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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: thestor am 3.04.2010 | 13:49

Titel: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: thestor am 3.04.2010 | 13:49
Frage, findet ihr dass Aliens zu einem Science-Fiction Setting gehören, oder dass man ganz gut auf sie verzichten kann? Was ich absolut nciht leiden kann sind "Aliens" die ein paar Falten auf den Nasenrücken kriegen und schwupps, eine neue Rasse (ich sehe dich an Star Trek)! Was ich ebenfalls nicht so mag, einheitliche Aliens, ein Volk, eine Kultur eine Ideologie (ich sehe dich immer noch an Star Trek).
Wenn aber die Aliens so verschieden sind wie wir Menschen, dann wird es mentale Überschneidungen geben zwischen Menschen und Aliens, ich meine damit, dass manche Aliens praktisch genau so denken wie manche Menschen, dieselben Werte und Ansichten haben, usw.
Aber wozu braucht man dann noch Aliens, landet man dann nciht wieder bei dem Punkt wo Aliens für alle praktische Zwecke Menschen sind die nur anders aussehen (und andere Statistiken haben)?

Deshalb frage ich euch, was bringen Aliens einem Science-Fiction Setting?
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: 1of3 am 3.04.2010 | 14:08
Zitat
Frage, findet ihr dass Aliens zu einem Science-Fiction Setting gehören, oder dass man ganz gut auf sie verzichten kann?

Ich gucke grade mit Freude SG:Universe und halte der Serie zugute, dass bis jetzt in keiner Folge ein Alien aufgetreten ist. Auch SG:1 hatte am Anfang eher wenig Aliens (hauptsächlich eben Goa'uld). Firefly und BSG haben überhaupt keine (wenn man als Aliens Wesen bezeichnet, die sich auf einem anderen Planeten unabhängig entwickelt haben).

Offenbar kann man also darauf verzichten.


Du fragst aber weiter, was sie bringen. - Die Antwort: Farbe. Es ist eine besondere Ästhetik im Mos-Eisley-Schnellimbiss zu stehen. Diese Ästhetik kann man mögen oder nicht.

Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Heretic am 3.04.2010 | 14:23
Hey, hör auf, Star Trek niederzumachen!

Zum Thema:
Aliens sollten ausserirdisch fremdartig sein, und nicht nur Menschen in Verkleidung.
Sie sollten Farbe ins Spiel bringen und Interaktion abseits bekannter Pfade bieten.

Ich bin der Meinung, dass Aliens an sich die SF bereichern, zumindest unter gewissen Gesichtspunkten.

Es kommt natürlich aber auch drauf an, um welche Untergattung der Sci-Fi es sich handelt.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 3.04.2010 | 14:55
Das kommt auf das Setting an.
Aliens ohne Aliens fänd ich schon doof  ~;D

Aber Aliens nur für spitze Ohren und lila Augen find ich auch doof.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Teylen am 3.04.2010 | 14:59
Deshalb frage ich euch, was bringen Aliens einem Science-Fiction Setting?
Einen Gewissen Faktor an Fremdartigkeit.

Das es ohne Aliens geht, sieht man zum Teil bei Anime, heißt Gundam verzichtet ebenso auf Aliens - obwohl es seit 1979 läuft und bei Legenden von den Kosmosinseln gibt es auch keine.
Beides fällt irgendwo doch in die Sparte Military-SF.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: YY am 3.04.2010 | 15:05
Auch für mich kommt es drauf an, um welche Art von SF es sich handelt.

Bei manchen Settings finde ich die Aliens einfach nur fehl am Platz, oder zumindest hätte man mMn auf sie verzichten können, ohne groß was zu ändern.

Generell sehe ich den "Mehrwert" von Aliens bei zwei verschiedenen Herangehensweisen:

- Einmal dann, wenn die Aliens allein durch ihre Existenz entsprechend plotrelevant sind. Das sind dann z.B. Plots, die den Erstkontakt oder generell das sich entwickelnde Zusammenleben mit den Aliens zum Thema haben, oder sich großteils allein um das Faktum drehen, dass es die Viecher überhaupt gibt.
Also Sachen wie Akte X, Alien Nation, District 9 (und natürlich Alf  ~;D).
Genau so gehört der "klassische" Krieg gegen eine einzelne Fremdrasse hier rein - eine Aufzählung spar ich mir mal.

- Die andere Variante, die mir gefällt, ist der extreme "Multi-Kulti-Ansatz" von z.B. Star Wars, wo es eine völlig unüberschaubare Zahl an Alienrassen gibt, die oft zwar allzu menschlich sind, aber trotzdem noch einen eigenen "Stil" und gewisse Eigenheiten haben.

Mit den meisten Star-Trekschen Aliens kann ich aber auch nichts anfangen - da gibt es viele Fälle, wo ich es politisch und moralisch weit interessanter fände, wenn es sich um Menschen handelte.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Waldviech am 3.04.2010 | 15:43
Kommt drauf an, um was für SF es sich handelt - aber das scheint hier ja ohnehin Konsens zu sein. ;)
Meine klassische, altertümliche Space-Opera mit rasenden Raketen, blitzenden Blastern und heroischen Helden hätte ich schon gerne mit bunten Aliens. Je "blöder", desto besser. Habe ich aber eine halbwegs moderne und "ernsthafte" SF, dann braucht´s Aliens nicht unbedingt. (Bei transhumanistischer SF z.b. kann sich die Menschheit ihre Aliens prima selbermachen...)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: pharyon am 3.04.2010 | 15:50
Ich glaube, Aliens werden vor allem verwendet um einen Aspekt der Andersartigkeit zu betonen. Und wenn das Geld nicht für mehr als Gesichtsmakeup herhält, läufts halt wie bei Star Trek.

Auf der anderen Seite gibts sicher genug Zuschauer, die es ungewöhnlich finden, wenn ein Mensch mit einem Felsen namens Horta (http://images.google.de/imgres?imgurl=http://img.trekmovie.com/images/horta.jpg&imgrefurl=http://trekmovie.com/2008/05/11/top-10-star-trek-moms/&usg=__TjDSdgimoSxPRmqr87V51JWBP-c=&h=227&w=300&sz=32&hl=de&start=4&um=1&itbs=1&tbnid=wSTgjZOPH-iszM:&tbnh=88&tbnw=116&prev=/images%3Fq%3Dstar%2Btrek%2BHorta%26um%3D1%26hl%3Dde%26sa%3DN%26tbs%3Disch:1) kommunizieren soll.

Zugegeben, bei Star Trek haben sie es extrem übertrieben (mir hätten etwa 7-12 "humanoide Rassen gelangt).

Fremdartigkeit kann man natürlich auch anders darstellen, aber das ist mMn eine Geschmacksfrage.

Mir fällt grad auf/ein, dass man die Aliens eh nur in die Kategorien humanoid (intelligent), tierisch und abstrakt (z.B. Energieform) kategorisieren kann. Ist vielleicht zu OT, aber kann mir dazu mal jemand was sagen (evtl. mich widerlegen)?

Gruß, p^^
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Waldviech am 3.04.2010 | 15:53
Zitat
Mir fällt grad auf/ein, dass man die Aliens eh nur in die Kategorien humanoid (intelligent), tierisch und abstrakt (z.B. Energieform) kategorisieren kann. Ist vielleicht zu OT, aber kann mir dazu mal jemand was sagen (evtl. mich widerlegen)?
Das Widerlegen wird schwer, da die Kategorien ja sehr weit gefasst sind  ;D. Und im Übrigen können sie auch untereinander verschwimmen, zumindest wenn ich sie richtig verstehe.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: 1of3 am 3.04.2010 | 16:00
Mit den meisten Star-Trekschen Aliens kann ich aber auch nichts anfangen - da gibt es viele Fälle, wo ich es politisch und moralisch weit interessanter fände, wenn es sich um Menschen handelte.

Das ist ja grade der Punkt. Ist die gleiche Methode, wie sie in der Fabel angewendet wird: Menschliches wird mit Verpackung dargestellt. Nur hier entsprechend nicht in Tiere, sondern in Aliens.

Hey, hör auf, Star Trek niederzumachen!

Ich steh auf inkontiente Bolianer. Nur damit das klar ist.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Heretic am 3.04.2010 | 16:08
Das ging auch an den OP, 1bis3 !

Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: YY am 3.04.2010 | 16:23
Das ist ja grade der Punkt. Ist die gleiche Methode, wie sie in der Fabel angewendet wird: Menschliches wird mit Verpackung dargestellt. Nur hier entsprechend nicht in Tiere, sondern in Aliens.

Das ist z.B. bei District 9 nichts anderes.

Da ist es aber auch gut umgesetzt; bei Star Trek finde ich das hingegen i.d.R. recht farblos und ein bisschen mehr Grauschattierung durch tatsächliche Verwendung von Menschen würde dem Setting mMn sehr gut tun - aber Star Trek ist ja eh eine Sache für sich  ;)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 3.04.2010 | 16:30
Generell sehe ich den "Mehrwert" von Aliens bei zwei verschiedenen Herangehensweisen:

- Einmal dann, wenn die Aliens allein durch ihre Existenz entsprechend plotrelevant sind. Das sind dann z.B. Plots, die den Erstkontakt oder generell das sich entwickelnde Zusammenleben mit den Aliens zum Thema haben, oder sich großteils allein um das Faktum drehen, dass es die Viecher überhaupt gibt.
Also Sachen wie Akte X, Alien Nation, District 9 (und natürlich Alf  ~;D).
Genau so gehört der "klassische" Krieg gegen eine einzelne Fremdrasse hier rein - eine Aufzählung spar ich mir mal.

