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Pen & Paper - Spielsysteme => Savage Worlds => Savage Worlds Settings => Thema gestartet von: Malachit am 28.04.2009 | 10:22

Titel: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Malachit am 28.04.2009 | 10:22
Hallo liebe Tanelorns,

ich bin jetzt erst seit kurzer Zeit bei Euch im Forum dabei und habe mir auch einige sehr interessante Themen angeschaut. Gerade Savage Worlds fasziniert mich in letzter Zeit, aber auch Cthulhu fesselt nach wie vor.

Daher finde ich es toll, dass Realms of Cthulhu erscheinen soll, leider zwar bestimmt nur auf englisch, ist für mich aber auch in Ordnung. RoC verbindet beide Elemente, die ich sehr mag, hoffentlich gut miteinander  ;).

Was haltet ihr davon, bzw. wie seht ihr dem Erscheinen von Realms of Cthulhu entgegen?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Tantalos am 28.04.2009 | 13:26
Ich hab da ehrlich gesagt noch nichts von gehört, aber grundsätzlich teile ich da deine Meinung: beide Elemente sind interessant und eine Kompination wäre sicherlich sehr schmackhaft  :D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Heretic am 28.04.2009 | 13:34
Hallo liebe Tanelorns,

ich bin jetzt erst seit kurzer Zeit bei Euch im Forum dabei und habe mir auch einige sehr interessante Themen angeschaut. Gerade Savage Worlds fasziniert mich in letzter Zeit, aber auch Cthulhu fesselt nach wie vor.

Daher finde ich es toll, dass Realms of Cthulhu erscheinen soll, leider zwar bestimmt nur auf englisch, ist für mich aber auch in Ordnung. RoC verbindet beide Elemente, die ich sehr mag, hoffentlich gut miteinander  ;).

Was haltet ihr davon, bzw. wie seht ihr dem Erscheinen von Realms of Cthulhu entgegen?
Ich freu mich tierisch drauf, da mich das alte CoC etwas, nunja... "enttäuscht" hat.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 13:39
Ich hab da ehrlich gesagt noch nichts von gehört,
Das wurde aber sehr prominent als Lizenz-Produkt angekündigt.

(http://www.cthulhu.de/wp-content/uploads/roc.jpg)

Realms of Cthulhu (http://realityblurs.com/wordpress/?page_id=911)

Realms of Cthulhu - Update (http://realityblurs.com/wordpress/?p=44)

Realms of Cthulhu and you (http://realityblurs.com/wordpress/?p=1063)

"Realms of Cthulhu"-Unterforum im "Reality Blurs"-Forum (http://realityblurs.com/forum/viewforum.php?f=9&sid=dc12a5ad3155ff803442f9bc470e037d)

"The Game's the Thing"-Podcast mit Sean Preston von Reality Blurs (u.a. zu Realms of Cthulhu) (http://www.thegamesthething.com/index.php?post_id=413784)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Tantalos am 28.04.2009 | 13:45
Das wurde aber sehr prominent als Lizenz-Produkt angekündigt.

Ich hab mir auf der RPC zwar das Explorers Handbook geholt, aber nach dicken PRodukten hab ich mich noch nicht umgesehen.  ;)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 13:50
Ich hab mir auf der RPC zwar das Explorers Handbook geholt,
Meinst Du die "Gentlemen's Edition", also das deutsche Grundregelwerk im Hardcover-Einband, oder die Explorers Edition, das englische Grundregelwerk im Softcover-Einband?

Ich schrieb ja auch "angekündigt". - Fertig ist RoC noch nicht. Sobald es erscheint, dürfte es kaum mehr zu übersehen oder zu überhören sein.

Let's RoC!
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Prisma am 28.04.2009 | 14:32
Was haltet ihr davon, bzw. wie seht ihr dem Erscheinen von Realms of Cthulhu entgegen?
Ich muss zugeben, dass ich dem äußerst skeptisch gegenüberstehe. Denn derzeit glaube ich nicht, dass Savage Worlds das will, was Cthulhu will und umgekehrt. Ich befürchte dass man unbedingt Cthulhu mit Savage Worlds spielen will, es aber unterm Strich ziemlich uncthulhoid wird, wenn die SC gegen "Cthulhu" gangen, den +4 Bonus kriegen und so shaken.  ::)
Ich bin zwar kein Anhänger der Spielart "Ihr könnt eh nicht gewinnen." , die man typischerweise deutschem Cthulhu-Rollenspiel zuspricht, aber ich denke Savage Worlds & Cthulhu ist nicht "Cthulhu", im Sinne des Cthulhumythos sondern "Indiana-Jones-meets-Cthulhu-and-kicks-his-ass".
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Malachit am 28.04.2009 | 14:45
Ich glaube, dass es immer darauf ankommt, was man als Gruppe daraus macht und wie gut der SL die Stimmung vermitteln kann.

Ich fänd es allein schon spannend zu sehen, wie die "neue" Spielart von Realms of Cthulhu die Wahrnehmung des Mythos und der unterschiedlichen Denk- und Spielweisen revolutioniert, möglicherweise bereichert.

Obwohl ich allein vom Gefühl her nicht glaube, dass es der cthuloiden Stimmung abträglich wäre *.

*Edit: , wenn frischer Wind in die "wahre Spielweise" von Cthulhu gebracht wird.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Boba Fett am 28.04.2009 | 14:54
Ich muss zugeben, dass ich dem äußerst skeptisch gegenüberstehe.

Ich muss gestehen, dass ich dem eher sehr interessiert gegenüberstehe, gerade weil das Setting durchaus konträr zur SW F!F!F! Politik steht. Da kann SW beweisen, dass es mehr kann.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: MarCazm am 28.04.2009 | 15:26
Ich denke schon, dass man das mit SW gut umsetzen kann. Es gibt genug Mechaniken um die richtige Atmosphäre dafür hinzukriegen. Wer das Horror Toolkit kennt weiß wovon ich rede. ;D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Sequenzer am 28.04.2009 | 16:20
Ich seh aber keinen guten grund warum man SW als System für CoC zu nehmen. Das eigentlich CoC System transportiert soviel vom den Spiel rüber. Das jedes universal System abstinkt ^^
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 28.04.2009 | 16:26
Ich freue mich ebenso darauf. Dadurch daß RoC ja angeblich 3 unterschiedliche Spielweisen anbietet (eine davon gritty, eine normal und eine pulpig) wird für jeden was dabei sein.

Ich bin ein CoC Freund (hauptsächlich das Material von Pegasus) und habe auch überhaupt nichts gegen das ursprüngliche CoC Regelsystem (eine BRP Variante). Ich finds recht gut geeignet für CoC und spiel es gerne. So bleibt der Mehrwert von RoC für mich in gewissem Rahmen.

Allerdings denke ich, daß hier durch die Verwendung von SW vollkommen neue Sichtweisen zum Mythos-Sujet gefunden werden können. (z.B. der Angriff des Militärs auf Innsmouth Ende der 30er Jahre  - mit U-booten! - könnte mit BRP nicht durchgespielt werden. Mit SW schon.)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: alexandro am 28.04.2009 | 16:27
Ich muss zugeben, dass ich dem äußerst skeptisch gegenüberstehe. Denn derzeit glaube ich nicht, dass Savage Worlds das will, was Cthulhu will und umgekehrt. Ich befürchte dass man unbedingt Cthulhu mit Savage Worlds spielen will, es aber unterm Strich ziemlich uncthulhoid wird, wenn die SC gegen "Cthulhu" gangen, den +4 Bonus kriegen und so shaken.  ::)
Cthulhu zu treffen ist kein Problem (vorausgesetzt man ist wegen verpatztem Mumm-Wurf nicht bereits handlungsunfähig  >;D), da muss man nicht mal die Überzahl-Regeln anwenden.

Das Problem ist, ob man genug Schaden macht, dass Cthulhu zumindest Angeschlagen wird (Wunden kann man wahrscheinlich ohnehin vergessen) - extrem unwahrscheinlich.

@Sequenzer: Das "Original"-System von CoC IST ein Universalsystem (Basic Roleplaying System).
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 28.04.2009 | 16:30
Cthulhu zu treffen ist kein Problem (vorausgesetzt man ist wegen verpatztem Mumm-Wurf nicht bereits handlungsunfähig  >;D), da muss man nicht mal die Überzahl-Regeln anwenden.

Das Problem ist, ob man genug Schaden macht, dass Cthulhu zumindest Angeschlagen wird (Wunden kann man wahrscheinlich ohnehin vergessen) - extrem unwahrscheinlich.

Wieso? der große Alte hat auch keine Extrawurst. 3 Wunden wie jeder andere am Spielplatz. :)

@Sequenzer: Das "Original"-System von CoC IST ein Universalsystem (Basic Roleplaying System).

So isses. Warst schneller als ich :) BRP war meines Wissens nach sogar das erste Universalsystem - der Vater und die Mutter aller späteren Universal-Systeme.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: 6 am 28.04.2009 | 16:34
Wieso? der große Alte hat auch keine Extrawurst. 3 Wunden wie jeder andere am Spielplatz. :)
Klar. Wird halt nur schwierig durch eine Robustheit von 1000000 durchzukommen. ;)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Pyromancer am 28.04.2009 | 16:34
Denn derzeit glaube ich nicht, dass Savage Worlds das will, was Cthulhu will und umgekehrt. Ich befürchte dass man unbedingt Cthulhu mit Savage Worlds spielen will, es aber unterm Strich ziemlich uncthulhoid wird, wenn die SC gegen "Cthulhu" gangen, den +4 Bonus kriegen und so shaken.  ::)

"Schatten über Innsmouth, Texas" war jahrelang mein Standard-Con-Abenteuer, und das wird mit Feng-Shui-Regeln gespielt. Da kommt zwar "nur" Dagon und nicht Cthulhu drin vor, macht aber trotzdem Spaß! Und ist cthuloid! Irgendwie.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Heretic am 28.04.2009 | 16:39
Wieso? der große Alte hat auch keine Extrawurst. 3 Wunden wie jeder andere am Spielplatz. :)

So isses. Warst schneller als ich :) BRP war meines Wissens nach sogar das erste Universalsystem - der Vater und die Mutter aller späteren Universal-Systeme.

Ich würde vermuten, dass Cthulhu Heavy Armor hat, und eine Toughness, die ÜBER dem eines Abrams liegt...
Und dann vermutlich noch immunity to called shots.
Ich bin verdammt gespannt, wie's wird, nachdem ich mit BRP und d20 nicht so spaßige Erfahrungen gemacht hab.
Und RoC braucht IMAO keine Sanitymechanik, sondern nur entsprechend "realistische" Fear-Werte.
 
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Sequenzer am 28.04.2009 | 17:09
@ Alexandor - ja das ist nichts neues ich spiel CoC nach der 1ed immernoch ;) aber ich find es generell unsinnig nur weil es grad einen SW Hibe gibt alles wieder auf ein Universal System umzustellen  ::)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Ludovico am 28.04.2009 | 17:20
Ich werde es mir weder ansehen noch in Erwägung ziehen zu kaufen. Das Original-CoC-System transportiert für mich genau das, was Cthulhu ausmacht. Der Schwerpunkt liegt auf dem sozialen und investigativen Bereich. Der Schwerpunkt bei SW liegt auf Kampf. Es wird ja auch teilweise promoted als sehr tabletoplastig (ich spiel es trotzdem). Kämpfe spielen für mich bei Cthulhu eine stark stark stark untergeordnete Rolle.

Ein weiterer Punkt ist der, daß ich Cthulhu erzähllastig leite, also Wert auf Ambiente und Stimmung lege und damit vollkommen wider dem von SW präferierten Spielstil agiere.

Ergo: Unattraktiv für mich
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Tele-Chinese am 28.04.2009 | 17:26
Super, endlich mal CoC mit Pulp!!! Das kann nur gut werden.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Sequenzer am 28.04.2009 | 17:27
@ Ludovico --- Amen!
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: alexandro am 28.04.2009 | 17:31
Zitat
Das Original-CoC-System transportiert für mich genau das, was Cthulhu ausmacht. Der Schwerpunkt liegt auf dem sozialen und investigativen Bereich.
Das ist wohl eher persönliche Präferenz.

Regeln, die soziale und investigatives Spiel FÖRDERN sucht man bei CoC/BRP nämlich vergeblich (wie auch: stammt ja schließlich vom Runequest-System ab, also Standard Dungeon-Crawl).

Also warum sollte das mit SW nicht gehen?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: MarCazm am 28.04.2009 | 17:33
Das jedes universal System abstinkt ^^

Wie gut das SW ein generisches und kein universales System ist. ::)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Ludovico am 28.04.2009 | 17:41
Das ist wohl eher persönliche Präferenz.

Definitiv und zu 100%! Steht da ja auch.

Cthulhu kann man im Endeffekt mit jedem System spielen, sei es das DH-System, Shadowrun, DSA, 7te See, FATE... Man wird immer die entsprechende Stimmung rüberbringen können, wenn der SL halbwegs fit ist und den investigativen und sozialen Bereich entsprechend darstellen können.

Aber all diese Spiele und Systeme sind für mich bereits eingefärbt. Es wird mir also die Stimmung dadurch getrübt, daß ich ein System nutze, dessen Präferenz pulpiger Kampf mit Tabletop-Darstellung ist und dies bislang dafür nutzte. Hinzu kommt, dass diverse und hervorragend recherchierte Quellenbücher erstmal konvertiert werden müssen für SW, habe also einen Mehraufwand.

Auf der anderen Seite habe ich aber welchen Mehrwert durch die Verwendung des SW-Systems, wenn ich doch lieber Cthulhu als Erzählspiel spiele? Ich könnte auch fragen: Wozu brauch ich RoC?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 17:47
aber ich find es generell unsinnig nur weil es grad einen SW Hibe gibt alles wieder auf ein Universal System umzustellen  ::)
Und was hältst Du dann von der Cthulhu-Lizenzausgabe "Trail of Cthulhu" für das Gumshoe-System (welches - wie übrigens auch Savage Worlds - KEIN Universalsystem ist, noch nicht einmal ein wirklich generisches System, sondern ein "Spezialsystem" für investigatives Rollenspiel)?

Und - bestimmt schon zehn oder mehr Jahre her - für Deadlands Classic gibt es ja sogar ein offizielles Cthulhu-Crossover: Die Dime-Novel "Adios, A-Mi-Go", wo harte Weirdwest-Leute sich mit den üblen Machenschaften der Mi-Go auseinandersetzen (und geschossen und gesprengt wird auch jede Menge).

Und das "Hexer von Salem"-Cthulhu-Rollenspiel ist ja nun auch eine WEITERE Adaption von Cthulhu-Stoffen für das BRP-UNIVERSAL-System.



Zur Stimmung: Es ist EGAL was für ein Regelsystem man verwendet. Stimmungsträger gibt es bei Savage Worlds zuhauf. Wenn ich mir allein die (zwar etwas teueren) cthulhoiden Pokerkartensets anschaue, die man so kaufen kann, dann stinken "Cthulhu-Würfel" allein schon in der Optik dagegen ab.

Und was Miniatureneinsatz anbetrifft: Ich spiele Call of Cthulhu seit 1982, damals mit der 1st Ed. Geleitet hatte ich es erst mit der 3rd Ed. ab 1986. Es gab schon damals in den Rollenspielläden jede Menge Cthulhu-Miniaturen. Diese waren ZUM BENUTZEN gedacht. Man spielt Cthulhu LÄNGER und VIEL WEITER VERBREITET unter Miniaturen-Einsatz, als ohne.

Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat, statt wie früher ein echtes Pulp-HORROR-Rollenspiel zu spielen. Lovecraft ist ein Pulp-Autor. Und ein Horror-Autor. Und wenn ICH das Gefühl von seinen in den Geschichten geschilderten Dingen am Spieltisch haben will, dann bekomme ich das leichter durch saubere Visualisierung. - Wie heißt es so schön: ZEIGEN, nicht drüber schwafeln!

(http://us.st12.yimg.com/us.st.yimg.com/I/usacomicbooks_2051_113123081)    (http://us.st12.yimg.com/us.st.yimg.com/I/usacomicbooks_2051_76141242)

(http://us.st12.yimg.com/us.st.yimg.com/I/usacomicbooks_2051_211064355)    (http://www.rafm.com/images/product/COCMPC/02912.jpg)   (http://www.rafm.com/images/product/COCMPC/02910.jpg)

(http://www.witchhunter.net/images/call_of_cthulhu/rafm/rafm_call_of_cthulhu_all_2_1.jpg)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Ludovico am 28.04.2009 | 17:54
Zitat
Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat, statt wie früher ein echtes Pulp-HORROR-Rollenspiel zu spielen.

Jo und erstes find ich gut und zweites nicht.

Inwiefern ist übrigens der Standpunkt relevant, daß Miniaturen schon seit 1982 für Cthulhu eingesetzt wurden, bzw. eingesetzt werden sollten?

