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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Ludovico am 18.06.2008 | 12:59

Titel: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ludovico am 18.06.2008 | 12:59
Ich hab derzeit bloß ein aktives System und so langsam frage ich mich, wieso ich mich immer früher nach neuen Systemen umgesehen habe und auch in Runden mit unterschiedlichen Systemen und Settings gespielt habe, statt mich auf eins zu spezialisieren.
So mußte ich immer wieder neue Regeln lernen, mich neu eindenken.

Was hat man davon, wenn man mehrere Systeme bedient?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: JS am 18.06.2008 | 13:18
neugier? horizonterweiterung? anderes spielgefühl? abwechselung?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Joerg.D am 18.06.2008 | 13:30
Man gerät nicht in die Gefahr ein Fanboy zu werden und nur mit Leuten zu spielen, die in 20 Jahren noch genau den selben Kram spielen wie Heute?

Andere Settings, andere Regeln, andere Ansichten. Wer mehrere Systeme Spielt muss nicht zwangsläufig besser spielen oder glücklicher sein, aber er entwickelt sich eher weiter als die Systemsklaven.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Crimson King am 18.06.2008 | 13:33
Zum einen suche ich in Sachen Spielmechanik nach Ideen, um eine Mechanik zu bekommen, die dem Spielziel am meisten entgegen kommt. Ggf. kann ich da zu sehr unterschiedlichen Mechaniken greifen, wenn diese unterschiedliche Spielgefühle unterstützen sollen.

Zum anderen suche ich generell nach neuen Settings. Da geht es überhaupt nicht um die Systemfrage, sondern darum, ob das Setting interessante Abenteuermöglichkeiten bietet.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Falcon am 18.06.2008 | 13:41
wenn es das perfekte eine System gäbe, würde ich es spielen.

dazu kommt das einige Settings mit einem System daher kommen, das nicht so ohne weiteres ausgetauscht werden kann.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Skele-Surtur am 18.06.2008 | 13:42
Verschiedene Settings benötigen verschiedene Mechaniken.
Das sieht man sehr deutlich an der verD20sierung vieler Settings. Nur weil D20 für D&D oder Conan gut ist, muss es noch lange nicht für Cthulu oder L5R gut sein.
Bestimmte Systeme sind gefährlich und man stirbt leicht und für ein bestimmtes Spielgefühl ist das auch gut und richtig sol.
In anderen Systemen kann man fast garnicht sterben und für die Settings, in denen die genutzt werden passt dass dann ggf. auch.

Ausserdem mag nicht jeder jedes System. Ich will aber mit verschiedenen Leuten spielen und um diese Mitspieler-Fluktuation zu erreichen, muss ich verschiedene Spiele spielen können.

Auch will ich einfach nicht immer das Selbe machen. Verschiedene Spielmechaniken verlangen verschiedene Spielweisen und das bringt Abwechslung.

Zudem kann man zum erreichen einer bestimmten Spielweise Anreize aus anderen Systemen übernehmen und in andere Integrieren. Auf diese Weise schafft man zwar nichts komplett neues, aber vielleicht erreicht man einen ganz speziellen Effekt, den man nunmal gerne hätte und um das zu tun muss man nunmal verschiedene Systeme kennen (und ihre Mechanik verstehen).

Manche Systeme sind auch z.B. nicht für "One-Shots" sondern nur für Kampagnen geeignet und bei manchen ist genau das Gegenteil der Fall. Ich will aber beides machen.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Rev. Bilk am 18.06.2008 | 13:54
Reiner Pragmatismus:
- wenn man nicht immer nur auf die Spieler oder SL Seite schauen möchte.
- wenn man ein bestimmtes Setting spielen möchte, ohne Konvertierungsarbeit

Zu 1.) Wenn ich meine bisherigen Gruppen mir anschaue waren da wenige SL, die mehr als ein Regelwerk beherrschten (so dass auch das Setting transportiert wurde). Mag sein, dass das nur auf mich zutrifft.

zu 2.) Viele Settings sind direkt mit einem Regelsystem verknüpft (Shadowrun, DSA und und und..) Wenn man nicht jedes Setting nach zB D20 konvertieren will, spielt man halt nach den Original-RegelnTM.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Suro am 18.06.2008 | 13:58
Bei mir zum einen, weil ich das System(tm) noch nicht gefunden habe (wobei ich daran zweifle das es das überhaupt gibt) und ein neues System immer die Chance beeinhaltet, besser zu sein, als ein altes.
Andereseits, und vermutlich hauptsächlich, weil verschiedene Systeme ganz Unterschiedliche Spielstile unterstützen - PtA, Storyteller, Universalsystem-Kram und D&D haben zum Beispiel ganz unterschiedliche Schwerpunkte.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Timo am 18.06.2008 | 14:10
Ich glaube es wurde schon alles gesagt. Ich denke ich bin schon sehr, sehr glücklich mit dem was ich zur Zeit habe.
ORE für Intrigen und Massenschlachten
D20 für taktische Gruppenkämpfe
Indies für den kleinen Spass zwischendurch

PS
spielst du nicht zur Zeit nur DSA4?...Verräter!
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ludovico am 18.06.2008 | 14:22
@Jörg
Wenn man mal so drüber nachdenkt... was ist so schlimm daran, wenn man zum Fanboy wird?

