Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: GIR am 20.03.2025 | 08:28

Titel: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: GIR am 20.03.2025 | 08:28
Nachdem ich gestern haarscharf einem Nahtoderlebnis entgangen bin, bin ich mir mal wieder meiner eigenen Sterblichkeit bewusst geworden.
Meine Gedanken waren: Meine Frau hat alle relevanten Unterlagen und Vollmachten, meine Online Logins sind alle hinterlegt, alles ist geregelt - Meine Familie ist versorgt.

Aber, um mal zum Thema zurückzukommen, weder meine Frau noch die Kinder interessieren sich im geringsten für Rollenspiel, sie können damit überhaupt nichts anfangen.
Meine Sammlung umfasst aktuell ca 1300 Bücher plus Minis, Würfel, Bodenpläne, Karten etc.

Was geschieht damit nach meinem Tod?
Meine Spielgruppe ist zu unstet und zu wenig involviert, als das sich da ein weitergeben lohnen würde.
Verkaufen? Was bekommt man dafür, ohne sich etwas auszukennen mit der Materie. Und selbst dann wahrscheinlich nicht so viel.
Spenden? Aber wem? Der Stadtbibliothek? Irgendeinem Rollenspielverein, mit dem ich überhaupt nichts zu tun habe?

Habt ihr euch schonmal Gedanken gemacht, was mit eurem Rollenspielkram geschehen soll, wenn ihr nicht mehr da seid?

Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Selis am 20.03.2025 | 08:36
Ich habe mir in der Tat darüber Gedanken gemacht.
Ein lieber Freund von mir bekommt alles was mit dem Thema zu tun hat, also die Bücher, Brettspiele, Miniaturen, Farben, Digitales etc. pp.

Er soll das behalten, was ihm gefällt.
Den Rest entweder an Vereine weitergeben oder günstig an Menschen veräußern die es zu schätzen wissen.

Ich muss es nur mal schriftlich festhalten
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Streunendes Monster am 20.03.2025 | 08:47
Als treusorgender Familienmensch habe ich mir dazu auch schon viele Gedanken gemacht. Beruflich ists beizeiten gefährlich (Großbauprojekte) und die Absicherung durch die LV ist ausreichend für alle Fälle.
Aber das viele, teilweise recht wertvolle RSP-Material ... bekommen es meine Freunde? Soll meine Frau es verkaufen? Würde bestimmt einen fünfstelligen Betrag einspielen.

Danke für den extrinsischen Impuls, das Thema nochmal anzugehen. Passt auch gerade zu unserem anstehenden Umzug.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Seraph am 20.03.2025 | 09:02
Erstmal @GIR hoffe ich, dass es dir gut geht und das Erlebnis nicht zu krass war.

Zum Thema - ich spekuliere darauf, dass ich - obwohl ich vermutlich ein Leben lang Nerd bleiben werde - in meinen letzten 5-10 Lebensjahren im hohen Alter nach und nach meine Interessen "schrumpfe" und das meiste verkaufe. Mir reichen dann ein PC und 1-2 Bücher, die ich aus Nostalgiegründen aufbewahre, vermutlich völlig aus.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Quaint am 20.03.2025 | 09:26
Ich hoffe ich hab noch ein bisschen. Und wenn es soweit ist... meine Frau ist auch Rollenspielerin, die kann dann schauen ob sie es behält oder was sie damit macht. Mir kann das ja dann egal sein.  ~;D
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 20.03.2025 | 09:33
Wäre Zeit für eine Umfrage: Welche fünf Regelwerke wünscht ihr euch als Grabbeigabe?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Ma tetz am 20.03.2025 | 09:34
Mein Rollenspielnachlass ist ungeregelt.

Was ich mir wünschen würde, ist, dass mein Sohn meine Plattenrüstung bekommt und was da sonst noch an Larpsachen dranhängt.

Meine kleine Rollenspielsammlung fällt im Vergleich dazu nicht so ins Gewicht.

