat. Postapokalypse-Fantasy (wobei ja quasi alle Fantasy-Settings irgendwo postapokalyptisch sind) mit wenig verbliebenem Metall? Wären da die Grundregeln kompakt genug für 1-2 Seiten?

Nicht ganz Tontafeln, aber Wachstäfelchen kann man noch heute kaufen.  :)
Jap. Aber das wäre ja eher für Notizen, als Regelwerk ist es zu leicht versehentlich zu löschen. Verwandte Idee, Schiefertafeln mit Charakterbogen bedruckt, bei dem die Werte dann eben mit Kreide eingezeichnet werden. Kann ich meinen Spielern mal eindrucksvoll ihren Charakter um die Ohren hauen :D
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: YY am 12.11.2024 | 23:43
Nebenbei gesagt - ich finde diese Bewegung á la Zurück zu den Urwurzeln ja extrem sympathisch.  ^-^

Wobei sich der eine oder andere direkt wieder in "Genau so war es früher und nicht anders" verrennt. Das Ganze war ja schon breit aufgestellt, bevor man überhaupt von Rollenspiel sprach und selbst die Zeitzeugen haben i.d.R. höchstens die Perspektive einer einzelnen Strömung oder gar weniger Spielgruppen auf dem Schirm.

Ich sage gerne mal, dass man in ein altes Buch schauen soll, wenn man was Neues lernen will - aber da wird auch schnell Zeugs zum Selbstzweck erhoben, das mehr oder weniger zufällig entstanden ist und sich nicht unbedingt bewährt hat.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: Andropinis am 12.11.2024 | 23:50
Sumerer/Babyloner war auch meine erste Assoziation. Dark Sun kenne ich leider gar nicht, bzw. nur die Schnipsel die man hier und da mal aufgeschnappt hat. Postapokalypse-Fantasy (wobei ja quasi alle Fantasy-Settings irgendwo postapokalyptisch sind) mit wenig verbliebenem Metall? Wären da die Grundregeln kompakt genug für 1-2 Seiten?

Die Regeln sind AD&D 2e mit ein paar Eigenheiten v.a. bei der Magie.

Das Setting ist in der Tat post-apocalyptisch mit wenig Metall  ;D und erinnert durchaus hier und da an Sumerer/Babylonier.
Titel: Re: Warum braucht es Retro-Klone?
Beitrag von: caranfang am 4.12.2024 | 09:41
Die Regeln sind AD&D 2e mit ein paar Eigenheiten v.a. bei der Magie.

Das Setting ist in der Tat post-apocalyptisch mit wenig Metall  ;D und erinnert durchaus hier und da an Sumerer/Babylonier.
Jein, denn die verschiedenen Stadtstaaten basierne jede auf ganz unterschiedlichen irdischen Kulturen. Neben Babylon dienten das antike Griechenland, die Azteken, Kambodscha, Äthiopien, Indien, Assyrien, Ägypten und die Phönizier als Vorbilder.

:btt:
Retro-Klon werden doch meistens gemacht, wenn einem das Regelwerk zwar in den Grundzügen gefällt, man aber einige Sachen anders gemacht hätte. Es sind oft nur Detailregeln, die ander sind.