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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Cassiopeia am 6.07.2008 | 10:24

Titel: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Cassiopeia am 6.07.2008 | 10:24
Wir spielen ein klassisches (Fantasy-)System in dem die SCs Probleme anderer Leute lösen (böse Schwarzmagier fangen, Dörfer beschützen, das übliche).

Die Situation:
Die SCs haben eine unrechte Situation erkannt, die es zu verhindern gilt. Aber anstatt die Sache selber anzugehen, berichtet man lieber den zuständigen "Behörden" (Stadtwache, Tempel). Schließlich ist es ja deren Job sich um sowas zu kümmern.

Das Dilemma:
- ingame macht es Sinn sich Hilfe zu holen, schließlich ist diese ja genau dafür da.
- ingame reduziert man nebenbei auch das Risiko für sich selber
- outgame nimmt man sich selber Spielszenen weg, in denen das Problem angegangen wird (u.U. der Kern des Plots).



Die sub-optimale Lösung:
(1) Man vereinbart mit den Spielern, dass diese die Dinge gefälligst selbst lösen anstatt Hilfe zu holen.
(2) Als SL sorgt man dafür, dass keine Hilfe verfügbar ist, diese den SCs nicht glaubt, inkompetent ist, etc.
Bei Lösung zwei bekommt man irgendwann Glaubwürdigkeitsprobleme, denn wieso besteht die Stadtwache eigentlich immer aus Volldeppen und/oder Arschlöchern?

Wie kann man dieses Dilemma elegant auflösen?
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Pilger am 6.07.2008 | 10:32
Setz den Feind und mit ihm die Schranken für die Spieler in genau diese Behörden/mögliche Hilfsorganisationen, die eigentlich helfen sollten - der König soll ermordet werden, doch einer seiner engsten Berater (welcher?) muss offenbar dahinter stecken und dieser Verräter darf auf keinen Fall davon erfahren. Da man an den Beratern nicht vorbei kommt, will man an Königs Ohr, scheidet der offizielle Weg aus, man muss die Sache im Alleingang klären.
Unerwartete Hilfe/Hinweise von NSC auf der richtigen Seite sollten die Bühne dafür leicht bereiten können, ohne, dass erst ein allzu komplizierter, intrigenhafter Komplett von den Spielern selbst aufgedeckt werden muss (der ihnen erstmal ja verklickern soll, dass Gefahr durch einen unbekannten Verräter ihnen die offiziellen Wege versperrt).
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Dash Bannon am 6.07.2008 | 10:38
machs persönlich
der Bösewicht/die Bösewichter haben den Spielercharakteren schlimmes getan (alter Erzfeind/tötet einen beliebten NPC/entführt ein Familienmitglied der SCs). Kurz: gibt ihnen nen Grund das selbst zu lösen.
Wenn es um irgendein Dorf mit irgendwelchen Leuten geht ist das nicht halb so interessant als wenn es um "ihr" Dorf geht (oder eben um Verwandte/Freunde).


Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Falcon am 6.07.2008 | 10:48
Ich habe diese Dilemma am Laufenden Band. Der Standardcharakter von Rollenspielern ist (imho) gierig,verantwortunglos,gleichgültig,eigenbrötlerisch.

Das Gegenteil, gerade im Fantasysetting, wäre mal eine angenehme Ausnahme.

trifft das auch auf deine Mitspielercharaktere zu, dann frage sie ob sie klassische Fantasyhelden spielen wollen. Wenn ja, sag ihnen sie sollen auch so handeln. Dazu gehören gewisse Konventionen, z.b. das Stadtwachen von alleine nichts auf die Reihe kriegen auf das die Spielercharaktere treffen. Und das sollte den SCs nicht egal sein.

Wollen sie die dunkelgrauen, obercoolen Unabhängigen spielen musst du wohl deine Abenteuer entsprechend anpassen. Wie Dorin sagt mach's persönlich. In solchen Fällen wirkt ein geklautes magisches Schwert meisst persönlicher als die entführte Mutter, achte mal darauf wie sie dann abgehen.
Ich würde auch ein paar Shadowrunvorlagen nach Fantasy verfrachten.

Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Dom am 6.07.2008 | 10:49
Ich schieße einfach mal ein paar Dinge ziemlich ungeordnet in den Raum, die zum Thema gehören:

1. Du als SL bist nicht zuständig, eine coole Geschichte zu generieren – da müssen alle mit anpacken. Dazu gehört, dass die Helden sich auch heldig verhalten, wenn ihr was heldiges spielen wollt. Was sind denn das für Helden, wenn sie die örtlichen Behörden um Hilfe rufen?

2. Wenn die Helden aber keine Helden sind, sondern normale Bürger, die aus der Not heraus zu Helden werden, brauchen sie eine Umgebung, in der sie heldig sein müssen. Ihr müsstet dann in einer Gegend spielen, in der Helden benötigt werden: Vielleicht ist die Wache schwach, vielleicht korrupt, vielleicht gibt es auch gar keine Wache.

3. Aus welchem Antrieb heraus sollen die Helden denn helfen? Einfach, weil die Geschichte das vorsieht? Oder gibt es vielleicht persönliche Gründe? Ehre? Rum? Ehrgeiz? Streit mit der Wache? Denk beispielsweise an das A-Team! Vielleicht werden die Helden von der Wache fälschlich beschuldigt und eingesperrt? Wenn sie dann fliehen, sind sie in so einer Rolle und können nicht mehr die Wache holen.

4. Wenn die Spieler ihre Charaktere die Wache um Hilfe bitten lassen, haben deine Mitspieler vielleicht gar keine Lust auf "das Übliche". Vielleicht solltet ihr einfach was anderes, was unübliches spielen. Redet mal drüber, es könnte sich lohnen.

5. Insgesamt klingt das für mich nach einem klassischen Fall von Selbst-Austricksen: Der SL oder die ganze Gruppe hat sich auf ein Setting geeinigt, das für das, was man spielen möche, ungeeignet ist. Wenn ihr also das Übliche spielen wollt: Verändert eure Welt so, dass es geht. Oder verändert die Charaktere so, dass es geht. Siehe auch 2. und 3.

6. Habt ihr ein Thema in eurem Spiel? Sind die Charaktere Teflon-Billys oder gibt es etwas, womit sie der SL packen kann? Wenn man sie packen kann: Pack sie! Bringe die Familie in Gefahr, den Lehrmeister. Arbeite gegen die Prinzipen und die Ehre des Kriegers. Beleidige ihre Götter, ermorde ihre Kinder, lass sie beim Barden-Wettstreit gegen einen Ork verlieren!

7. Gib den Charakteren die Konsequenzen dafür, dass sie lieber die Wache holen, statt selbst zu helfen. Ihr guter Ruf als Retter in der Not steht auf dem Spiel. Insbesondere, wenn die Wache mal bei der Hilfe versagt und eine andere Heldengruppe einspringt. Wenn Lieder über das Versagen der Helden oder den Ruhm der anderen Gruppe die Runde machen: Hey, cool!


Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Maarzan am 6.07.2008 | 11:17
Gehören die Charaktere dann nicht eher in eine solche "offizielle" Gruppierung. Und wenn man sich von modernem Rechtsstaat und Behördendenken freimacht, sowie die typischen Kommunikationszeiten berücksichtigt, sollten auch die persönlichen Freiheiten nicht zu kurz kommen - wenn als Standard nicht die Freiheit des in seiner Aufmerksamkeitsspanne benachteiligten Psychopaths angenommen wird.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Merlin Emrys am 6.07.2008 | 11:35
Schwarzmagier und Stadtwache? Das klingt nach Fantasy und quasi-mittelalterlichem Setting?
Dann wäre auch für mich der beste Ansatzpunkt die Überlegung, daß die "offizielle" Hilfe keine moderne Polizei ist. In einem Dort gibt es unter Umständen nur die "Honoratioren", die eventuell mit privaten Problemen ausgelastet sind (die Tochter will morgen heiraten, ein Haus im Dorf ist abgebrannt und jetzt muß eine Familie untergebracht und versorgt werden, ...). Stadtwachen gibt es, wie der Name sagt, vornehmlich in der Stadt - und die ist unter Umständen etwas weiter weg und muß sich ja auch um alle möglichen anderen Probleme kümmern, sowohl in ihrem eigenen Ort wie in den anderen Dörfern der Umgebung. Daß einfach niemand da ist, um sich um Probleme zu kümmern, dürfte da die normale Erfahrung sein.

Ich würde nicht unbedingt sagen, daß man die Charaktere beschämen oder niedermachen muß, wenn sie sich vernünftig verhalten und erstmal den "Rechtsweg" einschlagen wollen; immerhin dressiert man sie andernfalls praktisch ja doch zu reinen Auftragsmördern (wenn auch immer für "das Gute" usw.), und das wollen vielleicht die Spieler so wenig wie die Charaktere? Und auch daß die Welt sich nicht nur um sie dreht, kann durchaus gewünscht sein. Voraussetzung ist dann allerdings (und das würde ich für ein Thema halten, über das man reden sollte): Sind die Charaktere als "hilfsbereit" angelegt? Wenn ja, reicht vielleicht die Erkenntnis, daß die "Ordnungsmacht" zwar nicht inkompetent oder schwach, aber trotz allem schon überlastet und noch dazu weit weg ist und Hilfe jetzt not tut (was in einer vormodernen Welt nicht unplausibel sein sollte), um selbst auch einzugreifen.

Wenn sie als "nicht hilfsbereit" angelegt sind, wird es schwieriger. Dann würde ich als Spielleiter wohl darauf achten, daß sie mit jeder Spielsitzung ihren Zielen näher kommen - auch wenn es dann bedeutet, nur eine Kampagne zu spielen und danach mit anderen Charakteren weiterzumachen.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Ein am 6.07.2008 | 11:47
Wenn die Spieler offizielle Wege einschlagen wollen (was ich per se erst einmal sogar positiv finde, denn es zeigt, dass die Spieler nicht auf ausgelatschten Einsamer-Held-Pfaden wandern), dann lasse sie den offiziellen Weg einschlagen und toppe es noch:

Mache sie zu einem Teil davon!

Lasse die Helden nicht nur einfach irgendwelche daher gelaufene Strauchdiebe sein, sondern Shire-reeve/Magistraten sein. Vertreter der Krone, die für Ordnung in einem Distrikt zu Sorgen haben.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Blizzard am 6.07.2008 | 11:57
Dieses Problem ist mir auch bekannt, aber auch dafür gibt's Lösungen. ;)

Die eine wäre, wie Dorin schon sagt, das ganze auf der persönlichen Schiene abzuhandeln. Problem: Das geht manchmal. Wenn es aber dauernd auf der persönlichen Schiene abgehandelt wird's irgendwann langweilig werden, weil es stets das Selbe ist. Vermeintliche Standardprobleme von NPCs sollten daher nicht zu oft mit irgendwelchen persönlichen Problemen (Stichwort:Hintergrundgeschichte) von SCs kombiniert werden. Wie gesagt, wenn es darum geht, dass die SCs sich selbst um das Problem kümmern kann man das machen, es sollte aber nicht zum "Dauerbrenner" werden.

Eine andere Möglichkeit ist die, die Dom schon vorgeschlagen hat. Die offizielle Hilfe, die in Anspruch genommen wird bzw. werden kann...ist auch nicht ganz koscher. Vielleicht sind die Wachen korrupt? Vielleicht haben die Wachen grade was besseres zu tun? Und nebenbei bemerkt: Stadtwachen gibt's eigentlich nur in der Stadt...Und dann wäre da noch die Möglichkeit, dass die SCs den Auftrag/das Problem möglichst ohne grosses Aufsehen zu erregen, lösen sollen, und je weniger Leute davon wissen, desto besser. Natürlich kann man das auch so aufziehen, dass die Wachen den SCs erstmal nicht glauben. Aber meiner Erfahrung nach setzten die SCs dann eher alles daran, die Wachen doch noch überzeugen zu können, anstatt zu sagen: " Ok, dann nehmen wir die Sache in unsere eigene Hand (und lösen das auf unsere Art und Weise...)

Die SCs könnten ja auch gesucht oder nach ihnen gefahndet werden, da ist es sicherlich nicht so ratsam, irgendwelche offiziellen Stellen aufzusuchen...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Schlangengott am 6.07.2008 | 12:09
Ähhhhmmm...wie wäre es mal mit einem ganz einfachem und direkten Grund:



GOLD UND RUHM???


Ich meine, wenn die Charaktere einen Auftrag erhalten, dann will der Auftraggeber doch aus irgendwelchen Gründen nicht, dass die Stadtwächter das machen - im Gegenteil: Die Stadtwache sind ihre Gegner, da diese doch diese gesetzlosen Abenteurer verhaften will - also: Wenn sie die Stadtwache beauftragen vergeigen die Charaktere es, weil sie dann den Auftrag abgegeben haben und dann gibt es auch keine Belohnung. Normalerweise muss man den Charakteren es nicht zwei mal sagen den Oberbösewicht zu stoppen, denn der wird ja Gold und/oder Artefakte bei sich haben - außerdem gibt dessen direkte Ergreifung Erfahrungpunkte...???


Gibst du den Charakteren denn jedes mal die Belohnung trotz des Einschaltens der Stadtwache???
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Funktionalist am 6.07.2008 | 12:17
Die Spieler haben da eine nette Idee, wie man das Problem lösen kann.
Wie oben schon geschrieben wurde, könnte man die Chars kurzfristig für den Dienst in der Wache einziehen:
"Ich habe schon viel von euren Heldentaten gehört! und ernsthaft wir sind zwar die Wache, aber gegen diese Schwarzmagier sehen wir kein Land...wir stellen euch natürlich Verstärkung..oh dafür müsstet ihr alle Hauptfeldwebel sein *kram in einer Schublade* So, jetzt seid Ihr offiziell in der Wache. Ich kann euch fünf gute LEute mitgeben!..und bringt sie mir bitte heil wieder, wir kennen uns hier alle."

könnte dann auch lustig sein, vor ALlem, wenn die chars dann stadtbekannt in einer Kneipe sitzen und die nächste Kneipenschlägerei ausbricht, die chars mitmischen und alle sich verkrümeln...;D
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Ein am 6.07.2008 | 12:25
Ja, sowas funktioniert sehr gut. Es macht die Spielwelt lebendiger, es schafft Bindungen zwischen den SCs und den NSCs und es nimmt Spielerinput auf. Damit hat man 3 typische Mängel des Rolenspiels mit einer Klappe geschlagen.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 6.07.2008 | 19:59
Die Lösung von der Deskruktiven Kritik ist die beste, denke ich.

Einzig lässt sie sich vermutlich nicht bei jedem Problem anwenden. Da ja in vielen Fantasy-Abenteuern die Spieler auch noch klassische Stadtbüttel-Aufgaben übernehmen sollen: Morde aufklären und so was.
Abhilfe: so was nicht mehr spielen. ;)

Kurz:
- Destrukritik lösung
- Ruhm und Gold gibts nur für den Helden
- Diskretion
3 Lösungen fürs Problem.