Ich denke, ich würde Sie einem befreundeten Sammler vermachen, was er nicht braucht, soll er einem Verein schenken.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Azaghal am 20.03.2025 | 09:38
Über GIRs Thema habe ich auch schon ein paar Mal nachgedacht und finde mich in einer ähnlichen Situation wieder. Rechtliches und Finanzielles lässt sich regeln, aber der sentimentale Wert einer Sammlung (der Fachterminus ist Affektionsinteresse  ;)) wirft besondere Fragen auf. Ich hätte gar nicht mal was dagegen, wenn meine Frau oder Kinder das Zeug verkloppen. Wenn sie Zeit investieren, kommen da bestimmt ein paar Hundert Euro zusammen und die Sammlung(-steile) zu Leuten, die sie haben wollen. Aber will ich das einer (hoffentlich) trauernden Restfamilie zumuten? Die haben andere Sorgen und die Penunzen sind zum Glück die geringste davon.
Die Vorstellung, dass die Sachen einfach im Altpapier landen, ist dagegen aber deutlich weniger entspannt. Da schwillt mir jetzt schon der Kamm...

@ Seraph
Das ist bisher auch meine Vorstellung. Allerdings ist bei mir die Situation insoweit speziell, da meine Frau und ich einig sind, dass wir nach Auszug der Kinder das Haus verkaufen, weil es zwar gemütlich und urig, aber völlig unpraktisch und kein bisschen altengerecht (steile Treppen, viele kleine Räume) ist. Dann wollen wir uns verkleinern und ganz oben auf der Streichliste wird meine man-cave stehen. Ohne diesen äußeren Anlass würde es allerdings nicht zu diesem Schnitt kommen, fürchte ich. Leute, die Platz haben, nutzen diesen auch, und zwar bis in letzte Eckchen (und im Alter wird das eher schlimmer). Diese Erkenntnis ist vielfach real-life erprobt...

Gruß

Azaghal
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: aikar am 20.03.2025 | 09:48
Ist noch ungeregelt, aber ist ein guter Punkt.

Ich denke am liebsten wäre es mir, wenn mein Freundeskreis mal zum Plündern kommt und mitnimmt, was sie ehrlich haben wollen. Den Rest soll meine Frau nach eigenem Belieben verkaufen, verschenken oder spenden. Evtl. auch unserer lokalen Bibliothek, die hat einen Rollenspielbereich.

Kurz hatte ich überlegt, es meinem lokalen Verein zu überlassen. Aber da wäre schlicht und ergreifend nicht der Platz dafür.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: unicum am 20.03.2025 | 10:40
Ich weis das mein Brett- und Rollenspielverein schon mindestens einen Nachlass bekommen hat (#). Ich habe damals dann den Rollenspielteil des Nachlasses durchsucht nach Dingen für den Verein und Dingen welche Verkaufsfähig/Würdig sind. Naja und der Rest ging halt ins Altpapier.

(#) - ich glaub es waren mehr aber ich bin seit einigen jahren nicht mehr so involviert im Verein wegen Familie.

Mein eigenes "Zeugs" - das muss ich auch erstmal selbst sichten.

Ist auch die Frage wie man manches bewerten soll. Nur weil bei Ebay hier und da Mondpreise rumwabern heist das noch lange nicht dass das zeugs auch dafür losbekommt.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Hereagain am 20.03.2025 | 11:03
Bin dann tot, ist mir egal was mit den Büchern passiert.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: unicum am 20.03.2025 | 11:13
Bin dann tot, ist mir egal was mit den Büchern passiert.

Ich frage mich gerade ob das der Atheistische Ansatz ist und komme aber dabei zu einem "Nein ist es nicht."

Denk vieleicht nicht an deine Hinterlassenschaft, sondern an die Leute welche sich damit auseinandersetzen müssen, wenn die dir auch egal sind.... ja dann....
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Hereagain am 20.03.2025 | 11:16
Ich frage mich gerade ob das der Atheistische Ansatz ist und komme aber dabei zu einem "Nein ist es nicht."

