Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Der Oger (Im Exil) am 11.10.2007 | 18:34

Titel: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 11.10.2007 | 18:34
So, Oger macht hier mal Thread auf, damit anderer Thread on-topic bleibt.

Oger stellt jetzt die Behauptung auf, das es für das Lieblingshobby von Oger wichtig ist, das es viele große Firmen mit Menschen drin gibt, die viele schöne neue bunte Bücher für Ogers Schatzkammer machen.
Damit zusammen hängt, das nur Große Firmen die Menschenkraft haben, ihre Produkte an den Mann zu bringen. Kleine Firmen können auch ganz tolle und bunte Bücher machen, auch im Internet, aber die findet Oger nicht so schnell, erst wenn er davon hört.
Und Oger denkt sich, Menschen sind so kurzlebig. Wenn Menschen älter werden, dann hören sie auf zu spielen, oder spielen dann andere Spiele als die, welche der Oger mag. Deswegen ist es für den Oger wichtig, das Große Firmen vor allem an junge Menschen ihre Bunten Bücher verkaufen. Und das diese so sind, wie der Oger sie mag: einfach, schnell und LAUT.

Oder kurz gesagt: Wenn es keine Firmen mit ausreichender Professionalität und Produktionsressourcen mehr gibt, wird man keine neuen Spieler mehr ins Genre
hineinziehen können.

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Preacher am 11.10.2007 | 18:58
Dazu gab's mal von Jasper einen Post, der das absolute gegenteil deiner These aussagte...
Ah, hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,28810.msg566499.html#msg566499) (und da (http://tanelorn.net/index.php/topic,28554.0.html) noch einen Thread, der in eine ähnliche Richtung geht).

Ich hab keinen Plan von BWL, VWL, sonstigem WLs, Marktentwicklung, Vertrieb und dem ganzen Kram. Ich persönlich halte es da mehr mit Jasper, aber das bin ja nur ich - und ich wollte halt auch mal ne Gegenthese in den Raum stellen.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Maarzan am 11.10.2007 | 19:18
Ich schätze das sind zwei unterschiedliche Stoßrichtungen. Die meisten Leute, die schon im Hobby sind und sich eingerichtet haben, können für ihr persönliches Spiel auf die Industrie locker verzichten. Für sie ist das Hobby quasi unsterblich, solange sie ihr eigenes Interesse behalten, bzw. im Netz Gesinnungsgenossen finden.
Wenn man aber neu ist, nicht unbedingt so viel online macht oder aber sein Mitspielerpotential bei eigentlich Mainstreamgeschmack austrocknen sieht, dem kommt die leichtere Netzwerkbildung bei größer aufgezogenen Spielsystemen sehr gelegen.
Dazu kommt der altersbezogene Schwund, wo Mitspieler auf Grund von akutem reallife ausfallen und irgendwann braucht es dann eben doch neues Blut zum auffüllen, und das kam bisher zumindest mehrheitlich über die industriellen Klassiker rein, selbst wenn sie dort dann nicht blieben.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Dr.Boomslang am 11.10.2007 | 19:42
@ Maarzan
Das ist sicher richtig. Man müsste sich dann aber fragen was der Durchschnittsspieler mit "der Industrie" direkt zu tun hat, bzw. warum man überhaupt eine Haltung dazu haben muss ob es der gut oder schlecht geht. Können wir denn was machen dass es der besser geht? Sollen wir Rollenspiele kaufen die wir blöd finden, damit Rollenspielfirmen nicht  pleite gehen und die Vielfalt erhalten bleibt? Sollen wir Werbung machen?

Und sonst:
Ich sehe den Zweck der Diskussion nicht. Wenn es nur um die These geht, dass eine große Industrie mehr bzw. professionellere Produkte und höhere Durchdringung des Marktes bedeuten, kann da wohl jeder nicken und das Thema ist abgehakt.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Eismann am 11.10.2007 | 20:44
Moin

Nun, ob die "Industrie" für bereits aktive Spieler interessant ist oder nicht ist so eine Sache.
Geht man davon aus, dass sie eigentlich nicht relevant ist, dann wäre der Wegfall einer Produktlinie, sprich: eines Systems für die jeweiligen Spieler relativ egal. Sie können sich ja selbst etwas ausdenken oder sich online bei Gleichgesinnten versorgen.
Das funktioniert aber nur bedingt. Wird ein System nicht weiter produziert, dann, zumindest ist das mein Eindruck, schwinden auch die Spieler eben dieses Systems rapide.
Neue Produkte wecken neues Interesse und bringen neue Ideen. Fällt das weg, sackt ein System schnell ab.
Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass Spieler dann halt zu anderen Systemen wechseln, aber auch die werden üblicherweise von "der Industrie" produziert.
Wobei es natürlich grade im Rollenspielbereich ziemlich schwierig ist "kommerziell" und "independent" ernsthaft auseinander dividieren zu wollen.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ein am 12.10.2007 | 09:49
Ich denke Maarzan trifft da den Nagel auf den Kopf. Die echten Rollenspieler werden beim Hobby bleiben, selbst wenn morgen alle Rollenspielverläge zu machen würde. Nur die Gelegenheitsspieler fallen weg, da diese mE eher über bestimmte Systeme/Sozialstrukturen, als über das Hobby an sich gebunden sind.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Durag am 12.10.2007 | 10:21
Und was passiert mit den ewigen Fanboys, die zwar hochintensiv spielen und auch eine Menge Tricks draufhaben, an Systemen aber z.B. (um mal nicht die üblichen zu bashen) nur CoC kennen? Davon werden doch sicherlich auch etliche total entnervt erstmal - zumindest eine Weile - keine anderen RPGs anfassen wollen.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ein am 12.10.2007 | 10:27
Nachdem Anfangsschock werden sie wohl auch in eine der beiden Kategorien fallen, also entweder lassen sie das Hobby hinter sich (und behalten vielleicht nur ihre Sammlung aus Nostalgie) oder sie bleiben im Hobby und weichen auf andere Systeme aus (die zwar alle OOP sind, aber immer noch sammelbar) oder halten ihr Spiel selbst am Leben.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Eismann am 12.10.2007 | 11:40
Moin

Bleibt dann die Frage der Relation zwischen denen, die es bleiben lassen und die, die sich irgendeine private Nische suchen.
Und ob es wichtig für das Hobby ist, dass es viele Spieler gibt, oder nicht.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Durag am 12.10.2007 | 11:43
Klar - wenn du es so siehst, kann es nur diese beiden Gruppen geben. Aber du hast ja erst unterschieden zwischen Gelegenheitsspielern (die gehen) und Leuten, die schon immer viel und intensiv gespielt haben. Da denke ich, kann man die dritte von mir genannte Gruppe noch hinzufügen.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ein am 12.10.2007 | 11:50
Jo, so gesehen ja. Ich würde dann aber wohl in Gelegenheitsspieler, Sammler und Hobbisten unterscheiden.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 23.10.2007 | 23:37
Ich denke, der Oger kann in seine Höhle Material schleppen so viel er lustig ist, doch für das Rollenspiel ist diese Handlung ohne Bedeutung, es sei denn, der Oger würde in den Staaten leben. Was bei uns abläuft ist für den Markt relativ irrelevant.
Bei uns gibt es ein paar Firmen, die sich mit Rollenspielen über Wasser halten und seit FanPro DSA abgestoßen hat, hab ich auch da meine Zweifel, aber die Musik spielt drüben überm großen Teich. Da sind die großen Firmen mit den etablierten Marken, die für den Ausstoß von professionellem und teuren Material zuständig sind und die inzwischen oft, wie Filmstudios oder Comicverlage, einfach unter ferner liefen großen Konzernen (Hasbro) einverleibt wurden. Natürlich gibt es da auch die kleineren Firmen, die die Produktvielfalt ausmachen, aber ich habe generell meine Zweifel ob sich das Rollenspiel als Hobby halten wird und zwar ob mit oder ohne große Firmen und kleine Klitschen.
Natürlich werden einige Rollenspielveteranen dabei bleiben, aber denen ist es, wie schon oben erwähnt, prinzipiell egal ob noch neues Material erscheint oder nicht. Ansonsten ist Rollenspiel für unsere Zeit viel zu kompliziert, anspruchsvoll, diffizil, verzwickt und zeitintensiv um für eine größere Käuferschicht interessant zu sein. Insofern ist es eigentlich ein Wunder das Rollenspielen mal fast ein Massenphänomen war, oder zumindest von Tausenden in einer Generation gespielt wurde.
Ich könnte mir vorstellen, daß sich Rollenspielen im Computerbereich und als LARP (da trägt man wenigstens tolle Kostüme und macht Wochenendausflüge) halten wird, aber für das P&P sehe ich auf die Dauer ziemlich schwarz. Nicht heute und nicht morgen, aber wer weiß was in 20-30 Jahren ist. Man vergleiche nur die Verkaufszahlen von D&D mit den heutigen, in den 80ern ein Massenprodukt und heute teure Hardcover für eine viel kleinere Zielkundschaft, die aber 39,95 $ schlucken, wo früher lachend der Laden verlassen worden wäre. Na ja, auf der anderen Seite muß man fragen welcher Laden, denn die sind ja inzwischen auch ganz schön zusammengestrichen worden.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Funktionalist am 24.10.2007 | 11:52
Ich könnte mir vorstellen, daß sich Rollenspielen im Computerbereich und als LARP (da trägt man wenigstens tolle Kostüme und macht Wochenendausflüge) halten wird, aber für das P&P sehe ich auf die Dauer ziemlich schwarz. Nicht heute und nicht morgen, aber wer weiß was in 20-30 Jahren ist.
Das sehe ich anders. Was ist mit Erzählspielen, wie "Es war einmal" oder Spielen, wie "Dieses Ding" die sind zwar soweit von DnD entfernt, wie Skat von Magic, aber es sind Kreativspiele, die mit der Vorstellungskraft arbeiten. Das wäre eine Richtung für die entwicklung neuer Rollenspiele, die mMn keine Sackgasse ist.
a)einfache, schnelle Regeln
b)wenig vorbereitungszeit
c) One-shot fähig
d) bezahlbar
e) wenig Vorbereitungszeit (konkrete zielvorgabe im Spiel, spielleiterlos...)

also das Gegenteil von den alten Dinosauriern.
Eine andere richtung sind diese Spiele mit großen verhandlungsanteil, wie Junta, das neu aufgelgt wurde. Auch hier lassen sich immer Rollenspielähnlichere Konzepte entwickeln.