Von korrupten Stadtwachen überall würde ich abraten...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Feuersänger am 7.07.2008 | 01:23
Mir gefällt vor allem die Idee, die SCs selber zu einer Sheriff's Posse (http://usaerklaert.wordpress.com/2007/03/26/police-officer-sheriff-trooper-der-aufbau-der-us-polizei/) oder zu Magistraten zu machen, wenn die Spieler eh so ticken. Davon abgesehen, hier mein Senf im Wert von 2 cent:
* Beispiel Schwarzmagier oder sonstiger Zauberervillain: die Stadtwache oder was auch immer hat tatsächlich nicht die Mittel und Fähigkeiten, um gegen sowas vorzugehen. Im günstigsten Fall zucken sie mit den Achseln und sagen "Tut mir leid, ich bin zwar Soldat, aber ich bin nicht verrückt!" - im ungünstigsten Fall stehen sie schon längst unter dem Einfluss besagten Villains.
* Beispiel weltliche Bedrohungen: Stadtwachen etc. leiden gerne an Personalmangel, oder sind korrupt (siehe A-Team), oder inkompetent (Chief Wiggum).

* Alternativ Spieß umdrehen: "Sehr gut, Bürger! Wir werden der Sache sofort nachgehen! Bleiben Sie wachsam!" *salutiert* - und damit sind wir fertig für heute. Sitzung beendet. 50 XP für jeden fürs erfolgreiche Einschalten der Behörden, bis nächste Woche dann. Achja, gehen eure SCs eigentlich einer geregelten Arbeit nach, oder wovon lebt ihr?

Ich glaube, ich persönlich würde, wenn meine Spieler sowas versuchen würden, kurzerhand die letzte Variante wählen. Da kann dann auch niemand "Spielleiterwillkür!" schreien -- die Spieler bekommen schließlich genau das, was sie haben wollten.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 7.07.2008 | 09:09
* Alternativ Spieß umdrehen: "Sehr gut, Bürger! Wir werden der Sache sofort nachgehen! Bleiben Sie wachsam!" *salutiert* - und damit sind wir fertig für heute. Sitzung beendet. 50 XP für jeden fürs erfolgreiche Einschalten der Behörden, bis nächste Woche dann. Achja, gehen eure SCs eigentlich einer geregelten Arbeit nach, oder wovon lebt ihr?

Ich glaube, ich persönlich würde, wenn meine Spieler sowas versuchen würden, kurzerhand die letzte Variante wählen. Da kann dann auch niemand "Spielleiterwillkür!" schreien -- die Spieler bekommen schließlich genau das, was sie haben wollten.
Bingo! So geschehen vor einiger Zeit, aber es war extrem heilsam. Ich habe die Erfolgsquote der Stadtwache kurz überschlagen und einen einzelnen Würfel geworfen. Glück für die Stadtwache...
Wäre es anders gekommen, hätte ich die Überlebenden der Wache vielleicht die SC aufsuchen lassen um von dem Dilemma zu berichten.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Funktionalist am 7.07.2008 | 10:21
* Alternativ Spieß umdrehen: ":.."
Ich glaube, ich persönlich würde, wenn meine Spieler sowas versuchen würden, kurzerhand die letzte Variante wählen. Da kann dann auch niemand "Spielleiterwillkür!" schreien -- die Spieler bekommen schließlich genau das, was sie haben wollten.
Ich halte das irgendwie für suboptimal, immerhin trifft man sich, um SPaß zu haben. Wenn man jetzt als SL bei jeder alternativen Problemlösung, die man selbst nicht mag, das Handtuch wirft und auf der MEtaebene zurückschlägt, hat man weniger Freude an der Sache als man haben könnte.

sers,
Alex
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 7.07.2008 | 10:29
Naja, mal als "Drohung", weil man annimmt, dass die Spieler dann anfangen werden zu protestieren, damit man eine Grundlage hat, um mal drüber zu reden, wie sowas künftig behandelt werden soll...warum nicht?

Schließlich könnte man auch sagen:
Zitat
Ich halte das irgendwie für suboptimal, immerhin trifft man sich, um Spaß zu haben. Wenn man jetzt als SC bei jeder Problemstellung, die man selbst nicht mag, das Handtuch wirft und auf der Ingame-"Dafür gibt es doch Behörden"-Ebene zurückschlägt, hat man weniger Freude an der Sache als man haben könnte.
Es treffen sich doch alle, um gemeinsam Spaß zu haben und als SL von der Spielern dermaßen ausgebremst zu werden stelle ich mir auch nicht sonderlich spaßig vor...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Ein am 7.07.2008 | 10:40
Zitat
Es treffen sich doch alle, um gemeinsam Spaß zu haben und als SL von der Spielern dermaßen ausgebremst zu werden stelle ich mir auch nicht sonderlich spaßig vor...
Wenn so etwas passiert, existiert das Problem meist schon vorher. Z.B. wurden die Spielvorstellungen der Spieler und des SLs nicht ausreichend diskutiert/aufeinander abgestimmt. Im Grunde ist das wieder einer Out-of-Game-Probleme, welches hier versucht wird mit Ingame-Lösungen bekämpft zu werden.

Wenn so etwas passiert, sollte man einfach kurz unterbrechen und die Spieler fragen, was sie überhaupt wollen. Wollen sie überhaupt Klischee-Helden sein? Wenn man wie erwachsene Menschen miteinander umgeht, dann sollte das eigentlich auch klappen.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 7.07.2008 | 10:48
Ehrlich gesagt, würde ich die Out-Of-Game-Diskussion erst bei wiederholtem Eintreten solcher Situationen ansetzen.

Wenn es auch einfacher geht, mit der hier vorgeschlagenen adhoc Lösungen, würde ich diese vorziehen. Das unterbricht nicht das Spiel, ist ein Wink mit dem Zaunpfahl und erzeugt noch zusätzliche Spannung.
-> Wache überträgt ihre Aufgabe auf die SC

Grundsätzlich sehe ich bei dieser expliziten Situation aber nicht das Problem bei den unterschiedlichen Vorstellungen der Spielerinnen und Spielleiterinnen, sondern beim Abenteuerdesign.
Entweder es ist vorgesehen, dass die SCs sich noch Hilfe holen, und sie brauch die auch, dann super, nehmen wir sie mit oder aber es gibt diese Möglichkeit gar nicht erst.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Lord Verminaard am 7.07.2008 | 10:50
Hallo Cassiopeia,

es sind schon einige nützliche Tipps gegeben worden, aber damit wir besser auf deine Situation eingehen können, wären ein paar weitere Details nützlich.

Ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich mich schon über schlechte Abenteuer geärgert habe, in denen irgendwelche hergelaufenen inkompetenten Abenteurer (die Spielercharaktere), noch dazu ihrem Profil nach eher wenig qualifiziert für die anstehende Aufgabe, mit wahnsinnig wichtigen und super bezahlten Aufträgen bombardiert werden, gleichzeitig aber jeder dumme Stadtbüttel sie im Zweikampf nass macht (weil sie ja gelegentlich auch mal gefangen genommen werden sollen und außerdem damit sie nicht über die Stränge schlagen). Also, dass es so nicht läuft, das ist schon dein Job als SL.

Klar werden die Spieler checken, dass du planmäßig dafür sorgst, dass sie eben die Sache selber in die Hand nehmen müssen. Aber das ist immer noch viel besser, als wenn sie die Sache nur aus gutem Willen selber in die Hand nehmen, aber dabei die ganze Zeit denken, eigentlich ist das bescheuert, warum sage ich nicht einfach im Tempel bescheid?