Denk vieleicht nicht an deine Hinterlassenschaft, sondern an die Leute welche sich damit auseinandersetzen müssen, wenn die dir auch egal sind.... ja dann....

WtF?

Ich denke, wenn ich jetzt sterbe dann haben meine Frau und Kinder andere Sorgen,  als was mit den Büchern passiert. Und wenn sie dann soweit sind, sich damit zu beschäftigen, dann möchte es vielleicht jemand von ihnen haben und wenn nicht ist die Papiertonne 5m von der Küchentür...

Mein Vermächtnis sind nicht meine Rollenspielbücher.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Tele am 20.03.2025 | 11:31
Ich habe letztes Jahr meine "Kindheits"-Wohnung entrümpelt. Ich habe 12 Kisten rausgezogen, darunter wenige Bücher, zu denen ich eine Verbindung habe. Meine Mutter hatte hunderte Bücher und andere Sachen, von denen sicher einiges noch Wert hatte, aber ging alles in den Müll.

Ich habe einen eigenen Haushalt und keinen Platz für den Kram.
Ich hatte weder Zeit noch Nerven den Kram zu verkaufen. Wirklich wertvolles, zu dem ich keinen emotionalen Bezug habe, habe ich behalten. Dazu gehören Bücher sicher nicht.

1300 Bücher und Minis und so sind ein eigener Müllcontainer. Wer soll das denn außer dem Besitzer bewältigen? Das ist ja für Erben eine Bürde.

Euren Kindern wird es ähnlich gehen.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Hereagain am 20.03.2025 | 11:35
Ich bin auf ein Billyregal runter von daher sind das zwei Papiertonnen oder eine Fahrt zum Papiercontainer.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: GIR am 20.03.2025 | 11:37
WtF?

Ich denke, wenn ich jetzt sterbe dann haben meine Frau und Kinder andere Sorgen,  als was mit den Büchern passiert. Und wenn sie dann soweit sind, sich damit zu beschäftigen, dann möchte es vielleicht jemand von ihnen haben und wenn nicht ist die Papiertonne 5m von der Küchentür...

Mein Vermächtnis sind nicht meine Rollenspielbücher.

Sorry, dann ist meine Frage vielleicht falsch rübergekommen.
Ich meinte nicht, wie schrecklich euer potentieller Tod eure Nachkommen trifft oder wie nihilistisch man unterwegs ist.

Meine Frage war, ob ihr euch schonmal Gedanken gemacht habt, was mit eurer (teilweise nicht unerheblichen) Sammlung nach eurem Tod geschieht?
In meinem Fall eben, weil es meine Familie nicht interessiert, aber doch einen gewissen monetären Wert hat.

Selbstverständlich ist das nicht meine Hauptsorge im Todesfall, aber das ist, wie beschrieben, einfacher zu klären und nicht Inhalt meiner Frage gewesen.


Ich bin auf ein Billyregal runter von daher sind das zwei Papiertonnen oder eine Fahrt zum Papiercontainer.