Übrigens denke ich auch, dass in einer zeit, in der man drei bis vierzig mal seinen Wohnort und Job wechselt kleine gesellige hobbies große Chancen haben...

sers,
alex
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 12:08
Es gibt ja die Möglichkeit über Software, die online den Rollenspieltisch simuliert, in Verbindung zu bleiben. Solange sich Leute finden, die Enthusiasmus, Zeit und Geld mitbringen und bereit sind eine Gruppe zu leiten, solange werden sich auch Leute finden, die Lust haben vorbeizukommen und zu spielen. Ob diese Anzahl jedoch ausreicht um eine Industrie auf Dauer am Leben zu halten?
Die SL's fallen nicht von den Bäumen und ob die Anzahl in den letzten Jahren gestiegen ist, wage ich zu bezweifeln.
Ein Online-Rollenspiel zum Beispiel und von denen gibt es ja zunehmend mehr, kann ohne Terminabsprache gespielt werden, bietet optisch etwas und ist bezahlbar. Es ist sicher kein Ersatz für herkömmliches P&P, aber eine Alternative, die doch zunehmend in Anspruch genommen wird - freilich spielen das aber auch jede Menge Leute, die nie wirkliches Interesse an einem P&P Rollenspiel hätten.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 12:12
Allein die Studien und Schulzeit ist schon lang genug, um auch in 100 Jahren noch zu gewährleisten, das der Großteil der Jugendlichen und Jungen Erwachsenen lange genug an einem Ort sind, um Gesellschaftliche Kontakte zu knüpfen.
Rollenspiele sterben schon aus, seid sie erfunden worden sind, und trotzdem gibt es sie noch immer  ::)
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Funktionalist am 24.10.2007 | 12:24
@Thalamus
Jepp und der Altersschnitt von PnPlern steigt ständig... das heißt: diesmal isset verdammt nochmal ernst! ~;D

Warum das HObby nicht ein klein wenig verändern? Massenkompatibler machen, einfacher und weniger zeitaufwendig... Ich freue mich sehr über spiele, die diese Schritte unternehmen! Gerade, wenn man selten spielt, sollte es möglichst konzentriert und schnell losgehen. Epische plots sind da schwierig.
Also liebe Autoren: schreibt für meinen Geschmack! ::) ("Mitspieler liegen der Packung bei", wäre auch toll ~;D)

sers,
alex

Edit: Namen korrigiert, sorry.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 12:39
JA, Instant Spieler - just add alcohol.

Ich finds auch nicht besonders toll das Hobby immer mit aufwändig,kompliziert,zeitintensiv gleichgesetzt wird.
ich will schnelle, einfache spiele mit guten Regeln.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 12:46
Ohne euch zu nahetreten zu wollen, ihr hört euch an wie
"Ich will Sport machen, aber bitte nicht Schwitzen"
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 12:49
Sport ist Mord.

Mir gehts um Freizeit, nicht um Arbeitslager. Ausserdem hab ich festgestellt (keine Kunst) das man gerade mit den schwerfälligen,komplexen und vor allem "broken" Regelwerken noch so viel Energie hineinstecken kann. Man kann nie die Abenteuer so erleben, wie man sie sich vorgstellt hat, als man mit RPG angefangen hat.

Also wenn sich ein paar Profis ransetzen und ein flinkes, konsistentes Regelwerk vermarkten, bin ich der erste an der Schlange.
und ich meine nicht so einen Schmarrn wie AC oder D&D4
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Stefan G. am 24.10.2007 | 12:51
1. Also das der Hase alleine in Amerika läuft will ich nicht so recht glauben, es ist nur so das wir dank starkem Fokus auf die USA kaum was außer DE und USA sehen.
Ich kenn mich jetzt da nicht wirklich soo super aus, aber ich weis das man in Japan heute mit RPG ins Fernsehen kommen kann, selbst wenn man nicht Sword World ist.

Night Wizard (http://en.wikipedia.org/wiki/Night_Wizard!)

2. 40$ Heute waren vor 20 Jahren irgendwas um die 10-25$ jemachdem wie man umrechnet, ich hab keine Ahnung was das Zeug damals gekostet hat, war das wirklich so viel günstiger?

3. Also wenn ich nicht DND sondern was anderes Spiele dauert ein ausfüllender Spielabend so ca. 3 Stunden und ich brauchen so zwischen 10-30 Minuten um Material für 3-6 Stunden vorzubereiten, für mich eigentlich ein ganz aktzeptables Niveau.
DND Spiele ich auch gerne mal, da weis ich aber das ich mir wesentlich mehr Zeit nehmen muss.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Funktionalist am 24.10.2007 | 12:58
@Thalamus
das wollten wir nicht. ;)

Edit: bei untersch. Menschen ist auch die Spaßgewinnung versch..
Wenn ich für den gleichen (subjektiven ) effekt einmal 10 MInuten und einmal2Stunden ackern muss, dann wähle ich die 10 Minuten. Und wenn ich auch noch mehr Mitspieler finde, umso besser.
Eidt2: namen korrigiert, sorry!
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 12:59
Ich kenn mich jetzt da nicht wirklich soo super aus, aber ich weis das man in Japan heute mit RPG ins Fernsehen kommen kann, selbst wenn man nicht Sword World ist.
In Japan kommt man mit allem ins Fernshen. Die sind noch bekloppter als die Amis.

2. 40$ Heute waren vor 20 Jahren irgendwas um die 10-25$ jemachdem wie man umrechnet, ich hab keine Ahnung was das Zeug damals gekostet hat, war das wirklich so viel günstiger?
Sehe ich genauso. Viel teurer ist es nicht wirklich geworden. Aber die Spieler sind halt etwas penibler geworden, und geben sich nicht mehr mit billig zusammengetakerten Heftchen zufrieden.
Ob das nun Ausdruck von Oberflächlichkeit oder von gutem Geschmack ist, sei jedem selbst überlassen.

@DK
Schreib bitte meinen Namen richtig.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 24.10.2007 | 13:11
a)einfache, schnelle Regeln
b)wenig vorbereitungszeit
c) One-shot fähig
d) bezahlbar
e) wenig Vorbereitungszeit (konkrete zielvorgabe im Spiel, spielleiterlos...)

Auch solche Sachen gibt es schon zu genüge, manche setzen sich auch gut durch. Bei den Punkten musste ich gerade an "Werwölfe im Düsterwald" denken. Ein Spiel für um die 12 Euro, erfüllt alle Punkte (bis auf Spielleiterlos) und ist bei vielen Spielern "normaler" Spiele sehr gefragt.

Auch den "Ja, Herr und Meister" kann man darunter einordnen, was aber seltsammerweise eher bei Rollenspielern bekannt ist.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Funktionalist am 24.10.2007 | 13:16
In Japan kommt man mit allem ins Fernshen. Die sind noch bekloppter als die Amis.

@DK
Schreib bitte meinen Namen richtig.


Also sind die so bekloppt und bringen rpg-Serien ins fernsehen. Naja, ist halt bei uns schwer denkbar, wobei ich das Nachmittagsprogramm in Deutschland nicht verteidigungswürdig finde... Allerdings ist die Praxis von "Werbeserien" in Japan ja Gang und gebe (Pokémon, YO-gi-Oh, Beyblade oder so), wobei es eher kombinierte Produkte sind. Serie+Spiel, um den Kunden vollständig mit den gewünschten Reizen zu versorgen.
Halte ich für sehr geschickt.
Und bei rpg, habe ich noch nicht einmal was dagegen, das es so vermarktet wird. Alles kreativitätfördernde Spielen sollte derart unterstützt werden!


@Namen
Sorry, habs geändert. irgendwie hängt das bei mir so im Kopf drin....ist keine Absicht. :-[

@Bentley
Jepp, solche Spiele schebten mir auch vor! Es darf dabei aber ruhig noch Rollenspielähnlicher werden!
Die Tatsache, dass solche spiele rauskommen, zeigt, dass die grenzen hier anfangen zu verschwimmen. Trad. Gesellschaftsspiel  und Rollenspiel nähern sich an.

zu werwölfe: Macht irrsinnig Spaß, nur sind wir selten so viele, um es zu spielen.
zu : Ja, Herr und Meister. das wollte ich schon immer mal testen! habe es bloß auf der Spiel07/06/05... mal wieder verpeilt...
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 13:18
die Frage ist ob man dann nicht die "klassischen Rollenspieler" verliert. Ich finde solche Spiele O.K. aber würde nicht mein Hobby daran aufhängen.

