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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D4E => Thema gestartet von: Timo am 3.03.2008 | 09:10

Titel: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 3.03.2008 | 09:10
Um den Moderatoren mal zuvorzukommen, klinke ich jetzt mal die Diskusion aus dem Infothread raus:

Geht mir eigentlich auch so, das mich MMORPGs langweilen, aber das liegt weniger am dahinter steckenden "Regelsystem" oder daran das alles(!?) auf Kampf ausgelegt ist, sondern daran das die Welten (in allen mir bekannten MMORPG, Aufgrund technischer Besschränkungen!?) irgendwie statisch sind und die Spieler eigentlich nur unbedeutende Rollen haben (die Welt beeinflussen können sie jedenfalls nicht, die halbe Million Spieler die nach ihnen kommt, muss ja auch noch Quests haben...). Selbst wenn das ganze System auf Kampf ausgelegt wäre, so schlimm könnte das für mich gar nicht sein (zumal es wie schon gesagt, bei einem Reinen Kampfsystem eigentlich ein leichtes sein sollte "irrelevante" Fähigkeiten hinzu zu dichten).

Aber um dich ein wenig zu beruhigen (auch wenn mich das jetzt nicht vom Hocker haut) und um  zum Thema zurückzukommen:

Das ist doch garnicht so. Es gibt Streetwise und Bluff, und Thievery als Fertigkeit. Und wie 1of3 darauf kommt das es keine Fertigkeitspunkte mehr geben soll weiß ich nicht.
Man darf nicht vergessen, das man hier ein Verzerrtes Bild sieht. In den USA wird (jedenfalls nach dem was hier an Infos rüberschwappt) D&D schon sehr viel Figurenintensiver gespielt. Die meisten D&D Gruppen die ich bisher gesehen habe verzichten ncoh immer komplett auf die Figuren.
Auch bei der Umstellung von AD&D 2nd auf D&D 3 hat man erstmal nur die sogenannten Archetypen vorgesetzt bekommen. Das waren dann die Chars, die ganz Emotionslos mit den Startpaketen der jeweiligen Klasse ausgestattet wurden, und so konnte man auch zuerst den Eindruck gewinnen das sich alles nur um den Kampf drehe(Was sich bei 3.0 so sehr bewahrheitet hat, ds 4.0 da garnichtmehr schlechter werden kann).
Ich habe nicht befürwortet das man für Encounter ausserhalb der Kämpfe garnicht mehr Würfeln muss, sondern eher das es einene klareren Cut zwischen Kampf und Sozialem gibt. Das hat sich aber nach genauerer Lektüre der zur Verfügung stehenden Infos auch relativiert.
Wenn das stimmt, ist das der Todesstoss für D&D 4.
Und das die meisten so einen Quatsch wie "ausser im Kampf must du nix mehr würfeln" auch noch bejubeln ist geradezu unfassbar.

Traurig.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 3.03.2008 | 09:11
@Einzelgänger
Niemand hat gesagt, dass es würfellos ist.
Es wird jetzt geändert von aktiv+passiv würfeln zu reinem aktiv würfeln, kannst dir ja mal den komplette StarWars Saga Thread und die ganzen D&D4 Threads durchlesen, wie das so funktioniert.

Um es nochmal zu sagen:
Skillpunkteberechnung auf jeder Stufe fällt weg, stattdessen gibts automatisch auf alle generell nutzbaren Skills die halbe Stufe als Wert angerechnet. Zusätzlich bekommt man auf der ersten Stufe eine Anzahl an Punkten, für die man gewisse Skills trainieren darf, das ergibt dann schon bei der Charaktererschaffung eine spezialisierung auf gewisse Skills(Skill trainiert haben gibt einen +5 Modifikator)
Gewisse Aktionen darf man nur machen, wenn man ein Skill trainiert hat.
z.B.

Krieger Glomph auf Stufe 1 erhält auf alle Skills(wie auch bei 3.5) seine Attributsmodifikatoren aufgeschlagen, zusätzlich erhält er als Krieger 3 Skilltrainingpoints, die er auf Klettern, Wahrnehmen udn Initiative packt.
Ignorieren wir mal die Attributsmods!
damit hat er einen Kletternwurf von W20+5 und Wahrnehmen von W20+5 und Ini von W20+5

auf Stufe 3 nimmt er sich das Feat SkillFocus, dies kann auf trainierte Skills gelegt werden und gibt einen weiteren Skillbonus von +5, das geht auf Ini

Klettern=W20+5+1(halbe Stufe)
Wahrnehmen=dito
Initiative=W20+5+5+1=W20+11

er hat auch automatisch auf allen anderen nutzbaren Skills einen Wert von +1(halbe Stufe) wird also langsam immer besser in allen Bereichen, wird aber zum einen nie so gut werden wie jemand, der Skills Trainiert+Fokussiert hat und zum anderen kann er gewisse Aktionen gar nicht machen ohne Skills trainiert zu haben:

Auf Stufe 10 hat der gleiche Charakter zB einen Wert von W20+5 auf Healing, damit kann er versuchen festzustellen ob jemand erkältet oder schwer krank ist, er kann versuchen jemanden zu bandagieren, damit der ein bisschen HP zurückbekommt, er darf nicht versuchen jemanden von obskuren Krankheiten zu heilen oder komplizierte Operationen zu machen, dafür hätte er Healing trainieren müssen.

Auf Wissensskills bezogen geht das auch:
nach und nach lernt der tumbe Held mehr über die Welt und Wissensdinge, er weiss(mit erfolgreichem Skillwurf), dass in der Stadt der Turm der bösen Sekte steht, der Charakter mit trainiertem Skill weiss aber spezielleres Wissen(wen die Sekte anbetet, wer der Sektenführer ist...)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Eisenklopper am 3.03.2008 | 09:43
Mich persönlich erinnert das System an Castles&Crusades, nur dass es bei D&D etwas weniger freigiebig geregelt ist (in C&C hat der SL auf Basis der Charaktergeschichte entschieden, was ein PC besser kann und was nicht).

Ich begrüße das sehr. Seit es AD&D gibt, waren die Regeln meist auf den Kampf ausgerichtet. Das "Rollen"spiel hat sich durch Charakterspiel und einen Plot ergeben. Warum soll das jetzt wegfallen? Es wäre nur schade, wenn der Trend dahin geht, auch bei den Zauberwirkern alle "Powers" auf Kampf zu orientieren und der Druide (wenn er denn mal irgendwann nachgereicht wird) nichtmal mehr das Wachstum von Pflanzen beschleunigen könnte. Schon beim Übergang von der 2nd zur 3rd konnte der Druide zunehemend Natur vernichten und weniger behüten - zumindest vom Sprucharsenal.

Ich erhoffe mir von der 4e am ehesten, dass kreative Aktionen im Kampf besser gefördert werden, als in der 3rd Edition, bei der erst noch Swachbuckling-Regeln nachgereicht werden mussten. Dafür spricht, dass die Regeln einfacher für spontane Aktionen umzusetzen ist, dagegen wohl die zahlreichen "programmierten" Aktionen, die bei den "falschen" Spielern wieder zu Regelausnutzung statt kreativem Spiel führen könnten.

Ich werd die 4e sicherlich mal mit und ohne Figuren austesten und mich dann entscheiden was geht, und was nicht. Potential ist in jedem Fall für beide Richtungen vorhanden.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 3.03.2008 | 10:05
Wie gesagt leite ich StarWarsSaga, was NICHt D&D4e ist, aber schon vieles davon hat. Vor allem was Kampfregeln und Außerkampfsituationen betrifft.

Die Kämpfe sind angenehmer und spannender(es ist leichter hin und her zu laufen, selten werden FullRoundAttacks gesetzt)
Es gibt mehr Unterstützung für Aktionen außerhalb eines Kampfes durch die Talents.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 10:21
Ich hab hier keine Lust mehr irgendetwas zu verteidigen oder irgendetwas in die Pfanne zu hauen. D&D 3.5 war gut, un d alles was ich an dem System schätz wird es auch in der 4 geben.

Und wenn jetzt jeman da ein MMO sieht, weil sich die Entwickler bemühen alle Klassen wertvoll zu machen, dann ist das halt so. Kampf ist und war schon immer ein großer Teil von D&D, und wer lieber Konversationen auf Elfenbällen ausspielen will braucht dafür eigentlich auch gar keine Regeln, oder würde sich anders gesagt nur beschweren wenn es da dann plötzlich Regeln gibt.

Um es mit Dorin zu sagen: Wer D&D spielt, weiß ganz genau was er bei dem System bekommt. Und wer etwas anderes Spielen will ist bei einem anderen System vielleicht besser aufgehoben.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ludovico am 3.03.2008 | 10:33
Was soll es denn von einem MMORPG noch gross unterscheiden, wenn man davon ausgehen kann, dass die fuer diese Spiele typische Aufteilung in Damage Dealer, Tank, Healer und Buffer/De-Buffer inkl. Unterklassen (wie beim Tank der Main Tank, Off Tank, Support Tank) gibt?

Man kriegt XP fuer Questen und fuer's Monster killen. Das ist auch wie bei einem MMORPG.

Ok, es besitzt ein etwas ausgefeilteres System fuer Social Skills, was aber wohl eher eine untergeordnete Rolle spielen wird, wenn man sich die bislang erhaeltlichen Reviews anschaut.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 3.03.2008 | 10:42
Bei 3.5 hatte man viele Möglichkeiten, einen kämpferischen und einen nichtkämpferischen SC auszugestalten. Wenn 4e ähnliche oder dieselben Möglichkeiten bietet, sehe ich keine Probleme.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 10:50
Zitat
Was soll es denn von einem MMORPG noch gross unterscheiden, wenn man davon ausgehen kann, dass die fuer diese Spiele typische Aufteilung in Damage Dealer, Tank, Healer und Buffer/De-Buffer inkl. Unterklassen (wie beim Tank der Main Tank, Off Tank, Support Tank) gibt?

Das war doch bisher auch so. AC vorne, Spellslinger dhinter, dazwischen der Heiler.
Jetzt weiß ein Spieler, wenn er einen Rouge spielt, der ein Striker ist, dass er ned der Typ ist, der vorne steht.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ludovico am 3.03.2008 | 10:57
Das war doch bisher auch so. AC vorne, Spellslinger dhinter, dazwischen der Heiler.
Jetzt weiß ein Spieler, wenn er einen Rouge spielt, der ein Striker ist, dass er ned der Typ ist, der vorne steht.

Nun, Du konntest vorher Deinen Rogue als Einbrecher, Betrueger, ... spielen. Bei Spielen wie WoW ist er bloss eine andere Form des Kaempfers, auch wenn der Fluff was anderes behauptet.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tequila am 3.03.2008 | 11:05
Bei Spielen wie WoW ist er bloss eine andere Form des Kaempfers, auch wenn der Fluff was anderes behauptet.


Gerade bei WoW ist es eben nicht so, da hier der Schurke einige besondere Fähigkeiten hat.

Nur er kann verschlossene Truhen und Kisten öffnen, es gibt in diversen Dungeons verschlossene Türen, die der Schurke öffnen kann, ohne den passenden Schlüssel zu haben.

Außerdem hängt es auch damit zusammen, ob der Spieler einen Schurken spielen will oder einen etwas anderen Kämpfer. Die Regeln verbeten es jedenfalls nicht, seine Mitspieler zu betrügen, schiebt also nicht alle Schuld aufs System, her sind, wie so oft, die Spieler schuld.

Auch wiurd ein P&P System niemals die Gruppenkonstellation eines MMORPG simulieren können, i Onlinespiel haben Tanks z.B. Möglichkeiten, die MOnster an sich zu binden und wenn der Rest der Gruppe aufpasst, wird das MOnster/der Gegner immer nur auf den Tank einschlagen.

Im P&P entscheidet immer noch der Spielleiter, was die Gegner machen. Es sind zwei völlig unterschiedliche Spielerlebnisse.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 11:17
Zitat
Nun, Du konntest vorher Deinen Rogue als Einbrecher, Betrueger, ... spielen. Bei Spielen wie WoW ist er bloss eine andere Form des Kaempfers, auch wenn der Fluff was anderes behauptet.

Das kannste jetzt immer noch. Je nachdem wie du deine Skills verteilst oder wie du deine Powers wählst kannst Du mehr oder weniger ein Schläger sein, oder ein flinker und wendiger Einbrecher.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ludovico am 3.03.2008 | 11:34

Gerade bei WoW ist es eben nicht so, da hier der Schurke einige besondere Fähigkeiten hat.

Nur er kann verschlossene Truhen und Kisten öffnen, es gibt in diversen Dungeons verschlossene Türen, die der Schurke öffnen kann, ohne den passenden Schlüssel zu haben.

Ja, aber sein groesstes Asset war, dass er massig Schaden machen kann. Dafuer war er hauptsaechlich da.

Zitat
Auch wiurd ein P&P System niemals die Gruppenkonstellation eines MMORPG simulieren können, i Onlinespiel haben Tanks z.B. Möglichkeiten, die MOnster an sich zu binden und wenn der Rest der Gruppe aufpasst, wird das MOnster/der Gegner immer nur auf den Tank einschlagen.

Gab es da nicht auch bei D&D die Faehigkeit des Kaempfers zu spotten?

Zitat von: J.Jack
Das kannste jetzt immer noch. Je nachdem wie du deine Skills verteilst oder wie du deine Powers wählst kannst Du mehr oder weniger ein Schläger sein, oder ein flinker und wendiger Einbrecher.

Man wird also nur von den Skills unterstuetzt, aber die Faehigkeiten des Schurken an sich, die Powers, sind bloss darauf ausgelegt, Schaden zu machen, zumindest lt. der Beschreibung des Rogue.

Na ja, wenn ich eine Proberunde mal spielen kann, werd ich mitmachen, aber kaufen werd ich es mir mit Sicherheit nicht. Dann doch eher Warhammer Online.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 3.03.2008 | 12:00
Wie der Rogue funktioniert wissen wir doch noch gar nicht.

Die Klassen bei StarWars sind anders aber:
der StarWars Schurke funktioniert wie folgt:

W6 HP per Lvl
4+Int Mod. SkillTrainingPoints
WeaponProf. Starting Feats
Der Schurke ist die Talentlastigste Sau, des StarWars Spiels, zu den Talenten(die man nehmen KANN nicht MUSS) gehören:
5 Kampftalente: zB. SneakAttack (ach, nee), Dastardly Strike, walk the Line(gegner verwirren, dass sie Boni verlieren)
3 Hacking Talente
4 Raumschifftalente
5 Glückstalente: zB Glücksspiel, Skillboni über ActionDice, Skillcheck wiederholen.

Alles im Allen ca. 60% für den Kampf nützliche und 40% überhaupt nicht im Kampf einsetzbar
und bei StarWars wird mehr Mulitclassing betrieben, der D&D Dieb wird bestimmt noch Talente des StarWars Scout erhalten(besser schleichen&verstecken, besser wahrnehmen...)

Sie teilen die Bezeichnungen jetzt nur a la MMORPG ein, weil es von den meisten (nicht Jahrelang P&P) Leuten so besser verstanden wird.

Auf AD&D könntest du die gleichen Einteilungen machen.(Priester=Heiler, Kämpfer=Tank, Magier=Damagedealer/Flächenschadenmacher, hält aber nix aus)
und Congo Line of Death sagt fast niemanden was.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ludovico am 3.03.2008 | 12:35
Zitat
Rogue

"You look surprised to see me. If you’d been paying attention, you might still be alive."

CLASS TRAITS

Role: Striker. You dart in to attack, do massive damage, and then retreat to safety. You do best when teamed with a defender to flank enemies.
Power Source: Martial. Your talents depend on extensive training and constant practice, innate skill, and natural coordination.
Key Abilities: Dexterity, Strength, Charisma

Armor Training: Leather
Weapon Proficiencies: Dagger, hand crossbow, shuriken, sling, short sword
Bonus to Defense: +2 Reflex

Hit Points at 1st Level: 12 + Constitution score
Hit Points per Level Gained: 5
Healing Surges: 6 + Constitution modifier

Trained Skills: Stealth and Thievery plus four others. From the class skills list below, choose four more trained skills at 1st level.
Class Skills: Acrobatics (Dexterity), Athletics (Str), Bluff (Cha), Dungeoneering (Wis), Insight (Wis), Intimidate (Cha), Perception (Wis), Stealth (Dexterity), Streetwise (Cha), Thievery (Dexterity)

Build Options: Brawny rogue, trickster rogue
Class Features: First Strike, Rogue Tactics, Rogue Weapon Talent, Sneak Attack

Rogues are cunning and elusive adversaries. Rogues slip into and out of shadows on a whim, pass anywhere across the field of battle without fear of reprisal, and appear suddenly only to drive home a lethal blade.

As a rogue, you might face others’ preconceptions regarding your motivations, but your nature is your own to mold. You could be an agent fresh from the deposed king’s shattered intelligence network, an accused criminal on the lam seeking to clear your name, a wiry performer whose goals transcend the theatrical stage, a kid trying to turn around your hard-luck story, or a daredevil thrill-seeker who can’t get enough of the adrenaline rush of conflict. Or perhaps you are merely in it for the gold, after all.

With a blade up your sleeve and a concealing cloak across your shoulders, you stride forth, eyes alight with anticipation. What worldly wonders and rewards are yours for the taking?

ROGUE OVERVIEW

Characteristics: Combat advantage provides the full benefit of your powers, and a combination of skills and powers helps you gain and keep that advantage over your foes. You are a master of skills, from Stealth and Thievery to Bluff and Acrobatics.

Religion: Rogues prefer deities of the night, luck, freedom, and adventure, such as Sehanine and Avandra. Evil and chaotic evil rogues often favor Lolth or Zehir.

Races: Those with a love for secrets exchanged in shadows and change for its own sake make ideal rogues, including elves, tieflings, and halflings.
Creating a Rogue

The trickster rogue and the brawny rogue are the two rogue builds, one relying on bluffs and feints, the other on brute strength. Dexterity, Charisma, and Strength are the rogue’s most important ability scores.

Brawny Rogue
You like powers that deal plenty of damage, aided by your Strength, and also stun, immobilize, knock down, or push your foes. Your attacks use Dexterity, so keep that your highest ability score. Strength should be a close second—it increases your damage directly, and it can determine other effects of your attacks. Charisma is a good third ability score, particularly if you want to dabble in powers from the other rogue build. Select the brutal scoundrel rogue tactic, and look for powers that pack a lot of damage into every punch.

Suggested Feat: Weapon Focus (Human feat: Toughness)
Suggested Skills: Athletics, Dungeoneering, Intimidate, Stealth, Streetwise, Thievery
Suggested At-Will Powers: Piercing Strike, Riposte Strike
Suggested Encounter Power: Torturous Strike
Suggested Daily Power: Easy Target

Trickster Rogue
You like powers that deceive and misdirect your foes. You dart in and out of the fray in combat, dodging your enemies’ attacks or redirecting them to other foes. Most of your attack powers rely on Dexterity, so that should be your best ability score. Charisma is important for a few attacks, for Charisma-based skills you sometimes use in place of attacks, and for other effects that depend on successful attacks, so make Charisma your second-best score. Strength is useful if you want to choose powers intended for the other rogue build. Select the artful dodger rogue tactic. Look for powers that take advantage of your high Charisma score, as well as those that add to your trickster nature.

Suggested Feat: Backstabber (Human feat: Human Perseverance)
Suggested Skills: Acrobatics, Bluff, Insight, Perception, Stealth, Thievery
Suggested At-Will Powers: Deft Strike, Sly Flourish
Suggested Encounter Power: Positioning Strike
Suggested Daily Power: Trick Strike

Rogue Class Features

All rogues share these class features.

First Strike
At the start of an encounter, you have combat advantage against any creatures that have not yet acted in that encounter.

Rogue Tactics
Rogues operate in a variety of ways. Some rogues use their natural charm and cunning trickery to deceive foes. Others rely on brute strength to overcome their enemies.

Choose one of the following options.

Artful Dodger: You gain a bonus to AC equal to your Charisma modifier against opportunity attacks.
Brutal Scoundrel: You gain a bonus to Sneak Attack damage equal to your Strength modifier.

The choice you make also provides bonuses to certain rogue powers. Individual powers detail the effects (if any) your Rogue Tactics selection has on them.

Rogue Weapon Talent
When you wield a shuriken, your weapon damage die increases by one size. When you wield a dagger, you gain a +1 bonus to attack rolls.

Sneak Attack
Once per round, when you have combat advantage against an enemy and are using a light blade, a crossbow, or a sling, your attacks against that enemy deal extra damage. As you advance in level, your extra damage increases.
Level Sneak Attack Damage
1st–10th +2d6
11th–20th +3d6
21st–30th +5d6
Rogue Powers

Your powers are daring exploits that draw on your personal cunning, agility, and expertise. Some powers reward a high Charisma and are well suited for the trickster rogue, and others reward a high Strength and appeal to the brawny rogue, but you are free to choose any power you like.
Deft Strike
Rogue Attack 1
A final lunge brings you into an advantageous position.

At-Will ✦ Martial, Weapon
Standard Action
Melee or Ranged weapon
Requirement: You must be wielding a crossbow, a light blade, or a sling.
Target: One creature
Special: You can move 2 squares before the attack.
Attack: Dexterity vs. AC

Hit: 1[W] + Dexterity modifier damage.
Increase damage to 2[W] + Dexterity modifier at 21st level.


Piercing Strike
Rogue Attack 1
A needle-sharp point slips past armor and into tender flesh.

At-Will ✦ Martial, Weapon
Standard Action
Melee weapon
Requirement: You must be wielding a light blade.
Target: One creature
Attack: Dexterity vs. Reflex

Hit: 1[W] + Dexterity modifier damage.
Increase damage to 2[W] + Dexterity modifier at 21st level.


Positioning Strike
Rogue Attack 1
A false stumble and a shove place the enemy exactly where you want him.

Encounter ✦ Martial, Weapon
Standard Action
Melee weapon
Requirement: You must be wielding a light blade.
Target: One creature
Attack: Dexterity vs. Will

Hit: 1[W] + Dexterity modifier damage, and you slide the target 1 square.
Artful Dodger: You slide the target a number of squares equal to your Charisma modifier.


Torturous Strike
Rogue Attack 1
If you twist the blade in the wound just so, you can make your enemy howl in pain.

Encounter ✦ Martial, Weapon
Standard Action
Melee weapon
Requirement: You must be wielding a light blade.
Target: One creature
Attack: Dexterity vs. AC

Hit: 2[W] + Dexterity modifier damage.
Brutal Scoundrel: You gain a bonus to the damage roll equal to your Strength modifier.


Tumble
Rogue Utility 2
You tumble out of harm’s way, dodging the opportunistic attacks of your enemies.

Encounter ✦ Martial
Move Action
Personal
Prerequisite: You must be trained in Acrobatics.

Effect: You can shift a number of squares equal to one-half your speed.


Crimson Edge
Rogue Attack 9
You deal your enemy a vicious wound that continues to bleed, and like a shark, you circle in for the kill.

Daily ✦ Martial, Weapon
Standard Action
Melee weapon
Requirement: You must be wielding a light blade.
Target: One creature
Attack: Dexterity vs. Fortitude

Hit: 2[W] + Dexterity modifier damage, and the target takes ongoing damage equal to 5 + your Strength modifier and grants combat advantage to you (save ends both).
Miss: Half damage, and no ongoing damage.
Mit Zitat antworten

Finde das doch sehr eindeutig.
Und jo! Bei AD&D und auch bei vielen anderen RPGs kann man die gleichen Einteilungen machen. Aber man muss nicht. Bei allem, was ich bisher ueber die 4e erfahren habe, wird man wie bei MMORPGs in eine Rolle gezwaengt mit einer bestimmten Charakterklasse.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 3.03.2008 | 12:42
Die Builds sind nur Beispiele in welche Richtung man die Klasse entwickeln kann, gedacht für Newbies, die vom MMORPG zu D&D gekommen sind, exakt so wie die Archetypen in Shadowrun.

Ansonsten, halt genau das was ich gepostet habe.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 12:54
Zitat
Und jo! Bei AD&D und auch bei vielen anderen RPGs kann man die gleichen Einteilungen machen. Aber man muss nicht.
Yo, und was sagt das dann auf die Effektivität aus? Nahkampfmagier auf höheren Stufen? Das ich ned lache.
Insofern war das auch schon imemr so. Der Fighter stnad vorn mit dicker Rüstung und magischen Waffen und massig Feats.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 3.03.2008 | 13:13
Insofern war das auch schon imemr so. Der Fighter stnad vorn mit dicker Rüstung und magischen Waffen und massig Feats.
... und hat die Gegner so lange beschaeftigt bis die "Artillerie" (aka Magier) die Gegner weggeputzt hat.
Nur dass es in D&D3 keine effektiven Moeglichkeiten gab einen Gegner an sich zu "binden", das wird mit dem Marking in D&D4 anders (schaut euch einfach mal den Beispielspaladin an)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Medizinmann am 3.03.2008 | 13:28
Nur dass es in D&D3 keine effektiven Moeglichkeiten gab einen Gegner an sich zu "binden", das wird mit dem Marking in D&D4 anders (schaut euch einfach mal den Beispielspaladin an)
Stimmt nicht ganz
Wir haben in unserer Krynn Runde (D&D 3.5) einen Ritter der soviele Classfeats in genau dem Bereich hat(Herausfordern, Konzentration binden,etc,Frag Mich nicht) das den Gegnern kaum eine Wahl bleibt als sich um den Ritter zu kümmern
Doch,das geht auch in D&D 3.x man muss nur die richtige Klasse/PrC haben

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 3.03.2008 | 13:31
Doch,das geht auch in D&D 3.x man muss nur die richtige Klasse/PrC haben
... und kann dann noch weniger effektiv auf den Gegner wirken, da man gute Teile seiner Spezialfaehigkeiten nur dafuer einsetzt dass der Gegner nicht so richtig an den Magier rankommt (und macht dann noch weniger Schaden)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Medizinmann am 3.03.2008 | 13:47
... und kann dann noch weniger effektiv auf den Gegner wirken, da man gute Teile seiner Spezialfaehigkeiten nur dafuer einsetzt dass der Gegner nicht so richtig an den Magier rankommt (und macht dann noch weniger Schaden)

Das sind Kalvaliersklassenfertigkeiten die der Char annstelle von Paladinfertigkeiten hat .Sein Konzept geht auch mehr in die Richtung und auf Krynn gibts sowieso keine Paladine.
Und da er genau sowas brauchte &haben wollte, ist das für den Spieler genau das richtige.
Aber abgesehen davon war das ja nicht die Frage,sondern ob es das auch bei D&D3.x gibt und deshalb auch mein Post  ;)

heyaHeyaheya
Medizinmann
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 13:53
Mit den Challenges, die der Beispielfighter hat, würde ich sagen is der neue Fighter der alte Ritter... finde ich z.B. sehr gut.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 3.03.2008 | 21:40
Und jo! Bei AD&D und auch bei vielen anderen RPGs kann man die gleichen Einteilungen machen. Aber man muss nicht. Bei allem, was ich bisher ueber die 4e erfahren habe, wird man wie bei MMORPGs in eine Rolle gezwaengt mit einer bestimmten Charakterklasse.
Das ist bei AD&D noch schlimmer gewesen, da Du mit den Grundregeln absolut keine Alternativen zur Verfügung hattest. Ein Kämpfer sah auf dem Charakterbogen genauso aus wie ein anderer. Der einzige Unterschied waren die Attribute.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Lord Verminaard am 3.03.2008 | 22:02
Ähm, ich kenn ja außer WoW keine MMORPGs, aber da kann man die meisten Klassen sehr unterschiedlich entwickeln und ausrüsten, um unterschiedliche Rollen auszufüllen... ::)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 3.03.2008 | 22:26
Um mich nochmal selbst zu zitieren:
Alles drumherum ist Verkaufspsychologie (Sag ihnen das sie Figuren brauchen dann werden sie nach Regeln suchen die Figuren benötigen....und dann auch Figuren kaufen).

man kann aus jedem Rollenspiel, das auf Zahlen basierende Kampfregeln enthält wie ein MMORPG verkaufen, das liegt einfach daran, das MMORPGs ein Ableger von Rollenspielen sind. der Große unterschied liegt doch nunmal darin, das man das eine am Tisch mit faßbaren Menschen spielt, und das andere nur ein PC-Game mit all seinen beschränkten Möglichkeiten ist. Wer D&D spielt und sich sagt "Oh, ich kann ja garnicht ausspielen wie ich ein Tratschgespräch mit Elminster führe, weil es die Fertigkeit "Tratschen" nicht gibt, der hat was nicht verstanden.
Ob die Regeln nun gut oder schlecht sind kann man doch nicht daran festmachen wieviele Berührungspunkte D&D mit WoW hat, sondern eher daran, wieviel mehr es bietet. Idealerweise sollte D&D nämlich eine 100%ige Abdeckung von WoW schaffen und noch ordentlich an allen Seiten überlappen.

Für mich sind die entscheidenden Punkte:
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Charles Ward III am 3.03.2008 | 23:04
Was spricht gegen den guten alten Kettenbikini?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 23:07
Ich hab Thalamus argument auch nicht verstanden
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 3.03.2008 | 23:10
Der Scale Mail Bustenhalt +2 gab der Barbarin aus  "Unsung Heroes" (AD&D Dragonlance, die Dame war die auf dem Cover) AC 6 glaub' ich.
Das ist gerade noch so OKer Sexismus. Schlimmer sind die epidemisch um sich greifenden Plattenpanzer-Stöckelschuhe.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Charles Ward III am 3.03.2008 | 23:16
Plattenstöckelschuhe  wtf?
Gibt es die in Exalted oder bei WoW?

Aber zurück zum Thema, wehe es gibt keinen Kettenbikini mehr in der 4e, dann bin ich schwer enttäuscht.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.03.2008 | 23:23
Den gibts in 3E doch auch ned, oder?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 3.03.2008 | 23:25
Was spricht gegen den guten alten Kettenbikini?
Garnichts, ich setze das als Vorraussetzung für ein gutes RPG, DAS sie einen trägt.
Den gibts in 3E doch auch ned, oder?
Deswegen war die 3E ja auch Mist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 4.03.2008 | 00:28
Den gibts in 3E doch auch ned, oder?
Taeusch dich mal nicht... (http://www.rpgnow.com/product_info.php?products_id=19192&it=1)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 4.03.2008 | 00:47
wow, für 3e gibt es einfach alles, was das herz begehrt.
:)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 4.03.2008 | 08:29
Taeusch dich mal nicht... (http://www.rpgnow.com/product_info.php?products_id=19192&it=1)
Aber nix offizielles  :P
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 4.03.2008 | 10:21
Nicht von WotC produziert, aber offizielles OGL/d20-Produkt (da der Verlag sich an die offiziellen Vorgaben der Lizenz haelt)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 4.03.2008 | 10:23
Zählt für mich trotzdem nicht  >;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 4.03.2008 | 10:43
Nicht von WotC produziert, aber offizielles OGL/d20-Produkt (da der Verlag sich an die offiziellen Vorgaben der Lizenz haelt)
Ne, zählt für mich auch nicht, es ging ja um D&D und nicht um D20.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Don Kamillo am 4.03.2008 | 12:24
Es gibt tatsächlich bei den neueren Dragonlance-Sachen ein Bild mit ner Ritterin, die Kettenschuhe mit Absatz anhat... und das sieht soooo scheisse aus...

Was den Topic-Titel angeht: JA!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 5.03.2008 | 21:18
Zurück zum Thema, ja D&D ist ein MMORPG geworden.

Zu viele Dinge sind zu "spielig" geworden. Ernsthaft ausrollenspielen darf man viele Situationen anscheinend nicht mehr bzw es ist nicht vorgesehen.
Und nein, meine eigenen Spielgruppen haben sich in den seltensten Fällen durch Grabesstimmen und mit einer ausufernden Menge an Gestik ausgezeichnet. Ein kleiner Dialog hier, ein paar Erklärungen einige kurze Gruppendialoge mit NSCs. Atmosphäre und Würfel, die richige Mischung eben.
Komplette Abenteuer ohne Kampf sind beim D&D4 warscheinlich so sinvoll wie bei Warhammer Quest.

>Das man frisch und fröhlich mit vollen Hitpoints in einen neuen Kampf zieht, schlicht eigenartig. Mir ist klar, was dafür spricht, aber als Spieldesigner derart auf die K* zu hauen und das Drumherum (also das eigentliche RPG!) quasi wegzurationalisieren...
>Kräfte, wie das Teleportieren der Elfen, absurde Idee.
>eigentlich auch die beiden neuen Klassen: Der Warlord, seine Fähigkeiten erstrecken sich aufs MMORPGmässige "buffen". Und der Warlock ist ein First Person Shooter Charakter, wie zB aus Hexen oder Heretic. Ballern, ballern, ballern. Rollenspielerischer Coup de Grace.

