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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Pyromancer am 9.02.2009 | 21:41
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1. Weltkrieg, 1917, Westfront. Der Charakter hat alle Schrecken des Krieges, Grabenkämpfe, Gasangriffe, tagelangen Artilleriebeschuß, verreckende Kameraden etc. gesehen. Dann:
[...]
Dort stieß ich beim Abgehen meiner Posten auf den Vizefeldwebel Hackmann und einige Leute der siebenten Kompanie; sie standen im Begriff, auf Patrouille zu gehen. Obwohl ich eigentlich meine Feldwache nicht verlassen durfte, schloss ich mich ihnen als Schlachtenbummler an.
[...]
Wir umschlichen mehrere schanzende Abteilungen, die leider durch dichte Hindernisse von uns getrennt waren. Nachdem der Vorschlag des etwas absonderlichen Feldwebels, sich als Überläufer auszugeben und so lange zu verhandeln, bis wir den ersten feindlichen Posten umgangen hätten, in einer kurzen Beratung verworfen war, pirschten wir uns zur Feldwache zurück.
[...]
:bang:
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O_o
Zitat von wo?
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Ernst Jünger, In Stahlgewittern
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Ernst Jünger, In Stahlgewittern
In Stahlgewittern ist das erste und populärste Buch Ernst Jüngers. Es beschreibt Jüngers Erlebnisse an der deutschen Westfront im Ersten Weltkrieg von Januar 1915 bis August 1918.
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Ja, und?
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Um es in den Worten eines DSDS-Bewerbers zu bringen:
Ohne Spass kein Fun!
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Ja, und?
Öhm, nichts weiter, wollte das von dir Geschrieben nur ein wenig weiter ausführen.
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Ach so ;)
Ich dachte, daß die Google- und/oder Wiki-Skills der User dafür ausreichen ;)
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Solche Aktionen im Rollenspiel sind ja schon schlimm genug. Aber wenn intelligente, gebildete Menschen, die es besser wissen müssten, sowas im echten Leben abziehen, das tut mir fast schon körperlich weh.
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Sich als Feind und/oder Überläufer auszugeben ist eigentlich etwas recht normales, auch wenn man damit riskiert sich die Vorteile einer Kriegsgefangeschaft entgehen zu lassen.
Hirnrissige Idee : Winterfeldzug durch Russland ohne Ausreichend Winterbekleidung und Ausrüstung. ;)
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Hirnrissige Idee : Winterfeldzug durch Russland ohne Ausreichend Winterbekleidung und Ausrüstung. ;)
Hirnrissige Ideen im großen Maßstab nennt man Politik; das ist normal. Und hat mit Rollenspiel wenig zu tun.
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Hirnrissige Idee : Winterfeldzug durch Russland ohne Ausreichend Winterbekleidung und Ausrüstung.
Der Nachschub kommt. Ganz sicher. Er muss jede Minute auftauchen... Außerdem: immer drauf, wer flieht, bettelt nur um mehr Schläge!
Im Rollenspiel gehen nicht wenige genauso vor, passt also ;)
Zum ersten Post: Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht war es auch einfach nur der Wunsch nach Abwechselung vom Grabenpatroullieren, wer weiß. Ist das Buch eigentlich lesenswert, so nebenbei?
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Ich verstehe auch nicht was ihr habt. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob das hirnrissig ist, oder ihr einfach die Situation falsch bewertet.
Machen Rollenspieler ja gerne. ;)
Aber wo wir grade dabei sind über den Vergleich von RPG und dem echten Leben zu reden: Link (http://www.cracked.com/article_17019_5-real-life-soldiers-who-make-rambo-look-like-pussy.html)
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Zum ersten Post: Was soll man dazu noch sagen? Vielleicht war es auch einfach nur der Wunsch nach Abwechselung vom Grabenpatroullieren, wer weiß.
Jünger ist zu dem Zeitpunkt schon eine Weile Offizier und hat den Grabenabschnitt gerade eben übernommen.
Ist das Buch eigentlich lesenswert, so nebenbei?
Wer sich für das Alltagsleben an der Westfront durch die Brille eines verklärt-romantischen Kriegsbegeisterten interessiert, der kann bedenkenlos zugreifen.
Wir hatten damals im Geschichtsunterricht seltsamerweise nur die Ostfront durchgenommen.