Ich denke mal Rollenspieler mehr oder minder klassischer Systeme wollen das Spielgefühl auch beibehalten, aber eben gleichzeitigt mit DKs angesprochenen Punkten.

Wenn sich die Spieleentwicklung von diesen Leuten wegbewegt muss man damit natürlich leben, das ist klar. Vor allem, weil sie in ihrem Anteil an potentiellen Freizeitaktivisten sowieso nichts mitzuentscheiden haben. Warum wohl klammern sich alle verbissen an ihre alten Systeme und verhindern jegliche Veränderung zum modernen hin wo es geht (Midgard/DSA/D&D..)? Weil sie Angst haben entmündigt zu werden?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 13:21
Die Sachen waren damals wahrscheinlich wohl nicht günstiger. Ein Abenteuer kostete so 10$, Accessories 15$ und die dicken Boxen etwa 25$, das konnte bei dem damaligen teilw. wahnsinnigen Materialausstoss schon ins Geld gehen. Ein Computerspiel kostete damals 50$ und der Preis ist bis heute recht stabil geblieben.
Ob das P&P schon lange totgesagt wird weiß ich nicht, zum ersten Mal war die Rede davon in den 90ern während der Magic-Crisis, als die Sammelkartenspiele in den Markt brachen.
Die Vorbereitungszeit kann doch sehr unterschiedlich lang sein, abhängig von Individuum und Anspruch. Entscheidend ist jedoch, daß erstmal Preparationszeit notwendig ist.
Zu pflegeleichten Instantplayern würde ich auch nicht nein sagen und ja, vielleicht liegt die Zukunft ja in Asien.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 13:22
Serie+Spiel, um den Kunden vollständig mit den gewünschten Reizen zu versorgen.
Halte ich für sehr geschickt.
MArktwirtschaftlich gesehen sicher, aber das funktioniert doch nur mit Trendprodukten. In Japan ist eifnach alles Trendfähig, weil... Ja, wieß ich nciht warum, aber es scheint halt so zu sein.
Bei uns sieht das aber anders aus. Ich habe es nicht als echte Bereicherung für den RPG Markt empfunden, als es diesen Boom vor 6-7 Jahren gab.
Ich mag das Nischendasein des RPG. Und das ist schon seid 30 Jahren so, und es hat nicht dazu geführt, das es keine Rollenspielverlage mehr gibt. Ganz im Gegenteil gibt es heute sogar eine ganze Menge unabhängige RPG-Verlage.

Ob das P&P schon lange totgesagt wird weiß ich nicht, zum ersten Mal war die Rede davon in den 90ern während der Magic-Crisis, als die Sammelkartenspiele in den Markt brachen.
Und die Sammelkartenspiele haben gegen ende der 90er eine ganze Schwemme von neuen Spielern zum Rollenspiel gebracht.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 13:28
Die Frage ist nur, ob diese kleinen Verlage davon auch leben können und wieviele marktwirtschaftliche Windstöße die aushalten?
Das Abstoßen von DSA seitens FanPro, also das wohl lukrativste (sollte man meinen) deutsche RS, hat mir wirklich einen kleinen Schock versetzt. Warum sollten die das verkaufen, wenn es brummen würde? Zumal sie ja die DSA-Romanreihe behalten haben, die wohl offensichtlich einen schönen Batzen abwirft.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 13:30
Warum sollten die das verkaufen, wenn es brummen würde? Zumal sie ja die DSA-Romanreihe behalten haben, die wohl offensichtlich einen schönen Batzen abwirft.
Genau deshalb, weil Romane nunmal mehr abwerfen. Und es ist eben besser sich auf eines zu  konzentrieren.
Mit dem Geld gehen halt irgendwann die Prinzipien Flöten. Das Fanpro DSA nicht mehr macht, heisst nicht, das es keinen Gewinn mehr abwirft, sondern nur das es weniger Gewinn abwirft, als Romane. Und das verwundert mich nicht wirklich.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2007 | 13:31
Wenn das nun ein Ich suche neue Zielgruppenthread ist mein Vorschlag:

Macht Rollenspieler für Rentner: (Unsere letzte RM Gruppe hat eh festegstellt, das beim nächsten gemeinsamen freien Termin alle in Renet sein werden)

Die Leute haben Zeit, sind nicht so PC-verwöhnt, selbst mit Alzheimer eine längere Aufmerksamkeitspanne als Jugendliche und wenn man Leute mit ähnlichem Bildungshintergrund wie dem Kern der sonstigen Rollenspieler sucht, haben die meist auch noch eine ganz brauchbare Grundbildung und meist auch Rente, um sich das Zeug zu leisten.

Abenteuergeschichten hat es zu der Zeit auch schon gegeben, also sollte es Ansatzpunkte geben. Und dann kommt man vielleicht auch an die Enkel ran ;).
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Funktionalist am 24.10.2007 | 13:31
Boom? Ne ernsthaft, was ist da passiert? HdR? Ich meine jetzt nicht, dass es keinen gab, ich habe nur keinen mitbekommen und bin jetzt neugierig.

Mein Interesse an so Rollenspiel-ähnlichen gesellschaftsspielen kommt daher, dass ich gerne häufiger, mit mehr Leuten spielen würde und mich gute Spielmechaniken faszinieren.
Außerdem führt das neue Mitspieler hinterhältig in die welt der rollenspiele ein :ctlu:.

sers,
alex

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 13:37
Boom? Ne ernsthaft, was ist da passiert? HdR? Ich meine jetzt nicht, dass es keinen gab, ich habe nur keinen mitbekommen und bin jetzt neugierig.
HdR und D&D 3rd sind passiert.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 13:50
Lyonesse schrieb:
Zitat
Das Abstoßen von DSA seitens FanPro, also das wohl lukrativste (sollte man meinen) deutsche RS, hat mir wirklich einen kleinen Schock versetzt. Warum sollten die das verkaufen, wenn es brummen würde? Zumal sie ja die DSA-Romanreihe behalten haben, die wohl offensichtlich einen schönen Batzen abwirft.
*seufz* Das war für mich einer der Sternstunden meiner Rollenspielzeit!
Ich verabscheue DSA wirklich aus tiefstem Herzen und ich sehe das Abwerfen von DSA nicht als Untergang sondern als Umwälzung und Chance für den Neuanfang.
grottige,schwerfällige,Systeme mit Welten die es einem unmöglich machen einzustiegen (so unkreativ sie auch sind) wollen offenbar nicht gekauft werden. Die Lücken werden dann vielleicht von neueren Rollenspielen gefüllt.
Und das Lüftchen spürt man auch. Ich denke mal z.b. Arcane Codex wäre nicht so nach oben geschossen wenn dakein Platz gemacht worden wäre (nicht das AC jetzt das Vorzeigemodell des kreativen,innovativen Rollenspiels wäre), ED ist gefühlt im Kommen, Elyrion, Engel, Traveller kommt auf deutsch(!!) usw.
Jetzt müssten sich nur mal ein paar wirklich innovative Systeme dazugesellen.
Alles selbstverständlich im kleinen Rollenspielrahmen aber besser als gar nichts.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 13:55
Wenn DSA schon verkauft werden muß, dann kann man den Rest auch vergessen. Das meine ich nicht weil ich DSA so toll finde, sondern weil es ein System war was sich gut verkaufte und wenn das nicht mehr läuft, dann läuft das RS genrell nicht mehr so, da zeichnet sich schon ein Trend ab.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Jestocost am 24.10.2007 | 14:00
Wir haben am Freitag nach der Spiel auf Stefan Sauerbiers Rollenspielschaffernetzwerkabend sehr ausgiebig über das Thema diskutiert. Die einhellige Meinung ist, dass Rollenspiel mehr Marketing und bessere (vielleicht auch: andere) Produkte braucht.

Sicher, die traditionelle Zielgruppe bricht weg bzw. gibt nicht mehr so viel Geld für ihr Hobby aus, weil sie Geld und Zeit leichter für andere Sachen aufbringen kann. Ist halt so. Gleichzeitig sind die Ansprüche der aktive Zielgruppe gestiegen: Aufwendige und dicke Bücher, 4-Farbdruck, viele Produkterscheinungen, möglichst großes Engagement und Bekanntheit etc...

Und genau da geht die Schere auseinander: Die Verlage stellen sich auf die neue Zielgruppe ein, indem sie weniger veröffentlichen (nicht rentable Linien aus dem Programm nehmen), ihre Mitarbeiter reduzieren und ihr Engagement verkleinern (weniger Medien-/Eventpräsenz und Werbung), um Kosten zu sparen. Das führt aber natürlich auch dazu, dass Rollenspiel weit weniger sichtbar wird - und damit neue Spieler weit weniger stark akquiriert werden.

Aber die existierenden Rollenspieler wollen immer noch so viel, wie es aus der guten alten Zeit kannten: viele Neuerscheinungen, große Auswahl, fette Bücher - und sind deshalb unzufrieden: "Die wollen eh nur Kohle machen..." (Natürlich, sonst könnte ich meine Kohle auch einfach aus dem Fenster werden, anstatt Zeit und Geld zu investieren, um Bücher herauszubringen).

Die Rollenspielunternehmen produzieren für Rollenspieler - und da liegt das Problem. Viel zu lange wurde nur für die Sammler und Traditionsspieler veröffentlicht - die Verlage hat es wenig interessiert, ob das Spiel auch gespielt wurde oder ob es neue Spieler ins Hobby brachte: Man hat ein neues Spiel herausgebracht und gehofft, dass es Spieler von anderen Systemen herlockt und nicht die eigenen Spieler (denn die bestehenden Spieler eines Systems haben nicht plötzlich doppelt so viel Geld zum ausgeben, nur weil sie jetzt zwei Spiellinien toll finden - im Normalfall steigen sie um und konzentrieren sich auf die neuere, tollere Sache).