Zitat
Lovecraft ist ein Pulp-Autor. Und ein Horror-Autor. Und wenn ICH das Gefühl von seinen in den Geschichten geschilderten Dingen am Spieltisch haben will, dann bekomme ich das leichter durch saubere Visualisierung. - Wie heißt es so schön: ZEIGEN, nicht drüber schwafeln!

Kann man darüber streiten. Für mich wirkten sämtliche Visualisierungen von Lovecrafts Monstern im besten Fall unbeeindruckend und im schlimmsten Fall eher unfreiwillig komisch. Wenn man dagegen einen SL hat, der es versteht, a la Lovecraft zu beschreiben, dann bekam ich das Gruseln.

Aber beide Spielweisen haben ihre Berechtigung, wobei mich langsam wirklich interessiert, was man davon hat, sich SW-Cthulhu zu holen unter Berücksichtigung der von mir genannten und so empfundenen negativen Aspekte.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 18:00
Unbeeindruckend?

Nimm das hier!

(http://www.wizkidsgames.com/images/horrorclix/ct1.jpg)

Zwei Meter 10 hoch, Gewicht 190 kg. - DAS macht STIMMUNG!


Dazu noch der zugehörige Beitrag aus Dem Anderen Forum:
Zitat von: Zornhau;544453
Oh, Gawd! Das achso künstlerisch-anspruchsvolle "Beschreiben durch Nichtbeschreiben" kann man, wenn es nach mir geht, gerne stecken lassen.

Nichts bringt die blanke Furcht der Spieler(!) so zum Vorschein, wie die brutalen, gnadenlosen Zahlen haarsträubend hoher Kampfwerte eines Großen Alten. Da kann man noch soviel on-the-fly-Poesie in die Beschreibung legen, aber wenn es bei Charakteren mit ca. 12 Hitpoints heißt: OK, der Gott macht 10W100 Schaden bei JEDEM Charakter im Umkreis, dann haben sie einen GUTEN GRUND zu jammern und ihre Charakterbögen in den Aktenvernichter zu stopfen!

Ich spiele viel mit Miniaturen im Rollenspiel. Wenn ich einem 1 Zoll hohen "Investigator" dieses Cthulhu-Monstrum an Figur auf die Battlemat packe, dann - genau dann! - merkt er, wie unbedeutend sein SC im harten, brutalen Universum der Alten Götter WIRKLICH ist.

Ich will ein häuserblockgroßes Monster gerne so "realistisch" wie möglich als Figur haben - und wenn ich für solch eine Figur mit dem Gabelstapler kommen müßte.

Mal im Ernst: die meisten "nebulösen" Beschreibungen könnten bei den Spielern genauso gut wie aus einem Hamilton-Soft-Porno imaginiert werden. Da hat man als Spielleiter KEINEN Einfluß darauf. Aber wenn ich für die GROßE Battlemat schon mal die Tischtennisplatte statt des normalen Tisches aufgebaut habe, wenn ich keinen Miniaturenkoffer, sondern einen Schrankkoffer dabei habe, dann brauche ich nicht mal was zu sagen, da ist den Spielern schon vor Beginn mulmig, zu welcher Art von Brei ihre Charaktere jetzt verarbeitet werden. (Vor allem, wenn ich den Aktenvernichteraufsatz auf den Papierkorb klemme... :D)

Das nenne ICH stimmungsvolles Horror-Rollenspiel (und den Riesen-Cthulhu-Kameraden will ich immer noch haben).

Cthulhu kalorienarm, koffeinfrei, mit gebremstem Schaum und voll recycle-fähig mag zwar typisch neue deutsche Jämmerlichkeit sein, aber WIRKLICH EINTAUCHEN kann der Mensch als visuell bestimmtes Wesen nur, wenn OPTISCHE Reize der Phantasie die Richtung weisen.

Nur aufgrund adjektivreichen Gelabers stellt sich bei mir jedenfalls nur das Große Gähnen ein, aber nicht eine FÜHLBARE, SICHTBARE, SPÜRBARE Vorstellung eines Großen Alten.

Daher: RoC&Roll!
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Ludovico am 28.04.2009 | 18:11
Unbeeindruckend?

Nimm das hier!

(http://www.blutschwerter.de/attachment.php?attachmentid=7526&d=1146728086)

Zwei Meter 10 hoch, Gewicht 190 kg. - DAS macht STIMMUNG!

Ich kann das Bild nicht sehen. Aber ja! Das Äußere der Figuren wirkt auf mich unbeeindruckend bis lächerlich. Es war auch für mich eher störend, dass die Figuren im CoC-Regelwerk abgebildet wurden.

Deinen Beitrag hab ich mir durchgelesen und kann dazu nur sagen, dass Deine Präferenz beim Spiel eine andere ist als meine. Gerade Cthulhu erlebe ich lieber als Lovecraft-Roman.

Zitat
Cthulhu kalorienarm, koffeinfrei, mit gebremstem Schaum und voll recycle-fähig mag zwar typisch neue deutsche Jämmerlichkeit sein, aber WIRKLICH EINTAUCHEN kann der Mensch als visuell bestimmtes Wesen nur, wenn OPTISCHE Reize der Phantasie die Richtung weisen.

Es gibt Menschen, die benötigen optische Reize. Es gibt Menschen, die reagieren stärke auf akustische Reize und manche Menschen benötigen eher was zwischen den Fingern. Ich habe genug Spieler und somit MENSCHEN erlebt, die nur WIRKLICH EINTAUCHEN konnten, wenn sie nicht die OPTISCHEN Reize einer Battlemap vor Augen hatte. Insbesondere Cthulhu und Battlemap ist für diverse Lovecraft-Anhänger und RPG-Fans aber zumindest für mich unvereinbar.

Zitat
Nur aufgrund adjektivreichen Gelabers stellt sich bei mir jedenfalls nur das Große Gähnen ein, aber nicht eine FÜHLBARE, SICHTBARE, SPÜRBARE Vorstellung eines Großen Alten.

Und bei mir kommt nur das große Schmunzeln, wenn Dagoth und co. sich auf der Battlemap beim Ringelpiez mit Anfassen tummeln.

Dir wird HOFFENTLICH nicht entgangen sein, dass es UNTERSCHIEDLICHE Spielpräferenzen gibt. Würde es Dir viel ausmachen, dies zu respektieren und diesen Respekt auch in Deine Argumentationsweise einfließen zu lassen? Ich störe mich insbesondere an den Verallgemeinerungen, die eine Diskussion mit Dir u.U. unangenehm machen. Hinzu kommt, dass es vielleicht interessant wäre, mich nicht als Gegner zu betrachten, der als Teufel komm raus, überzeugt oder zum Schweigen gebracht werden muss, sondern als jemanden, der lediglich versucht, Deinen Standpunkt zu verstehen und seinen Standpunkt selber zu vertreten.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 18:22
Ich kann das Bild nicht sehen.
Dem kann ich abhelfen:
(http://www.wizkidsgames.com/images/horrorclix/ct1.jpg)

Es gibt Menschen, die benötigen optische Reize. Es gibt Menschen, die reagieren stärke auf akustische Reize und manche Menschen benötigen eher was zwischen den Fingern.
Ja. Die letzteren beiden nennt man gemeinhin "blind" und die haben die Armbinde mit den drei schwarzen Punkten. Wer Augen hat zu sehen, der SEHE!

Dir wird HOFFENTLICH nicht entgangen sein, dass es UNTERSCHIEDLICHE Spielpräferenzen gibt. Würde es Dir viel ausmachen, dies zu respektieren und diesen Respekt auch in Deine Argumentationsweise einfließen zu lassen?
Kein Problem. Es gibt unterschiedliche Spielpräferenzen.

Dies ist das Unterforum für Leute, die Savage Worlds mögen. Diese Leute mögen zu 99,9999% GERNE mit Miniaturen spielen. Und diese Leute MÖGEN es, daß es demnächst Cthulhu auch für ihr Lieblingsregelwerk aufbereitet zu spielen gibt.

Ich komme doch auch nicht in ein D&D oder BRP Unterforum und versucht dort die neuen Produkte schlechtzureden. Warum meinen dann immer wieder "aufrechte Bürger" an neuen Savage Worlds Produkten herumnölen zu müssen, daß diese ja so böse seien, weil sie ihren "Spielstil" nicht unterstützen?

Niemand wird GEZWUNGEN ab Erscheinungstermin von RoC nur noch Cthulhu nach den SW-Regeln zu spielen! Wer lieber den alten BRP-Regeln sein Vertrauen schenkt, der muß doch nicht einmal zur Kenntnis nehmen, daß es mit Trail of Cthulhu und mit Realms of Cthulhu gleich ZWEI mit grundsätzlich anderer Art von Regelsystem ausgestattete Cthulhu-Rollenspiele gibt bzw. geben wird. - Als Cthulhu-Spieler weiß man doch, daß man besser nicht dort hinein schaut, wo man Sanity verlieren kann.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: MSch am 28.04.2009 | 18:39
Und was hältst Du dann von der Cthulhu-Lizenzausgabe "Trail of Cthulhu" für das Gumshoe-System (welches - wie übrigens auch Savage Worlds - KEIN Universalsystem ist, noch nicht einmal ein wirklich generisches System, sondern ein "Spezialsystem" für investigatives Rollenspiel)?

Und - bestimmt schon zehn oder mehr Jahre her - für Deadlands Classic gibt es ja sogar ein offizielles Cthulhu-Crossover: Die Dime-Novel "Adios, A-Mi-Go", wo harte Weirdwest-Leute sich mit den üblen Machenschaften der Mi-Go auseinandersetzen (und geschossen und gesprengt wird auch jede Menge).

Geschossen und Hunde losgehetzt wird auch im Original "Der Flüsterer im Dunklen" und in der klassischen, namensgebenden Kurzgeschichte wird Cthulhu mit einem Dampfer überfahren und so gebannt.

Zitat
Und das "Hexer von Salem"-Cthulhu-Rollenspiel ist ja nun auch eine WEITERE Adaption von Cthulhu-Stoffen für das BRP-UNIVERSAL-System.

Das ist jetzt nicht dein Ernst? Was hat das denn mit Cthulhu zu tun?

Zitat
Und was Miniatureneinsatz anbetrifft: Ich spiele Call of Cthulhu seit 1982, damals mit der 1st Ed. Geleitet hatte ich es erst mit der 3rd Ed. ab 1986. Es gab schon damals in den Rollenspielläden jede Menge Cthulhu-Miniaturen. Diese waren ZUM BENUTZEN gedacht. Man spielt Cthulhu LÄNGER und VIEL WEITER VERBREITET unter Miniaturen-Einsatz, als ohne.

Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat, statt wie früher ein echtes Pulp-HORROR-Rollenspiel zu spielen. Lovecraft ist ein Pulp-Autor. Und ein Horror-Autor. Und wenn ICH das Gefühl von seinen in den Geschichten geschilderten Dingen am Spieltisch haben will, dann bekomme ich das leichter durch saubere Visualisierung. - Wie heißt es so schön: ZEIGEN, nicht drüber schwafeln!
[snip, jede Menge, vor allem bunte und meist urkomische Bildchen]

Ich bin nun wirklich kein Freund doofer Laberei ..., aber _ich_ komme jedenfalls nicht in eine Lovecraftsche Stimmung, wenn ich ulkige Miniaturen sehe, egal wie gut die gemacht sind und mit welcher Mühe und Akribie die bemalt wurden.

Das ist für mich die Antithese von Lovecraft!

Nicht nur verlieren die Dinge ihren Schrecken, wie kann man denn nicht-euklidische Gräuel als Miniaturen überhaupt abbilden? Die sind dann höchstens eklig oder gruselig, aber das hat doch nix mit Lovecraft zu tun, die Unfaßbarkeit der Wesen ist es doch, die die Protagonisten so schockiert. Und die geht den Miniaturen doch völlig ab. Da ist doch der Gag weg. Das ist doch wie die Lovecraftchen Monster in dedizierte Pantheons stecken, nach Mächtigkeit sortieren, eine einheitliche Namensschreibung für Große Alte einführen und sie wohlmöglich noch nach Elementen einordnen ...

Investigatoren als Miniaturen: ja, Kultisten auch, einfache Monster evtl. auch noch, aber den Rest doch bitte nicht detailliert.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Ludovico am 28.04.2009 | 18:41
Dem kann ich abhelfen:
(http://www.wizkidsgames.com/images/horrorclix/ct1.jpg)

Nette Figur, wirkt aber nun mal nicht beeindruckend auf mich angesichts der Monster, die diverse Horrorfilme enthalten. Und aufgrund der von Dir genannten Größe ist es unpraktisch und wohl auch viel zu teuer. Es kann also nicht eingesetzt werden. Auf der anderen Seite ist die Darstellung eines Shoggoten ein Schleimball oder etwas vergleichbares. Törnt mich nicht an.

Zitat
Ja. Die letzteren beiden nennt man gemeinhin "blind" und die haben die Armbinde mit den drei schwarzen Punkten. Wer Augen hat zu sehen, der SEHE!

Ein interessanter Versuch mittels eines Witzes subjektiver Qualität.das Argument totzuschlagen, anstatt darauf einzugehen.
Zitat
Dies ist das Unterforum für Leute, die Savage Worlds mögen. Diese Leute mögen zu 99,9999% GERNE mit Miniaturen spielen. Und diese Leute MÖGEN es, daß es demnächst Cthulhu auch für ihr Lieblingsregelwerk aufbereitet zu spielen gibt.

Ich bin SW-Spieler. Und als SW-Spieler bin ich gefragt worden, was ich von dem Spiel halte. Es mag Dir erstaunlich vorkommen, aber es gibt wirklich Leute, die CoC und SW spielen. Scheinbar, wenn ich mir andere Kommentare wie von u.a. Sequenzer ansehe, bin ich nicht der einzige, dem es so geht. Wahrscheinlichkeit ist eine erstaunliche Sache, oder, wenn man bedenkt, wie viele dieser Leute Du hier triffst.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: alexandro am 28.04.2009 | 18:45
Aber all diese Spiele und Systeme sind für mich bereits eingefärbt. Es wird mir also die Stimmung dadurch getrübt, daß ich ein System nutze, dessen Präferenz schneller Kampf mit optinaler Tabletop-Darstellung ist
Inhaltliche Richtigstellungen deines Posts durch mich.

Da hast du es doch schon: SW hat ein SCHNELLES Kampfsystem. D.h. Kämpfe sind schnell abgehakt und man kann schnell wieder zum sozialen und investigativen Teil übergehen, wo man bei BRP leicht mal eine halbe bis dreiviertel Stunde mit Kämpfen vertrödelt (und komm mir jetzt nicht mit: "Selber Schuld, wenn ihr die Kämpfe nach Regeln auswürfelt")

Zitat
Hinzu kommt, dass diverse und hervorragend recherchierte Quellenbücher erstmal konvertiert werden müssen für SW, habe also einen Mehraufwand.
Die Wikipedia-Quellenbände... was muss man da konvertieren? Das sind doch hauptsächlich Hintergrundinformationen, welche dem Spiel "die richtige Würze"(TM) geben, aber keine regeltechnische Relevanz haben.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Prisma am 28.04.2009 | 18:47
Zitat von: Zornhau
Und - bestimmt schon zehn oder mehr Jahre her - für Deadlands Classic gibt es ja sogar ein offizielles Cthulhu-Crossover: Die Dime-Novel "Adios, A-Mi-Go", wo harte Weirdwest-Leute sich mit den üblen Machenschaften der Mi-Go auseinandersetzen (und geschossen und gesprengt wird auch jede Menge).
Das aber leider nur aus folgenden Bausteinen besteht (keine Angst, nicht zu viele Spoiler): Man nehme ein Dorf aus dem man „magisch” nicht fliehen kann. Darin ist nur wenig zu tun (wenn man nicht gleich in den „Keller” geht), nur um in der ersten Nacht von „Zombies” (gähn) angegriffen zu werden. Und schließlich erzählt einem der „Ich-weiß-alles-NSC”, dass man in den „Keller” gehen soll, um Orks, äh MiGo abzuknallen/wegzusprengen.
Alles was man für Adios, A-Mi-Go braucht, sind Schusswaffen und etwas Mumm. Im Prinzip ist das bloß ein Dungeon Crawl mit etwas Vorgeplänkel. :(

Zitat von: Zornhau
Auf Miniaturen zu verzichten kommt aus der Neuen Deutschen Schwafeligkeit, die das deutsche Cthulhu zu einem Laberkränzchen mit auf alt gemachten Papierschnipsel-Handout-Basteleien gemacht hat
Du übertreibst wieder einmal deutlich, vermutlich weil Du dich schlicht einem der zwei Extreme verschrieben hast.