Wie mächtig sind denn die Charaktere? Eher so die klassischen Luschen, DSA 3, Stufe 1, oder können die schon was? Wie ist die Gruppenzusammensetzung, welche Klassen haben die Charaktere, wo befinden sie sich? Ziehen sie einfach so durch die Lande, oder haben sie irgendwelche Pflichten und/oder Ziele? Welches System spielt ihr, und welches Setting?

Gruß Vermi :)
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Merlin Emrys am 7.07.2008 | 10:50
Naja, mal als "Drohung", ...
Wenn einer beginnt zu drohen, ist das Spiel meine Erachtens so oder so längst am Ende. Mit einem Spielleiter oder Spieler, der mir droht, werde ich nicht weiterspielen.

Und noch dazu, weil man als Spielleiter versagt hat (um es mal ganz hart zu formulieren; es soll kein Vorwurf an Dich sein, Cassiopeia, es wäre nur meine Selbsteinschätzung in so einem Moment)? Weil ich nicht in der Lage war, die Plausibilität der fiktiven Umgebung zu wahren, in der die Handlungen stattfinden? Worauf sollen sich die Spieler denn verlassen, wenn nicht auf ihre Vorstellungen davon, wie ein geregeltes Leben in einem fiktiven Staat stattfindet? Solange sie keine Beschreibungen haben, die solche Vorstellungen korrigieren (sondern anstelle dessen vielleicht noch eine gewisse "Obrigkeitshörigkeit" in ihrer Umgebung beobachten können), müssen sie annehmen, daß Büttel, Stadtwachse usw. diejenigen sind, die für die Ordnung sorgen dürfen und sollen. Andernfalls müsste die Gesellschaft eigentlich notwendigerweise eine sein, in der Selbstjustiz konsequent geübt wird; warum sollte ein Dorf in einer solchen Gesellschaft sich bequemen, auf "dahergelaufene Abenteurer" zu warten?

Die Spieler haben immer nur einen Bruchteil der Informationen über die Welt und die Ideen des Spielleiters. Sie müssen weit, weit mehr ergänzen, als sie geliefert bekommen. Und damit das funtkioniert, müssen sie eine Art "Schema" haben, nach dem sie ergänzen können; darum taugen völlig fremde Welten nicht sonderlich zum Rollenspiel: Es müsste viel zu viel Zeit in den Aufbau der Vorstellung investiert werden, der im "klassischen" Fall die Domäne des Spielleiters ist. Sie agieren eigentlich immer auf Vermutungen über die Umwelt, in der sich ihre Charaktere aufhalten, und es ist in meinen Augen die Pflicht des Spielleiters, diese Umwelt im Großen und Ganzen so gut als möglich konsistent und plausibel zu halten - weil andernfalls die Spieler nur noch rein zufällig agieren können.

[Nochmal ein Wort an Dich, Cassiopeie: Schon daß Du das Dilemma als solches erkennst und ja auch selbst bestätigst, daß es ingame Sinn ergibt, Hilfe zu holen, bedeutet, daß man Dir ein solches Versagen nicht vorwerfen kann! Das Versagen, um das es mir geht, wäre gerade da zu finden, wo der Spielleiter sinngemäß argumentiert: "Ihr wißt doch, daß Ihr nicht tun dürft, was eigentlich ingame das richtige und sinnvolle Verhalten wäre, nämlich Euch an andere zu wenden! Wie soll es denn dann zu Abenteuern kommen??!"]

Und noch etwas fehlt den Spielern: Das Wissen darum, wo der "Plot" beginnen wird. Vielleicht beginnt er ja erst, wenn die Stadtwache (wie es ihre Aufgabe ist) irgendeinen nebensächlichen Stolperstein aus dem Weg geräumt hat? Natürlich kann man ihnen sagen: "Heute geht es um dies und das." Aber ich fände das als Spieler unattraktiv; es nimmt der Geschichte viel von ihrer Authentizität. Für mich heißt "Heldentum" aber nicht, die Regeln der Gesellschaft nach Belieben mit Füßen zu dürfen, "weil man ja schließlich ein Held ist".
Und wenn sie dann tun, was sie für richtig halten - ihnen dann Drohungen mit auf den Weg zu geben... Wie gesagt, ich würde die Gruppe dann wohl schleunigst verlassen.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 7.07.2008 | 10:56
Wenn einer beginnt zu drohen, ist das Spiel meine Erachtens so oder so längst am Ende. Mit einem Spielleiter oder Spieler, der mir droht, werde ich nicht weiterspielen.
Drohung ja auch mit Anführungszeichen...  ::)

Ich sehe das grundsätzlich so ähnlich wie Ein und wollte auch nur sagen, dass ich den Vorschlag (Büttel: "Ja, wir kümmern uns drum. Schönen Tag noch Bürger.") allerhöchstens als Aufhänger für eine Out-of-Game-diskussion nehmen wollen würde.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 7.07.2008 | 10:58
Ja, Darkling, aber dann ist das Spiel schon ausgebremst, der Spaß genommen und eventuell mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Viel effektiver wäre es, wenn die Stadtwachen einfach die Aufgabe delegieren, die SCs den Job machen wie geplant, am Ende halt noch von der Stadt nen Orden bekommen und sich ienmal mehr als Helden fühlen dürfen.
Danach kann man den Leuten noch sagen: So Jungs, und beim nächsten Mal, kümmert ihr euch gleich selbst drum!
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Merlin Emrys am 7.07.2008 | 10:58
Drohung ja auch mit Anführungszeichen...  ::)
Trotzdem wäre es für mich schon der Punkt, wo das Spiel am Ende ist und ich merke, daß ich jetzt besser gehen sollte...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Funktionalist am 7.07.2008 | 11:05
@Darkling
Du hast Recht meine Wortwahl war ein wenig mißverständlich.
Abseits von den Vorstellungen der CHarakterrollen und der SPielwelt kann ganz pauschal sagen:
Als SL ist man gekränkt, wenn Vorbereitungszeit den Bach heruntergeht.
Als Spieler mag man Aufgaben nicht lösen, die man nicht mag. (Ich spiele HnS, ich will jetzt nicht mit der Prinzessin flirten...ich entführe sie!)

Da ich den SL immer auch ein bisschen in der Bespaßerrolle sehe (weswegen er/sie auch immer mit Süßigkeiten versorgt wird...;D), halte ich letzteres für schlimmer. nicht umsonst bin ich mittlerweile ein Fanboy von Flags und von den Spielern geschriebenen R-Maps und c-Maps...

Wenn natürlich die Spieler immer blockieren, dann ist es (soweit ich es mir vorstellen kann) immer so, wie Ein es oben sagt.

@Topic
Meine Vermutung, warum diese Situation auftritt, ist die, dass die SPieler die Situation ihrer Charaktere so einschätzen, dass sie Hilfe brauchen.
Wenn in meiner Planung für das Abenteuer keine Hilfe vorgesehen ist, ich aber von Zombiehorden und Schwarzmagiern schpreche, die an anderer Stelle Armeen vernichtet haben, dann ist es sogar charaktergerechtes Verhalten, Hilfe zu suchen.