Um das Dilemma zu lösen gibt's nur paar Wege:

1. Andere Produkte für eine größere Zielgruppe: Diese können Elemente des Rollenspiels aufweisen, sind aber letztendlich eine ganz andere Art von Spiel: Gemeinschaftliches Erzählen, Raten oder Brettspielen mit RPG-Elementen

2. Mehr Präsenz für neue Spieler: Hier wäre das Fandom gefordert: Wenn die Rollenspieler auf die Straße gehen würden, in die Kneipen, Jugendhäuser, auf die Bierfeste, Literaturmessen und Vereinsveranstaltungen und dort offenes Spiel praktizieren würden, hätten wir von einem Tag auf den anderen neue Spieler: Rollenspieler pflanzen sich durch Verknospung fort: Erst spielt jemand mit seiner Runde und dann knospt sich einer der Spieler ab und erschafft seine eigene Runde und so fort und so weiter. In Gemeinden, die einen funktionierenden, erfolgreichen Verein haben, funktioniert das genauso.
Aber könnten nicht die Verlage nicht einfach groß Werbung schalten? Könnten sie - und damit massiv Geld verbrennen. Solange nicht die Infrastruktur zum Ausprobieren und ein Netzwerk besteht, das einen an das Spiel heranführt, würde auch die beste und tollste Werbung verpuffen: Selbst wenn Interessenten ein Buch kaufen würden, könnten sie dann erstmal überhaupt nicht spielen, weil sie keine Mitspieler hätten - und nicht wüssten, wo sie sie finden könnten...

Ein Rollenspiel braucht nunmal ein großes Netzwerk an Spielern, um erfolgreich zu sein - denn dann kann es am einfachsten neue Spieler rekrutieren...

3. Rollenspiel als Event.
Weg vom ewigen Spiel - hin zu gemütlichen Treffen, Oneshots und Kurzkampagnen. So können Leute Rollenspiel ausprobieren, ohne sich für Wochen und Monate verpflichten zu müssen...

Alle diese Wege werden von verschiedenen Verlagen und Organisationen schon teilweise gegangen - aber halt noch viel zu wenig...
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 14:03
Lyonesse schrieb:
Zitat
Wenn DSA schon verkauft werden muß, dann kann man den Rest auch vergessen. Das meine ich nicht weil ich DSA so toll finde, sondern weil es ein System war was sich gut verkaufte und wenn das nicht mehr läuft, dann läuft das RS genrell nicht mehr so, da zeichnet sich schon ein Trend ab.
Der Trend könnte aber auch sein, daß sich dieLeute umorientieren oder gar eine neue Generation Lust auf was anderes hat.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Funktionalist am 24.10.2007 | 14:07
Ein Unternehmen hat verschiedene Anreize, gewinnbringende Sektoren abzustoßen:
Es ist über schulden und Eigenkapital(z.B. Aktien)finanziert. Die aktionäre wollen hohe dividenden und einen Risikoausgleich. Höhere Verschuldung bedeutet leichterer Ausfall des unternehmens wegen hohem sculdendienstes. wenn diese Ausfallkosten aus Sicht der Investoren zu hoch werden, kann es sinnvoll sein, dass die Firma weniger lukrative Bereiche verkauft und Schulden zurückzahlt und so eine besseres Risikoprofil zu haben und gleichzeitig vllt. sogar einen höheren risikobereinigten Ertrag als vorher zu erwirtschaften.

Das heißt, es kann sein, dass der Geschäftsbereich unter einer anderen finanzierungsstruktur absolut gesund wäre...

Das alles könnte sogr bei steigenden Absatzzahlen in dem entsprechenden Geschäftsberiech sinnvoll sein.

sers,
Alex
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 14:21
Mag alles sein, aber kein Unternehmen trennt sich freiwillig von einem sehr lukrativen Bereich, insofern sehe ich bei FanPro schon eine Signalwirkung.
Nun ist DSA ja nicht vom Markt und die Produktion in dem neuen Laden läuft ja. Abgesehen davon, weiß ich ja auch nicht in wie weit Ulyssess nicht mit FanPro zusammenhängt, vielleicht war das ja ein Show Act wegen der Steuern oder so und in Wirklichkeit ist alles beim alten geblieben.
Was die Netzwerke angeht, so hat D&D das ja schon vor vielen Jahren ins Leben gerufen (RPGA oder so ähnlich bzw. die Club-Idee), aber in wie weit das erfolgreich war, weiß ich nicht. Dennoch ein lohnender Gedanke. Auch das in die Öffentlichkeit gehen und da mal probeweise spielen.
Was die vielen Produktreihen angeht, so ist TSR ja damit auch auf die Schnauze gefallen, weil die Leute trotzdem nicht mehr Geld ausgaben, sondern sich auf ihren jeweiligen Liebling spezialisierten. Hinzu kam bei D&D bzw AD&D noch, das die unterschiedlichen Produktreihen ihr System selbstständig weiterentwickelten und die Regeln auf einmal gar nicht mehr kompatibel waren. Alles schon da gewesen.
Auch das vielfach fürs Bücherregal produziert wurde, ist schon richtig.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ludovico am 24.10.2007 | 15:16
Mag alles sein, aber kein Unternehmen trennt sich freiwillig von einem sehr lukrativen Bereich, insofern sehe ich bei FanPro schon eine Signalwirkung.

Ist DSA denn lukrativ?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Monkey McPants am 24.10.2007 | 15:19
Ist DSA denn lukrativ?
Geschwige denn sehr lukrativ?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 15:32
Davon bin ich mal ausgegangen - lukrativ für Rollenspielverhältnisse.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ludovico am 24.10.2007 | 15:37
Du meinst nicht eher verbreitet, sondern wirklich lukrativ (das schließt ein, daß es ein florierendes Produkt ist, daß ordentlich Gewinn abwirft)?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 15:45
Verbreitet schließt doch lukrativ ein, hoffe ich. Ich meine das DSA schon Gewinn abwirft und zwar so viel, daß es einen kleinen fest angestellten Mitarbeiterstamm gibt und einige Freelancer, eben wie bei einem ganz normalen kleinen Verlag. Ob jetzt die Besitzer der Hauptanteile Millionäre sind oder nicht, weiß ich nicht, es würde mich aber nicht verwundern wenn es so wäre, denn das Ding läuft seit über 20 Jahren recht erfolgreich.
Bei D&D ist das natürlich schon einige Nummern größer, schließlich hatte TSR früher über 300 Angestellte, wie das heute bei Wizards ist, kann ich nicht sagen. Eine kleine Klitsche ist der Laden jedenfalls mit Sicherheit nicht.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ludovico am 24.10.2007 | 15:51
Verbreitet schließt doch lukrativ ein, hoffe ich.

Verbreitet bedeutet nur, daß es viel gespielt wird, aber ob es auch Gewinn macht... Innerbetriebliche Performance spielt eine ziemlich große Rolle bei so etwas.
Wenn DSA ordentlich Gewinn machen würde, hätten wir in den letzten Jahren einen stärkeren Ausbau der Sparte gesehen und wesentlich mehr Nebenprodukte in Form von Brett- und Computerspielen.
Die letzten Computerspiele sind mittlerweile über ein Jahrzehnt alt.

Ich will damit sagen, daß sich Fanpro weitere Standbeine gebaut hätte (nicht allein wegen der Risikostreuung, sondern auch um in profitablere Märkte vorzustoßen) wie Wizard und den Markennamen DSA genutzt hätte, um diese zu boosten. Klar, gab es da einige Anläufe wie die Drachenjäger von Xorlosch, aber so richtig viel war das nicht.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 15:58
Natürlich kann ich auch völlig auf dem falschen Dampfer sein. Der Materialausstoss war jedoch immer recht konstant, was Abenteuer, Landbeschreibungen und Regeln anbelangt. Dann gibt es seit Mitte der 90er die erfolgreiche Roman-Reihe mit was weiß ich wievielen Ausgaben (bestimmt über Hundert). Schließlich kam noch die Produkterweiterung mit Myranor, die aber wohl nicht so einschlug, weil es den Massengeschmack nicht traf. Außerdem ist doch ein Computerspiel in der Pipeline, oder wurde das gestrichen?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Cagliostro am 24.10.2007 | 16:03
Genau deshalb, weil Romane nunmal mehr abwerfen. Und es ist eben besser sich auf eines zu  konzentrieren.
Mit dem Geld gehen halt irgendwann die Prinzipien Flöten. Das Fanpro DSA nicht mehr macht, heisst nicht, das es keinen Gewinn mehr abwirft, sondern nur das es weniger Gewinn abwirft, als Romane. Und das verwundert mich nicht wirklich.

Muss alles nicht stimmen. Es kann auch einfach sein, dass DSA am meisten Wert war und FanPro dringend viel Geld brauchte

Gruß
bernd
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 16:05
eben, Romane sind doch Nebenprodukte von DSA und offenbar sind diese lukrativ.
Bei PC spielen gibts demnächst Drakensang. Als das angekündigt wurde, dachte ich schon Fanpro bläst zum Großangriff.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 16:15
eben, Romane sind doch Nebenprodukte von DSA und offenbar sind diese lukrativ.
Diese beahlten sie ja auch.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ludovico am 24.10.2007 | 16:24
Natürlich kann ich auch völlig auf dem falschen Dampfer sein. Der Materialausstoss war jedoch immer recht konstant, was Abenteuer, Landbeschreibungen und Regeln anbelangt.