Also hast du dir ja Gedanken gemacht, nämlich, dass der Kram dann einfach entsorgt wird, oder?
Ist eine Möglichkeit, aber das Wissen dazu würde mich schmerzen, wenn meine Familie da noch etwas Geld rausholen könnte oder es wenigstens jemandem zukommen lassen könnte, der es noch benutzen kann und sich darüber freuen würde.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Fuchs am 20.03.2025 | 11:41
Fragt mal bei der Sammlerecke an, ob die auch Rollenspielsammlungen als Nachlass ankaufen oder nur Comics und Heftromane.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Tele am 20.03.2025 | 11:42
Ich habe das echt gerade durch. Das verkaufen, selbst der wertvollen Dinge, ist eine Belastung. Ich musste das Klavier loswerden, was wirklich wertvoll war. Die Telefonate mit potenziellen Käufern, Speditionen etc. waren, während der Trauer belastend, denn meine Mutter liebte ihr Klavier.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Ma tetz am 20.03.2025 | 12:15
Kann ich gut nachvollziehen.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: bobibob bobsen am 20.03.2025 | 12:33
Ich habe mir angewöhnt Rollenspiele die ich nicht in Verwendung habe in Umzugskartons zu lagern (im Keller). Im falle meines Todes können die dann entsorgt werden. Vielleicht mache ich es im Alter auch selbst. Ich hänge nicht so sehr an materiellen Sachen.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: JS am 20.03.2025 | 13:16
Mein Nachlaß ist präzise geregelt, und da ich kein Freund des "Einflusses der toten Hand" bin, kann meine Familie damit machen, was sie möchte. Ich habe aber bei den Nachlaßdokumenten genauere Beschreibungen meiner umfangreichen materiellen Güter und Sammlungen (wozu auch Rollen- und Brettspiele in vierstelliger Menge zählen) und was bei einem sachkundigen Verkauf über die richtigen Kanäle realistisch zu erzielen wäre. Ich kann nicht erwarten, daß meine Familie das nötige Detailwissen um die teils erheblichen Werte vieler meiner Schätze besitzt, daher mache ich ihr einen potentiellen Verkauf so einfach, wie es mir möglich ist.
:)
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: GIR am 20.03.2025 | 13:24
[...] und was bei einem sachkundigen Verkauf über die richtigen Kanäle schätzungsweise zu erzielen wäre. Ich kann nicht erwarten, daß meine Familie das nötige Detailwissen um die teils erheblichen Werte vieler meiner Schätze besitzt, daher mache ich es ihr so einfach, wie es mir möglich ist.[...]

Ich finde, das ist eine sehr gute und clevere Lösung!
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: JS am 20.03.2025 | 13:51
Auf die Idee kam ich vor langer Zeit, als mir mein Prof seine Privatbibliothek zeigte und ich sah, daß viele Bände dort teils hunderte Euro im Einzelverkauf brächten. Diese Bibliothek hatte ihn eine sechsstellige Summe im Laufe des Lebens gekostet. Mein Prof wußte aber, daß seine Erben nur einen Antiquar einladen und das alles per Regalmeter veräußern würden, was nur einen Bruchteil des aktuellen Marktwertes brächte. Das war schon bitter, aber woher sollten die Erben es wissen, da sie ja keine Fachleute waren?
Ich stelle mir gerade vor, man würde meine vollständige und unbenutze Planescape-Sammlung rein zum Regalmeterpreis verscherbeln ... autsch.
:)
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: KhornedBeef am 20.03.2025 | 13:54
Der Gedanke kam mir vor ca. 1 1/3 Jahren auch, aber ich wollte hier niemanden mit meiner Morbidität deprimieren. Aber nun, das Fass ist ja offen.

Und zwar war es weniger dieses pragmatische "wie regele ich meinen Nachlass " sondern viel mehr die die Schlag-Erkenntnis, dass dieses Regal voller Kleinodien und mildem Sammlerstolz sich in einem einzigen substanzlosen Moment in Müll verwandeln wird, im Moment meines Ablebens.
Wie bereits gesagt, ist es angesichts des Nutzens eine lachhaft große Last für meine Hinterbliebenen, sich durch diese Materie wühlen zu wollen. Und auf der anderen Seite ist es ja meistens bekannt, dass da jemand an dem nutzlosen Kram hing, das Wegwerfen kostet also auch Nerven. Ich lege vielleicht auch mal einen Katalog an, aber das sind ja keine Picassos, die ich Jahre im Voraus einem seriösen Händler avisieren kann. Ich hoffe sehr, dass ich noch solange da bin, dass jede Markteinschätzung von heute weit daneben liegen wird. Und selbst wenn es morgen wäre, nimmt keiner das ganz einfach ab. Das wäre immer noch Stress.
Ich werde wohl noch mal betonen, dass mein größter Nerd-Freund den Kram bekommen und verwalten soll, was er behält und was an den nächsten Verein geht.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: tartex am 20.03.2025 | 14:05
1300 Bücher und Minis und so sind ein eigener Müllcontainer. Wer soll das denn außer dem Besitzer bewältigen? Das ist ja für Erben eine Bürde.