@Chaos
Ich spiele Dark Heresy. DSA 4 hab ich kurz mal wieder angefaßt und sehr schnell festgestellt, daß die Gruppe nichts für mich ist.

@all
Wozu braucht man all diese Settings und Systeme? Klar, ich kann verstehen, daß gerade die Schreiber auch nach neuen Mechaniken suchen und man auch mal was anderes spielen will als immer nur die gleichen Abenteuer. Aber dabei hat man doch die Möglichkeit, das auch mit einem System zu machen..

Okay, das Feeling unterschiedlicher Systeme und der damit verbundenen Kampagnen ist auch unterschiedlich, wobei es auf dem Markt nun nicht wirklich nach meinem Empfinden große Innovationen gibt, sondern Settings und Mechanismen immer wieder recycled werden.. Aber dann kann man sich doch auf 2 oder 3 Systeme spezialiseren wie ChaosAptom.
So wird es vielleicht auch noch bei mir werden, aber derzeit hab ich mit Arbeit, Studium und Freundin und Freunden genug in meiner Freizeit zu tun, als daß ich mir weiteren Arbeitsaufwand, also das Erlernen neuer Regeln zumuten kann.

Ab wann kann man sagen, daß man zu viele Systeme bedient und ab wann zu wenige?
Und ab wann könnt ihr für euch sagen, daß ihr genug Systeme und Settings gesehen habt?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Timo am 18.06.2008 | 14:30
Niemals!
Okay Systemtechnisch bin ich zufrieden, abr Settings schau ich immer mal wieder in neue rein.

Ich musste schon mit mir kämpfen erstmal nicht das MouseGuard Rollenspiel zu bestellen und wenn es ein interessantes ungewöhnliches neues Setting gibt hole ich mir das Buch gerne.

Klar kann ich Settings auch mit meinen Lieblingssystemen spielen, aber in den Rollenspielbüchern zu Comics/Filmen/Büchern/etc. stehen oft nochmals neue Infos drin, die man nutzen kann um das Setting besser rüberzubringen.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Adrian am 18.06.2008 | 14:35
Auch ich spiele gerne mal andere Systeme als mein "Hauptsystem".
Zum einem weil ich nicht immer nur SciFi (Shadowrun) sondern auch mal Fantasy (D&D, Rolemaster) und gerne auch mal Horror (KULT, Cthulhu) spielen/leiten möchte. Zum anderen weil man mit den verschiedenen Systemen & Settings auch verschiedene Spielfeelings erreicht (wie bereits mehrfach erwähnt).
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Joerg.D am 18.06.2008 | 15:03
Das man nicht mehr objektiv urteilt und sich so anderen Arten des Spaßes verschließt.


Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Bitpicker am 18.06.2008 | 15:13
Ich kann alle Antworten nachvollziehen, aber ich selbst brauche nur ein System für alle Settings, nämlich meins. Mir ging es früher so, dass ich mich gefragt habe, wozu ich eigentlich immer wieder neue Mechanismen für immer wieder dieselben Aktionen lernen muss. Dazu muss ich sagen, dass ich im Prinzip die althergebrachte Spielweise (Charakterwerte, Würfelproben) weitgehend mag, für mich geht es also nur darum, ein System für klassische Fertigkeitsproben zu haben; das ist völlig unabhängig vom Setting. Da hat es aus meiner Sicht wirklich keinen Sinn, mehrere Systeme zu beherrschen. Ich habe das genommen, was mir am ehesten zusagt (CoC) und so erweitert, dass es mir genau passt. Die Anpassung an settingspezifische Eigenheiten ist ein Klacks, mehr brauche ich nicht.

Damit lege ich mich zwar auf eine Art zu spielen fest, aber das macht nichts. Es ist die Art, die mich am meisten interessiert. Kann sein, dass mir was entgeht, aber das macht derzeit auch nichts. Kann auch sein, dass ich mal was anderes probiere, aber eilig habe ich es damit nicht.

Robin
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Falcon am 18.06.2008 | 15:20
@Fanboys: ich kann mich erinnern, daß ich die Diskussion hier vor Urzeit auch mal geführt habe (OT in meiner alten Runde sowieso ständig) und da hiess es im Tenor:

Man wüsste schon selber am Besten was einem Spass macht, wenn man also nur ein RPG spielt (und je gespielt hat) hat das damit zu tun, daß man schon den meissten Spass hätte.

Und wehe man sprach sich dagegen aus. Ich habs dann irgendwann aufgegeben (hab auch ne neue Runde).
Es lässt sich nämlich keiner gerne sagen, daß er keine Ahnung hat.
bin da aber voll auf Jörgs Seite.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: 1of3 am 18.06.2008 | 18:06
Warum leckt sich der Hund die Eier?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ein am 18.06.2008 | 18:11
Hmm, weil ich es kann?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Boni am 18.06.2008 | 18:29
Gegenfrage: warum sollte man sich bei den diversen hervorragenden Systemen und Settings da draußen auf ein einziges beschränken?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Pyromancer am 18.06.2008 | 18:43
Es gibt so viele guten Systeme und Settings da draussen, ich wäre ja blöd, würde ich mich auf eines beschränken!
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Timo am 18.06.2008 | 18:48
OT
oha Ein ist fast bei 10K angelangt!
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ein am 18.06.2008 | 18:52
@CAptom
Danke für den Hinweis.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Joerg.D am 18.06.2008 | 19:02
Ich glaube nicht das Leute die Ihr System gefunden haben blöd sind.