Der Materialausstoß blieb konstant, was eher auf Stagnation schließen läßt. Desweiteren ist unklar, wieviel produziertes Material in den Lagern Fanpros oder in den Regalen von Fantasy-Läden verstaubt, was im Endeffekt Kosten bedeutet (Lagerkosten und Abschreibungen auf die Produkte).

Zitat
Dann gibt es seit Mitte der 90er die erfolgreiche Roman-Reihe mit was weiß ich wievielen Ausgaben (bestimmt über Hundert).

Ist wieder die Frage, wie erfolgreich die Roman-Reihe ist, aber ich gebe zu, daß dies ein Standbein ist... aber bloß ein Standbein und Drakensang... wie lange ist das Spiel schon im Gespräch? Schon seit Jahren und trotzdem hört man kaum was Neues. Ich glaube, daß es bald eingestellt wird.

Zitat
Schließlich kam noch die Produkterweiterung mit Myranor, die aber wohl nicht so einschlug, weil es den Massengeschmack nicht traf.


Und somit eher einen Kostenfaktor darstellt. Ein Produkt, daß sich als Flop erweist, ist für eine Klitsche wie Fanpro eine kleine Katastrophe. Da hat man Entwicklungskosten und auch die Produktionskosten. Wenn die nicht zumindest drin sind, ist das nicht so schön.

Persönlich hege ich starke Zweifel an dem kommerziellen Erfolg DSAs, bin da aber auch der Ansicht, daß dies vor allem an der innerbetrieblichen Performance von Fanpro liegt.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Teclador am 24.10.2007 | 16:28
@Ludo:

Zu Drakensang: Es gab auf der letzten NorCon nen Ingame Trailer. Von daher scheint es schon voran zu kommen. Ob das Spiel was taugt und (was davon fast schon unabhängig ist) ob es ein Erfolg wird steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

EDIT: Video (http://www.youtube.com/watch?v=Ff-9xxOV9B8)
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 16:31
@Ludo: hast du die Entwicklung von Drakensang verfolgt? es wurde erst vor wenigen Jahren angekündigt, es kamen in großen Abständen Infos und soll jetzt 2008 rauskommen.

Ich seh es auf einer Stufe mit Gothic.

neue Rollenspieler wird es sicher nicht holen.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Arkam am 24.10.2007 | 16:33
Hallo zusammen,

ich denke Mal zur Zeit kriselt es etwas was das Rollenspiel angeht weil diverse Faktoren zusammen kommen.

Die alten Hasen mit 20+ Jahren Rollenspielerfahrung haben so langsam alles gesehen und lassen sich nur noch selten hinter dem Ofen hervorlocken.
Wer jetzt noch aktiv spielt hat seine Runde und meistens auch seine Systeme gefunden. Da ist der Bedarf an neuem gering und eigentlich auch kein Firmensupport mehr notwendig.
Der Wunsch nach Retrosystemen, Paranoia, Traveller etc. entspringt meiner Ansicht nach eher dem Wunsch sich Kindheits- oder Teenagerwünsche zu erfüllen und selten wirklichem Interesse am Spiel.

Nach 20+ Jahren Entwicklung kommen natürlich ausführliche Regel- und vor allen auch Hintergrundbände zustande. Das schreckt dann von der reinen Fülle des Materials und wohl manchmal auch vom Preis her ab.
Das Risiko ein wirklich neues System heraus zu bringen wollen die "größeren" Verlage wohl nicht eingehen. Also versucht man die vorhandenen Regeln anzupassen. Neben D&D / D20 hat uns dieser Trend ja auch eine neue Midgardausgabe, die neue World of Darkness, das neue Warhammer RPG und DSA 4 bescherrt.
Das führt aber dazu das Altspieler meistens über die neuen meist vereinfachten Versionen die Nase rümpfen und sie zur Seite legen. - Anmerkung ich weiß das DSA 4 nicht einfacher und D&D / D20 nicht ignoriert wurde aber ich meine der Trend läßt sich schon ausmachen.

Der Mut für ein tatsächlich neues Regeldesign fehlt. Zudem scheint man der Meinung zu sein man müsse die Spieler über Hintergrundmaterial und Zusatzregeln bei der Stange halten. Über kurz oder lang landen aber auch am Anfang schlanke Systeme wieder beim Umfang der Altsysteme.

Sinnvoller wäre aus meiner Sich die Unterstützung durch gut ausgearbeitete Abenteuer. Denn so würde man endlich die Spielleiter wirklich unterstützen. Zudem läßt sich so auch eher ein Ziel, beende das Abenteuer, für die Spieler ausmachen. Denn gerade für Anfänger ist die langjährige Ewigkampagne nichts um ein Spiel zu beurteilen.

Ich denke das man sich viele Dinge vom erfolgreichen Pen&Paper Ableger dem Computerrollenspiel abschauen könnte.
Trgkraft etwa nicht mehr in kg abzurechnen sondern in freien Feldern macht vieles einfacher. Tragkraft nicht an realen Gegebenheiten sondern an spielerischen auszumachen ist ein interessanter Ansatz. Wenn ich eben 300 Tagesportionen brauche so kann ich die auch mit mir herumschleppen.
Waffen unterscheiden nicht nach x verschiedenen Typen sondern nach den Boni die sie bringen. Das gleiche gilt auch für Rüstungen. Ausrüstung ist für konkrete Aufgaben gut. Das heißt alles hat tatsächlich auch einen spieltechnischen Sinn. Ansatzweise findet man das ja schon bei D&D. Es gibt Ausrüstungspakete die einem eben einen festen Bonus bringen. Das verhindert Diskussionen mit dem Spielleiter und reduziert die Verwaltung von Ausrüstungslisten erheblich.
Meiner Ansicht nach könnte es sowohl dem Pen&Paper RPG als auch dem Computerrollenspiel nur gut tun von einander zu lernen.

Wenn man neue Leute erreichen will braucht man die Möglichkeit ein Produkt außerhalb seiner Nische bekannt zu machen. Wie wäre es etwa mit den Regeln für das Pen&Paper Rollenspiel als PDF Beilage zum Computerrollenspiel?
Oder dem Pen&Paper Rollenspiel neben den Romanen?
Das erfordert aber aus meiner Sicht auch einen größeren Konzern der sich mit solchen Wünschen bei den Händlern durchsetzen kann.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ludovico am 24.10.2007 | 16:35
Nun, es gibt einen Haufen Computerspiele da draußen, die zwar Trailer bekamen, aber dann entweder eingestellt wurden oder aber zu spät auf den Markt kamen, so daß die Grafik etc. schon wieder veraltet war, was dazu führte, daß sie floppten (die Grafik in dem verlinkten Trailer ist auch nicht wirklich gut).

Ich glaube erst daran, daß Drakensang ein Erfolg wird, wenn es draußen ist.
Das Spiel braucht immerhin länger als Stalker brauchte und das hat echt was zu heißen.

Und ja, ich hab, wenn ich über den Namen gestolpert bin, zumindest mal nachgesehen, wie der Entwicklungsstand ist.

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 16:36
Dann frage ich doch mal umgekehrt, was sollte sich denn besser verkaufen als D&D oder DSA?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Ludovico am 24.10.2007 | 16:46
Ich denke, daß sich D&D gut verkauft, wobei ich das RPG auch mittlerweile bei WotC nicht mehr als Kerngeschäft betrachte, sondern eher als Prestigeprodukt oder vielleicht auch als sogenannte Cash Cow, aber DSA... Die Romane reißen vielleicht was raus, aber das Rollenspiel...
Für ein Rollenspiel verkauft es sich sicher gut, aber für ein Produkt, daß für Einkommen und den Erhalt einer Firma sorgen soll, stelle ich seinen Nutzen in Frage.

Wie ich bereits öfters schrieb, ist das Problem, daß einfach von den Firmen keine neuen Rollenspieler geworben werden, weil Werbung und Public Relations von den meisten (Ausnahmen wie WotC bestätigen die Regel) etwas ist, was anderen passiert.

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Mondbuchstaben am 24.10.2007 | 16:57
1. Also das der Hase alleine in Amerika läuft will ich nicht so recht glauben, es ist nur so das wir dank starkem Fokus auf die USA kaum was außer DE und USA sehen.
Ich kenn mich jetzt da nicht wirklich soo super aus, aber ich weis das man in Japan heute mit RPG ins Fernsehen kommen kann, selbst wenn man nicht Sword World ist.
Night Wizard (http://en.wikipedia.org/wiki/Night_Wizard!)

Also sind die so bekloppt und bringen rpg-Serien ins fernsehen. Naja, ist halt bei uns schwer denkbar, wobei ich das Nachmittagsprogramm in Deutschland nicht verteidigungswürdig finde... Allerdings ist die Praxis von "Werbeserien" in Japan ja Gang und gebe (Pokémon, YO-gi-Oh, Beyblade oder so), wobei es eher kombinierte Produkte sind. Serie+Spiel, um den Kunden vollständig mit den gewünschten Reizen zu versorgen.
Halte ich für sehr geschickt.

Marktwirtschaftlich gesehen sicher, aber das funktioniert doch nur mit Trendprodukten. In Japan ist eifnach alles Trendfähig, weil... Ja, wieß ich nciht warum, aber es scheint halt so zu sein.
Bei uns sieht das aber anders aus. Ich habe es nicht als echte Bereicherung für den RPG Markt empfunden, als es diesen Boom vor 6-7 Jahren gab.
Ich mag das Nischendasein des RPG.