Um ein paar positive Dinge zu sagen:
Vieles wird natürlich besser. Dümmliche Kritik, wie bespielsweise die an der neuen Magic Missile ist pure Einfallspinselei. Einige Entscheidungen, die etwas tiefer gehen, wie beispielsweise LV1 Charakteren mehr Macht zu verleihen begrüsse ich ebenso. Das lineare Levelsystem war einfach zu abstrakt. LV1er konnten kaum Brotbacken und Rüstungen anschnallen.
Ich denke auch, das die Spruchlisten wesentlich besser auf den Punkt kommen werden und alter Ballast radiakal entfernt wird. Das D&D Credo von Anno Dazumal war schliesslich, "alles was es in Märchen und Waisen an magischen Trallala gab, muss in unser Buch!". Weg damit.

Jedoch:
D&D wird nicht mehr das eine Rollenspiel sein, was es für viele war.
Viele die schon etwas länger zocken, schauten aber genau so auf dieses Traditionsprodukt- ob sie es wollten oder nicht. Der dritten Edition habe ich damals förmlich entgegenfrolockt, war doch D&D arg mit miesen Regeln zugeschüttet. Aber es bot allen eine Art kleinsten gemeinsamen Nenner, auch wenn das jetzt zu  kritisch klingt.
Warum andere RPGs zocken wenn diese nur eine Art Hausregelement (auch wenns besser war) von AD&D darstellten? Ausserdem hatte TSR die besten Künstler engagiert und damals ein solides Romanlineup, das mehr als alles andere half, die Welten tatsächlich entstehen zu lassen.

Vielleicht liegt es daran, das die Spielweise der Amis sich schon immer von unserer unterschied und jetzt in seiner besten, ursprünglichen Form aufwarten kann, mir stösst "die Vierte" jedenfalls sauer auf.

Hätte man die Designer ein halbes Jahr auf eine schneeverwehte Insel vor Grönland in eine Blockhüttensiedlung gesperrt, DA wäre mal was rausgekommen. Der Internetzstuss hat den Jungs einfach den Kopf verdreht.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 5.03.2008 | 21:54
Zitat
>Kräfte, wie das Teleportieren der Elfen, absurde Idee.
>eigentlich auch die beiden neuen Klassen: Der Warlord, seine Fähigkeiten erstrecken sich aufs MMORPGmässige "buffen". Und der Warlock ist ein First Person Shooter Charakter, wie zB aus Hexen oder Heretic. Ballern, ballern, ballern. Rollenspielerischer Coup de Grace.

Eladrin bitte, Eladrin. Aber da bin ich geneigt dir zuzustimmen. Den Teleport find ich... mähh. Aber gut, ich will sowieso Eberron leiten und bis mir da Eladrin eingebaut würden, müsste ich sowieso bis 2009 warten.

Der Warlock ist dagegen eigentlich das, was er in 3.5 auch war. Eigentlich ist er jetzt viel tiefsinniger. Und nichts gegen den Warlord. Eine Anführer-Klasse war, was D&D immer gefehlt hat. Das und Yetis.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 5.03.2008 | 22:37
Der Warlock ist dagegen eigentlich das, was er in 3.5 auch war. Eigentlich ist er jetzt viel tiefsinniger.
Zugegeben, ein Sorcerer kann den Anschein erwecken er koennte "staendig" zaubern, aber erst mit dem Warlock kam eine magische Klasse rein, die staendig irgendwelche (im Vergleich zu dem was andere Klassen an Faehigkeiten auf der Stufe haben) magischen Angriffseffekte hatte.
Psionisch gab es da schon was, aber magisch erst mit dem Warlock und den Reserve Feats.
Zitat
Das und Yetis.
Yetis (http://www.enworld.org/cc/converted/crypt/yeti.htm) gab's doch schon... Sogar inzwischen offiziell (3.0 Oriental Adventures, 3.5 Frostburn)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 5.03.2008 | 23:00
Zitat
Yetis gab's doch schon... Sogar inzwischen offiziell (3.0 Oriental Adventures, 3.5 Frostburn)

Naja. Zu spät. Ich kann diese Stat Blocks schon nicht mehr lesen. Viel zu kompliziert.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Urias am 5.03.2008 | 23:36
Und nichts gegen den Warlord. Eine Anführer-Klasse war, was D&D immer gefehlt hat.

Gabs da nicht den Marshall oder so aus dem Miniature Handbook?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 5.03.2008 | 23:38
Da nehm ich doch lieber nen Barden.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Meisterdieb am 6.03.2008 | 00:08
P&P mit MMORPG zu vergleichen ist ein wenig sinnfrei; solange man online nicht mehr Optionen, mehr Freiheiten etc hat (oder solange es noch keine Holo-Decks gibt), solange hat P&P die Oberhand.
Deswegen meine Antwort: JA!

(Mal abgesehen davon, dass D&D 4E weder Massively Multiplayer noch online ist, und dass praktisch kein MMORPG den RPG-Teil wirklich verdient...)


Ich werd mir 4E sicher mal anschauen, aber da (A)D&D für mich bisher sowieso immer nur 2te Wahl war bei meinen Runden, seh ich dem ganzen Treiben sehr gelassen entgegen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Rev. Bilk am 11.03.2008 | 15:50
Zitat
Das war doch bisher auch so. AC vorne, Spellslinger dhinter, dazwischen der Heiler.
Jetzt weiß ein Spieler, wenn er einen Rouge spielt, der ein Striker ist, dass er ned der Typ ist, der vorne steht.
Zitat
un, Du konntest vorher Deinen Rogue als Einbrecher, Betrueger, ... spielen. Bei Spielen wie WoW ist er bloss eine andere Form des Kaempfers, auch wenn der Fluff was anderes behauptet.

So, getz mal mein Senf...Ich schmeiss mich mal dazwischen, da ich denke, dass genau dass, was aus den beiden Zitaten spricht, die Quintessenz ist die über Erfolg und Niedergang von D&D 4e entscheiden wird.

Bevor ich nun viel schreibe, zwei Prämissen:
1. Ich kenne nur die Forumschnipsel zu 4e, die Infos von EnWorld und der Wizards Seite
2. Ich werde mir im Juni die Regelwerke holen, sie studieren und dann entscheiden ob ich sie sofort wieder verticke oder ob ich D&D 4e eine Chance gebe.

Bisher jedoch ist 4e ein MMORPG-Abklatsch, bei dem mir schlecht wird. Und das liegt an Spielern, die wie J:Jack sich scheinbar sehr schnell auf festes Schubladendenken einlassen.

@Jack: sorry, das soll kein Flame gegen Dich werden, also bitte nicht persönlich angesprochen fühlen. Ich greife hier nur mal sehr provokativ Deinen Kommentar auf, ok?  ;)

Wie ich zu meiner Meinung komme? Hmm, schöne Sch***e, ich muss mich outen: ich bin seit Veröffentlichung bekennender WoW-Spieler. Das heisst, ich prügel mich seit über 3 Jahren durch dieses Spiel. Von daher habe ich mich auch mehr oder weniger intensiv damit auseinander gesetzt.
Was mich immer gestört hat, ist die Tatsache, dass einzelnen Klassen von vorn herein bestimmte Rollen zugewiesen werden. Beispiel: Paladin (ja, ich bekenne: Paladin for life). In WoW gibt es drei Talentbäume für den Paladin: Tank, Heiler oder Nahkämpfer. Nun wurde ein Talentbaum vom Hersteller und der Community immer recht bevorzugt gehandelt, nämlich der Heiler. Mit den Jahren hat sich dieses Bild gefestigt, so dass bei Gruppeninstanzen, in Raids oder im PvP von den Spielern eigentlich nur Heiler akzeptiert werden, danach Tanks mehr oder weniger toleriert. Vom Nahkämpfer ganz zu schweigen.

Jetzt wieder die Kurve zu 4e: mit der neuen Edition wird den Klassen mehr oder weniger explizit ein Platz zugewiesen. Dort werden die Klassen mit Sicherheit durch Skills und Feats in ihren Fähigkeiten unterstützt, dass heisst, sie werden auch bevorzugt in ihrem "Slot" bleiben und dort auch akzeptiert werden. So weit, so gut.

Ich fürchte nur, dass genau das eine "neue" Generation von Rollenspielern heranzieht, die nicht über den Tellerrand hinausschauen wird. Stellen wir mal ein paar Fragen zu Charakteren, die nicht in Ihren Slot hinein passen:

- Was ist mit dem Krieger, der sich auf Fernkampf spezialisiert hat? Wie soll er tanken? Mit dem Bogen im Nahkampf?
- Was ist mit dem Schurken, der sich als Betrüger und Casanovaverschnitt durch die Lande schlägt? Soll er jetzt im Kampf den Gegnern die Waffen gegen Pappmaché-Fälschungen austauschen?
- Was ist mit dem Magier, der als Pazifist keine Evocationsprüche nutzt? Wird er unnütz, weil er im Kampf nur noch Bezauberungen oder Verzauberungen castet? Und wer macht Massenschaden?

Anders gefragt: werden Spieler, die gern solche "Oddballs" spielen, überflüssig? Bedenkt bitte, dass die Herausforderungen / Monster auch den neuen Fähigkeiten angepasst werden und eventuell zum Teil den Einsatz spezieller Fähigkeiten erfordern werden, um sie zu überwinden - und damit meine ich nicht, dass man eine Waffe mit +X haben muss, sondern eine bestimmte Fähigkeit, eine Kombination aus diesen. Nehmen wir die Beispielgruppe oben: kein Tank, kein Priester, kein Schaden..zumindest nicht spezialisiert. Gegner: eine Horde Ghule, etwa gleichwertige Gegner, damit es spannend bleibt. Was geschieht? Wen greifen die Ghule an? Wird die SC-Gruppe aufgerieben? Mit einer Standardgruppe kein Stress - Krieger tankt, Schurke macht einzelne Ghule nach und nach nieder und Magier weicht sie durch Flächenschaden auf.

Jetzt zu unserer Oddball-Gruppe: Krieger spottet. Ghul widersteht, da er zu dumm ist, die Herausforderung zu sehen. Denn: er hat hypothetisch +2 auf Rettungswurf, da dumm wie Bohnenstroh. Magier castet Tanzende Lichter. Ghul 2 denkt sich "Toll, Disko. Den Typen mag ich". Schurke wedelt mit seinem parfümierten Taschentuch, weil ihm die Ghule stinken und haut Ghul 3 mit seinem Spazierstock auf die Finger. Dummerweise ist der nur überhaupt nicht beeindruckt...Ihr ahnt, worauf ich hinaus will? (Achtung: Beispiel ist ohne explizite Regelkenntnis erstellt, es ist nur aus meinen bisherigen 4e-Wissen extrapoliert!)

Klar, man kann natürlich sagen, ein guter GM biegt sowas hin. Oder man klärt das per Hausregeln. Oder nimmt direkt ganz andere Herausforderungen. Aha, was ist aber mit RPGA Runden, gar einer Living Campaign, wo von allen gleiches Regelhandling erwartet wird? Hier wird sehr schnell das klassische Powergaming überhand nehmen. Ja, das hatten wir schon mit 3.x. Aber im Moment zeichnet sich ab, dass Powergaming = Schubladen-RPG wird, denn kein Spieler will "dauernd eins auffe Fresse" seines Chars. Und solange mir 4.e nichts anderes vermittelt habe ich Magenschmerzen und kann nur sagen: 4e = MMORPG-Klon.

Uff, das wars. Lang, wirr und hoffentlich doch verständlich. Bei Fragen: fragen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 11.03.2008 | 17:01
Zitat
Jetzt wieder die Kurve zu 4e: mit der neuen Edition wird den Klassen mehr oder weniger explizit ein Platz zugewiesen. Dort werden die Klassen mit Sicherheit durch Skills und Feats in ihren Fähigkeiten unterstützt, dass heisst, sie werden auch bevorzugt in ihrem "Slot" bleiben und dort auch akzeptiert werden. So weit, so gut.

Dann solltest du die Infos noch mal lesen. Feats haben mit den Kampf-Rollen eher wenig zu tun. Und Skills braucht man wohl offenbar als Voraussetzungen für gewisse Rogue Utilities, aber ansonsten können dir die auch gestohlen bleiben.

Wenn ich meinem Krieger also Skill Training: Arcane als Feat geben will, ist das überhaupt kein Problem. Und da ich Dexterity als Krieger nicht notwendiger Weise brauche bzw. passender Weise durch Intelligenz ersetzen kann, habe ich sogar mehr Möglichkeiten als vorher.

Woraus folgt:

Zitat
- Was ist mit dem Schurken, der sich als Betrüger und Casanovaverschnitt durch die Lande schlägt? Soll er jetzt im Kampf den Gegnern die Waffen gegen Pappmaché-Fälschungen austauschen?
- Was ist mit dem Magier, der als Pazifist keine Evocationsprüche nutzt? Wird er unnütz, weil er im Kampf nur noch Bezauberungen oder Verzauberungen castet? Und wer macht Massenschaden?

Das geht beides gar nicht. Der Rogue muss Rogue Attacks wählen und kann damit kämpfen. Der Wizard muss Evocations lernen. Ob er sie dann benutzen will oder nicht, ist ihm überlassen, aber er kann sie.   Was den Krieger angeht, kann ich das nicht sagen. Dazu müsste man mal Kriegerfähigkeiten sehen.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 11.03.2008 | 17:29
Zitat
@Jack: sorry, das soll kein Flame gegen Dich werden, also bitte nicht persönlich angesprochen fühlen. Ich greife hier nur mal sehr provokativ Deinen Kommentar auf, ok?

Ach quatsch. :P

Zitat
- Was ist mit dem Schurken, der sich als Betrüger und Casanovaverschnitt durch die Lande schlägt? Soll er jetzt im Kampf den Gegnern die Waffen gegen Pappmaché-Fälschungen austauschen?
- Was ist mit dem Magier, der als Pazifist keine Evocationsprüche nutzt? Wird er unnütz, weil er im Kampf nur noch Bezauberungen oder Verzauberungen castet? Und wer macht Massenschaden?

Was haben die denn bei D&D 3 im Kampf gemacht? Das ist die viel dringendere Frage.

Zitat
Bisher jedoch ist 4e ein MMORPG-Abklatsch, bei dem mir schlecht wird. Und das liegt an Spielern, die wie J:Jack sich scheinbar sehr schnell auf festes Schubladendenken einlassen.
Ich weiß gar nicht warum. Der Kampf wird spannender, jeder kann Einfluss nehmen und jeder kann was ausrichten. Das ist doch schonmal spitze. Wenn DnD bei MMORPGS was abgeguckt hat, dann seh ich nichts was daran schlecht wäre. Ganz im Gegenteil.
Was darüberhinausgeht, weiß ich auch nicht. ich glaube nicht, dass man jetzt bei DnD ca. 100 Fluffvögel töten muss, um 3 Fluffvogelfedsern zu bekommen und damit seine Quest abzuschließen. Und er Spieler sieht auch keine Sprechblasen über wichtigen NPCs. Und bei den Rollen muss man einfach mal warten, wie die Klassen werden. Ende. Warum Dir da schlecht wird weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 11.03.2008 | 17:32
Zitat
Und er Spieler siht auch keine Sprechblasen über wichtigen NPCs.

Jo. Das geht als Standard bis dato nur bei Magus: Die Erleuchtung.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 11.03.2008 | 17:43
Zitat
Gegner: eine Horde Ghule, etwa gleichwertige Gegner, damit es spannend bleibt. Was geschieht? Wen greifen die Ghule an? Wird die SC-Gruppe aufgerieben? Mit einer Standardgruppe kein Stress - Krieger tankt, Schurke macht einzelne Ghule nach und nach nieder und Magier weicht sie durch Flächenschaden auf.

im übrigen noch etwas. Wen greifen denn die Ghule in 3.5 an? SL-Entscheid. Wird die Gruppe aufgerieben? Wenn keiner kämpfen will, werden se wohl fliehen. Das kann man nämlich auch. Oder sie loclen die Ghule in eine Falle. Odfer sonstiges. Wie eben bei 3.5 auch.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: bolverk am 11.03.2008 | 17:48
Ich weiß gar nicht warum. Der Kampf wird spannender, jeder kann Einfluss nehmen und jeder kann was ausrichten. Das ist doch schonmal spitze.
Blödsinn ;D. Wer steht nicht lieber daneben und wartet ab, bis der Kampf vorbei ist, während der Krieger alleine Spaß hat?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Wawoozle am 13.03.2008 | 09:00
Was das Thema "Ähnlichkeit mit MMORPG" angeht sollte man mal Chris Pramas Blogeintrag (http://www.chrispramas.com/2008/03/4e-test-drive.html) zum Playtest lesen.
Er vergleicht D&D4 eher mit einem CCG, die Powers eines Charakters gleichen dem tapping einer Karte  bspw. in Magic.

Im Prinzip ist diese Herangehensweise für Wizards auch nicht blöd, immerhin ist Magic nach wie vor die große CashCow im Laden, wenn man da Synergieeffekte nutzen kann umso besser.
D&D4 wird halt Magic: The RPG.

Was man davon hält bleibt jedem selbst überlassen.

edit:
Jason Bulmahn von Paizo hat auch ein bisschen was über den Playtest geschrieben (http://iuztheevil.livejournal.com/6070.html) und hat auch ein paar interessante einsichten.

edit 2:
Stephen Radney-Macfarland (einer der D&D4 Designer) hat in seinem Blog Stellung zu Jason Bulmahns Blogeintrag genommen (http://delve-srm.livejournal.com/2008/03/07/).

edit 3 (bin gerade so schön in fahrt):
Hier (http://gamescribe.livejournal.com/2008/03/10/) ein Blogeintrag von Rodney Thompson (ebenfalls D&D4 Designer) zur DDXP.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 16:47
In dem anderen 4e Thread wird weiterhin eifrig der Bückling vor den D&D Designern/Henkern gemacht, derweil ihre geistigen Ergüsse eigentlich präzise hier in diesen Faden hereinpassen.

Da wird zB abgefeiert, wie wunderbar es doch ist, das alle endlich was tun können im Kampf!

Ein Trugschluss. Und, wie gesagt ein weiterer Sargnagel.

Ich will das im Einzelnen erörtern.
Die vermeintliche Erkenntnis stützt sich auf negative Spielerfahrungen. In vielen (für mich miesen) Rollenspielrunden sitzen einige trübselig da, wissen nicht so recht was sie mit dem Gewäsch des Meisters anfangen können, bis, HEISSA!, ein Kampf ausbricht. Plötzlich sind alle wach und das Gewürfle geht richtig los! Aber, ärger ärger! eine Sache ist immer noch blöd; der langweiligste Spieler hat den besten Charakter! Alric würfelt dreimal so oft und drischt viermal so viel Vampirdrachenzwergen die morsche Rübe ein! Spielverderber...
D&D 4, die angebliche Rettung? Mit millionenfach getesteten Spielprinzip (World of Warcraft) , mach einfach aus allen Spielern Kämpfer! Alle kämpfen mit versch. Angriffsmanövern, würfeln um die Wette und sind ähnlich superzäh.

der Trugschluss: Ein MMORPG kann im Prinzip als unterhaltsames und spannendes Kernelement nur das Kämpfen beinhalten. Die anderen Sachen (Chat, Community, Itemmanagement blabla..) sind auch nett und fein designt, können alleine aber nix reissen. Alles dreht sich ums Schlotzen, da wäre es idiotisch wenn einige Klassen klar besser sind als andere.
Diese Erkenntnis ist nicht gerade revolutionär.
Weiter zum echten RS. Alric mag ein Hühne sein mit riesigem Leuchtschwert+12 und potenzstrotzenden Hoden, aber wie steht es mt seinen anderen Fähigkeiten, wie Grips und Skills? Warscheinlich eher mau.
Spielt die Gruppe so, wie die meisten erwachsenen Gruppen (so Alterschnitt 23) in Deutschland, so ist die Kampfzeit deutlich unter der Nichtkampfzeit angesiedelt. Entwarnung also? Die meiste Zeit hockt Alric also dumm in der Gegend herum und sabbert auf erotische Holzschnitte, während die anderen Gruppenmitglieder Mordfälle lösen, Katastrophen verhindern, Schlösser bauen, Dynastien gründen.
Na ja, aber was ist, wenn die Leute wirklich auf die Kämpfe stehen, also mehr Kämpfe mit besserer Balance haben wollen?
Was, wenn die Gruppe den Rollenspielteil nicht wirklich schätzt und eigentlich nur das Schlotzen geil findet?
...

Resumee: folgende Lösungen empfehlen sich
Für jüngere Spieler, Kampf-only Ethusiasten und Rollenspielmuffel: Warhammer Miniaturspiele, speziell Warhammer Quest und natürlich D&D 4. Warscheinlich auch Online "Rollenspiele" wie WoW.

Ältere Spieler sowie diejenigen, die die Freiheit des Rollenspiels schätzen, suchen sich entweder ein Spiel, wo halt der Kämpfer in seinem Schwerpunkt ungeniert besser sein darf und alle sind glücklich, oder ein anderes Spielmodell, wo alle besser im Kampf sind, aber der reine Kämpfer besseren Background hat/haben muss, und so ebenfalls ein paar Skills hineinbringt.


Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: ragnar am 15.03.2008 | 17:29
Ich kann deiner Argumentation nicht folgen. Strawman?

der reine Kämpfer ... ebenfalls ein paar Skills hineinbringt.
Wer sagt dir das das bei D&D so nicht der Fall ist? Wenn jeder Charakter "ausgeglichene" Kampffähigkeiten mitbringt (kein großer Unterschied zu früher), warum sollte der Kämpfer nicht auch "sonstige" Fähigkeiten haben?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 15.03.2008 | 18:00
Niemand. Wie ich schon sagte, kann der Kämpfer in der 4E sogar deutlich mehr Fertigkeiten haben als vorher.

- Es gibt 17 Fertigkeiten.
- Die Beispiel-Kämpferin hat vier gelernte Fertigkeiten.
- Jede weitere kostet ein Feat.
- Es gibt jede ungerade Stufe ein Feat. Menschen haben eins Bonus auf der ersten Stufe.

D.h. wenns denn sein muss, kann ein Kämpfer auf Stufe 21 alle Fertigkeiten und er verzichtet dabei auch nicht auf seine Fighter Powers.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Malicant am 15.03.2008 | 18:02
Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit Radius 0. Das nennen die dann ihren Standpunkt.

Wie immer ein Problem von Leuten, die nicht begreifen wozu Regeln in einem Spiel gut sind. Die Argumente gegen etwas aufzählen, egal wie dünn, ohne überhaupt selbst zu wissen warum sie dagegen sind, oder was sie selbst wollen.

Homo sapiens sapiens. Ein Trugschluss.  :-\
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 18:57
Ich kann deiner Argumentation nicht folgen. Strawman?
Wer sagt dir das das bei D&D so nicht der Fall ist? Wenn jeder Charakter "ausgeglichene" Kampffähigkeiten mitbringt (kein großer Unterschied zu früher), warum sollte der Kämpfer nicht auch "sonstige" Fähigkeiten haben?

Ich sage prinzipiell nichts dagegen.
Ich lasse mich auch gerne von einem neuen, besseren D&D beglücken. Wenns toll wird, werd ichs zocken.
Haben alle mehr Fähigkeiten, mehr Kampfkönnen, mehr Powers -schön.

JEDOCH:
Nach allem, was ich jedoch höre, ist D&D 4 klar eine Art Brettrollenspiel geworden, mit MMORPG ähnlichen Designansätzen.
Es ist prinzipiell NICHTS falsch daran, wenn ein Charakter im Kampf weniger reisst, da kommt es auf den entsprechenden Ansatz des Produkte an.
Einige tun so, als ob die Idee, die Charaktere -im Kampf- kräftemässig "gleichzuschalten" eine grandiose Idee sondergleichen ist. Ist sie aber -fürs Rollenspiel- nicht per se.

Das ein Warhammer Quest -artiges Produkt NATÜRLICH diese Balance zwangsläufig aufweisen muss, da es ja nur ums Kämpfen geht, leuchtet hoffentlich jedem ein.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 19:02
Niemand. Wie ich schon sagte, kann der Kämpfer in der 4E sogar deutlich mehr Fertigkeiten haben als vorher.

- Es gibt 17 Fertigkeiten.
- Die Beispiel-Kämpferin hat vier gelernte Fertigkeiten.
- Jede weitere kostet ein Feat.
- Es gibt jede ungerade Stufe ein Feat. Menschen haben eins Bonus auf der ersten Stufe.

D.h. wenns denn sein muss, kann ein Kämpfer auf Stufe 21 alle Fertigkeiten und er verzichtet dabei auch nicht auf seine Fighter Powers.

Hm.

Das meiste wird vermutlich Makulatur sein. Da D&D 3 angeblich zu kompliziert war und ihn Spezialfähigkeiten und Extraregeln ertrank, wollte man dieses ja reduzieren.
Aber man liest in allen Previews wie du jetzt auch erwähnst, das Anfängercharaktere deutlich mehr Optionen sowie Fähigkeiten zur Disposition haben;
was denn jetzt-mehr oder weniger?
Wie du siehst, bevor wir den Regelschinken nicht in der Hand haben, reden wir über die Taube auf dem Dach.
Ob der Kämpfer mahr ausserhalb des Kampfes wirklich kann (nicht nur "Brotbacken" und "Reiten", sondern spannende, coole Dinge eben) bleibt abzuwarten.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 19:05
Der Horizont mancher Menschen ist ein Kreis mit Radius 0. Das nennen die dann ihren Standpunkt.

Wie immer ein Problem von Leuten, die nicht begreifen wozu Regeln in einem Spiel gut sind. Die Argumente gegen etwas aufzählen, egal wie dünn, ohne überhaupt selbst zu wissen warum sie dagegen sind, oder was sie selbst wollen.

Homo sapiens sapiens. Ein Trugschluss.  :-\

Wem nix einfällt, der postuliert auch besser nix.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 15.03.2008 | 19:07
Ob der Kämpfer mahr ausserhalb des Kampfes wirklich kann (nicht nur "Brotbacken" und "Reiten", sondern spannende, coole Dinge eben) bleibt abzuwarten.
Naja... noch weniger als in D&D3 kann es kaum sein.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Charles Ward III am 15.03.2008 | 19:17
*uhuh* Einzelgänger will uns den Weg des richtigen RPs predigen. *uhuh*

Nebenbei Einzelgänger der Kreuzzug gegen die bösen Powergamer und nicht richtig RPG-Spieler ist seit Ende der 90er vorbei.  ::)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 19:33
*uhuh* Einzelgänger will uns den Weg des richtigen RPs predigen. *uhuh*

Nebenbei Einzelgänger der Kreuzzug gegen die bösen Powergamer und nicht richtig RPG-Spieler ist seit Ende der 90er vorbei.  ::)
Gähn, nicht liegt mir ferner.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Charles Ward III am 15.03.2008 | 19:40
Genau ...  :ctlu:

Alles mal nette Zitate von dir:

Zitat
Plötzlich sind alle wach und das Gewürfle geht richtig los! Aber, ärger ärger! eine Sache ist immer noch blöd; der langweiligste Spieler hat den besten Charakter! Alric würfelt dreimal so oft und drischt viermal so viel Vampirdrachenzwergen die morsche Rübe ein! Spielverderber...

Zitat
Alles dreht sich ums Schlotzen, da wäre es idiotisch wenn einige Klassen klar besser sind als andere.
Diese Erkenntnis ist nicht gerade revolutionär.
Weiter zum echten RS. Alric mag ein Hühne sein mit riesigem Leuchtschwert+12 und potenzstrotzenden Hoden, aber wie steht es mt seinen anderen Fähigkeiten, wie Grips und Skills? Warscheinlich eher mau.

Zitat
Ältere Spieler sowie diejenigen, die die Freiheit des Rollenspiels schätzen, suchen sich entweder ein Spiel, wo halt der Kämpfer in seinem Schwerpunkt ungeniert besser sein darf und alle sind glücklich, oder ein anderes Spielmodell, wo alle besser im Kampf sind, aber der reine Kämpfer besseren Background hat/haben muss, und so ebenfalls ein paar Skills hineinbringt.

Wer D&D kauft weiß was er bekommt und sollte nicht DSA in der Packung erwarten.
Aber wie gut das ich mit meinen 27 Jahren halt noch kein älterer Rollenspieler bin.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 19:52
Bin zwar älter als du, um diesen Penisvergeich abzuschliessen, aber du solltest trotzdem wissen, dass man in einem Diskussionsboard durchaus seinen Standpunkt durch ein markantes Beispiel hervorheben darf.
Vermutlich sehe ich das Ganze eh lockerer als die meisten hier, aber auf eine richtige Diskussion hätte ich schon Lust und das ist schwieriger als man denkt.

Konkreter
der langweiligste Spieler-herrje, willst du mir nicht sagen, das du in Gruppen gepielt hast, wo einer im halb am pennen war und nie den Mund aufmachte, um beim Kampf nicht nur gleichsam wiederaufzustehen sondern auch (für die meisten irgendwie unfairerweise) viel heftiger als alle anderen herumzudreschen. Das ist doch das angebliche Manko auf das sich die D&D Macher beziehen.

echtes RPG- damit meine ich schlicht das Gelaber, den Erzählpart, ist doch nicht so schwer.
Bloss weil ich eine Formulierung genbrauchte, die einige als Fachterminus (den es nicht gibt) zu erkennen glauben, heist das nicht, das ich eine Rollenspielagenda verfolge.

Ältere Spieler sowie diejenigen, die die Freiheit des Rollenspiels schätzen- genau so hier, must mich jetzt nicht reflexartig in irgendeine Nische drücken, weil du meinst, irgendeinen  entspr. Ansatz zu erkennen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Charles Ward III am 15.03.2008 | 20:13
Ohja das darf man gerne, dann muss man auch das Echo vertragen können.

1.) Ich hatte schon Spielabend lieber Einzelgänger in denen die verhinderten Schauspieler schon mit ihren langweiligen Monologen über Nichtigkeiten, welche für die Story irrelevant waren, nur aus persönlichen Darstellungsbedürfnis, die ganze Gruppe eingeschläfert haben.

2.) Oh der Erzählpart ist echtes Rollenspiel?!?  ~;D :q
"This is a serious game!" fällt mir dazu ein. Das Kampfsystem ist genauso Teil des echten Rollenspiels. Aber ich stelle mir das schon richtig vor: Da sitzt ein Gruppe von echten Charakterdarstellern, an jeden ist mindestens ein Oscarpreisträger verloren gegangen, und der arme Kenny, der schüchtern ist, wird von den anderen schräg angeschaut und ist kein echter Rollenspieler.

3.) Die älteren Spieler die ich kenne sind ein bisschen Powergamening in der Regel nicht abgeneigt. Aber ich denke weder du noch ich kann darüber eine qualifizierte Aussage treffen, da das beides persönliche Eindrücke sind.

Um es dir direkt an den Kopf zu knallen: Du ist bei D&D falsch. Da ging es schon immer ums Monster klatschen und dafür Loot und XP einzusacken. Das will das Spiel darstellen. Für verhinderte Schauspieler gibt es andere Systeme, bzw man sollte vielleicht darauf verzichten und Freeform spielen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 15.03.2008 | 20:51
Hmm, warum verstehst du 's nicht?
Übertriebene Schauspielerei beim Rollenspiel ist mir persönlich in den meisten Fällen ein Gräuel.
Gibts für dich kein Mittelding zwischen Würfelspiel und Schauspielerei?

"Oh der Erzählpart ist echtes Rollenspiel?!?    ~;D :q "
Jemand muss dir gesagt haben, dass die Dinger umsonst sind, aber das heisst nicht, das Posts besser werden, wenn man inflationär komische Zeichen tippt. ich weiss übrigens auch gar nicht, was du mir mit diesen sagen willst. Schreibs mir doch einfach.

Klar ist das Kämpfen Teil des RS, sagt ja niemand was dagegen.
Klar ist auch, das du das Kämpfen prima auslagern kannst (Warhammer Quest, D&D4, warscheinlich) während das mit dem Kommunizieren nicht geht. Mir kommts vor, als willst du einfach eine vorgekaute Antwort, die so nicht ganz richtig ist, wiedergeben. Das eigentliche "rollenspielen", in dem Spieler ihre Charaktere Dinge machen lassen, die noch nie von einer Regel irgendwie erfasst wurden, ist nun einemal der Kern, das Besondere, und ist grundsätzlich anders als 95% eines Kampfes, in den meisten Fällen. Speziell seit D&D die Miniaturen ins Spiel gebracht hat und sich in der neusten Edition das Hauptspiel kaum von WHQ unterscheiden wird, funktioniert der weitgehend regellose Part völlig anders und fühlt sich anders an.
No Brainer. (grins Malicant an)

"Die älteren Spieler die ich kenne sind ein bisschen Powergamening in der Regel nicht abgeneigt. Aber ich denke weder du noch ich kann darüber eine qualifizierte Aussage treffen, da das beides persönliche Eindrücke sind."
Warum quatschen wir dann überhaupt? und wer ist den schon RPG Experte oder gar massgeblich für dich? Vielleicht überraschst du mich und ich kann was dazulernen, vielleicht ist es andersherum, in jedem Fall ist das ein Totschlagargument.