Bei der Wache finden sie Hilfe...dafür ist sie da.(Alternativ kann man die CHars eh als ungewaschene Heckenpennende LAndstreicher dastehen lassen, die eher selbst als Ärgernis angesehen werden und die völlig unglaubwürdig sind, weil in der Kleinstadt jeder jeden kennt...)
Wenn Das Problem vorher ohne HIlfe zu bewältigen war, dann ist jetzt hat mit HIlfe zu bewältigen...Wenn vorher eine Niederlage vorgesehen war (weil man nur den Char einführen wollte *DSA wink*), dann kann man die Spieler jetzt vllt. sogar belohnen, poder mit einem Abendessen beim Bürgermeister im Nachhinein bestrafen ("Wir gehen nicht zur Wache! Danach will wieder die aufgetakelte Kampffregatte des Bürgermeisters mit mir ins Bett und schafft das auch noch....*SPieler grummelt über seine 3er WIllenskraft*)
solange es dann etwas zu schmunzeln gibt, fände ich das sogar als Spieler selbst lustig.
sers,
Alex
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 7.07.2008 | 11:19
Ich meine übrigens auch, dass, wenn Spieler signalisieren, dass sie Aufgabe X nicht lösen wollen - und das ist ein "An-andere-Instanz-bzw-Behörde-wenden" ja - es mit einem "Ihr seid nun Hilfsbüttel ehrenhalber" getan ist. Die Aufgabe an sich wird für die Spieler dadurch nicht reizvoller!
Krampfhalt an der Ingame-Ebene festhalten bringt niemandem was, wenn die Spieler am Abenteuer keinen Spaß haben!

PS: Ich hasse es, mich so kurz fassen zu müssen, weil ich auf der Arbeit bin...  ;)
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Lord Verminaard am 7.07.2008 | 11:41
Moderatorpost: Leute, ein bisschen mehr Bezug zum OP bitte, oder einfach mal warten, bis Cassiopeia sich wieder zu Wort meldet. Danke!
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Asdrubael am 7.07.2008 | 13:07
irgendwie sind doch Abenteuer, die voraussetzen, dass sich die SCs unlogisch verhalten etwas ... komisch  ::)
Was ist schlimmer als eine kompetente Stadtwache? Lass es sie doch machen ist doch ok. ich sehe da zwei Aufhänger:

1. Sie Stadtwache ist kompetent und engagiert. Vielleicht ein bisschen zu sehr, so dass die Charaktere selber Gegenstand der Ermittlungen werden, wobei man auf das eine oder andere dunkle Geheimnis stößt.

2. Hinter dem begangenen Unrecht steckt eine größere Organisation, die es nicht so gerne hat, wenn ihnen jemand die Wachen auf den Hals hetzt (die zwar alles aufgeklärt haben, aber nicht dahinter gekommen sind, dass das organisierte Verbrechen dahinter steckt) und dieser jemand wird dafür bezahlen müssen.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Chaosdada am 7.07.2008 | 14:56
Ich meine übrigens auch, dass, wenn Spieler signalisieren, dass sie Aufgabe X nicht lösen wollen - und das ist ein "An-andere-Instanz-bzw-Behörde-wenden" ja -
Nicht unbedingt. Vielleicht finden sie es auch nur schwachsinnig und total unlogisch sich nicht an die zuständigen Behörden zu wenden.
Dann ist die Sache mit einem guten Grund es zu lassen abgehakt. Wenn solche Situationen nicht ständig vorkommen, kann man sich ja jeweils einzeln einen Grund überlegen. Ansonsten würde ich mir etwas einfallen lassen, das dies generell unwahrscheinlich macht - z.B. dass die SC gesuchte Verbrecher sind und beim Aufsuchen der Stadtwache damit rechnen müssen, verhaftet zu werden - oder damit sie selber offiziell die Zuständigen sind.
Wenn man die Kampagne ortsfest macht, kann natürlich auch die Wache inkompetent/korrupt sein, denn es ist ja immer die selbe.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Feuersänger am 7.07.2008 | 15:38
Da stellt sich dann doch die Frage - Vermi hat sie ja auch schon gestellt - ob es sich bei den SCs um Helden handeln soll, oder um kleine Handwerkerle, die nur ihre Ruhe wollen.
Ansonsten begründe ich meine oben gepostete Reaktion damit, dass ich mich als SL auch nicht zum Affen machen lassen will. Ich bin kein Computerspiel, bei dem man solange auf "Generate Mission" drückt, bis zufällig was rauskommt, was den Spielern genehm ist. Wenn sie Wünsche haben, sollen sie das im Klartext zwischen den Sitzungen sagen.

Wobei das nach meiner Erfahrung auch nicht unbedingt was bringt; ich hab auch schon ein Abenteuer speziell nach den Wünschen meiner Spieler vorbereitet, und sie haben totalverweigert ("Alter Tempel? Klingt gut. Was, im Süden? Da gehen wir nicht hin.")
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 7.07.2008 | 16:31
Das ist der Konflikt "Rollenspiel" und "Heldenspiel", das stimmt. Man meint, weil der Charakter halt so tickt, das zu verweigern, was der SL vorbereitet hat.

Hatte ich auch schon oft in anderen Situationen, als das mit der Wache.

Aber das Problem ist doch schon gelöst oder?
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Lord Verminaard am 7.07.2008 | 16:48
Was heißt gelöst? Ich denke einfach, eine konkretisierung der Frage könnte dem Gespräch guttun. Es gibt ja wie immer zwei Extreme. Einerseits destruktive Verweigerungshaltung der Spieler, andererseits schlechter, unlogischer Abenteuereinstieg. Beides ist dysfunktional. Vorliegend ist aber wahrscheinlich keins von beidem der Fall, sodass alles zu diesen Extremen OT ist, deshalb auch der Moderatorpost weiter oben.

Den Thread als "gelöst" zu bezeichnen, bevor der OP auch nur ein einziges Mal auf die Kommentare reagieren konnte, erscheint mir etwas... merkwürdig.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: yennico am 7.07.2008 | 16:57
Wenn die PCs den Schwarzmagier nicht selber stellen, dann dürften sie sich ärgern wenn die Schergen des Gesetztes diesen stellen und eine fette Beute, das Zauberbuch und sonstige wertvolle Gegenstände aus dem Heim des Schwarzmagiers mitnehmen.

Der Hinweis auf (mögliche) magische Gegenstände, die man erlangen kann dürfte den Pcs wohl etwas Anreiz bieten.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 7.07.2008 | 19:14
Was heißt gelöst?
Naja, mMn gab es mehr Antworten als diese beiden Extremfälle.
Und aktuell wiederholen sich die Postinginhalte.

Aber du hast recht, erstmal auf OP warten.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Cassiopeia am 7.07.2008 | 19:15
bisherige Beiträge
Schon einige hilfreiche Antworten dabei, vielen Dank schonmal. Besonders die Helden einfach zu Hilfssheriffs zu machen gefällt mir gut. Die persönliche Schiene habe ich früher (andere Runde) häufiger benutzt, aber dafür brauche ich meist mehr Vorbereitung als ich momentan erübrigen will, trotzdem eine gute Idee.

Einige Vorschläge hier zielen darauf ab, dass mögliche Hilfe einfach nicht verfügbar ist (sind Teil des bösen Systems, zu weit weg, inkompetent, ...).
Das ist zwar möglich und wird in vielen Abenteuern auch propagiert (imho gehäuft in schlechten), ist aber keine schöne Lösung. Zunächst mal blockiert man damit Spielerhandlungen statt auf sie einzugehen, und zweitens ist es je nach Setting auch unglaubwürdig, denn wieso gibt es Ordnungskräfte, wenn sie ständig inkompetent sind?
Daher suche ich nach anderen Lösungen (siehe Eingangspost)

Meine Helden (oder ingame)
Die Helden sind in der Tat eher noch "klein", so dass sie zwar den typischen Straßenschläger überlegen sind, sich allerdings auch nicht durch Horden von Mooks metzeln können. Als Charaktere haben wir eben nicht den strahlenden Paladin, sondern eher Söldner, Heiler, Rumtreiber, etc. Da liegt natürlich eher weniger Heldigkeit im Blut.