In Japan haben P&P Rollenspiele, die dort explizit TTRPG heißen (= Table Top Role Playing Games, denn unter "RPG" versteht jeder Japaner ein Konsolenspiel à la Final Fantasy) ein noch viel stärkeres Nischendasein.

Wenn Night Wizard es ins japanische TV geschafft hat, dann nicht, weil es ein bekanntes Rollenspiel ist und auf eine große Spielerschar schauen kann. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. Nein, wahrscheinlich ist jemandem aus einem Animationsstudio das Regelbuch in die Hände gefallen und das Setting hat überzeugt. Kein Wunder, behandelt es doch ein Genre, das es in werweißwievielfacher Ausführung schon gegeben hat und in der japanischen TV und Anime-Landschaft absolut üblich ist: Urban Fantasy à la Harry Potter/Buffy/Angel, mal kitschig wie in Magister Negi Magi, mal ernst wie in Fate/Stay Night, mal geschmacklos wie in Urotsukidoji.

Was trotz allem erstaunlich ist: Die handwerkliche Qualität der Rollenspielprodukte straft die Größe (oder Kleinheit) des japanischen Rollenspielmarktes Lügen. Viele Bücher sind hervorragend illustriert (glücklich, wer in einem Land Verleger ist, in dem fast jeder einen Hobby-Manga-Zeichner kennt) und gestaltet.
Aber der Markt ist einfach anders beschaffen. Wie bei den Mangas ist die thematische Bandbreite größer und die Art der verkaufbaren Produkte ist eine andere (Stichwort "Replays", Actual Play-artige Nacherzählungen von Spielrunden, die ganze Regalmeter füllen - aus so einer frühen Replay-Reihe ist Record of Lodoss War entstanden).

Um auf Stefan G. zurückzukommen - in Japan läuft der Hase nicht unbedingt. Dort gibt es zwei Handvoll enorm engagierter Fans, aber von einer Rollenspiel"industrie" sind die genau so weit entfernt wie wir.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 17:07
@Arkam: schon damals in Baldurs Gate lagen beschreibungen zu RPG und Regeln von AD&D bei.
und irgendwo her hab ich auch ein Einsteigerheftchen mit Abenteuer für D&D, ich glaube aus dem Brettspiel.

Ich will mich ehrlich gesagt nicht mehr auf die Verlage verlassen. Classic Battlech hat sich allein durch Fanarbeit auch super über Wasser gehalten als FASA dicht gemacht hat, bis sie eine neues zuhause gefunden haben.

Mich würde interessieren: Was kann man (wir) denn als Einzelner oder als kleine Gemeinschaft tun?
Sollte man sowas wie offizielle Aufkleber und Buttons verteilen oder sie anpappen? (siehe Go-Play).
Vielleicht schwarze Brettanhänge an Unis?
Vielleicht sowas wie ne Spendenkasse für Flyer.
...
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Vanis am 24.10.2007 | 17:14
Mich würde interessieren: Was kann man (wir) denn als Einzelner oder als kleine Gemeinschaft tun?
Sollte man sowas wie offizielle Aufkleber und Buttons verteilen oder sie anpappen? (siehe Go-Play).
Vielleicht schwarze Brettanhänge an Unis?
Vielleicht sowas wie ne Spendenkasse für Flyer.
...

Wenn man will, dass sich ein Verlag eines Rollenspiels annimmt, muss man diesem Verlag zeigen, dass sich damit Geld verdienen lässt. Es ist halt so wie mit Romanen. Von den zich eingesendeten Manuskripten wird nur das Eine auch wirklich veröffentlich. Rechne das dann auf den Rollenspielmarkt runter.

Eine andere Möglichkeit sehe ich im Internet. Viele Fanproduktionen sind doch echt super. Ist das Interesse groß genug und der Einsatz der Leute dahinter passt, kann das ja auch in den Druck gehen. Der Markt reguliert sich nunmal selbst.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 17:16
Mich würde interessieren: Was kann man (wir) denn als Einzelner oder als kleine Gemeinschaft tun?
Cons veranstalten, sich auf Cons vor allem an neulinge Wenden, in Gemeindehäusern fragen, ob man bei deren Jugendgruppen sowas präsentieren kann...
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Cagliostro am 24.10.2007 | 17:23
Meiner Meinung nach wäre ein RPG-Verein notwendig. Einer, der neue Wege geht, der jung ist, der dynamisch ist, der die Leute da abholt wo sie stehen. Der gerade auch hilft, "vor Ort" was auf zu bauen. "Überverlaglich", aber mit Unterstützung von Verlagen.

Support-Teams sind auch wichtig, aber als Verein kann man was nichtkommerzielles organisieren und dann einzelne Support-Teams ins Boot holen, sieht besser aus und fördert auch mehr die allgemeine RPG-Entwicklung.

Klingt verrückt, wenn man bedenkt, dass der ADRV gerade seine Pforten schließt. Der ADRV ist tot, lang lebe der DRV ;)

Gruß
Bernd
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 17:39
Vanis schrieb:
Zitat
Wenn man will, dass sich ein Verlag eines Rollenspiels annimmt, muss man diesem Verlag zeigen, dass sich damit Geld verdienen lässt. Es ist halt so wie mit Romanen. Von den zich eingesendeten Manuskripten wird nur das Eine auch wirklich veröffentlich. Rechne das dann auf den Rollenspielmarkt runter.
Ich will nicht, daß sie sich eines annehmen. Wenn sie nichts ändern wollen können sie meinetwegen verrecken.
Ich meine eine selbsterhaltendes Hobby.
Ist es denn verboten wenn man anfängt selbstgemachte Aufkleber benutzt oder Runden oder Flyer zu D&D anbietet? Gibts da etwa auch Lizenzen für?

@Thalamus: meinst du RPG Cons? finde ich persönlich zu abgeschottet. Genau so wie das Internet, bekommt doch keiner mit.
die RPC ist natürlich ein guter Start gewesen (wenn ich an die ganzen Unkenrufe wegen unprofessionalität vor dem Start denke...).

ich habe keine Erfahrung mit Vereinen, ein ganz neuer Vereinsansatz wär natürlich toll.

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.10.2007 | 17:51
Vereine klingt wie eine gute Idee, nur da brauch es echt jemanden, der sich damit auskennt.
Vielleicht muss man ja gar nicht unbedingt die Verlage mit ins Boot holen; vielleicht kommt man durch ein wenig social networking auch noch an andere Träger / Unterstützer ran:

- Schulen
- Jugendämter
- Geschäfte (nicht nur Rollenspiel - und Buchläden, sondern alles, was auf die  Zielgruppe bezogen ist)
- Kirchen
- Sportvereine
- Drogenberatungsstellen
 fällt euch noch mehr ein?
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Jestocost am 24.10.2007 | 17:59
Und schon fängt wieder die Suche nach irgendwelchen Oberstrukturen an... Aber das bringt nix. Das einzige was gegen die deutsche Krankheit des Debatierens und Wolkenschlösserbauens hilft ist dieses: Machen. Tun. Handeln.

Und zwar direkt vor Ort. Ruft den nächsten Veranstaltungsort bei euch in der Nähe an und sagt, dass ihr da was machen wollt. Oder die lustige Mittelalterkneipe um die Ecke. Schaltet eine Anzeige im Stadtmagazin, sorgt für Mundpropaganda, geht an die Schulen.. Wenn ihr Kontakte zu irgendwelchen lokalen Multiplikatoren habt, dann nutzt sie...

Da braucht es keine Pläne, sondern nur Entschlossenheit und Durchhaltevermögen (im übrigen das gleiche, was man als Rollenspielmacher auch braucht...). Denn am Anfang wird erstmal nix passieren.. Sowas braucht seine Zeit... Aber irgendwann kommen dann Leute...

Wenn ihr es macht, werden sie kommen...
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.10.2007 | 18:07
. Wenn ihr Kontakte zu irgendwelchen lokalen Multiplikatoren habt, dann nutzt sie...

Exakt das wollte Oger sagen.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Maarzan am 24.10.2007 | 18:08
Wenn ihr es macht, werden sie kommen...

Wenn ich mir die Cons so ansehe, sind die meisten, insbesonders die kleinen lokalen, auch immer schlechter besucht, Vereine und öffentliche Treffs geben auf oder verhutzeln auf Einzelrundenniveau.

Irgendwas müssen die dann ja falsch machen, insbesondere wo sie ja schon einmal größer waren.

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 18:17
Rollenspiel ist halt kein Fußball, ob das je ein Massenphänomen wird ist fraglich. Man kann halt nicht zurück in die 70er oder 80er (in Deutschland) springen, wo die Spielidee revolutionär neu war. Gary Gygax hatte D&D auch Avalon Hill angeboten, aber die meinten, das ein Spiel wo es keinen Gewinner gibt kein Erfolg sein kann.
Mag ja sein, daß sich viele Leute das mal anschauen und spielen, wenn man sie dazu animiert, aber die Zahl der Spieler die regelmäßig jahrelang spielen ist eben nicht so groß, was bei der Komplexität des Spielprinzips auch eigentlich kein Wunder ist, denn RS kann man nicht mal eben so spielen. Klar kann man mit einem total primitiven System spielen, aber wem genügt das schon auf die Dauer.
Es stimmt schon, der Mark reguliert sich selbst und wenn das mit dem RS wirklich mal nicht mehr läuft - c'est la vie.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Stefan G. am 24.10.2007 | 18:21

Um auf Stefan G. zurückzukommen - in Japan läuft der Hase nicht unbedingt. Dort gibt es zwei Handvoll enorm engagierter Fans, aber von einer Rollenspiel"industrie" sind die genau so weit entfernt wie wir.