Was Visualisieren angeht: Ich empfehle zum Beispiel das „Geschwafel” über den sterbenden Wilbur Whately aus The Dunwich Horror. Ich kenne keine Mini die das transportiert. (Noch krasser: Aus dem HPLHS Hörspiel.)

Zitat von: Zornhau
Ich komme doch auch nicht in ein [...] Unterforum und versucht dort die [...] Produkte schlechtzureden.
Bedeutet das, dass Du es hier (im :T:) noch nicht gemacht hast, oder generell nicht mehr machst? ;)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 18:54
Was Visualisieren angeht: Ich empfehle zum Beispiel das „Geschwafel” über den sterbenden Wilbur Whately aus The Dunwich Horror. Ich kenne keine Mini die das transportiert. (Noch krasser: Aus dem HPLHS Hörspiel.)
Genau. Aus einem HÖRSPIEL! - Das ist KEIN Rollenspiel, sondern ein ganz anderes Medium.

Wenn man sich zum ROLLENSPIEL trifft, dann möchte man halt doch mehr spielerische Entscheidungsmöglichkeiten haben als nur "Schneller Vorlauf, Pause-Taste, Stop, Weiterabspulen".

Bedeutet das, dass Du es hier (im :T:) noch nicht gemacht hast, oder generell nicht mehr machst? ;)
Ich gehe nur dann in das durch Duftmarken abgesteckte Terrain anderer Rollenspielprodukte, wenn es dort um Verbrechen gegen das Hobby Rollenspiele geht. Unter diese Art der Feuerwehr-Einsätze sind bislang nur wenige Produkte gefallen - und da war es IMMER BITTER NÖTIG. - Ich bin mit dem Z-Rohr stets bereit mein Benzin auch auf die nächsten Crimes of Gaming zu sprühen. Und was meinst Du dazu, Freitag?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Prisma am 28.04.2009 | 19:28
Zitat von: Zornhau
Genau. Aus einem HÖRSPIEL! - Das ist KEIN Rollenspiel, sondern ein ganz anderes Medium.
Der Punkt (auf den Du nicht eingehen willst) ist, dass Rollenspiel ohne Minis kein „Geschwafel” ist.

Zitat von: Zornhau
Ich gehe nur dann in das durch Duftmarken abgesteckte Terrain anderer Rollenspielprodukte, wenn es dort vor Verbrechen gegen das Hobby Rollenspiele geht. Unter diese Art der Feuerwehr-Einsätze sind bislang nur wenige Produkte gefallen - und da war es IMMER BITTER NÖTIG.
Ah ja, also: Judge, jury and executioner... und Deinem "immer bitter nötig"-Urteil hat man sich unterzuordnen, was?

Ich denke ich habe genug gelesen.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Daheon am 28.04.2009 | 19:37
Also wenn ich mir so einige amerikanische CofC Abenteuer oder Kampagnen ansehe, geht es da doch auch häufig um Kampf, und wenn man sich Sandy Petersens Tipps zu Abenteuerbau ansieht, dann geht es bei Cthulhu wohl nicht zwingend darum, literarischen Grusel zu erzeugen, sondern knallharten Survival-Horror. Was die Autoren von Cthulhu nämlich mMn sehr gut erkannt und umgesetzt haben, ist dass ein Rollenspiel etwas anderes ist, als einen Roman zu lesen. Und ich denke mal, dass SW für das Abwickeln spannender, umfangreicher und schneller Kämpfe besser geeignet ist als BRP. (Das das "Hexer von Salem" Rollenspiel nicht gezündet hat, lag meines Erachtens unter anderem auch am "Ballast" des Original-Systems, denn trotz einiger Regelanpassungen war das Spiel nicht pulpig sondern zäh. Ich stelle mir grade vor, wie cool der Überfall auf das Auktionshaus im Einstiegsabenteuer mit Battlemap und SW abgelaufen wäre...)

Kurz und gut: Ich erhoffe mir von RoC ein Cthulhu-Regelwerk, dass meinen Spielstil noch besser unterstützt, als BRP dazu in der Lage war.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Ludovico am 28.04.2009 | 19:51
Mein letzter Post hier, denn ich denke, ich habe die Frage des Threads schon beantwortet und meinen Standpunkt bei einigen aufgeweckteren Usern, die visuell auch Daten aufnehmen UND VERARBEITEN können, deutlich gemacht, ebenso wie ich gegenteilige Standpunkte verstehe.

Da hast du es doch schon: SW hat ein SCHNELLES Kampfsystem. D.h. Kämpfe sind schnell abgehakt und man kann schnell wieder zum sozialen und investigativen Teil übergehen, wo man bei BRP leicht mal eine halbe bis dreiviertel Stunde mit Kämpfen vertrödelt.

Von dieser Warte aus gesehen, stimme ich Dir zu, aber man kann es auch anders rum betrachten:
Wenn die Kämpfe schnell und leicht durchzuführen sind, dann werden auch Kämpfe öfters durchgeführt. Dies ist bei SW eine realistische Möglichkeit, aufgrund der Gleichheit der Gegner. Jedes Wesen hat Werte und kann folglich bekämpft werden. Es gibt da diesen Spruch "Wenn man einen Hammer hat...". Ich gebe zu, dass es an der Gruppe liegt, wie kampflastig ein Abenteuer wird. Aber diese Wahl hat man auch bei CoC. Hinzu kommt, zumindest glaube ich das, dass ein schlechtes Kampfsystem, Spieler und SL dazu bringen kann, Kämpfe zu meiden, ein gutes schnelles dagegen, provoziert sie.

Desweiteren tötet die Visualisierung der Monster für Spieler wie mich sofort jeglichen Grusel, weil sie, wie bereits erwähnt, auf mich unbeeindruckend bis komisch wirken.

Last but not least kenne ich, und wie ich vermute jene anderen SW-Spieler, die das Original-CoC-System mögen, SW als kampflastiges, actionreiches System und verbinden es somit auch mit Kampf und Action. Diese Färbung erstmal zu beseitigen, halte ich für schwierig, zumal die Frage berechtigt erscheint, ob das überhaupt notwendig ist.

Zitat
Die Wikipedia-Quellenbände... was muss man da konvertieren? Das sind doch hauptsächlich Hintergrundinformationen, welche dem Spiel "die richtige Würze"(TM) geben, aber keine regeltechnische Relevanz haben.

Ich kenne die Wikipedia-Quellenbände zugegebenermaßen nicht, sondern die normalen Print-Ausgaben, in denen Regeln abgebildet sind. Es gibt auf Wikipedia ganze Quellenbände zu Deutschland, USA, Ägypten und so? Nicht schlecht! Muss ich nochmal checken. Danke dafür!

Nun gut, wenn man die Print-Ausgaben hat, dann wäre die Anschaffung von RoC eher mit zusätzlicher Arbeit verbunden, sollte man eine Konvertierung vornehmen wollen.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Heretic am 28.04.2009 | 20:00
Ganz ehrlich, so unrecht hat er da (leider) nicht.
Ich hab da schon heftigste Böcke mit Cthulhu classic und Konsorten erlebt.
Und da kam es mir tatsächlich vor wie ein Hörspiel. Deswegen hab ich auch mein Cthulhu GRW wieder verkauft, weil unser SL eh zwischen
Pulp-Action und Geschwafel gependelt hat, und dann aber beim Geballer nicht bereit war, das auch nur entfernt zu visualisieren.
Da half kein Erklären, kein angebotener Kompromiss, nichts.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: alexandro am 28.04.2009 | 22:33
Wenn die Kämpfe schnell und leicht durchzuführen sind, dann werden auch Kämpfe öfters durchgeführt. Dies ist bei SW eine realistische Möglichkeit, aufgrund der Gleichheit der Gegner. Jedes Wesen hat Werte und kann folglich bekämpft werden...
Blablabla. Ist bei BRP genauso. Und kämpft man deswegen ständig gegen Big C.? Ich glaube nicht, Tim.

Kämpfe gehen nämlich (sowohl in BRP, als auch bei SW- und nach dem was die Previews ahnen lassen werden die Regeln von RoC nach einen Zacken härter), oft zu Ungunsten der SCs aus, nur braucht es halt bei BRP (wegen des unhandlichen Systems) einfach länger, bis die SPIELER das merken, weshalb sie sich eher in Kämpfe stürzen, als bei SW.

Wenn es dagegen KEINE Werte hat, dann kann gar kein Horror aufkommen, weil die Spieler sich fatalistisch in die "Erzählung" des SLs fügen. Selber schon auf Spieler getroffen, die CoC nur in der Erwartung spielen, dass CoC spielen nur darin besteht zu warten, dass der SL den Tod/Wahnsinn ihrer Charaktere "erzählt" (natürlich erst am Ende einer "stimmungsvollen" Spielsitzung *kotz*) und die deshalb besser erst gar nichts versuchen. Einige davon waren sogar STOLZ darauf, den Tod ihrer Charaktere selbst herbeigeführt zu haben (indem sie z.B. beim "Sänger von Dhol" durch die Hand der Dörfler starben, ohne dass ihr Charakter jemals eine Mythoskreatur gesehen zu haben).

Diese Art von FATALISMUS macht natürlich JEDE Art von Horror UNMÖGLICH ("Wer nichts versucht, der kann nicht scheitern!"), die Spielsitzung verkommt zum "Wartezimmer" auf dem Weg zum Tod.

Spieler die dagegen WISSEN, dass ihre Gegner Werte haben (und seien sie noch so hoch) haben HOFFNUNG: sie haben die (fitzelig kleine) Chance, dass ihre Charaktere den Tag retten können, oder doch zumindest mit ihrem Leben davon kommen (von ihrem Verstand reden wir mal nicht  >;D). Scheitern sie dabei (was die Regel sein dürfte) DANN nennt man das Horror (und der Horror ist um so bedeutsamer, da man sich erheblich mehr immersioniert hat, um Pläne und Ideen durchzugehen, als wenn man mit dem Gedanken "Vergiss es Jake. Es ist ChinatownCoC." seine Titanic-Charakter mechanisch in den Untergang manövriert, während man sich in die Tasche lügt, wie toll und erwachsen man doch immersioniert).

Zitat
Ich kenne die Wikipedia-Quellenbände zugegebenermaßen nicht, sondern die normalen Print-Ausgaben, in denen Regeln abgebildet sind.
Ich meinte Bände wie das komische Buch über den angeblichen 1. Weltkrieg (vom Krieg selber sieht man ja nicht wirklich viel), Irrenhäuser in den 20er Jahren oder Jahrmärkte. Außerdem die komischen Bücher über Berlin und die USA. Diese Bücher sind nicht wesentlich ergiebiger als Wikipedia (oder ein kurzer Besuch in der örtlichen Bücherei).

Und die darin enthaltenen "Regeln" sind bei SW ohnehin nur Fluff.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 28.04.2009 | 22:57
Alexandro hat RECHT. Es ist so, wie er sagt.


Mythos-Wesen haben in BRP schon immer Spielwerte gehabt. Diese waren zwar oft astronomisch hoch oder es gab jede Menge Immunitäten gegen alles, was normale SCs so an Waffen mitschleppen könnten, aber sie waren EXISTENT.

Ein NSC ohne Spielwerte - egal ob ein Mythos-Wesen oder ein Metaplot-Autors-Lieblings-NSC - ist einfach nur LANGWEILIG. - Stimmung kommt da keine gute auf, sondern man fühlt sich als Spieler nur im "spielregelfreien Erzählonkel-Folterkeller". Und daß (siehe Sänger vom Dhol) so etwas hierzulande als "schönes, stimmungsvolles Cthulhu" präsentiert wird, läßt schon verdächtig die "Brain Damage"-Diagnose aufkommen.

Deutschen Cthulhu-Spielern wurde eingetrichtert, daß die "Taschenlampenfallenlasser" die "guten, stimmungsvollen Rollenspieler" seien. Deutsche Cthulhu-Szenario-Autore hielten sich so sehr für "Künstler", daß sie vergaßen, daß die Käufer ihrer Szenarien diese eigentlich ZUM SPIELEN kaufen - denn Romane sind billiger und meist von besseren Autoren (RICHTIGEN Autoren) verfaßt.

Deutsches Cthulhu hat ganze Spielergenerationen meinen Eindruck nach so dermaßen mit BLINDHEIT geschlagen, daß sie nicht mehr sehen WOLLEN! - Und sie fühlen sich dabei auch noch so toll überlegen und anspruchsvoll.

Mich erinnert das Maulzerreißen über SW-Cthulhu sehr stark an das sogar noch intensivere und sogar noch dümmlichere Herumblöken zu Cthulhu D20, einer der wenigen wirklich GELUNGENEN D20-Settingadaptionen. - Die "Argumente" waren sogar exakt DIESELBEN: weil das Kampfsystem bei D20 nicht so voll für'n Arsch ist, wie man das als gut zu finden anerzogen bekommen hat, MÜSSEN doch alle Cthulhu D20 Szenarien übelste Dungeon-Crawls sein; weil die Mythoswesen Hitpoints haben, MÜSSEN sie doch mit einem Hackmaster-Obstmesser +12 zu besiegen sein.

Es war schon bei Cthulhu D20 einfach UNFUG, was da so die "Besserspieler" und Meister im "Wahnsinnigreden ohne Widerspruch" und im "Taschenlampenweitwurf" von sich gaben.

Realms of Cthulhu füllt (besser als je zuvor) die Lücke, die durch das Auslaufen der Cthulhu-D20-Lizenz entstanden ist.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Village Idiot am 28.04.2009 | 23:04
Zitat von: Zornhau
Wenn ich mir allein die (zwar etwas teueren) cthulhoiden Pokerkartensets anschaue, die man so kaufen kann, dann stinken "Cthulhu-Würfel" allein schon in der Optik dagegen ab.
Ich will nen Link! Oder zumindestens nen Tip wo man sowas kriegt!   :D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: alexandro am 28.04.2009 | 23:18
Zitat
Und daß (siehe Sänger vom Dhol) so etwas hierzulande als "schönes, stimmungsvolles Cthulhu" präsentiert wird
kurze Richtigstellung: ich halte Sänger von Dhol gerade für ein GUTES Abenteuer, in dem die Spieler einiges reissen können, wenn sie nur wollen. Es fällt gerade NICHT in das Schema der schlechten und railroadigen CoC-"Stimmungs"-Abenteuer, welche du ansprichst.

Spielt man es natürlich in einer Runde, welche hauptsächlich aus "Titanic-Spielern" besteht, dann kriegt man das natürlich nicht mit: Perlen vor die Säue etc.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 28.04.2009 | 23:51
Ganz ehrlich, so unrecht hat er da (leider) nicht.
Ich hab da schon heftigste Böcke mit Cthulhu classic und Konsorten erlebt.
Und da kam es mir tatsächlich vor wie ein Hörspiel. Deswegen hab ich auch mein Cthulhu GRW wieder verkauft, weil unser SL eh zwischen
Pulp-Action und Geschwafel gependelt hat, und dann aber beim Geballer nicht bereit war, das auch nur entfernt zu visualisieren.
Da half kein Erklären, kein angebotener Kompromiss, nichts.


Eine Schande. Hättest Deinen schwachen SL gleich mitverhökert. :)
Macht mir bitte mein BRP nicht schlecht. Dieses System ist genial und die Rollenspielwelt hat ihm ne Menge zu verdanken. Also wirklich.

Ludovico,
ich glaube mit Deiner Einstellung wirst Du Dir nur selbst ne zusätzliche Option wegnehmen. Du denkst hier zu sehr in Schubladen. Du meinst CoC/BRP sei hauptsächlich als investigatives Spiel geeignet und für sonst wenig. SW hingegen ist ein Kampfspiel.

So stimmt das nicht. Ehrlich gesagt, ich habe mehr als 15 Jahre lang ausschließlich mit BRP gespielt und Kämpfe in Stormbringer, Cthulhe, Runequest und noch mehr Kämpfe in in Konversions wie Cyberspace-BRP und Traveller-BRP ausgetragen. Das ist absolut kein Problem.

BRP ist ziemlich geeignet für Kämpfe, wenn man weiß wie man sie inszeniert. Wie man an dem obigen Post von Pariah sehen kann, ist aber diese Kunst spannende und sehr immersive Kämpfe im Regelsystem BRP zu leiten, nicht sehr verbreitet. Wahrscheinlich auch aufgrund des restriktiven Schubladendenkens wie Du es hier eindrucksvoll gezeigt hast. Wie auch immer.

ich glaube man sollte RoC die Chance geben zu zeigen was es kann. Das Du aufgrund einer geistigen Barriere dies nicht willst, finde ich schade, da ich bis jetzt in Dir eher einen eher aufgeschlossenen Rollenspieler gesehen habe.

