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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: Jestocost am 1.10.2004 | 12:24
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Wenn's um Rollenspiel als gemeinschaftliches Geschichtenerzählen geht, könnten wir ja wirklich Lego, Playmobil und Verstecken (oder im Wald mit Schwertern herumtoben) als die ersten Rollenspiele sehen..
Und bis auf Würfel und Charakterbögen war ja alles da: Ein Setting, verschiedene Charaktere, selbst Ansätze für eine Kampagne (im letzen Spiel habe ich die Pferde erbeutet - die sind jetzt meins..)
Können wir davon was lernen oder nicht?
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Nun, als Sozialpädagoge (da komm ich irgendwie ni raus ;)) bin ich der Meinung, dass alles, was die Kreativität und Vorstellungskraft fördert, auf keinen Fall schaden kann.
Im schlimmsten Fall wird aus einem stark Fantasie-geförderten Kind dann halt ein Rollenspieler...
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Also mir persönlich ist das etwas zu wenig... so gesehen wäre Rollenspiel wirklich nur "Back to the roots".
Aber als "Basis" für "die rollenspielerische Begeisterung" könnte man das sicher sehen.
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Wenn's um Rollenspiel als gemeinschaftliches Geschichtenerzählen geht, könnten wir ja wirklich Lego, Playmobil und Verstecken (oder im Wald mit Schwertern herumtoben) als die ersten Rollenspiele sehen..
Ja, zumindest als Urform.
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was lernen wir daraus?
Früher haben einfache Plots mit klarem Schwarz/Weiss schema am meisten Spass gemacht! (Räuber und Gendarm, Schnitzeljagd, Versteck-Spielen, wer hat Angst vor'm schwarzen Mann, Hase und Jäger, Fangen, Ralleys, usw.)
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Hi Jestocost,
sicher können wir daraus lernen. Zum Beispiel, dass die Gruppe der potentiellen Rollenspieler doch viel größer ist als oft angenommen, da fast jeder schon Erfahrungen mit Rollenspielen gemacht hat, und auch fast jeder Spaß an Rollenspielen hatte. Wir lernen, dass der Vermittlungsansatz vielleicht eher über diese kindlichen Rollenspiele als über den oft geführten Ansatz über Filme und Bücher, in die man gerne eingreifen möchte, führen könnte.
Ausserdem kann die Nachwuchsförderung viel früher einsetzen, als wir bisher ahnen. Schon lange bevor mein Sohn in der Lage war einen sechsseitigen Würfen (von W100 ganz zu schweigen) zu benutzen (außer um ihn seiner Schwester an den Kopf zu werfen) , forderte er Playmobilspielen mit Papa ein, weil " .. du immer so gute Geschichten hast. ". Jetzt ist er sechs Jahre alt, kennt die Zahlen von 1-20 und kann DSA1 spielen. Gut das ich die Hefte aufgehoben habe, zwanzig Jahre nachdem ich sie gekauft habe hab' ich sie jetzt das erste mal tatsächlich zum Spielen benutzt. ;D
Gruß
Jörg
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Fast jeder hat sich ja mittlerweile eine Standard-Erklärung zurechtgelegt, die er verwendet, wenn ihn jemand fragt, was er denn da eigentlich immer so spielt. Und das "Räuber und Gendarm mit Regeln"-Gleichnis ist dabei meines Wissens recht beliebt - zu Recht. Eine Verwandschaft zwischen beiden Spielarten besteht durchaus.
Ich kann mich auch erinnern, dass wir nicht nur so primitive Sachen gespielt haben. Meine Schwester und ich hatten ein ziemlich komplexes Setting, das "Spielzeugland". Dort haben wir ganze Völker angeführt und monumentale Schlachten geschlagen. Jedes unserer Kuscheltiere hatte einen Namen und eine Persönlichkeit, sogar eine bestimmte Art und Weise, wie es gesprochen hat. Es hatte bestimmte Eigenheiten und auch bestimmte Stärken und Schwächen. Es hatte Beziehungen zu den anderen Kuscheltieren und alles was sonst noch zu einem Charakter dazugehört.
Was man daraus lernen kann? Hm, gute Frage. Man kann jedenfalls erkennen, dass auch dort ein "Verhandlungsprozess" stattfindet, wie es Vincent Baker in seinem "Lumpley Principle" formuliert hat. Die Mitspieler müssen sich einigen, was sie in ihre gemeinsame Vorstellung aufnehmen. Nur dass er eben weit anarchistischer abläuft als bei den Rollenspielen, die wir so spielen.
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@Lord Verminard:
Full Ack!
Fragt meine Legofiguren, was die alles erlebt haben.
Seitdem habe ich nie mehr so ausgefeilte Szenarios gehabt. ;D
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Hi!
Ich möchte hier Rolden (weiter oben) beipflichten.
Ist zwar nur eine "grobe, sehr grobe" Verallgemeinerung, dafür m.E. aber doch zutreffend. Was wir lernen können? Nun, vielleicht, sich der eigenen Phantasie zu bedienen und zu erzählen. Nichts ist unmöglich, sozusagen. "Schubkästen" beiseite zu lassen und auch dem Regelsystem nicht unbedingt den überwiegenden Stellenwert zuzubilligen. Damit wären wir allerdings schon wieder bei einer "Spielleiter-Stil"-Frage ;)
-gruß,
Arbo
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Ich war eigentlicht lange Zeit Rollenspielhasser. Zumindest solange bis man aus dem Vater-Mutter-Kind-Alter heraus war ;D.
Das mit dem Lego kann durchaus vorgekommen sein.
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Achja, ich habe mit meinem Bruder auch früher schon so fantastische Geschichten nachgespielt.
Ich glaube dass ich im Herzen schon immer Rollenspielr war (oder ist es normal, wenn man in der dritten Klasse eine Enzyklopädie der Mythologie und der Fantastik liest). Fakt ist, ich wusste schon mit 9 Jahren, dass einem Werwolf Silber nicht schmeckt und wie ich einen Vampir töten kann. ;D
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Yeah, ich habe auch immer mit meinem Bruder und meinem Cousin mit Playmobil-Figuren Rollen-gespielt. Nur an Kampagnen waren wir nicht so interressiert...als wir aufhören mussten, haben wir das ganze in einem atomaren Super-GAU aufgehen lassen...Na,ja, hauptsache ein Ende... ;)
Ich schätze am weitesten getrieben hat es in der Richtung Hadmar von Wieser, der mit seiner Schwester und 500 Figuren, denen je nachdem ob sie gut, neutral oder Böse waren, ein Talent, eine Eigenschaft oder eine Perversion zugewiesen wurde, ganze Zimmer vollgestellt hat...oder so... ;D
Was uns das lehrt, habe ich keine Ahnung, aber mich lehrt es, dass es ziemlich schade ist, dass sich Rollenspiel anstatt aus Krieg-Tabletops nicht aus solchen Spielereien entwickelt hat, denen es imo heute sowieso näher steht. Es hätte ja sein können, oder?
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@Eddie: Ja, aber ohne die Erfahrungen von solchen Kinderspielen wäre aus dem Tabletop wohl nie das klassische Rollenspiel geworden.
Wir haben früher auf dem Mond gegen Mopsi gekämpft. Der war ein finsterer Typ, und wir mußten ihn aufhalten. ;)
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Da fällt mir ein, dass es übrigens ne richtig kultige Angelegenheit ist, mit richtigen RPGlern sowas wie Tabletop zu spielen. Da hört dann der Superkommander auf den Namen Horst, der Grindling heißt Gizmo und der Clon natürlich Ripley ;)
-gruß,
Arbo