Wir benutzen als Regelwerk DSA4 und verwenden als Setting eine Mischung aus Aventurien und der Warhammer Welt, da wir die  "Enemy Within" Kampagne spielen. Wer sich wundert: DSA wird verwendet, weil die meisten Spieler DSA-sozialisiert sind und schlicht wechsel-faul sind. Stufe nach DSA ist aktuell 5-6.

Zitat von: Destruktive_Kritik
Meine Vermutung, warum diese Situation auftritt, ist die, dass die Spieler die Situation ihrer Charaktere so einschätzen, dass sie Hilfe brauchen.
Zunächst würde ich sagen: Nein. Denn eigentlich waren alle bisherigen Situationen für sie deutlich machbar, trotzdem überschätzt man als Spieler das Risiko wohl eher. Vielleicht sollte ich hier doch noch mal in die Gruppe reinhören, ob dies das Problem ist.
Weiterhin haben wir als "Gruppenvertrag", dass die SCs nicht ohne Einverständnis des Spielers sterben. Daher ist es - zumindest outgame betrachtet - nicht so gefährlich.

Zitat von: Chaosdada
Vielleicht finden sie es auch nur schwachsinnig und total unlogisch sich nicht an die zuständigen Behörden zu wenden.
Das trifft recht gut den Kern. Zunächst einmal unterstellt man solchen "Behörden" ja auch eine generelle Kompetenz. Schließlich kennen sie sich mit sowas aus, sind mehr, haben die richtigen Kontakte, etc. Wenn sie genau dafür da sind, warum sollte man sie nicht zur Hilfe holen?


Wie wir es handhaben(oder outgame)
Das Dilemma haben wir in der Gruppe* schonmal besprochen. Seitdem handhaben wir es so, dass wir eine Mischung aus den Lösungen 2 (blockieren) und 1 (outgame Einverständnis dies NICHT zu tun) verwenden. Das heisst effektiv, dass ich im Spiel schlicht darauf hinweise, dass dies sicher ingame vernünftig sei, aber es dem Spiel nicht förderlich ist. In der Regel füge dann ingame noch eine Blockade hinzu um es innerweltlich zu begründen.
Im Prinzip bleibt eine Blockade dabei natürlich eine Blockade, aber dadurch, dass ich es den Spielern direkt mitteile, ist die Akzeptanz größer und keiner probiert die Blockade zu umgehen.

Ich bin aber mit dieser Methode nicht zufrieden, daher der Thread.
---

Allerdings möchte ich diesen Thread gar nicht zu sehr auf meine Konstellation beschränken, halte ich das Ganze doch für ein Problem, was häufiger vorkommt.

(*) Teil der Gruppe, zwei fehlten zu dem Zeitpunkt.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Lord Verminaard am 7.07.2008 | 19:23
Hm, ich kenne nur das erste Abenteuer von Enemy Within (Shadow over Dingsbums), aber den Einstieg fand ich auch ziemlich hanebüchen. Es wird halt einfach unterstellt, dass die Charaktere pro-aktiv loslegen und ermitteln, na ja. Ich war damals Spieler und weiß nicht, wieviel unser SL dran gedreht hat, daher tue ich mich schwer mit konkreten Tipps. Ich habe viele Überlegungen dazu, wie man sowas im Allgemeinen handhaben kann, aber das über eine lange Kaufkampagne drüberzustülpen, ist natürlich sehr schwierig. Außerdem ist Enemy Within doch nach dem was man so hört ein ziemliches Railroading-Ungetüm, oder?

Was würde denn so grob nach gesundem Menschenverstand passieren, wenn die Charaktere sich an die Obrigkeit wenden? Würde das die ganze Kampagne zum Einsturz bringen, oder nur den Verlauf stark verändern?
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 7.07.2008 | 19:29
Ohne auf die konkrete Kampagne einzugehen.

Eine andere Lösung von mir:
Die SCs haben sich entschieden die Sache an die örtliche Stadtwache heranzutragen. DOCH AUF DEM WEG DAHIN passiert etwas! Entweder laufen sie einem Teil des Komplotts über den Weg, und müsssen JETZT ODER NIE eingreifen und werden in den Strudel der Ereignisse gezogen bis sie soweit drin stecken, dass es jetzt auch nicht mehr zu Stadtwache geht.
Oder etwas völlig anderes passiert, was die Spieler auf andere Gedanken bringt: Sie bekommen neue Informationen, eine schwarze Katze läuft von links über die Straße, ein Mini-Abenteuer beginnt, weil einem Charakter der Geldbeutel geklaut wird...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Pyromancer am 7.07.2008 | 20:35
Wir benutzen als Regelwerk DSA4 und verwenden als Setting eine Mischung aus Aventurien und der Warhammer Welt, da wir die  "Enemy Within" Kampagne spielen.

Na ja, Warhammer:
-Wer glaubt denn den SCs, wenn die irgend etwas von einem Schwarzmagier faseln?
-Die Stadtwache ist für die Stadt zuständig, nicht für das Land außerhalb. Und der Graf, der für das Land zuständig ist, hat besseres zu tun, als sich um irgendwelche Gerüchte über Schwarzmagier zu kümmern.
-A propos Schwarzmagier: Über Schwarzmagier zu reden ist schon verdächtig. Ein Hexenjäger wird den SCs vielleicht glauben... nachdem er sie gefoltert, verstümmelt und als Mitwisser (ha!) auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat.

;)
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Funktionalist am 7.07.2008 | 20:53

-A propos Schwarzmagier: Über Schwarzmagier zu reden ist schon verdächtig. Ein Hexenjäger wird den SCs vielleicht glauben... nachdem er sie gefoltert, verstümmelt und als Mitwisser (ha!) auf dem Scheiterhaufen verbrannt hat.

 

man sollte die Spieler auch nicht allzu krass demotivieren...nachher schlagen sie sich noch auf die Seite des Schwarzmagiers. Einfach um zu protestieren, denn der normale Bürger kann sie ja nicht verpfeifen.  :o
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Elwin am 7.07.2008 | 21:44
Ich finde, dass Cassiopeia eine sehr elegante Lösung praktiziert:

Zitat
Das Dilemma haben wir in der Gruppe* schonmal besprochen. Seitdem handhaben wir es so, dass wir eine Mischung aus den Lösungen 2 (blockieren) und 1 (outgame Einverständnis dies NICHT zu tun) verwenden. Das heisst effektiv, dass ich im Spiel schlicht darauf hinweise, dass dies sicher ingame vernünftig sei, aber es dem Spiel nicht förderlich ist. In der Regel füge dann ingame noch eine Blockade hinzu um es innerweltlich zu begründen.

Dieser Hinweis ist in meinen Augen eine elegante Methode, denn auf diese Weise kann der SL je nach Situation entscheiden, ob das Zuhilferufen einer Ordnungsmacht Spielmöglichkeiten eröffnet oder zerstört. Es muss ja nicht immer so weit kommen, dass die Spielercharaktere damit das Heft aus der Hand geben, sie könnten ja auch z.B. die Stadtwache zur Hilfe holen, um beispielsweise alle Mitglieder einer Bande einzufangen. Die SCs stürmen den Unterschlupf und die Stadtwache wartet draußen, um die Flüchtenden einzufangen. Oder wer wollte nicht mal mit einem Banner Bogenschützen dem fiesen Orkschamanen und seinen Marodeuren gegenüberstehen?