Zornhau,
nette Figuren. Sind das Deine alten CoC Figuren? Selbst bemalt?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: carthoz am 29.04.2009 | 00:15
Ich bin zugegebenermaßen gespannt, wie Realms of Cthulhu wohl werden wird - ich kenne bisher nur die CoC-Version, also auch nicht Trails of Cthulhu oder andere Konsorten.  Savage Worlds kenn ich allerdings auch noch nicht (auch wenn ich mir die GE gerade gekauft habe, aber reingucken werde ich da wohl erst später können), vielleicht bietet sich hier eine Möglichkeit, beides mal (neu) kennenzulernen.

Allerdings möchte ich auch noch ein paar andere Dinge loswerden.

Ein NSC ohne Spielwerte - egal ob ein Mythos-Wesen oder ein Metaplot-Autors-Lieblings-NSC - ist einfach nur LANGWEILIG. - Stimmung kommt da keine gute auf, sondern man fühlt sich als Spieler nur im "spielregelfreien Erzählonkel-Folterkeller". Und daß (siehe Sänger vom Dhol) so etwas hierzulande als "schönes, stimmungsvolles Cthulhu" präsentiert wird, läßt schon verdächtig die "Brain Damage"-Diagnose aufkommen.

Deutschen Cthulhu-Spielern wurde eingetrichtert, daß die "Taschenlampenfallenlasser" die "guten, stimmungsvollen Rollenspieler" seien. Deutsche Cthulhu-Szenario-Autore hielten sich so sehr für "Künstler", daß sie vergaßen, daß die Käufer ihrer Szenarien diese eigentlich ZUM SPIELEN kaufen - denn Romane sind billiger und meist von besseren Autoren (RICHTIGEN Autoren) verfaßt.

Deutsches Cthulhu hat ganze Spielergenerationen meinen Eindruck nach so dermaßen mit BLINDHEIT geschlagen, daß sie nicht mehr sehen WOLLEN! - Und sie fühlen sich dabei auch noch so toll überlegen und anspruchsvoll.

Ehrlich, Zornhau, merkst du es noch? Du hattest eine ganz schlimme Rollenspielkindheit mit einem Erzählonkel, oder? Dein Echauffieren hier grenzt echt schon an Kreuzzugswahn gegenüber einem Spielstil, den du nich nur als minderwertig erachtest (und das auch nicht müde wirst, zu erwähnen, oder sollte ich sagen, ERWÄHNEN), sondern auf den du mit solch irrationaler Wut dermaßen bissig reagierst, dass du dich nur noch lächerlich machst.
Ich habe bisher die meisten deiner Ausführungen immer mit Interesse gelesen, aber hier muss ich mir doch mehrmals an den Kopf fassen und mich fragen, ob du den Schuss nicht mehr gehört hast.

Wenn andere Leute Cthulhu anders spielen als du, Herrgott, dann LASS sie doch! Sollen sie doch mit ihrem Spiel glücklich sein! Dir wirft doch auch niemand vor, dass du ein elender Figurenschubser bist, der vor lauter Papierfigürchen die Story nicht mehr sieht. Wenn manche glauben (und zu denen gehöre ich auch), dass ein Kampfsystem wie das von Savage Worlds eher zum Kämpfen einlädt als das BRP (und demnach auch mehr Kämpfe bei Cthulhu befürchten), dann ist das eben so.

Ich brauche für Götter keine Werte - vielleicht ist das sogar schon bei BRP zuviel des Guten. Ich WILL gar nicht, dass Cthulhu wertetechnisch abgebildet werden kann, einfach weil dann die Situation entstehen kann, dass irgendjemand meint, auswürfeln zu müssen, ob er nicht vielleicht doch mit einer Atombombe einen Großen Alten töten kann (bei dem ich per definitionem von Unsterblichkeit ausgehen würde). Kosmische Schrecken KANN man für mich nicht als Miniaturen darstellen, das ist lächerlich. Imgrunde sind schon die Pappchips bei Arkham Horror eher gut gemeint als wirklich bedrohlich. Für mich ist der Schrecken umso besser, je weniger ich ihn wirklich sehe. Das ist doch auch das schöne an den Geschichten Lovecrafts - man merkt, dass den erlebenden Personen die Worte fehlen, um die Bedrohungen beschreiben zu können. Lovecraft-Horror passiert für mich im Kopf, da können die Amerikanischen Schöpfer von CoC noch so sehr den Survival-Horror präferieren (der übrigens wiederum gut abgebildet werden kann). Und weißt du auch warum? Weil der Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat, eben nur im Kopf funktionieren kann. 

Ich bin gespannt, wie die spezielle Sorte Horror von Lovecraft umgesetzt wird oder ob es doch nur auf Pulp-Monsterkloppe hinausläuft.

Außerdem: Ich fühle mich nicht überlegen und anspruchsvoll, weil ich das verdammungswürdige deutsche CoC auch spiele und nicht gleich verbrannt habe. Noch viel schlimmer: ich kenne Cthulhu-Autoren persönlich und WEISS, dass sie ihre Abenteuer nicht nur schreiben, sondern auch spielen (und dass dabei keineswegs nur die Taschenlampen fallengelassen werden, im Gegenteil).
Und ich bin auch immer noch nicht blind gegenüber schalen, schwafligen, gerailroadeten Stories - im Gegenteil, ich habe schon einige schlechte Railroading-Abenteuer dem jeweiligen SL um die Ohren gehauen und weiß, dass Cthulhu auch anders geht. Und ich will es auch nur spielen, wenn ich nicht zu allem "Ja!" und "Amen!" sagen muss, weil dass der Autor so will. Aber solche (schlechten) Autoren gibt es meines Wissens bei einer Vielzahl von Systemen.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du nicht manchmal mit solchen Äußerungen wie diesen hier deinem geliebten SW eher schadest als nützt. Dann hätten die bösen Erzählonkels nämlich gewonnen.

Zitat
Mich erinnert das Maulzerreißen über SW-Cthulhu sehr stark an das sogar noch intensivere und sogar noch dümmlichere Herumblöken zu Cthulhu D20, einer der wenigen wirklich GELUNGENEN D20-Settingadaptionen. - Die "Argumente" waren sogar exakt DIESELBEN: weil das Kampfsystem bei D20 nicht so voll für'n Arsch ist, wie man das als gut zu finden anerzogen bekommen hat, MÜSSEN doch alle Cthulhu D20 Szenarien übelste Dungeon-Crawls sein; weil die Mythoswesen Hitpoints haben, MÜSSEN sie doch mit einem Hackmaster-Obstmesser +12 zu besiegen sein.

Also wenn sich hier jemand bisher das Maul erfolgreich zerreist, dann du und Alexandro. Meinen Glückwunsch.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Sequenzer am 29.04.2009 | 00:37
@Zornhau - netter Cthulhu aber bei 2,10m und 190kg wahrscheinlich etwas teuer...  also brauch kein Mensch ;) Miniaturen gehören im allgemeinen zum Tabletop und nicht zum RPG, da find ich die einfach deplaziert... Aber wems gefällt, mir nicht ^^
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: carthoz am 29.04.2009 | 00:42
@Zornhau - netter Cthulhu aber bei 2,10m und 190kg wahrscheinlich etwas teuer...  also brauch kein Mensch ;)

Och, als Kultist von Welt kommt man wahrscheinlich sonst bedeutend schwieriger an Götzenbilder...  ;D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Sequenzer am 29.04.2009 | 00:43
Och, als Kultist von Welt kommt man wahrscheinlich sonst bedeutend schwieriger an Götzenbilder...  ;D

Da ist wohl was dran ^^
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 29.04.2009 | 02:28
Ehrlich gesagt, ich habe mehr als 15 Jahre lang ausschließlich mit BRP gespielt und Kämpfe in Stormbringer, Cthulhe, Runequest und noch mehr Kämpfe in in Konversions wie Cyberspace-BRP und Traveller-BRP ausgetragen. Das ist absolut kein Problem.

BRP ist ziemlich geeignet für Kämpfe, wenn man weiß wie man sie inszeniert.
Genau! - Ich habe auch ewig lang RuneQuest 2 und 3 gespielt. Und Stormbringer. Und auch eine eigene Traveller-BRP-Conversion ebenso wie eine Babylon-5-BRP-Conversion. - Das Regelwerk in Call of Cthulhu ist ja nur ein vereinfachtes RuneQuest-Regelwerk. Wie wenn man Cthulhu D20 auf True20 erstellt hätte.

Es gibt NICHTS im BRP-Regelwerk, das einen Spieler irgendwie so am Kampfsystem nerven oder abschrecken würde, daß man "Kämpfe lieber vermeidet". - Das wäre ja auch völlig unplausibel und somit unstimmig!

CHARAKTERE vermeiden Kämpfe aus Gründen ihrer PERSÖNLICHKEIT. - SPIELER haben diese Gründe nicht. Spieler vermeiden Kämpfe aus Gründen des Risikos für ihre Spielfigur, ihren Charakter. Aber Spieler SPIELEN auch mit dem Charakter und setzen ihn BEWUSST Risiken aus. Und daher ist es in CoC ein absolut legitimes Charakterkonzept den "Hitman" zu geben.

Genauer: Es gibt sowieso die Empfehlung ZWEI Charaktere pro Spieler zu führen. Einen Recherche-Charakter, der als Bücherwurm meist alt und gelehrsam ist, und dessen Sanity schon ziemlich angeschlagen ist, sowie einen eher für "Zugriffs-Aktionen" geeigneten Charakter, der geistig hart im Nehmen ist. Das war zumindest noch Anfang der Achtziger ein echt guter Tip, wenn man nicht ständig neue Charaktere basteln wollte.

So konnte man auch die typische klassische Kampagne (nicht einen Handlungsbogen, sondern Kontinuität der Spielweltpräsentation durch den Spielleiter und Kontinuität der Charaktere (zumindest zeitweise)) damit spielen. TPKs kamen nach ersten, unvorsichtigen Vorgehensweisen später nicht mehr vor. Man LERNTE auch als Spieler dazu. Es half sich - auch am Beispiel der Geschichten orientierend - öfters mal der Ordnungshüter (unter Vorwand) zu bedienen, und nachher von den schrecklichen Verlusten bei einer "Schießerei mit Alkoholschmugglern" in der Zeitung zu lesen.

Es existieren Kampfsysteme, die man mit Recht als KRAMPF-Systeme bezeichnen kann, und deren Verwendung im Spiel nur die Spielzeit frißt, aber keinerlei Spaß bringt. - BRP gehört NICHT dazu. BRP kann Kampfszenen sauber und ohne Verkrampfungen abwickeln lassen. Eine wichtige Hilfe ist dabei eine klare VISUALISIERUNG der Positionierungen der SCs und NSCs, sowie der Umgebung.

Miniaturen gehören zum Rollenspiel wie Koffein in die Cola. - Seit den Ur-Fassungen von D&D, seit BRPs Kinderschuhen, seit Midgards kleinformatiger erster Auflage gab es Miniatureneinsatz im Rollenspiel.

Wenn Miniaturen, so wie das manche hier im Thread darzustellen versuchen, das Rollenspiel "stören" würden, dann hätten sich diese Visualisierungsmittel garantiert nicht weit über 30 Jahre gehalten. - Hingegen werden heute z.B. die "Die-cut Counters", wie sie noch zuhauf z.B. Star Frontiers oder Traveller Snapshot beilagen, kaum noch anzutreffen sein. Diese kommen aus der Domäne der CoSims und diese sind praktisch vollständig abgedriftet in Computer-Strategie-Spieler und (zu einem kleineren Teil) in Tabletop-Spiele. Die stapelbaren Papp-Marker hatten wird damals für eigene Zwecke auch schnell selbst gemacht (z.B. waren sie so praktisch, daß wir über ein Jahrzehnt eine Midgard-Kampagne nur mit diesen Papp-Markern auf 1cm-Quadratraster gespielt hatten).

Miniaturen UNTERSTÜTZEN das Rollenspiel. Sie sind nicht zwingend notwendig (manchen schmeckt ja auch koffeinfreie Cola), aber sie fördern den Spielfluß, die Identifikation mit seinem Charakter und der Situation, in der er gerade ist, und sie sind Spielmaterial zum ANFASSEN und einer der stärksten Ambiente-Träger überhaupt.

Zornhau,
nette Figuren. Sind das Deine alten CoC Figuren? Selbst bemalt?
Nein, natürlich NICHT! - Ich bin beim Bemalen sehr untalentiert. Daher habe ich immer mit unangemalten, manchmal mit einfach grau grundierten Figuren gespielt (genauer gesagt nicht nur ich sondern wir, da das Mal-Talent in den diversen Gruppen, in denen ich über die Jahrzehnte gespielt habe, sehr gering ausgeprägt war - ist ja auch kein Tabletop-Spieler darunter, für den eine sauber angemalte Figur eine Frage der Ehre ist).

Ich bin ja Rollenspieler und was an Bemalung oder sonstigen Details fehlt, das wird ja durch die Imagination ergänzt. Die Figuren sind jedoch wichtige Haltepunkte für die Imagination und Tragen enorm viel von der Stimmung, vom Ambiente ins Spiel.

Ein für mich prägendes Erlebnis einer der ersten Cthulhu-Runden, in denen ich mitgespielt habe, war ja auch, daß mein Charakter als letzter (noch) Überlebender vor einem grausigen Schrecken geflohen ist, aber da seine Bewegungsweite doch geringer war als die des verfolgenden Schreckens, wurde er genau einen Zoll (im Miniaturenmaßstab) vor der Tür ins (möglicherweise rettende) Freie erwischt. - Die spannende Weglaufszene durch unterirdische Höhlensysteme, durch ein Gebäude bis hin zur Türe, vor der es mich dann erwischt hat, wäre ohne die Abbildung auf einem freihand gezeichneten Bodenplan (für den wir damals Endlos-Druckerpapier, von dem es an der Uni stets genug zum Wegschmeißen gab, verwendeten) längst nicht so spannend geworden. - Mir ist diese verzweifelte Fluchtszene noch nach über 25 Jahren mit aller empfundener Angst und der empfundenen HOFFNUNG es vielleicht DOCH noch zur Tür, zum Wagen, einfach nur WEG schaffen zu können, präsent.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 29.04.2009 | 03:25
Wenn andere Leute Cthulhu anders spielen als du, Herrgott, dann LASS sie doch! Sollen sie doch mit ihrem Spiel glücklich sein!
Dir ist nicht klar geworden, daß es NICHT und zwar NIE darum geht, was und wie irgendwer spielen SOLL, sondern es geht darum, daß ein neues Rollenspiel herauskommt, eines, welches ein anderes als das altbekannte (und altbackene) Regelwerk verwenden wird, aber dasselbe Setting zum Spielen erschließen wird.

Das war bei Cthulhu D20 der Fall, das war bei Cthulhu Gumshoe (aka Trail of Cthulhu) der Fall und das ist bei Cthulhu Savage Worlds (aka Realms of Cthulhu) der Fall.

Was mich zu ungesunden Blutdruckwerten bringt, ist diese BLÖDE Herumgezetere von Leuten, die den neuen Regelwerke EH KEINE CHANCE geben, und die hier herkommen und versuchen eine neue, noch nicht einmal fertiggestellte, FRISCHE, UNVERBRAUCHTE Adaption von Cthulhu im Rollenspiel SCHLECHT ZU REDEN!

Das nervt.

Vor allem nervt es, weil es NICHT DAS ERSTE MAL passiert.

Das lief schon und nach den identischen Mechanismen bei Cthulhu D20 so ab.

Es kommen diejenigen, die außer Deutsch-Cthulhu NICHTS aber auch GAR NICHTS als Regeladaption für Cthulhu gelten lassen wollen, und zerreißen sich das Maul mit idiotischen NICHT-Argumenten wie "das Kampfsystem in SW ist ja viel zu leicht lernbar, macht viel zu viel Spaß, da wird man ja bei Savage-Cthulhu ständig kämpfen müssen". - Wie BESCHEUERT ist denn solch ein "Vorwurf"?

Muß man Cthulhu mit einem miesen, geradezu körperliche Schmerzen und Unwohlsein auslösenden Kampfsystem spielen, damit man das richtige "Schweppes-Gesicht" bekommt? - Zumal das BRP-Kampfsystem ein recht elegantes und grundsolides ist, welches eben NICHT gekrampfte Systemanwendungsvermeidungs-Ausweichverhaltensweisen auslöst.

Ich sage NIEMANDEM, wie er spielen soll. Ich sage nur, wie ICH spiele. Und wenn jemand diese Art mag, dann spielt er eh auch so wie ich. - Ich renne aber nicht gegen neue Settingadaptionen an, indem ich VÖLLIG HALTLOSEN BLÖDSINN diesem neuen Produkt als "Vorwurf" mache!

Und genau das passiert hier WIEDER EINMAL, nachdem es schon bei Cthulhu D20 genau so abgelaufen ist. - Und mit diesem bekloppten Gezerre ist einfach meine Schmerzgrenze überschritten.