- Die andere Variante, die mir gefällt, ist der extreme "Multi-Kulti-Ansatz" von z.B. Star Wars, wo es eine völlig unüberschaubare Zahl an Alienrassen gibt, die oft zwar allzu menschlich sind, aber trotzdem noch einen eigenen "Stil" und gewisse Eigenheiten haben.
Das finde ich mal einen interessanten Denkanstoß.
Davon ab finde ich die Aliens bei Farscape ja extrem gut gelungen....aber die Serie ist ohnehin großartig, von daher ist das keine Überraschung. ;)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Imion am 3.04.2010 | 16:35
Kann gut ohne 'Aliens' (im Sinne von intelligentem ausserirdischem Leben ) in der SF auskommen. Der Mitmensch ist oft oft schon fremd genug.
(Und wenns Richtung Transhumanism geht hat man die 'Ausserirdischen' ja quasi schon hausgemacht dabei ;).)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Pyromancer am 3.04.2010 | 16:44
Ich brauch nicht unbedingt Alienrassen, genausowenig, wie ich bei Fantasy irgendwelches Elfen- und Zwergengedöns brauche. Generell mag ich es humanozentrisch, und wenn ein Mensch zufällig nur 1,60m groß ist, ein Fellkostüm trägt, knurrt und sich "Vargr" nennt oder einen Hubbel auf der Stirn und ein merkwürdig gebogenes Metallstück in der Hand hat und darauf besteht, dass er "Klingone" sei - jeder so, wie er mag! ;)

Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Robert am 3.04.2010 | 17:40
Aliens stoßen mir, so sehr ich Star Wars mag, sauer auf, wenn sie überhand nehmen.

Military SciFi(Battletech) und Weltraum-Western(Firefly) brauchen IMHO keine Aliens.
Beide Subgenres machen klar: Der größte Feind des Menschen ist der Mensch, egal wie viel Platz man hat um sich aus dem Weg zu gehen.

Die Story hinter Babylon 5 dagegen würde ohne Aliens gar nicht funktionieren, also brauchen wir hier wohl Aliens.
Sind übrigens ziemlich gelungen, obwohl z.B. Centauri & Minbari auf den ersten Blick recht menschlich aussehen.

Starship Troopers bzw. Alien/Predator haben ja nur Feindliche Aliens zu bieten, grade Alien würde ich eher unter SciFi-Horror einordnen.
Finde ich eigentlich langweilig. Wenn schon Aliens, dann würde ich gerne, zumindest ansatzweise, mit ihnen kommunizieren können. Geht mit Orks ja auch(außer in ganz schlecht geschriebener Fantasy).
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 3.04.2010 | 18:08
Klar kann man mit Orks kommunizieren (auch in der Sci-Fi).
Mensch: "Huaaaaaaaa!" *stürmt an*
Ork: "Waaaaaaaaaaaaaaaaagh!" *stürmt drauf los*
M: "Stiiiiiiiiiiiiiiiiiiirb!" *stürzt sich ins Getümmel*
O: "Spaltäääään!" *ab ins Gemosche*
 ~;D
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: killedcat am 3.04.2010 | 18:10
Aliens mag ich, wenn sie einen Zweck im Setting erfüllen. Sei es Farbe, als leicht zu erkennende Gegner, als schwer zu erkennende Gegner (z.B. Parasiten), als beherrschendes Storyelement (z.B. V - die Besucher kommen oder Starship Troopers) oder wie auch immer.

In Star Trek finde ich die Aliens tatsächlich extrem blass, zumal sie sich auch äußerlich kaum unterscheiden. Das ist aber natürlich dem Low-Budget-Charakter der Serie geschuldet. Babylon 5 ist auch so ein Beispiel. Ich liebe diese Serie, tatsächlich hätte man die Aliens aber auch durch menschliche Gruppierungen ersetzen können und die Serie hätte immer noch funktioniert. Einzig die Vorlonen und Schatten haben ihre Daseinsberechtigung als Aliens erhalten. In Star Wars unterscheiden sich die Rassen zumindest äußerlich, echte Bedeutung in Story oder Setting hatten sie aber auch nicht. Wenn Aliens nur etwas außerirdischen Flair einbringen, so ist das ein legitimes Mittel, aber verschenktes Potential. Wie übrigens auch bei den Orks, Elfen, etc. in sämtlichen Standard-EDO-Settings.

Ich liebe Aliens. Noch mehr Spaß machen sie allerdings, wenn sie auch in Story Bedeutung haben.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: thestor am 3.04.2010 | 18:24
Mal sehen, Aliens als Monster ala Xenomorphs (/Aliens), Bugs, Zerg, Tyraniden, okay ich denke sowas kann man guten Gewissens einbauen, Kanonenfutter halt, mehr oder weniger heftig. All diese können auch je nach Setting "Made by Humanity" sein wenn man das bevorzugt.

Ich dachte vor allem an, ähhh, wie soll ich sagen, staatenbildende Aliens, ala Klingonen, Mon Calamari, Eldar, Protoss und ähnliichen. Dieser Thread bestetigt mich eher darin, dass wenn sie nicht gerade wirklich für den Plot relevant sind (Erstkontakt) eher überflüssig sind, und in der Regel als billiger Versuch enden Farbe und Fremdartigkeit reinzubringen, ihre Rolle aber wunderbar mit anderen Menschenfraktionen, bzw. transhumanen Menschen gefüllt werden kann.

Jedoch, ich denke an GURPS Aliens, da hatten sie sowohl Monster als auch allzu menschliche Aliens, aber sie hatten auch einige interessantere Ideen. Intelligente Gesteinsformationen, musikalische Riesennacktschnecken, telepathische Minidinosaurier... sowas würde mich reizen, für mich machen diese Aliens einen entscheidenden Schritt weg von Menschen in Gummianzügen hion zu etwas wirklich fremdartigeren, ich kann nur nicht genau sagen wie und warum.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 3.04.2010 | 18:30
Problem ist doch: Wenn sich Außerirdische unabhängig von der irdischen Evolution entwickelt haben. Dann werden sie höchst wahrscheinlich sie so fremdartig sein, dass kein Mensch ihre Denkweise nachvollziehen kann, geschweige denn sie im RoSpi richtig darstellen kann (weder als SL aber noch weniger als Spieler).
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Markus am 3.04.2010 | 18:31
Wir sind uns wohl alle einig, dass die ST-Aliens optisch unterschiedlicher wären, wenn mehr Geld da gewesen wäre. Also, was leisten sie:
- Für ein Forschungsschiffs braucht's Fremdkontakte
- Sie sind ohne Erklärungsbedarf anders. Als ehemalige menschliche Koloniesten stünde die Frage im Raum, wie sie wurden, was sie sind. Kann man sich so sparen.
- Sie können so schräg sein wie sie sollen. "Darmok und Jalad auf Tanagra" geht mit Ex-Kolonisten nicht wirklich gut.
- Sie sind ohne Abstriche fremd. Das eröffnet nicht nur Variationen rund um den Erstkontakt, es setzt jedes Mal alle Erwartungen auf Null. Menschen sind für sie Aliens, es gibt keine gemeinsame Geschichte, keine gemeinsamen Gene.

Für ein RSP mit ähnlichem Fokus wie ST:TNG ((Selbst-)erforschung) ist, dank unbegrenztem SF-Budget eine Vielzahl von Alienrassen eine gute Idee.
Interessanterweise hat man sich ja später (ST:DS9, ST:VOY, ST:ENT) meist auf wenige Rassen beschränkt, die lange "bespielt" wurden.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: thestor am 3.04.2010 | 20:00
Man könnte auch argumentieren dass dieselben physikalischen Gesetze auch eine ähnliche Evolution befördern könnte, und das diesselbe Realität gewisse Ähnlichkeiten im Denken hervorrufen könnte.