Aber dich denke, das man ab und an mal über den Tellerrand sehen sollte um zu gucken, was die anderen Systeme so hergeben, weil man sonst leicht betriebsblind wird. Ich habe durch neue Systeme meinen Horrizont erheblich erweitert und denke, das ich ohne die Experimente nicht der Spieler und SL wäre, der ich heute bin. Ich sehe regelmäßig Leute mit denen ich früher gespielt habe und die immer noch die gleichen Systeme spielen und auch Spaß dabei haben. Aber ich habe Heute mehr Spaß als früher und die Runden zeigen mir, was passiert, wenn man sich nicht weiter entwickelt.

So will ich nicht spielen und so wollen es die Leute aus den Runden auch nicht, wenn sie mal bei mir mitgespielt haben.. Sie sehen, das es besser geht und sind nicht mehr mit dem alten zufrieden.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Orakel am 18.06.2008 | 19:09
@all
Wozu braucht man all diese Settings und Systeme? Klar, ich kann verstehen, daß gerade die Schreiber auch nach neuen Mechaniken suchen und man auch mal was anderes spielen will als immer nur die gleichen Abenteuer. Aber dabei hat man doch die Möglichkeit, das auch mit einem System zu machen..

Ich will es mal mit einer starken Metapher formulieren. (Und weil ich beim Essen ein ziemlicher Genussmensch bin, auch wenn man mir das bei meiner annähernd rein-vegetarischen Küche von manchen Seiten her nicht zutraut.): Stell mal deine Ernährung auf Haferschleim um. Gut. Und jetzt iß den mal 7 Tage die Woche lang. Morgens, Mittags, Abends. Und weil wir schon mal soweit gekommen sind: Verlängere dass jetzt bitte auf jeden Tag im Monat und anschließend auf jeden Tag im Jahr. Nur noch Haferschleim! Nichts anderes!


Kannst du dir jetzt vorstellen, warum man gerne andere Systeme ausprobiert? Monokultur ist einfach ätzend!
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Timo am 18.06.2008 | 19:32
wobei Haferschleim ein schlechtes Beispiel ist, ich denke Pizza/Döner/Spaghetti trifft es besser.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Master Li am 18.06.2008 | 20:01
Zum einen, weil man im Laufe des Lebens nicht immer mit den selben leuten spielt und man daurch automatisch neue systeme kennenlernt. Zum anderen aus Interesse, da man eventuell etwas findet, was dem eigenen Spielstil noch mehr entspricht. Und zum anderen aus Abwechslung, da immer nur das gleiche spielen auf dauer langweilig wird (Ich rede jetzt von einem Zeitraum von 20 Jahren).

Aber wer nur ein System braucht, um zufrieden zu sein, soll das gerne so handhaben. Hat auch Vorteile, da man nicht immer mit der "In System A ist das baer besser gelöst"-Keule erschlagen wird.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Blizzard am 18.06.2008 | 20:58
Wozu mehrere Systeme spielen? Nun zunächst aus dem einen Grund, den viele hier schon genannt haben: Abwechslung. Um auch mal andere Systeme und Settings kennenzulernen. Wenn ich damals den Schritt nicht gewagt hätte, auch mal in andere Systemen hinein zu schnuppern , dann würde ich heute immernoch nur noch 7te See spielen und nix anderes.

Durch andere (sprich:mehr) Systeme lernt man auch neue Mechaniken kennen zu lernen-auf Seiten des SLs aber auch auf Spielerseite. Man entdeckt in diesen neuen Systemen eventuell Dinge, die man wiederum für andere Systeme gut nutzen oder ummünzen kann, wenn man mit diesen im alten Systen nicht zufrieden war.

Man lernt auch mehr Leute kennen, wenn man mehrere Systeme spielt-zudem hat man die Chance öfter mal was zu spielen wie wenn man sich nur auf ein System beschränkt. Ich weiss das, ich hab die Erfahrung 3 Jahre lang gemacht.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: D. M_Athair am 19.06.2008 | 07:08
Weil ich gerne auf verschiedene Arten spiele!

Ich durchforste gerne Dungeons.
Ich spiele gern den abgehalfterten Apotheker, der um sein Überleben kämpft und entdeckt, dass es eine Realität hinter der Wirklichkeit gibt.
Ich mag Stadtabenteuer.
Ich mag Wildnisabenteuer.
Ich spiele gerne Spielleiterlos.
Ich mag es, wenn der SL gute Beschreibungen und interessante Herausforderungen platziert.
Ich mag Wüsten-Settings, Sciene Fiction Settings, Dark Fantasy Settings, Western, Russland, China, Mittelalter.
Ich mag es realistisch.
Ich spiele gerne cinematisch.
Ich mag taktische Regeln.
Ich mag einfache Regeln.
Ich mag skalierbare Regeln.
Regeln sollten gut mit dem Hintergrund verwoben sein.