Ich hab ja selbst geschrieben, dass ich mich da auch nicht so gut auskenne, und meinte damit, dass ich eher weis was es so für Produkte gibt, aber weniger Ahnung davon habe was und wer nun tatsächlich spielt.

Ich finde nur eben ein paar Dinge am japanischen Markt sehr bemerkenswert, eben unter anderem das es sowas wie den Night Wizard Anime gibt( der wohl zu guten teilen erst durch die CDs mit Goto Yuko möglich wurde) oder aber auch das es dort echte Einsteigersysteme gibt (Arianrod kostet das Grundregelwerk 800Yen= ca. 5€ und ist ein tatsächlich voll spielbares System für das es auch Supplements gibt die sich dann in der üblichen Preisklasse bewegen). Gibts denn sowas in den USA?

Ansonsten würde mich generell mal interessieren wies denn sonst so im Ausland läuft, wenn man so in deutschen Foren liest, dann ists ja immer so, dass in DE der Untergang kurz bevor steht, in den USA jeder Depp sein Rollespiel rausbringen kann und Wizards mit DND sogar garnicht so schlecht fahren und von Rest der Welt hört man garnichts, als würde da nicht gespielt werden.

Und was den TRPG Begriff angeht, glaube ich sagt das alleine nicht viel aus, ich glaube das die meisten Leute auf der Straße wenn man ihnen was von Rollenspiel erzählt sowohl hier als auch in den USA erstmal entweder an Diablo 2, WoW, etc. oder an sexuelle Praktiken denken.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Falcon am 24.10.2007 | 18:21
Vom Ziel des Massenphänomens spricht bei so einem Verein sicher keiner. Würd aber nicht kopflos daran gehen. Jetzt alleine(!) auf die Strasse zu rennen und "RPG" zu schreien nur um etwas zu MACHEN, macht vielleicht ein paar Leute aufmerksam (verschafft mir hier aber sicher auch ein paar Kratzer im Auto) aber meine Zeit ist auch begrenzt, dann lieber effektiver.

@revolutionär neue Idee. Dann muss man es den Leuten eben als revolutionär neu verkaufen. Jetzt gerade aufgetaucht. RPGs kennt doch eh kein Schwein.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 18:33
Und wenn P&P RS mal in den Medien auftauchte, dann meistens als so eine obskure, okkulte und gewalttätige Kiste. Gut, in den letzten Jahren nicht mehr, da waren die Beiträge fast immer positiv, aber es gab da schon einige Kracher in den 90ern.
Kürzlich gab es aber mal einen Beitrag über Onlinespielsucht in einer Talk-Show im öffentlich-rechtlichen TV, moderiert von dieser Alles-wird-gut-Tante. Da wurde ein WoW-Spieler, der keinem etwas Böses getan hatte und der richtig happy mit seinem Hobby war, mal eben so zum Vollidioten abgestempelt und das von einem angeblich seriösen Suchtklinikleiter. Ein anderer junger Mann, der dem Online-RPG abgeschworen und seinen PC deshalb zu Schrott verarbeitet hatte, wurde nach seiner 'Läuterung' wieder im Kreis der 'vernünftigen' Leute begrüßt. Das waren wieder Schläge ins RPG-Kontor. Echt der Hammer, was die Affen vom Fernsehen sich manchmal rausnehmen. Ich frage mich nur, was Kardinal Meisner für eine Haltung zum P&P hat.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.10.2007 | 18:39
Oger sagt nur:
Dies war Barbara Eligmann, und ich bin Explosiv.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Vanis am 24.10.2007 | 18:48
Mit Jugendhäusern hab ich ganz gute Erfahungen gemacht. Bei mir im Ort hat sich ein Rollenspiel-Table Top-Fantasy Verein gegründet, der die Räumlichkeiten eben eines solchen Jugendhauses mitbenutzt. Hatte in den letzten Jahren den Eindruck, dass der Verein immer mehr Zulauf bekommen hat. Hinzu kommt, dass der Vereinsgründer in der ortsansässigen Buchhandlung arbeitet und da seit Jahrzehnten (mich hat er vor ca. 15 Jahren zum Rollenspiel gebracht) als Kommunikator wirkt.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Bombshell am 24.10.2007 | 19:08
Hallo,

ich würde gern mal wissen woher Lyonesse ihre/seine Informationen bezieht, denn:

Das Abstoßen von DSA seitens FanPro, also das wohl lukrativste (sollte man meinen) deutsche RS, hat mir wirklich einen kleinen Schock versetzt. Warum sollten die das verkaufen, wenn es brummen würde?

Fanpro kann DSA gar nicht verkaufen und hat es auch nicht verkauft. Die Rechte von DSA liegen bei einer 4-köpfigen Erbengemeinschaft, die Lizenzen vergibt. Ein Kopf der Erbengemeinschaft ist zufällig in Personalunion mit dem Chef von Fanpro (Werner Fuchs für alle die es noch nicht erraten haben), was wohl ein förderlicher Grund für die Vergabe einer Lizenz an Fanpro war. Daraus folgt, dass Fanpro ihre Lizenz für das DSA-Rollenspiel (und auch Shadowrun) nicht verlängert haben und Ulisses sie nun erworben hat.

Ich meine das DSA schon Gewinn abwirft und zwar so viel, daß es einen kleinen fest angestellten Mitarbeiterstamm gibt und einige Freelancer, eben wie bei einem ganz normalen kleinen Verlag.

Sie haben 2 feste Mitarbeiter und es sind bei Ulisses die selben wie bei Fanpro und das ist auch der Grund, warum ich kein Potenzial für Veränderungen im Regelsystem sehe.

MfG

Stefan
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Cagliostro am 24.10.2007 | 19:10
Und schon fängt wieder die Suche nach irgendwelchen Oberstrukturen an... Aber das bringt nix. Das einzige was gegen die deutsche Krankheit des Debatierens und Wolkenschlösserbauens hilft ist dieses: Machen. Tun. Handeln.

Mach ich. Mit und ohne Verein ;) Auch wenn Du nicht komplett unrechst hast, hast Du eben auch nicht recht ;) Du bist in einem Forum, da wird oft debattiert. Und Wolkenschlösserbauen kann man fast immer vorwerfen.

Ich werde 2008 wohl abseits von Vereinsstrukturen vor Ort mehr machen.

Und es muss ja nicht immer ein "eV" sein. Aber für viele Dinge ist eine etwas festere Struktur nun einmal sinnvoll. Und wenn der Verein nur seinen Namen dafür hergibt und das Veranstaltungsrisiko übernimmt. Nicht jeder muss ja dann selbst im Verein sein. Ich war froh, dass die GFR z.B. das Risiko für den ersten P&P-Con in Leverkusen übernommen hat.

Zitat
Und zwar direkt vor Ort. Ruft den nächsten Veranstaltungsort bei euch in der Nähe an und sagt, dass ihr da was machen wollt. Oder die lustige Mittelalterkneipe um die Ecke. Schaltet eine Anzeige im Stadtmagazin, sorgt für Mundpropaganda, geht an die Schulen.. Wenn ihr Kontakte zu irgendwelchen lokalen Multiplikatoren habt, dann nutzt sie...

5 Mann in einer Kneipe sind ein guter Anfang. Aber Vereinsleute haben oft halt mehr einen Draht zur Einbindung neuer Leute (oder sollten es haben ...). Sitzen einfach 5 Leute rum und quatschen, passiert es oft, dass sich niemand um Neulinge kümmert (warum ich, unterhalte mich doch gerade so schön...)

Zitat
Da braucht es keine Pläne, sondern nur Entschlossenheit und Durchhaltevermögen (im übrigen das gleiche, was man als Rollenspielmacher auch braucht...). Denn am Anfang wird erstmal nix passieren.. Sowas braucht seine Zeit... Aber irgendwann kommen dann Leute...

Wenn ihr es macht, werden sie kommen...

Schön gesprochen, aber nur halbwahr. Warum nicht von Erfahrungen anderer profitieren? Warum sich nicht gegenseitig helfen? Da ist ein Club, Verein oder was auch immer praktisch. Gerade auch im Kontakt mit Presse, Ämtern, anderen Vereinen.

Gruß
Bernd
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 19:11
Meine Informationen zu DSA beruhen auf reiner Spekulation, hoffe das ist kein Problem.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Jestocost am 24.10.2007 | 19:37
Nanoc hat schon Recht - wenn man was macht, ist es auf jeden Fall gut, die Erfahrungen anderer zu nutzen und auch bestehende Strukturen einzubinden (z.B. eben dieses Forum). Man muss ja nicht im Vakuum arbeiten.

Ich habe auch ähnliche Erfahrungen wie Vanis gemacht: Sind ein paar Leute in einer Gemeinde aktiv, dann boomt da auch das Rollenspiel - unser Hobby ist letztendlich in erster Linie eine soziale Aktivität - und die gedeiht dort, wo Leute aktiv mit ihrem Hobby am sozialen Geschehen teilhaben.

Ich denke, dass wir mit dem Rollenspiel aus dieser Privatnische raus müssen - und Interessenten viel stärker die Möglichkeit geben müssen, einfach mal reinzuschnuppern (bzw. eher die Casual Players ansprechen) - und so die Einstiegshürde ins Hobby senken. Dann würde da schon einiges passieren.