Ich nehme gerne alles!
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: unicum am 20.03.2025 | 14:12
WtF?

Ich denke, wenn ich jetzt sterbe dann haben meine Frau und Kinder andere Sorgen,  als was mit den Büchern passiert. Und wenn sie dann soweit sind, sich damit zu beschäftigen, dann möchte es vielleicht jemand von ihnen haben und wenn nicht ist die Papiertonne 5m von der Küchentür...

Mein Vermächtnis sind nicht meine Rollenspielbücher.

Kommunikationsproblem: (also bezüglich des WTF)

Du hinterlässt Dinge um die sich Leute kümmern müssen, irgendwie/wann eben. Gerade wenn sie nichts damit anzufangen haben, aber wissen das es Dir mal sehr wichtig war, ist es vieleicht etwas das belastend sein kann. Siehe:

Ich habe das echt gerade durch. Das verkaufen, selbst der wertvollen Dinge, ist eine Belastung. Ich musste das Klavier loswerden, was wirklich wertvoll war. Die Telefonate mit potenziellen Käufern, Speditionen etc. waren, während der Trauer belastend, denn meine Mutter liebte ihr Klavier.

Alle deine Dinge welche du hinterlässt und bei denen nicht klar ist was du dir dafür wünschst können so etwas verursachen, klar können deine Hinterbliebenden sich immer noch anderst entscheiden aber klarheiten machen es ihnen auch leichter.

Dein erster Post hat etwas von "Nach mir die Sinflut!" und ich hab dazu nicht WTF geschrieben. Ich denke man sollte so viel klarheiten schaffen wie nur möglich, das macht es den Hinterbliebenden leichter.

Alternativ die Frage wie viele "Haushalte" du schon aufgelöst hast, also wohlgemerkt von sehr nahestehenden Leuten und nicht einer Großtante welche du das letze mal vor 20 Jahren gesehen hast o. ä. - Bei mir sind es zwei.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: tartex am 20.03.2025 | 14:20
Eine spannende Geschichte zum Thema Nachlass: Discovery of the Original Mile High Collection (https://www.milehighcomics.com/tales/cbg12.html)

Ich weiß natürlich, dass eure Sammlungen da nicht mithalten können.

Zitat
This friend gave her the phone number of a Realtor who had called the bookstore looking to unload a "large" batch of old comics. The bookstore didn't sell comics (they mentioned comics in their phone book ad because of my previous association with them), so they were more than willing to give us this tip. Nanette immediately turned the message over to me, and I called the guy back. He seemed quite happy to hear from me, and explained that he was trying to sell a house for the heirs of an estate, but that the house was overflowing with "junk." Included in the junk was a closet full of old comics, which they desperately wanted to dispose of immediately. His question to me was whether I would be willing to come to the house and look at the comics, to see if I had any interest in hauling them away.

I quizzed the Realtor for a while about the contents of the closet. He indicated that there were a bunch of old cowboy and horror comics from the 1950's, which sure sounded good to me. I then asked him if there were any super-hero comics, and he said he thought there might be some old Batman and Superman comics, but he wasn't sure.

Zitat
Reportedly, the seller already had a price in mind, $1800 cash, for 18,000 comic books. After some time had elapsed, and with help from Burrell Rowe, Chuck purchased the collection.