Geht das alles mit einem System?
Ich glaube nicht!
Außerdem: Von Spielen, die zuviel in den Mixer werfen, wird mir schlecht!

Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Robert am 19.06.2008 | 10:51
Außer den schon ganannten Gründen, könnte ich jetzt noch einwerfen, das ich gerne lese.
Und wenn man z.B. Drachenlanze, oder Warhammer Fantasy Romane liest, wird man unwillkürlich neugierig auf das zugehörige Rollenspiel.
Drachenlanze ist(war >:() zwar D20, aber es hatte seine Eigenheiten und seinen ganz gewissen Charme, der es von FR, Ebberon und z.B. Ravenloft unterschied.

Einige RPG-Bücher sind auch Tombolagewinne(Danke Fanpro! Für einige DSA-Abenteuer und völlig überflüssige Armalion & VOR Regelbücher ~;D), wenn ich es umsonst bekomme, les ich es, wenn ich Zeit und Lust habe.
Damit wären wir bei den sog. "freien Rollenspielen", auch davon hab ich mir einige gezogen, angelesen und entweder gelöscht, oder für zukünftige Spielrunden aufbewahrt.

Meine These, warum 1 Rollenspiel nicht genug ist:
"Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
Ich will es nur, damit Ich's habe!"
(Meines Wissens nach, kein Bezug zu einem Forenuser. Ich hab keine Ahnung mehr, wo ich das Zitat geklaut habe^^)

Das ist wie mit Eiscreme:
Ich nenne immer Strachiatella als meine "zweitliebste" Sorte, weil ich sicher bin, das es irgenwo eine Geschmacksrichtung gibt, die mir noch besser schmeckt ;D
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Plansch-Ente am 19.06.2008 | 10:57
Bei uns lag und liegt das immer daran, dass wir viele Verschiedene Vorlieben haben. Die einen mögen Warhammer. Der nächste lieber Cthulhu. Dann sind da die Shadowrunner aber auch einige Midgarder. WoD mag der eine oder ander auch...das eine oder andere überschneidet sich natürlich und so kommt es dazu, dass man mehrere Systeme, Regelwerke und Settings bespielt hat.

Ich für meinen Teil spezialisiere mich jetzt aber auf Warhammer Fantasy 2nd und Cthulhu. Ich probiere auch Warhammer 40K aus, wird aber vermutlich nicht mein Stammsystem werden.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: ElfenLied am 19.06.2008 | 11:03
Wozu? Weil es kein perfektes System/Setting/Genre gibt. Geschmaecker sind oftmals vielseitig, und wandeln sich je nach Laune.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Xemides am 19.06.2008 | 16:52
Moin,

ich spiele verschiedene Rollenspiele weil ich mich für unterschiedliche Settings interessiere und zu faul bin, irgendein Universalsystem zu verbiegen damit es auf ein interessantes Setting passt. Und im optimalen Fall baut ein Autor sein Regelsystem so, dass es seine Vorstellung der von ihm erschaffenen Welt unterstützt.

Das Midgard-Regelsystem unterstützt die Vorstellung der Welt Midgard von JEF.
Sowohl Heroquest als auch Runequest unterstützen Glorantha
etc. pp.

Für ist steht das Setting im VOrdergrund und die Regeln an zweiter Stelle. Und wenn ich ein Setting für spielenswert halte, werden halt die mitgelieferten Regeln benutzt.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.06.2008 | 20:48
UniSystems sind Mist (Imho, NUR imho!). Das ist meine Erfahrung. Excaltet und Cthulu mit dem selben System? Geht nicht. Allein L5R (original System) und L5R (D20) spielen sich komplett unterschiedlich. Darum muss ein extrem-Rollenspieler mit mehr als einer Runde pro Woche (wie ich) auch mal im System wechseln. Sonst bekäme ich cerebralen Durchfall.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Boni am 19.06.2008 | 23:21
UniSystems sind Mist

Sowohl das Unisystem als auch das Cinematic Unisystem lohnen sich durchaus  >;D
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.06.2008 | 22:15
Soll dieser " >;D" auf einen Witz hindeuten? Wenn ja hab ich ihn nicht gerafft...
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: D. M_Athair am 21.06.2008 | 06:41
Naja, kommt darauf (http://www.rpg-info.de/Unisystem_%28Classic%29) an ...
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: der.hobbit am 21.06.2008 | 11:07
Das Essensbeispiel trifft es am besten:

Wenn dir Schniposa jeden Tag gefällt, nur zu. Warum irgend etwas anderes außer den Simpsons gucken? Wieso sollte man jemals etwas anderes als grünen Tee trinken? Warum immer mit der gleichen Frau... äh, lassen wir das.

Oh, und es gibt natürlich noch einen sehr wichtigen Grund, warum man mehrere Systeme spielen sollte. Zum Angeben (http://tanelorn.net/index.php/topic,40898.0.html)!
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ludovico am 23.06.2008 | 14:35
Da Systeme ja nur den Rahmen, die Grundlage, bilden, muß ich das Essensbeispiel ablehnen. Es gesteht Systemen einen wesentlich größeren Einfluß zu, als sie wirklich haben.
Man kann mit einem System Stadtabenteuer, Wildnisabenteuer, Intrigen, Hack & Slay,... Na ja, eigentlich sämtliche Spielarten bedienen. Wie gut das nun geht, steht auf einem anderem Blatt. Aber ein guter SL und eine motivierte Gruppe kann auch damit problemlos fertig werden.