"Um es dir direkt an den Kopf zu knallen: Du ist bei D&D falsch. Da ging es schon immer ums Monster klatschen und dafür Loot und XP einzusacken. Das will das Spiel darstellen. Für verhinderte Schauspieler gibt es andere Systeme, bzw man sollte vielleicht darauf verzichten und Freeform spielen."

Jein. D&D in seiner Reinform hat hierzulande fast niemand gespielt. Bevor du jetzt anfängst (woher willst du das wissen? wer weiss das denn? woher komme ich?), kennst du oder zocktest du (A) D&D Fertigabenteuer 1:1, in denen die Charaktere jedesmal, wenns sie von Punkt A nach Punkt B wanderten, 3-4 Kämpfe zu bestehen hatten?In manchen Abenteuer warteten 50, 60 Kämpfe auf die SCs.
D&D war schon immer der kleinste gemeinsame Nenner, aus vielerlei Gründen. Und viele Leute zockten das Teil anders als vermarktet wurde, daszu zähl auch ich und warscheinlich auch du.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Charles Ward III am 15.03.2008 | 22:00
So viele Wörter und doch so wenig gesagt.  :(
Vor allem sind es die ewig gleichen Argumente, aber fangen wir von unten an.

Jup ich habe keine Ahnung wie D&D in Tibuktu oder im Schwarzwald gespielt wird. Und gerade weil ich das nicht weiß, kann ich das Spiel nur anhand des Buches bewerten. Bei D&D geht es um Kampf, Monster, XP und Magische Schätze und nicht um das ausspielen von inneren Konflikten, oder darum tiefgründige Geschichten zu erzählen.

Zu den älteren Herrschaften. Ich habe nicht die Behauptung in den Raum geworfen, dass sie einen bestimmten Spielstil bevorzugen.  ;) Also an die eigene Nase fassen. Wenn man in einer Diskussion etwas behauptet, sollte man es irgendwie belegen können.

Zum ersten Absatz. Da ist schon der erste dicke Denkfehler. Charaktere machen überhaupt nichts. Spieler machen etwas und jede Handlung der Spieler entscheidet über das Spiel ob sie nun eine Miniatur durch die Gegend schieben (Vorsicht Spitze!)oder meinen die Gruppe mit ihren innerlich zerrissenen Charakter zu langweilen. Beides sind Sachen die von dem Spiel geregelt werden. Verschiedene Systeme setzen aber unterschiedliche Schwerpunkte.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 15.03.2008 | 22:11
Wenn das eine laengere Diskussion zum Thema "Wie wird D&D gespielt" oder was auch immer wird (also nix was etwas mit dem Thema zu tun hat), warum klaert ihr das nicht privat in IM oder in einem eigenen Thread?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Silent am 16.03.2008 | 02:18
Nun, auch ich hab mir natürlich meine Vorurteile zurecht gelegt. Nach dem bisherigen Informationsbrocken kommt es mir so vor, dass D&D4e ein strategisches Brettspiel mit dem Fokus auf Konfliktlösung zu sein.

Bisherige Konfliktlösung scheint zu sein, den Gegner so weit runter zu kloppen, bis er seinen Widerstand aufgibt.


Bisher hab ich noch kein wirkliches Wort über soziale Konflikte gelesen (wenn dies eine Wissenslücke ist, wäre ein Hinweis sehr zuvorkommend) und wie jene gelöst werden.


Und bei den ganzen Gedankengängen über dieses Thema dachte ich daran, dass Computerrollenspiele (ob Off- oder halt Online) eh eine gewisse Verwandschaft mit unserem Hobby des P&Ps haben.

Wir schlüpfen in eine Rolle und haben unseren Spass bei der lösung einer Reihe von Konflikten.

PC-Spiele gehen meistens einen recht geradlinigen Weg und schreiben viele halt vor, oder lassen nur bestimmte Entscheidungen zu.

Wenn die SL aber ein Abenteuer leitet, welches einen großen Hang zum Illusionismus hat, dann kann dies aber auch bei einem P&P Spiel passieren.


Im laufe der letzten Jahre haben sich PC-Spiele immer mehr versucht ihrem Vorbild zu nähern, vielleicht ist es auch einfach mal Zeit für den Weg der goldenen Mitte und D&D4e wird sozusagen die Erleuchtung ^^.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 16.03.2008 | 05:59
Bisherige Konfliktlösung scheint zu sein, den Gegner so weit runter zu kloppen, bis er seinen Widerstand aufgibt.
Naja. In den Previewabenteuer für D&D4 gab es eine Situation, in der die Charaktere versuchen mussten so schnell wie möglich zu flüchten. Dabei schienen die Spieler freie Hand bei ihrer Fertigkeitsnutzung gewesen zu sein. Ein Spieler soll z.B. Knowledge (History) verwendet haben, um einen alten Eingang in die Unterwasserkanäle in der Burg zu kennen.
Zitat
Bisher hab ich noch kein wirkliches Wort über soziale Konflikte gelesen (wenn dies eine Wissenslücke ist, wäre ein Hinweis sehr zuvorkommend) und wie jene gelöst werden.
Bisher wurde da nur von einem aufgebohrten Solzialsystem geredet, das gewisse Ähnlichkeiten mit einem Kampf haben soll. So weit ich weiss, wurde da aber noch nicht auf die Details eingegangen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 16.03.2008 | 07:27
Das meiste wird vermutlich Makulatur sein. Da D&D 3 angeblich zu kompliziert war und ihn Spezialfähigkeiten und Extraregeln ertrank, wollte man dieses ja reduzieren.
Aber man liest in allen Previews wie du jetzt auch erwähnst, das Anfängercharaktere deutlich mehr Optionen sowie Fähigkeiten zur Disposition haben;
was denn jetzt-mehr oder weniger?

Die Grundregeln werden reduziert. Es gibt z.B., wie dir vielleicht aufgefallen ist, keine Magieregeln. Damit fallen folgende Elemente weg:

- Spruchgrade, Spruch-Slots
- Berechnung der SDCs
- Regeln für das Unterbrechen von Zaubern und Opportunity Attacks
- Spruch-Komponenten
- Magieresistenz
- Arcane Spell Failure


Es gibt auch keine Full-round Actions mehr. Das vereinfacht die Bewegungsregeln erheblich. Ich zitiere nur mal die Regel für Gelegenheitsattacken. Demnach produziert eine Gelegenheitsattacke:

- Ein Angriff der Kategorie Ranged oder Area. Also genau die Sachen, die auf Entfernung funktionieren.
- Eine Bewegung aus einem bedrohten Feld heraus, die kein Shift, Teleport oder erzwungen (= Slide/Push/Pull) ist.

Das vergleich mal mit 3.5.


Ich denke, du bekommst einen Eindruck. Selbstverständlich ist es nicht einfacher, sich alle Kräfte zu merken, aber die Regeln, die für die Kräfte gelten, sind für alle gleich. Und genau das ist die Vereinfachung.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Robert am 16.03.2008 | 11:16
Ich hoffe mal, das sie aus dem Book of 9 Swords und SW-SAGA gelernt haben und diesmal die "Spickzettel"-Karten gleich beilegen.
Dem PHB hoffentlich mindestens 5 Sets auf stabilem Karton ::)

Ist eigentlich schon raus, ob F&S diesmal irgendwas Nützliches tut(z.B. mehr Webcontent als ein poeliger Charbogen und ein Link zum Shop)?
Bei der 3.5 waren die englischen Bücher nicht nur billiger, sondern auch kompatibel zum Web-Content und IMO besser verarbeitet.
Die Bindung meines deutschen MM lässt Blätter fliegen, das etwa gleichalte englische MM II hält noch :-\
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Xemides am 16.03.2008 | 12:06
Bei der 3.5 waren die englischen Bücher nicht nur billiger,

Also das ist nu wahrlich kein F+S oder DnD Phänomen, sondern ist überall der Fall, sogar bei reiner Belletristik.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 16.03.2008 | 12:47
Schlechte Bindung(bei dt. Produkten) ist aber eher ein RPG-Verlag Problem, da sie eher klein sind und an allen Enden sparen müssen, oder es wurde ein Aussreisser erwischt, die HC halten eigentlich ziemlich gut(dt & engl.).

Ich bin enttäuscht von den beiden Streithähnen, ich wollte gerade Popcorn rausholen.  ;)

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 30.05.2008 | 09:13
Um mal wieder hier den Wölfen etwas Futter zu geben:

Die Wizards (namentlich Mike Mearls) haben einen Artikel zur Konvertierung von alten Abenteuern veröffentlicht.
Und was sie da sagen macht für mich total viel Sinn und wiederspricht aus meiner Sicht dem Klischee, dass D&>D Brettspiel, MMORPG oder was auch immer ist, sondern - aus Sicht der Entwickler - etwas anderes. Ein Rollenspiel mit taktischen Elementen die auf einem "Brett" dargestellt werden.

Zitat
Exploring a maze can grow boring unless the characters face a constant threat. The knowledge that a powerful, man-eating minotaur lurks around the corner helps increase the tension in the encounter and makes becoming lost all the more dangerous. The PCs lack a clear escape route against a deadly foe.

The one drawback you face is that, should you map the maze out with dungeon tiles or a battle mat, the place loses some its mystery. When you run the maze, use a combination of narrative description and tactical set ups, particularly if the monsters attack the party, trade a few blows, then retreat around a corner. Once the monsters are out of sight, pull away the tiles and describe the maze without miniatures and tiles. Laying out the map gives the players a sense of perfect knowledge, and that's the exact opposite of what you want in a maze!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 30.05.2008 | 09:18
unglaubwürdig, wenn sowas bei einer firma steht, die bekannt dafür ist, sogar die klos in dungeons mit text und encountern zu versehen und mittlerweile bei kampagnen 1/3 inhalt und 2/3 dauerencounterschrott zu bringen.
aber davon abgesehen: 4e ist doch noch gar nicht draußen, da ist doch jeder gedanke zur stiltendenz reine spekulation.
 ::)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 30.05.2008 | 09:28
ISt aber vom Lead-Designer der 4E, der Artikel 
Ich glaube, der braucht nicht zu warten bis das Spiel draußen ist ::)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 30.05.2008 | 09:36
unglaubwürdig, wenn sowas bei einer firma steht, die bekannt dafür ist, sogar die klos in dungeons mit text und encountern zu versehen
Sag mal nix, das hat mir die RPG-Szene verschafft, die mir am nachhaltigsten im Gedächtnis geblieben ist...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Suro am 30.05.2008 | 09:37
ISt aber vom Lead-Designer der 4E, der Artikel 
Ich glaube, der braucht nicht zu warten bis das Spiel draußen ist ::)
Wobei man daran denken sollte, das auch Leute wie Peter Molyneux (http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Molyneux) Lead Designer bei diversen Projekten waren, die sich dann etwas anders verhalten haben als erwartet ;)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 30.05.2008 | 09:45
und wenn einer des stabes solche allgemeinen phrasen von sich gibt, hat das nicht viel zu sagen. ist ja bisher nicht gerade firmenpolitik bei wotc...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 30.05.2008 | 09:54
Äh, er sagt doch da ganz deutlich wie er sich die erforschung eines Labyrinth vorstellt, oder?
Was hat das denn mit allgemeinen Phrasen zu tun.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 30.05.2008 | 10:01
allgemein = wenn ich zur veröffentlichung eines rollenspiels der fangemeinde extra mitteilen muß, daß sie gern auch spannungselemente einbauen darf und nicht jeden sanitärbereich mit bodenplänen darstellen muß, sage ich ihr nun wirklich nichts neues. das sind allgemeinphrasen, die in JEDEM rollenspiel im sl-bereich zu finden sind. wundert mich, daß sowas plattes überhaupt noch erwähnung findet.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 30.05.2008 | 10:16
Richtig aber es geht hier um das "wie" - das nämlich ein LAbyrinth "gespielt" wird, mit anrrativen Elementen und es eben kein Brettspiel oder MMORPG sein muss. Und das ist vielleicht schon wichtig der Gemeinde mitzuteilen, gerade weil es ja ein paar Sauköppe gibt, die das anderes sehen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: ElfenLied am 30.05.2008 | 10:23
Solange bei D&D 4e der Hauptbestandteil eines MMORPGS, naemlich die Timesink-Grinds fehlen, bin ich gluecklich. Denn was ich mit D&D schon immer gewollt habe ist ein RPG mit taktischen Kaempfen, welche aehnlich wie in einem Miniaturenspiel detailliert ausgearbeitet sind und wenig Raum fuer freie Interpretationen lassen.


- Was ist mit dem Magier, der als Pazifist keine Evocationsprüche nutzt? Wird er unnütz, weil er im Kampf nur noch Bezauberungen oder Verzauberungen castet? Und wer macht Massenschaden?

Ein echter Wizard ist in 3e am effektivsten als Buffer, Debuffer und Supporter. Deswegen ist Evocation unter den Optimierern die am meisten abgewaehlte Schule (neben Enchantment und Necromancy). Warum ist das so? Weil Evocation neben Schaden fast nichts sinnvolles kann. Die einzige Ausnahme (Contingency) laesst sich mit einem Illusionszauber (Greater Shadow Evocation) replizieren.
Das nur am Rande, weil es mir jedesmal unter den Fingern brennt, wenn ich den weitverbreiteten Irrglauben antreffe, dass Evocation essentiell fuer einen Wizard ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: ragnar am 30.05.2008 | 10:54
allgemein = wenn ich zur veröffentlichung eines rollenspiels der fangemeinde extra mitteilen muß, daß sie gern auch spannungselemente einbauen darf und nicht jeden sanitärbereich mit bodenplänen darstellen muß, sage ich ihr nun wirklich nichts neues. das sind allgemeinphrasen, die in JEDEM rollenspiel im sl-bereich zu finden sind. wundert mich, daß sowas plattes überhaupt noch erwähnung findet.
Wow. Hier wird sich beschwert das man jede Latrine darstellt, drüben beim Hofrat wird sich beschwert das die Latrinen gestrichen werden(Komentare Beachten (http://hofrat.blogspot.com/2008/05/venedig-oder-die-osmanen.html)). Ich bleibe erstmal dabei: Bis ich die Bücher in den Händen halte, sag ich nichts mehr zum Thema.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 30.05.2008 | 11:13
was hat eine feststellung mit einer beschwerde zu tun?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arkam am 30.05.2008 | 12:50
Hallo zusammen,

also ich halt den Ansatz ein Rollenspiel an einem MMORPG zu orientieren für sehr interessant. In allgemeinen Threads wird gerne der Untergang des Abend... äh Rollenspiels herbei geredet weil es zu wenig neue Spieler gibt.
Die Spieler von MMORPGs halte ich für eine interessante Zielgruppe für den Rollenspielnachwuchs. - So er den wirklich so rah ist.

Aus meiner Sicht hat sich D&D schon immer sehr auf die Regeln fixiert die für die meisten Spieler am interessantesten waren. Nämlich auf Regeln die Situationen klären die einen Charakterverlust zur Folge haben können. Das waren dann eben die Kampf- und Heilregeln.
Mir fällt es schwer zu glauben das mit der 4. Edition jetzt plötzlich ein anderer Schwerpunkt gesetzt werden soll.

Die Interaktion zwischen den Charakteren und auch zwischen Charakteren und NPCs muß ich in den seltensten Fällen regeln. Soweit ich informiert bin gibt es dann auch prompt für Überzeugen und Feilschen Regeln.
Das gleiche Bild bei den restlichen Fertigkeiten. Für das Brotbacken gibt es keine Fertigkeit aber für das Herstellen von Fallen und Giften.
Das es für die Interaktion zwischen den Charakteren und auch zwischen Charakteren und NPCs keine Regeln gibt heißt nicht das sie nicht wichtig ist sondern nur das man hier keine Regeln braucht und absolute Freiheit genießt.
Ob ich mir auf dieser Basis jetzt Sozialregeln wünschen soll wage ich zu bezweifeln.

Gruß Jochen

PS: Bisher D&D 3.5, Iron Kingdom, Witchfire Kampagne, nur einen Schurken bis Level 8 gespielt
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 30.05.2008 | 15:47
@ragnar: was liest du denn aus den Kommentaren heraus? Dort wünscht man sich doch nur, daß man das Rollenspiel ausserhalb der Encounter nicht vernachlässigt.
Nicht das alles mit Figuren+Plan dargestellt wird (das soll ja wohl der Latrinenvergleich heissen).

Ansonsten, bleib bloss weg mit dem Hofrat Forum. Da wird mal wieder ordentlich Paranoia um den Untergang des RPG Landes geschürt (Und natürlich wurde alles prophezeit, was niemals eingetreten ist). Dieselben Leute, die Tagein Tagaus D&D dahingehend verteidigen, daß man damit auch ganz toll Rollenspiel spielen kann, behaupten jetzt mit D&D4 ginge das nicht mehr.

Andererseits kann ich verstehen wenn viele Runden auch nur die Regeln verwenden, die in den Büchern stehen, und das sind bei D&D 99% nunmal Kampfregeln. Ich glaube das machen sogar die meissten Runden so, gib ihnen keine Seite Kampfregeln und es wird auch nicht viel gekämpft. Der Regelsatz ist die Spielbasis.
Die Herrschaften von WoTC sollten in den Büchern lieber mal klar machen wie man ausserhalb von Kämpfen "richtig" rollenspielt ohne Willkür walten zu lassen.
Aber gerade D&D4 mit social Challenges sehe ich da in die richtige Richtung driften. Wie deppert muss man sein, 3.5 oder AD&D dagegen aufzuwiegen?

D&D4 wird sicher großartig und ich freu mich drauf!!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 30.05.2008 | 16:03
Wie deppert muss man sein, 3.5 oder AD&D dagegen aufzuwiegen kann ?
Komisch in den allermeisten populären Rollenspielen machen die Kampfregeln 90% der Regeln aus. Und in den allermeisten Runden die ich kenne besteht eine Session aus 90% Interaktion und 10% Kampf....

NAchtrag
Ich will nicht sagen, das D&D4 deswegen schlecht wird, aber deine Einschätzung, das die meisten Runden das spielen was die Regeln hergeben halte ich für Falsch.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 30.05.2008 | 16:06
Wo ist das Problem mit den vergleichbaren Kampfwerten. Erinnert sich noch jemand an Conan? Der war ein Dieb... Oder Fafhrd und der Graue Mausling? Ich finde das gut und was ich bisher in den Regeln gelesen habe sogar noch besser. Ich hoffe, daß ich die Ebenen für meine Kampagnen wieder auseinander klabustern kann, aber das werde ich hoffentlich dieses Wochenende rausfinden.

Kurze Frage, gabs den Schurken schon offiziel freigegeben, nicht daß Tanelorn da in Gefahr gerät...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 30.05.2008 | 16:10
Thalamus schrieb:
Zitat
Komisch in den allermeisten populären Rollenspielen machen die Kampfregeln 90% der Regeln aus. Und in den allermeisten Runden die ich kenne besteht eine Session aus 90% Interaktion und 10% Kampf....
Das war auch etwas falsch ausgedrückt. Sagen wir mal Ergebnisrelevantes wird zu 90% über die Kämpfe geregelt. Es wird abhängig von der Runde, zwar relativ viel gelabert, davon ist das meisste aber unwichtig um das Abenteuer zu bestehen (z.b. 3Stunden Einkaufstouren). Das Wichtigste wird ausserhalb vom Kampf doch in ein paar Minuten abgehandelt. Natürlich MUSS man das Abenteuer/Plot/Herausforderung nicht bestehen um Rollenspiel gespielt zu haben aber gerade D&D ist doch ziemlich Erfolgsorientiert.

Und ich vermute das die gefühlten 90% Rollen Spiel in Wirklichkeit zu 50% aus Regeldiskussion bestehen ;)
Und das meisste vom Rest ist fürs Abenteuer irrelevant. Bleibt nicht viel über.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: ragnar am 30.05.2008 | 16:25
@ragnar: was liest du denn aus den Kommentaren heraus?
Man kann daraus wohl lesen was man will. Ich beziehe mich auf die Kommentare die irgendwelche Stellen aus dem (echten!?) DMG zitieren und das als Untergang des Rollenspiels sehen ("Kein Rollenspiel mehr, weil lange Korridore, nichtssagende Wachen usw. alleine nicht mehr als interessant genug zum Ausspielen sind."), wobei diese Stellen durchaus als "Konzentriert euch auf das was am Rollenspiel interessant ist (und wenn der SL oder die Gruppe zwei Stadwachen uninteressant finden: Vorspulen!)" gelesen werden können.

@JS. Du hast natürlich keine Beschwerde aufgestellt. Ich hatte beide Dinge kurz hintereinander gelesen und empfand den Sprung von "Unglaubwürdig von den Latrinenaufstellern" zu "OMG, hier haben wir es schwarz auf weiß: Latrinen nur noch relevant wenn auch was interessantes draufsitzt" als lustig.

Da ich "auf dem Sprung" war, fand ich nicht mehr die Formulierung das auf einen Punkt zu bringen, sorry.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 30.05.2008 | 17:20
Leichtes OT:
Ansonsten, bleib bloss weg mit dem Hofrat Forum. Da wird mal wieder ordentlich Paranoia um den Untergang des RPG Landes geschürt (Und natürlich wurde alles prophezeit, was niemals eingetreten ist). Dieselben Leute, die Tagein Tagaus D&D dahingehend verteidigen, daß man damit auch ganz toll Rollenspiel spielen kann, behaupten jetzt mit D&D4 ginge das nicht mehr.
Bei des Hofrates Forum musst Du auf dessen Besitzer achten. (der Rest ist überspitzt Hintergrundrauschen) Der verteufelt D&D4 u.A. wegen des Fehlens strategischer Tiefe und der taktischen Möglichkeiten. Er sieht die Gefahr, dass man durch die Fähigkeiten des Charakters "gespielt"* wird, weil eh bei jeder Situation nur jeweils eine Option sinnvoll ist.

*: "gespielt" ist ein Begriff aus dem Brettspielbereich. Der Begriff bedeutet, dass eigentlich immer nur eine Option zur Verfügung steht, weil es entweder keine anderen Optionen gibt oder weil alle anderen Optionen ganz klar ersichtlich wesentlich schlechter sind. Man spielt da also nicht selber, sondern das Spiel spielt sich alleine. Man wird vom Spiel "gespielt".
Monopoly ist ein typischer Vertreter...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 30.05.2008 | 17:26
ich weiss was gespielt heisst, trotzdem danke ;)

Ob es wirklich so sein wird, wird sich noch herausstellen. Bei D&D 3.5 ist das in vielen Fällen auch so (vor allem bei den Zaubern), mag aber sein, daß das dort auch bemängelt wurde.
Fakt ist, wenn alles so bleibt wie es ist, man jetzt aber unendlich weniger Buchhaltung hat, na dann spiele ich doch 4e :d ;D

Aber ich frage mich woher die das alle wissen. Offenbar hat ja jeder ein PDF in das er reingucken kann (und ich meine nicht Shadowfell).
Ich finde das auch ganz und gar nicht OT. bei MMORPGs gibts auch immer nur DEN einen Build, den man haben muss.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Visionär am 30.05.2008 | 17:35
Aber ich frage mich woher die das alle wissen. Offenbar hat ja jeder ein PDF in das er reingucken kann (und ich meine nicht Shadowfell).
Nein?! Echt? Und das noch vor offizieller Auslieferung! Skandal!  :gasmaskerly:

Was ich bisher gelesen habe hinterlässt mich zwiegespalten. Der kurze und knackige Schreibstil gefällt, alles ist ready-to-use. Die Kampfregeln / Charakter-Kräfte sind mir jedoch zu phantastisch und jenseits dessen, was ich favorisiere.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 30.05.2008 | 17:46
Ich finde das auch ganz und gar nicht OT. bei MMORPGs gibts auch immer nur DEN einen Build, den man haben muss.
Das stimmt so nicht ganz. In den MMORPGs gibt es nicht DEN einen Build, sondern es gibt mehrere verschiedene Builds, die sich teilweise komplett anders spielen. Sie haben alle auch andere Aufgaben. Um aber so einen effektiven Build zu entwickeln, brauch man strategisches Geschick, da genau geplant werden muss, wann Du welche Skillpunkte oder welche Fähigkeiten oder welche weitere Klasse einbauen musst. Also äähnliche wie das Multiclassen bei 3.5. In der 4. Edition hast Du diese Wahlmöglichkeiten nicht, weil Du auf eine handvoll Paragonpaths und Epic Destinies beschränkt bist, und jede Stufe eine Power oder ein Feat austauschen kannst.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 30.05.2008 | 18:15
Aber ich frage mich woher die das alle wissen. Offenbar hat ja jeder ein PDF in das er reingucken kann (und ich meine nicht Shadowfell).
WotC hat zahlreiche Infos (teils sogar alles was die Regeln zu dem Thema hergeben - z.B. die Monstereintraege, Rassenpreview Elf usw.) in den letzten Wochen herausgegeben.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: ragnar am 30.05.2008 | 18:54
Das könnte es auch erklären:
http://www.icv2.com/articles/news/12645.html

Also äähnliche wie das Multiclassen bei 3.5. In der 4. Edition hast Du diese Wahlmöglichkeiten nicht, weil Du auf eine handvoll Paragonpaths und Epic Destinies beschränkt bist, und jede Stufe eine Power oder ein Feat austauschen kannst.
In der 4ten Edition soll es doch auch Multiclassing geben!?

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Chris H. [N/A] am 30.05.2008 | 19:13
In der 4ten Edition soll es doch auch Multiclassing geben!?

Jein. Es gibt Multiclass-feats. Die geben dir dann von der Klasse, deren Feat du genommen hast einen Skill den du dann trained hast. Außerdem bekommst du eine Power oder Class Feature der Klasse als Encounter Power.

http://wizards.com/default.asp?x=dnd/4ex/20080430a

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 31.05.2008 | 00:47
die Individualisierung soll in 4 doch viel leichter und größer werden. 3.5 war für mich  genauso einengend. Man kann sich zwar eine Kombi aus Klassen überlegen aber innerhalb dieser Klassen ist dann doch wieder alles fest.

in Anarchy online hab ich mal nen Kämpfer mit Doppelpistolen gespielt, hatte aber quasi keinerlei Auswahl was Skillpunkte und Equipment anging.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 31.05.2008 | 09:12
Ich muss mich übrigens korrigieren. Jeder Paragon Path ist für jede Klasse höchstens ein Feat entfernt. Jedes Multiclass Feat befähigt den Charakter einen Paragon Path der zum Feat passenden Klasse zu wählen. So wie es aussieht sind alle Paragon Paths so beschrieben, dass sie für jede Klasse Vorteile bringen. D.h. Du hast doch mehr Buildmöglichkeiten als ich dachte.
D&D 4E scheint das Eurogame der Rollenspiele zu sein.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: ragnar am 31.05.2008 | 09:39
Jetzt bin ich ganz verwirrt :D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Vash the stampede am 31.05.2008 | 11:12
...
D&D 4E scheint das Eurogame der Rollenspiele zu sein.

@CP:
Was ist ein Eurogame?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 31.05.2008 | 11:18
Zitat von http://en.wikipedia.org/wiki/German-style_board_game
Zitat
German-style board games are a broad class of games that feature simple rules, modest length, and attractive components.[1] They are usually themed rather than abstract, and generally require more thought and planning to play well than do party games such as Pictionary or Trivial Pursuit but less than strategy games such as Chess, Go or wargames[citation needed]. These games appeal to a wide range of ages, though generally not young children. The audience includes casual gamers, who play with family and friends, as well as more serious hobby gamers.

Not all German-style board games are German, and not all German-style games are board games. As a result, various other names have been offered for the class. Eurogame is a common, though still imprecise, alternative label.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Vash the stampede am 31.05.2008 | 11:28
@Selganor:
Danke! :d

Und ist Eurogame jetzt ein Lob oder nicht?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 31.05.2008 | 12:29
das hängt vom standpunkt des einzelnen ab. eigentlich ist es weder lob noch tadel, sondern eher eine spezielle spielekategorie, wie es ja oben auch zu lesen ist. besonders kriegsspieler äußern sich auf den einschlägigen boards abschätzig gegenüber eurogames, doch viele usaner mögen die eurospiele auch und sind fans von z.b. knizia.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 1of3 am 31.05.2008 | 20:16
Zitat
So wie es aussieht sind alle Paragon Paths so beschrieben, dass sie für jede Klasse Vorteile bringen.

Warlock ist schwierig, weil da teilweise der Warlock Curse verbessert wird, den ein MC Warlock aber gar nicht erst hat. Ansonsten müsste das hinkommen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 31.05.2008 | 23:16
jap, um das, was bei uns einfach Brettspiel heisst beneidet man uns in Übersee. Das ist ein alter Hut.
Da reicht der Horizont selten über Kriegspiele hinaus, zudem können sie keine ausbalancierten Regeln schreiben (und in Essen ist nicht umsonst die Weltgröße Brettspielemesse). Hier ist Brettspielen ja auch Volkssport und längst nicht so nerdig.

D&D4 wird aber bestimmt kein RPG für jedermann ;)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 31.05.2008 | 23:42
D&D4 wird aber bestimmt kein RPG für jedermann ;)
Klar... Bauergamer (die auch Spass dran haben "normale" Leute zu spielen und es lieben Angsat haben zu muessen wenn mal ein schlecht gelaunter Hund ihren Buchhalter Stufe 1 angreift) werden D&D4 VIEL zu "maechtig" finden ;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 1.06.2008 | 10:39
Und ist Eurogame jetzt ein Lob oder nicht?
Für mich ist das ein Lob. Ich mag gut gemachte Eurogames sehr gerne. :)
Ob das für Dich ein Lob darstellt, wird sich noch zeigen. In Selganors Quote fehlt für mich noch ein wichtiger Punkt: Der Spielspass steht vor der Simulation. Während normale Cosims versuchen so nah wie möglich an der eigenen Vorlage zu bleiben, geht es beim Eurogame eher darum ein spielbares Spiel zu liefern, deren Mechanik "auf Spass" getrimmt sind.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 12:31
Mittlerweile hab ich mir wohl jedes Bit an Info zu 4e reingezogen (ohne es selbst in der Hand gehabt zu haben) und freue mich seit ca.12 Jahre wieder wie ein Schuljunge auf neues Rollenspiel.

Andererseits, all die Unkenrufe werfen die Frage auf:
Ist das System nun entgültig so verspielt geworden, daß man damit plausibles und glaubwürdiges Rollenspiel im Sinne von "erleben einer Spielwelt" gar nicht mehr ohne Weiteres spielen kann?

Das habe ich mir schon bei 3.5 gedacht, allerdings fügten sich die unglaubwürdigkeiten (wie Memorieren z.b.) schlussendlich ja doch in die Welten und Stories. Man konnte also schon "richtig" damit Rollenspielen, nur gabs dafür eben kaum Regeln. Auch und gerade mit Figuren und Battlemat.

ist das wirklich nur noch ein Fantasy-Brettspiel für ScriptKiddies?
Dann wäre es nichts für mich.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Visionär am 2.06.2008 | 12:38
ist das wirklich nur noch ein Fantasy-Brettspiel für ScriptKiddies?

Ich denke, man kann immer noch mit Rollenspiel betreiben. Man wird sich nur bei einigen Regeln überlegen müssen, wie man die in die Spielwelt implementiert. Da habe ich beispielsweise bei den "Healing Surges" und dem "Second Wind" so meine Probleme. Ich denke, man darf Treffer nicht mehr nur als "Getroffen und Wunde zugefügt" erzählen. TP sind für mich nun mehr ein Mix aus Ausdauer, Kampfesstärke und tatsächlicher körperlicher Unversehrtheit, Blut wird erst ab bloodied fliessen. Ein leichter TP-Verlust kann ja auch eine besonders kräftezerrende Verteidigung sein, oder ein Vorpreschen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 2.06.2008 | 12:44
TP sind für mich nun mehr ein Mix aus Ausdauer, Kampfesstärke und tatsächlicher körperlicher Unversehrtheit, Blut wird erst ab bloodied fliessen. Ein leichter TP-Verlust kann ja auch eine besonders kräftezerrende Verteidigung sein, oder ein Vorpreschen.
Ich habe bisher immer grob diesen Maßtab gewählt:

TP                   Zustand
-90%           Leicht erschöpft
-80%             Erschöpft
-60%             Verletzt
-40%             Gefährliche/Viele Verletzungen
-30%             Schwer verletzt
-0%               Tödlich verletzt

Nur ganz grob, kann natürlich durch bestimmte Angriffe anders aussehen. Wer sich mit für 10% TP verbrennt, der hat eben eine Verbrennung, aber für den 08/15 Kampf war das für mich immer eine gute Messlatte.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 13:00
Ich mache mir gar nicht die Mühe so eine abschätzung aufzustellen weil sich die Auswirkungen immer für jede Situation anders verhalten (klar, die meisste Zeit schwingt man Schwerter aber wenn nicht, nutzt einem die abschätzung nichts). wie du schon sagst.