Zitat
Because those copies were stored in a cool, dark, basement since the 1930’s, they are considered the best surviving copies in the world. Current market for the entire collection (18,000+ comics) is well over $100,000,000.00. A reporter from the BBC told me a few years back that my 1977 discovery represented the most valuable collectibles find in modern history, not just in comic books, but all antiques and collectible fields.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Hotzenplot am 20.03.2025 | 14:29
Sehr gutes, wennauch melancholisches Thema. Die Rollenspielcommunity altert, also muss über sowas geredet werden. ;)

Mir selbst ist die Frage, was mit meiner Sammlung passiert, Anfang 2020 nach der Krebsdiagnose ziemlich plötzlich gekommen. Ich bin allerdings jemand, der generell halbwegs gut vorsorgt (Vorsorgevollmachten, Erbkram und so weiter).
Mein Ziel war es, meine Familie möglichst zu entlasten, damit die sich nicht noch mit solchen Nebensächlichkeiten herumschlagen müssen.
Es ist mir sehr viel Wert, dass mir ein Freund (auch hier aus dem :T: Umfeld) versprochen hat, dass er sich mit seiner Frau um meinen Rollenspielkram kümmern würde. Heißt verkaufen (-> Sparkonto Sohnemann) oder wenn nicht machbar einfach spenden und im Wesentlichen "loswerden". Gerade in der Zeit, als es losging damals, war das eine starke emotionale Entlastung.

Gleichzeitig hat mich die Erkrankung dazu bewegt, grundsätzlich anders über das Ansammeln von Rollenspielkram zu denken. Ich habe in den letzten Jahren meine Sammlung deutlich verschlankt. Übrigens auch, um besagte Freunde gar nicht erst damit zu belasten, wenn es dazu kommt. Vor allem aber, weil mir deutlicher wurde, dass die Lebenszeit ohnehin nicht mehr ausreicht, um den ganzen Kram zu bespielen. Selbst dann nicht, wenn ich 120 Jahre alt werde.

Besonders ein Zitat aus langen Gesprächen über diese Themen mit einem anderen Freund, der selbst krasser Sammler ist (eigene Lagerräumlichkeiten für seine LEGO-Stadt), hat mich davon überzeugt, generell meine Sammlung zu verkleinern. Dieses Zitat lautet: Jede Sammlung ist irgendwann Müll.

Grundsätzlich rate ich bei solchen Gelegenheiten allen in meinem Umfeld, sich frühzeitig zu kümmern. Ich habe es in letzter Zeit mehrfach erlebt, dass Angehörige komplett unnötige Belastungen hatten, weil sich die Verstorbenen nicht gekümmert haben.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: GIR am 20.03.2025 | 14:43
Das meinte ich nicht, tatsächlich ist mir total egal, was mit meinen Rollenspielen geschieht.

Es wäre schade, wenn meine Familie sie wegwerfen würde, alleine wegen ihres monetären Werte und einigen Sammlerstücken, die ihnen als nicht-eingeweihte natürlich so nicht bekannt sind.
Mit JS Vorschlag einer katalogisierung könnte ich zumindest dafür Sorgen, dass sie das Zeug zu einem angemessenen Preis verkaufen können.

Grundsätzlich interessiert es mich einfach, wie andere das handhaben.
Wie gesagt, spenden wäre eine Möglichkeit, aber ich bin mit keiner Organisation involviert.
Meine Spielgruppe würde sicher auch das ein oder andere nehmen, aber dann wäre immer noch viel übrig.

Es geht mir weder um Trauerbewältigung, rechtliche Absicherung, Bürde der Überlebenden.
Rein darum, was ihr euch so gedacht oder geplant habt, was damit geschieht.


Grundsätzlich rate ich bei solchen Gelegenheiten allen in meinem Umfeld, sich frühzeitig zu kümmern. Ich habe es in letzter Zeit mehrfach erlebt, dass Angehörige komplett unnötige Belastungen hatten, weil sich die Verstorbenen nicht gekümmert haben.

Natürlich ist das der Best Case. Bei mir war es nur ein beinahe-Unfall, der mich zu dem Gedanken bewogen hat. Wenn es absehbar wäre, bei einer Krankheit o.ä., würde ich mich selbst noch zu lebzeiten darum kümmern.
Deshalb ja die Frage, ob sich jemand darüber schonmal Gedanken gemacht hat.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Nebelwanderer am 20.03.2025 | 14:54
Ich bin Motorradfahrer, habe ca. 600 Bücher und davon einige die tatsächlich was einbringen würden.