Deswegen finde ich den Hinweis so gut. Dann können die Spieler auf der Meta-Ebene entscheiden, ob es ihnen wichtig ist, Hilfe zu rufen oder ob sie sich damit arrangieren, selbst weiterzumachen. Und es ermöglicht dem SL, kritische Situationen vorher anzuzeigen, aber bei unkritischen Situationen einfach weiterzuspielen.

Gruß
Chris
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Pyromancer am 7.07.2008 | 21:47
man sollte die Spieler auch nicht allzu krass demotivieren...nachher schlagen sie sich noch auf die Seite des Schwarzmagiers. Einfach um zu protestieren, denn der normale Bürger kann sie ja nicht verpfeifen.  :o

Es ist Warhammer.
Und der rechtschaffene, stadtbekannte Bürger - wichtiges, tragendes Mitglied der Gesellschaft - hat es immer leichter als das rumstreundernde, ortsfremde, sich überall einmischende und sich unbeliebt machende SC-Pack.
Für ersteren legen vielleicht einige andere angesehene Bürger ihre Hand ins Feuer (durchaus wortwörtlich gemeint); für den Durchschnitts-SC eher nicht.
Es ist Warhammer.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Cassiopeia am 8.07.2008 | 01:12
Zitat
Was würde denn so grob nach gesundem Menschenverstand passieren, wenn die Charaktere sich an die Obrigkeit wenden?
Die Obrigkeit würde sich das ganze anhören und dem Ganzen mit mäßigen Elan nachgehen. Aber sie würde sicher nicht auf die Idee kommen, das ganze mit herumstreunenden SCs zusammen anzugehen (am Ende noch eine gemeinsame Kommandoaktion).


Zitat
Deswegen finde ich den Hinweis so gut. Dann können die Spieler auf der Meta-Ebene entscheiden, ob es ihnen wichtig ist, Hilfe zu rufen oder ob sie sich damit arrangieren, selbst weiterzumachen.
De facto bleibt ihnen dabei kaum eine Entscheidung. Sie können entweder aktiv das Spiel sabotieren oder das ganze eben selber machen. Da wählt niemand das erstere.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 8.07.2008 | 10:11
Naja, um das Problem mittelfristig zu umgehen und nicht nur kurzfristig, wie das hier jetzt schon mehrfach Lösungen vorgeschlagen hat:

Mach die Spieler eben doch kriminell. Nicht zwangsweise so wie das A-Team, aber eben so, dass wenn sie zur Wache gehen, sie erstmal ein Knöllchen+Zinsen zahlen müssen und sie dann wieder rausschmeißt, so dass sie ihr Anliegen nicht durchkriegen.

p.s.: Der Thread hat mir persönlich übrigens schon ne menge gebracht. ^^ Auch wenn Cassiopeia viel engere Vorgaben hat.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Ein am 8.07.2008 | 11:06
Zitat
Mach die Spieler eben doch kriminell.
Ja, das kann man machen, aber wo liegt da der Vorteil gegenüber einer simplen offenen Erläuterung, dass man das als SL nicht so will?
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 8.07.2008 | 11:13
Cassiopeia hat doch ausdrücklich "andere" Lösungen verlangt, als die, die bisher gegeben wurden.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Funktionalist am 8.07.2008 | 11:16
Die Wache unternimmt etwas und wird niedergemetzelt...es entsteht Panik und die verängstigten Dorfbewohner fliehen, lassen alles liegen und die Scs strehen da.
dann kommen die Schwarzmagier mit ihren Chaosglocken...

Wenn die SCs mitfliehen, wird schnell neuer Verdacht geäußert und der Ruf der Scs könnte sich gefährlich verschlechtern.
Bleiben sie und kämpfen könnten sie die ganze Stadt ausrauben...(alles Wertvolle sollte dann mit Familienwappen an prominenter Stelle gekennzeichnet sein.)
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Lord Verminaard am 8.07.2008 | 12:11
Stimme Chris zu, dass das unter den gegebenen Umständen wahrscheinlich die eleganteste Lösung ist. Eine drehbuchmäßig durchgescriptete Kampagne hat nunmal solche Railroading-Autsch-Momente; ohne Railroading geht's auch, aber dann muss man das von Grund auf anders angehen. Das erinnert mich an einen schönen älteren Thread... hier. (http://tanelorn.net/index.php/topic,36996.0.html)
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Arkam am 8.07.2008 | 12:47
Hallo zusammen,

mit DSA sozialisierten Spielern sollte man vielleicht auch Mal abklären das man etwas tun darf und das auch positive Konsequenzen hat.
Denn es gibt eine Reihe von Abenteuiern in denen die Spielercharaktere eher den mächtigen NPCs im Weg stehen. Da kommt man dann schon Mal auf die Idee sich direkt an den Zuständigen zu wenden.
zudem gibt es eine Reihe von Abenteuern bei denen das eigene Handeln keine oder gar negative Konsequenzen hat. Im einfachsten Falle hat man Recourcen aufgewendet um ein Ereigniss zu verhindern und dann läuft das Ereigniss gescriptet ab.

Da läuft gerade die Enemy within Kampagne doch anders ab. Ok die Charaktere beginnen unerfahren aber die Aufgaben laufen ganz selten gescriptet ab und die Spielercharaktere werden schon recht bald ziemlich mächtig.

Gruß Jochen
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Feuersänger am 8.07.2008 | 13:39
Achja, das mit dem DSA-Hintergrund hatte ich ganz übersehen. War schon drauf und dran zu schreiben, dass die sog. "Helden" in DSA4 ja nix aushalten und deswegen vielleicht eher... vorsichtig an Auseinandersetzungen herangehen, aber da ich keinen Vergleich zum WHFRPG habe und auch das WH-Setting nicht wirklich kenne, habe ich das mal gelassen.
Aber Arkam hat da womöglich einen wichtigen Punkt angesprochen: wenn die Spieler zuvor viele DSA-Kaufabenteuer oder "typische" DSA-Kampagnen gespielt haben, werden sie es evtl. einfach gewöhnt sein, selber nichts Wichtiges machen zu dürfen und nur als Zaungäste die großartigen Meisterpersonen bei ihren legendären Taten zu bewundern. So manches DSA-Abenteuer befasst sich ja über einen erstaunlichen Anteil des Gesamtumfangs damit, wie man die Spieler daran hindert, etwas zu bewirken.
Insofern sind sie vielleicht nicht nur DSA-sozialisiert, sondern eher konditioniert.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Timo am 8.07.2008 | 14:06
Immerhin wurde der eine Vorschlag, den ich als erstes erwartet habe nun doch noch gepostet(Zeitdruck, das Ritual/Opferung/etc. findet jetzt statt und es ist keine Zeit Hilfe zu holen).

Ansonsten wäre es denn so schlimm, wenn die Charaktere Hilfe holen?
Gerade wenn alle der Meinung sind, dass es das richtige ist und es die logischste Möglichkeit ist sollte man es doch auch so machen.

Kann man doch locker auch Plot draus drehen, entsetzen der Benachrichtigten über die Anwesenheit von bösen Schwarzmagiern, zusammentrommeln hilfsbereiter Bürger mit Unterstützung der Spielercharaktere(Schmied Carsten hilft sofort, die frischvermählte fähige Dorfschwertmeisterin muss erstmal überzeugt werden sich in Gefahr zu begeben, etc. pp.), die Bürger von einem sinnvollen Vorgehen überzeugen(es sollte für Charaktere offensichtlich sein, dass die bei Mobangrifftaktik niedergemacht werden zB), die Bürger als Ablenkung für den Angriff der Charaktere auf den Oberbösewicht nutzen(im Hintergrund läuft die "Schlacht", Charaktere kümmern sich um den Schwarzmagier).