Aber das sind Antworten und die falschen fragen, ich will nicht wissen was in Sachen Aliens realistisch wäre, mich interessiert wie man sie am besten einssetzt. Wozu sollte ich in meinem setting Aliens einbauen? Wenn jemand nur jemand besodners großes starkes spielen will brauch ich dafür nicht extra Klingonen, Bulrathis oder ähnliches, genmodifizierte Menschen oder geupliftete Gorillas kann man da genauso gut hernehmen.
Ich suche aber für Aliens eine Rolle welche transhumane Menschen nicht oder zumindest schlechter ausfüllen würden, eine Rolle die den Aliens passt wie ein maßgeschneiderter Anzug.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Ein am 3.04.2010 | 20:10
Da der Mensch nicht nur ein recht wandelbares Wesen ist, sondern auch in seinem eigenen Denken gefangen, wird es eine solche Rolle nicht geben. Selbst die Rolle des absolut Irrationalen (nach gesellschaftlichen Maßstben) wird bereits mehr als ausreichend von Menschen ausgefüllt.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Yerho am 3.04.2010 | 20:28
Dann hast Du vermutlich auch Probleme mit Frauen im Rollenspiel. >;D

Und unlösbare Probleme mit weiblichen Aliens. Da ist dann gar keine Kommunikation mehr möglich. :D
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Red White Dragon am 3.04.2010 | 20:41
Na toll, Star Wars wird wiedermal in den Himmel gelobt, während auf Star Trek gespuckt wird.  :puke: Was hat Star wars so besonderes? Einen großen Hund, einen Wurm und muppets. Was haben wir sonst noch? Babylon 5.Ja, da war doch dieser Insektoid, der nach Staffel 1 nie mehr zu sehen war. Also haben wir nur mehr die Allerersten. Centauri sind natürlich die Schärfsten: Bei der Frisur muss man ein Alien sein  ::)
Das ist nunmal die Last, die weekly sci fi serien haben: Es darf nicht zu strange sein, ansonsten wird es nicht akzeptiert. "Guck eine Schleimpfütze, das ist der ausserirdische Botschafter" Klingt toll, wird aber niemand abkaufen.
Achja, kennt jemand das West End Games Star Trek RPG? Da konnte man eine Topfpflanze spielen. Haben sicher viele gemacht. Die einzige intelligente Lebensform im Universum, die Schiss vor Vegetariern hat! Über die Spielbarkeit von Delphinen und Orcas bei Blue Planet kann man sich auch streiten.
Aber was anderes: Wofür braucht man Menschen in nem Sci Fi Setting? Warum nicht mal Menschen als böse Aliens verwenden?
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 3.04.2010 | 20:42
Dann hast Du vermutlich auch Probleme mit Frauen im Rollenspiel. >;D
Nope hab ich nicht.
Und wenn man jetzt spitzfindig wäre könnte man auf den Unterschied zwischen Frauen im RoSpi und Männern/Frauen die Frauen/Männer-Charaktere haben hinweisen.

Männer und Frauen sind beides Menschen.
Aber schon hier haben wir ja heiße Diskussionen drüber gehabt in wie fern es Männern unmöglich sei Frauen darzustellen und umgekehrt.
Jetzt verlegen wir das mal auf ne andere .... ja Art wäre es noch nicht mal, da der Organismus nicht der irdischen Evolution entsprungen ist, das kann dann keiner mehr darstellen.

Jetzt gibt es halt die Möglichkeit man spielt halt umlackierte Menschen - oder man spielt gar keine Aliens.

Auf die Frage welche Rolle Aliens wie angegossen sitzt.
- Angemalte Menschen.
- Trennung in "uns" und "die Anderen"
- Schwarzweißmalerei, man zieht klare Grenzen wer die guten und wer die Bösen sind. Man muss keine unangenehmen moralischen Entscheidungen treffen man kann einfach den Ork äääh Alien umnieten.
- Als Jäger. In "Alien" kannst du den Alien nicht einfach durch einen Menschen ersetzten, der mit blutiger Schürze und Hackebeil an den Wänden 'rum krabbelt. Bei Predator sähe das schon wieder anders aus, den könnte man durch Kybernetisch verbastelte Menschen mit einem Übergangsritus/Jägerkultur/... ersetzen.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Yerho am 3.04.2010 | 21:41
Na toll, Star Wars wird wiedermal in den Himmel gelobt, während auf Star Trek gespuckt wird.

Man kann das qualitativ einfach nicht fair vergleichen. Star Wars begann später und zudem als aufwendige Filmproduktion, weshalb es entsprechend aufwendige Masken und Animatronik vorweisen konnte. TOS hatte das nicht und spätere Serien und Filme haben das trotz besserer Möglichkeiten aus Franchise-Tradition heraus beibehalten, bereits eingeführte Spezies nur punktuell nachgebessert, aber neue Spezies durchaus kreativer gestaltet.

Funktional sind die Aliens bei Star Trek und Star Wars jedoch absolut identisch. Allenfalls könnte man darüber diskutieren, dass Star Trek eher für sich in Anspruch nimmt, kulturelle Eigenheiten als zentrales Thema zu behandeln, also in der Sache eventuell eine höhere "Bringschuld" hätte als Star Wars, wo die Kultur der Aliens von vornherein nachrangig ist.

Aber das wäre eher kontraproduktiv. Viel interessanter ist doch, was man für das eigene SF-Setting aus den Konstellationen lernen kann, welche die wohl bekanntesten SF-Franchises bereits aufgebaut haben. Welches man davon aus welchen Gründen für besser hält, ist dafür doch gänzlich egal.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: killedcat am 4.04.2010 | 03:41
Na toll, Star Wars wird wiedermal in den Himmel gelobt, während auf Star Trek gespuckt wird.  :puke:
Das ist nicht richtig. Wenn du z.B. meinen Post liest, so wirst du feststellen, dass ich die Aliens sowohl bei Star Trek als auch Star Wars für eher kosmetische Ergänzungen halte. Dass Star Wars wegen der Aliens in diesem Thread gelobt wird, kann ich nicht erkennen und wäre angesichts der totalen Bedeutungslosigkeit im SW-Universum auch merkwürdig. Die Star-Trek-Aliens sind halt angesichts der Stirnlappenunterscheidungen ein kleiner Running-Gag unter den Nerds, ähnlich wie die Red-Shirts, die ja schon ein Idiom sind.

Objektiv betrachtet gibt es aber halt auch wenige Sci-Fi-Settings, die Aliens wirklich "gewinnbringend" einbinden. Babylon schafft das ansatzweise mit den Vorlonen und Schatten. Centauri und Co könnten aber genausogut menschliche Völker sein. V ist da schon besser, obwohl die außerirdischen (in der Originalserie) eigentlich eine Parabel für die Nazis waren. In Alien und Starship Troopers funktionieren sie als Bedrohung. Das könnten aber genausogut Zombies oder Mutanten sein.

Und hier kommen wir der Wahrheit näher: Außerirdische erfüllen ebenso wie alle anderen Bestandteile einer Geschichte einfach einen literarischen Zweck: Bedrohung, Hook, Flair, Metapher, etc. pp. Die Frage stellt sich also nur: erfüllen sie ihren Zweck gut, oder wäre der gleiche Zweck besser mit etwas anderem erfüllt.

In den meisten Sci-Fi-Serien sind die Aliens nur dazu da zu zeigen, dass dies eine Sci-Fi-Serie und keine Folge von A-Team ist. Ein wenig Flair-Aufbesserung und um andere Charaktere / Bedrohungen aufzubauen, die frisch und neu sind. Spock z.B. oder Vader funktionieren besser mit fremden Spezies bzw. komischen Kräften.

Ich (persönlich) glaube, dass fast alle Sci-Fi-Geschichten auch hervorragend ohne Aliens funktioneren würden. Man müsste nur die Funktion der Spezies anderweitig herstellen (in SW könnte man sich das sogar schenken, die Aliens sind hier total nutzlos). In Star Trek glaube ich sogar, dass die Stories ohne Aliens teilweise besser wären, weil z.B. gewisse Deus-Ex-Machina-Konstruktionen sicher besser gelöst werden könnten und das Budget für vernünftige Masken eh fehlt (Hallooooo Q?).
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Red White Dragon am 4.04.2010 | 07:44

Ich (persönlich) glaube, dass fast alle Sci-Fi-Geschichten auch hervorragend ohne Aliens funktioneren würden. Man müsste nur die Funktion der Spezies anderweitig herstellen (in SW könnte man sich das sogar schenken, die Aliens sind hier total nutzlos). In Star Trek glaube ich sogar, dass die Stories ohne Aliens teilweise besser wären, weil z.B. gewisse Deus-Ex-Machina-Konstruktionen sicher besser gelöst werden könnten und das Budget für vernünftige Masken eh fehlt (Hallooooo Q?).

Gene Roddenberry wollte vor Star Trek das Thema Rassismus beim Militär verarbeiten. Ging nicht, die Zensoren waren dagegen. Bei Star Trek gings. In der Folge "Bele jagt Lokai" ging es um 2 rassen. Die eine war auf der linken Seite schwarz und auf der rechten Seite weiß, bei der anderen wars es spiegelverkehrt. Das war nur Make Up, kein Schleimbatzen, aus dessen Arsch 5 Augen wachsen und der sich nur durch rythmisches Furzen bewegen kann.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Sashael am 4.04.2010 | 08:05
Ich frage mich, wieso "echte" intelligente Aliens sich so unglaublich von Menschen unterscheiden sollten. Egal wie anders ein Ausserirdischer aussieht, seine Bedürfnisskette dürfte sich nur unwesentlich von der der Menschen unterscheiden (Nahrung -> Wohnraum -> Libido -> Anderes). Hier im Thread werden aber kosmetische Änderungen als austauschbar und unwichtig bezeichnet. Das ist imho ziemlicher Unsinn.
In ST werden in diversen Folgen sehr seltsame kulturelle Unterschiede gezeigt und dann zu behaupten "Das geht ja auch mit Menschen" halte ich für verfehlt. Weil man bei Menschen sich exorbitante Erklärungen ausdenken muss, warum dieses Volk nun so eigenartige Vorstellungen entwickelt hat.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 4.04.2010 | 08:10
Ich mag Aliens, auch wenn sie in vielen Settings nur als Flair-Erzeuger dienen und die meisten Geschichten auch mit unterschiedlichen Menschenvölkern funktionieren würden.