Es wurde damals und wird jetzt wieder von den Predigern des Einen Reinen Deutschen Cthulhu der Eine Wahre Weg Cthulhu zu spielen von der Kanzel hier in den Thread gepredigt. Und diese "brain damaged" Blindheit und INTOLERANZ, dieses ABLEHNEN ALLES NEUEN, dieses senile Beharren auf dem alten Kram ist ja viel schlimmer als die gesamten Extremisten der D&D-Retro-Welle zusammen genommen. - Diese sind nicht solch ein mit Blindheit geschlagener Haufen früh Vergreister, die sich nicht einmal vorstellen WOLLEN, daß man auch mit D20 oder mit GURPS oder mit Savage Worlds oder mit Deadlands Classic "richtig" Cthulhu spielen kann.

Spielt doch was ihr wollt und wie ihr es wollt. Das ist mir sowas von egal. - Aber kommt nicht daher und führt Euch hier auf, als hättet ihr irgendeine "Überlegenheitsposition", die es Euch erlaubt NUR EUER ALTES ZEUG als das "Einzig Wahre (tm)" zu predigen. - Da kommt der Heilige Zorn über mich.

Wenn manche glauben (und zu denen gehöre ich auch), dass ein Kampfsystem wie das von Savage Worlds eher zum Kämpfen einlädt als das BRP (und demnach auch mehr Kämpfe bei Cthulhu befürchten), dann ist das eben so.
Ja. Es ist so, daß manche IRRIGERWEISE eine derart BESCHEUERTE Ansicht nicht nur haben, sondern sie auch noch aufschreiben, daß andere sie lesen müssen.

Dieser "Glaube", daß ein Kampfsystem, das funktioniert, "zum Kämpfen einlädt", ist einfach so GRUNDSÄTZLICH DANEBEN, daß es hier schon arg schwer fällt, noch die Fassung zu behalten.

Daß BRP KEIN Regelsystem ist, in welchem Kämpfe so beschissen umgesetzt sind, daß kein Spieler mehr eine Kampfszene spielen will, wirst Du von JEDEM BRP-Spieler erfahren können. Insbesondere verweise ich neben CoC auf Stormbringer, RuneQuest und all die anderen, mindestens ebenso "zum Kämpfen einladenden" Rollenspiele, wie dies ja auch Cthulhu nach BRP-System tut.

Übrigens: Meine Erfahrungen mit deutschem Cthulhu sehen so aus, daß hierzulande VIEL MEHR herumgeballert wird. Kultisten sind eh nur normale Menschen, die man mittels Schußwaffen ganz schnell klein kriegt. - Ich habe selten Cthulhu-Runden erlebt, in denen so viel geschossen wurde, wie neuere deutsche Cthulhu-Runden. - Woran das liegen mag, bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall, wie ich oben schon ausführte, ist eine "Kampfhemmung" eine Frage des CHARAKTERS und nicht eine Frage der Flüssigkeit des Kampfsystems!

Savage Worlds bringt, im Gegensatz zu BRP, übrigens auch Mittel mit, die Kampflust von Charakteren deutlich SENKEN können - mit regeltechnischer Unterstützung!

Ich brauche für Götter keine Werte - vielleicht ist das sogar schon bei BRP zuviel des Guten. Ich WILL gar nicht, dass Cthulhu wertetechnisch abgebildet werden kann,
Daß Du das nicht "willst" ist eben schon ein Zeichen dafür, daß bei Dir die "Deutsche Reine Lehre" wirkt.

Lovecraft-Horror passiert für mich im Kopf, da können die Amerikanischen Schöpfer von CoC noch so sehr den Survival-Horror präferieren (der übrigens wiederum gut abgebildet werden kann). Und weißt du auch warum? Weil der Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat, eben nur im Kopf funktionieren kann. 
Ich weiß warum, Du aber offensichtlich NICHT!

Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat, kann NUR ALS GESCHICHTE funktionieren!

Als Rollenspiel liegt ein ganz anderes Medium vor. Ein Medium, das die FREIE ENTSCHEIDUNG und die interaktive MITWIRKUNG des Spielers am Geschehen in den Mittelpunkt rückt.

Eine Geschichte ist linear. Ein Spiel überhaupt nicht - sogar das genaue Gegenteil einer Geschichte

Lovecraft schildert mit den Worten und den Bildern des (guten und sprachmächtigen) klassischen Pulps seine fremden Welten, fremden Wesen, und die Gefühle seiner Hauptfiguren, wie sie unter den Eindrücken dieser befremdenden Erkenntnisse leiden und zerbrechen.

Wenn man GENAU SO den "Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat" im Rollenspiel haben wollte, dann MUSS der "Erzählonkel", der VORLESER den Spielern auf die klassische DSA-Despoten-Spielleiter-Art sagen, WAS sie fühlen, WIE sie sich fühlen, WAS sie demzufolge tun, usw. - Die ENTMÜNDIGUNG der Spieler, der WEGFALL jeglicher ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT, das ist die Grundvoraussetzung, wenn man WIRKLICH ERNSTHAFT meint "Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat" im Spiel haben zu wollen.

Wenn man sich Lovecrafts Geschichten durchliest, und wenn man dann für die Hauptfiguren überlegt, wie ein SPIELER mit diesem Charakter wohl umgegangen wäre, dann wäre Innsmouth ENTvÖLKERT, weil normale deutsche Cthulhu-Rollenspieler mit den dicken Wummen reingefahren wären und rumgeballert hätten. - Und dann hätten andere Hauptfiguren einfach NICHT in das Buch geschaut, NICHT mit den komischen Ausländern geredet, wären NICHT in dem Zimmer wohnen geblieben, wo die Winkel nicht stimmen und sie psychische Probleme bekommen.

Das nennt sich ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT. - Das ist die MACHT DER SPIELER!

Rollenspiel ist ein SPIEL. Es ist KEINE lineare, vorgefertigte Geschichte.

Spieler ENTSCHEIDEN. Und sie entscheiden so, daß es meist eben NICHT die ach so dramatischen, ach so packenden, ach so elegischen Lovecraft-Momente gibt, wo sich die Hauptfigur einfach BLÖDE verhält, damit sie möglichst TIEF in die übernatürliche, extraterrestrische, ewig alte, sonst irgendwie cthulhoide Scheiße gerät.

NUR Taschenlampenfallenlasser machen BEWUSST solche idiotischen und nervenden und den anderen Spielern das Spiel versauende Entscheidungen. - Und eben die AUTOREN von Horror-Romanen. Diese lassen ihre Hauptfiguren eben zur Unterhaltung des Lesers, der sich auf den letzten Seiten schon mit dieser einen einzigen Identifikationsfigur angefreundet hat, in Wahnsinn und Gewalt verfallen.

Rollenspiel ist da anders. - Im Rollenspiel SPIELT man. - Und solche vorgegebenen, solche von AUSSEN dem Spieler seine Spielentscheidungen entwertenden oder gar ganz untersagenden Spielleiter-DIKTATE sind ein klarer Fall von gestörtem Spielen.

Bei Cthulhu sollten aber NUR DIE CHARAKTERE gestört sein, und NICHT DIE SPIELER!

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du nicht manchmal mit solchen Äußerungen wie diesen hier deinem geliebten SW eher schadest als nützt.
Ich bin mir SICHER, daß ich "mit solchen Äußerungen wie diesen hier" zu KEINEM ZEITPUNKT auch nur den Hauch einer Schadens-/Nutzens-Betrachtung hinsichtlich eines Rollenspiels, von dessen Verlagen ich keine Aktien habe, vorgenommen habe.

Mir geht es nur darum das IDIOTISCHE "Vorab-Schlechtreden" der Deutsches-Cthulhu-Muß-Rein-Bleiben-Aktivisten eines Produktes, das vom US-Rollenspielmarkt kommt, für ein US-Rollenspielregelsystem aufbereitet wird, und vornehmlich für den US-Rollenspielmarkt produziert wird.

NIEMAND will dem BRP-Old-Fart Cthulhu irgendwas Schlimmes tun. Man will ihm nicht einmal die Verkaufszahlen für das nächste Quellenbuch "Frühsommer 1924 in Belgien" schmälern.

Savage Worlds als junges, frisches, flottes, und - ganz wichtig bei solchen Stoffen wie Cthulhu - der erspielten GESCHICHTE NICHT in die Quere kommendes Regelsystem bringt frischen Wind in das muffige BRP-Altersheim-Setting Cthulhu. - Auch schon D20 und mehr noch Gumshoe haben kräftig die CoC-Suppe aufgerührt.

Ich habe den Eindruck, daß zu viele in diesem Thread nur "Same Old" konsumieren wollen, und einfach NEUEN, FRISCHEN Ansätzen mit dem Cthulhu-Setting umzugehen nicht einmal eine Chance geben wollen.

Das finde ich wirklich BESCHEUERT.

Das ist jämmerlich. - Und noch jämmerlicher wirken dann die an den Haaren herbeigezogenen "Argumente" wie eben, daß ein funktionierendes Kampfsystem automagisch zu mehr Kämpfen führen würde, oder daß Miniaturen-Einsatz aus Rollenspielern Tabletop-Spieler machen würde (das wüßten die gestandenen Tabletopper aber!).

Realms of Cthulhu wird die miefigen CoC-Sucker mal ein wenig RoCen lassen!


Meinen Glückwunsch.
Ein wenig spät, aber danke!
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 29.04.2009 | 04:45
Ich will nen Link! Oder zumindestens nen Tip wo man sowas kriegt!   :D
So etwas:
(http://ecx.images-amazon.com/images/I/51YBwztPryL._SS400_.jpg)
Bekommt man bei Amazon. Das sind die Bicycle Shadow Masters Karten

Die folgenden:
(http://ecx.images-amazon.com/images/I/41XVmU33kkL._SS400_.jpg)
Sind die Bicycle Guardians.

(http://ecx.images-amazon.com/images/I/51LdrLGZo4L._SS400_.jpg)
Bicycle Tragic Royalty - die leuchten unter UV-Licht.

Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Malachit am 29.04.2009 | 08:01
Wow, ich hätte nicht gedacht, mit Realms of Cthulhu eine solche Diskussion loszutreten ;)
Ich finde es aber klasse, dass es unterschiedliche Spielstile gibt und wir uns einfach nur freuen können, dass es nicht nur einen Weg gibt, kosmischen Horror auszuspielen  :D.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Noshrok Grimskull am 29.04.2009 | 09:13
(http://www.wizkidsgames.com/images/horrorclix/ct1.jpg)

Zwei Meter 10 hoch, Gewicht 190 kg. - DAS macht STIMMUNG!
Bitte?
Ich weiß ja nicht wo du deine Informationen beziehst, aber der Horrorclix Cthulhu von WizKids ist gerade einmal um die 16 Zoll hoch. Bei Bedarf kann ich auch Beweisfotos und eine genaue Gewichtsangabe liefern, denn ich habe ein Exemplar hier im Schrank stehen.
Und der Preis ist nicht astronomisch. Ich habe damals ca. 45 € gezahlt, mittlerweile ist der Preis allerdings gestiegen, da die Figur nur in begrenzter Stückzahl produziert wurde. Guckst du z.B. hier (http://cgi.ebay.de/Wiz-Kids-Horrorclix-Heroclix-Great-Cthulhu-HP-Lovecraft_W0QQitemZ230312155542QQihZ013QQcategoryZ2537QQssPageNameZWD2VQQrdZ1QQcmdZViewItemQQ_trksidZp1638Q2em122) und hier (http://www.wizkidsgames.com/wk_article.asp?cid=40709).
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 29.04.2009 | 11:16
Bitte?
Ich weiß ja nicht wo du deine Informationen beziehst, aber der Horrorclix Cthulhu von WizKids ist gerade einmal um die 16 Zoll hoch.
Ich weiß. - Das weiß vermutlich jeder, der nicht an "Miniaturen-Allergie" leidet. Und für "die anderen" ist es doch EGAL, wie groß die Figur wirklich ist, oder?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Noshrok Grimskull am 29.04.2009 | 11:17
 ;D
Hast recht.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 29.04.2009 | 11:36
So einen hätt ich gern. Ich finds relativ bescheuert, so eine kultige Figur nur in kleinen Stückzahlen zu produzieren, während man irgendeinen zehnten Horrorclix Labset Aufguß von Dr. Strange um 1-2,- Euro konsumieren kann.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: carthoz am 29.04.2009 | 13:06
Dir ist nicht klar geworden, daß es NICHT und zwar NIE darum geht, was und wie irgendwer spielen SOLL, sondern es geht darum, daß ein neues Rollenspiel herauskommt, eines, welches ein anderes als das altbekannte (und altbackene) Regelwerk verwenden wird, aber dasselbe Setting zum Spielen erschließen wird.

Das war bei Cthulhu D20 der Fall, das war bei Cthulhu Gumshoe (aka Trail of Cthulhu) der Fall und das ist bei Cthulhu Savage Worlds (aka Realms of Cthulhu) der Fall.

Richtig, aber jedes System hat eine andere Präferenz, wie es gespielt werden will. Cthulhu D20 war nicht mein Fall - das liegt aber daran, dass ich das D20-System nicht als Nonplusultra empfinde, besonders durch die kampflastigen Feats etc. Das ist auf jeden Fall für mich ein Grund, eher einen Blick auf RoC zu werfen, da das im Bereich der regelseitigen Charaktergestaltung mir deutlich mehr bietet durch Edges und Hindrances (außerdem durch das schlankere System im Gegensatz zu D20). Gumshoe hab ich noch nicht ausprobiert, interessiert mich aber auch sehr, weil ich denke, dass es das besser macht, was BRP gerne tun würde (bzw. deutsche Cthulhu-Spieler gerne hätten, dass es BRP leisten würde). Damit erkläre ich aber keinem der Systeme seine Daseinberechtigung ab, und erst recht nicht einem der Spielstile, die gemeinhin damit gespielt werden!

Was mich zu ungesunden Blutdruckwerten bringt, ist diese BLÖDE Herumgezetere von Leuten, die den neuen Regelwerke EH KEINE CHANCE geben, und die hier herkommen und versuchen eine neue, noch nicht einmal fertiggestellte, FRISCHE, UNVERBRAUCHTE Adaption von Cthulhu im Rollenspiel SCHLECHT ZU REDEN!

(...)

Es kommen diejenigen, die außer Deutsch-Cthulhu NICHTS aber auch GAR NICHTS als Regeladaption für Cthulhu gelten lassen wollen, und zerreißen sich das Maul mit idiotischen NICHT-Argumenten wie "das Kampfsystem in SW ist ja viel zu leicht lernbar, macht viel zu viel Spaß, da wird man ja bei Savage-Cthulhu ständig kämpfen müssen". - Wie BESCHEUERT ist denn solch ein "Vorwurf"?

Ach komm, wenn du dich darüber aufregst, dann versuchst du imgrunde nichts anderes als Fanboytum mit Fanboytum zu bekämpfen. Das funktioniert nicht, so leid mir das tut.
Und dein ständiges Fluchen, Beleidigen, Alles-über-einen-Kamm-scheren und Kraftausdrücke benutzen macht deine Position auch nicht besser, im Gegenteil: Dadurch entkräftest du nur deine Argumente und entziehst ihnen die Grundlage.

Spielt doch was ihr wollt und wie ihr es wollt. Das ist mir sowas von egal. - Aber kommt nicht daher und führt Euch hier auf, als hättet ihr irgendeine "Überlegenheitsposition", die es Euch erlaubt NUR EUER ALTES ZEUG als das "Einzig Wahre (tm)" zu predigen. - Da kommt der Heilige Zorn über mich.
Sag ich doch. Kreuzzug. Heiliger Zorn, wenn ich sowas schon höre...  ::)

Dieser "Glaube", daß ein Kampfsystem, das funktioniert, "zum Kämpfen einlädt", ist einfach so GRUNDSÄTZLICH DANEBEN, daß es hier schon arg schwer fällt, noch die Fassung zu behalten.

(..)

Übrigens: Meine Erfahrungen mit deutschem Cthulhu sehen so aus, daß hierzulande VIEL MEHR herumgeballert wird. Kultisten sind eh nur normale Menschen, die man mittels Schußwaffen ganz schnell klein kriegt. - Ich habe selten Cthulhu-Runden erlebt, in denen so viel geschossen wurde, wie neuere deutsche Cthulhu-Runden. - Woran das liegen mag, bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall, wie ich oben schon ausführte, ist eine "Kampfhemmung" eine Frage des CHARAKTERS und nicht eine Frage der Flüssigkeit des Kampfsystems!