Jedenfalls denke ich, kann man die Idee des Hilfeholens auch gut als Anreiz für weiteren Plot nutzen, statt es generell zu unterdrücken und wenn man es so macht, hat man auch gleich ein paar dramatische Szenen parat(Ehemann der Schwertmeisterin stürzt sich in einen Zauberblitz der ihr galt um sie zu retten), neue NSC die nicht nur 08/15 sind sondern auch Wesenszüge haben(der Schmied ist ein Feigling und stand im Kampf eigentlich nur schlotternd rum...).

Wenn die Charaktere dann noch im Kampf glänzen und die Todesrat der Stadtwachen/Dorfbewohner verringern, haben sie auch gleich einen besseren Ruf, bekommen Sachen günstiger, wurden vorher geschasst und jetzt mit Respekt behandelt und außerdem sind sie als Schwarzmagierbezwingertm bekannt und erhalten weitere Bitten um Hilfe aus anderen Regionen...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Pyromancer am 8.07.2008 | 14:13
Kann man doch locker auch Plot draus drehen, entsetzen der Benachrichtigten über die Anwesenheit von bösen Schwarzmagiern, zusammentrommeln hilfsbereiter Bürger mit Unterstützung der Spielercharaktere(Schmied Carsten hilft sofort, die frischvermählte fähige Dorfschwertmeisterin muss erstmal überzeugt werden sich in Gefahr zu begeben, etc. pp.),

Ich sag nur "12 Uhr mittags".
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Funktionalist am 8.07.2008 | 14:55
*silberdollar in den Pott schmeiß*
;D

Wenn die Chars es offen regeln wollen, dann kann man ruhig was Großes draus machen!
Und in einem düsteren Setting können ruhig die Dorfbewohner wie Mooks fallen. wenn genug übrig bleiben gibt es eine Feier, ansonsten nur Trauer und Leid...
Das ist schön dystopisch.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Robert am 8.07.2008 | 18:26
Unterscheiden sich Rollenspielabenteuer in Warhammer so massiv von den Romanen, die ich kenne?
Oder sind die Romanfiguren einfach "hochstufig"?

@ Topic:
Das Problem mit der Motivation der Charaktere taucht bei mir immer mal wieder auf.
Der Hinweis an die Spieler, ihre Charaktere sollen sich gefälligst wie Helden verhalten, oder es gibt heute kein Abenteuer reicht normalerweise aus.
Wenn mir das bei Kaufabenteuern passiert, ist es ärgerlich(hat immerhin Geld gekostet) und bedeutet, das ich mir besser das ganze Abenteuer vorknöpfe und umarbeite.
Meistens kooperieren die Spieler für einen Abend, wenn man sie beim nächsten Abenteuer mit interessanten Plothooks entschädigt :-\

Zufrieden stellt mich das nicht, aber ich bin ganz schlecht, was Improvisierte Abenteuer angeht und immer ein selbstgeschriebenes Reserve-AB dabeihaben bedeutet auch, das ich mir das Geld sparen und meine Abenteuer gleich selbst schreiben könnte >:(
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: reinecke am 8.07.2008 | 18:32
Der Hinweis an die Spieler, ihre Charaktere sollen sich gefälligst wie Helden verhalten, oder es gibt heute kein Abenteuer reicht normalerweise aus.
Klingt so a bisl nach DSA: "Und wenn ihre Spieler(charaktere) keine Lust auf diesen Krimi haben, gibt es heute halt kein Abenteuer."
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Feuersänger am 8.07.2008 | 19:42
Das hat nichts mit DSA zu tun. Wenn ich als SL etwas vorbereite, und die Spieler verweigern, haben die Spieler meine Zeit verschwendet. Ich bin nicht der Pausenclown.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Robert am 8.07.2008 | 21:33
Das hat nichts mit DSA zu tun. Wenn ich als SL etwas vorbereite, und die Spieler verweigern, haben die Spieler meine Zeit verschwendet. Ich bin nicht der Pausenclown.

Word!

Gespielt wird, was der SL leiten möchte, sollte das den Herrschaften nicht passen:
Weitermachen nach Plot?
Möchte jemand anders heute leiten?
Für heute gut sein lassen?

@ Reinecke:
Ich höre mir gerne an, was die Spieler statt meinem Abenteuer wollen und versuche ihnen entgegen zu kommen.
Dafür brauche ich Zeit, ich bin wie gesagt nicht gut im Improvisieren eines kompletten Abenteuers mit Plot und glaubwürdigen NSC.

Ich sollte dazu sagen, das mir solche Fälle eigentlich nur mit Kauf-/Downloadabenteuern passieren.
Selbst mache ich i.d.R. keine einzelnen Abenteuer, sondern eine Sandbox mit mehreren Anknüpfpunkten.
Sobald die Spieler einen davon verfolgen, arbeite ich ihn weiter aus.
Aber das setzt halt voraus, das ich die Zeit hatte, mir Material für mehrere Abenteuer vorzubereiten und das die Spieler etwas finden, das ihnen gefällt.
Sonst sitzt man mit 5 potentiellen Plots genauso da, wie mit einem einzigen: Siehe oben, die 3 Fragen...
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Timo am 8.07.2008 | 22:06
@Feuersänger & Robert
Vielleicht solltet ihr in dem Fall evtl. mit euren Spielern kommunizieren, denn die sind auch nicht eure Hampelmänner  :D
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 9.07.2008 | 08:04
@CA:
Das ganze gilt auch für die Spieler, aber die kriegen das Maul ja meist nie auf.

Ich setz mich jedenfalls nicht mehr hin, blättere stundenlang in Quellenbüchern, mach mir Notizen und eben alles was dazu gehört und muß mir dann sagen lassen: "Och ne, daß mögen wir nicht."

Allerdings klären wir vor einer Kampagne auch das was, wie , wo, warum, ab.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Maarzan am 9.07.2008 | 12:41
Wenn der Spielleiter entsprechende Infos/Vorgaben vor dem Spiel, d.h. typischerweise der Charaktererschaffung gemacht hat, ist es denke ich ebenso Teil der "Regeln" sich daran auch zu halten und die vorgelegten Optionen entsprechend gutwillig zu prüfen, genauso wie man es umgekehrt mit seinen Beiträgen selbst erwarten würde.

Wenn das Kommunizieren dieser Vorgaben aber unterbleibt, bzw. (ich vermute bei manchen Leuten sogar vorsätzlich) falsch oder schwammig geschieht behalte ich mir eben nach dem zu spielen, was ich als Charakter gebaut habe oder im Extrem zu gehen.
Titel: Re: Wenn SCs Hilfe holen
Beitrag von: Robert am 9.07.2008 | 16:42
Ich wiederhole mich nur ungern:
Aktive Abenteuersabotage ist mir bisher nur auf Conventions und bei schlecht geschriebenen Kaufabenteuern(DSA ist hier Spitzenreiter) vorgekommen.

- Auf Cons ist mir reichlich egal, wenn die Runde platzt(ich bin schließlich auch zum Spaß haben dort!)
- Mit Freunden und Bekannten wird entweder ignoriert und weitergespielt, oder man kippt das Kaufabenteuer in die Tonne und fängt was anderes an