Was hier aber noch gar nicht genannt wurde ist etwas, wofür Aliens unverzichtbar sind: das Selbstbild der Menschheit. Was passiert, wenn der Mensch feststellt, dass er nicht allein im Universum ist - wenn aus der Therorie, dass wir gar nicht die einzige intelligente Lebensform da draußen sein können, wirklich Fakt wird. Wie verändert sich die Menschheit dadurch? Welche Auswirkungen hat das auf Kultur, Gesellschaft, Philosophie und Religion?
Das finde ich extrem spannend fürs Rollenspiel und genau dieses Thema wird auch von vielen SciFi-Autoren ausgezeichnet behandelt.    
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 4.04.2010 | 10:14
Mal so ganz allgemein:

Andere Umweltbedingungen erfordern andere Anpassungen.
Wenn es auf ein und demselben Planeten Menschen und Quallen gibt, wie sollte auf einem komplett anderem Planeten mit anderen Gasen, einer anderen Gravitation, anderen Temperaturen, etc. ausgerechnet etwas Menschenähnliches entstehen?
Und wie sollte diese Lebensform auf der Erde überleben können?
Genausowenig wie ein Fisch an Land würd ich mal sagen.
Immerhin sind viele Autoren so gnädig, Humanoide auf anderen Planeten von den Menschen abstammen zu lassen.

Warum also müssen die Ausserirdischen so menschenähnlich sein?
Weil SF in vielen Fällen nicht wirklich SF sondern sowas wie eine moderne Fabel darstellt, in der eine moralische Message transportiert werden soll.

Das ist nicht unbedingt negativ, aber der Fokus liegt weniger auf der wissenschaftlichen Fiktion als auf der Belehrung.

Hmmm... wieso schreib ich das eigentlich...???
Ich mein, eigentlich ist es mir egal.
Entweder eine Story ist gut oder sie ist schlecht.
*shrug*
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Yerho am 4.04.2010 | 10:26
Was hier aber noch gar nicht genannt wurde ist etwas, wofür Aliens unverzichtbar sind: das Selbstbild der Menschheit. Was passiert, wenn der Mensch feststellt, dass er nicht allein im Universum ist - wenn aus der Therorie, dass wir gar nicht die einzige intelligente Lebensform da draußen sein können, wirklich Fakt wird. Wie verändert sich die Menschheit dadurch? Welche Auswirkungen hat das auf Kultur, Gesellschaft, Philosophie und Religion?
Das finde ich extrem spannend fürs Rollenspiel und genau dieses Thema wird auch von vielen SciFi-Autoren ausgezeichnet behandelt.

Mit der gleichen Berechtigung müsste man aber auch fragen: Welche Auswirkungen könnte es auf Kultur, Gesellschaft, Philosophie und Religion, wenn die Menschheit irgendwann feststellen sollte, dass sie (immer noch) allein im Weltraum ist? Beziehungsweise welche Auswirkungen hat die anhaltende Unsicherheit darüber, ob man allein ist, obwohl man bereits im Weltall herumdüst wie heute im Straßenverkehr?

Der augenblickliche Stand der Dinge ist paradoxerweise laut etlichen Umfragen der, dass die meisten Menschen durchaus glauben, dass es intelligentes außerirdisches Leben gibt. Wenn dieser Trend anhält, wäre die gesicherte Feststellung, dass es keines gibt, womöglich sogar irgendwann bedeutsamer als die, dass es welches gibt. Die Frage ist doch, was die Menschheit jeweils als Ganzes eher als wahrscheinlich annimmt. Wenn es im Bewusstsein der Menschheit nur als eine Frage der Zeit gehandelt wird, bis man auf das trifft, dessen Existenz man als sehr wahrscheinlich annimmt, ist das womöglich sogar weniger wirkungsvoll als der Umstand, dass diese Erwartung enttäuscht wird oder Unsicherheit bestehen bleibt.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 4.04.2010 | 10:39
Guter Punkt...
Im Grunde hoffen doch die meisten Menschen, dass es irgendwo da draussen noch Leben hat.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Ein am 4.04.2010 | 10:55
Da fällt mir noch was, was Eschbach bei Quest gemacht hat und was sicherlich am besten mit Aliens funktioniert.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Hier sind die Aliens dann eine Metapher für den Verlust des Göttlichen im Leben.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 4.04.2010 | 11:05
@Knuddeloffensive: Ja, das ist natürlich auch richtig. Ich frage mich allerdings, was wahrscheinlicher ist: dass die Menschheit irgendwann auf intelligentes außerirdisches Leben trift oder alle Planeten des Universums besucht hat, um 100%ig auszuschließen, dass es außerirdische Inteligenz gibt. Ich vermute, dass Ersteres eher eintreffen könnte.

Aber ich glaube, dass, selbst wenn heute eine Mehrzahl davon überzeugt wäre (ich schätze mal, dass sich Umfragen eh nur auf die westliche Welt beziehen), dass es außerirdische Intelligenz gibt, es dennoch ein massiver Unterschied wäre, wenn sich das tatsächlich bestätigt. Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist hier imho immens, besonders wenn es um solch existenziell bedeutsame Fragen geht. Es glauben ja auch viele Menschen an Gott - ist die Frage, wie sie reagieren würden, wenn er plötzlich unzweifelbar vor ihnen stünde.  


Im Übrigen hat Alice auch mit folgender Feststellung Recht:
Warum also müssen die Ausserirdischen so menschenähnlich sein?
Weil SF in vielen Fällen nicht wirklich SF sondern sowas wie eine moderne Fabel darstellt, in der eine moralische Message transportiert werden soll.

Das ist nicht unbedingt negativ, aber der Fokus liegt weniger auf der wissenschaftlichen Fiktion als auf der Belehrung.
Sah man ja jüngst auch wieder bei Avatar, wo (zugegben nicht sonderlich innovativ) Aliens die Rolle der noblen Wilden/Ureinwohner eingenommen haben. SciFi handet ja auch oft davon, dass sich Menschen, wenn mit neuem, fremden oder anderer Kultur konfrontiert, aufführen wie der Elefant im Porzellanladen. Da man davon ausgehen kann, dass in der Zukunft die Menschheit keine 'eigenen' Urvölker mehr hat, benötigt es halt Aliens, um solche Geschichten zu erzählen. Finde ich okay.  
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 4.04.2010 | 11:15
Ein schönes Beispiel und eine plausible Erklärung  :)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 4.04.2010 | 11:39
Mal so ganz allgemein:

Andere Umweltbedingungen erfordern andere Anpassungen.
Wenn es auf ein und demselben Planeten Menschen und Quallen gibt, wie sollte auf einem komplett anderem Planeten mit anderen Gasen, einer anderen Gravitation, anderen Temperaturen, etc. ausgerechnet etwas Menschenähnliches entstehen?
Und wie sollte diese Lebensform auf der Erde überleben können?
Genausowenig wie ein Fisch an Land würd ich mal sagen.
[...]
Weil die Naturgesetze überall im Universum die gleichen sind.
Will heißen, die Chemie funktioniert überall im Universum gleich. Das bedeutet, dass Lebewesen überall im Universum aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff bestehen müssen (Ergibt sich aus den Eigenschaften von Elementen der 2. und dritten Periode auf die ich hier nicht im Detail eingehen möchte). Die Funktionellen Gruppen sind auch überall die gleichen, was bedeutet, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit alles Leben aus Aminosäuren besteht.
Von dem her wäre Wasser auch für Aliens harmlos und Ammoniak giftig. Da könnten sich höchstens gewisse Unterschiede in der Toleranz gegen CO, CO2, in verschiedenen Konzentrationen und gewissen Details ergeben.
So lange Alien also sein eigenes Essen mit bringt sollte Alien sofern er Landbewohner ist also mit relativer Sicherheit unsere Atmo atmen können.
(Ob sich höheres Leben theoretisch in einer Atmosphäre mit reduzierenden und nicht oxidierenden Bedingungen entwickeln könnte kann ich aus dem Stehgreif nicht beantworten - ich würde aber mal vermuten dass nicht. Weil wenn Leben nicht den Schritt zur Photosynthese schafft, dann geht den Bewohnern einer Welt recht bald die Energiequelle aus.)
Damit sich Kultur schaffende Intelligenz entwickelt müssen auch einige Kriterien erfüllt werden und eines davon sind mindestens eine freie Gliedmaße, die sich zum Manipulieren von Dingen eignet - zwei wären vorteilhaft, aber mit einer ist man halt auf Teamwork angewiesen.
Außerdem muss die Art ein "underdog" sein will heißen: Jemand der Dezimeter dicke Hornplatten und Zähne so scharf wie Rassierklingen hat muss keine Steinaxt basteln.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Callisto am 4.04.2010 | 11:47
@SJT/2handNadel: Du machst einen eklatanten Fehler. Du gehst davon aus, dass Entwicklung höheren Lebens immer so ähnlich wie bei uns abläuft bzw. ablaufen muss. Aber das ist keinesfalls sicher. Es gibt auch auf der Erde genug Beispiele für Lebensformen unter extremen Bedingungen (siehe in direkter Nähe zu Unterwasservulkanen als Beispiel). Das einzige wobei ich dir zustimme ist, dass es wahrscheinlich ist, dass eine Alienrasse die Möglichkeit hat ihre Umgebung zu manipulieren, zum Beispiel durch die Entwicklung von Gliedmassen die zum Greifen benutzt werden können. Ich stimme also weitgehend Alice zu.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 4.04.2010 | 12:03
Selbst wenn man von einer ähnlichen Entwicklung ausgeht, muss lange nicht was menschenähnliches herauskommen.
Dazu braucht man sich ja nur ansehen, was schon so alles über unseren Planten gekrochen, geflogen und geschwommen ist.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: YY am 4.04.2010 | 15:29
@SJT/2handNadel: Du machst einen eklatanten Fehler. Du gehst davon aus, dass Entwicklung höheren Lebens immer so ähnlich wie bei uns abläuft bzw. ablaufen muss. Aber das ist keinesfalls sicher. Es gibt auch auf der Erde genug Beispiele für Lebensformen unter extremen Bedingungen (siehe in direkter Nähe zu Unterwasservulkanen als Beispiel).