Nein, das Nicht-Kämpfen ist keine Frage des Systems und keine Frage des Charakters, sondern der Einstellung und Erwartungshaltung. Wenn ich Cthulhu so anlege, dass ich wenig Wert auf Kämpfe lege, dann spiele ich das auch so, egal mit welchem System. Und das BRP mag noch so sehr auch zum Kämpfen "geeignet" sein, im Vergleich zu anderen, eher auf Kampf angelegten Spielen wie D20 oder vielleicht auch Savage Worlds verliert es eben - wenn ich Kämpfen wollte, würde ich es vermutlich eher mit einem der anderen Systeme abwickeln wollen als mit dem BRP. Angeblich soll ja auch D20 für soziale Konflikte "geeignet" sein. Dass es das aber nur unzulänglich unterstützt und dann ein anderes System wohl eher das Spiel der Wahl wäre, wenn ich auf sowas Wert lege, liegt auch auf der Hand. So gesehen könnte man dem BRP vermutlich am ehesten bescheinigen, dass es die meisten Anforderungen löst, ohne dabei irgendwelche Finessen an den Tag zu legen - man könnte auch sagen: so lala.

Savage Worlds bringt, im Gegensatz zu BRP, übrigens auch Mittel mit, die Kampflust von Charakteren deutlich SENKEN können - mit regeltechnischer Unterstützung!

Nochmal: Ich will mir RoC anschauen und ich sage nicht von vornherein, dass das alles Scheiße wird und ist und überhaupt und bla. Im Gegenteil bin ich gespannt, wie sich RoC spielen wird. Wenn es dann vielleicht sogar noch deutlicher umsetzt, was ich gerne hätte, umso besser. Aber das weißt du jetzt noch nicht und ich jetzt noch nicht. Also lass uns abwarten und Tee trinken, ja?

Ich brauche für Götter keine Werte - vielleicht ist das sogar schon bei BRP zuviel des Guten. Ich WILL gar nicht, dass Cthulhu wertetechnisch abgebildet werden kann,
Daß Du das nicht "willst" ist eben schon ein Zeichen dafür, daß bei Dir die "Deutsche Reine Lehre" wirkt.

Oh, das ist ein Trugschluss. Ich will auch keine Werte für Zeus, Jahwe, Kali oder sonst irgendwelche Götter haben. Ich bestimme ja auch nicht für ein System die Werte der Erde, um zu sehen, wieviel Atombomben ich brauche, um sie tatsächlich sprengen zu können... selbst wenn ich das regeltechnisch durchaus könnte! Im Cthulhu-Mythos gibt es für mich einfach ein paar Konstanten, die unabänderbar sind. Unsterbliche Überwesen mit gottgleichen Fähigkeiten gehören nun einmal dazu. Und wenn ich davon ausgehe, ist jeder Versuch, diese Wesen mit Werten auszustatten, einfach lächerlich.

Lovecraft schildert mit den Worten und den Bildern des (guten und sprachmächtigen) klassischen Pulps seine fremden Welten, fremden Wesen, und die Gefühle seiner Hauptfiguren, wie sie unter den Eindrücken dieser befremdenden Erkenntnisse leiden und zerbrechen.

Wenn man GENAU SO den "Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat" im Rollenspiel haben wollte, dann MUSS der "Erzählonkel", der VORLESER den Spielern auf die klassische DSA-Despoten-Spielleiter-Art sagen, WAS sie fühlen, WIE sie sich fühlen, WAS sie demzufolge tun, usw. - Die ENTMÜNDIGUNG der Spieler, der WEGFALL jeglicher ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT, das ist die Grundvoraussetzung, wenn man WIRKLICH ERNSTHAFT meint "Horror, so wie Lovecraft ihn geschaffen hat" im Spiel haben zu wollen.

Wenn man sich Lovecrafts Geschichten durchliest, und wenn man dann für die Hauptfiguren überlegt, wie ein SPIELER mit diesem Charakter wohl umgegangen wäre, dann wäre Innsmouth ENTvÖLKERT, weil normale deutsche Cthulhu-Rollenspieler mit den dicken Wummen reingefahren wären und rumgeballert hätten. - Und dann hätten andere Hauptfiguren einfach NICHT in das Buch geschaut, NICHT mit den komischen Ausländern geredet, wären NICHT in dem Zimmer wohnen geblieben, wo die Winkel nicht stimmen und sie psychische Probleme bekommen.

Ich wundere mich, was du so für Spieler kennst. Und es tut mir wirklich leid für dich, dass du offensichtlich nur das Erzählonkel-Extrem zu kennen scheinst. DAS würde mich nämlich auch ankotzen. Aber man kann Cthulhu auch ohne kurze Leine spielen und trotzdem wissen, dass man keine Chance hat und einem im Grunde nur der Wahnsinn bleibt. Gerade das finde ich besonders spannend: Der tragische Ausgang ist vorprogrammiert. Aber weder SL noch Spieler können/müssen wissen, wo/wie/wann/warum es soweit ist.
Und dass sich deine Spieler nicht entscheiden, wie Lovecraft'sche Figuren zu handeln, klingt für mich eher nach mangelnder Bereitschaft, sich auf Lovecraft'schen Horror einzulassen. Survival-Horror funktioniert auch nur, wenn Spieler sich auch mal auf blöde Aktionen einlassen.

NUR Taschenlampenfallenlasser machen BEWUSST solche idiotischen und nervenden und den anderen Spielern das Spiel versauende Entscheidungen. - Und eben die AUTOREN von Horror-Romanen. Diese lassen ihre Hauptfiguren eben zur Unterhaltung des Lesers, der sich auf den letzten Seiten schon mit dieser einen einzigen Identifikationsfigur angefreundet hat, in Wahnsinn und Gewalt verfallen.

Rollenspiel ist da anders. - Im Rollenspiel SPIELT man. - Und solche vorgegebenen, solche von AUSSEN dem Spieler seine Spielentscheidungen entwertenden oder gar ganz untersagenden Spielleiter-DIKTATE sind ein klarer Fall von gestörtem Spielen.

Bei Cthulhu sollten aber NUR DIE CHARAKTERE gestört sein, und NICHT DIE SPIELER!

Ach, und wie spiele ich einen Charakter gestört, ohne gestörte Aktionen einfließen zu lassen? Außerdem sind das keine Spielleiter-Diktate, sondern Settingeingrenzungen! Lovecraft-Horror funktioniert nun einmal so - alles andere ist kein Lovecraft-Horror, da kannst du noch so sehr auf den Pulp-Hintergrund verweisen oder sagen, dass Spieler sich nie so verhalten würden. Du scheißt doch auch nicht auf andere Genre-Konventionen, oder? Du spielst Deadlands wie Western, du spielst Conan wie Sword&Sorcery, also warum, WARUM ZUR HÖLLE KANNST DU NICHT LOVECRAFT-HORROR WIE LOVECRAFT-HORROR SPIELEN?! Wenn dich eigentich ankotzt, wie Lovecraft-Horror funktioniert, weil das Ende schon feststeht, dann spiel es halt nicht so. Aber sag dann nicht, dass Lovecraft anders funktioniert, nur weil es bei dir nicht so funktioniert, wie es eigentlich laut Genrekonvention funktionieren muss.
 

Mir geht es nur darum das IDIOTISCHE "Vorab-Schlechtreden" der Deutsches-Cthulhu-Muß-Rein-Bleiben-Aktivisten eines Produktes, das vom US-Rollenspielmarkt kommt, für ein US-Rollenspielregelsystem aufbereitet wird, und vornehmlich für den US-Rollenspielmarkt produziert wird.

NIEMAND will dem BRP-Old-Fart Cthulhu irgendwas Schlimmes tun. (...)

Wenn du nicht mal bei den Beteuerungen, dass du niemandem an den Karren fahren willst, ohne Beleidigungen bleiben kannst, macht das deine Beteuerungen nicht sehr glaubhaft.
Und bisher hat hier auch niemand Savage Worlds und seine Spieler dermaßen beleidigt wie die die CoC-Spieler. Bemerkenswert, dass du trotzdem von Verteidigung deinerseits sprichst.
Also wenn hier jemand betriebsblind ist, dann du.

Realms of Cthulhu wird die miefigen CoC-Sucker mal ein wenig RoCen lassen!

Eher nicht. Und du weißt auch, warum.

Ein wenig spät, aber danke!
Dafür nicht.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 29.04.2009 | 13:58
Und das BRP mag noch so sehr auch zum Kämpfen "geeignet" sein, im Vergleich zu anderen, eher auf Kampf angelegten Spielen wie D20 oder vielleicht auch Savage Worlds verliert es eben - wenn ich Kämpfen wollte, würde ich es vermutlich eher mit einem der anderen Systeme abwickeln wollen als mit dem BRP.

Und da irrst Du Dich gewaltig. Zum einen wirfst Du Kraut und Rüben durcheinander und SW und d20 in einen Topf. Sehr schlecht. Die beiden unterscheiden sich bereits in ihrer Grundphilosophie, von der Machart gar nicht zu reden.

Für die Kampfansprüche so mancher Runde ist BRP weitaus besser geeignet als ein anderes von Dir als Kampfsystem aufgelistetes Regelsystem wie d20.

Beispielsweise wann?
-wenn man kürzere Kämpfe will
-wenn man realistischere, knackigere Kämpfe will, die direkte Auswirkungen auf den jeweiligen Körperteil des Gegners haben. (oder den eigenen)

Also wenn ich nicht stundenlang auf nem hochstufigen Monster fad rumklopfen (ich vermute zwar aber hoffe inständig nicht, daß dies Deine "Kampfsozialisierung" im RPG ist) dann nehm ich BRP und nicht d20.

was kann also BRP nicht und warum nehmen nicht alle BRP zum kämpfen?


-weil BRP ist tödlich - und damit meine ich nicht nur ein bisschen tödlich so wie Warhammer - sondern wirklich tödlich. Dh. Wenn die Spieler keine guten Taktiken schon im Vorfeld des Kampfes wählen dann ist der Ofen aus. Genialer Kampf bis zum nächsten TPK. Vielen paßt das nicht, bzw sie wollen ihre Charaktere nicht diesem (realistischen) Risiko aussetzen, weil sie sich als unbesiegbaren "Helden" im Kampf sehen. Daher nehmen sie d20. das ist zwar mühsam und alles andere als ein knackiges Kampfsystem, läßt einem aber eine gute Chance zu überleben. Wenn man also so wie Du d20 und Konsorten als ein "geeignetes" Kampfsystem definiert und BRP nicht, dann spricht das Bände was man in einem Kampf erleben will - nämlich gerailroadetes Heldentum auf Seidenkissen und nicht direkte glücks -und taktikabhänge Action gepaart mit dem üblichen Verlust von Körperteilen.



Nochmal: Ich will mir RoC anschauen und ich sage nicht von vornherein, dass das alles Scheiße wird und ist und überhaupt und bla. Im Gegenteil bin ich gespannt, wie sich RoC spielen wird.

Diese Aufgeschlossenheit mag ich. :d Das Schlimmste was einem passieren kann, ist daß man mal einen Abend vertut. Aber unter Umständen öffnet RoC ja eine neue Sicht auf den Mythos. (den wir Fans von Delta Green oder Cthulhutech z.T. ja bereits angedeutet bekamen)



 
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Prisma am 29.04.2009 | 14:03
Zitat von: Alexandro
Spieler die dagegen WISSEN, dass ihre Gegner Werte haben (und seien sie noch so hoch) haben HOFFNUNG: sie haben die (fitzelig kleine) Chance, dass ihre Charaktere den Tag retten können, oder doch zumindest mit ihrem Leben davon kommen [...] Scheitern sie dabei (was die Regel sein dürfte) DANN nennt man das Horror (und der Horror ist um so bedeutsamer, da man sich erheblich mehr immersioniert hat, um Pläne und Ideen durchzugehen, als [...] seine Titanic-Charakter mechanisch in den Untergang manövriert, während man sich in die Tasche lügt, wie toll und erwachsen man doch immersioniert).
[...]
Ich meinte Bände wie das komische Buch über den angeblichen 1. Weltkrieg (vom Krieg selber sieht man ja nicht wirklich viel), Irrenhäuser in den 20er Jahren oder Jahrmärkte. Außerdem die komischen Bücher über Berlin und die USA. Diese Bücher sind nicht wesentlich ergiebiger als Wikipedia (oder ein kurzer Besuch in der örtlichen Bücherei).
Ich stimme zu, wenn die Charaktere nichts bewirken können, ist spielen obsolet. Aber das ist eine Selbstverständlichkeit. Das Pegasus das manchmal anders sieht und auch überflüssiges, enttäuschendes und bescheuertes produziert hat, ist schlecht. (Dafür kommen sie vielleicht – hoffentlich! - in die Rollenspielerhölle.  8] )

Es geht nur nicht darum was Pegasus macht. Die Sache um die es doch wirklich geht ist, dass wenn die Leute Cthulhu erwarten, auch Cthulhu, nach dem literarischen Vorbild (!), haben wollen.
Was Gewalt und Kampf in der Vorlage angeht: Dort gibt es auch Konflikte und erbitterte Kämpfe, dort bewirken die Figuren in der Regel etwas.

Aber:

Cthulhu ist keine Monster-Metzelorgie. Kein Adios-A-Migo. Das es aber genau dazu durch RoC kommt (und es vielleicht später auch noch als das einzig Wahre präsentiert wird, sprich: als nach literarischem Vorbild hingestellt wird) befürchte ich hier, weil Savage Worlds dafür besonders geeignet ist.



Zitat von: Zornhau
Ich sage NIEMANDEM, wie er spielen soll.
Doch tust Du. Und zwar schon dermaßen lange, dass Du gar nicht mehr merkst, was Du so von Dir gibst.


Zitat von: Zornhau
Ja. Es ist so, daß manche IRRIGERWEISE eine derart BESCHEUERTE Ansicht nicht nur haben, sondern sie auch noch aufschreiben, daß andere sie lesen müssen.
Savage Worlds wirbt doch genau damit, dass Kämpfe ach so toll umsetzbar sind. Das ist eines der Mainfeatures von Savage Words! Ich würde sagen, dass ist ziemlich einladend.


Zitat von: Zornhau
Übrigens: Meine Erfahrungen mit deutschem Cthulhu sehen so aus, daß hierzulande VIEL MEHR herumgeballert wird. Kultisten sind eh nur normale Menschen, die man mittels Schußwaffen ganz schnell klein kriegt. - Ich habe selten Cthulhu-Runden erlebt, in denen so viel geschossen wurde, wie neuere deutsche Cthulhu-Runden. - Woran das liegen mag, bin ich mir nicht so sicher. Auf jeden Fall, wie ich oben schon ausführte, ist eine "Kampfhemmung" eine Frage des CHARAKTERS und nicht eine Frage der Flüssigkeit des Kampfsystems!

Savage Worlds bringt, im Gegensatz zu BRP, übrigens auch Mittel mit, die Kampflust von Charakteren deutlich SENKEN können - mit regeltechnischer Unterstützung!
Also, wenn die „Taschenlampenfaller” dann doch keine mehr sein wollen, ist das genau so schlecht, als wenn sie welche bleiben?




Jetzt könnte ich mich in ein Zitate-Schlachtfest, bezüglich Deiner Kraftausdrücke stürzen, aber das ist mir hierfür zu viel Aufwand. Doch noch soviel:

Ich finde es immer wieder befremdlich wie viel Hass und Verachtung in unserem Hobby (zumindest im deutschen Internetbereich) herrscht, nur weil manche Spieler eben mehr Ambiente bevorzugen und andere nicht. Man kennt nur Extreme. Entweder ist man Figurenschubser oder Märchenonkel. Ein dazwischen akzeptiert man nicht oder verpöhnt man gar. Und das wird oft nur von einer Hand voll „Dauerwüterichen” - von denen Du einer bist, Zornhau - getragen. Du transportierst diesen Hass und die Verachtung wirklich meisterhaft. Und um dem ganzen das i-Tüpfelchen aufzusetzen, wagst Du es gleichzeitig noch Toleranz einzufordern. Immer wieder ungeheuerlich!  :q





Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 29.04.2009 | 14:15

Wenn es dagegen KEINE Werte hat, dann kann gar kein Horror aufkommen, weil die Spieler sich fatalistisch in die "Erzählung" des SLs fügen. Selber schon auf Spieler getroffen, die CoC nur in der Erwartung spielen, dass CoC spielen nur darin besteht zu warten, dass der SL den Tod/Wahnsinn ihrer Charaktere "erzählt" (natürlich erst am Ende einer "stimmungsvollen" Spielsitzung *kotz*) und die deshalb besser erst gar nichts versuchen. Einige davon waren sogar STOLZ darauf, den Tod ihrer Charaktere selbst herbeigeführt zu haben (indem sie z.B. beim "Sänger von Dhol" durch die Hand der Dörfler starben, ohne dass ihr Charakter jemals eine Mythoskreatur gesehen zu haben).

So eine Art versteckter Masochismus nehm ich an.  >;D
Nein im Ernst, find ich recht witzig und deckt sich z.t. mit meinen spielen.