Ich frage nur weil ich sehr viel Wert darauf lege, Rollen Spiel, Story und Plausibilität um das (eigentlich eher mit dem) Herumgeregele aufzubauen. Das hab ich mir auch erst kürzlich (ca.2Jahre ;D) angewöhnt nachdem ich vorher DSA als reines Atmorollenspiel mit Willkür Galore und später verspielt D&D gezockt habe.
Ich denke nämlich es geht beides gleichzeitig. Aus dem Grund hatte D&D ja nie wirklich sozialregeln.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 2.06.2008 | 13:15
Ich mache mir gar nicht die Mühe so eine abschätzung aufzustellen weil sich die Auswirkungen immer für jede Situation anders verhalten (klar, die meisste Zeit schwingt man Schwerter aber wenn nicht, nutzt einem die abschätzung nichts). wie du schon sagst.
Also ich denke schon, das man selbst bei einer kreativen Gruppe gut 70% der Schadensfälle damit abdecken kann.
Es geht auch mehr um eine Allgemeine Richtlinie, vor allem für die Spieler.
Für die ist es eben schwer einzuschätzen, wie Ihr Char jetzt wohl drauf ist, da die TP bei D&D eben so abstrakt sind.
Bevor ich mit meinen Spielern mal darüber geredet habe (das wahr noch zu AD&D zeit vor ungefähr 100 Jahren), haben sie ihre Chars immer so gespielt, das sie bis zu 1 TP topfit waren und dann sind sie quasi aus dem Stand Tot umgefallen. Nach dieser Regelung wurde das bedeutend besser.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 14:33
man kann TP auch als Chance sehen. Der SL (oder der Spieler, je nachdem) steht damit auch in der Verfplichtung zu beschreiben was denn nun eigentlich passiert.

Normalerweise machen wir uns darüber auch keine Gedanken, ob da jetzt ein Pfeil kommt oder ein Felsbrocken, bis 1TP ist alles topfit aber im Grunde wäre es angebracht  daß ein Spieler festlegt, was der Treffer nun für eine Auswirkung hat, damit sich auch alle dasselbe vorstellen.
Allerdings hab ich deswegen auch Probleme mit schweren Treffern bei noch hoher RestTP.
aber eigentlich gehört das ja in den TP Thread.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Monkey McPants am 2.06.2008 | 15:06
Da habe ich beispielsweise bei den "Healing Surges" und dem "Second Wind" so meine Probleme.
Echt? Also als ich die Regeln dazu gelesen hab musste ich sofort an den typischen Actionhelden (Buch wie Film) denken, der in einem Kampf ordentlich was auf die Fresse bekommnt, Blut spuckt, aber dann mit nem lockeren Spruch doch noch den Spieß umdreht und gewinnt. IMO das perfekte Beispiel für jemanden der Bloodied war und seinen Second Wind ausnutzt um wieder ordentlich Hitpoints dazuzubekommen.

Und auch das verwenden von "Short Rests" zwischen kämpfen macht für mich Sinn. Da zündet man sich halt ne Zigarette an, packt Mullbinde auf die Wunden und lehnt sich kurz zurück, und danach geht es einem besser. Und irgendwann kann man einfach nicht mehr, dann sind halt die Healing Surges weg und man muß sich richtig erholen. (Sprich: "Long Rest")

Jetzt sicher nicht die Übersimulation davon wie Leute sich im Richtigen Leben® verletzen und heilen, passt aber perfekt zu der "D&D4-Helden sind Big Damn Heroes" Annahme unter diese Version operiert.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 2.06.2008 | 15:06
"man kann TP auch als Chance sehen. Der SL (oder der Spieler, je nachdem) steht damit auch in der Verfplichtung zu beschreiben was denn nun eigentlich passiert."

das macht aber jeden kampf zur ellenlangen laberei. immerhin hagelt es schon bei mittleren stufen zahlreiche tp-verluste jeder art.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 15:23
wieso? Angeblich dauern die Kämpfe doch nicht mehr lange. Wurde doch brühwarm hier aufgetischt.

und von Designerseite habe ich auch gelesen, die Kämpfe sind so angepasst, daß jedes Monster ca. 3-5 Runden aushält. Gerade genug um alle Powers einzusetzen aber nicht zu lang, daß es langweilig wird.

Ich mache das in Savage Worlds als SL fast immer. Da der SL im klassischen Spiel ohnehin für die meissten Beschreibungen zuständig ist, übernehme ich den Teil dann auch noch. Ein kurzer Satz reicht ja häufig, man muss es ja nicht auswalzen.

aber meine ursprüngliche Frage zielte ja auf das Rollenspiel in D&D4 ab und dann wird Beschreibung der Treffer ja geradezu notwendig (in DSA sind LP ja wirklich lebenspunkte, da ist das z.b. nicht nötig)

Da ich aber immer mehr solchen geistigen Dünnschiss dieser Tage lese, gibt mir das alles schon zu denken:
Quelle halte ich mal zurück ;)
"Wer eben auf dem Niveau eines durchschnittlichen 7jährigen ist, wird mit der 4E (als RPG) viel Freude haben. Ich werde sie für eine Altherrenrunde als Brettspiel nutzen. Bei 3-4 Spielterminen im Jahr scheint sie mir das richtige Werkzeug zu sein. Wer jedoch 4E spielt und sich als Rollenspieler bezeichnet ist in meinen Augen genauso ernst zu nehmen, wie ein Tokyo-Hotel Fan, der sich als Punkk oder Metaler versteht...oder CDU wählt, weil die christlich sind, oder glaubt George B. and the GIs währen die Retter der Demokratie etc."

Das muss offenbar der Tod des Rollenspiels sein.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 2.06.2008 | 15:47
"Wer eben auf dem Niveau eines durchschnittlichen 7jährigen ist, wird mit der 4E (als RPG) viel Freude haben."
Das bezieht sich sicher auf einen Thread in einem amerikanischen Forum, in dem ein Familienvater voller Erstaunen berichtet hat, dass sein 7-Jähriger Sohn ohne Probleme eine komplette Runde aus 4 oder 5 Charakteren geführt (also er hat die Charaktere gespielt und der Vater hat geleitet) und alle Regeln auf Anhieb verstanden hat. Der Junge hat übrigens vorher noch keine Rollenspiele gespielt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2008 | 15:49
Das muss offenbar der Tod des Rollenspiels sein.
Totgesagte leben länger!
Denk an meine Worte und wir sprechen noch mal in einem Jahr drüber...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 15:53
@CP: ja, das ist korrekt. Man sollte dabei nur bedenken, daß es sich um lvl1 Chars in Shadowfell, also 'nem ausgewiesenen Anfängerabenteuer handelte.
Ausserdem sehe ich da keine Unterschiede zu D&D 3.5, ausser, daß man später mit dem Lernen der Regeln nicht mehr nachkommt.
Und wenn mich die Regeln genauso wenig vom Spielen abhalten wie einen kleinen Jungen, dann Bravo!


@Tod:
Es wird eh so laufen wie immer. Bei jeder Version tragen die D&Dler ihr Rollenspiel zu Grabe und am Ende spielen sie doch alle die neueste Version.
Langsam glaube ich, je mehr D&D4 von den alteingessenen Honks, RPG Gurus und TrueGamer vertreibt, desto besser.
All, die nicht einsgestehen können, was für scheiss umständliche Systeme sie spiel(t)en.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: 6 am 2.06.2008 | 15:55
[OT]
Totgesagte leben länger!
Denk an meine Worte und wir sprechen noch mal in einem Jahr drüber...
It’s the end of the world as we know it.
It’s the end of the world as we know it.
It’s the end of the world as we know it and I feel fine.


Seit Tagen geht mir das Lied nicht mehr aus den Kopf... ;)
[/OT]
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Boba Fett am 2.06.2008 | 16:18
@Prussian Christian: Dann weisst Du ja jetzt warum! ;D

@Tod:
Es wird eh so laufen wie immer.
Bei jeder Version tragen die D&Dler ihr Rollenspiel zu Grabe und am Ende spielen sie doch alle die neueste Version.
Naja, zumindestens werden (wie immer) all die, die immer wechseln auch auf das Neue umspringen und
(auch wie immer) all die denen der Wechsel zu aufwändig erscheint beim alten bleiben.
Zitat
Langsam glaube ich, je mehr D&D4 von den alteingessenen Honks, RPG Gurus und TrueGamer vertreibt, desto besser.
All, die nicht einsgestehen können, was für scheiss umständliche Systeme sie spiel(t)en.
Das verstehe ich nicht? Wer wird denn vertrieben?
Die Leuts, die D&D4 nicht spielen wollen, werden das spielen, was sie vorher gespielt haben.
Oder zu Paizo's Pathfinder gehen, oder zu einem anderen System, dass ihnen besser erscheint.
Mal abgesehen davon, dass Deine Wortwahl nicht gerade von einer sympathischen Einstellung zeugt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 2.06.2008 | 17:06
ähm... was gibt es denn überhaupt an einem rollenspiel so hassenswertes? selbst ich hasse nicht einmal dsa und konsorten, sondern mag und spiele sie eben nicht. fertig. manches hier liest sich, als sei 4e nun der untergang der westlichen zivilisation...
wtf?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: MadMalik am 2.06.2008 | 18:07
Vor allem hab'sch mich ganz umsonst gefreut... der Fadentitel impliziert das man D&D 4Ed Online mit mehreren tausend Leuten gleichzeitig zocken kann.  :'(
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 19:02
@Boba: naja. 3.5 ist de fakto gestorben.
Ich meine die Leute, die grundsätzlich mitziehen WÜRDEN es aber nicht TUN weil sie sich auf 3.5 zu festgefressen haben um sich an Verbesserungen zu erfreuen.
Ich kenne auch Leute die 3.5 für das perfekte RPG halten und D&D4 schon per se schlecht finden und sich auch in einschlägigen Foren sammeln (nicht Tanelorn). Auf diese Leute können wir, denke ich, alle verzichten.
Das kenne ich sonst nur von DSA Spielern.

Die Wortwahl rührt nur von solchen Zitaten her, wie ich es oben gegeben habe. Kritisieren ist ok aber von Schlechtmachern hab ich die letzten Wochen echt genug.

@JS: oh, man kann auch Dinge hassen. Spätestens wenn sie Lebenszeit verschwenden.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: bolverk am 2.06.2008 | 19:06
Vor allem hab'sch mich ganz umsonst gefreut... der Fadentitel impliziert das man D&D 4Ed Online mit mehreren tausend Leuten gleichzeitig zocken kann.  :'(
Wenn du die alle in deinem Wohnzimmer stapelst, kannst du es theoretisch sehr wohl mit tausend Leuten zocken. Theoretisch.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 2.06.2008 | 19:18
@JS: oh, man kann auch Dinge hassen. Spätestens wenn sie Lebenszeit verschwenden.

dann mußt du dich bei rollenspielen aber selbst hassen, denn es herrscht zum glück noch kein spiel- und lesezwang.
;)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 2.06.2008 | 19:41
Vor allem hab'sch mich ganz umsonst gefreut... der Fadentitel impliziert das man D&D 4Ed Online mit mehreren tausend Leuten gleichzeitig zocken kann.  :'(
http://www.ddo.com/

Das wird bestimmt früher oder später umgestellt...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 2.06.2008 | 20:24
Vor allem hab'sch mich ganz umsonst gefreut... der Fadentitel impliziert das man D&D 4Ed Online mit mehreren tausend Leuten gleichzeitig zocken kann.  :'(

Wieso? Ist doch (zumindest theoretisch) mit dem Virtual Gaming Table vom D&D Insider moeglich.

http://www.ddo.com/

Das wird bestimmt früher oder später umgestellt...

Warum sollte es?

D&D Online ist kein WotC-Produkt sondern hat nur die Lizenz. Und ob (wenn ueberhaupt) es auf D&D4 "umgeschrieben" wird ist afaik noch nicht raus.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 2.06.2008 | 20:53
@JS: dir muss klar sein, daß ich den Kommentar erwartet habe ;)
Es ist immer eine Frage der Alternativen. Bloss weil man etwas lieber tut, heisst es nicht, daß man es gerne tut.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 2.06.2008 | 21:04
D&D Online ist kein WotC-Produkt sondern hat nur die Lizenz. Und ob (wenn ueberhaupt) es auf D&D4 "umgeschrieben" wird ist afaik noch nicht raus.
Deshalb das "bestimmt".
Aber warum sollte es nicht? Hängt natürlich davon ab, ob es sich kommerziell lohnt, aber wenn das Läuft, dann wird es auch umgestellt, das steht für mich völlig ausser frage.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 3.06.2008 | 07:43
Ich mag Mike Mearls nicht mehr. Er hat im Forum erzählt dass er jetzt 3 4E Sessions ohne einen einzigen Kampf gespielt hat. Das ist doch kein ordentliches Brettspiel mehr.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Malicant am 3.06.2008 | 11:15
Nicht nur spielt Mike das Spiel Falsch, er lügt auch noch, weil wir wissen, dass man D&D nicht ohne Kämpfe spielen kann. Es hat doch nur Regeln für Kampf, ergo ist in dem Spiel nicht anderes Möglich.

Ich bin herb enttäuscht.

 ~;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Timo am 3.06.2008 | 11:54
genau! ~;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Shao-Mo am 3.06.2008 | 13:57
Zitat
Nicht nur spielt Mike das Spiel Falsch, er lügt auch noch, weil wir wissen, dass man D&D nicht ohne Kämpfe spielen kann. Es hat doch nur Regeln für Kampf, ergo ist in dem Spiel nicht anderes Möglich.

Gab es in dem Zusammenhang schonmal einen Thread darüber, ab wann man sagen kann das man ein System spielt?
Muss ich das Buch auf dem Tisch liegen haben? Ein Setting das zum System erstellt wurde nutzen? Einen Charakter vor mir liegen haben oder die Regeln aus dem Buch benutzen?

Spiel ich D&D wenn ich alle Regeln verwende oder nur ein Paar? Muss ich dann den Zusatz "Lite" anfügen? ...  ::)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Falcon am 3.06.2008 | 16:20
zumal es bei D&D4 ja endlich Regeln für non-Combat encounter gibt. Also macht Mike wohl alles richtig ;D

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 3.06.2008 | 21:11
Man spielt D&D, sobald man glaubt das man D&D spielt. 
:pray:
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Asdrubael am 4.06.2008 | 11:48
Man spielt D&D, sobald man glaubt das man D&D spielt. 
:pray:

jaja und in Russland, D&D spielt dich!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Tantalos am 4.06.2008 | 12:02
In Soviet_Russland, mein Freund!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Asdrubael am 4.06.2008 | 12:11
In Soviet_Russland, mein Freund!
Das ist das einzig wahre, alles andere ist nur kapitalistisch verweichlichter Abklatsch!  :D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Prisma am 19.02.2025 | 21:55
Zur immer wieder mal aufkommenden Frage wie MMORPG-artig D&D4 eigentlich ist, gibt es jetzt eine Aussage von Mike Mearls: World of Warcraft war das Vorbild für D&D4.

https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418 (https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Streunendes Monster am 19.02.2025 | 22:02
 :headbang:
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 19.02.2025 | 22:35
Zur immer wieder mal aufkommenden Frage wie MMORPG-artig D&D4 eigentlich ist, gibt es jetzt eine Aussage von Mike Mearls: World of Warcraft war das Vorbild für D&D4.

https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418 (https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418)

Danke für den Hinweis  :d. Das Video fand ich noch aus zwei weiteren Gründen sehenswert:

1. Mike Mearls hält die Bonus Action heute für einen schweren Designfehler.
2. Wenn er zuhört, sieht Mike aus wie ein Kaninchen auf MDMA  ~;D.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 19.02.2025 | 23:05
Zur immer wieder mal aufkommenden Frage wie MMORPG-artig D&D4 eigentlich ist, gibt es jetzt eine Aussage von Mike Mearls: World of Warcraft war das Vorbild für D&D4.

https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418 (https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418)

Besser gesagt: Ein Vorbild. Wie Mearls schon sagt: Man schaute was man davon lernen kann.

Hat man seinerzeit ja auch ganz offen zugegeben. Aber das Zitat damals ging ja noch weiter. Außer WoW hatte man sich auch noch andere Rollenspiele angeschaut, auch die alten Editionen.


Und man überlegte wie man Nichtkampfsituationen besser machen könnte. Und andere Probleme angehen. 4e war ein einziges: Lasst uns mal genau drauf schauen was funktioniert und was nicht und wie man es verbessern kann. Mit etlichen Inspirationen.

Und am Ende war das durchaus gut, am Regelkern der 4e und dem erreichten Flexibilitätsgrad gibt es bis heute wenig zu meckern. Das von Mearls angesprochene Marketingproblem dagegen...tja, das war ein extremes Problem.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: JS am 20.02.2025 | 01:02
Besser gesagt: Ein Vorbild. Wie Mearls schon sagt: Man schaute was man davon lernen kann.

Das war mMn auch gar nicht schlecht und mal ein originellerer Ansatz, denn die "heilige Dreifaltigkeit des Kampfes" von und in MMORPG funktionierte und funktioniert gut. Die Spezialisierungen der SC im 4E-Kampf erlaubten auf der Regelebene ein klareres Rollenverständnis und intensivere Zusammenarbeit. Die P&P-Gemeinschaft nahm das in der Breite zwar nicht so gut auf, das wissen wir, aber wir fanden die 4E ganz erfrischend. (Ok, wir mögen auch Warhammer FRS 3E, Genesys und Co, aber das ist ja keine Sünde.)
:)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Boba Fett am 20.02.2025 | 08:19
Aussage von Mike Mearls: World of Warcraft war das Vorbild für D&D4.

Ja und? Der VW Beetle hatte den VW Käfer zum Vorbild.
Trotzdem war es ein tolles Auto und ich finde es schade, dass der Beetle nicht mehr gebaut wird.
Insbesondere als E-Auto wäre er klasse...

Schlagen wir den Bogen zurück um Thema!
Will sagen: D&D4 mag WoW als Vorbild gehabt haben. Es war trotzdem ein gutes und vor allem endlich einmal sauber strukturiertes Rollenspielregelwerk.
Und es hat ganz viele Aussagen getroffen, die mir als SpL und auch meiner Gruppe zu wesentlich besserem Spiel verholfen haben.
Und das, obwohl wir es nicht mal gespielt haben. (Hab es nie geleitet, sondern nur in Spielrunden als Spieler erlebt.  <- leider!)
Alleine die "Rollenspiel besteht Konflikt, Exploration und sozale Interaktion" Aufschlüsselung war mir als Spielleiter mal ein Augenöffner, um die eigenen Abenteuer zu verbessern (und dabei auch mal mit dieser Struktur bewusst zu brechen).
Für die Spieler die Aussagen "Wenn du gerne so und so spielst, nimm diese Klasse, damit kannst du es und damit wird es dir Spaß machen, weil der Charakter erfolgreich sein wird..." feiere ich heute noch ab, einfach weil wir vorher viel zu oft Spielende hatten, die irgendein Konzept im Kopf hatten und damit im Spiel nur frustriert wurden, weil es nicht aufging oder das Konzept (und die Werte) nicht zum Spielverhalten passte.
Die Settingbücher haben sich ja sehr stark auf das "was du für Abenteuer brauchen kannst, kommt mit ins Buch, das ganze seitenlange "Umschreiben der Welt" lassen wir weg" konzentriert - und das ist auch nicht gut angekommen. Für uns war das aber auch eine Lehre, dass man eben nicht 500 Seiten studieren braucht und Weltexperte sein muss, um ein gutes Abenteuer zu präsentieren, sondern dass diesbezüglich weniger meist viel mehr ist. Fokus aufs notwendige...!

Wenn man mal schaut, was alles (teilweise versteckt) in D&D5e von 4e übernommen wurde, dann sieht man auch, wie gut 4e war.
Insofern kann ich nur sagen: Mir ist egal, was die zum Vorbild nahmen, weil das Rollenspiel hat wirklich gut funktioniert UND uns geholfen.

Aber um nicht nur zu klingen wie ein Fanboy: Was war schlecht? Präsentation und Marketing...

Und natürlich: alles nur (m)eine Meinung!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 20.02.2025 | 09:03
Ich finde auch die 4E regeldesigntechnisch das interessanteste Rollenspiel der letzten 25 Jahre.

Alles drumrum ist etwas schiefgegangen, leider.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Streunendes Monster am 20.02.2025 | 09:04
Zur immer wieder mal aufkommenden Frage wie MMORPG-artig D&D4 eigentlich ist, gibt es jetzt eine Aussage von Mike Mearls: World of Warcraft war das Vorbild für D&D4.

https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418 (https://youtu.be/bGFHTAe-wnc?t=418)

Ich finds klasse, dass da endlich (!) nach Jahren mal offen drüber geredet wird.
Wenn man diese Zusammenhänge seinerzeit kritisierte, wurde man ja fast zum Schaffott getragen. Genauso, wie die Spieler der 4e. Waren keine guten Zeiten für D&D und die "Community".

Die 4e war ihrer Zeit voraus.
Sie wurde konsequent nach den Merkmalen der Weiterentwicklung von C-RPGs und der beginnenden Brettspiel-Welle aufgebaut.
Dass man sich für einige Geschmäcker zu weit von der ID D&Ds entfernt hatte, ist natürlich einem radikalen Umbruch geschuldet. Jedem Trend wohnen auch immer Gegentrends inne.

Tja, ich hätte mir als einer der wenigen Playtester in D damals gewünscht, dass andere Spielende in Foren (DnD-Gate, I look at you!) auch auf gerechtfertigte Kritik offener reagiert hätten und nicht ... nee, das Fass lass ich zu  8]

Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass dieser Thread nicht zu einem 4e-P4L4DIN-vs-Hater-Thread wird. Wir haben uns seit 2008 genug abgekämpft.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Zanji123 am 20.02.2025 | 09:13
find die Diskussion als Außenstehender eh witzig. Als ob DND noch NIE sehr mechanisch im Kampf war. Gerade 3.5 (und dann pathfinder) gab's ja ganze "Character Guides" ähnlich wie in MMOs

Das einzige was ich verstehen könnte: das ganze Tracking von Status und buff/debuff könnte nervig sein.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Katakombenkriecher am 20.02.2025 | 09:21
Ich finde auch die 4E regeldesigntechnisch das interessanteste Rollenspiel der letzten 25 Jahre.

Alles drumrum ist etwas schiefgegangen, leider.

100% Zustimmung von mir!

Ich liebe sie seit dem DMG2. Das hat mir als nicht informierter Hater die Augen geöffnet.

 
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 20.02.2025 | 09:30
4E hat halt endgültig jeden Anspruch daran, Charaktere in der Simulation einer realistischen Fantasy-Welt (nein, das ist kein Widerspruch) zu spielen, ad acta gelegt. Nicht dass vorhergehende Versionen von D&D diesen Anspruch gut verwirklicht hätten (obwohl er definitiv einmal bestand); 3.x hatte in der Tat schon damit begonnnen, ihn bewußt abzulegen. Bei 4E war es halt jetzt offiziell: Die Avatare der Spieler bewegen sich in einer "mitlevelnden" narrativen Blase, die sich nur um sie dreht.

Was mich am Regelsystem am meisten gestört hat und was mich mittlerweile eigentlich an allen D&D-Versionen seit 3e stört: Der massive Bloat an Kräften, Feats, Exploits, und wie es auch immer heißen mag. Ich bevorzuge heutzutage textökonomische Systeme, bei denen ich einen Charakter mit <20 distinkten Zahlenwerten komplett erfasst habe.

Davon ab eben das ganze GSL-Disaster. Das kann man nicht verniedlichend unter "schlechtes Marketing" verbuchen.

Was ich in dem Zusammenhang allerdings sehr interessant finde, ist, dass die MMORPGisierung, die vielen Fans jetzt einen Schritt zu weit ging (auch wenn sie, wenn man ehrlich ist, mit 3.5 schon ziemlich fortgeschritten war) und die GSL ja zur Gegenbewegung in Form von Pathfinder führten. 4E, das wollte man nicht, das ging alles zu weit, in Pathfinder hatte man noch die Illusion einer offenen Fantasyweltsimulation.

Und dann, 10 Jahre später, Pathfinder 2e. Und was ist das? D&D 4E auf Steroiden. Alles nur noch vom Level abhängig, PC-Blase, Powers-Überschwemmung. Selbst die Präsentation der Charakterklassen mit ihren langen, levelbasierten Powers-Listen. Insoweit kann man dem hier wohl zustimmen:

Die 4e war ihrer Zeit voraus.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 20.02.2025 | 10:48
Das einzige was ich verstehen könnte: das ganze Tracking von Status und buff/debuff könnte nervig sein.
Dafür hat man damals Counter kaufen können, die man an die Basis einer Mini anlegen konnte.

Die hat man im Zug der entsprechenden Figur einfach abgehandelt.

Als SL fand ich die 4E die am weitesten hilfreichste Edition von D&D.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Hereagain am 20.02.2025 | 10:57
4E hat halt endgültig jeden Anspruch daran, Charaktere in der Simulation einer realistischen Fantasy-Welt (nein, das ist kein Widerspruch) zu spielen, ad acta gelegt. Nicht dass vorhergehende Versionen von D&D diesen Anspruch gut verwirklicht hätten (obwohl er definitiv einmal bestand); 3.x hatte in der Tat schon damit begonnnen, ihn bewußt abzulegen. Bei 4E war es halt jetzt offiziell: Die Avatare der Spieler bewegen sich in einer "mitlevelnden" narrativen Blase, die sich nur um sie dreht.
[...]

Und wo hat sich das in der fünften Edition geändert?
Es gibt ja nicht mal mehr ein Feritgkeitssystem.

Nicht falsch verstehen, ich mag die 5e und leite eine 2014er-Runde und eine Runde Tales of the Valiant (5e).
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Prisma am 20.02.2025 | 11:02
Ich respektiere das Regeldesign von 4E und finde einige Elemente richtig gut, aber mein Herz hat es nie erringen können. Für mich hat es sich zu sehr nach einem MMORPG angefühlt und das Material was man zum spielen brauchte konnte extreme Ausmaße annehmen. Unser Spielleiter ist damals immer mit einem gut sortierten Reiserollkoffer(!) voller Bücher, Miniaturen, Battlemaps, Countern usw. zum Spiel gekommen. Auch das wäre nichts für mich. Ich habe es lieber klassisch: Buch, Würfel, Papier und Stift. Fertig. Gerne noch SL-Schirm, wenn hilfreich. Minis nur wenn sie wirklich nützlich sind.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 20.02.2025 | 11:05
Und wo hat sich das in der fünften Edition geändert?
Hat es sich nicht. 5e ist unter der Haube noch der gleichen Philosophie verpflichtet, hat aber die Illusion einer anderen Spielweise wieder hergestellt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Hereagain am 20.02.2025 | 11:08
Hat es sich nicht. 5e ist unter der Haube noch der gleichen Philosophie verpflichtet, hat aber die Illusion einer anderen Spielweise wieder hergestellt.

Das kann ich so unterschreiben.

Ich respektiere das Regeldesign von 4E und finde einige Elemente richtig gut, aber mein Herz hat es nie erringen können. Für mich hat es sich zu sehr nach einem MMORPG angefühlt und das Material was man zum spielen brauchte konnte extreme Ausmaße annehmen. Unser Spielleiter ist damals immer mit einem gut sortierten Reiserollkoffer(!) voller Bücher, Miniaturen, Battlemaps, Countern usw. zum Spiel gekommen. Auch das wäre nichts für mich. Ich habe es lieber klassisch: Buch, Würfel, Papier und Stift. Fertig. Gerne noch SL-Schirm, wenn hilfreich. Minis nur wenn sie wirklich nützlich sind.

Das ist bei der 5e aber auch so, dass man mit Maps, Minis usw sich totwerfen kann. Spruchkarten anyone?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 20.02.2025 | 11:18
Ich wünsche mir auf jeden Fall, dass dieser Thread nicht zu einem 4e-P4L4DIN-vs-Hater-Thread wird. Wir haben uns seit 2008 genug abgekämpft.

Da stimme ich zu und biete mal meine ambivalente Sicht auf D&D 4 an, das wir 2012/13 (also kurz vor dem D&D Next Playtest) bis in den Paragon-Path gespielt hatten. Was ich positiv erinnere:

1. Die Kämpfe waren spannend und die Rollen (Defender, Striker, etc.) haben zur Zusammenarbeit ermuntert.
2. Die Gegner waren vielfältig und haben sich ebenfalls oft als Team angefühlt.

Woran ich schlechte Erinnerungen habe:

1. Das Abenteuer war eine Aneinanderreihung von Encountern und das System hat auch nicht gewirkt, als unterstützt es Situationen außerhalb des Kampfes gut.
2. Die Rollen haben manchmal auch zu Langeweile gefühlt. Die Kampfschwierigkeit sah gefühlt nicht vor, dass jemand auch nur ein wenig vom für seine Rolle vorgesehen "Optimalverhalten" abweicht.
3. Der Gamismus wurde mir eine Schraube zu weit gedreht. Damit meine ich solche Fähigkeiten wie: "Du kannst dein Schwert im Kreis schwingen aber nur einmal am Tag".
4. Die Essentials Klassen erinnere ich als schlecht gebalanced (es ist mal ein Spieler gestorben und sein nächster Char war eine Essential Klasse).

Allerdings bin ich mir rückblickend unsicher, ob Punkt 1 und 2 mehr mit dem System oder doch eher mit der Abenteuergestaltung des DM zu tun hatten. Wenn ich Arldwulfs Lobeshymnen für Skill Challenges lese, spricht das eher für letzteres.

Wir sind dann jedenfalls direkt auf D&D Next umgestiegen und seitdem habe ich fast durchgehend (auch) 5e gespielt. Dort langweilen mich Kämpfe interessanterweise fast nie, obwohl ich das taktische Mini-Game im RPG sehr mag und das ja eine Kernkompetenz der 4e ist (@Arldwulf: Weswegen ich übrigens komplett baff war, als ich hier einmal gelesen habe, dass du mit D&D 4 Kämpfe im Theater of Mind abhandelst, oder verwechsle ich da was?).

D&D4 ist nach meiner Beobachtung jedenfalls ein System, an dem sich die Geister besonders scheiden. Die eine Extremposition ist, dass D&D 4 ein Design-Geniestreich sei und nur wegen schlechtem Marketing keinen Erfolg gehabt habe. Die Spieler, die zu Pathfinder oder woandershin weggelaufen sind, seien nur nicht in der Lage gewesen, diese Genialität zu erkennen. Die andere Extremposition lautet: D&D 4 habe mit seinen Regeln ein Spielgefühl erzeugt, das nur für die Nische tauge, deswegen seien ihm Leute weggelaufen und daher spiele es schon lange kaum noch wer.
Wie so oft, steckt auch in Extrempositionen ein Teil Wahrheit. Welcher Position ich eher zuneige, kann ich nur beurteilen, nachdem ich nochmal mindestens eine Runde rauf bis Level 20 mit dem System erlebt habe.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: tartex am 20.02.2025 | 11:24
Das ist bei der 5e aber auch so, dass man mit Maps, Minis usw sich totwerfen kann. Spruchkarten anyone?

Tja, ich habe nur einmal 5e statt zu Hause im Haus eines Freundes geleitet und bin tatsächlich auch mit Trolley vorgefahren.  ;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thandbar am 20.02.2025 | 11:47
Und wo hat sich das in der fünften Edition geändert?
Es gibt ja nicht mal mehr ein Feritgkeitssystem.

Durch (half) Bounded Accuracy hat sich das schon verändert. Es hat halt nur zu neue Problemen geführt und führt auch dazu, dass Kompetenz (außerhalb des Kampfes) nicht mehr gut dargestellt wird und echt komisch skaliert. Gleiches gilt für die Rettungswürfe.
 
Ein Fertigkeitenssystem hat es schon. Es ist aber halt ziemlich lackluster.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 20.02.2025 | 11:59
find die Diskussion als Außenstehender eh witzig. Als ob DND noch NIE sehr mechanisch im Kampf war. Gerade 3.5 (und dann pathfinder) gab's ja ganze "Character Guides" ähnlich wie in MMOs

Das einzige was ich verstehen könnte: das ganze Tracking von Status und buff/debuff könnte nervig sein.