Gerade die Viechereien, die in so extremen Bereichen leben, funktionieren nur auf ihrem Maßstab.

Ja, in großer Tiefe kann sich Leben halten, was man zunächst nicht dachte.
Aber intelligentes Leben oder gar Zivilisationen sind dann doch noch ein ziemlich weiter Schritt von "Huch, da lebt ja was".

Ich gehe da so weit mit der Nadel konform, dass Lebewesen, die sich ausbreiten bzw. überhaupt Zivilisationen bilden und mit uns relevante Berührungspunkte haben (werden), i.d.R. auch als Lebewesen erkennbar sein und ähnliche Grundlagen haben werden.
Ob die dann komplett andere Atmosphärezusammensetzungen brauchen oder ein völlig anderes Verdauungssystem haben o.Ä., ist noch mal was anderes, aber das ist unter den gerade diskutierten Aspekten auch Kleinkram.  


Absurdere Lebewesen, z.B. intelligente Kristallnetzwerke 5 Kilometer unter der Oberfläche einer ansonsten toten Eiswelt kann ich mir auch vorstellen (ohne beurteilen zu können, ob das möglich wäre  ;) )...aber die sind dann eher Touristenattraktion als "Mitbürger".

Da gab es an der FH Zweibrücken mal einen recht interessanten Vortrag von Prof. Dr. Harald Lesch, hier zusammengefasst.
http://www.usm.uni-muenchen.de/swaiu.html

"Absurdes" Leben (Kristallnetzwerke, Raumwale etc.) mag es geben, aber Kultur/Zivilisation bilden wird es wohl nicht (können).
Das kann man mMn relativ sicher sagen.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Arkam am 4.04.2010 | 16:46
Hallo zusammen,

ich denke das hängt davon ab was für ein System man verwenden will und wie der Hintergrund aussieht.

Bei einem System bei dem man bei der Charaktererschaffung nur über das gespielte Alien abweichen kann sind Aliens notwendig wenn man sich entschließt das man solche Abweichungen haben möchte.

Eine weitere Möglichkeit wäre es das man sich mit dem Setting an ein bekanntes Setting anhängen möchte. Star Trek ohne Vulkanier oder Star Wars ohne Wookies würden eben nicht dem Hintergrund aus Serie oder Film entsprechen.
Aber auch eine Übertragung der Elfs / Dwarfs / Orcs Fantasy auf ein SF Setting wäre möglich damit die Spieler udnd er Spielleiter sich schneller hinein finden. Hier bietet Warhammer 40.000 ja ein nettes Beispiel.

In einigen Settings übernehmen Aliens Rollen die durch Menschen oder menschliche Reiche nicht mehr ausgefüllt werden. Wenn alle Menschen durch eine Weltregierung repräsentiert werden benötigt man intelligente Aliens um ein Kriegsszenario zu ermöglichen.
Star Trek präsentiert ein menschliches Reich indem einige Möglichkeiten für interessante Geschichten ausgeschaltet sind. So gibt es etwa kein kapitalistisches Wirtschaftssystem mehr. Konsequenter Weise wurden dann die Ferengi als Erzkapitalisten eingeführt um auch solche Geschichten erzählen zu können.
Beliebt ist es auch die Götter aus Fantasy Geschichten durch supermächtige Aliens zu ersetzen.

Aliens können auch als Techlieferanten dienen. Denn wenn Ausrüstung nur noch eine Frage von Geld und Stellung ist wird der Sammeltrieb eben nicht mehr angesprochen. Wenn man jetzt aber uralte Alien Ruinen nach einmaliger Alientechnologie durchsuchen kann kommt dieser Aspekt wieder ins Spiel.
Auch "magische" Gegenstände oder Technologie die man erst Mal mit ihren Auswirkungen auf das Spiel ins Setting bringen will kann man so umsetzen ohne z große Probleme zu bekommen.

Einige Spieler die ich kenne werden kein Setting bespielen wollen indem es nur Menschen gibt. Sie sehen das als langweilig an. Kann ich nicht nachvollziehen aber muss ich ja auch nicht.

Gruß Jochen
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Teylen am 4.04.2010 | 21:35
Ein Grund wieso es bei Babylon 5 Menschen und keine Aliens sind ist schlicht das Menschen nunmal von der Erde kommen und bis die soweit sind ganze andere Planeten zu bevölkeren ist es soweit in der Zukunft das es absurd wird. Weshalb man dann Menschen ähnliche Aliens ist.

Ähnliches gilt doch auch für Star Wars.
Da gibt es halt einen Planet mit Menschen, die sich schon gut verbreitet haben, aber nu zu unterstellen das auf jeden Planeten nur Menschen leben wäre, naja.

Deswegen setzt man bei Star Trek den Aliens dann auch kleine Prop Sachen auf.
Weil ein Klingone mit Runzel Stirn immer noch glaubwürdiger ist als das irgendwo in einem anderen Sonnensystem ein Haufen Menschen Hausen,..
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Yerho am 4.04.2010 | 22:09
Deswegen setzt man bei Star Trek den Aliens dann auch kleine Prop Sachen auf. Weil ein Klingone mit Runzel Stirn immer noch glaubwürdiger ist als das irgendwo in einem anderen Sonnensystem ein Haufen Menschen Hausen,..

Ein Raumschiff kann 100 Jahre lang unterwegs sein und auf Menschen treffen, die zwar 50 Jahre später aufgebrochen sind, aber dank moderner Antriebssysteme trotzdem früher angekommen ist. Dass ist sogar sehr viel wahrscheinlicher, als auf humanoide Aliens mit Riffelstirn zu treffen. ;)

Und wenn das Ganze etliche Jahrtausende in der Zukunft spielt, können sich menschliche Populationen so unterschiedlich entwickelt haben, dass sie sich stärker unterscheiden als Klingonen und Ferengi. ;D
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: YY am 4.04.2010 | 22:43
Joah, das kommt eben aufs Setting an. Wenn es weit genug in der Zukunft spielt, ist das relativ egal.
Für Star Trek, das nicht sonderlich weit in der Zukunft spielt, ist die Aussage freilich richtig.

Bei Star Wars stellen Menschen aber meiner Wahrnehmung nach doch ziemlich die Mehrheit.
Die meisten Aliens haben da ihren einen Heimatplaneten und bereisen zwar den Weltraum, aber sind nicht sonderlich zahlreich/weit verbreitet, während das Imperium zum allergrößten Teil aus Menschen besteht und auch in der Rebellenallianz Menschen eine der größten Rollen spielen.

Das ist mMn ziemlich auffällig, dass da jedes Viehzeug seinen explizit genannten Heimatplaneten hat - nur die Menschen nicht.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: K´sin'Tar am 4.04.2010 | 22:50
Aliens sind auch eine super Hilfe für den SL^^
Man kann, wenn man schon ohne Magie spielt, immer noch den Aspekt des unbekannten und unverständlichen einbringen, man kann spaßige NSCs ganz anders reagieren lassen als ein Mensch und sagen: Klar hätte ein Mensch dir geholfen.. aber bist du dir sicher dass das Vieh euren Deal auch wirklich genau so verstanden hat wie du?

Jedenfalls sind Aliens vor allem eine Sache der Bequemlichkeit, wenn das mit dem Erklären langsam nicht mehr hinhaut und man einfach was Neues will.

Oder als Grund, warum die Menschen es echt geschafft haben, sich unter einer Regierung zu versammeln und Frieden zu schließen.. obwohl ich das selbst bezweifeln würde wenn die Menschheit wirklich von Aliens angegriffen würde..