Auch zu argumentieren, daß das System dann halt die einzelnen Zutaten abbildet, muß ich ablehnen, denn es stellt bloß einen Teil der Zutaten. Der Rest wird vom Plot und vom Input der Spieler geliefert.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: hexe am 23.06.2008 | 16:47
Bei mir ist es hauptsächlich das Setting weniger das Regelsystem. Ich möchte vor allem einen interessanten Charakter spielen, der dann auch von diesem ganz speziellen Setting lebt. Meine Earthdawn Elfe würde in DSA (oder gar Aventurien) einfach nicht so funktionieren. Ein anderes Setting und ein anderes System bieten mir andere Charaktermöglichkeiten. Wenn ich eine entwurzelte Drow spielen will, dann ist FR und D&D nunmal dafür gemacht. Ich denke, die Art wie ich Rollenspielen will, kann ich jedem System überstülpen.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ein am 23.06.2008 | 16:54
@Ludovico
Komisch vor einer Weile war es noch SLA Industries, das du gespielt hast. Oft genug gibt es Posts von dir, wo du Interesse an anderen Rollenspielen äußerst (Battlestar Galactic, Colonial Gothic). Soooo glücklich scheinst du dann auch nicht zu sein. ::)
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Merlin Emrys am 23.06.2008 | 16:55
Wieso sollte ich mich mit einem System abgeben wollen, das zwar alles kann aber nichts richtig?
Tja, Glück haben die Leute, deren System alles kann, und zwar richtig. - Und da "richtig" in diesem Zusammenhang sich wohl aus den Wünschen der Person ergibt, mag das ja sehr wohl (wenn auch nur in den glücklichen Fällen) vorkommen können. Dann braucht es aber auch gar nicht mehr als ein System; warum Systeme ausprobieren, die einfach nur nichts richtig können, und nicht das spielen, was das Gewünschte in gewünschter Weise leitet? Weil man sich einreden lassen soll, daß ein System nicht genügen kann?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: mat-in am 23.06.2008 | 18:11
Also am schlimmsten sind ja die Leute, welche System X spielen und nur System X. Denn sie haben schon immer X gespielt. Klar ist Y und Z und auch X Auflage 2 scheiße. Gespielt? Nein, daß haben sie nie, weder Y noch Z. Die haben ja eh (hier beliebigen groben Fehler von X einsetzen) und deswegen muß man die gar nicht ausprobieren...

Meistens ist X dann ein Spiel mit D oder S im Namen...

Abgesehen davon, mal über den Tellerrand zu schaun, kann es helfen, mal ein anderes Spielgefühl zu haben. Ich spiele gern mal SpaceGothic, aber ich könnt mir nicht vorstellen 2x die Woche SG zu zocken und nie wieder was anderes. Auch ERPS macht Spaß oder ab und an Shadowrun oder ... aber warum als das gleiche? Wird doch auf die Dauer langweilig.

Und was soll "spezialisieren" bringen? Das man es viel besser auswendig gelernt hat als alle anderen am Tisch?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Merlin Emrys am 23.06.2008 | 18:29
Und was soll "spezialisieren" bringen?
Hmm... ich weiß nicht. ich spiele ja (bekanntlich) einfach, weil ich Spaß daran habe. Dogmen interessieren mich dabei weniger, welcher Art auch immer sie seien. Warum sollte ich nicht tun, was ich gern tue - auch wenn es nur eine Möglichkeit unter vielen ausschöpft? Weil andere das, was ich mag, hassen? Dafür bin ich dann vermutlich doch zu selbstbestimmt.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: der.hobbit am 23.06.2008 | 20:23
Da Systeme ja nur den Rahmen, die Grundlage, bilden, muß ich das Essensbeispiel ablehnen.
Dann iss jeden Tag Eiscreme, da gibt es auch viel Varianz: Schoko, Erdbeer, Vanille oder auch Schlumpfeis.
Nach einer Woche willst du bestimmt nicht mehr. Beim RPG gibt's mehr Varianz, darum dauert es vielleicht ein paar Monate bis man was Neues will. Nur mal so kurz zwischendurch.

Besser passen vielleicht tatsächlich die Simpsons, da gibt es auch unterschiedlichste Folgen. Trotzdem halte ich keinen Simpsons Marathon aus, einfach weil es innerhalb kurzer Zeit trotz aller Varianz immer nur die gleichen gelben Gesichter sind.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Funktionalist am 23.06.2008 | 21:27
Außerdem braucht man eine Rechtfertigung für seine 1,5Kg Würfel, die man herumfliegen hat. (kein Smiley: ich meine das ernst.)
edit:
Zu Befehl!!!!!!!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 23.06.2008 | 21:49
Mach den  ~;D sofort wieder da raus, Destruktive Kritik !!!!


Das meine ich ernst....











 ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D ~;D
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: mat-in am 23.06.2008 | 22:52
Jetzt mach ihn doch nicht durcheinander!
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ludovico am 24.06.2008 | 09:22
@Ludovico
Komisch vor einer Weile war es noch SLA Industries, das du gespielt hast. Oft genug gibt es Posts von dir, wo du Interesse an anderen Rollenspielen äußerst (Battlestar Galactic, Colonial Gothic). Soooo glücklich scheinst du dann auch nicht zu sein. ::)

Wie kommst Du auf die Idee, daß ich langfristig bloß bei einem System bleibe?

@Turning Wheel
Sorry, aber ich verstehe nicht, was Systemhopping mit Rollenspiel an sich zu tun hat.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Tourist am 24.06.2008 | 09:57
Noch eine Metapher

Rollenspielen Skifahren

Man kann Fun-Carver, Allround-Carver, Klassische Ski, Monoboards, Snowboards, Big Foots, Snow Blades, Touren-Skis.
Natürlich fährt man im Grunde mit all diesem Material den Berg runter (Rollenspielen),
genauso klar ist aber auch dass es sich anders anfühlt und man mit diversen Material (Systeme) Dinge machen kann die mit anderem nicht gehen oder nur sehr schwer.

Markus

Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ludovico am 24.06.2008 | 10:42
Ich finde diese Metaphern irgendwie zu restriktiv, denn sie geben dem System ein zu großes Gewicht. Unterschiedliche Gefühle kann man schon durch eine andere Gruppenzusammensetzung, anderen Spielstil und andere Abenteuer erreichen. Das System hat ebenso einen nicht zu unterschätzenden Einfluß, aber die Metaphern, die bisher verwendet wurden, erwecken eher den Eindruck, daß es das Spielgefühl hauptsächlich bestimmt.

Mal zum Hintergrund der Fragestellung:
Ich spiele ja auch nicht erst seit gestern und hab schon ein, zwei Systeme ausprobiert und auch gesammelt. Ich frage mich einfach derzeit, ob sich das überhaupt gelohnt hat, denn ich hab so mehr Geld für unterschiedliche Systeme ausgegeben und auch die Regeln von einigen der bespielten Systeme nicht verinnerlichen können.
Und so frag ich mich einfach, wo ich da den Mehrnutzen hätte haben können.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ludovico am 24.06.2008 | 11:25
@Ehron
Wo ist denn das Gegenargument in Deinem Post zu dem, was ich geschrieben habe über die Restriktivität der bisher verwendeten Metaphern?

Warhammer mit Exalted-Regeln spielen?
Hmm... dann ließen sich die Felix und Gotrek-Romane endlich mal nachspielen.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Pyromancer am 24.06.2008 | 11:40
Ich finde diese Metaphern irgendwie zu restriktiv, denn sie geben dem System ein zu großes Gewicht. Unterschiedliche Gefühle kann man schon durch eine andere Gruppenzusammensetzung, anderen Spielstil und andere Abenteuer erreichen. Das System hat ebenso einen nicht zu unterschätzenden Einfluß, aber die Metaphern, die bisher verwendet wurden, erwecken eher den Eindruck, daß es das Spielgefühl hauptsächlich bestimmt.

Das System hat ein großes Gewicht. Extrem-Beispiel aus dem realen Spielalltag: Das Ctulhu-Abenteuer "Schatten über Innsmouth", einmal mit dem CoC-Regeln, und einmal mit Feng-Shui-Regeln. Probier es aus, mit der gleichen Gruppe, und sag mir hinterher, wie groß der Einfluß des Systems auf das Spielgefühl war. ;)

Zitat
Mal zum Hintergrund der Fragestellung:
Ich spiele ja auch nicht erst seit gestern und hab schon ein, zwei Systeme ausprobiert und auch gesammelt. Ich frage mich einfach derzeit, ob sich das überhaupt gelohnt hat, denn ich hab so mehr Geld für unterschiedliche Systeme ausgegeben und auch die Regeln von einigen der bespielten Systeme nicht verinnerlichen können.
Und so frag ich mich einfach, wo ich da den Mehrnutzen hätte haben können.

Wenn du den Mehrnutzen nicht siehst, dann ist er für dich wahrscheinlich auch nicht vorhanden. Es muss ja nicht jeder ein Vielsystem-Spieler mit 20 aktiven Systemen sein.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: mat-in am 24.06.2008 | 15:28
Ich als viel-system-spieler muß sagen das mich vor allem die unterscheidlichen hitnergründe reizen. Regeln... da gibt es einen Stil den ich gern habe und der zu mir paßt, vor allem als SL und damit kann ich dann (in meinem repertoir) quasi alles machen. Ich kaufe mir mit sicherheit keine Publikation mit OGL-d20 weil dir Regeln gut sind und sich schön spielen... es gibt nur ein par wenige ausnahmen auf die ich bisher gestoßen bin, wo die Regeln wirklich dazu passen.

Aber man kauft ja auch nicht 75 Grundregelwerke, sondern vielleicht 20 Spielwelten, oder?
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Finarfin am 6.07.2008 | 16:21
Trennen wir mal die Frage in zwei Unterpunkte:
1) Warum verschiedene Hintergründe?
2) Warum verschiedene Regelsysteme?