Trifft in etwa auch meine Meinung: D&D4 war gerade in Sachen MMO-ifizierung eigentlich "nur D&D3, aber diesmal richtig gemacht". ;)

Inwieweit die 3.x-Altfans dann vielleicht genau mit deshalb abgewandert sind, weil ihnen die 4. Edition den "Das hier wollt ihr doch eigentlich, oder?"-Spiegel ein bißchen zuuu offensichtlich vorgehalten hat...na ja, das wäre Spekulation meinerseits. >;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Hereagain am 20.02.2025 | 12:13
Tja, ich habe nur einmal 5e statt zu Hause im Haus eines Freundes geleitet und bin tatsächlich auch mit Trolley vorgefahren.  ;D

Wir spielen in März eine Woche mit der Online-Runde in Dänemark Tales of the Valiant. Es wird bei mir die Einkaufskiste.  ~;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 20.02.2025 | 12:13
Durch (half) Bounded Accuracy hat sich das schon verändert. Es hat halt nur zu neue Problemen geführt und führt auch dazu, dass Kompetenz (außerhalb des Kampfes) nicht mehr gut dargestellt wird und echt komisch skaliert. Gleiches gilt für die Rettungswürfe.
Einfach nur doppelt so random zu sein, sehe ich nicht als wirkliche qualitative Änderung. Sowohl 3.x, 4e und 5E fühlen sich mit ihren durchdesignten Kampfwirkungsmechanismen alle nicht so an, als ob man Personen in einer fiktiven Welt spielt, sondern als ob man Spielfiguren in einem Spiel spielt - jedenfalls solange ausschließlich das taktische Dungeonentrümpeln betrachtet wird. 4e ist nur am ehrlichsten.

Interessanterweise hatte gerade 4e auch einige Anregungen für das Rollenspiel i.e.S. - aber diese standen fast komplett neben den eigentlichen Spielmechanismen. Wie bei manchen Computerspielen, die zwei eigentlich unterschiedliche Gameplay-Stile miteinander verschachteln.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Hereagain am 20.02.2025 | 12:16
Durch (half) Bounded Accuracy hat sich das schon verändert. Es hat halt nur zu neue Problemen geführt und führt auch dazu, dass Kompetenz (außerhalb des Kampfes) nicht mehr gut dargestellt wird und echt komisch skaliert. Gleiches gilt für die Rettungswürfe.
 
Ein Fertigkeitenssystem hat es schon. Es ist aber halt ziemlich lackluster.

Das wäre nicht mein Punkt bei dem ich einklatsche.
Bei mir wäre es schon das balancierte Encounter-Design. Damit ist der Anspruch an die Simulation einer Welt schon aus dem Fenster geflogen. Egal ob es 3, 3.5, 4 oder 5 ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 20.02.2025 | 12:16
Inwieweit die 3.x-Altfans dann vielleicht genau mit deshalb abgewandert sind, weil ihnen die 4. Edition den "Das hier wollt ihr doch eigentlich, oder?"-Spiegel ein bißchen zuuu offensichtlich vorgehalten hat...na ja, das wäre Spekulation meinerseits.
Das trifft glaube ich ziemlich ins Schwarze. Wirklich interessant wäre, wie viele Pathfinderspieler unter diesen Altfans jetzt auf den PF2e-Wagen aufspringen, obwohl das wie gesagt 4e auf Steroiden ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Boba Fett am 20.02.2025 | 12:20
find die Diskussion als Außenstehender eh witzig. Als ob DND noch NIE sehr mechanisch im Kampf war.
Ich glaube, das war auch nicht die Ursache der Kritik.
Die Ursache war das Erscheinungsbild.
Es sah mit den ganzen Powers (Täglich, Begegnung, ständig) zu gleichförmig aus, so dass viele den Eindruck bekamen, dass sich die Charakterklassen kaum noch Unterscheidungsmerkmale haben würden. (das stimmt so natürlich nicht)
Alles erschien in einem einheitlichen Gewand. Das war für mich eine tolle Erleichterung, weil ich gut strukturierte Regelwerke liebe.
Aber das ist halt eine Kopfsache.

Das andere war die Quellenbücher-Struktur, die minimalistisch rüberkam und neben einem kurzen Grundlagentext wirklich nur das beschrieb was Abenteuer-relevant war.
Das mochten sehr viele überhaupt nicht, weil die Kundschaft erwartete, bei einer Weltbeschreibung etwas zu bekommen, in dem man lange stöbern und schwelgen kann.
Das kostet aber viele Ressourcen (Autoren, Lektoren, Korrektur, Druckkosten).
Bei D&D5 hat WotC das gleiche noch mal mit dem Schwertküsteband gemacht und ja wieder Kritik eingsteckt. Der nächste Settingband (Eberron?) war dann gleich immens dicker.

Ich vermute, hätte Wizards D&D4 im Internet besser kommuniziert und erklärt, warum sie es so machen, wäre es besser gelaufen. Aber damals war Internet ja noch so ein neumodischer Kram und Wizards mit dem Erfolg von 3E furchtbar verwöhnt...

D&D5 war dann eigentlich ein Meisterstreich, weil es ein "funktioniert wie 4e, liest sich aber wie AD&D und die geile Idee mit den Adventure Paths haben wir Paizo auch geklaut" war. Kleider machen Leute...
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 12:42
(@Arldwulf: Weswegen ich übrigens komplett baff war, als ich hier einmal gelesen habe, dass du mit D&D 4 Kämpfe im Theater of Mind abhandelst, oder verwechsle ich da was?).

Nein, verwechselst du nicht. Ich hab auch schon ein paar mal versucht zu erklären weshalb, und dabei dann konkrete Regeländerungen genannt die mir dabei helfen. Die vereinfachten Regeln für Bewegung, Schleichen und Gelegenheitsattacken. Der Wegfall von Zauberschablonen oder auch die individuelleren Monster die helfen den Überblick zu wahren. Generell der beschreibende Ansatz bei der Aktionsgestaltung.

Gibt da eigentlich eine Menge was hilft. Aber ich glaube im Nachhinein ist das auch Teil des Problems was das D&D Marketing hatte. Es gab einfach zu viele Richtungen in denen die Designer etwas änderten.

Nichtkampfbegegnungen wurden verbessert. Beschreibendes Spiel wurde verbessert. Improvisation wurde verbessert. Schleichenregeln wurden verbessert. Kämpfe wurden taktischer. Charaktere unterscheidbarer durch den Wegfall von Full Attack und gemeinsamen Zauberlisten. Balancing wurde verbessert.

Man könnte noch ein ganzes weilchen weiter machen. Aber das ist halt dann ein ellenlanger Text.

Schau oben schreib ich man kann die 4e besser ohne Battlemap spielen als andere Editionen. Und es stimmt, die Designer haben viel dafür getan. Aber wenn jetzt jemand ankäme und sagt: "Aber mit gefällt es mir noch besser, da kommen die ganzen taktischen Überlegungen so richtig zur Geltung!" hat dieser genauso recht.

4e hat von allen D&D Editionen den breitesten Spielfokus. Wenn mich jemand fragt mit welchem D&D man ein investigatives Detektivabenteuer spielen sollte sag ich natürlich 4e. Nicht aus Fanboyperspektive, sondern weil es konkrete Regeln gibt die dabei helfen.

Aber genauso gut könnte jemand sagen: Ich will so richtig harte, fiese Kämpfe und mich mit taktischem Zusammenspiel in der Gruppe bis zum Boss vorhacken. Und auch dieser könnte damit glücklich werden.

In der damaligen Diskussion war im Nachhinein klar das die Meinungen so weit auseinander gehen. Das Spiel selbst geht in seinem Fokus ja extrem in die Breite. Ich hab mal geschrieben D&D sei was heraus kommt wenn man Designern sagt "Schreibt mal alle Probleme auf die es an unserem bisherigen System gibt, und die fixen wir dann alle".

Haben sie am Ende durchaus gut gemacht, doch im Ergebnis kommt halt ein Spiel heraus das keinen klaren Fokus hat sondern für etliche verschiedene Spielweisen nutzbar ist.

Und dem man in Flamewars natürlich wunderbar vorwerfen kann genau diese eine Spielweise die man selbst darin sieht sei die einzig wahre.

5e macht das anders. Setzt auf einen wesentlich eingeschränkteren Spielfokus und die berühmte Core Story. Auch bei Dingen die man aus der 4e übernimmt wurde arg gestrichen und gekürzt so das oft ein Vorteil den eine Regel in der 4e hatte in der 5e nicht mehr vorhanden ist und das Ergebnis oft Flickenhaft ist.

Aber es funktioniert. Weil es auch einfacher zu bewerben ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thandbar am 20.02.2025 | 12:48
Einfach nur doppelt so random zu sein, sehe ich nicht als wirkliche qualitative Änderung. 

Was ich meinte, war eigentlich ein ganz spezifischer Effekt des "Mitlevelns": In der 4E hattest Du es oft, dass Du zB auf den Stufen 1-10 bestimmte Monster hattest (Orc Raider oder was auch immer), die dann für 11-20 als Minions wiederkehrten (Orc Fleshtearer oder keine Ahnung was) - mit mehr Rüstung und Schaden, aber nur 1 TP.

Die 5E wollte erreichen, dass durch die Progression "der Ork an sich" automatisch irgendwann zum Minion wird. Also zwar ähnlich leicht/schwer getroffen werden kann, aber sofort aus den Latschen gehauen wird - und man so ganz bequem einfach die Anzahl der Orks erhöhen kann, um wieder eine gefährliche Situation für die Spieler zu erzeugen.

Das sollte den Elder-Scrolls-Effekt etwas eindämmen, wo irgendwann ja auch Stadtwachen mit Endgame-Rüstung rumlaufen.



Es sah mit den ganzen Powers (Täglich, Begegnung, ständig) zu gleichförmig aus, so dass viele den Eindruck bekamen, dass sich die Charakterklassen kaum noch Unterscheidungsmerkmale haben würden. (das stimmt so natürlich nicht)
Alles erschien in einem einheitlichen Gewand. Das war für mich eine tolle Erleichterung, weil ich gut strukturierte Regelwerke liebe.
Aber das ist halt eine Kopfsache.

Ich denke, dass es auch für Irritation gesorgt hat, sich das vorzustellen: Warum genau kann der Kämpfer nur 1x im Kampf mit dem Schild zuschlagen? Warum kann er nur 1x am Tag sauer genug sein, jemand zu seinem Feind zu erklären?

Bei Zaubern kann man sich leichter vorstellen, warum sie als Ressource begrenzt sind. Aber bei den nichtmagischen Klassen?

Dieser Disconnect scheint sich leichter lösen zu lassen (für die meisten Spieler), wenn man Spezialressourcen einsetzt: Manöverwürfel, Ki-Punkte, Psi-Kräfte etc. 
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 12:56


Ich denke, dass es auch für Irritation gesorgt hat, sich das vorzustellen: Warum genau kann der Kämpfer nur 1x im Kampf mit dem Schild zuschlagen? Warum kann er nur 1x am Tag sauer genug sein, jemand zu seinem Feind zu erklären?

Bei Zaubern kann man sich leichter vorstellen, warum sie als Ressource begrenzt sind. Aber bei den nichtmagischen Klassen?

Das war allerdings zugegebenermaßen ein Disconnect der vor allem durch mangelnde Spielerfahrung zustande kam. Denn De Facto kann dein Kampfer natürlich beliebig oft mit dem Schild zuhauen und beliebig oft sauer auf jemanden sein.

Was er nicht kann ist beliebig oft sagen "dies ist eine Situation in der ich mein Schwert im Kreis schwing und dabei alle besonders gut treffen könnte so dass ich extra Schaden mache".

Auch dies natürlich aus Balancing Gründen und weil es langweilig (und unrealistisch) wäre in einem Kampf immer das gleiche zu machen.

Aber der Gedanke man könne diese Aktionen nur begrenzt oft machen basiert halt darauf zu denken die Kräfte (in diesem Fall Manöver) des Kämpfers seien das einzige was dieser tun könne.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 20.02.2025 | 13:12
Wenn man mal schaut, was alles (teilweise versteckt) in D&D5e von 4e übernommen wurde, dann sieht man auch, wie gut 4e war.
Insofern kann ich nur sagen: Mir ist egal, was die zum Vorbild nahmen, weil das Rollenspiel hat wirklich gut funktioniert UND uns geholfen.

Aber um nicht nur zu klingen wie ein Fanboy: Was war schlecht? Präsentation und Marketing...

Es ist sicher richtig dass 4E etliche interessante Ansätze hatte. Aber ich glaube nicht dass Präsentation und Marketing das Hauptproblem waren, sondern es gab mehrere Probleme beim Konzept (Schwächen bei der Ausführung ignorieren wir mal):

1.) "Everyone is a wizard"
Eigentlich ganz interessant, und vielleicht besser als der streng nichtmagische Kämpfer in der hochmagischen Welt. Das Problem war dass es nicht wirklich zum bestehenden D&D Fluff passte. Dadurch waren die Martial Powers immer etwas komisch, insbesondere der rüstungsignorierende Schaden. Earthdawn hatte genau das umgekehrte Problem. Da waren Krieger vom Fluff her magisch, aber der Crunch war recht traditionell AD&D-ähnlich. Man hätte beides zusammen gebraucht.

2.) Unübersichtlichkeit weil alles als Power beschrieben werden muss.
Die Martials hatten z.B. Einzelangriff Daily Powers die von 3W auf 8W skalierten. Jede W Zahl von 3 bis 8 für jede Kriegerklasse an und jeder Angriff war ein eigener Power mit eigenem Namen, auch wenn die alle dasselbe machten.

3.) In der Vergangenheit verhaftet.
Etliche Regeln waren im Grunde Reaktionen auf Probleme aus der 3E, wie z.B. strikte Vermeidung von MAD, begrenzte Powerauswahl, etc. Da es aber kein Multiclassing und recht begrenzte Build Optionen mehr gab waren alle diese Dinge eigentlich nicht mehr notwendig.
Man hätte aus dem Grundkonzept viel mehr rausholen können wenn man sich klar gemacht hätte dass man sich von "Builds" im 3E Sinne
sowieso verabschiedet hatte. Dann wäre das vortäuschen von vielen im Endeffekt fast identischen Optionen nicht mehr nötig gewesen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 20.02.2025 | 13:13
Bei mir wäre es schon das balancierte Encounter-Design. Damit ist der Anspruch an die Simulation einer Welt schon aus dem Fenster geflogen. Egal ob es 3, 3.5, 4 oder 5 ist.
Tatsächlich halte ich das Encountersystem für den am grundlegendsten falsch verstandenen Teil der 4E.

Für mich als SL war das "Balancing" keine Austarierung zugunsten der Spieler, sondern ein klar definiertes Markierungssystem, wie schwer ein Kampf wird.
Sowohl bei D&D 3 und auch bei 5 ist es so, dass ich Übung, Fehlschläge und letztendlich durch (SC-)Blut und Schweiß erworbene Routine einschätzen kann, was ich meinen Spielern da entgegenwerfe.

Mit der 4E konnte ich on the fly einen Encounter zusammenstöpseln, der nicht nur die von mir gewünschte Härte hatte, sondern auch genügend Kreaturen und Rollen auf der Monsterseite, dass der Kampf auch taktisch spannend wurde.

Bei Zaubern kann man sich leichter vorstellen, warum sie als Ressource begrenzt sind. Aber bei den nichtmagischen Klassen?

Das gleiche Prinzip hatte man doch aber auch bei Earthdawn. Aber die waren halt clever und haben gleich von Anfang an gesagt "Wenn du Earthdawn spielst, spielst du keinen 08/15 Typen aus der Reihe, sondern eine aussergewöhnliche Person, die die Magie der Welt benutzen kann, um aussergwöhnliche Taten zu vollbringen und manche tun dies, indem sie ihren eigenen Körper verstärken, um übermenschliches zu leisten".

Damit wäre auch easy peasy erklärbar, warum der Kämpfer seinen krassen Sonderschlag nur einmal am tag ausführen kann. Weil ihn das magische Kraft kostet und diese eben nicht beliebig zu Verfügung steht.

Ja, gut, dann wäre von den Hatern das Jammern gekommen, dass in D&D 4 jeder NUR noch MAGIER spielt, was genauso unsinnig gewesen wäre wie vieles der sonstigen Kritik, aber zumindest hätte man der "Hä, ich kann nur einmal am Tag meinen Arm schwingen?"-Fraktion den Wind aus den Segeln genommen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 13:17


3.) In der Vergangenheit verhaftet.
Etliche Regeln waren im Grunde Reaktionen auf Probleme aus der 3E, wie z.B. strikte Vermeidung von MAD, begrenzte Powerauswahl, etc. Da es aber kein Multiclassing und recht begrenzte Build Optionen mehr gab waren alle diese Dinge eigentlich nicht mehr notwendig.

Eigentlich hatte die 4e ja drei verschiedene Arten von Multiclassing die zusammen genutzt werden konnten. Und was die begrenzte Powerauswahl angeht: Insgesamt gab es in der 4e etwa 9000 Kräfte.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 20.02.2025 | 13:18
@Arldwulf
Danke für die Erläuterungen  :d

Mir ist auch noch je ein weiterer Pro- und Kontrapunkt eingefallen.
Pro: Die Fähigkeiten & Ausrüstung der Charaktere im Kartenformat zu halten, hat es am Spieltisch einfacher gemacht.
Kontra: Minions in der 4e Variante sind auch so eine Mechanik, die meine Immersion zu stark bricht. Teilt aus wie Herkules aber hat gleichzeitig die Glasknochenkrankheit...


Dieser Disconnect scheint sich leichter lösen zu lassen (für die meisten Spieler), wenn man Spezialressourcen einsetzt: Manöverwürfel, Ki-Punkte, Psi-Kräfte etc.

Exakt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 20.02.2025 | 13:23
Kontra: Minions in der 4e Variante sind auch so eine Mechanik, die meine Immersion zu stark bricht. Teilt aus wie Herkules aber hat gleichzeitig die Glasknochenkrankheit...
Also so wie alle schwer gerüsteten Orks in allen HdR/Hobbit Filmen? ;D
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thandbar am 20.02.2025 | 13:26
Das war allerdings zugegebenermaßen ein Disconnect der vor allem durch mangelnde Spielerfahrung zustande kam. Denn De Facto kann dein Kampfer natürlich beliebig oft mit dem Schild zuhauen und beliebig oft sauer auf jemanden sein.

Ich bin mir nicht sicher. In einem Youtube-Video hatte ich neulich das Lob gehört, dass das Mecha-Spiel "Lancer" die 4E-Mechanik aufgreift und dort die Eigenschaften Deines Riesenroboters quasi 1:1 widerspiegelt: Der Laser muss erst wieder aufgeladen werden, die Raketensalve kann nur 1x abgeschossen werden, bevor man sie wieder an Bord aufstocken  muss etc.

Dass die Werte auf Deinem Charakterbogen nicht die Fähigkeiten Deiner Figur "simulieren", sondern Gelegenheiten in der Kampfsituation bzw. narrative Rechte, ist für mich eher eine Präferenz- als eine Erfahrungsfrage. 


Damit wäre auch easy peasy erklärbar, warum der Kämpfer seinen krassen Sonderschlag nur einmal am tag ausführen kann. Weil ihn das magische Kraft kostet und diese eben nicht beliebig zu Verfügung steht.

Ja, gut, dann wäre von den Hatern das Jammern gekommen, dass in D&D 4 jeder NUR noch MAGIER spielt, was genauso unsinnig gewesen wäre wie vieles der sonstigen Kritik, aber zumindest hätte man der "Hä, ich kann nur einmal am Tag meinen Arm schwingen?"-Fraktion den Wind aus den Segeln genommen.

Das stimmt, aber die Core Fantasy der Klassen ist in D&D halt auch einer Tradition verpflichtet. Und die ist ziemlich "westlich". Während in der "östlichen" Tradition die kämpfenden Figuren faktisch zaubern und dabei auch ihre Ki-Tanks entleeren, gibt es bei D&D die Trennung von Merlin und Arthur.

Wenn man sich die 5E anguckt, führt das aber dann dazu, dass durch die Hintertür die Schurken und Kämpfer dann doch zu magischen Klassen werden, weil so viele Subklassen dann Spezialitäten aus dem Bereich der Psi-Fähigkeiten oder des arkanen Nebenberufs hinzugedichtet bekommen.
Deshalb spielt man in der 5E tatsächlich faktisch nur noch Zauberer - weil diese 80% aller Klassen repräsentieren.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 13:31
Unübersichtlichkeit weil alles als Power beschrieben werden muss.
Die Martials hatten z.B. Einzelangriff Daily Powers die von 3W auf 8W skalierten. Jede W Zahl von 3 bis 8 für jede Kriegerklasse an und jeder Angriff war ein eigener Power mit eigenem Namen, auch wenn die alle dasselbe machten.

Tatsächlich wäre natürlich auch dies ein Fortschritt zu "alle Martials hauen gleich zu" aber im Detail muss man auch sagen: Die Kräfte tun nicht das gleiche. Sie sehen nur ähnlich aus. Nimm z.B. mal Dizzying Strike vom Kämpfer und Dangerous Presence vom Barbar. Beide machen natürlich dreifachen Waffenschaden. Beide sind tägliche Kräfte der gleichen Stufe. Aber im Detail ist es so das bei dem einen der Gegner bewegungslos wird und bei dem anderen mehrere Gegner aus Furcht Kampfvorteil bieten.

Was durchaus ein größerer Unterschied ist als die Frage ob es den gleichen Schaden haben könnte. Auch die Keywords sind anders, die beiden Angriffe interagieren mit anderen Spielmechaniken unterschiedlich. Und natürlich könnten sowohl Kämpfer als auch Barbar andere Manöver wählen die sich noch stärker unterscheiden.

Das ganze ist also eher ein Problem der oberflächlichen Betrachtung. Die Kräfte sehen beim Drüberblättern ähnlich aus, haben die gleiche Schadensberechnung (nicht unbedingt den gleichen Schaden) und stehen in einer grauen Box. Am Spieltisch passieren aber dann doch völlig verschiedene Dinge.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 20.02.2025 | 13:36
... , gibt es bei D&D die Trennung von Merlin und Arthur.
Das hat ja dann in der 3e zum Meme des "Angel Summoner & BMX Bandit" geführt und war dann auch auf ganzer Bandbreite einer der größten Kritikpunkte an der 3e (Stichwort Einteilung der Klassen in Tiers), der "gelöst" werden sollte und damit den Zorn der Community auf die Edition zog.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 20.02.2025 | 13:37
Das hat ja dann in der 3e zum Meme des "Angel Summoner & BMX Bandit" geführt und war dann auch auf ganzer Bandbreite einer der größten Kritikpunkte an der 3e (Stichwort Einteilung der Klassen in Tiers), der "gelöst" werden sollte und damit den Zorn der Community auf die Edition zog.

Die 5e hat das Problem allerdings auch hinreichend gelöst.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 13:38
Ich bin mir nicht sicher. In einem Youtube-Video hatte ich neulich das Lob gehört, dass das Mecha-Spiel "Lancer" die 4E-Mechanik aufgreift und dort die Eigenschaften Deines Riesenroboters quasi 1:1 widerspiegelt: Der Laser muss erst wieder aufgeladen werden, die Raketensalve kann nur 1x abgeschossen werden, bevor man sie wieder an Bord aufstocken  muss etc.

Dass die Werte auf Deinem Charakterbogen nicht die Fähigkeiten Deiner Figur "simulieren", sondern Gelegenheiten in der Kampfsituation bzw. narrative Rechte, ist für mich eher eine Präferenz- als eine Erfahrungsfrage. 

Über Lancer kann ich nichts sagen - aber in der 4e ist es tatsächlich so, dass die Kräfte nicht das einzige sind was die Charaktere tun können und das dies in den Regeln auch klar so gesagt wird.

Insofern ja, du kannst beliebig oft mit dem Schild zuhauen, es gibt sogar Builds die explizit darauf ausgelegt sind. Aber auch ohne dies kannst du das halt den ganzen Tag lang machen. Es wird halt nicht jedes mal gleich gut klappen.

Aber das ist halt etwas was leicht verloren geht wenn man nur über das Buch drüber blättert, deshalb gab es auch oft den Vorwurf die Charaktere dürften nur tun wofür es eine Power gibt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 20.02.2025 | 14:03
Das stimmt, aber die Core Fantasy der Klassen ist in D&D halt auch einer Tradition verpflichtet. Und die ist ziemlich "westlich". Während in der "östlichen" Tradition die kämpfenden Figuren faktisch zaubern und dabei auch ihre Ki-Tanks entleeren, gibt es bei D&D die Trennung von Merlin und Arthur.

Na, so scharf war die Trennung selbst in der "westlichen" Tradition nicht immer...da finden sich auch in den Sagen und Legenden schon genug Typen, die einfach sowohl kämpfen als auch zumindest hier und da mal zaubern können, und das setzt sich bis hin in die Pulp-Fantasy fort, der D&D seine Inspiration ja auch ein Stück weit verdankt.

(Und die schiere Macht und Vielfältigkeit von D&D-Zauberei findest du in älteren gerade "westlichen" Quellen ohnehin so gut wie nie. Bloß, weil eine Hexe im Märchen einmal einen Prinzen in einen Frosch verwandelt hat, ist noch lange nicht gesagt, daß sie bei einer Konfrontation tatsächlich wie ein voll aufgeladener D&D-Magier Stufe 7+ daherkäme. ;))
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 20.02.2025 | 14:48
Wenn man sich die 5E anguckt, führt das aber dann dazu, dass durch die Hintertür die Schurken und Kämpfer dann doch zu magischen Klassen werden, weil so viele Subklassen dann Spezialitäten aus dem Bereich der Psi-Fähigkeiten oder des arkanen Nebenberufs hinzugedichtet bekommen.
Deshalb spielt man in der 5E tatsächlich faktisch nur noch Zauberer - weil diese 80% aller Klassen repräsentieren.
Wenn Du Ki- und Psi-Kräfte zu Zaubern rechnest, habe ich in den D&D-(und Pathfinder)-Kampagnen, an denen ich in den letzten 20+ Jahren teilgenommen habe, zwei SC erlebt, die nicht zaubern konnten. Von ca. 60+ SC insgesamt, bei 3.0, 3.5, Pathfinder, 5E. Und von denen habe ich einen selber gespielt.

(Bei One-shots können noch mehr dazu kommen, da bin ich nicht so sicher).
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 20.02.2025 | 14:52
D&D4 ist nach meiner Beobachtung jedenfalls ein System, an dem sich die Geister besonders scheiden. Die eine Extremposition ist, dass D&D 4 ein Design-Geniestreich sei und nur wegen schlechtem Marketing keinen Erfolg gehabt habe.

Ich denke, das Hauptproblem von D&D4 aus "Coolness"-Sicht ist, dass es eine Dungeons&Dragons-Edition sein soll.

Als eigenes neues Rollenspielsystem wäre das in der Szene wie ne Bombe eingeschlagen mit seinen vielen Ideen und dem ganzen designtechnischen Streamlining.

Aber so hat man wohl trotz des relativen Misserfolgs trotzdem mehr verkauft, als wie man mit einem neuen System jemals hätte können.


PS: das mit den Encountern sehe ich wie Sashael. Nicht als GESETZ, sondern als schönen Baukasten wie man leicht Encounter gestalten kann die die Spieler weder unterfordern noch zerfetzen.

Wie übrigens vieles in dem Spiel.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 15:02

Wenn man sich die 5E anguckt, führt das aber dann dazu, dass durch die Hintertür die Schurken und Kämpfer dann doch zu magischen Klassen werden, weil so viele Subklassen dann Spezialitäten aus dem Bereich der Psi-Fähigkeiten oder des arkanen Nebenberufs hinzugedichtet bekommen.
Deshalb spielt man in der 5E tatsächlich faktisch nur noch Zauberer - weil diese 80% aller Klassen repräsentieren.

Ich denke dies ist etwas was die 4e tatsachlich besser hinbekommt. Einfach weil die Kampfmanöver der Martial Classes zwar immer noch mächtig sein können, aber auf mundane Art Mächtig. Das der Angriff meines Kämpfers den Gegner einschüchtern kann ich halt wesentlich leichter ohne Magie erklären als Eldritch Knight und Co.

Ich hab sogar mal in einer 4e Runde gespielt in der alle Charakter Martials waren. Es ist jst schon ein interessantes Erlebnis, denn trotz dieser "Ähnlichkeit" in der Herangehensweise unterschieden sich die Charaktere weiterhin stark.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: tartex am 20.02.2025 | 15:18
Ich bin mir nicht sicher. In einem Youtube-Video hatte ich neulich das Lob gehört, dass das Mecha-Spiel "Lancer" die 4E-Mechanik aufgreift und dort die Eigenschaften Deines Riesenroboters quasi 1:1 widerspiegelt: Der Laser muss erst wieder aufgeladen werden, die Raketensalve kann nur 1x abgeschossen werden, bevor man sie wieder an Bord aufstocken  muss etc.

Gibt genauso viel Zeug, das bei Lancer nicht wirklich Sinn macht. Z.B. Heilung oder Reparatur.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 20.02.2025 | 15:20
Ich mein was hindert mich denn daran, die 4E halbwegs klassisch zu spielen, mit nem sehr ausgefuchsten"Combat as Sports"-System inklusive.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: aikar am 20.02.2025 | 15:21
Ich denke, das Hauptproblem von D&D4 aus "Coolness"-Sicht ist, dass es eine Dungeons&Dragons-Edition sein soll.

Als eigenes neues Rollenspielsystem wäre das in der Szene wie ne Bombe eingeschlagen mit seinen vielen Ideen und dem ganzen designtechnischen Streamlining.
Nicht unwahrscheinlich. Zumindest hätte es evtl. eine neue Sparte des Rollenspiels begründet (Hochbalancierte Taktik-Spiele), ähnlich wie OSR oder Erzählspiele.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 20.02.2025 | 15:48
Ich mein was hindert mich denn daran, die 4E halbwegs klassisch zu spielen, mit nem sehr ausgefuchsten"Combat as Sports"-System inklusive.

Nicht viel. Aber natürlich müsstest du dann einige Sachen ignorieren oder streichen die das System bietet.

Beispielsweise ist der Grundansatz des Systems halt eher Combat as War, mit vielen Möglichkeiten Alternativwege anzubieten welche Kampfsituationen umgehen können. Was natürlich auch bedeutet, dass Spieler davon ausgehen würden, das diese Alternativwege angeboten werden. Für einen starken Combat as Sports Ansatz müsste man dann eigentlich sagen: Nein, in dieser Runde nicht.

Auch Improvisation, wofür die 4e viel Unterstützung bietet ist eigentlich kein klassisches Zeichen für Combat as Sports, dort will man ja eine möglichst abgeschlossene "Arena" mit klar abgegrenzten Kampfoptionen.

Improvisation ist dafür eher schädlich und deshalb ist dieser Spielstil auch etwas was andere Editionen von D&D besser unterstützen. Aber gehen tut es natürlich trotzdem.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thandbar am 20.02.2025 | 23:15
Ich hab sogar mal in einer 4e Runde gespielt in der alle Charakter Martials waren. Es ist jst schon ein interessantes Erlebnis, denn trotz dieser "Ähnlichkeit" in der Herangehensweise unterschieden sich die Charaktere weiterhin stark.

Auf jeden Fall!  Die 4E hat ja auch coole martialische Klassen - wie den Warlord.
Und der stammt auch nicht aus WoW.  ;)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 21.02.2025 | 05:54
Naja, der Mönch stammt auch nicht aus WoW und der Barde auch nicht.
Genauso wie alle anderen Klassen sich zum Teil massiv von ihren WoW Pendants unterscheiden.

Da gings den Kritikern eher nicht darum, ob WoW 1:1 in D&D4 steckte, sondern um die explizite Aufteilung in Rollen.

Da war D&D3 natürlich freier.
Ein Kleriker oder Druide konnte jede Rolle einnehmen, ein Magier oder Hexenmeister fast jede und die anderen Klassen dürften auch mal was beitragen.

In D&D4 war jede Klasse nützlich und als passionierter Vollzaubererspieler musste man auf einmal harsche Beschränkungen hinnehmen. Das ging natürlich nicht, weil für jeden hochgradig Privilegierten sich jeder Ansatz von Gleichberechtigung wie eine Diskiminierung anfühlt.  >;D

Mal im Ernst, ich hatte damals eine Unterhaltung mit einem Spieler, der in D&D3 immer NUR Magier gespielt hat und der fand die 4E einfach nur Scheisse.
Weil er nicht JEDE seiner Ideen mit dem Wizard umsetzen konnte, sondern ne andere Klasse hätte wählen müssen.

Das war für mich exemplarisch für die Diskussionen um D&D4.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 08:44
Nicht viel. Aber natürlich müsstest du dann einige Sachen ignorieren oder streichen die das System bietet.

Beispielsweise ist der Grundansatz des Systems halt eher Combat as War, mit vielen Möglichkeiten Alternativwege anzubieten welche Kampfsituationen umgehen können. Was natürlich auch bedeutet, dass Spieler davon ausgehen würden, das diese Alternativwege angeboten werden. Für einen starken Combat as Sports Ansatz müsste man dann eigentlich sagen: Nein, in dieser Runde nicht.
Äh... guck dir bitte mal ein publiziertes 4e-Abenteuer an und schau, wie viel Raum da Kampfbegegnungen zugemessen wird und wie viel allem anderen. Und auch, in wiefern vorgesehen ist, dass man die Kampfbegegnungen umgeht. (Was notabene nicht der Kern des "combat as war"-Ansatzes ist.)