Aliens sollten auf jeden Fall so richtig anders sein. Und wenn sie dann schon Riffelstirn-Humanoide sein sollen dann bitte schön welche, deren Beweggründe und Absichten man so garnicht kapiert und die.. wenigstens mental keine Menschen sind..
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 4.04.2010 | 23:07
@Callisto
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Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Red White Dragon am 5.04.2010 | 12:11
Find ich dufte, dass, nachdem wir dem Universum vorgeschrieben haben, dass es nur uns als intelligente lebensform geben darf, nun die Vorschriften machen, wie sich intelliegntes Leben auf anderen Planeten entwickln darf. Klar, wir haben ja soviel galaktische Erfahrung... auf unserem Planeten.
Das sind doch alles nur Theorien. Die Arroganz der Menscheit ist es aber zu glauben, alles zu wissen. Wir wissen doch gar nichts!
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: 1of3 am 5.04.2010 | 12:15
Wobei das für das Thema auch mehr als unerheblich ist, denn die Frage ging um den Nutzen von Aliens in der Literatur.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Eulenspiegel am 5.04.2010 | 12:58
Frage, findet ihr dass Aliens zu einem Science-Fiction Setting gehören, oder dass man ganz gut auf sie verzichten kann?
Man kann auf sie verzichten, aber man muss nicht auf sie verzichten.

Mir persönlich ist es egal, ob in einem SF-Settings Aliens auftauchen oder nicht. Hauptsache, das Setting ist in sich stimmig.

Zitat
Was ich absolut nciht leiden kann sind "Aliens" die ein paar Falten auf den Nasenrücken kriegen und schwupps, eine neue Rasse (ich sehe dich an Star Trek)!
Ich denke mal, es ist auch immer eine Frage der Kosten:
Für einen Kinofilm kann man sich schonmal computeranimierte Effekte/Aliens leisten.
Für eine Fernsehserie wären gute Computereffekte evtl. zu teuer. Hier muss man dann auf Schauspieler in mehr oder weniger billigen Kostümen zurückgreifen.

Zitat
Was ich ebenfalls nicht so mag, einheitliche Aliens, ein Volk, eine Kultur eine Ideologie (ich sehe dich immer noch an Star Trek).
Das mag ich auch nicht.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Callisto am 5.04.2010 | 14:16
OT@SJT
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Also ja, gerade wenn man ein SF-Setting beschreibt, hat man genug Möglichkeiten um sich Aliens auszudenken die ganz anders sind als Menschen, die einen anderen Stoffwechsel und andere physische Möglichkeiten haben, andere kulturelle Eigenschaften. Im Film ist es günstiger Menschenähnliche Aliens zu nehmen. Im Rollenspiel muss vor allem bedenken, wie sie sich psychisch und kulturell von den Menschen unterscheiden. Denn sonst entwickeln sie sich nur zu Elfen/Zwerge/wasauchimmer in Space. Und in RPG-Settings hat man die Einschränkung nicht, sich an eine Menschenähnliche Form für seine Alienrasse suchen zu müssen. Weil niemand in das Kostüm schlüpfen muss. Aber das kulturelle Kostüm, darauf sollte man sein Augenmerk legen, denn sonst verkommen Aliens eben zu Elfen In Space und das wäre ja schade.

Meine Lieblingsaliensetting ist im übrigen Farscape. 'Nuff Said.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 5.04.2010 | 15:24
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Ich denke ein entscheidender Punkt ist auch der ob man jetzt Hard Sci-Fi haben will oder Fantasy-SciFi.
Wenn man nämlich ganz harte hard Sci-Fi macht, dann werden wir überhaupt nie auf Aliens stoßen. Denn der derzeitige Stand des Wissens ist der.
A) Wir sind die Speerspitze also einer der Ersten Planeten auf dem sich überhaupt Leben entwickelt haben kann (Lesch, alpha Centauri). Hängt mit dem Alter des Universums, Sonnentypen und in Sternen erbrüteten Elementen zusammen.
B) Reise mit Überlicht funktioniert nicht.

Also können wir überhaupt nicht auf Aliens treffen.

Wenn man aber Fantasy-In-Space machen will, dann kann man auch Aliens auf Silicium-Basis machen die ersticken sobald sie eine Spur N2 sehen. (Zwar würde das den Gesetzen der Chemie widersprechen - aber das juckt ja auch keinen mehr, wenn man mit Überlichtgeschwindigkeit fliegt und eh schon die Physik ermordet hat.)

Von dem her würde ICH Aliens in Hard Sci-Fi Settings ganz weg lassen.

Aber davon auszugehen, dass alles Plausibler wird.
Wenn wir auf einem Planeten ankommen und dann statt auf "echte Menschen" auf Menschen mit komischen Haaren und bunten Falten treffen.
Das ist einfach ... naja.
Da fände ich dann die Lösung mit den "Alten" die irgend wann mal ein paar Menschen entführt haben, schon besser.
Oder aber den Fantasy-Sci-Fi Ansatz wo es einfach Konvention ist, dass...

PS: @Callisto an was für einen "anderen Stoffwechsel" denkst du denn?
@Gauntlet
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Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 5.04.2010 | 15:27
Wisst ihr, ich weiß ja zu schätzen, dass ihr hier mit Spoilern arbeitet, aber wollt ihr die Diskussion darüber, dass auch mal wissenschaftlich feststand, dass die Erde eine Scheibe ist nicht vielleicht bei "Science without Fiction" weiterführen?

[...] denn die Frage ging um den Nutzen von Aliens in der Literatur.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: YY am 5.04.2010 | 15:35
Wenn man nämlich ganz harte hard Sci-Fi macht, dann werden wir überhaupt nie auf Aliens stoßen. Denn der derzeitige Stand des Wissens ist der.
A) Wir sind die Speerspitze also einer der Ersten Planeten auf dem sich überhaupt Leben entwickelt haben kann (Lesch, alpha Centauri). Hängt mit dem Alter des Universums, Sonnentypen und in Sternen erbrüteten Elementen zusammen.
B) Reise mit Überlicht funktioniert nicht.

Zumindest stoßen wir nicht in relevanten Zeiträumen auf Aliens.

Wenn man die Zeitkoordinate groß genug wählt und postuliert, dass wir und die Aliens uns mit Unterlichtgeschwindigkeit ausbreiten, ist es zumindest möglich, dass wir irgendwann von der Existenz der jeweils Anderen erfahren, möglicherweise Drohnen- oder gar direkten Kontakt haben.

Nicht, dass dieser sehr unwahrscheinliche Fall in einem kaum plausibel beschreibbaren Setting (durch die große zeitliche Entfernung zu uns heute) mit seinen quälend langsamen Abläufen im Vergleich zu zeitgenössischer SF einen sonderlich interessanten Ansatz für ein (RPG-)SF-Setting bieten würde... o:)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Sashael am 5.04.2010 | 20:22
Wenn man nämlich ganz harte hard Sci-Fi macht, dann werden wir überhaupt nie auf Aliens stoßen. Denn der derzeitige Stand des Wissens ist der.
A) Wir sind die Speerspitze also einer der Ersten Planeten auf dem sich überhaupt Leben entwickelt haben kann (Lesch, alpha Centauri). Hängt mit dem Alter des Universums, Sonnentypen und in Sternen erbrüteten Elementen zusammen.
Unsere Sonne ist einzigartig im Universum???

Wenn ja, ok.

Wenn nicht:
Auf der Erde existierten vor der heutigen Flora und Fauna mehrmals andere Lebewesen. Die Dinos sind ja nur das spektakulärste und bekannteste Massensterben der Erdgeschichte. Viele viele Millionen Jahre gab es auf der Erde höher entwickeltes Leben. Wenn es also andere Sonnen wie die unsere im Universum gibt, dann könnten sich auf deren Planeten (wir gehen mal davon aus, dass sich einer in einer geeigneten Umlaufbahn befindet, denn deine Indizien für unser Speerspitzentum gehen ja nur auf die Sonnen ein) mehrmals raumfahrende Völker entwickelt haben. Der Mensch hat wenn ich mich recht erinnere eine knappe Million Jahre von seinen Ursprüngen bis heute gebraucht. Im Vergleich zur Existenz der Dinos eine lächerliche Zeitspanne.

Aber ich lass mich gerne belehren.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Bad Horse am 5.04.2010 | 20:29
Verlegt die Diskussion darüber, ob Aliens wissenschaftlich Sinn machen und welche Belege es dafür gibt, bitte in "Science without Fiction", okay?

Ich finde Aliens in SF-Settings ganz okay, solange sie nicht unplausibel werden... "Oh, die Remouladen haben ein ganzes Sternenreich, aber nur eine einzige Kultur und eine einzige Sprache? Oooookay..." Solche Monolithkulturen finde ich bei EDO schon blöde.
Die Aliens bei Star Trek finde ich (bis auf diesen Punkt) eigentlich nicht so wahnsinnig schlimm, zumal es ja sogar eine Erklärung dafür gibt, warum die sich alle so ähnlich sehen (irgendwelche Ur-Aliens, die wild herumgeflogen und die Ursuppe nach ihren Vorstellungen bewürzt haben).

Spannender finde ich allerdings Homebrew-Aliens, die durch Transhumanismus oder exzessive AI-Forschung (Cylonen) entstanden sind.

Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 5.04.2010 | 21:25
Verlegt die Diskussion darüber, ob Aliens wissenschaftlich Sinn machen und welche Belege es dafür gibt, bitte in "Science without Fiction", okay?