Zu 1)
Verschiedene Settings bieten unterschiedliche Handlungen. Es gibt einfach in den Forgotten Realms oder in Aventurien keine Sternenschiffkämpfe im interplanetaren Raum, ja die hätten dort auch nichts zu suchen. Wenn ich aber eine entsprechende Abwechslung in den Handlungen will, benötige ich verschiedene Hintergründe (und selbst Aventurien und Faerun unterscheiden sich deutlich von einander).

Zu 2)
Der größte Einwand hier besteht ja wohl darin, dass doch am Ende eine Kletternprobe einfach eine Kletternprobe sein sollte, die sich jetzt nicht danach unterscheiden sollte, ob man an einem Felshang in Faerun oder an einem Felshang in Aventurien hängt. Ein Schwert im Bauch ist ein Schwert im Bauch, warum sollte das in Aventurien anders sein als in Seattle im Jahre 2061?
Nun, zum einen hat das Regelwerk Auswirkungen auf die Erfolgswahrscheinlichkeiten: bei D&D kann ein hochstufiger Krieger auf einem Berg von Feinden stehen und die Legionen der Orkarmee im Alleingang niedermähen, bei DSA hat ein Kämpfer gegen eine zahlenmäßige Übermacht so gut wie verloren, gegen eine Armee sicherlich.
D&D ist hier unrealistisch, wirft einer in den Raum? Ja, und? Wenn ich einen Conan spielen will, der zusammen mit anderen Conans die feindlichen Armeen plättet, dann interessiert mich Realismus nicht, Realismus würde auch die angestrebten Handlungen unterbinden. Bestes Beispiel ist hier Funky Colts: wenn ich Abenteuer im Stile des A-Teams erleben will, dann müssen die Mooks daneben schießen. Auch die entsprechende Fernsehserie ignoriert den Realismus.
Aber manchmal ist eine realistische Sterblichkeit für die Handlung notwendig.
Der entscheidende Faktor ist also hier, ob ich unterschiedliche Handlungsmuster zur Abwechslung spielen will, die eben unterschiedliche Mechaniken der Spielwelt erfordern.
Zudem ist es ein weiterer Faktor, wie wichtig einem überhaupt das Regelwerk ist.
Ich will, dass sich der Würfelwurf anfühlt, wie das, was man simuliert.
Ich kenne Spieler, denen ein Regelwerk so egal ist, dass sie genauso gut eine Münze als Probe für alles Würfeln könnten, ich aber gehöre nicht dazu. ich will das Setting im Regelwerk spüren, und andere Settings mit anderen Storyschwerpunkten erfordern dann auch andere Regelwerke.

Da liegt bei diesem Streit aber der Hase im Pfeffer: verschiedenen Spieler haben unterschiedliche Schwerpunkte in ihren Erwartungen gesetzt: extrem gesprochen: einigen kommt es z.B. darauf an, die Persönlichkeitsdefizite ihres Charakters zu beschreiben, das können sie mit jedem Regelwerk in jeder Hintergrundwelt tun; anderen hingegen kommt es darauf an, die Handlung so exakt wie möglich zu simulieren, also benötigen sie für völlig verschiedene Handlungen völlig verschiedene Regelwerke.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Arkam am 7.07.2008 | 13:01
Hallo zusammen,

eigentlich kann man mit einem einzelnen Regelsystem alles abdecken. Also alle Hintergründe. alle Arten zu spielen und auch alle Regelwünsche.

Das Problem ist nur das es eine Heidenarbeit sein kann die jeweiligen Sachen vernünftig in ein gegebenes System zu übersetzen.

Als jemand dessen Spielzeit knapp ist verwende ich sie lieber zum Spielen als dafür ein System anzupassen oder das eigene Wunschsystem zu schreiben.

Als Spielleiter habe ich festgestellt das ich inzwischen von vollständigen und komplexen Systemen weg eher zu regelleichten Systemen tendiere bei denen ich mich auf die Vorbereitung des Abenteuers und die Reaktion der Spieler konzentrieren kann. Wenn das Aufstellen eines NPCs schon längere Zeit dauert fehlt mir häufig die Zeit fürs System.
Dabei will ich die vorgegebenen Regeln eben nicht ignorieren sondern Situationen auf nach einer gegebenen Regelbasis selbst umsetzen.
Das erklärt aus meiner Sicht auch etwas die Retrowelle. Die alten systeme kennt man eben noch auswendig oder sie waren einfach noch nicht so komplex. Man vergleiche einfach Mal DSA 1. Edition mit DSA Edition 4.1.

Gruß Jochen
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: mat-in am 7.07.2008 | 13:26
Nein, es ist nicht nur ein Fall von Tipparbeit... es macht einen Unterschied, ob man - zum Stiften von Verwirrung - in Paranoia "wer am latesten ruft hat die Initiative" benutzt oder im WildWest Spiel Deadlands Karten legt. Klar kann man das "alles mit Rollmaster machen", aber es geht dabei was verloren. Zu mindest in den seltenen Fällen in denen man ein gutes, passendes Regelwerk hat.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: killedcat am 7.07.2008 | 21:29
Ein Satz:

"System does matter".
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: mat-in am 7.07.2008 | 22:39
Zustimmen kann (und habe) ich da. Aber nicht so voll und 100%, denn die meisten Regelwerke vermitteln zwar ein bestimmtes Spielgefühl, aber daß paßt nur selten zur Spielwelt.