Wie gesagt, weder bei 3.x noch bei 5E ist das zugegebenermaßen groß anders. Aber ich behaupte aus Erfahrung: 80% von allem, was in 4e wichtig ist, um die Abenteuerziele zu erreichen, sind Kampfbegegnungen. Und von den übrigen 20% ist ein guter Anteil Fallenbegegnungen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Zanji123 am 21.02.2025 | 08:48
Die 5e hat das Problem allerdings auch hinreichend gelöst.

indem einfach jeder bis auf den Basic Fighter Magie wirken kann :-P
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 21.02.2025 | 09:08
Beispielsweise ist der Grundansatz des Systems halt eher Combat as War
Ja gut, da geh ich jetzt mal wieder 100% konträr.
Aber die Diskussion müssen wir nicht wieder zum 100en Mal ausfechten... :D

Da hast du deine eigene Meinung, und ist ja auch schön so.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 21.02.2025 | 09:24
Eigentlich hatte die 4e ja drei verschiedene Arten von Multiclassing die zusammen genutzt werden konnten. Und was die begrenzte Powerauswahl angeht: Insgesamt gab es in der 4e etwa 9000 Kräfte.

Jo, das würde ich als unübersichtlich bezeichnen.

Tatsächlich wäre natürlich auch dies ein Fortschritt zu "alle Martials hauen gleich zu"

Nein, denn es würde bedeuten dass alle Martials gleich zuhauen  :)

aber im Detail muss man auch sagen: Die Kräfte tun nicht das gleiche. Sie sehen nur ähnlich aus. Nimm z.B. mal Dizzying Strike vom Kämpfer und Dangerous Presence vom Barbar. Beide machen natürlich dreifachen Waffenschaden. Beide sind tägliche Kräfte der gleichen Stufe. Aber im Detail ist es so das bei dem einen der Gegner bewegungslos wird und bei dem anderen mehrere Gegner aus Furcht Kampfvorteil bieten.

sie machen alle xW plus einen kleineren (bei Encounter) oder grösseren (bei Daily) Effekt. Und irgendwann gibt es das x+1W Upgrade. Gut, ich weiss nicht wieviele der 4000 powers tatsächlich bis auf die Würfel identisch sind. Aber wenn man die Powers wegen des Schadens einsetzt ist der Nebeneffekt erstmal egal.

Was aber wichtiger ist: es ist eine sehr ineffiziente Art Fähigkeiten aufzuschreiben. Jede Kombination von Mehr Schaden und Sondereffekt ist ein eigener Power. Das geht auch übersichtlicher.

Das ganze ist also eher ein Problem der oberflächlichen Betrachtung. Die Kräfte sehen beim Drüberblättern ähnlich aus, haben die gleiche Schadensberechnung (nicht unbedingt den gleichen Schaden) und stehen in einer grauen Box. Am Spieltisch passieren aber dann doch völlig verschiedene Dinge.

Nein. Ist es nicht.

Auf jeden Fall!  Die 4E hat ja auch coole martialische Klassen - wie den Warlord.
Und der stammt auch nicht aus WoW.  ;)

WoW Klassen stammen aus D&D. Nicht umgekehrt.
Der Warlord war ja quasi die Demonstration der Rollen, also dass man einen Martial Leader haben kann der den Platz des Klerikers einnimmt. Hat sich aber, anders als der Warlock, nicht bewährt.

indem einfach jeder bis auf den Basic Fighter Magie wirken kann :-P

Also ich hab Barbar, Kämper und Schurke in der Gruppe....
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 09:46
Ja gut, da geh ich jetzt mal wieder 100% konträr.
Aber die Diskussion müssen wir nicht wieder zum 100en Mal ausfechten... :D

Da hast du deine eigene Meinung, und ist ja auch schön so.

Alles gut, die Aussage ist ja auch nicht man könne das nicht anders machen. Nur das halt 4e Spieler zumeist erwarten werden, das Dinge auch durch eine Skillchallenge oder dergleichen lösbar sind.

Ist zumindest meine Erfahrung. Und das gleiche gilt für andere der oben genannten Punkte. Na klar würden 4e Spieler erwarten, dass sie Dinge improvisieren können. Oder erwarten, dass die Mechanik zur kurzen Rast genutzt wird um Zeitdruck zu erzeugen und darüber die Sequenzierung von Kämpfen aufzubrechen. Oder das ihnen Rituale zur Verfügung stehen um Alternativwege zu gehen.

Die im Regelwerk enthaltenen Optionen machen einen Unterschied. Das muss nicht gleich ins extreme gehen und am Ende spielt sich 4e ja auch nicht extrem anders als andere D&D Spiele. Aber wenn man als Spielleiter sagen würde "ne, bei mir streich ich sowas" kann es dir halt passieren, das dies die Erwartungshaltung der Spieler nicht trifft. Wie gesagt, das bedeutet ja nicht es geht nicht. Nur das es halt leichter in Editionen geht bei denen man von vornherein weniger streichen und verändern muss.

Ist vielleicht nur mein Eindruck, aber ich spiele jetzt schon sehr lange 4e und hab diesen eigentlich in sehr vielen Gruppen schon bestätigt gesehen.

Fragen wir doch mal anders herum: Nehmen wir mal an du willst Combat as Sport machen, hast dir einen tollen Encounter überlegt und willst diesen ausspielen. Beispielsweise ein Räuberlager tief in den Bergen. Du hast dir die Gegner überlegt und die Bosse und das ist deine Kampfarena. Jetzt kommt ein Spieler an und sagt sich: Lass uns das umgehen, wir lassen (ganz klassisch aus dem Combat as War Beispiel) stattdessen eine Lawine drauf fallen.

4e würde hierfür normalerweise vorsehen, dass der Spielleiter daraus eben eine neue, andere Herausforderung macht. Sehr wahrscheinlich eine Skillchallenge bei der die ganze Gruppe etwas beitragen kann. Sich um die Späher herumschleicht, die beste Stelle in der Natur sucht und dergleichen.

Hilft dem Spielleiter dabei auf solche Ideen einzugehen. Aber nimm mal an du sagst: Ne, diesmal will ich wirklich Combat as Sport und im Sport muss das Match stattfinden und darf nicht umgangen werden.

Wie würdest du das einem 4e Spieler sagen? Ich kann dir zumindest sagen, dass ich persönlich recht irritiert reagieren würde. Schließlich bietet dir als Spielleiter das System ja Mittel um genau auf diese Situationen einzugehen.

Glaubst du denn dies hat keinen Einfluss?

Ich hatte die Situation btw. auch schonmal in der 5e und dort hat tatsächlich der Spielleiter dann Alternativwege ausgeschlossen. Schon da fand ich dies seltsam, vielleicht liegt es also wirklich an mir. Aber da kann man ja wenigstens sagen: Ok, der Spielleiter müsste da improvisieren und hat keine Hilfe, damit kommen manche halt schlechter klar.

4e ist aber für Spielleiter an solchen Stellen halt sehr hilfreich, bietet viele Möglichkeiten darauf einzugehen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 09:56
4e würde hierfür normalerweise vorsehen, dass der Spielleiter daraus eben eine neue, andere Herausforderung macht. Sehr wahrscheinlich eine Skillchallenge bei der die ganze Gruppe etwas beitragen kann. Sich um die Späher herumschleicht, die beste Stelle in der Natur sucht und dergleichen.
Wie gesagt, das kannst du so handhaben, aber verlagsseitig unterstützt wurde was anderes. "Hier ist eine dreiseitige, detailliert ausgearbeitete Kampfbegegnung, die mit den extrem umfangreichen Kampfregeln taktisch durchgezogen werden soll... aber klar, du kannst das als SL auch in die Tonne kloppen und die Spieler was anderes improvisieren lassen".

Zitat
Wie würdest du das einem 4e Spieler sagen? Ich kann dir zumindest sagen, dass ich persönlich recht irritiert reagieren würde. Schließlich bietet dir als Spielleiter das System ja Mittel um genau auf diese Situationen einzugehen.
Die publizierten Abenteuer machen sich's einfach: Dungeon. Raum. (Aufmerksame) Wachen. Ohne dressierten Umberhulk, um sich dran vorbeizutunneln, wird's halt schwer.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 10:04
Nein, denn es würde bedeuten dass alle Martials gleich zuhauen  :)

Es wäre halt (wie gesagt, wenn die tatsächlichen Unterschiede nicht da wären bei diesen Manövern, was sie aber sind) der Fortschritt von "alle hauen immer gleich zu" zu "manche hauen manchmal gleich zu"

Halt dann wenn sie gleiche Manöver wählen würden.

Aber wie gesagt, gleich sind sie gar nicht.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 10:08
Die publizierten Abenteuer machen sich's einfach: Dungeon. Raum. (Aufmerksame) Wachen. Ohne dressierten Umberhulk, um sich dran vorbeizutunneln, wird's halt schwer.

Gibt durchaus auch Kaufabenteuer die dergleichen vorsehen, aber ja- Kaufabenteuer bieten zumeist nur den Standardpfad. Und nehmen sich darin nicht viel in allen Editionen.

Aber die Aussage bezog sich ja auch aufs Regelwerk nicht auf Kaufabenteuer.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 21.02.2025 | 10:21
@Arldwulf:

Auch hier wieder, deine Meinung in Ehren.

Aber wenn ich so spielen will, dann nehm ich kein D&D4, sondern irgendein OSR Spiel.

Dann muss ich mich nicht mit so einem Riesen-Overhead an Regeln und Stats rumschlagen.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 10:29
@Arldwulf:

Auch hier wieder, deine Meinung in Ehren.

Aber wenn ich so spielen will, dann nehm ich kein D&D4, sondern irgendein OSR Spiel.

Dann muss ich mich nicht mit so einem Riesen-Overhead an Regeln und Stats rumschlagen.

Lustig, das ginge mir genau anders herum. Wenn ich ein OSR Spiel spiele (mach ich ja oft, ist meine Lieblingsregelwerkvariante nach der 4e) würde ich halt nicht erwarten das mir der Spielleiter in solchen Situation selbst ein System bastelt um dies umzusetzen. Kann sein, dass er dies trotzdem macht - nur erwarten würde ich es nicht.

Und klar: Dementsprechend hab ich auch in OSR Spielen viel seltener erlebt, dass Nichtkampfbegegnungen überhaupt zum Tragen kommen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thandbar am 21.02.2025 | 10:34
(Und die schiere Macht und Vielfältigkeit von D&D-Zauberei findest du in älteren gerade "westlichen" Quellen ohnehin so gut wie nie. Bloß, weil eine Hexe im Märchen einmal einen Prinzen in einen Frosch verwandelt hat, ist noch lange nicht gesagt, daß sie bei einer Konfrontation tatsächlich wie ein voll aufgeladener D&D-Magier Stufe 7+ daherkäme. ;))

True! Gygax hat ja selber mal aufgelistet, weshalb Gandalf für ihn ein Low-Level-Schwächling ist.  ;D

D&D ist auch zu einem eigenen Genre geworden, das sich selber zitiert und (in einem in meinen Augen unterschätzten Maße) wiederum Fantasy in Literatur, Filmen und anderen Medien beeinflusst hat.

Bei D&D oszilliert das auch irgendwie - gleichzeitig ist "Magie" ja sowohl das Wunderbare als auch das Alltägliche. (Die Extremwerte schwanken je Spielwelt.)
Deswegen schwanken die Regelwerke auch darin, magische Waffen ganz in Spielleiterhand zu geben als auch Baukastenlisten zum Selberbasteln an die Spieler zu vergeben.

In der 4E war Magie in diesem Sinne wirklich etwas entzaubert, das hatte es doch dann mit WoW gemein: Dass es fest in die Levelprogression eingeschrieben war und auch "mythische", "legendäre" Gegenstände irgendwann droppen "mussten", damit der Charakter noch auf seiner Stufe sinnvoll mit den Herausforderungen interagieren konnte.
(In der späteren 4E wurde dieser Punkt dann deutlich abgeschwächt bzw. durch Ersatzregeln aufgeweicht.) 
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 10:59
In der 4E war Magie in diesem Sinne wirklich etwas entzaubert

Mit der Betonung auf "etwas" natürlich, und im Vergleich zu anderen D&D Editionen. Denn so sehr bei der 4e auch Balancinggedanken an die Magie angelegt wurden ist das natürlich immer noch von der Basis anderer D&D Editionen betrachtet.

Für jemanden der aus einem anderen Regelwerk als D&D kommt wäre die Perspektive wahrscheinlich eine andere, dort erscheint die Magie dann wahrscheinlich immer noch völlig übertrieben in ihrer Mächtigkeit.

Wir reden halt immer noch über Magie in der Magier wortwörtlich Berge versetzen können. Für jemanden der "von außen" drauf schaut macht es sicherlich nur einen kleinen Unterschied ob die Magier nun ein paar Stufen später fliegen können und dergleichen - am Ende fliegen sie dennoch.

Nur im Vergleich der D&D Editionen merkt man die Unterschiede.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 21.02.2025 | 11:19
Lustig, das ginge mir genau anders herum. Wenn ich ein OSR Spiel spiele (mach ich ja oft, ist meine Lieblingsregelwerkvariante nach der 4e) würde ich halt nicht erwarten das mir der Spielleiter in solchen Situation selbst ein System bastelt um dies umzusetzen. Kann sein, dass er dies trotzdem macht - nur erwarten würde ich es nicht.

Und wieder andersrum:
Ich würde 4e nicht anfassen, wenn es nicht um die "Combat as Sport"-Kämpfe ginge. Das empfinde ich als DIE Stärke des Systems.

Will ich "Combat as War" spielen, dann reicht mir eine Beschreibung der Spieler was sie tun wollen, und evtl ein Wurf auf nen Stat.

Da reicht mir ein System mit 4 bis 6 Werten und nem magischen Schwert des Kopfabhackens.
Plus Bier und gute Freunde.

Wenn für dich 4E die Wundertüte ist, die alles abdeckt, dann finde ich das schön für dich.
Aber mir wäre das viel zuviel Gedöns für diese Spielweise.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Grubentroll am 21.02.2025 | 11:20
Gut, das wird grad wieder so ne beknackte Arldwulf gegen den Rest der Welt 4E Diskussion.

Bin dann mal raus... :D

Viel Spaß noch... ;)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Zanji123 am 21.02.2025 | 11:26
Wie gesagt, das kannst du so handhaben, aber verlagsseitig unterstützt wurde was anderes. "Hier ist eine dreiseitige, detailliert ausgearbeitete Kampfbegegnung, die mit den extrem umfangreichen Kampfregeln taktisch durchgezogen werden soll... aber klar, du kannst das als SL auch in die Tonne kloppen und die Spieler was anderes improvisieren lassen".
Die publizierten Abenteuer machen sich's einfach: Dungeon. Raum. (Aufmerksame) Wachen. Ohne dressierten Umberhulk, um sich dran vorbeizutunneln, wird's halt schwer.

ähm.. "Dead for a Spell" aus dem Dungeon Magazine kommt zur Diskussion und möchte mitreden. Hier hast du eben mehrmals Skill Challenges um Dinge herauszufinden und nicht das übliche "da Dungeon, hinten sind die Encounter aufgedröselt" der kaufabenteuer die man für 4E sonst findet :)

https://eberron.fandom.com/wiki/Dead_for_a_Spell#:~:text=%22Dead%20for%20a%20Spell%22%20is,in%20the%20Eberron%20Campaign%20Guide.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: tartex am 21.02.2025 | 11:27
Ich würde 4e nicht anfassen, wenn es nicht um die "Combat as Sport"-Kämpfe ginge. Das empfinde ich als DIE Stärke des Systems.

Mein Problem ist, dass ich sowas schon gerne spiele, aber gerade dann Fantasy für mich das uninteressanteste Genre ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 11:38
Wenn für dich 4E die Wundertüte ist, die alles abdeckt, dann finde ich das schön für dich.
Aber mir wäre das viel zuviel Gedöns für diese Spielweise.

Ich denke dies ist wahrscheinlich der Unterschied in unserer Ansicht. Für mich ist der "Gedöns" (Also die Regelhilfen des Systems) genau das was dabei hilft diese Spielelemente verstärkt einzubringen.

Und auch nicht nur für mich, es ist eigentlich das was sehr häufig in 4e Diskussionen angemerkt wird, auch von anderen Usern. Das Fertigkeitsherausforderungen Nichtkampfbegegnungen unterstützen ist doch eigentlich Konsens.

Das jemand eine Spieloption weniger nutzt weil es dafür zusätzliche Regelunterstützung gibt ist für mich eigentlich eine überraschende Einstellung die ich auch in der Praxis noch nie erlebt habe. Und nein, das liegt nicht an irgendetwas ungewöhnlichen.

Ich spiele jetzt seit Herauskommen der Edition die 4e - aber ich habe noch nie erlebt, das irgendwer meinen Spielstil nun als etwas besonderes oder außergewöhnliches betrachtete. Es ist schlichtweg normal diese Regelelemente ins Spiel einzubringen, deshalb stehen sie ja im Buch drin. Der Gedanke "nein, ich lass die Weg, denn eigentlich sind die ja nicht was das Spiel ausmacht" ist halt irgendwie falsch herum gedacht, oder? Was das Spiel ausmacht sind seine Spielelemente.

Aber vielleicht kannst du ja erklären wie das für dich zustande kommt? Es ist schon etwas schwer verständlich.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 21.02.2025 | 12:18
indem einfach jeder bis auf den Basic Fighter Magie wirken kann :-P

Du hast in D&D 5 diverse Klassen und Subklassen, die keine Zauber bekommen und trotzdem ordentlich mithalten. Zwar gehören einige dieser Optionen nicht zu den stärksten aber das ist kein Vergleich zu den absurden Machunterschieden, die in der 3.5 möglich waren. Eine meiner Standardanalogien zur 3.5 ist: Das spielen Champions-League Sieger mit Freizeitkickern.
In D&D 2014 ist der Unterschied eher Topclub der 1. Liga gegen Kellerkinder. Für meinen Geschmack auch nicht optimal (deswegen schrieb ich "hinreichend") aber im Vergleich zu 3.5 ein großer Schritt nach vorne.
Und in D&D 2024 wurden nach meiner bisherigen Beobachtung die Machtlücke durch Weapon Masteries sowie zusätzliche Klassenfähigkeiten weitgehend geschlossen. Aber um das wirklich kompetent zu beurteilen, muss ich noch weitere Spielpraxis sammeln (im Moment ist meine D&D 2024 Runde erst auf Level 7).
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 12:20
Ich denke dies ist wahrscheinlich der Unterschied in unserer Ansicht. Für mich ist der "Gedöns" (Also die Regelhilfen des Systems) genau das was dabei hilft diese Spielelemente verstärkt einzubringen.
Das ist glaube ich nicht, was er meint. "Gedöns" ist nach meinem Verständnis eher sowas wie:
a.) Eine seitenlange Charakterbeschreibung, die fast ausschließlich aus Kampffähigkeiten besteht.
b.) Eine seitenlange Raumbeschreibung, die fast ausschließlich aus Monster-Kampfwerten und Monsterkampftaktiken besteht.

Beides wäre in einem OSR-Spiel (oder auch in vielen anderen nicht der D&D-Familie angehörigen Fantasyspielen) in je einem Absatz unterzubringen. Und darin sind dann auch alle Informationen enthalten, die man für eine nicht enounterisierte Abhandlung einer Situation braucht.

Und das Gedöns nach obiger Definition hat halt nichts mit den "Regelhilfen" für alternative Lösungsansätze, die ja nur einen Bruchteil des Systems einnehmen, zu tun.

Nehmen wir mal an, z.B. Skill Challenges sind eine wirklich brilliante Idee zur Abhandlung nicht-monstermordenden Vorgehens, nur des Arguments wegen. Dann ist die Frage immer noch: Will ich wegen viellecht 10 Seiten, die sich im Regelwerk damit beschäftigen, hunderte von Seiten Kampfbloat mitschleppen, der mich nur ermüdet? Oder übertrage ich das nicht gerade hyperkomplexe Prinzip der Skill Challenges (Beispiel wie gesagt) einfach in ein insgesamt viel schlankeres System, das mir ansonsten besser passt?

Wie gesagt, die meisten Sachen machen 3.x und 5E auch nicht groß anders oder gar besser. Ich glaube tatsächlich, mit 4e (zumindest mit entsprechenden Charakterbögen) würde einiges besser funktionieren, auch weil man nicht mehr so viel Workload als SL hat und die Spieler halt selbst draufhaben sollen, wie ihre Powers funktionieren. Aber ich würde das Problem lieber durch ein vorneherein weniger listenintensives Spiel angehen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 21.02.2025 | 12:30
Ich spiele jetzt seit Herauskommen der Edition die 4e - aber ich habe noch nie erlebt, das irgendwer meinen Spielstil nun als etwas besonderes oder außergewöhnliches betrachtete.

D&D 4 ohne Battlemap finde ich persönlich überaus ungewöhnlich. Genauso, wie es mich anders herum sehr überraschen würde, in eine Dungeon World Runde zu kommen und dort einen Tisch voll mit 3D Gelände sowie tollen Minis vorzufinden.
D&D 4 ist aus meiner Sicht geradezu für taktischen Kampf auf Battlemap designt, ebenso wie Dungeon World als Beispiel fürs andere Extrem keine Regelunterstützung hierfür anbietet. Ja, D&D 4 kann aus deiner Sicht noch viel mehr. Aber du willst hoffentlich nicht bestreiten, dass sich ein Großteil der 4e Regeln um Fähigkeiten für und Ausführung von taktischen Kämpfen dreht? 
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 21.02.2025 | 12:43
D&D 4 ohne Battlemap finde ich persönlich überaus ungewöhnlich. Genauso, wie es mich anders herum sehr überraschen würde, in eine Dungeon World Runde zu kommen und dort einen Tisch voll mit 3D Gelände sowie tollen Minis vorzufinden.
D&D 4 ist aus meiner Sicht geradezu für taktischen Kampf auf Battlemap designt, ebenso wie Dungeon World als Beispiel fürs andere Extrem keine Regelunterstützung hierfür anbietet. Ja, D&D 4 kann aus deiner Sicht noch viel mehr. Aber du willst hoffentlich nicht bestreiten, dass sich ein Großteil der 4e Regeln um Fähigkeiten für und Ausführung von taktischen Kämpfen dreht?

Ich würde sagen, die reinen Kampfregeln sind so überkomplex nicht und schlimmstenfalls mit denen aus der 3. in etwa vergleichbar.

Was halt viel Platz einnimmt, sind die Auflistungen der einzelnen individuellen "Powers", und von denen sind in der Tat die meisten in erster Linie für den Kampf gedacht -- gerade für gemächlichere Aktivitäten gibt's dann schon wieder auch andere Möglichkeiten als immer nur "einen Powereinsatz nach dem anderen". Aber weil das nicht nur für die Kämpfer speziell gilt, sondern durch alle Klassen hinweg, ist das grob vergleichbar mit der Aufnahme so ziemlich der gesammelten Zauberspruchlisten anderer Editionen in die "Fähigkeiten für taktische Kämpfe"-Kategorie...was für D&D nun allerdings recht editionsübergreifend ohnehin den Standard darstellt. ;)

(D&D4-Magie für die "Downtime" läuft dann eher über die Rituale.)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 12:57
Aber du willst hoffentlich nicht bestreiten, dass sich ein Großteil der 4e Regeln um Fähigkeiten für und Ausführung von taktischen Kämpfen dreht?

Nein, natürlich nicht. D&D ist kampflastig und das gilt auch für die 4e. Aber das gilt natürlich für alle D&D Inkarnationen. Ist ja nicht so als ob in irgendeiner davon der Krieger nicht mit dem Schwert zuhaut oder der Magier den Feuerball wirft. Was die Kämpfe angeht unterscheidet sich die 4e da auch kaum von anderen Editionen.

Die Unterschiede sind eher außerhalb dieser.

Wie oben schon geschrieben, insgesamt und auf einer groben Betrachtungsweise tun die Spieler in allen D&D Editionen das gleiche, die Unterschiede sind immer nur Regeldetails.

Aber genau über diese Details reden wir dort halt, zum Beispiel "wie gut wird dem Spielleiter geholfen auf Alternativideen einzugehen".

Das bedeutet ja nicht niemand könne ohne derartige Hilfen genauso vorgehen. Um ehrlich zu sein verstehe ich auch jeden der sagt: Brauch ich nicht.

Aber das sie helfen und in meiner Spielerfahrung auch erfahrenen Spielleitern ein wenig neue Ideen geben können ist aus meiner Sicht natürlich der Fall. Man sollte dort offen heran gehen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 21.02.2025 | 13:00
Es wäre halt (wie gesagt, wenn die tatsächlichen Unterschiede nicht da wären bei diesen Manövern, was sie aber sind) der Fortschritt von "alle hauen immer gleich zu" zu "manche hauen manchmal gleich zu"

"alle hauen immer gleich zu" war schon in 3E nicht der Fall.
Fortschritt ist auch 17 Jahre später völlig egal. Die relevante Frage ist: ist es eine gute (insbesondere übersichtliche) Methode um Fähigkeiten für SCs zu definieren?

Aber wie gesagt, gleich sind sie gar nicht.

"gar nicht" stimmt bei 4000 Powers sicher nicht. Da sind viele ähnlich. Das ist notwendigerweise so.
Schon in der späten 3E hatte man viele Zauber die den bestehenden recht ähnlich waren oder Kombinationen aus bestehenden waren.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 13:31
"gar nicht" stimmt bei 4000 Powers sicher nicht. Da sind viele ähnlich. Das ist notwendigerweise so.

Sicherlich. Und es kommt natürlich auch darauf an was man als "ähnlich" betrachtet. Wenn ich z.B. nur darauf schaue ob etwas Schaden macht so sind sich auch Feuerball und ein Schwerthieb "ähnlich".

Und klar, dann werden sich zwei unterschiedliche Schwerthiebe noch ähnlicher sein.

Trotzdem kann man zumindest die relative Aussage treffen, dass durch die Möglichkeit den Martials unterschiedliche Attacken zu geben und den Wegfall gemeinsamer Zauberlisten die Charaktere unterscheidbarer in ihren Aktionen wurden. Es macht schon einen Unterschied welche Aktionen mein Paladin macht zu den Aktionen die mein Dieb macht. Auch wenn beide im Zweifel durchaus jemanden mit der Waffe hauen.

Ähnlichkeiten wird man immer finden, das lässt sich nicht ausschließen. Aber die Richtung ging damals schon klar dahin Aktionen individueller zu machen. 4e hat halt z.B. nicht die eine "Finte" welche eine abstrakte Auswirkung hat wie "der Gegner verliert den Geschicklichkeitsmodifikator auf RK" sondern verschiedene Finten mit Unterschiedlichen Auswirkungen.

Aber auch hier: diese Details kann man nehmen und sagen: Cool, das gibt mir Möglichkeiten die Charaktere zu unterscheiden. Oder sagen: Brauch ich nicht.

Es bleiben Details.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 13:41
Oder übertrage ich das nicht gerade hyperkomplexe Prinzip der Skill Challenges (Beispiel wie gesagt) einfach in ein insgesamt viel schlankeres System, das mir ansonsten besser passt?

Wie gesagt, die meisten Sachen machen 3.x und 5E auch nicht groß anders oder gar besser. Ich glaube tatsächlich, mit 4e (zumindest mit entsprechenden Charakterbögen) würde einiges besser funktionieren, auch weil man nicht mehr so viel Workload als SL hat und die Spieler halt selbst draufhaben sollen, wie ihre Powers funktionieren. Aber ich würde das Problem lieber durch ein vorneherein weniger listenintensives Spiel angehen.

Ich denke das sind zwei Aspekte. Der eine ist die Frage "wie leicht lassen sich Skillchallenges übertragen" und der andere "bin ich mit einem schlanken System besser dran".

Gerade letzteres würde ich mit "gut moglich!" beantworten, wie gesagt spiel ich ja selbst sehr viel OSR Varianten und andere schlanke Systeme. Macht doch auch Spaß.

Ersteres ist schwieriger zu beantworten, da die Änderungen der 4e bezüglich der Frage "wie gut unterstützt das System Alternativwege" sich ja nicht nur auf Skillchallenges beziehen. Auch andere Dinge wie Änderungen an den Zaubern, am Fertigkeitssystem, Improvisation, Fertigkeitskräfte und Kosten für Rituale spielen dort stark mit herein. Balancing ebenfalls. Einbindung ins Erfahrungssystem.

Und einfach nur alle Änderungen zu übernehmen wäre ja auch Quatsch.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Haukrinn am 21.02.2025 | 17:06
Das ist glaube ich nicht, was er meint. "Gedöns" ist nach meinem Verständnis eher sowas wie:
a.) Eine seitenlange Charakterbeschreibung, die fast ausschließlich aus Kampffähigkeiten besteht.
b.) Eine seitenlange Raumbeschreibung, die fast ausschließlich aus Monster-Kampfwerten und Monsterkampftaktiken besteht.

Das ist aber schon eine komische Sicht. Ja, du hast lange Powerlisten, den Unterschied zu den Spruchlisten in früheren Editionen sehe ich da aber nicht. Die Statblocks der Monster waren in aller Regel auch recht kompakt. Wer die Monstertaktiken nicht braucht, lässt sie halt weg. Die Vierte setzt da halt auf Comvience und Balancing. Gib insbesondere der SL genügend Dinge a die Hand, dass Vorbereitung nicht zur Last wird.

Für mich hatte D&D4 eigentlich nur den Schwachpunkt, dass es die Nutzung von Powers außerhalb des Kampfes kaum verregelt hat. Meiner Meinung nach war das eine Menge verschenktes Potenzial, dass sich aber durch Rulings am Spieltisch auch in den Griff bekommen liess.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 17:30
Es ist halt auch ein wenig täuschend, da die Liste der Kräfte zwar lang ist, aber eben zum einen auch Dinge enthält die Außerhalb des Kampfes nutzbar sind (Unsichtbarkeit, Fliegen, diplomatische Boni bekommen etc.) zum anderen aber natürlich für einen einzelnen Charakter viel eingeschränkter ist. Ein Stufe 6 Krieger hat halt üblicherweise (was im Kampf nutzbare Dinge angeht) zwei jederzeit nutzbare Kampfmanöver, zwei je Begegnung und zwei tägliche Manöver sowie zwei Unterstützungsaktionen.

Wobei letztere auch so etwas sein können wie "kann besser über Abgründe springen". Was schön für den Kämpfer ist aber natürlich auch abseits der Kämpfe nützlich. Es könnten noch weitere Kräfte per Talent oder Rasse hinzukommen, aber gerade ersteres sind zumeist eher Dinge wie Fertigkeitskräfte oder dergleichen.

Reine Kampfaktionen sind es also nur 6.

Um das in Perspektive zu setzen: Zu dem Zeitpunkt könnte selbiger Kämpfer schon 19 Martial Practices gelernt haben, hat drei oder mehr Fertigkeiten gelernt und kann die anderen 16 ebenfalls einsetzen. Könnte zum Beispiel gut darin sein Rüstungen zu schmieden, Dinge zu durchsuchen oder mit Handgesten zu kommunizieren.

Und natürlich macht es einen Unterschied ob bei diplomatischen Missionen nur der Barde einmal auf Diplomatie würfelt oder die Herausforderung alle in der Gruppe etwas angeht, auch unseren Kämpfer.

Oder auch nicht, hindert natürlich niemand unsern Kämpfer daran einfach nur gut im draufhauen zu sein.

Aber es gibt schon ein paar interessante Regelmechaniken welche außerhalb der Kämpfe hilfreich sind.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 17:37
Das ist aber schon eine komische Sicht. Ja, du hast lange Powerlisten, den Unterschied zu den Spruchlisten in früheren Editionen sehe ich da aber nicht.
Es geht nicht mal so sehr um Spruchlisten oder Powerlisten. Es geht um das, was bei jedem einzelnen, auch relativ niedrigstufigen Charakter aufgelistet wird. 4e hat einfach gruselige Textökonomie. 

Zitat
Die Statblocks der Monster waren in aller Regel auch recht kompakt.
Verglichen mit einem Flugzeugträger, ja.

Und zum wiederholten Mal: Ich streite gar nicht ab, dass frühere Versionen (AD&D mit seinen 2000+ Zaubern) schon massiven Bloat hatten. Bei 3.x und Pathfinder war es auch nicht besser. Die paar hundert Sprüche in 5E nehmen sich dagegen geradezu bescheiden aus, und das ist schon hart an der Grenze dessen, was ich an Listen in einem Spiel haben will.

Bei 4e, und das ist halt die Kehrseite der "jeder kriegt coole Powerz" Medaille, gab es auch keine wirkliche Möglichkeit mehr, dem zu entkommen. Es war auch nicht sinnvoll möglich, einfach die Kräftelisten zu reduzieren, ohne gleich die ganze Klasse wegzusprengen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 17:45
Bei 4e, und das ist halt die Kehrseite der "jeder kriegt coole Powerz" Medaille, gab es auch keine wirkliche Möglichkeit mehr, dem zu entkommen.