Ich finde Aliens in SF-Settings ganz okay, solange sie nicht unplausibel werden... "Oh, die Remouladen haben ein ganzes Sternenreich, aber nur eine einzige Kultur und eine einzige Sprache? Oooookay..." Solche Monolithkulturen finde ich bei EDO schon blöde.
Die Aliens bei Star Trek finde ich (bis auf diesen Punkt) eigentlich nicht so wahnsinnig schlimm, zumal es ja sogar eine Erklärung dafür gibt, warum die sich alle so ähnlich sehen (irgendwelche Ur-Aliens, die wild herumgeflogen und die Ursuppe nach ihren Vorstellungen bewürzt haben).
Kommt ja darauf an, welche Transportmöglichkeiten die Aliens haben.
Wenn sie durch stabile Warpportale einen Schritt machen müssen und auf einer anderen Welt stehen, dann ist es nicht mehr unplausibel wenn sie nur eine einzige Kultur und Sprache haben.
Man kann ja heute schon auf der Erde beobachten, dass Kulturen und Sprachen (langsam) verschwinden.
Wenn man dann Transport Technologien ausdenkt, die es ermöglichen mal schnell seinen Hamburger auf dem Mars zu holen um sich nachher auf Alpha Centauri nen neuen Anzug machen zu lassen.
Und dieser Zustand schon sagen wir mal 5+ Generationen anhält, dann halte ich es für HÖCHST plausibel, dass es nur noch eine Sprache gibt und eine Kultur. Bei 5+ Generationen wären wir ungefähr um vor 1900 nach menschlichen Maßstäben.

Zitat
Spannender finde ich allerdings Homebrew-Aliens, die durch Transhumanismus oder exzessive AI-Forschung (Cylonen) entstanden sind.
Ob der Alien jetzt selber gemacht ist oder aus den Tiefen des Alls kommt hat ja für seine FUNKTIONALITÄT meist keine entscheidende Bedeutung - und hier war ja nach der Funktionalität von Aliens gefragt.

@Sashael:
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PS: @ Originalfrage
Frage, findet ihr dass Aliens zu einem Science-Fiction Setting gehören, oder dass man ganz gut auf sie verzichten kann?
Ich denke man kann ganz gut auf sie verzichten.
Gab da mal so nen SciFi mit SeanConnery - Outland heißt der glaube ich.
Da ging es ja auch nicht um Aliens sondern um den Cop auf der Minenkolonie.
Und Man braucht sie nicht ZWINGEND weil Sci-Fi eben nur ne Verpackung für ne andere Geschichte ist (Kriegsgeschichte, Liebesgeschichte, Copgeschichte, Unterdrückungsgeschichte,...)
Man braucht ja noch nicht mal Transhumanismus oder irgendwas. Man kann auch einfach nur mit normalen Menschen SciFi machen.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Waldviech am 5.04.2010 | 22:00
Zitat
Ob der Alien jetzt selber gemacht ist oder aus den Tiefen des Alls kommt hat ja für seine FUNKTIONALITÄT meist keine entscheidende Bedeutung - und hier war ja nach der Funktionalität von Aliens gefragt.
Im Falle der selbstgemachten "Aliens" ist die Funktionalität aber meist eine andere als beim außerirdischen Alien ! Das im Labor gebastelte "alienartige" Genmonster oder die als Beispiel genannten Zylonen sind beispielsweise futuristische Varianten der goetheschen Mär vom Zauberlehrling oder von Frankenstein. Die bizarre transhumanistische "Alienrasse" (unsterbliche körperlose KIs, ultramodifizierte Cyborgs, genmanipulierte Übermenschen, transzendente Gehirne in Glaskugeln, whatever..) ist ein Mittel, der Frage nachzugehen, in welche Richtung sich die Menschheit möglicherweise entwickeln könnte. Diese Funktionen sind völlig andere, als die der Klingonen, Vulkanier oder Wookies....  
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 5.04.2010 | 22:10
@Waldviech
OK zugegener maßen mag es manchmal auch nicht so sein.
Aber ob ALIEN(TM) jetzt ein Außerirdischer ist oder eine vom Militär erschaffene Terrorwaffe, die ausgebüchst ist - ist für die Funktion völlig egal.
Ob jetzt Aliens oder Klone die Sklavenrasse sind ist auch egal.
...
Mir fällt jetzt spontan keine Funktion ein für die man UNBEDINGT echte Aliens bräuchte, man also nicht durch Hausgemachtes ersetzen könnte?
- Es sei denn es soll um Aliens gehen natürlich.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Waldviech am 5.04.2010 | 22:20
Zitat
Aber ob ALIEN(TM) jetzt ein Außerirdischer ist oder eine vom Militär erschaffene Terrorwaffe, die ausgebüchst ist - ist für die Funktion völlig egal.
Ob jetzt Aliens oder Klone die Sklavenrasse sind ist auch egal.
Aber nur recht oberflächlich. Kommt drauf an, wie weit man "Funktion" fasst. Das Geschmäckle ist schon ein völlig anderes, je nachdem, woher das Viech kommt. Auch die Aussage. Wenn ich auf dem Planeten Glurx ein gefährliches einheimisches Raubtier habe, ist das schon wat anderes, als wenn Konzern XYZ-Genetics das Vieh am Reißbrett entworfen hat - denn in Fall 1 ist es einfach ein Raubtier, während der Mensch in Fall 2 selber Schuld am ganzen Mist ist (meist verbunden mit der Message: Pfusch nicht mit Mutter Natur und Gottes Schöpfung rum).
Ebenso heftig ist der Unterschied bei Deinem zweiten Beispiel: Sind es Aliens, ist es eine klassische Besatzer- und Kolonialismusstory (für die es tatsächlich keine "Aliens" bräuchte). Sind es Klone, geht die ganze Problematik wesentlich tiefer - sind die selbstgeschaffenen Kreaturen nun Werkzeuge oder Lebewesen ? Hat ein künstliches Wesen eine Seele ? Etc. Blahblah. DIESE Geschichte ließe sich ohne die Klone nicht erzählen...
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 5.04.2010 | 22:41
Aber nur recht oberflächlich. Kommt drauf an, wie weit man "Funktion" fasst. Das Geschmäckle ist schon ein völlig anderes, je nachdem, woher das Viech kommt. Auch die Aussage. Wenn ich auf dem Planeten Glurx ein gefährliches einheimisches Raubtier habe, ist das schon wat anderes, als wenn Konzern XYZ-Genetics das Vieh am Reißbrett entworfen hat - denn in Fall 1 ist es einfach ein Raubtier, während der Mensch in Fall 2 selber Schuld am ganzen Mist ist (meist verbunden mit der Message: Pfusch nicht mit Mutter Natur und Gottes Schöpfung rum).
Ebenso heftig ist der Unterschied bei Deinem zweiten Beispiel: Sind es Aliens, ist es eine klassische Besatzer- und Kolonialismusstory (für die es tatsächlich keine "Aliens" bräuchte). Sind es Klone, geht die ganze Problematik wesentlich tiefer - sind die selbstgeschaffenen Kreaturen nun Werkzeuge oder Lebewesen ? Hat ein künstliches Wesen eine Seele ? Etc. Blahblah. DIESE Geschichte ließe sich ohne die Klone nicht erzählen...

@1
Alien(TM) ist ja aber primär Survivalhorror.
Den kannst genau so gut mit dem Militärexperiment machen - da musste ja die "Moral von der Geschichte" nicht mit rein bringen.

@2
Deckt sich ja im WESENTLICHEN mit dem was ich postuliert habe - man kann Außerirdische aller meistens Problemlos durch was hausgemachtes ersetzen - umgekehrt geht es oft nicht.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: YY am 5.04.2010 | 22:51
Kommt ja darauf an, welche Transportmöglichkeiten die Aliens haben.
Wenn sie durch stabile Warpportale einen Schritt machen müssen und auf einer anderen Welt stehen, dann ist es nicht mehr unplausibel wenn sie nur eine einzige Kultur und Sprache haben.
Man kann ja heute schon auf der Erde beobachten, dass Kulturen und Sprachen (langsam) verschwinden.

Nnnnjoooaaah....nein :)

Es ist durchaus so, dass mit entsprechender Mobilität geographische bzw. räumliche Unterschiede geringer werden.
Gleichzeitig hat man mit steigender Mobilität aber auch viel mehr die Möglichkeit, sich mit Leuten zu umgeben, von denen man auch umgeben sein will.
D.h. es bilden sich Netzwerke und Gemeinschaften heraus bzw. werden zahlreicher/gewinnen an Bedeutung, die ihren Ursprung nicht im Räumlichen, sondern im Sozialen, Philosophischen, Weltanschaulichen haben und dann - wieder bedingt durch die hohe Mobilität- eventuell sogar räumliche Gemeinschaften bilden.
Und die werden dann durchaus eigene Lebensweisen und (Fach-)Sprachen haben.

Das ist z.B. bei Eclipse Phase recht schön umgesetzt.

Geringe Mobilität zersplittert eine Spezies räumlich, hohe Mobilität politisch/philosophisch/moralisch.