Positivbeispiel: Deadlands mit Pokerkarten-Initiative und Chips mit denen man den einsatz erhöhen und sein Ergebniss verbessern kann.

Neutral bis negativbeispiel: Fast alles andere. Es macht für mich keinen echten unterschied, ob ich für Shadowrun einen Pool aus w6 benutze oder 2w10+Fertigkeitswert. Sicher hat das "wir kippen einen Laster würfel ab" System einen gewissen Geschmack, aber ich bin mir sicher, wenn wir dieses Poolsystem von D&D kennen würden und Shadowrun w20 benutzen würde, hätten wir genauso Leute die argumentieren, daß Shadowrun nur mit w20 und D&D eben nur mit Pools gespielt werden kann.

Die allermeisten Systeme sind schlicht eine Frage von Spielstil und Geschmack... nicht von der Hintergrundwelt und Stimmung.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: JS am 7.07.2008 | 22:53
Ein Satz: "System does matter".

dem ist außer daumen hoch und kräftigem nicken nichts weiter hinzuzufügen.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Robert am 8.07.2008 | 15:08
Hm, ich bin hin- und hergerissen.
Einerseits glaube ich, das man Systeme, die den gleichen "Geschmack" haben konvertieren kann und sich so einige verkorkste Regelsysteme ersparen kann.
Andererseits sind mir schon Fälle begegnet, wo so eine Konvertierung das Spielgefühl zerstört.

Prominentes Beispiel:
Earthdawn hat eines der bescheidensten Systeme, diesseits von DSA 4, und trotzdem würd ich es wieder im Original spielen(die SW-Konversion ist wirklich gut gemacht, aber irgendwie kommt damit  keine ED-Stimmung auf).
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ninkasi am 8.07.2008 | 15:17
Wenn das System zum Spielstil der Gruppe passt, kann man mit einem System verschiedene Settings ausfüllen.

Was ist aber mehr Arbeit?
Ein bekanntes, bewährtes System an ein fremdes Setting anpassen oder das zum fremden Setting gehörende System neu lernen?


Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: mat-in am 8.07.2008 | 15:23
Ein eigenes, an den eigenen Spielstil angepaßtes System zu schreiben ist mehr arbeit  ::)
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ninkasi am 8.07.2008 | 15:25
Und hier noch eine andere Metapher:

Warum spiele ich nur Fußball?
Weil es Spaß macht, auch regelmäßig, jede Woche neu.
Klar könnte ich auch noch Handball spielen, aber wozu?
Ich mag es auf dem grünem Rasen zu Spielen und die Regeln sind simple und funktionieren. Viele Mitspieler finde ich auch.
Wenn ich mal ein anderes Setting will und wie die Handballer in die Halle gehe, dann nutze ich auch die Fußballregeln, nur wenig abgeändert und es macht auch Laune.

Schön ist es trotzdem in andere Ballspielarten reinzuschnuppern, aber ich habe nicht die Zeit und Lust alle auszuüben, falls mal eine neue Sportart auf dem Markt erschein wird sich auch ein ernster Blick lohnen. Vielleicht findet sich doch noch eine tolle Alternative ohne diese doofe Abseitsregel ;)
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Boba Fett am 8.07.2008 | 15:27
Ein bekanntes, bewährtes System an ein fremdes Setting anpassen oder das zum fremden Setting gehörende System neu lernen?
Das hängt vom System und dem Setting und dem Anspruch, den man an die Konversion legt, ab.

Und hier noch eine andere Metapher:

Warum spiele ich nur Fußball?
Weil es Spaß macht, auch regelmäßig, jede Woche neu.
Klar könnte ich auch noch Handball spielen, aber wozu?
Der Vergleich hinkt etwas... Denn Fußball und Handball unterscheiden sich zu sehr.
Die Frage ist eher:
Warum spiele ich nur Fußball in der bestimmten Mannschaft, die in der Kreisliga spielt?
Ich könnte ja auch in einer Thekenmannschaft und in einer Oberligamannschaft anheuern.
Wahrscheinlich, weil es bei der Thekenmannschaft zu sehr ums saufen geht und die Oberligamannschaft zu anstrengend wäre und ich zu viel Zeit für Training und Ligabetrieb investieren müsste.
Also Dinge, die ich nicht kann, möchte oder die nicht meinem Geschmack des "wie will ich spielen" entsprechen.
Andere schnuppern durchaus mal in andere Bereiche und merken vielleicht, dass geselliges Spiel ihnen inzwischen mehr Spaß macht.
Oder eben dass der Ehrgeiz geweckt wird und man eben doch mehr seine eigene Leistung rauskitzeln will.
Titel: Re: Mehrere Systeme spielen - wozu?
Beitrag von: Ninkasi am 8.07.2008 | 15:33
Sicherlich. Der Vergleich von Zeit-/Arbeitseinsatz zwischen Systemanpassung und das kenn von mehreren (sagen wir mal 6) komplexeren System wollte ich nur mal als Anregung setzen.