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Solche Aktionen im Rollenspiel sind ja schon schlimm genug. Aber wenn intelligente, gebildete Menschen, die es besser wissen müssten, sowas im echten Leben abziehen, das tut mir fast schon körperlich weh.
mit falschen überläufern hat schon hannibal die römer gefoppt. es gab/gibt eben auch leute, die potentielle überläufer eben nicht sofort massakrieren. und verklärt romantisch ist "in stahlgewittern" nun sicher nicht.
verstehe nicht, was dieser thread soll?!?
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verstehe nicht, was dieser thread soll?!?
Na ja, das ist eben eine typische SC-Aktion.
Als erfahrener Offizier ohne Grund den Posten verlassen, sich völlig unmotiviert mit einer Patrouille in Lebensgefahr begeben, in Hörweite des Feindes die weitere vorgehensweise beraten, einen offensichtlich hirnrissigen Plan verwerfen und wieder zurückschleichen.
Wenn sowas im Rollenspiel vorkommt (und da kommt es vor), da hätte ich mir früher gedacht: Unrealistisch, hirnrissig, Vollidiotenspieler, im echten Leben würde das kein Mensch machen, ...
Offensichtlich habe ich mich getäuscht, und hochintelligente, gebildete Menschen tun so etwas. Im echten Leben! Und das wollte ich der Welt mitteilen.
Und was mich auch interessiert: Was habt ihr an unglaublich hirnrissigen Aktionen erlebt - sei es im Rollenspiel oder im RL?
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an hirnrissigen aktionen? im echten leben und im rollenspiel?
hmja... für eine solche schilderung reicht der platz im internet wohl nicht aus.
aber meiner leidvollen erfahrung nach machen gerade intelligente menschen im rollenspiel unbegreiflicherweise viel mehr schwachsinn als im echten leben. ich frage mich dann immer, was sie reiten mag, und gab schon vor langem auf, dieses rätsel lösen zu wollen.
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Es ist wirklich eine interessante Frage ob solche bekloppten Aktionen im Rollenspiel viel häufiger sind als im echten Leben. Ich glaube sie sind im Rollenspiel immer noch häufiger, weil man hier meist dazu gezwungen oder zumindest sehr animiert ist unkonventionell zu denken und kreativ zu werden. Ich vermute überall wo das im echten Leben auch der Fall ist, wird es auch vermehrt zu absurden Handlungen kommen. Krieg ist eine solche Extremsituation, weswegen das Beispiel wohl nicht ganz zufällig aus dem Bereich stammt. Allgemein werden extreme Wettbewerbssituationen prädestiniert für so was sein.
Wo kein hoher Druck vorhanden ist außergewöhnlich kreativ zu werden geht man wahrscheinlich lieber auf Nummer sicher, und so läuft alles eher wie erwartet.
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hm, dann bin ich froh, daß all das bekloppte, das ich schon als sl ertragen mußte, seine "kreativität" nicht auf das echte leben erweitern konnte. und ich hoffe sehr, daß ich auf solche kreativen in extremsituationen nicht angewiesen bin.
::) :-[ :-X
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Es ist wirklich eine interessante Frage ob solche bekloppten Aktionen im Rollenspiel viel häufiger sind als im echten Leben. Ich glaube sie sind im Rollenspiel immer noch häufiger, weil man hier meist dazu gezwungen oder zumindest sehr animiert ist unkonventionell zu denken und kreativ zu werden. Ich vermute überall wo das im echten Leben auch der Fall ist, wird es auch vermehrt zu absurden Handlungen kommen. Krieg ist eine solche Extremsituation, weswegen das Beispiel wohl nicht ganz zufällig aus dem Bereich stammt. Allgemein werden extreme Wettbewerbssituationen prädestiniert für so was sein.
Wo kein hoher Druck vorhanden ist außergewöhnlich kreativ zu werden geht man wahrscheinlich lieber auf Nummer sicher, und so läuft alles eher wie erwartet.
Glaube das es durchaus auch ein Faktor sein kann was die Leute sich wirklich gerade vorstellen, den den perfekten gemeinsamen Vorstellungsraum erreicht man eigentlich nie, gesunder Menschenverstand und plausibiltäten werden von verschiedenen Leuten unterschiedlich aufgefaßt (und wenn man dann noch im unklaren ist was für Genre Erwartungen bei den Mitspielern herrschen) kommen Entscheidungen vor, die nicht jeder nachvollziehen kann...