Spieler die dagegen WISSEN, dass ihre Gegner Werte haben (und seien sie noch so hoch) haben HOFFNUNG: sie haben die (fitzelig kleine) Chance, dass ihre Charaktere den Tag retten können, oder doch zumindest mit ihrem Leben davon kommen (von ihrem Verstand reden wir mal nicht  >;D). Scheitern sie dabei (was die Regel sein dürfte) DANN nennt man das Horror (und der Horror ist um so bedeutsamer, da man sich erheblich mehr immersioniert hat, um Pläne und Ideen durchzugehen, als wenn man mit dem Gedanken "Vergiss es Jake. Es ist ChinatownCoC." seine Titanic-Charakter mechanisch in den Untergang manövriert, während man sich in die Tasche lügt, wie toll und erwachsen man doch immersioniert).

Vielleicht ist das ja auch die immer stärker werdende SW sozialisierung die einen so denken lernen läßt?

Ich meinte Bände wie das komische Buch über den angeblichen 1. Weltkrieg (vom Krieg selber sieht man ja nicht wirklich viel), Irrenhäuser in den 20er Jahren oder Jahrmärkte. Außerdem die komischen Bücher über Berlin und die USA. Diese Bücher sind nicht wesentlich ergiebiger als Wikipedia (oder ein kurzer Besuch in der örtlichen Bücherei).

Und die darin enthaltenen "Regeln" sind bei SW ohnehin nur Fluff.

ich finde die bücher äußerst gelungen obwohl sie eigentlich nur material anbieten an das man selbst auch kommt. Warum?

Weil sie es in konzentrierter form tun. Sie entlasten mich als spielleiter, der ich sonst tage/wochen alles selbst zusammentragen müßte und bringen alles in eine art rollenspielkonformen kontext. Sie arbeiten vor und ersparen mir sehr sehr viel zeit. Und das für läppische 30 Mäuse. Ein schnäppchen wie ich meine. Um soviel konzentriertes material zusammenzutragen bräuchte ich monate oder länger.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 29.04.2009 | 14:25
Lovecraft-Horror funktioniert nun einmal so - alles andere ist kein Lovecraft-Horror,
... also warum, WARUM ZUR HÖLLE KANNST DU NICHT LOVECRAFT-HORROR WIE LOVECRAFT-HORROR SPIELEN?!
Du bist also der Meinung, daß es nur den einen wahren Weg gibt, Lovecraft-Horror im Rollenspiel umzusetzen.

Und das ist der Weg des Taschenlampenfallenlassers für Spieler und des Erzählonkels für Spielleiter.

Habe ich Dich da richtig verstanden?

Wenn dich eigentich ankotzt, wie Lovecraft-Horror funktioniert, weil das Ende schon feststeht,
Du bist der Meinung, daß "das Ende schon feststeht", wenn man Lovecraft-Horror-Rollenspiel betreibt. - Das feststehende Ende, d.h. das von Anfang an absehbare, schreckliche Schicksal der Hauptfiguren ist ja noch nicht einmal in den Lovecraft-Geschichten so "feststehend". Auch da entkommen, überleben Hauptfiguren bzw. sind noch nicht einmal wahnsinnig oder in ihren Grundfesten des Glaubens erschüttert (übrigens DAS ist etwas, was in Trail of Cthulhu wirklich verdammt gut herausgearbeitet und im Regelsystem umgesetzt wurde - dagegen wirken die Sanity-Hitpoints in CoC ziemlich unpassend).

Würde man seine Charaktere so agieren lassen, als würde deren Ende schon feststehen, dann könnte man ein wesentliches Element des SPIELS nicht mehr beibehalten: Die ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT. - Dann spielt man nur bis zum unweigerlichen Ende, ohne Hoffnung doch den Ausgang abzuwenden oder sich irgendwie zu retten. - Das ist dann Rollenspiel mit angezogener Handbremse und platten Reifen.

Das KANNST Du doch nicht als den einen wahren Weg Cthulhu-Rollenspiel zu betreiben meinen!
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: tartex am 29.04.2009 | 15:21
Im Cthulhu-Mythos gibt es für mich einfach ein paar Konstanten, die unabänderbar sind. Unsterbliche Überwesen mit gottgleichen Fähigkeiten gehören nun einmal dazu. Und wenn ich davon ausgehe, ist jeder Versuch, diese Wesen mit Werten auszustatten, einfach lächerlich.

Ich möchte aber Cthulhu endlich mit einem Dampfschiff rammen können und ihn dadurch los werden.
Aber, genau, das wäre ja nicht dem Genre entsprechend...  ::)
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: carthoz am 29.04.2009 | 15:27
Du bist also der Meinung, daß es nur den einen wahren Weg gibt, Lovecraft-Horror im Rollenspiel umzusetzen.

Und das ist der Weg des Taschenlampenfallenlassers für Spieler und des Erzählonkels für Spielleiter.

Habe ich Dich da richtig verstanden?

Nein, allein schon, weil ich den Begriff "Taschenlampenfallenlasser" und "Erzählonkel" nicht in dem finden kann, was ich dir versuche zu erklären. Die Geschichten Lovecrafts lassen nur ein begrenztes Spektrum an Optionen zu, was den Ausgang der Ereignisse angeht. Ebenso haben sie häufig ein gewisses Grundschema (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das sind beides Bestandteile des Lovecraft-Horrors, die ich als notwendig ansehe, um etwas, das ich spiele, als Lovecraft-Horror zu bezeichnen. Nur weil Cthulhu drin vorkommt und ich in den 20ern spiele, spiele ich nicht automatisch Lovecraft-Horror. Und wenn ich mit einem Waffenarsenal gespickt nach Innsmouth ziehe, um Deep-Ones zu verkloppen, dann spiele ich nunmal keinen Lovecraft-Horror. Allerdings kann ich natürlich mit meiner Gruppe in die Wälder um Dunwich ziehen, um den Schrecken zu jagen, der dort umgeht - wohlwissend (als Spieler!), dass ich mit weltlichen Mitteln kaum eine Chance habe, dem beizukommen.

Du bist der Meinung, daß "das Ende schon feststeht", wenn man Lovecraft-Horror-Rollenspiel betreibt. - Das feststehende Ende, d.h. das von Anfang an absehbare, schreckliche Schicksal der Hauptfiguren ist ja noch nicht einmal in den Lovecraft-Geschichten so "feststehend". Auch da entkommen, überleben Hauptfiguren bzw. sind noch nicht einmal wahnsinnig oder in ihren Grundfesten des Glaubens erschüttert (übrigens DAS ist etwas, was in Trail of Cthulhu wirklich verdammt gut herausgearbeitet und im Regelsystem umgesetzt wurde - dagegen wirken die Sanity-Hitpoints in CoC ziemlich unpassend).

Würde man seine Charaktere so agieren lassen, als würde deren Ende schon feststehen, dann könnte man ein wesentliches Element des SPIELS nicht mehr beibehalten: Die ENTSCHEIDUNGSFREIHEIT. - Dann spielt man nur bis zum unweigerlichen Ende, ohne Hoffnung doch den Ausgang abzuwenden oder sich irgendwie zu retten. - Das ist dann Rollenspiel mit angezogener Handbremse und platten Reifen.

Du verstehst offensichtlich unter Entscheidungsfreiheit etwas anderes als ich. Deine Entscheidungsfreiheit sagt: "Ich kann alles machen!" Als einzig andere Möglichkeit siehst du, dass alles, in dem du nicht alles machen kannst, auf einem klar definierten Weg von A über B nach C geht. Das stimmt so nicht. Für mich ist auch Entscheidungsfreiheit, wenn ich aus einem begrenzten Spektrum an Möglichkeiten wählen kann - und dabei muss ich noch nicht mal über B und C gehen! Mir stehen nur von A aus nicht ALLE Wege offen, weil es Genre-Konventionen gibt, die das verbieten. Und da gehören nunmal teilweise auch Verhaltensweisen zu. Horror-Settings leben in gewisser Weise sogar davon, dass man machtlos ist. Selbst in Pulp-Horror wie "From Dusk till Dawn" oder "Army of Darkness" gibt es übermächtige Elemente, die nicht zu bezwingen wären, würden die Spieler in eben dieser Situation sein.
Entscheidungsfreiheit ist eine Illusion, sobald du in einem bestimmten Genre unterwegs bist - je nach Genre ist deine Aktionszone größer oder kleiner, aber sie ist nie völlig frei von Einschränkungen. Dass du in einem Setting, das von kosmischen Mächten bevölkert ist, denen ein Mensch ebenso unwichtig ist wie ein Sandkorn, nicht verlangen kannst, als Charakter wirklich was reißen zu können, sollte klar sein.
Sofern du dich darauf einlässt, hast du also alle Möglichkeiten im Abenteuer entsprechend der Genrekonvention. Du weißt als Spieler darum natürlich, aber warum soll es denn nicht Teil des Spiels sein? Man wird ja auch nicht als Spieler in den Grundfesten seines Glaubens erschüttert, nur weil man ein Cthulhu-Rollenspiel spielt. Es geht dabei um den Charakter. Ich kann also Entscheidungsfreiheit haben und TROTZDEM etwas unglaublich blödes tun - einfach, weil es passt!
Und der Ausgang steht nicht zementiert von Anfang an fest. Tatsächlich weiß doch nie jemand vorher, wo es den Charakter wann wie erwischen wird. Aber das es passieren kann und wohl auch wird, steht fest, und man kann unglaublich viel daraus ziehen, sehenden Auges ins Verderben zu steuern. Das hat nichts mit "platten Reifen" oder "angezogener Handbremse" zu tun. Wenn du dich dadurch auch in deiner Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlst, dann ist Lovecraft-Horror wohl nichts für dich.

Das KANNST Du doch nicht als den einen wahren Weg Cthulhu-Rollenspiel zu betreiben meinen!
Tu ich auch nicht. Ich sage, dass das der Weg ist, Lovecraft-Horror zu betreiben. Nur weil Cthulhu draufsteht, ist noch lange nicht Lovecraft drin. Sonst gäbe es ja auch nicht den "Hexer von Salem" - das ist der Cthulhu-Mythos, wie ihn Hohlbein versteht/sieht/umsetzt - oder Delta Green oder Cthulhu-Tech. Dass das deswegen bestimmt nicht Lovecraft ist, sollte klar sein, oder?

Für die Kampfansprüche so mancher Runde ist BRP weitaus besser geeignet als ein anderes von Dir als Kampfsystem aufgelistetes Regelsystem wie d20.

Beispielsweise wann?
-wenn man kürzere Kämpfe will
-wenn man realistischere, knackigere Kämpfe will, die direkte Auswirkungen auf den jeweiligen Körperteil des Gegners haben. (oder den eigenen)

Also wenn ich nicht stundenlang auf nem hochstufigen Monster fad rumklopfen (ich vermute zwar aber hoffe inständig nicht, daß dies Deine "Kampfsozialisierung" im RPG ist) dann nehm ich BRP und nicht d20.

(...)

-weil BRP ist tödlich - und damit meine ich nicht nur ein bisschen tödlich so wie Warhammer - sondern wirklich tödlich.

Gut, also halten wir fest: Meine Argumentation für/gegen bestimmte Systeme war unglücklich. Das sehe ich ein. Trotzdem wird durch deine Argumente deutlich, was ich meinte: Wenn BRP so tödlich ist, dann lasse ich Kämpfe lieber (zwischendurch) sein - schließlich wollen wir den Charakter ja erst wahnsinnig machen und dann sterben lassen.  ;D

Diese Aufgeschlossenheit mag ich. :d Das Schlimmste was einem passieren kann, ist daß man mal einen Abend vertut. Aber unter Umständen öffnet RoC ja eine neue Sicht auf den Mythos. (den wir Fans von Delta Green oder Cthulhutech z.T. ja bereits angedeutet bekamen)

Danke, genauso sehe ich das ja auch. Deshalb will ich mir ja auch mal Trails of Cthulhu ansehen - wenn das so toll sein soll für investigatives Rollenspiel UND Mythoswesen.

Ich möchte aber Cthulhu endlich mit einem Dampfschiff rammen können und ihn dadurch los werden.
Aber, genau, das wäre ja nicht dem Genre entsprechend...  ::)

Das hab ich nirgends gesagt. Natürlich kann ich Cthulhu mit einem Dampfschiff rammen und ihn dadurch (fürs erste) loswerden. Es wäre nur lächerlich zu glauben, man könne ihn dadurch dauerhaft loswerden oder gar töten. DAS wäre nicht dem Genre entsprechend.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: tartex am 29.04.2009 | 15:45
Das hab ich nirgends gesagt. Natürlich kann ich Cthulhu mit einem Dampfschiff rammen und ihn dadurch (fürs erste) loswerden. Es wäre nur lächerlich zu glauben, man könne ihn dadurch dauerhaft loswerden oder gar töten. DAS wäre nicht dem Genre entsprechend.

Nur, dass die Keine-Stats-Philosophie sowas erst gar nicht zulassen würde/könnte.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: carthoz am 29.04.2009 | 15:52
Nur, dass die Keine-Stats-Philosophie sowas erst gar nicht zulassen würde/könnte.

Gut, wenn du den Schaden, den ein Dampfschiff durch Überfahren macht, unbedingt auswürfeln möchtest, um dann erst Cthulhus Panzerung vom Schaden und dann die mögliche Differenz von seinen Gummipunkten abzuziehen... dann wird dir vermutlich auffallen, dass du mit dem Münzewerfen, ob Cthulhu dadurch erstmal irritiert/ausgeschaltet ist oder nicht, schneller durch bist.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: tartex am 29.04.2009 | 16:26
Gut, wenn du den Schaden, den ein Dampfschiff durch Überfahren macht, unbedingt auswürfeln möchtest, um dann erst Cthulhus Panzerung vom Schaden und dann die mögliche Differenz von seinen Gummipunkten abzuziehen... dann wird dir vermutlich auffallen, dass du mit dem Münzewerfen, ob Cthulhu dadurch erstmal irritiert/ausgeschaltet ist oder nicht, schneller durch bist.

Nicht wenn man Savage Worlds als Regelsystem verwendet.  :P
Genau darum geht es wohl in der Diskussion hier. Und genau hier setzt ja auch die Kritik am deutschen Spielstil an. Denn bei dem muss das  dann natürlich der Spielleiter irgendwie entscheiden - nur halt nicht nach Regeln, denn das wäre ja primitiv.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: carthoz am 29.04.2009 | 17:37
Nicht wenn man Savage Worlds als Regelsystem verwendet.  :P

Natürlich kann ich mich mit meinen Aussagen wohl kaum auf SW/RoC beziehen, oder?
Aber für dich zitiere ich mich gerne noch einmal selbst:

Nochmal: Ich will mir RoC anschauen und ich sage nicht von vornherein, dass das alles Scheiße wird und ist und überhaupt und bla. Im Gegenteil bin ich gespannt, wie sich RoC spielen wird. Wenn es dann vielleicht sogar noch deutlicher umsetzt, was ich gerne hätte, umso besser.

Genau darum geht es wohl in der Diskussion hier. Und genau hier setzt ja auch die Kritik am deutschen Spielstil an. Denn bei dem muss das  dann natürlich der Spielleiter irgendwie entscheiden - nur halt nicht nach Regeln, denn das wäre ja primitiv.

Ja, nee, eben nicht. Seit wann verweigert sich "der deutsche Spielstil" (übrigens eine wundervolle Wortschöpfung, der "deutsche Sonderweg" lässt grüßen... also echt...) grundsätzlich den Regeln?`Kann er ja gar nicht, wenn er aus Systemen wir DSA und BRP-Cthulhu entstanden sein soll. Hauptsächlich wird ihm doch vorgeworfen, nur Geschichten nachzuspielen anstelle "echtes" Rollenspiel zu betreiben! Zumindest ist das doch der Hauptkritikpunkt von Zornhau bisher gewesen.
Und ich persönlich finde es schlimmer, Regelanwendungen im Nachhinein zu beugen, weil einem das Ergebnis nicht passt, als sie von vornherein auszulassen. Natürlich kann ich auch mit dem BRP den Schaden ermitteln, den das Dampfschiff bei Cthulhu anrichten würde, das lässt das System zu - ich finde halt nur die Anwendung dieser Regeln in diesem Fall falsch. Aber das ist meine Meinung, da will ich nichts verallgemeinern. Immerhin hätte ich ja auch keine Bedenken, das alles regeltechnisch abzuwickeln, solange es sich nicht um einen Großen Alten oder ähnliche Kaliber handelt. Klar können Spieler Mi-Gos überfahren oder auf die Farben aus dem All schießen, kein Ding.
Ansonsten habe ich auch überhaupt keine Probleme mit der regeltechnischen Abwicklung anderes Spielbereiche im BRP. Im Gegenteil, mich kotzte es z.B. bei einer meiner Runden letztens auch sehr an, dass Handwedeln ins Abwickeln von Abläufen eingebaut wurde. Wenn ich schon alle Spieler auf Bibliotheksnutzung würfeln lasse, kann ich doch nicht, wenn alle es schaffen, zweien schön vorbereitete Handouts geben und beim letzten sagen: "du findest nichts." Das ist doch Mist, vor allem, wenn klar ist, dass die Handouts nur an die Schnellwürfler gingen, weil sie am lautesten "Hier!" schrien (und nicht etwa besser würfelten). Dann sauge ich mir entweder alles aus den Fingern oder mache mehr Handouts als nötig - falsche Fährten sind nämlich auch was feines.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: tartex am 29.04.2009 | 19:13
Ja, nee, eben nicht. Seit wann verweigert sich "der deutsche Spielstil" (übrigens eine wundervolle Wortschöpfung, der "deutsche Sonderweg" lässt grüßen... also echt...) grundsätzlich den Regeln?`Kann er ja gar nicht, wenn er aus Systemen wir DSA und BRP-Cthulhu entstanden sein soll. Hauptsächlich wird ihm doch vorgeworfen, nur Geschichten nachzuspielen anstelle "echtes" Rollenspiel zu betreiben! Zumindest ist das doch der Hauptkritikpunkt von Zornhau bisher gewesen.