Es war auch nicht sinnvoll möglich, einfach die Kräftelisten zu reduzieren, ohne gleich die ganze Klasse wegzusprengen.

Ja - und ich denke an der Stelle muss man auch einfach sagen: Natürlich ist das System nicht für alle geeignet. Wer einfach nur ein schlankes System mag in dem auf die Frage "was machst du" alle Martials rufen "Na draufhauen" wird mit der 4e nicht das richtige System finden.  Nicht mal mit den Essentials Klassen.

Das ist einfach keine Stärke des Systems, das können andere besser.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Haukrinn am 21.02.2025 | 17:54
Bei 4e, und das ist halt die Kehrseite der "jeder kriegt coole Powerz" Medaille, gab es auch keine wirkliche Möglichkeit mehr, dem zu entkommen. Es war auch nicht sinnvoll möglich, einfach die Kräftelisten zu reduzieren, ohne gleich die ganze Klasse wegzusprengen.

Huh? Aber die Essentials-Bücher haben doch genau das geliefert. Klassen, die diese Optionsvielfalt eindampfen und trotzdem kompatibel bleiben?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 18:19
Huh? Aber die Essentials-Bücher haben doch genau das geliefert. Klassen, die diese Optionsvielfalt eindampfen und trotzdem kompatibel bleiben?
Ist das so? Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich von 4e schon ausgeklinkt. Meine Gruppen haben sich aufgelöst, oder 3.5 oder Pathfinder gespielt, weil sie auch nicht auf 4e wechseln wollten.

Wobei, wenn ich's recht bedenkte: Ich habe 4e-ish schon gespielt, nämlich Star Wars Saga. Fand' ich auch nicht so prickelnd, verglichen mit WEG-SW, aber es hatte auf jeden Fall nicht so viel Power-Bloat.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 18:25
Ist das so?

Durchaus, ja. Aber wie oben schon gesagt ist das halt vollständig kompatibel und kann mit "normalen" Klassen kombiniert werden.

Sprich, die von dir angesprochene Optionsvielfalt hast du dann immer noch, nur nicht mehr zwingend bei deiner Klasse.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 18:28
Ja - und ich denke an der Stelle muss man auch einfach sagen: Natürlich ist das System nicht für alle geeignet. Wer einfach nur ein schlankes System mag in dem auf die Frage "was machst du" alle Martials rufen "Na draufhauen"
Ich möchte mich allerdings zu der Behauptung versteigen, dass es zwischen "einfach draufhauen" und dem, was 4e gemacht hat, noch Optionen irgendwo in der Mitte gibt. Dass keine der bisherigen offiziellen D&D-Editionen das zufriedenstellend löst, steht auf einem anderen Blatt.

Was ich halt nur etwas bizarr finde, und das war auch damals schon so, ist eben genau der Versuch, 4e (mittlerweile belegt von WoW etc. inspiriert) als dieses hochflexible System, bei dem man eigentlich gar nicht kämpfen musste, darzustellen.

Von allem, was publiziert wurde, hatte (nicht nur ich) den Eindruck, dass sich 4e ehrlich gemacht hat und das, was 3.x etwas verdruckster eigentlich auch schon in den Mittelpunkt gerückt hatte, konsequent durchgezogen hat: Taktisches Dungeonaufräumen mit riesigen Listen von Powerz (NEU! Jetzt auch für Schwertschwinger!) und einem steten "Höher! Schneller! Besser!" einschließlich sorgsam getakteter Item-Progression.

Nur... so offen wollten das selbst die eingefleischten 3.x-Spieler wohl mehrheitlich nicht aufs Brot geschmiert bekommen. Soviel auch zum Thema "Core Story". Für Leute, denen das für ein Rollenspiel einerseits zuviel und andererseits nicht genug war, war es ohnehin nichts.

Und wenn WotC mit Essentials dann in Richtung Eindampfen gegangen sind, muss man wohl konstatieren: Sie haben gemerkt, dass es nicht so angekommen ist und wollten korrigieren. Für mich persönlich zu spät.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 18:42


Was ich halt nur etwas bizarr finde, und das war auch damals schon so, ist eben genau der Versuch, 4e (mittlerweile belegt von WoW etc. inspiriert) als dieses hochflexible System, bei dem man eigentlich gar nicht kämpfen musste, darzustellen.

Vielleicht liegt darin auch irgendwo das Missverständnis? Ich denke nicht, dass solch eine Beschreibung der 4e entspricht

Wie oben schon geschrieben ist die 4e natürlich kampflastig und ganz grob betrachtet machen die Charaktere dort in etwa das gleiche wie in allen anderen D&D Varianten.

Die Unterschiede sind in Details aber das heißt nicht das man in der 4e nicht kämpfen würde, solche Spielweisen sind Extreme die wenig mit dem typischem Spielstil zu tun haben der eher eine gute Mischung vorsieht zwischen Kampf und Nichtkampfbegegnungen.

Das ist ja auch was die Regelbücher vorschlagen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 21.02.2025 | 18:46
Verglichen mit einem Flugzeugträger, ja.
Moooment!

Die Statblocks der 4E hatten absolut ALLE Informationen auf einem Block, die man für das Monster brauchte.
Vorher und nachher gibt es nur Hinweise, welche Fähigkeiten das Monster hat, aber wie diese funktionieren muss man woanders nachschlagen.

Da vergleichst du ein komplettes Buch mit einem Index und sagst, dass das Buch viel zu dick sei.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 19:28
Die Statblocks der 4E hatten absolut ALLE Informationen auf einem Block, die man für das Monster brauchte.
Vorher und nachher gibt es nur Hinweise, welche Fähigkeiten das Monster hat, aber wie diese funktionieren muss man woanders nachschlagen.
Beides entspricht nicht der Wahrheit. Hier  (http://theotherside.timsbrannan.com/2021/03/monstrous-mondays-detailing-universal.html)kann man das ganz gut nachvollziehen.

5E-Statblöcke sind von der Information her eigentlich genau so aufgearbeitet wie die von 4e, nur ohne Symbole statt Text. Wie gesagt, unter der Haube ist da noch einiges gleich.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 20:50
Beides entspricht nicht der Wahrheit. Hier  (http://theotherside.timsbrannan.com/2021/03/monstrous-mondays-detailing-universal.html)kann man das ganz gut nachvollziehen.

5E-Statblöcke sind von der Information her eigentlich genau so aufgearbeitet wie die von 4e, nur ohne Symbole statt Text. Wie gesagt, unter der Haube ist da noch einiges gleich.

Naja...es ist schon so, dass bei 5e NPC Zauber zum Beispiel aus der Spielerzauberliste stammen und darauf verwiesen wird. Was ein Unterschied zur 4e ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 21.02.2025 | 21:20
Was Arldwulf schreibt.

Sobald Zauber ins Spiel kommen, wird wieder nur der Name genannt und dann darf man sich den Kram aus anderer Quelle heraussuchen. Und spätestens wenn die Kreatur mehr als einen Zauber kann  muss man blättern.

Das war in 4E nicht der Fall.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 21.02.2025 | 21:27
Was Arldwulf schreibt.

Sobald Zauber ins Spiel kommen, wird wieder nur der Name genannt und dann darf man sich den Kram aus anderer Quelle heraussuchen. Und spätestens wenn die Kreatur mehr als einen Zauber kann  muss man blättern.

Das war in 4E nicht der Fall.
In der Tat, da gab es NSC in diesem Sinne gar nicht erst. Ich kenne zugegebenermaßen nur ein paar 4e-Abenteuer, aber da kommen überall nur Monster mit Angriffen vor.

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob "echte", nach den gleichen Regeln wie SC operierende NSC als Gegner bei 4e überhaupt vorgesehen waren. Wie dem auch sei: Ich habe hier Äpfel mit Äpfeln, also Monster-Statblock mit Monster-Statblock verglichen. Ein nach den Regeln für SC erstellter NSC, der auch die gleiche Präsentation benutzt, hätte bei 4e logischerweise auch genau so viel Platz, also mehrere Seite pro Nase, eingenommen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 21.02.2025 | 21:46
In der Tat, da gab es NSC in diesem Sinne gar nicht erst. Ich kenne zugegebenermaßen nur ein paar 4e-Abenteuer, aber da kommen überall nur Monster mit Angriffen vor.

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob "echte", nach den gleichen Regeln wie SC operierende NSC als Gegner bei 4e überhaupt vorgesehen waren. Wie dem auch sei: Ich habe hier Äpfel mit Äpfeln, also Monster-Statblock mit Monster-Statblock verglichen. Ein nach den Regeln für SC erstellter NSC, der auch die gleiche Präsentation benutzt, hätte bei 4e logischerweise auch genau so viel Platz, also mehrere Seite pro Nase, eingenommen.

NPC gibt es in der 4e natürlich, aber nein - diese werden nicht nach den Regeln für Charaktere gebaut. Sie können durchaus auch gleiche Fähigkeiten wie Charaktere haben, z.B. über Charaktertemplates, sind aber dennoch anders erstellt. Dieser Aspekt unterscheidet sich btw. aber auch nicht zur 5e, auch dort werden NPC nicht nach Charakterregeln gebaut.

Generell ist das Gegnerformat in 4e und 5e (also die Darstellung) sehr ähnlich, 5e streicht allerdings zwei Ebenen der Monsterrollen und damit Individualisierung von Gegnern und nutzt Spielerzauber für NSC.

Spart dort also ein wenig am Designaufwand. Aber der Aufwand landet natürlich dann einfach beim Spielleiter.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Streunendes Monster am 22.02.2025 | 11:47
Gut, das wird grad wieder so ne beknackte Arldwulf gegen den Rest der Welt 4E Diskussion.

Und täglich/wöchentlich grüßt das Murmeltier ... seit 2008  >;D

davon ab und im Ernst und mal Fokus weg von der sachlichen Regelseite:

Ich kann aber verstehen, dass Arldi mit Vorurteilen und Missverständnissen aufräumen möchte.
Die 4e ist auch eine sehr missverstandene Edition.
Vieles in der Kommunikation war misslich, viel enttäuschte Emotionalität war im Spiel.
Und da klammere ich mal keine Seite aus.

Leider wurde auch berechtigte Kritik, wie auch berechtigte Verteidigung, an der 4e allzuoft uncool abgebügelt.

Was mich aber wirklich wundert ist, dass Leute ( >;D ), die seinerzeit sehr forsch gegen einen Vergleich der 4e mit MMORPGs und, you name it!, WoW diskutiert haben und Kritikern an dieser Stelle unlautere Motive attestierten, nun ganz galant zurückrudern und schreiben, dass das ja nie infrage gestellt hätten.
Naja, da kann jede/r selbst suchen, ob hier im :T: oder drüben im Gate, wie die Argumente waren ... und wie vergiftet die Diskussionskultur auf allen Seiten irgendwann wurde.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 22.02.2025 | 12:25
Was mich aber wirklich wundert ist, dass Leute ( >;D ), die seinerzeit sehr forsch gegen einen Vergleich der 4e mit MMORPGs und, you name it!, WoW diskutiert haben und Kritikern an dieser Stelle unlautere Motive attestierten, nun ganz galant zurückrudern und schreiben, dass das ja nie infrage gestellt hätten.
Naja, da kann jede/r selbst suchen, ob hier im :T: oder drüben im Gate, wie die Argumente waren ... und wie vergiftet die Diskussionskultur auf allen Seiten irgendwann wurde.

Tscha -- wenn die Leute, die seinerzeit mit dem Argument gekommen sind, an einem sachlichen Vergleich mit WoW Interesse gehabt hätten, wäre das vielleicht damals schon recht interessant geworden. Aber soweit ich den Krawall noch in Erinnerung habe, ging's den meisten (oder wenigstens den lautesten) ja in erster Linie nur darum, die 4. Edition damit als "nicht mehr D&D!" abzuwatschen, und das kam naturgemäß nicht besonders konstruktiv an.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 22.02.2025 | 12:32
Was mich aber wirklich wundert ist, dass Leute ( >;D ), die seinerzeit sehr forsch gegen einen Vergleich der 4e mit MMORPGs und, you name it!, WoW diskutiert haben und Kritikern an dieser Stelle unlautere Motive attestierten, nun ganz galant zurückrudern und schreiben, dass das ja nie infrage gestellt hätten.
Naja, da kann jede/r selbst suchen, ob hier im :T: oder drüben im Gate, wie die Argumente waren ... und wie vergiftet die Diskussionskultur auf allen Seiten irgendwann wurde.

Ich hoff mal nicht, das irgendwer jemandem unlautere Motive unterstellt hat. Meine Aussage dazu war eigentlich immer das es falsch sei so etwas zu machen. Das man stattdessen generell niemandem Motive für die eigene Argumentation unterstellen sollte sondern auf die Regeln schauen sollte.

Ich denke dies ist auch immer noch der beste Weg.

Was den WoW Teil angeht: Es gibt nun einmal die Aussage in einem Interview aus der Anfangszeit der 4e in der schon damals gesagt wurde man habe sich WoW als Inspiration angeschaut.

Und zumindest der Gedanke "Teamplay ist wichtig" ist davon auch gewiss ins Spiel eingeflossen, 4e ist ein Spiel was sehr stark auf Zusammenarbeit setzt.

Das Problem ist nur, dass diese Aussage dann auf alles gemünzt wurde. Schau auf den Threadtitel, da steht halt nicht: D&D nahm Inspiration von verschiedenen Quellen, auch MMORPGs. Sondern "es ist genau dies".

Dabei ging das Interview danach noch weiter, es wurden weitere Inspirationsquellen genannt. Fantasyromane. Alte D&D Editionen. Die Aussage damals war man habe sich all diese Dinge angeschaut und überlegt was man daraus übernehmen kann. Und man kann durchaus auch bei diesen Inspirationen konkrete Dinge nennen die in die Regeln einflossen.

Und natürlich sagte man dort auch was man verbessern könne. In dem gleichen Interview gab es auch einen interessanten Satz: "Das erste was wir uns für die neue Edition überlegt haben war, dass wir ein besseres System wollen um Fertigkeiten länger und häufiger ins Spiel einzubringen.".Diese Dinge gingen nur stärker unter, unter all den lauteren "Das ist doch WoW" Rufen.

Das heute also die Aussage "wir haben uns auch von WoW inspirieren lassen, das war damals sehr erfolgreich und wir wollten schauen was machen die richtig, was können wir davon lernen" keinen schockiert liegt einfach dran: Die Aussage gab es damals auch schon.

Aber kritisiert wurde nicht diese Aussage, sondern der Schluss daraus das System müsste deshalb auch wie WoW sein. Und das alle Regelelemente die dem widersprechen deshalb eigentlich ja gar nicht so gedacht seien oder Texte aus dem Buch die dem widersprechen nicht das seien wie das Spiel sei.

Und im Prinzip hat sich daran wenig geändert. Noch heute bekommt man gute, sachliche Antworten und positives Feedbback wenn man Dinge schildert die im Buch stehen. Und trotzdem immer wieder sehr absolute Aussagen von Leuten die sagen "eigentlich kenn ich davon nur XYZ" oder "das hab ich noch nie versucht und würde es such nie". Oder die dann sagen "Oh, sowas gibt es? Wusste ich nicht", was natürlich die positivere Variante davon ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 22.02.2025 | 14:41
Tscha -- wenn die Leute, die seinerzeit mit dem Argument gekommen sind, an einem sachlichen Vergleich mit WoW Interesse gehabt hätten, wäre das vielleicht damals schon recht interessant geworden. Aber soweit ich den Krawall noch in Erinnerung habe, ging's den meisten (oder wenigstens den lautesten) ja in erster Linie nur darum, die 4. Edition damit als "nicht mehr D&D!" abzuwatschen, und das kam naturgemäß nicht besonders konstruktiv an.
Also in den offline Diskussionen, in diesem ich damals verwickelt war, ging es mit diesem Argument darum, D&D 4 den Status als Rollenspiel komplett abzuerkennen.

Das ist dann schon nicht mehr "nicht konstruktiv".
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 22.02.2025 | 15:07
Also in den offline Diskussionen, in diesem ich damals verwickelt war, ging es mit diesem Argument darum, D&D 4 den Status als Rollenspiel komplett abzuerkennen.

Das ist dann schon nicht mehr "nicht konstruktiv".

Das kannst du laut sagen. Als Außenstehender wirkt dieser Vorwurf auf mich schlicht absurd (habe 2005-2010 zufrieden in meiner Studentenblase hauptsächlich D&D 3.5 und etwas Shadowrun 4 gespielt, weswegen der "Edition War" rund um das Erscheinen der 4e völlig an mir vorbei gegangen ist). Solche extremen Aussagen lassen sich imho auch nicht mehr rational sondern nur noch psychologisch verstehen. 
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 22.02.2025 | 15:31
Ich würde es nicht ganz so harsch ausdrücken.

Die Kritiker damals waren ja kein Fall für den Psychologen sondern einfach nur Rollenspieler wie du und ich, die in den meisten Fallen sogar genau das gleiche von einem Rollenspiel wollten.

Und es gab neben all den Flammen durchaus auch ruhige, sachliche Kritik. Zum Flame Wars kam es damals hauptsächlich wegen einer hohen Diskrepanz zwischen Beteiligung an den Diskussionen und Beteiligung am Spiel. Es waren sehr viele Leute involviert welche die 4e gar nicht oder nur vom durchblättern oder einzelnen kurzen Testrunden kannten. Die dann auf Leute trafen die sehr viel spielten und sich wunderten warum diese vermeintlich ein anderes Spiel spielten.

In einer idealen Welt hätte dann der Schritt passieren können zu sagen: Mhh, diese Regel kannte ich noch gar nicht - klingt interessant. Ja, das ist hilfreich.

Aber stattdessen entstanden zwei Spiele, eines in den Diskussionen welches Spieler einschränkt, Improvisation ausschließt und nur noch Kampfregeln hat bei denen man nur tun kann was man als koolPowerZ hat.

Und eines wie es in den Büchern steht. Diese beiden Wahrnehmungen waren damals so widersprüchlich, dass Leute sich regelrecht angefeindet haben darüber. Aber es führt halt dazu, dass man bei vielen Kritikpunkten welche an der 4e geäußert werden sagen müsste: Mhh, das klingt ja furchtbar - ne sowas würde ich auch nicht spielen wollen. Hier ist ein 4e Regelbuch, probier es mal damit. Da sind genau diese Punkte angegangen.

Und im Nachhinein wünschte ich durchaus es hätte da bessere Wege gegeben mit Spielbeispielen Leuten das eigentliche Spiel und dessen Regelhilfen nahe zu bringen. Ich habs ein paar mal versucht, daher kommt ja das hübsche "Ah, Arldwulf wieder - der spielt ja ein ganz anderes Spiel!" Meme.

Meiner Meinung nach denken Leute die sowas sagen zu wenig nach was die Bedeutung der Worte eigentlich ist. Denn letztlich ist da mehr dran als es auf den ersten Blick vielleicht aussagt. Ja, es sind immer noch zwei verschiedene Spiele, immer noch existiert dieses D&D 4e welches ich mal als "Discussed&Debated" bezeichnet habe neben der Variante die andere Spieler (nicht nur ich natürlich) schon öfter mal mit Verweis auf konkrete Regeln angesprochen haben. Mit Spielbeispielen und Begründungen warum eine Regel hilft.

Aber die andere Variante hält sich halt und am Ende: es ist doch auch ok, niemand muss überzeugt werden dem ganzen eine Chance zu geben und wer es doch tut und feststellt: ok, ist nichts meins wird dafür auch seine Gründe haben.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: flaschengeist am 22.02.2025 | 16:25
Ich würde es nicht ganz so harsch ausdrücken.

Die Kritiker damals waren ja kein Fall für den Psychologen sondern einfach nur Rollenspieler wie du und ich, die in den meisten Fallen sogar genau das gleiche von einem Rollenspiel wollten.

Da hast du mich missverstanden - ich meinte nicht "Fall für den Psychologen" sondern, dass extreme Aussagen sich oft nicht auf die Inhaltsebene sondern z.B. auf die Beziehungsebene der Kommunikation beziehen.
Wir alle kommunizieren - mehr oder weniger bewusst - auf verschiedenen Ebenen (nach Schulz von Thun auf vier (https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell)). Also alles ganz menschlich. Und es lehrt, dass es keinen Sinn macht, sich an der Inhaltsbene der Kommunikation abzuarbeiten, wenn der Sender gar nicht auf Inhaltsebene sendet.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: D. M_Athair am 22.02.2025 | 23:12
1.) "Everyone is a wizard"
Eigentlich ganz interessant, und vielleicht besser als der streng nichtmagische Kämpfer in der hochmagischen Welt. Das Problem war dass es nicht wirklich zum bestehenden D&D Fluff passte. Dadurch waren die Martial Powers immer etwas komisch, insbesondere der rüstungsignorierende Schaden. Earthdawn hatte genau das umgekehrte Problem. Da waren Krieger vom Fluff her magisch, aber der Crunch war recht traditionell AD&D-ähnlich. Man hätte beides zusammen gebraucht.
So schade, dass aus der angekündigten 4E-Umsetzung von Earthdawn nichts geworden ist.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 23.02.2025 | 08:51
NPC gibt es in der 4e natürlich, aber nein - diese werden nicht nach den Regeln für Charaktere gebaut. Sie können durchaus auch gleiche Fähigkeiten wie Charaktere haben, z.B. über Charaktertemplates, sind aber dennoch anders erstellt. Dieser Aspekt unterscheidet sich btw. aber auch nicht zur 5e, auch dort werden NPC nicht nach Charakterregeln gebaut.
Das steht im 5E DMG nunmal anders. Ja, die Option, Standard-Statblocks zu verwenden, die nicht direkt einer der SC-Klassen entsprechen, gibt es; aber die Erstellung von NSC nach den gleichen Regeln wie SC (und auch die Verwendung von Klassenstufen bei Monstern) ist eben auch vorgesehen.

Die Streichung der expliziten Monsterkategorien, insbesondere der Minions, erachte ich als Fortschritt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 23.02.2025 | 09:27
So schade, dass aus der angekündigten 4E-Umsetzung von Earthdawn nichts geworden ist.

Ja, als ich das damals gesehen hatte dachte ich sofort dass das wirklich gut zusammen passt.

Sobald Zauber ins Spiel kommen, wird wieder nur der Name genannt und dann darf man sich den Kram aus anderer Quelle heraussuchen. Und spätestens wenn die Kreatur mehr als einen Zauber kann  muss man blättern.

Da stellt sich natürlich die Frage: warum druckt man in 5E den Spruchtext nicht einfach in den Stat Block?
Logischerweise weil dann der Stat Block sehr lang wäre. Ein kürzerer Statblock ist nur möglich indem Monster/Sprüche/Kräfte weniger komplex sind (oder man annimmt dass die 5E Beschreibungen unnötig lang sind).

Man kann also nicht höhere Komplexität/Detailfülle und gleichzeitig kurze Stat Blocks haben. Aber wenn man   
ersteres will dann ist es halt seht praktisch wenn die Feuerbälle der Monster genauso funktionieren wie die die die SC dauernd einsetzen. Und elektronisch ist blättern ja eh kein Thema.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 23.02.2025 | 09:44
Tatsächlich hat die 4E mit ihren Schlagwörtern die Beschreibungen aller Kräfte stark vereinfacht.
Vor allem bei Zaubern wird vor und nach D&D 4 sehr viel Flufftext verwendet, der nur wenig zur Präzisierung beiträgt.

@Skaeg
Agree to disagree.

NSC als SC erschaffen halte ich für verschwendete Lebenszeit und die Monsterrollen waren eine großartige Bereicherung für mich als SL.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 09:48
Die Streichung der expliziten Monsterkategorien, insbesondere der Minions, erachte ich als Fortschritt.

Ist doch auch ok. Aber es sorgt halt für ein paar Nebenwirkungen. Die offensichtlichste sind weniger individuelle Gegenspieler. Wenn man auf eine typische 4e Gegnergruppe trifft ist das halt nicht die Bande von fünf Orks, sondern diese haben verschiedene Fähigkeiten und Herangehensweisen. Das erleichtert Individualisierung und Beschreibung.

Auch das Balancing wird dadurch stark beeinflusst, denn um Minions einerseits zu streichen und andererseits das Konzept beizubehalten führte man BA und Multiplikatoren für Begegnungsschwierigkeit ein.

Die Regeln zum Encounterbau der 5e erzeugen wieder sehr viel ungenauere und schlechter einschätzbare Ergebnisse. Erst recht wenn Zauber oder zauberähnliche Effekte ins Spiel kommen

Oder umgedreht betrachtet, die Regeln zur Begegnungserstellung der 4e waren ziemlich brauchbar.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 23.02.2025 | 09:50
@Skaeg
Agree to disagree.
Nope. Die Behauptung "dort [5E] werden NSC nicht nach Charakterregeln gebaut" ist nicht korrekt. Da gibt's kein "disagree".

Ob das gut oder schlecht findest - und ich finde es gut, regelseitig unterstützt die Option zu haben - ist eine andere Frage.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 23.02.2025 | 09:55
Nope. Die Behauptung "dort [5E] werden NSC nicht nach Charakterregeln gebaut" ist nicht korrekt. Da gibt's kein "disagree".
Agree to disagree.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 09:58
Nope. Die Behauptung "dort [5E] werden NSC nicht nach Charakterregeln gebaut" ist nicht korrekt. Da gibt's kein "disagree".

Ob das gut oder schlecht findest - und ich finde es gut, regelseitig unterstützt die Option zu haben - ist eine andere Frage.

Du würdest aber schon zustimmen, dass es sich um eine Optionale Regel handelt, welche im Monsterhandbuch und Abenteuern üblicherweise nicht angewandt wird?

Darum ging es in der obigen Aussage, diese bezog sich ja auf Statblocks. Wenn du unbedingt Gegner als nach SC Regeln gestaltet haben willst geht das btw. sowohl in 4e als auch 5e, hindert dich ja niemand daran. Es hat nur in beiden Fällen negative Auswirkungen auf Balancing und Aufwand, aber wenn dies jemanden nicht stört würde es ihn wohl auch editionsübergreifend nicht stören.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 23.02.2025 | 10:02
Tatsächlich hat die 4E mit ihren Schlagwörtern die Beschreibungen aller Kräfte stark vereinfacht.
Vor allem bei Zaubern wird vor und nach D&D 4 sehr viel Flufftext verwendet, der nur wenig zur Präzisierung beiträgt.

Yep. Man kann ja über die Präsentation der D&D4-"Powahz" sagen, was man möchte, aber vergleichsweise kompakt waren sie. Wenn ich in der Edition nach etwas suche, das der "klassischen" Zauberbeschreibung näher kommt, dann sind das noch am ehesten die Rituale...und die sind dann ohnehin schon wieder eher etwas für die Momente im Spiel, in denen man die Zeit zum Nachschlagen hat.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 23.02.2025 | 10:08
Ist doch auch ok. Aber es sorgt halt für ein paar Nebenwirkungen. Die offensichtlichste sind weniger individuelle Gegenspieler. Wenn man auf eine typische 4e Gegnergruppe trifft ist das halt nicht die Bande von fünf Orks, sondern diese haben verschiedene Fähigkeiten und Herangehensweisen. Das erleichtert Individualisierung und Beschreibung.
Das hat nichts mit der Minion-Kategorie zu tun und ist bei 5E genau so. Es ist sogar einfacher, Monster einfach mit ein paar HD, einer anderen Waffe oder sowas aufzumöbeln. 

Zitat
Auch das Balancing wird dadurch stark beeinflusst, denn um Minions einerseits zu streichen und andererseits das Konzept beizubehalten führte man BA und Multiplikatoren für Begegnungsschwierigkeit ein.
Andersherum wird ein Schuh 'draus: Die Kategorie Minion war in 4e designbedingt notwendig, damit leicht umzukloppende Monster, die aber in größerer Anzahl eine Bedrohung darstellen, angesichts der stark hochskalierenden Angriffs- und Schutzwerte existieren können. In 5E (und so wie ich das überblicke, auch in pre-3.x) rutschen einstmals gefährliche Monster allmählich und organisch in diese Kategorie.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 10:12
Yep. Man kann ja über die Präsentation der D&D4-"Powahz" sagen, was man möchte, aber vergleichsweise kompakt waren sie. Wenn ich in der Edition nach etwas suche, das der "klassischen" Zauberbeschreibung näher kommt, dann sind das noch am ehesten die Rituale...und die sind dann ohnehin schon wieder eher etwas für die Momente im Spiel, in denen man die Zeit zum Nachschlagen hat.

War allerdings im Nachhinein betrachtet auch eines der Probleme. Durch die kompakte Schreibweise wirkten die Manöver, Zauber und Gebete alle "gleicher" als sie eigentlich waren. Es förderte halt den Effekt das Leute beim Drüberblättern über das Buch sagten "alle machen das gleiche!" selbst dann wenn der eine mit dem Schwert zuschlug, der nächste einen sich ausbreitenden Feuerball erschuf und ein Dritter einen Engel herbei rief und ein vierter sich unsichtbar machte.

Man könnte jetzt sagen: ok, aber Wände aus Text sehen auch alle gleich aus. Aber sie laden nicht so schön zum Überfliegen ein. Stehen nicht in farblich markierten Kästchen.

Für Spieler und Spielleiter ist die kompakte Schreibweise ein Segen und wirklich hilfreich. Ich hab ganze Abenteuer gespielt ohne einmal im Buch nachschlagen zu müssen.

Aber für die Edition war es einer der Gründe für die Flamewars.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 10:27
Es ist sogar einfacher, Monster einfach mit ein paar HD, einer anderen Waffe oder sowas aufzumöbeln. 

Und die 4e bietet dies als Möglichkeit, aber gleichzeitig eben noch mehr. Das sind die Monsterrollen. Ich kann damit sehr schnell sagen: dieser Gegner ist eher hinterhältig, beweglich oder jemanden verteidigend, eher aggressiv oder sich im Hintergrund haltend oder auf Unterstützung anderer ausgelegt.

Und diese Entscheidung beeinflusst direkt die Werte des Gegners so wie dies in deinem Beispiel die Wahl einer Waffe tut (die ich natürlich ebenfalls weiter individualisieren kann)

Also ja...die Entscheidung der 5e Designer Monsterrollen wieder zu streichen machte Gegner wieder weniger individuell. Leider.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 23.02.2025 | 10:27
Tatsächlich hat die 4E mit ihren Schlagwörtern die Beschreibungen aller Kräfte stark vereinfacht.
Vor allem bei Zaubern wird vor und nach D&D 4 sehr viel Flufftext verwendet, der nur wenig zur Präzisierung beiträgt.

Frühe Editionen ja. 5E eher nicht. Ich hab mal Flaming Sphere verglichen. Macht in 4E und 5E fast das gleiche, und die Beschreibung ist erstmal ziemlich gleich lang (120 Wörter). In 5E kommen dann nochmal ~50 für:

"When you move the sphere, you can direct it over barriers up to 5 feet tall and jump it across pits up to 10 feet wide. The sphere ignites flammable objects not being worn or carried, and it sheds bright light in a 20-foot radius
and dim light for an additional 20 feet."

dazu. Es ist Zusatzinformation die hilft wenn das Spielfeld dreidimensionaler ist und nicht nur aus Wand/freies Feld besteht. Das trägt definitiv zur Präzisierung bei.

Abgesehen davon sind Schlagworte auch nichts anderes als auslagern von Regeltexten.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 23.02.2025 | 10:29
Du würdest aber schon zustimmen, dass es sich um eine Optionale Regel handelt, welche im Monsterhandbuch und Abenteuern üblicherweise nicht angewandt wird?
Nicht in dem Sinne, als dass es eine Standardregel gibt, von der diese abweicht. Und ja, die meisten NSC-Statblocks sind verkürzt, selbst wenn ihnen erkennbar eine bestimmte SC-Klasse zugrundeliegt. Aber selbst diejenigen, bei denen es anders ist, sind mechanisch SC-näher als bei 4e; unter anderem, wie du selber schreibst, weil sie Magie in der gleichen Weise anwenden wie SC.

Nur damit das klar ist, finde ich 5E auch nicht ideal. Wenn dein Charaktererschaffungssystem so komplex ist, dass selbst wichtige NSC der Einfachheit halber nicht vollständig beschrieben werden, ist es für meinen Geschmack zu komplex. Ich habe ja absichtlich auch andere D&D-Editionen mittels des verlinkten Beispiels erwähnt.