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 20:42
@Thalamus: meinst du RPG Cons? finde ich persönlich zu abgeschottet. Genau so wie das Internet, bekommt doch keiner mit.
die RPC ist natürlich ein guter Start gewesen (wenn ich an die ganzen Unkenrufe wegen unprofessionalität vor dem Start denke...).
Ja, mitunter. Wir machen z.B. eine Spielecon, statt einer Rollenspielcon. Es geht explizit um Gesellschaftsspiele allgemein.
Natürlich domineren die RPGs aufgrund unserer Orgazusammensetzung, aber wir sind immer darauf bedacht, das auch andere Spiele angeboten werden. Über sowas wie Magicturniere und Brettspielturniere locken wir dann auch nciht-RPGler an, und versuchen die dann zu Indoktrinieren  >:D
Hat bisher ganz gute Erfolge gezeigt. Wir können auf eine Aquirierungen zurückblicken, und das ist für eine Kleinstadt wie unsere schon einiges.

Wir haben auch schon mit einer ganze Konfirmantengruppe gespielt, und das hat denen Sichtlich Spaß gemacht. Aber letztendlich bleibt das alte RPG-Problem - Zu Aufwendig - Zu viel Aufmerksamkeitskosten.
Deshalb wird Rollenspiel immer nur etwas für eine kleine Schicht von Leuten sein, davon bin ich fest überzeugt. Und IMHO kann man das Hobby besser "vermarkten" wenn man sich diesen Umstand bewußt macht, und nciht versucht aus D&D ein WoW zu machen.
Wenn du einem Neuling das Rollenspiel zeigst, dann zeig es ihm so, als würde es sein erstes und letztes Spiel sein, denn in 97% aller Fälle ist das auch so.

Ein Verein, ist ein guter Anfang. Ich habe die Deutsche RPGAZeit damals mitgemacht, und so ein Organisiertes backend kann einiges erleichtern, und auch interessanter machen. Menschen, gerade Jugendliche sind eben auch gerne "Teil von irgendwas".
Ich habe dadurch eine Menge Rollenspieler kennengelernt, und daraus sind dann auch wieder einige Projekte hervorgegangen.
Ich wäre z.B. niemals 700km in den Süden gefahre, um 1,5 Tage Rollenspiel zu spielen, wenn ich nciht die garantie einer RPGA-Organisation dahinter gehabt hätte, dass das auch lohnt.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 24.10.2007 | 21:06
@ Thalamus: Hat es RPGA denn auch in Deutschland gegeben? Ich kann mich nur an alte deutsche Module aus der Grabbelkiste erinnern, wo dann noch ein Formular drin war was man abschicken konnte zur Gründung eines offiziellen D&D Clubs, inklusive Angaben über den Präsidenten und den Schatzmeister, plus Eintragung in die Drachenrolle. War wohl ein offizielles Club-Verzeichnis, aber aus irgendeinem Grund fand ich den Begriff Drachenrolle immer spannend.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.10.2007 | 21:17
@ Thalamus: Hat es RPGA denn auch in Deutschland gegeben?
Die RPGA als Deutsches netzwerk hat es von (lass mich lügen) 1999 - 2001/02 gegeben.
Als Amigo AD&D übernommen haben, haben sie auch ein DeutschesRPGA-Netzwerk gegründet. Kurz nach Umstellung auf D&D war es den Bossen von Amigo aber scheinbar zu teuer, und sie haben es wieder gecancelt.
Es gab sogar 4 Deutsche Ausgaben der Mitgliederzeitschrift.
Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Mondbuchstaben am 25.10.2007 | 12:03
Die RPGA als Deutsches netzwerk hat es von (lass mich lügen) 1999 - 2001/02 gegeben.
Als Amigo AD&D übernommen haben, haben sie auch ein DeutschesRPGA-Netzwerk gegründet. Kurz nach Umstellung auf D&D war es den Bossen von Amigo aber scheinbar zu teuer, und sie haben es wieder gecancelt.
Es gab sogar 4 Deutsche Ausgaben der Mitgliederzeitschrift.

Dem kann ich hinzufügen:

Zwischen dem FSV-organisierten D&D-Bund (der wohl mehr eine Adressensammlung als alles andere war) und Amigos professionell betriebenem RPGA Netzwerk gab es von Seiten TSRs schon einmal den Versuch einer Betreuung ausländischer Spieler/Mitglieder. TSR hatte USA-weit so genannte Regional Directors eingesetzt, die als Vermittler/Ansprechpartner für lokale Con-Organisatoren dienten, die offizielle RPGA-Turniere anbieten wollten. England war auch unter einer Handvoll RDs aufgeteilt, andere Länder bekamen ebenfalls einen RD, wenn es denn einen Dummen gab, der sich aus den Rängen der RPGA-Mitglieder rekrutieren ließ.
Ich weiß, wovon ich spreche, denn für Deutschland war ich dieser Dumme...

Das RPGA Network war für TSR als sich selbst tragendes Nullsummenspiel gedacht. TSR hatte 2-4 festangestellte Leute, die in Lake Geneva für den Polyhedron und die Con-Abenteuer (Living City und Tournaments) zuständig waren. (Skip Williams hat sich dort als Stellvertreter von Leiterin Jean Rabe seine ersten Meriten erworben, bis er sich in die schreibenden Ränge TSRs wegbeworben hat.)
Da das RPGA kein Einkommen außer den Mitgliedsbeiträgen hatte, und diese Beiträge schon für den Druck und Versand des Polyhedrons draufgingen, war das Network auf eine andere Einkommensquelle angewiesen: Die Turnierabenteuer, die unter AD&D-Spielern einen relativ guten Ruf hatten, bekamen die Con-Organisatoren nicht umsonst. Das Recht, ein solches Abenteuer leiten zu dürfen, mussten sie mit klingender Münze bezahlen. Die Gegenleistung war aber entsprechend:
Der Con bekam ein bei TSR mehrfach getestetes Abenteuer, dem ein Nimbus des Offiziellen anhaftete.
Es wurde auch darauf geachtet, dass kein Abenteuer in einer Region doppelt "verkauft"/angeboten wurde. Als Con-Besucher konnte man sich also darauf verlassen, ein frisches Abenteuer zu bekommen.

In den USA, wo ein offizielles AD&D Turnier gleich ein Plus an Besucherzahlen für einen Con bedeutete, lief dieses Prinzip gut. In Deutschland, wo es immer mehr DSA- und Shadowrun-Runden als AD&D-Interessenten gab, wollte kein Con-Organisator Geld für eine so genannte offizielle Runde bezahlen. (In Deutschland hatten damals die GFR und der 252 dank ihrer Grundregeln sowieso große Bauchschmerzen, wenn es um kommerzielle Interessen auf ihren Cons ging... "TSR soll doch froh sein, dass sie unsere Cons als Darstellungsfläche benutzen können, dafür bezahlen wir doch nicht noch!")
Als Ergebnis gab es in meiner "Dienstzeit" als Regional Director auch nur eine Handvoll Cons, auf denen offizielle Turniere angeboten wurden: FRON, H spielt!, EARTH. Die Teilnehmerzahlen waren aber unterirdisch schlecht, denn einerseits war das Interesse an AD&D nicht sonderlich groß, und zu allem Überfluss lehnten viele der bestehenden AD&D-Spieler den Turnier-Gedanken aus vollem Herzen ab 1.
TSR war das alles ziemlich egal, sie haben da wenig Handlungsbedarf gesehen.
Auch sonst hat TSR mehr Steine in den Weg gelegt als eine vernünftige Betreuung deutscher Mitglieder zu erlauben. Ein regelmäßiger deutscher Newsletter (zusätzlich zum Polyhedron) war nicht erlaubt, da TSR ja keine Kontrolle über den Inhalt hatte.

Rückblickend beurteile ich das alles so:
TSR wollte sich damit brüsten, dass sie über 10.000 Mitglieder in der ganzen Welt hatten (ein wahrhaftig weltweites Netzwerk), aber für die paar Mitglieder im Ausland 2 wollten sie nicht wirklich viel tun. Einen Werbeetat gab es nicht, allenfalls Porto wurde bezahlt. Und eine Reise zu TSR UK, um an einer Konferenz der europäischen Regional Directors teilzunehmen. Aber schon die zweite Konferenz ein halbes Jahr später musste jeder Teilnehmer aus der eigenen Tasche bezahlen, und eine dritte gab es meines Wissens nicht mehr...

Und dann ist ja auch das deutsche AD&D entschlafen, ... bis Amigo es rettete und auch das RPGA Network professionalisiert wurde.

1 Ein Umstand, der mich heute noch verwirrt. Die angeblich so taktischen AD&D-Spieler mochten keine Turniere, aber auf dem EARTH gab es über mehrere Jahre ein DSA-Turnier, das (im Gegensatz zu den RPGA-Turnieren) wirklich kompetetiv war und über Spielerzahlen nicht meckern konnte...
2 Die deutsche Mitgliederliste bestand damals übrigens nur zur Hälfte3 aus echten AD&D-Fans. Ansonsten tummelten sich dort Angehörige der deutschen Branche jener Tage, die wissen wollten, was TSR so in Sachen Kundenbindung treibt... Denn soo gut war der Polyhedron ja auch nicht, dass sich eine internationale Mitgliedschaft wirklich lohnte.
3 Was wiederum Rückschlüsse auf die Mitgliederzahl Anfang der 90er Jahre in Deutschland zulässt...

Titel: Re: Ogers Thread über Große Firmen, Bunte Bücher und Neue Spieler
Beitrag von: Lyonesse am 25.10.2007 | 12:14
Interessanter Einblick - vielen Dank.