Die gehen also an meinen besten Kumpel im aktuellen Fall der Fälle und er soll sie verscherbeln und 50/50 mit meiner Mutter/Schwester teilen. Rest ist Altpapier

Intressiert mich dann ja eh nicht.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: JS am 20.03.2025 | 15:12
Es wäre schade, wenn meine Familie sie wegwerfen würde, alleine wegen ihres monetären Werte und einigen Sammlerstücken, die ihnen als nicht-eingeweihte natürlich so nicht bekannt sind.
Mit JS Vorschlag einer katalogisierung könnte ich zumindest dafür Sorgen, dass sie das Zeug zu einem angemessenen Preis verkaufen können.

Das ist ja auch sehr sinnvoll, wenn man wertvolle Angehörige hat und auch einiges zu vererben. Ich habe auch erlebt, welche ganz bitteren Schwierigkeiten Angehörige hatten, weil sie z.B. keine Paßwörter kannten und nichts, daher habe ich alles für meine Familie lückenlos bereitgestellt für den Fall der Fälle. Seitdem lebt es sich übrigens deutlich ruhiger (zumindest für mich).

Wie wichtig solch eine Inventur sein kann, merkte ich auch neulich, als ich meine alte, teure Gitarre aus den frühen 90ern wieder herauskramte und eigentlich einem Kumpel für fast nix verkaufen wollte. Im Netz sah ich dann auf Sammlerseiten, daß genau diese Gitarre inzwischen für 6000-8000 Euro gehandelt wird und extrem selten ist (damals zahlte ich 3000 DM). Erste Ausgabe, Signature-Edition usw. Krass. Wußte ich selbst nicht, daher ist es einfach gut, wenn man seine Habe besser einschätzen und es Angehörigen leichter machen kann.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Metamorphose am 20.03.2025 | 15:22
Meine nächsten Personen kennen alle Passwörter. Das wichtigste ist die sicherheit der Familie. Beim Rest: Ich habe mich damit abgefunden, dass ich nach meinem Tod wenig kontrollieren kann. Ein paar Dinge werden im Freundeskreis herumgegeben, wenn überhaupt. Ich bin dann weck und jeglicher Wert den ich in Dingen vermutete, genauso. Sie sollen hauptsächlich keine Umstände haben und wenns geht ein bisschen Geld dadurch erlangen. Den emotionalen Wert wird es eh nie erlangen.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: tartex am 20.03.2025 | 16:08
Mein wichtigstes und bestes Anti-Hoarding-Mantra ist: "Wenn du stirbst, landet das sowieso alles im Müll! Wenn du stirbst, landet das sowieso alles im Müll! Wenn du stirbst, landet das sowieso alles im Müll! Wenn du stirbst, landet das sowieso alles im Müll!"

Aber irgendwo ist da auch die Hoffnung, dass wenn Menschen im Ruhestand sind, sie sowieso nichts besseres zu tun hat als sich um den Nachlass anderer zu kümmern.

Und warum nicht einfach auch Zeug gut eingeschweißt in einer Kiste im Wald vergraben?? Also nur eine Kiste (oder zwei), nicht gesamte Containerladungen...
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Sternschnuppe am 20.03.2025 | 16:20
Und warum nicht einfach auch Zeug gut eingeschweißt in einer Kiste im Wald vergraben??

Das letzte Spiel als Geocaching!?!
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Hereagain am 20.03.2025 | 16:24
Ich empfinde das hier ein Haufen Papier und Plastik gerade nahezu massiv kultische überhöht wird. Wir durfte gerade im Januar meine Schwägerin beerdigen, welche mit Anfang 40 an den Folgen von Brustkrebs gestorben ist und ihre Lieblingsbücher waren und sind in der Familie immer noch kein Thema.

Meine Familie wird schon das richtige mit meinem Krams machen, sollte ich jetzt plötzlich sterben.