Zitat
Darum ging es in der obigen Aussage, diese bezog sich ja auf Statblocks. Wenn du unbedingt Gegner als nach SC Regeln gestaltet haben willst geht das btw. sowohl in 4e als auch 5e, hindert dich ja niemand daran.
In der Tat ging es um die Statblocks. Und der Statblock eines voll ausgearbeiteten Charakters ist bei 4e länger als der eines solchen Charakters bei anderen Editionen; bei Monstern ist die Situation identisch.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Skaeg am 23.02.2025 | 10:35
Und die 4e bietet dies als Möglichkeit, aber gleichzeitig eben noch mehr. Das sind die Monsterrollen.
Die Monsterrollen außer Minion und Elite sind ja nur Kurzanweisungen dafür, was man als SL mit den Monstern anfangen soll (und so MMORPG-ish wie es nur geht). Sehe es nicht als "Individualisierung", ein Monster als "Artillery" zu bezeichnen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 23.02.2025 | 10:38
@Arldwulf: Ich denke nicht, daß wir uns da wirklich widersprechen. :) Es stimmt schon, wer die "klassische" und insbesondere 3e-Präsentation gewöhnt ist, der kann am Anfang von der in der 4. erst mal etwas abprallen -- das ging ja selbst mir ein Stück weit so. Aber qualitativ schlecht war sie nicht, und im Gegenteil kommen mir heute (okay, das liegt auch an anderen Dingen als speziell D&D4, das mir einfach nur gezeigt hat, was selbst da auch prinzipiell geht) die Zauberbeschreibungen in der 5. Edition gerne mal etwas zu aufgeblasen und gleichzeitig nicht informativ genug vor.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Thandbar am 23.02.2025 | 10:50
Die Monsterrollen außer Minion und Elite sind ja nur Kurzanweisungen dafür, was man als SL mit den Monstern anfangen soll (und so MMORPG-ish wie es nur geht). Sehe es nicht als "Individualisierung", ein Monster als "Artillery" zu bezeichnen.

Tatsächlich haben sie vom Design her einen jeweils anderen Aufbau (also was Zähigkeit, Schadenspotential usw. angeht oder die Fähigkeit, Verbündete zu stärken oder zu schützen). Wenn man sie selber basteln will, wird das relevant.

Im Grunde geht es ja darum, wie die Spieler mit den Monstern interagieren. (Greifen wir zuerst den Kultisten mit dem schwarzen Buch an oder die mit den Schlangendolchen? Oder kümmern wir uns zuerst um die Skelette? Dieses ... Ding in der Rüstung sieht auch gefährlich aus!)
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 23.02.2025 | 11:03
Auch das Balancing wird dadurch stark beeinflusst, denn um Minions einerseits zu streichen und andererseits das Konzept beizubehalten führte man BA und Multiplikatoren für Begegnungsschwierigkeit ein.

Die Regeln zum Encounterbau der 5e erzeugen wieder sehr viel ungenauere und schlechter einschätzbare Ergebnisse. Erst recht wenn Zauber oder zauberähnliche Effekte ins Spiel kommen

Oder umgedreht betrachtet, die Regeln zur Begegnungserstellung der 4e waren ziemlich brauchbar.

Nein. Das Problem ist genau dasselbe. Gruppen kleiner Gegner kriege ich einfach mit Flächenschaden weg.
Solange die Regeln zur Begegnungserstellung Position nicht mit einbeziehen werden sie da immer ungenau sein.

Aus der 3E Erfahrung war das Konzept der Minions nicht falsch. Aber die Umsetzung war nicht gut und ich habe keine Minions gesehen die ihre CR wert gewesen wären.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Haukrinn am 23.02.2025 | 11:44
Nein. Das Problem ist genau dasselbe. Gruppen kleiner Gegner kriege ich einfach mit Flächenschaden weg.
Solange die Regeln zur Begegnungserstellung Position nicht mit einbeziehen werden sie da immer ungenau sein.

Also das kann ich so garnicht bestätigen. Der immense Vorteil von Minions in der 4E war ja, dass die eben nicht mehr als Flatschen in der Landschaft standen (dafür hattest du ja Swarms). Und das mit minimalem Bookkeeping für den SL.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 11:50
Die Monsterrollen außer Minion und Elite sind ja nur Kurzanweisungen dafür, was man als SL mit den Monstern anfangen soll (und so MMORPG-ish wie es nur geht). Sehe es nicht als "Individualisierung", ein Monster als "Artillery" zu bezeichnen.

Da irrst du dich, diese Kategorien ändern auch die Werte der Gegner. Aber vor allem sind sie halt ein Mittel um bei der Erstellung von Gegnern (ob nun als Designer oder Spielleiter) sich Gedanken zu machen wie dieser spezifische Gegner agiert. Wie er sich von anderen Gegnern dieser Art unterscheidet.

Aber ist auch Geschmackssache und ich wollte dort auch nur sagen, dass dies etwas ist was mir an der 4e gefällt.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 11:53
Solange die Regeln zur Begegnungserstellung Position nicht mit einbeziehen werden sie da immer ungenau sein.

Perfektion wird man dort nie erreichen, auch die Gruppe macht ja einen großen Unterschied.

Aber ich empfinde es schon so, dass die Regeln zur Begegnungserstellung in der 4e die genauesten sind welche es in D&D je gab. Und das gerade die Multiplikatorberechnung und die Entscheidung Spielerzauber NSC zu geben in der 5e das CR System massiv verschlechtern - bis zu dem Punkt, dass in den 5e Foren eigentlich der Konsens eher ist "das muss man über den Daumen abschätzen".
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 23.02.2025 | 13:08
Also das kann ich so garnicht bestätigen. Der immense Vorteil von Minions in der 4E war ja, dass die eben nicht mehr als Flatschen in der Landschaft standen (dafür hattest du ja Swarms). Und das mit minimalem Bookkeeping für den SL.

Das brauchst du nicht zu bestätigen. Gruppen kleiner Gegner kann man nunmal in jeder Edition mit Flächenschaden gut bekämpfen solange sie zusammen stehen.

Was aber richtig ist ist dass insbesondere Fernkampfminions in 4E eher eine realistische Bedrohung sind als ein Haufen CR-angemessener Kleingegner in der 3E, weil die wahrscheinlich nicht treffen. Das meinte ich mit:

Aus der 3E Erfahrung war das Konzept der Minions nicht falsch.

Perfektion wird man dort nie erreichen, auch die Gruppe macht ja einen großen Unterschied.

Ein Bewertungssystem dass relevante Variablen wie Position nicht einbezieht ist notwendigerweise ungenau.
Jeder Schachspieler weiss dass das der Punktestand nicht aussagen kann ob man 2 Züge vor dem Matt steht.
Perfekt ist ein System dann wenn es unter allen Systemen mit denselben Inputs die genauste Bewertung liefert.
Und es ist recht offensichtlich dass ein System dass man im Kopf ausrechnen kann keine Positionsbewertung durchführt. Das hat aber nichts mit der Edition zu tun.

Aber ich empfinde es schon so, dass die Regeln zur Begegnungserstellung in der 4e die genauesten sind welche es in D&D je gab.

Das kannst du empfinden, aber das bedeutet keineswegs dass es so ist. Wirklich zu prüfen ob es genauer ist ist ungemein schwer. Und dann ist noch völlig unklar ob die Systeme unterschiedlicher Editionen überhaupt dasselbe Problem lösen.

Und das gerade die Multiplikatorberechnung

Ja, Multiplikatorberechnung funktioniert wegen der fehlenden Positionsbewertung nicht besonders gut.
Aber 20 Nahkampfminions sind auch selten zu einem Solo äquivalent.

und die Entscheidung Spielerzauber NSC zu geben in der 5e das CR System massiv verschlechtern

Was haben denn jetzt die Spielerzauber damit zu tun?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 13:57
Ja, Multiplikatorberechnung funktioniert wegen der fehlenden Positionsbewertung nicht besonders gut.
Aber 20 Nahkampfminions sind auch selten zu einem Solo äquivalent.

Ehrlich gesagt, sie sind recht gut dran. Aber in erster Linie sind die Unterschiede zu sehen wenn unterschiedliche Gegner kombiniert werden. Wenn ich beispielsweise in der 5e einem Stufe 10 Gegner vier niedrigstufige Gegner als untergebene zur Seite stelle werden diese über den Multiplikator genauso behandelt als ob ich Stufe 10 Gegner hinzugefügt hätte.

Gleichzeitig ist ihre Wirkung sehr stark davon abhängig ob sie eher nur Schaden machen oder Effekte bewirken.

Was haben denn jetzt die Spielerzauber damit zu tun?

Sie erweitern die Spannweite. Ob ein Gegner nun beispielsweise Hypnotic Pattern oder Tongues anwenden kann macht einen großen Unterschied obwohl es sich durchaus um den gleichen Gegner handeln kann. Gleichzeitig erzeugt BA, das auch die Effekte niedrigstufiger Gegner weiter groß sein können, während der Schaden nur noch vernachlässigbar ist.

Stelle ich unserem Stufe 10 Gegner vier niedrigstufige Zauberwirker zur Seite, macht dies einen wesentlich größeren Unterschied als es dies bei vier Nahkämpferbegleitern der Fall wäre. Gilt genauso natürlich für Monster mit Zaubereffekten. Stelle ich einem hochstufigen Gegner einen Trupp Pixies zur Seite wird dieser plötzlich wesentlich gefährlicher als wenn ich gleichwertige Nahkampfgegner hinzu gepackt hätte.

Und das bin letztlich ja nicht nur ich der dies sagt. Die Diskussionen im 5e Forum sind dazu doch zahlreich, und natürlich ist dort der Konsens eher "es ist besser das über den Daumen zu peilen".

Selbst du hattest doch bei unserer letzten Diskussion geschrieben ein genaues System sei gar nicht wirklich notwendig.

Ist doch auch ok als Einstellung, aber genauso in Ordnung ist halt die Einstellung ein genaueres System sei etwas das Spielern helfen kann.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 23.02.2025 | 14:15
Das kannst du empfinden, aber das bedeutet keineswegs dass es so ist. Wirklich zu prüfen ob es genauer ist ist ungemein schwer.
Ich habe Encounter in 3,4 und 5 zusammengestellt und nur 4 hat es mir ermöglicht, auch ad hoc Gegner zusammenzustellen, die dann auf der Map das gemacht haben, was ich von ihnen erwartet habe.

Sowohl 3 als auch 5 erwarten deutlich mehr Systemmastery vom SL.

Und ich mag es, wenn nicht erst per Try & Error im Spiel austarieren muss,  was ich auf die SC werfen kann.

Also aus meiner Perspektive war das Encounter-Bausystem merklich überlegen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 23.02.2025 | 14:45
Ehrlich gesagt, sie sind recht gut dran.

Glaube ich nicht.

Aber in erster Linie sind die Unterschiede zu sehen wenn unterschiedliche Gegner kombiniert werden. Wenn ich beispielsweise in der 5e einem Stufe 10 Gegner vier niedrigstufige Gegner als untergebene zur Seite stelle werden diese über den Multiplikator genauso behandelt als ob ich Stufe 10 Gegner hinzugefügt hätte.

Klar, das ist eine Schwäche der Multiplikatorberechnung. Besser wäre es die Gruppe zusammenzurechnen und dann mit dem Einzelgegner zu verrechnen. Aber wie bewertet 4E dieses Encounter?

Gleichzeitig ist ihre Wirkung sehr stark davon abhängig ob sie eher nur Schaden machen oder Effekte bewirken.

Ja, aber das ist in jeder Edition (und vermutlich in jedem System wo TP ansteigen) so.


Sie erweitern die Spannweite.

Ja, und das ist auch gut so. Grade wenn man Richtung Combat As War unterwegs ist, was ja bedeutet dass die Gegner auch ausserhalb des Kampfes handeln können, ist es extrem wichtig dass sie auch Magie haben.

Ob ein Gegner nun beispielsweise Hypnotic Pattern oder Tongues anwenden kann macht einen großen Unterschied obwohl es sich durchaus um den gleichen Gegner handeln kann.

Die CR Bewertung richtet sich danach was die Monster im Prinzip können. Wenn in 4E ein Caster NPC nur mit dem Dolch angreift ist doch auch der DM schuld, und nicht das System.


Stelle ich unserem Stufe 10 Gegner vier niedrigstufige Zauberwirker zur Seite, macht dies einen wesentlich größeren Unterschied als es dies bei vier Nahkämpferbegleitern der Fall wäre. Gilt genauso natürlich für Monster mit Zaubereffekten. Stelle ich einem hochstufigen Gegner einen Trupp Pixies zur Seite wird dieser plötzlich wesentlich gefährlicher als wenn ich gleichwertige Nahkampfgegner hinzu gepackt hätte.

Und? 2 Soldier plus 3 Artillery sind meistens auch gefährlicher als 5 Brutes.

Und das bin letztlich ja nicht nur ich der dies sagt. Die Diskussionen im 5e Forum sind dazu doch zahlreich, und natürlich ist dort der Konsens eher "es ist besser das über den Daumen zu peilen".

Selbst du hattest doch bei unserer letzten Diskussion geschrieben ein genaues System sei gar nicht wirklich notwendig.

Ein genaues System ist nicht wirklich möglich. Aber klar, man kann das System genauer machen indem man die möglichen Encounter oder die Spielkomplexität einschränkt. Wenn alle nur mit Bögen schiessen kann man den wahrscheinlichen Ausgang auch von Hand ausrechnen.

Ich habe Encounter in 3,4 und 5 zusammengestellt und nur 4 hat es mir ermöglicht, auch ad hoc Gegner zusammenzustellen, die dann auf der Map das gemacht haben, was ich von ihnen erwartet habe.

Ich sag mal: Irontooth TPK
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 23.02.2025 | 14:59
Ich sag mal: Irontooth TPK
Ja, der hat auch gemacht, was ich von ihm erwartet habe.

Den hab ich mir durchgelesen und dann entschieden, der Gruppe beim Kampfbeginn mitzuteilen, dass der der Boss dieses Abschnitts der Story ist.
Dann haben sie alles in die Waagschale geworfen und sind trotzdem mehr knapp als strahlend als Sieger aus dem Kampf gegangen.

Also das, was ich erwartet hatte.

Berechenbarkeit heißt doch nicht, dass die Spieler den Kampf sicher schaffen, sondern dass ich als SL weiß,wie hart das werden kann.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 23.02.2025 | 15:59
Glaube ich nicht.

Musst du ja auch nicht. Aber hättest du denn auch eine Begründung dafür?  Ich kann ja mal erklären wieso ich sagen würde, dass es nah dran ist. Üblicherweise haben Solos pro Kampf ca. 12-15 Aktionen.

Diese sind im Schnitt ungefähr zwei bis drei mal so stark wie die von Minions. Damit unsere 20 Minions also vergleichbar viel anrichten müssten sie solange überleben bis sie in etwa 24-45 Aktionen hatten, je nach Solo und Minion. (Nur damit das klar ist, ich rate keinem einen Kampf mit zwanzig Gegnern auszuspielen, ich hab sowas zwar schonmal gemacht aber da war es in Wellen)

Nimm mal an wir killen pro Runde 6 Minions, jeweils die Hälfte davon bevor sie in dieser Runde dran waren. (Ist ein sportlicher Wert, die sind ja durchaus schwer zu treffen, aber sei es drum)

Nach Runde 1 hatten sie also 17 Aktionen und es stehen noch 14 nach Runde 2 hatten sie 28 Aktionen und es stehen noch 8 nach Runde 3 haben sie 33 Aktionen und es stehen nur noch 2.

Am Ende also 34 Aktionen. Hätten unsere Minions nun noch Extraaktionen z.B. wenn sie auf 0HP fallen würde dies noch mehr Ärger bedeuten. Ist eigentlich ziemlich gut getroffen, so sehr es auch in den Grenzbereich des Systems geht.

Wie gesagt, das ist ein extrem vereinfachtes Szenario - in der Praxis spielt noch vieles eine Rolle. Aber ja: die Wirkung von 20 Minions ist durchaus mit der von einem Solo vergleichbar.

Aber mach das gleiche Beispiel mal mit 5e. Stell dir vor ich nehme  ein CR 10 Monster der 5e, zum Beispiel einen Steingolem. Laut System ein mittlerer Encounter und genauso gefährlich wie 8 Hobgoblins (je 100XP) und 12 Goblins (je 50 XP).

Zugegeben, so ein Steingolem hält nicht ansatzweise mit einem 4e Solo mit. In 5e wird die Gruppe mit beiden Begegnungen den Boden aufwischen. Aber sind sie equivalent? Deutlich weniger als im 4e Fall. Das liegt zum einen an den Spielerfertigkeiten. Auf Stufe 10 schalten Spielercharakter halt wesentlich mehr als nur 6 Goblins pro Runde aus.

Die Gegner sind leichter zu treffen, die Flächeneffekte der 5e sind größer und leichter verfügbar und gleichzeitig treffen die Goblins schlechter und machen weniger Schaden als Stufe 10 Minions in der 4e. Obwohl sie natürlich ebenfalls nach einem Treffer drauf gehen. Und beispielsweise ein durchschnittlicher Feuerball alle im Wirkungsbereich automatisch killt. Und an dieser Stelle haben 5e Charaktere ihre 4e Varianten halt auch was die HP angeht überholt. Kurzum: Es ist ein wesentlich einfacherer Kampf.

Und wie gesagt, an dieser Stelle mixen wir ja noch nicht mal, was das ganze erst so richtig bricht.

Aber wie bewertet 4E dieses Encounter?

4e kennt keinen Multiplikator und rechnet deshalb einfach die XP zusammen. Ist halt wesentlich genauer und deckt solche Fälle ab. Einfacher ist es auch noch, aber naja...das ist nur ein Bonus.

Und das funktioniert deshalb mit Gruppen weil die 4e von vornherein von Gegnergruppen ausgeht.

Ja, aber das ist in jeder Edition (und vermutlich in jedem System wo TP ansteigen) so.

Nein, das ist eine direkte Folge von BA denn dies sorgt dafür, dass beispielsweise Rettungswürfe kaum skalieren (hitpoints schon) und dadurch niedrigstufige Effekte länger nützlich bleiben als niedrigstufiger Schaden.

Darum hättest du diesen Effekt auch in der 4e nicht, dort macht es einen wesentlich geringeren Unterschied. Liegt aber natürlich auch daran, dass das System generell etwas besser Zauberwirker und Nichtzauberwirker balanciert - das schlägt sich auch auf Monster durch.

Die CR Bewertung richtet sich danach was die Monster im Prinzip können. Wenn in 4E ein Caster NPC nur mit dem Dolch angreift ist doch auch der DM schuld, und nicht das System.

Sicherlich. Aber wenn das System den Gegner mit einer schwachen Fähigkeit genauso bewertet wie den mit einer starken ist dies schon eine Schuld des Systems.

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Haukrinn am 23.02.2025 | 17:23
Sicherlich. Aber wenn das System den Gegner mit einer schwachen Fähigkeit genauso bewertet wie den mit einer starken ist dies schon eine Schuld des Systems.

Jau. Hinzu kommt: 4E sagt dir: "Der hat Schleimblitzball als Power, also lass den nicht mit dem Dolch angreifen wenn's anders geht". Ich verstehe wenn das manche SL als Einmischung in ihren Hoheitsbereich betrachtet. Warum esoterische Pseudo-CRs wie in 3.5 und in vielen Fällen auch in 5E da besser sein sollen, erschließt sich mir aber nicht. Dann kann ich auch einfach IMBA spielen wie zur guten alten Zeit (was, nebenbei bemerkt, eben nicht das Designziel von 4E war).
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 24.02.2025 | 10:09
Berechenbarkeit heißt doch nicht, dass die Spieler den Kampf sicher schaffen, sondern dass ich als SL weiß,wie hart das werden kann.

Viele Gruppen hatten da einen TPK. Meine fast. Ich glaube nicht dass die Designer wussten was sie da machen  :)

Diese sind im Schnitt ungefähr zwei bis drei mal so stark wie die von Minions.

Mit Flächenangriffe auch schnell viermal...

Damit unsere 20 Minions also vergleichbar viel anrichten müssten sie solange überleben bis sie in etwa 24-45 Aktionen hatten, je nach Solo und Minion. (Nur damit das klar ist, ich rate keinem einen Kampf mit zwanzig Gegnern auszuspielen, ich hab sowas zwar schonmal gemacht aber da war es in Wellen)

Och, sowas habe ich öfter.

Nimm mal an wir killen pro Runde 6 Minions, jeweils die Hälfte davon bevor sie in dieser Runde dran waren. (Ist ein sportlicher Wert, die sind ja durchaus schwer zu treffen, aber sei es drum)

Nein. Das stimmt wegen der Autohit Powers nicht.  Rain of Steel, Armor of Agathys, Flaming Sphere, etc.. erledigen jede Runde automatisch angrenzende Minions, und das auch dann wenn die Minions stärker werden. Es gibt keine vergleichbaren Powers die einfach mal jede Runde 20% von nem Sole wegmachen.

Wie gesagt, das ist ein extrem vereinfachtes Szenario - in der Praxis spielt noch vieles eine Rolle. Aber ja: die Wirkung von 20 Minions ist durchaus mit der von einem Solo vergleichbar.

Bei verstreuten Fernkampfminions käme die Rechnung vermutlich hin. Kann durchaus sein dass die Zahlen so entstanden sind. Aber Nahkämpfer kommen selten alle dazu anzugreifen und sind als Gruppe einfacher zu erlegen.


Aber mach das gleiche Beispiel mal mit 5e. Stell dir vor ich nehme  ein CR 10 Monster der 5e, zum Beispiel einen Steingolem. Laut System ein mittlerer Encounter und genauso gefährlich wie 8 Hobgoblins (je 100XP) und 12 Goblins (je 50 XP).

Zugegeben, so ein Steingolem hält nicht ansatzweise mit einem 4e Solo mit. In 5e wird die Gruppe mit beiden Begegnungen den Boden aufwischen. Aber sind sie equivalent? Deutlich weniger als im 4e Fall. Das liegt zum einen an den Spielerfertigkeiten. Auf Stufe 10 schalten Spielercharakter halt wesentlich mehr als nur 6 Goblins pro Runde aus.

Also der Golem hält in dem Stufenbereich 2-4 Runden und mach etwa 25 DPR gegen eine normale AC 18.
Die Gobbos machen 55 DPR. Wenn sie nicht alle draufgehen bevor sie dran sind ist es recht wahrscheinlich dass sie mindestens soviel Schaden machen wie der Golem. Und sie haben alle quasi äquivalente Fernkampfangriffe.
 
Die Antwort lautet also ja, soweit man das abschätzen kann sind sie durchaus äquivalent (oder zumindest näher dran als im 20 Nahkampfminion Beispiel).  Und auf Stufe 5/6 ist der Golem durchaus ein Solo. Aber (mal von magischen Waffen abgesehen) sind auf den Stufen die Gobbos eher gefährlicher wegen weniger Zaubern und niedrigerer AC.

Die Möglichkeit Kleinkram schnell zu killen besteht in 4E und 5E, aber in 5E ist sie teilweise weniger dramatisch weil andere Kämpfe auch nicht so lange dauern. Kein 5E Einzelgegner kommt zu normalerweise zu 12-15 Aktionen.
In 4E gibt es aber keine Möglichkeit Solos schnell loszuwerden.

Kurzum: Es ist ein wesentlich einfacherer Kampf.

Nein. Siehe oben.


4e kennt keinen Multiplikator und rechnet deshalb einfach die XP zusammen. Ist halt wesentlich genauer und deckt solche Fälle ab. Einfacher ist es auch noch, aber naja...das ist nur ein Bonus.

Nein. Siehe oben.

Es gibt ja nun Gründe warum die 5E Designer das eingeführt haben. 2 Golems auf einmal sind nunmal viel schwieriger als zweimal ein Golem (insbesondere mit Short Rest dazwischen). Wenn man Monster über den Tag verteilt bewerten will muss man das mitberücksichtigen. Aber die 5E Designer haben es nicht geschafft ein System zu bauen dass einfach und überzeugend ist, un in 5.5. haben sie es ja revidiert. 

Und das funktioniert deshalb mit Gruppen weil die 4e von vornherein von Gegnergruppen ausgeht.

Mit der Konsequenz dass das System ungenau wird wenn man den empfohlenen Bereich verlässt.

Nein, das ist eine direkte Folge von BA denn dies sorgt dafür, dass beispielsweise Rettungswürfe kaum skalieren (hitpoints schon) und dadurch niedrigstufige Effekte länger nützlich bleiben als niedrigstufiger Schaden.

Das stimmt so auch nicht denn es gibt auf höheren Stufen durchaus Möglichkeiten an bessere Rettungswürfe zu kommen, es gibt mehr Advantage/Rerolls, und es mehr Möglichkeiten sich zu schützen, z.B. Freedom of Movement.
Hinzu kommt das zumindest Zauber von kleinen Gegnern ja auch schnell weg sind weil sie getroffen werden oder umfallen. Ich finde es relativ schwer meine SC mit Effekten zu betreffen.

Sicherlich. Aber wenn das System den Gegner mit einer schwachen Fähigkeit genauso bewertet wie den mit einer starken ist dies schon eine Schuld des Systems.

Und wo steht das 5E das tut?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2025 | 10:27
Nein. Das stimmt wegen der Autohit Powers nicht.  Rain of Steel, Armor of Agathys, Flaming Sphere, etc.. erledigen jede Runde automatisch angrenzende Minions, und das auch dann wenn die Minions stärker werden. Es gibt keine vergleichbaren Powers die einfach mal jede Runde 20% von nem Sole wegmachen.

Gibts durchaus, ist aber nicht zwingend besser als andere Flächeneffekte. Und killt dann halt vielleicht ein oder zwei Minions je Runde.

Also nicht 20%.

Und wir reden hier über tägliche Kräfte, die sollen durchaus was machen.

Vergleich das mal damit was passiert wenn ich in der 5e Variante einen Feuerball in unsere Gruppe kleiner Gegner werf.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Sashael am 24.02.2025 | 10:37
Viele Gruppen hatten da einen TPK. Meine fast. Ich glaube nicht dass die Designer wussten was sie da machen  :)
Und ich glaube, dass viele Gruppen den Encounter auch einfach massiv unterschätzt haben und mit den neuen Rollen und dem Teamplay in D&D 4 noch Schwierigkeiten hatten.

Meine Gruppe hatte ne ganze Weile noch große Schwierigkeiten damit einzuschätzen, wann Encounterpowers sinnvoll einsetzbar sind und wann und wie man Daily Powers aktiviert. Nämlich nicht, wenn man allein und ohne jeden Bonus vor dem Monster steht, dessen stärkste Defense gegen den Angriff der Daily wirkt. *looking angry at my wizard player*

Ich würde mich sogar zu der Aussage hinreißen lassen, dass Gruppen, die mehrere Jahre D&D 4 gespielt haben, bei einem Replay von diesem Encounter mit Irontooth den Boden aufwischen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2025 | 11:28
Generell ist der Schwierigkeitsgrad in der 4e auch etwas höher als in anderen D&D Editionen, das Verhältnis der Spieler zur Umgebung hat sich zu ihren Ungunsten geändert und gleiche Gegner sind  gefährlicher als zuvor.

Das dürfte dort auch mit reinspielen, die Erwartungshaltung früherer Editionen halt. Mit etwas mehr Spielerfahrung ist das anders, da achtet man stärker darauf vorsichtig vorzugehen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: tartex am 24.02.2025 | 11:30
Generell ist der Schwierigkeitsgrad in der 4e auch etwas höher als in anderen D&D Editionen

Level 1 vor D&D3.x will sein Geld zurück!
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 24.02.2025 | 12:07
Ich denke, beim "Ausbalancieren" von Kämpfen versucht sich D&D generell an der Quadratur des Kreises. Denn auf der einen Seite sollen die Kämpfe ja bloß nicht langweilig werden, was mit der Hauptgrund ist, aus dem sowohl Spielercharaktere als auch Gegner einigermaßen reichlich mit mechanischen Tricks und Optionen speziell für den Kampf versorgt werden...und auf der anderen will man aber vielleicht doch zumindest ein bißchen Vorhersehbarkeit, wobei aber die ganze Optionsvielfalt einem dann bei Vergleichsversuchen recht ordentlich mindestens ein Bein stellt. Weniger crunchlastige Spiele tun sich da einfach leichter, ganz davon abgesehen, daß sie sich oft auch den "Ich muß für diesen Kampf genau die richtige Menge XP ausschütten"-Klotz gar nicht erst ans Bein binden.

Nichtsdestotrotz läßt sich ein Stück weit argumentieren, daß die 4. Edition da insofern noch am weitesten kommt, als sie tatsächlich (zumindest, wenn man den entsprechenden DMG-Notizen Glauben schenken darf) diverse Monstergrundwerte direkt an Stufe und Rolle koppelt. In den anderen Editionen ist die Korrelation da deutlich lockerer -- ja, generell werden auch da klassisch "mächtigere" Kräfte in erster Linie mit höheren Stufen oder Trefferwürfeln freigeschaltet, aber auf beispielsweise die Rüstungsklasse hat sie keinen so direkten Einfluß wie bei 4e.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2025 | 12:12
In erster Linie ist diese Kopplung halt auch eine Spielleiterhilfe, man kann dadurch sehr schnell eigene Gegner erstellen und diese spontan ins Spiel reinbringen. Balancing ist dabei ja nur ein Aspekt, ganz generell hilft es Spielleitern aber sich sicher zu fühlen und zu wissen, dass die Regeln halbwegs robust sind wenn sie eigene Ideen einbringen wollen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 24.02.2025 | 12:29
Ich würde mich sogar zu der Aussage hinreißen lassen, dass Gruppen, die mehrere Jahre D&D 4 gespielt haben, bei einem Replay von diesem Encounter mit Irontooth den Boden aufwischen.

Hinterher ist man immer schlauer  :)

Aber der ist ja nur Elite. Ich würde mich sogar zu der Aussage hinreißen lassen dass 2,5 davon mit fast jeder Gruppen den Boden aufwischen, und dass die Idee der sei irgendwie mit den anderen Gegner auf der Stufe vergleichbar lächerlich ist.

Generell ist der Schwierigkeitsgrad in der 4e auch etwas höher als in anderen D&D Editionen,

Nicht wenn die Minions kommen  :)

Und wenn das CR System Super funktioniert kann man den Schwierigkeitsgrad ja eh nach Belieben anpassen...

Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2025 | 13:20
Aber der ist ja nur Elite. Ich würde mich sogar zu der Aussage hinreißen lassen dass 2,5 davon mit fast jeder Gruppen den Boden aufwischen, und dass die Idee der sei irgendwie mit den anderen Gegner auf der Stufe vergleichbar lächerlich ist.

Für einen Elite Brute ist Irontooth eigentlich noch ziemlich zahm, da hat man auch Gegner die schonmal auf einen einzelnen Gegner zwei Angriffe mit jeweils 2d10+3 abledern.

Im Zweifel also auch mal 8w10+12 inklusive Aktionspunkt. Auf Stufe 3 Gegner, wobei dann drei der vier Angriffe Kampfvorteil hätten. Andere agieren mit Flächeneffekten  oder geben sich selbst Kampfvorteil oder teilen sich in zwei Gegner auf mit seperater Ini.

Gibt da schon einiges was ähnlich heftig oder schlimmer reinhaut als Irontooth. Aber damals konnte das halt keiner wissen, da sind dann Leute hingegangen und sagten "ist ja nur ein Goblin".
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Ainor am 24.02.2025 | 13:32
Für einen Elite Brute ist Irontooth eigentlich noch ziemlich zahm, da hat man auch Gegner die schonmal auf einen einzelnen Gegner zwei Angriffe mit jeweils 2d10+3 abledern.

Wer denn ?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: nobody@home am 24.02.2025 | 13:43
Aber damals konnte das halt keiner wissen, da sind dann Leute hingegangen und sagten "ist ja nur ein Goblin".

Was, nebenbei, eigentlich auch schon in der vorherigen Edition sträflicher Leichtsinn gewesen wäre: weiß man denn, wieviele und welche Klassenstufen so ein "Nur-Goblin" gerade in einer Anführerposition so haben mag?
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2025 | 13:51
Wer denn ?
Giant Snail. Die haut halt heftig rein, vor allem weil sie (anders als Irontooth) ihren Schaden nicht auf mehrere Gegner verteilen muss sondern jemanden einzeln ausschalten kann.

Ist aber auch nur ein Beispiel. Ochre Jelly oder Hejkin Chief hauen auch heftig rein. Vom Eisendrachenwyrmling oder Kiris Hoyt aus Slaying Stone mal ganz abgesehen.
Titel: Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
Beitrag von: Arldwulf am 24.02.2025 | 13:57
Was, nebenbei, eigentlich auch schon in der vorherigen Edition sträflicher Leichtsinn gewesen wäre: weiß man denn, wieviele und welche Klassenstufen so ein "Nur-Goblin" gerade in einer Anführerposition so haben mag?

Ja, aber das hat ja noch niemanden von leichtfertigkeit abgehalten. ^^. Man lernt schon irgendwann, dass die Welt da draußen gefährlich ist.

Und in der 4e potenziert sich das natürlich noch einmal ein wenig, da man das Powerniveau der Charaktere etwas runter gefahren hat. Da hat dann auch schonmal ein Standardgoblin genauso viele HP wie ein Charakter und haut nicht wirklich schlechter zu.

Im Grundgedanken des Systems gleicht sich dies aus, die Spieler haben ja mehr Möglichkeiten für taktische Zusammenarbeit als zuvor. Aber mit Neulingen kann das schnell tödlich enden.