Natürlich ist "deutscher Spielstil" eine Verkürzung. Chaosium mischt da mitunter ja auch mit. Und ich kenne genügend Spieler aus anderen Ländern, die auf demselben Trip sind.
Als Spieler habe ich Spass, wenn meine Entscheidungen Einfluß haben. Aber Spass ist dann ja vielen schon zu banal. Mein Problem mit Spielleitern dieses Stils ist, dass sich viele für unheimliche clevere Geschichtenerzähler halten, obwohl sie in ihrem Leben nie über StarTrek und Lord of the Rings hinausgekommen sind. Im besten Fall sind sie irgendwann auf die Existenzialistenschiene gedriftet (die man ehrlicherweise auch spätestens mit 25 hinter sich gelassen haben sollte).
Wenn ich Erzählungen will, lese ich lieber ein Buch. Da kriege ich das von überzeugenderen Leuten geliefert.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 29.04.2009 | 19:21
Wenns einen "deutschen Spielstil" überhaupt gibt, dann gibts vielleicht auch einen "italienischen"? Oder "österreichischen" oder "japanischen"? sind die ähnlich wie der "deutsche"? Läßt sich dann vielleicht bequemerweise zusammenfassen zu einem "Spielstil der Achse"...  ~;D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: tartex am 30.04.2009 | 10:16
Wenns einen "deutschen Spielstil" überhaupt gibt, dann gibts vielleicht auch einen "italienischen"? Oder "österreichischen" oder "japanischen"? sind die ähnlich wie der "deutsche"? Läßt sich dann vielleicht bequemerweise zusammenfassen zu einem "Spielstil der Achse"...  ~;D

Naja, Cthulhu hat durch die eigenständigen deutschsprachigen Publikationen schon einen deutschen Stil. Das ist ungefähr so politisch belegt wie etwa die deutschen Impressionisten. (Gibt es eigentlich kein "bewußt humorlos" Emoticon???)
Generell spielen die reaktionäre Kräfte aller Nationen aber denselben Stil.  ;D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 30.04.2009 | 16:06
Naja, Cthulhu hat durch die eigenständigen deutschsprachigen Publikationen schon einen deutschen Stil.

Na wenn "Stil" hier bereits die Verwendung eines eigenen von deutschen Grafikern designten Layouts und die Verwendung von deutscher Sprache ist, dann hast Du recht.

Oder meinst Du, daß die "eigenständigen" deutschen Module (die ich von Machart und Inhalt her in Wahrheit aber nur als gut gemachte Kopien der Chaosium-Uridee ansehe)  so unterschiedlich zu den amerikanischen sind, daß hier eine eigene "deutsche" Spielweise erforderlich ist? Wenn ja, dann wird das ganze recht interessant und ich würde liebend gerne andere CoC Stile der weltweiten Lizenzen kennenlernen wie z.B. den "brasilanischen Stil". (vielleicht setzen sich dort zu den "eigenständigen" brasilianischen CoC Modulen ja alle einen weißen Zuckerhut auf und tanzen Mamba während des Spiels?) ;D
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Malachit am 24.07.2009 | 11:11
Dann ist es ja bald hoffentlich so weit *freu*

Zitat
UPDATE:  Realms Of Cthulhu is supposed to be released at Gen-Con 09.

http://tcgamesandmore.net/realms-of-cthulhu-coming-soon-to-the-savage-world-rpg/

Oder hat jemand andere Informationen?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Cagliostro am 28.07.2009 | 11:04
ich finde die bücher äußerst gelungen obwohl sie eigentlich nur material anbieten an das man selbst auch kommt. Warum?

Weil sie es in konzentrierter form tun. Sie entlasten mich als spielleiter, der ich sonst tage/wochen alles selbst zusammentragen müßte und bringen alles in eine art rollenspielkonformen kontext. Sie arbeiten vor und ersparen mir sehr sehr viel zeit. Und das für läppische 30 Mäuse. Ein schnäppchen wie ich meine. Um soviel konzentriertes material zusammenzutragen bräuchte ich monate oder länger.


Ich finde die Bücher witzlos. Da drin ist so viel Information, dass ich eh nie wieder reinschaue, weil ich bestimmtes nicht wieder finde.
Und hauptsächlich Dinge, die in einer RPG-Runde völlig unnütz sind.
Siehe USA-Band, Kapitel Prohibition z.B.

Wenn ich ein Cthulhu-RPG-Buch kaufe, möchte ich RPG-Material und Cthulhu-Material.
Cthulhu Now und USA haben wenig Cthulhu und wenig spielbares Material, sondern sind hauptsächlich Faktensammlungen.
Dafür finde ich 30€ viel, weil das bisschen, was ich zum spielen brauche, kann ich auch bei Wikipedia nachlesen.

Gruß
Cagliostro
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Malachit am 6.09.2009 | 10:48
Im Oktober wird es wohl soweit sein. Im Augenblick gibts auf http://www.realityblurs.com das Pre-Order Bundle, aber wenn ich das Forum richtig überflogen habe, kostet es einfach zu viel, das Zeug einzeln zu verschicken :(

Blöd nur, weil das Bundle (49$ excl. Versand!) im Moment die einzige Möglichkeit ist, an das PDF ran zu kommen  >:(


Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Nin am 5.04.2010 | 11:02
Da es jetzt ja schon ein paar Tage draußen ist, würde es mich interessieren, wie ihr mit RoC zufrieden seid.

Spielt es sich wirklich Gritty?
Ist es kampforientierter als andere Cthulhu Regelwerke?
Wie wurde das Konzept der "Geistige Stabilität" umgesetzt?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 5.04.2010 | 17:53
Da es jetzt ja schon ein paar Tage draußen ist, würde es mich interessieren, wie ihr mit RoC zufrieden seid.
SEHR. - Ich betrachte diese SW-Adaption des Cthulhu-Settings als rundum gelungen.

Spielt es sich wirklich Gritty?
Was für DICH "gritty" ist, kann ich nicht einmal ahnen.

Aber RoC bietet jeweils im Bereich physischer Auseinandersetzungen und psychischer Erschütterungen die Optionen "gritty" und "pulpig" an. - Man kann also VIER verschiedene Grundeinstellungen einer RoC-Kampagne spielen und man MUSS sich VOR Beginn des Spiels entscheiden, welche dieser Grundeinstellungen man verwendet. Das sind sozusagen "Regel-Schalter", die "mehr Grim&Gritt" zuschalten können.

Zu diesen vier Grundeinstellungen gibt es noch "Verfeinerungen", die - falls man das will - sogar ein wahrlich ÜBERHARTES Spiel regeltechnisch umsetzen lassen.

Man kann somit körperlich die Charaktere normal verletzlich halten, sie dafür aber seelisch schnell auf die Abwärtsspirale bringen. Oder man läßt die Charaktere eher etwas seelisch stabiler sein, macht dafür aber physische Gewalt ausgesprochen tödlich.

Dreht man alle "grim&gritty"-Möglichkeiten auf Max., dann ist es m.E. sogar noch um einiges härter für die SCs ein Szenario auch nur irgendwie zu überstehen, als in BRP-Call-of-Cthulhu.

Ist es kampforientierter als andere Cthulhu Regelwerke?
Als REGELWERK ist der Anteil an Kampfregel sogar geringer als der in BRP-CoC. - Aber das ist nicht das, was Du eigentlich wissen möchtest, nicht wahr?

Du möchtest wissen, ob man in den SZENARIEN mehr kampfbetont spielt (vielleicht weil das die einfachere Lösung ist, oder weil das Kampfsystem etwa "untödlich" wäre). - Und das hängt ja SEHR von dem jeweiligen Szenario ab.

In einem reinen Ermittlungsszenario wird man KEINEN Schuß abfeuern, sondern die SCs vornehmlich über die Sanity-Regeln zum Teufel schicken.

Wenn Kultisten anfangen einen SC nach dem anderen zu erschießen, dann könnte man das eher "kampfbetont" bezeichnen.

Das geht aber alles EXAKT IDENTISCH in BRP-CoC. - Vor allem gibt es dort ja auch so manche Spieler-Gruppe, die eher schneller zur Knarre greift statt lange herumzuermitteln.

Das Regelwerk "favorisiert" jedenfalls KEINE gewaltbetonte Problemlösung. Dazu sind die Schreckensgestalten des Mythos auch entweder viel zu hart im Nehmen oder gar mit Immunitäten ohne Ende ausgestattet, daß man KEINE realistische Chance gegen diese Kreaturen hat, wenn man die direkte Konfrontation sucht.

Wie wurde das Konzept der "Geistige Stabilität" umgesetzt?
In BRP sind Hitpoints graduell abbaubare "körperliche Gesundheit" und Sanity Punkte graduell abbaubare "seelische Gesundheit".

Die Beeinträchtigung der "körperlichen Gesundheit" durch physischen Schaden wird in SW über Wunden-Stufen, eine Robustheits-Eigenschaft, körperlichen Zusammenbruch (Incapacitation) und die mit den Wunden-Stufen verbundene Abwärtsspirale umgesetzt.

Die Beeinträchtigung der "seelischen Gesundheit" durch seelische Schädigungen wird in RoC über einen Stufen-Mechanismus (Madness), eine seelische Robustheit (Sanity) und seelischen Zusammenbruch (Insanity), sowie die mit den Madness-Stufen verbundene Abwärtsspirale umgesetzt.

Ähnlich wie in BRP-CoC-Spielwerte-Angaben des Sanity-"Schadens", den Kreaturen oder Bücher usw. bei einem Charakter anrichten können, so gibt es in RoC auch solche "Schadens"-Werte bei Kreaturen oder Büchern usw., die gegen die Sanity gewürfelt werden und seelischen Schaden (Madness-Stufen) anrichten können.

Dieser Mechanismus ist ausgesprochen ELEGANT (eleganter als die schnöden Sanity-Hitpoints in BRP-CoC) und führt im Zusammenspiel mit den Regeln für Wunden und Erschöpfung zu MASSIVER Abwärtsspirale, wenn es einem Charakter mal an die Nieren und sonstige Innereien geht.

Besser als in BRP-CoC gelöst finde ich, daß sich seelische Erschütterungen, Traumata, usw. direkt auf ALLE Handlungen eines Charakters einschränkend auswirken können - beginnend von der ersten, dem Charakter nahegehenden Begebenheit.

Man kann somit problemlos ALLE BRP-CoC-Szenarien mit RoC spielen (Charakter-Konvertierungsangaben finden sich in einem Anhang) und erhält ein typische(re)s HPL-Settinggefühl.

Meine Empfehlung.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Nin am 5.04.2010 | 18:28
Was für DICH "gritty" ist, kann ich nicht einmal ahnen.
... so was wie der Curse of the Yellow Sign von John Wick.
Aber auch das wäre mit RoC wohl spielbar.

Zitat
Ähnlich wie in BRP-CoC-Spielwerte-Angaben des Sanity-"Schadens", den Kreaturen oder Bücher usw. bei einem Charakter anrichten können, so gibt es in RoC auch solche "Schadens"-Werte bei Kreaturen oder Büchern usw., die gegen die Sanity gewürfelt werden und seelischen Schaden (Madness-Stufen) anrichten können.
Was macht es denn regeltechnisch für einen Unterschied, ob ich das erste mal oder mehrfach auf ein und die selbe Kreatur/Textstelle treffe?
Muss eine Sanity-Probe auch bei bestimmten Szenen (z.B. Leichenberg) abgelegt werden, oder steht sie immer nur im Zusammenhang mit dem Mythos?
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Zornhau am 5.04.2010 | 18:45
... so was wie der Curse of the Yellow Sign von John Wick.
Sagt mir nichts. - John Wick ist zudem nicht gerade mein Favorit bei den Spieleentwicklern (lies: Macht seinen Job enorm SCHLECHT! Schlechter, als daß ich ihm noch für irgendwas mein Geld geben wollte.)
Aber auch das wäre mit RoC wohl spielbar.
Keine Ahnung. - Worum geht es in "Curse of the Yellow Sign". Magst Du das kurz hier schildern oder einen informativen Link posten?

Was macht es denn regeltechnisch für einen Unterschied, ob ich das erste mal oder mehrfach auf ein und die selbe Kreatur/Textstelle treffe?
Es gelten die Regeln für "Jaded" nach SW-Grundregelwerk. - Somit GIBT es einen Unterschied. Manchmal. Manchmal auch nicht. - Kommt auf das Wesen an. Kommt auf die Situation an.

Muss eine Sanity-Probe auch bei bestimmten Szenen (z.B. Leichenberg) abgelegt werden,
Ja.
oder steht sie immer nur im Zusammenhang mit dem Mythos?
Nein.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Nin am 5.04.2010 | 20:03
John Wick ist zudem nicht gerade mein Favorit bei den Spieleentwicklern (lies: Macht seinen Job enorm SCHLECHT! Schlechter, als daß ich ihm noch für irgendwas mein Geld geben wollte.)
Wundert mich nicht, dass du nichts von ihm hältst - ich find ihn super.

Worum geht es in "Curse of the Yellow Sign". Magst Du das kurz hier schildern oder einen informativen Link posten?
Kann ich: http://watermark.drivethrustuff.com/pdf_previews/63128-sample.pdf
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Tom am 5.04.2010 | 20:10
Wundert mich nicht, dass du nichts von ihm hältst - ich find ihn super.
:d  ;D

Ich liebe Wick. Und Curse of the Yellow Sign ist ja wohl genial. Fand Digging for a Dead God sogar einen Tacken besser als Calling the King.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 6.04.2010 | 21:35
Ich denke man kann hier mit RoC eigentlich alles spielen das man mit BRP auch spielen kann und man kann allerdings mit BRP nicht alles spielen das man mit RoC spielen könnte. In diesem Sinne, also wegen der größeren Optionen, sollte man zu RoC greifen um CoC zu spielen. Das gilt natürlich nur wenn man das Spielgefühl von SW gerne mag. Nämlich: die Sache mit den Extras und den WCs, und auch andere Merkmale von SW, verändern sich auch bei RoC nicht. (trotz der Gritty Regeln die das Spiel letztendlich beinahe so tödlich wie BRP machen)

Was nun die dafür erhältlichen Abenteuer angeht...da gibts noch kaum was, da kann man nur hoffen, daß RB eine PPC oder ein paar Module nachschießt. Ansonsten muß man eben die CoC Abenteuer umwandeln. Ist aber sicher kein so großes Problem, auch für die Ungeübten, es wird ein BRP Konvertierer hinten im RoC Buch zur Verfügung gestellt.

Was den Author Wick angeht. Ich wußte gar nicht, daß cthulhu authoren hierzulande überhaupt als solche wahrgenommen und mit Prädikaten (wie "toll", "fad" usw. ) bedacht werden. Für mich waren das bis dato alles graue Mäuse. Man lernt nie aus.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: tartex am 7.04.2010 | 21:52
Was den Author Wick angeht. Ich wußte gar nicht, daß cthulhu authoren hierzulande überhaupt als solche wahrgenommen und mit Prädikaten (wie "toll", "fad" usw. ) bedacht werden. Für mich waren das bis dato alles graue Mäuse. Man lernt nie aus.

John Wick (http://en.wikipedia.org/wiki/John_Wick) ist viel mehr als nur ein Cthulhu-Autor.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Heretic am 7.04.2010 | 23:43
Aber auch John Wick hatte schon bessere Zeiten... zumindest was ich so in seinem Vlog auf Youtube gesehen hab... Da hats mich vor Grausen geschüttelt, ganz ehrlich.
Titel: Re: Realms of Cthulhu
Beitrag von: Enpeze am 8.04.2010 | 14:56
John Wick (http://en.wikipedia.org/wiki/John_Wick) ist viel mehr als nur ein Cthulhu-Autor.

achso, aus DER ecke kommter. deswegen hab ich ihn nicht gekannt. (schätze da hab ich auch nicht viel versäumt  >;D) danke trotzdem für den link.