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Pen & Paper - Spielsysteme => DSA - Das schwarze Auge => Thema gestartet von: Mentor am 4.09.2009 | 14:01
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In einem anderen Thread wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass der Terminus technicus "Held" bzw "Helden" eine DSA-Eigenheit ist, bzw. zumindest sehr stark damit vorbelastet ist.
Ist das wirklich so? Ist "Ich spiel einen Helden" mehr oder weniger gleichbedeutend mit "Ich spiel DSA"?
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Nachdem wir früher relativ viel DSA gespielt haben und unsere Charaktere dort immer Helden genannt wurden, habe ich das am Anfang auch bei anderen Systemen so gemacht. Bis wir zu Shadowrun kamen und ich meinte, das Runner aber keine Helden sind. Von da an habe ich das getrennt. Bei DSA bleiben die Charaktere Helden ansonsten spreche ich generell fast nur noch von Charakteren. Kommt natürlich auch aufs System an, aber bei Fantasysystemen, bei denen die Spieler die "Guten" spielen, passt der Begriff "Held" ja oft auch zum Charakter!
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Der Begriff "Held" für einen SC gehört wie der Begriff "Meister" für den SL fest ins
DSA-Sprach-Repertoire.
Wenn man keine Assoziationen zu DSA wünscht, dann wählt man besser andere Begriffe.
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Naja, das ist schon recht DSA-isch. Wenn Töpferinnen dann auch noch als Heldinnen gelten, dann ist man endgültig bei DSA angekommen. ;)
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Wäre das nicht eher ein Fall für Rollenspiele allgemein? Da könnten dann auch Leute mit weitreichenderer Rollenspielkenntnis beitragen, wie die Spielfiguren in anderen Systemen genannt werden und wie man angeguckt werden würde, wenn man den Begriff "Held" am Tisch verwenden würde.
Gruß
Chris
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Würde meinen Vorredner zustimmen, nur das Töpferinnen nur in DSA Helden sein können, sehe ich ganz und gar nicht so. Nur wenn die dann Töpfern: Darpatische Stil als höchsten Skill haben :)
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Hallo zusammen,
also aus meiner Sicht ist Held ein neutraler Bericht für Charaktere in Fantasy - Systemen.
Das er in Deutschland häufig mit DSA assoziiert wird liegt aus meiner Sicht einfach an der Verbreitung des Systems.
Dinge wie Töpfern spielten für DSA Helden erst dann eine Rolle als man für jeweils drei Fertigkeiten einen Steigerungswurf bekam. Da nahm man dan Töpfern etc. als Fertigkeiten auf und konzentrierte sich auf die spielrelevanten Fertigkeiten.
Dummerweise hat man sich in den späteren Fassungen nicht mehr an diese historischen Wurzeln erinnert und deshalb so viele unnötige Fertigkeiten mitzuschleppen.
Gruß Jochen
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Ich spreche auch meistens von Helden, auch wenn ich von einem anderen System rede und finde es im Fantasy-Genre auch nicht so schlimm.
Bei Star Wars z.B. klingt es ein wenig komisch - aber...meistens verstehen die Leute ja auch so, was ich meine.
Anders ist das bei "Meister". Das finde ich (wie ein Vorredner schon sagte) noch eher DSA-spezifisch und ich versuche auch wenn ich von anderen Systemen spreche oder mit Nicht-Rollenspielern über so etwas rede, Spielleiter oder SL zu sagen.
An dem Begriff an sich finde ich nichts schlimmes. Reine Definitionssache. Ein Held eines Romans ist auch nicht zwangsläufig der Ritter in glänzender Rüstung, der die Welt rettet sondern ja auch oft nur eine Figur.
Finde persönlich und subjektiv auch, dass sich "Held" dann immer noch besser anhört als "Charakter" oder "Char".
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Vor allem wenn das irgendwelche Dösbaddel als "Tschar" aussprechen. *grusel*
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"Kar"?
mich regen die Dösbaddel immer auf, die Merc "Mörk" aussprechen, aber so verändert sich das halt bei Abkürzungen.
ich habe mit Helden kein Problem. Meister benutze ich aber auch schon lange nicht mehr.
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Auf dem DSA Char Blatt steht auch als einziges (IIRC) Heldenbogen
Helden (und auch Meister ) als Pauschalbezeichnung hab Ich Immer mit DSA asoziiert.
Einzelne meiner Chars waren zwar auch Helden,aber das waren Einzelfälle
mich regen die Dösbaddel immer auf, die Merc "Mörk" aussprechen, aber so verändert sich das halt bei Abkürzungen.
Genau wie Broh als Abkürzung für Braser
mit abgek.Tanz
Medizinmann
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In unseren DSA-Runden verwenden wir eher noch den Begriff "Charaktere" als "Helden", aber der kommt auch vor (etwa 40% der Fälle). Das stört uns weniger, da wir tatsächlich "Helden" spielen wollen.
Viel schlimmer find ich auch das "Meister" im DSA-Spielerwortschatz. Da versuch ich immer ein *räusper*"Spielleiter!" zu entgegnen. Die Bezeichnung "Meister" würde ich nur in einem Martial-Arts-Setting gerade so tolerieren.
p^^
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Naja, das ist schon recht DSA-isch. Wenn Töpferinnen dann auch noch als Heldinnen gelten, dann ist man endgültig bei DSA angekommen. ;)
Was soll sie denn sonst sein? Eine Heldin der Arbeit!
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Genau. ;)
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Also "damals", als mein Bart noch nicht weiß war, war die Unterscheidung "Held" bei DSA und "Charakter" oder "SC" bei D&D - ebenso wie "Meisterfigur" vs. "NSC" oder "Nichtspielercharakter".
Ich kichere jetzt noch, wenn mein Spielleiter meinem Charakter in unserer AD&D 2E-Runde eine "Körperkraftprobe" abverlangt - auch das empfinde ich als "soooooo DSA".
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Werner Fuchs hat dazu auf der RatCon gesagt, dass sie sich um solche Begriffe wie Stärke oder Körperkraft endlos viele Gedanken gemacht hätten. So wollten sie es nicht Stärke nennen, weil "Uli" meinte, das klänge nach völkischem Beobachter.
Für DSA finde ich eigentlich Abenteurer oder Glücksritter viel passender als Held. Die Spielfiguren erleben nun mal Abenteuer und suchen ihr Glück - Helden müssen hingegen Heldentaten vollbringen.
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Werner Fuchs hat dazu auf der RatCon gesagt, dass sie sich um solche Begriffe wie Stärke oder Körperkraft endlos viele Gedanken gemacht hätten. So wollten sie es nicht Stärke nennen, weil "Uli" meinte, das klänge nach völkischem Beobachter.
Ein weiterer Grund dürfte hier wohl auch ganz einfach copyrighttechnischer Natur gewesen sein. Sie konnten ja schlecht ein Rollenspiel übersetzen und im eigenen "Konkurrenzprodukt" die gleichen Termini verwenden.
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Werner Fuchs hat dazu auf der RatCon gesagt, dass sie sich um solche Begriffe wie Stärke oder Körperkraft endlos viele Gedanken gemacht hätten. So wollten sie es nicht Stärke nennen, weil "Uli" meinte, das klänge nach völkischem Beobachter.
Ich hab's umgekehrt verstanden: Kiesow hatte für Stärke plädiert, was Werner Fuchs nach Kartoffeln klang und Fuchs' Vorschlag "Körperkraft" klang Kiesow nach Völkischer Beobachter.