Von daher ist es nur Papier und Plastik. Im schlimmsten Fall müssen sie es eine Stunde lang wegwerfen ( Wenn überhaupt). Da finde ich es viel schlimmer, wenn für so einen Haufen Plunder "Anweisungen" hinterlassen werden.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: KhornedBeef am 20.03.2025 | 17:04
Mit der gleichen Begründung könnte man natürlich alles außer Wertmetallen abbügeln. Der Aston Martin? Hauptsächlich Stahl, etwas tote Tierhaut und Plastik. Ich finde zumindest die Frage "Hey, ich habe da viel Geld und Zeit reingesteckt, sollte ich nicht zumindest eine Entscheidung treffen?" total nachvollziehbar. Von der Last mal ganz abgesehen. Wenn du mit der Familie drüber gesprochen hast und alle sich einig waren "Ist Müll, war es immer, kommt weg", dann ok ;)
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Boba Fett am 20.03.2025 | 17:17
Ich mach mir da keinen Kopp.
Wenn ich mal nicht mehr bin, bin ich nicht mehr da, oder woanders.

Wenn meine Mädels irgendwann zu Rollenspielerinnen werden, werden sie das behalten und wenn nicht, denn nicht.
Da meine Leute in ähnlichem Alter bin wie ich, hilft eine Vererbung an Mitspieler ja auch nicht.
Und davon mal abgesehen, weiss doch keiner wo wir dann mit Werten für so was sind.
Vielleicht will es keiner mehr haben, weil alles digital ist. Vielleicht ist Papier dann wertvoll, weil Brennstoff nach dem Krieg durch den Winter hilft.
Mir darf es dann egal sein.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Fezzik am 20.03.2025 | 17:35
Also zuerst hoffe ich das ich im Alter so geistig fit bin das ich eine Rentenzeit erleben darf in der ich mit andere rüstigen Rollenspielern noch lange spielen kann, denn dann hat man endlich wieder Zeit  ;D
Ansonsten spielt meine große Tochter selbst mittlerweile mit eigener Runde, so das ich weiß, an wen ich vererben kann.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Hereagain am 20.03.2025 | 18:35
Ich mach mir da keinen Kopp.
Wenn ich mal nicht mehr bin, bin ich nicht mehr da, oder woanders.

Wenn meine Mädels irgendwann zu Rollenspielerinnen werden, werden sie das behalten und wenn nicht, denn nicht.
Da meine Leute in ähnlichem Alter bin wie ich, hilft eine Vererbung an Mitspieler ja auch nicht.
Und davon mal abgesehen, weiss doch keiner wo wir dann mit Werten für so was sind.
Vielleicht will es keiner mehr haben, weil alles digital ist. Vielleicht ist Papier dann wertvoll, weil Brennstoff nach dem Krieg durch den Winter hilft.
Mir darf es dann egal sein.

Danke  So sehe ich es auch.

@KhornedBeef
Überraschung alles außer einer realen Wertanlage und nicht irgendein Sammelblödsinn ist irrelevant und kann weg, es sei denn es hängt für einen Hinterbliebenen irgendein emotionaler Wert dran.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.03.2025 | 20:12
Ich hab nicht mehr so viel Zeug, das meiste will ich eh verkaufen; ich komme nur nicht so dazu, mich mal drum zu kümmern - obwohl ich gerade eigentlich das Geld dringend bräuchte. Und das, was ich nicht verkaufen will, kann nach meinem Ableben gern ein Raub der Flammen werden.
Titel: Re: Euer Rollenspiel Nachlass
Beitrag von: Galrin am 20.03.2025 | 22:04
Meine Frau, meine jüngere Tochter und mein Schwiegersohn spielen leidenschaftlich gern Rollenspiele. Und ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich davon ausgehe, dass meine Enkeltochter auf dem besten Weg ist, ebenfalls in den illustren Kreis dieses Hobbys aufgenommen zu werden. Kurz und gut: Ich gehe davon aus, dass meine Sammlung irgendwann in gute Hände kommt.