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Pen & Paper - Spielsysteme => Storyteller & Storypath Systeme => World of Darkness => Thema gestartet von: Fredi der Elch am 5.01.2006 | 19:53
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Das vornehmliche Problem von Magus ist, dass sich die Magieregeln und die daraus entstehende Metaphysik der Spielwelt mit dem beist, was laut den Beschreibungen die Beschaffenheit der Spielwelt sein sollte.
Und? Was ist das Purple Paradigm??
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Ich würds auch gerne wissen. Ich hab mich als potentieller dauer SL natürlich auch vor einiger Zeit schonmal tief in die Mage Magietheorie eingegraben, obwohl ich nie Mage gespielt habe.
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Naja, eigentlich ist es ganz einfach. Das BPT (was ein echter Magusspieler ist, der redet nicht über sein GRW, sondern über The Big Purple Tome) sagt: "Es gibt keine objektive Realität. Alle Möglichkeiten sind gleich richtig oder falsch. Die einzige Regel ist: Was gegen den Glauben der Mehrheit verstößt, produziert gewisse Probleme."
Die Wahrheit sieht anders aus.
Als Spieler soll man seinem Charakter ja ein Weltbild, eine Erklärung für die Magie (zumindest für die eigene Magie des Charakters) geben. Nennt sich da das Paradigma.
Nun ist es aber so, dass das die Regeln völlig unnötiger Weise dem Spieler gewisse Inhalte aufopptruieren.
"Jeder Magus hat einen Avatar, der mit ihm redet. Ein mächtiger Avatar erlaubt mehr Quintessenz zu speichern, die man in Knoten findet."
"Einen Gegenstand zu verzaubern, so dass er schwerheilbaren Schaden anrichtet, ist vulgär."
"Es gibt die Geisterwelten. Diese lassen sich wie folgt einteilen: ..."
Usw.
Dann gibt es natürlich die Sphären. Immerhin, die Sphären wurden in der Spielwelt definiert. (Also es haben sich fiktive Charaktere zusammengesetzt, und die Dinger ausgesucht.) Wäre also total mit zu leben, aber es sollte zumindest die Möglichkeit geben, minimal mit der Setzung rumzuspielen. Weil sie ja nur eine Möglichkeit sind und mein Charakter das theoretisch anders sehen könnte.
Der größte Knaller ist natürlich, dass es eine Sphäre gibt, mit der man Magie manipulieren kann. (Also die Sphäre Kern. Macht in etwa das, was in anderen Spielen Metamagie ist). Es ist natürlich völlig hirnrissig etwas auf diese Weise mit Regeln zu versehen, von dem man eben noch behauptet hat, dass dafür keine Regeln existieren.
Und diese Obskurität hat eben den Namen "Purple Paradigm".
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Ok. Man kann das aber auch anders sehen und behaupten, dass das was in den Mage-Regelwerken festgelegt ist (also quasi objektiv ist) einfach nur besonders durch den Glauben von vielen oder von mächtigen Subjekten geprägt wurde.
Es ist ja nicht einfach so, dass bei Mage Glaube nur ein einfacher bewusster Vorgang ist. Es wird glaube ich nichtmal genau definiert was nun tatsächlich nötig ist um diese Ursubstanz der Realität in irgend eine Form zu prägen, außer dass es mit vielen und/oder mächtigen Wesen zu tun hat. Der Wille eines einzelnen Magiers reicht eben einfach nicht aus gegen diese kollektive Vorstellung anzugehen, egal wie anders seine Vorstellung nun auch sein mag.
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Glaube ist in den seltensten Fällen ein bewusster Vorgang.
OK. Dein Einwand ist in einigen Fällen berechtigt, z.B. mit der Existenz des Umbras.
Fakt ist, dass hinreichend Widersprüche und Erkärungsnotwendigkeiten bleiben, so dass ich meine eigene Version von Magus gebastelt habe.
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