Eine völlig homogene Kultur ohne jede "Spalter" ist auch mit hoher Mobilität und umfassenden Kommunikationsmöglichkeiten nicht zu erklären.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Waldviech am 6.04.2010 | 12:47
Zitat
Alien(TM) ist ja aber primär Survivalhorror.
Den kannst genau so gut mit dem Militärexperiment machen - da musste ja die "Moral von der Geschichte" nicht mit rein bringen.
Und sekundär ? Da macht die Sache schon einen gewaltigen Unterschied. Klar - wenn Du es weit genug herunterbrichst, kommen wir irgendwann bei Grunderzählmustern an. Und da stellt sich dann nicht nur die Frage "Warum Aliens?" sondern auch "Warum Sci-Fi?". Denn die Geschichte vom Alien lässt sich prinzipiell auch mit Neandertalern und einem Säbelzahntiger erzählen, denn es bricht sich ja runter auf "Böses, nahezu unbesiegbares Vieh frisst Leute". Wozu das Ganze noch mit technischer Umgebung und einem Phantasiemonster ?
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: SeelenJägerTee am 6.04.2010 | 12:55
Sekundär?
Ich bezweifle, dass da SEKUNDÄR was dahinter stecken SOLLTE.
Wenn die Macher statt "Alien" "Das ding aus Forschungsschiff 21b" gemacht hätten - dann hätten sie die Komponente 'Spiele nicht Gott' mMn völlig ausgeblendet, weil sie keine Moral in der Geschichte haben wollten sondern "nur" Survivalhorror.

Und ja das meine ich mit SciFi ist nur "Würze" alle SciFi Geschichten sind im PRINZIP Geschichten die man vor jedem anderen Hintergrund auch erzählen könnte.
Und genau so wie SciFi "nur" Geschmack ist sind Außerirdische auch "nur" Geschmack. Rein von der Funktion kann man sie mMn immer durch selbst gebastelte Lebensformen ersetzen - die sogar (meistens) mehr Möglichkeiten bieten.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Waldviech am 6.04.2010 | 13:02
Zitat
Wenn die Macher statt "Alien" "Das ding aus Forschungsschiff 21b" gemacht hätten - dann hätten sie die Komponente 'Spiele nicht Gott' mMn völlig ausgeblendet, weil sie keine Moral in der Geschichte haben wollten sondern "nur" Survivalhorror.
Naja - deswegen ist es ja nicht "Das Ding aus Forschungsschiff 21b". Es gibt aber andere Alienvarianten, bei denen es selbiges ist, und wo die Komponente sehr wohl eine Rolle spielt. ;) (Meistens ziemlich trivial und sehr nebenbei, aber sichtbar vorhanden)

Zitat
Und ja das meine ich mit SciFi ist nur "Würze" alle SciFi Geschichten sind im PRINZIP Geschichten die man vor jedem anderen Hintergrund auch erzählen könnte
In dem Punkt sind wir uns also einig ;) ;)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: RockaRolla am 8.04.2010 | 17:54
Zitat
Und ja das meine ich mit SciFi ist nur "Würze" alle SciFi Geschichten sind im PRINZIP Geschichten die man vor jedem anderen Hintergrund auch erzählen könnte

Also das gilt meiner Meinung nach nur sehr prinzipiell, nämlich in dem Sinn wie man auch sagen kann "es gibt keine neuen Geschichten". Man kann alle Geschichten in 2/20/37 Plots einteilen und damit ist alles, was ein Mensch erzählen könnte, abgedeckt. Aber bei dem, was einen (jedenfalls mich) interessiert, kommt es nicht in erster Linie auf den Plot an (obwohl ich da auch Vorlieben und Abneigungen habe); wesentlich ist aber die Ausgestaltung des Plots. Gute SF Geschichten, bei denen SF mehr ist als nur ein x-beliebiger "exotischer" Hintergrund, kann man nicht auf einen anderen Hintergrund übertragen, ohne dass etwas Wesentliches dabei verloren ginge.

Beispiele:

Ganz wesentlich an SF (und F) ist doch das Element des fremdartigen, wunderbaren. SF ist der Versuch, über das was ist hinaus zu blicken, zu dem was sein könnte (und dazu gehört auch die Frage "was wäre wenn die physikalischen Gesetze anders wären).

Und um zurück zur Ausgangsfrage zu kommen:

Man *muss* für SF keine Aliens haben, es gibt viele gute SF-Geschichten, die ohne sie auskommen. Aber Aliens können das Fremdartige, Wunderbare, Unverständliche und überraschend Verständliche darstellen, und zwar auf eine "interaktive", lebendige Art.

So wie ich es sehe, gibt es drei Möglichkeiten:
1. Man lässt Aliens weg und konzentriert sich auf andere SF Elemente.
2. Man benutzt Aliens als exotischen Hintergrund. Daraus können dann ebenso die "Rubber Forehead Aliens" bei Star Trek wie auch die Unmenge an fremdartigen Aliens, die aber keinerlei Bedeutung haben, bei Star Trek resultieren.
3. Man benutzt Aliens gezielt als Element des Phantastischen. Diese sollten dann gut durchdacht und differenziert ausgearbeitet sein. Dafür kann man sich ja auf wenige / eine Art beschränken.

Im Fall 3 bieten die Aliens die Möglichkeit (wie z.T. von Vorpostern schon erwähnt)


Die Antwort auf die Frage lautet also - wie eigentlich immer - es kommt darauf an. Es kommt darauf an, was man will, was man mag und womit man sich auseinander setzten möchte (oder eben nicht).

Ich finde, wenn man Aliens verwendet, sollte man sich gründlich Gedanken dazu machen, damit man keinen flachen Abklatsch von menschlichen Vorurteilen produziert. Am schlimmsten von allen Arten von Aliens finde ich übrigens die, die unreflektiert von Erd-Tieren abgeleitet werden. Wenn man das macht, sollte man sich schon genau überlegen, welche Eigenschaften (körperlich und psychisch) Sinn ergeben und welche nicht. Und letztere dann weglassen, wie typisch sie für das Tier auch sein mögen.

Dazu  möchte ich auch noch eine Frage vom Anfang des Threads aufgreifen:

Zitat
Mir fällt grad auf/ein, dass man die Aliens eh nur in die Kategorien humanoid (intelligent), tierisch und abstrakt (z.B. Energieform) kategorisieren kann. Ist vielleicht zu OT, aber kann mir dazu mal jemand was sagen (evtl. mich widerlegen)?
Das lässt sich schwer sagen, ohne diese Kategorien genauer zu bestimmen.  Beziehst du dich auf alle Arten von außerirdischem Leben (also auch nicht-intelligentes)? In dem Fall glaube ich nicht, humanoid mit intelligent gleichgesetzt werden kann. Jedenfalls nicht, wenn man sich auf die klassische Definition von humanoid bezieht (zweisymmetrisch, aufrecht gehend etc.). Und abstrakt ist auch eine sehr vage Klassifizierung, da würden ja außer Energiewesen auch mineralische, gasförmige, flüssige und sogar pflanzliche Wesen fallen (und Einzeller und Pilze, ... mir fallen immer mehr ein - oder laufen die unter "tierisch"?). Insofern glaube ich nicht, dass diese Einteilung sehr tauglich ist.

Wenn du einigermaßen gut Englisch kannst, lohnt sich ein Besuch bei http://www.tvtropes.org (http://www.tvtropes.org). Unter "Alien Tropes" findet man da (neben anderem):
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

So, und jetzt hoffe ich, dass ihr mir vergebt, dass ich so viel geschrieben habe und nicht alles on topic und außerdem in einen Tread, in den schon seit zwei Tagen niemand mehr was reingeschrieben hat.  :)

Lg,
RR
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: WeepingElf am 9.04.2010 | 15:32
Das mit den Aliens in der SF ist im Prinzip dasselbe wie mit den Elben & Co. in der Fantasy.  Das geht mit oder ohne, das ist im Wesentlichen Geschmackssache.

Ein grundsätzliches Problem (das auch für nichtmenschliche Fantasy-Rassen gilt) ist, dass wir keine anderen kulturschaffenden Wesen außer uns selbst kennen, so dass unsere Vorstellungen von Aliens stets Gefahr laufen, zu "Menschen +X -Y" zu werden.

Beim Körperbau kann man sich Abweichungen noch ganz gut vorstellen.  Man kann beispielsweise an der Zahl der Beinpaare drehen (aus einem sechsbeinigen Tier kann etwa was Centaurenartiges entstehen, oder ein Geschöpf mit vier Armen), und wenn man eine technologische Intelligenz will, braucht man zwar Organe zur Manipulation von Objekten, aber die müssen nicht unbedingt umgebaute Beine sein wie bei uns, sondern können beispielsweise aus Mundwerkzeugen entwickelt werden oder was weiß ich.

Mit der Mentalität wird es schon schwieriger.  Da gerät alles, was "nicht menschlich" ist, leicht zum Klischee.

Wir wissen noch nicht einmal, wie fremdartig Aliens sind!  Zu jedem Exobiologen, der uns verklickert, dass außerirdische Lebensformen die Grenzen unseres Vorstellungsvermögens sprengen dürften, gibt es einen Kollegen, der mutmaßt, dass sie uns aufgrund universell gültiger evolutionärer Rahmenbedingungen ziemlich ähnlich sein düften.  Zum Beispiel sind die chemischen Eigenschaften der Elemente überall gleich, also wird man wohl kohlenstoffbasierte Wesen mit Zellflüssigkeiten auf Wasserbasis annehmen können usw.  Das vieldiskutierte siliciumbasierte Leben etwa gibt es wahrscheinlich nicht; das ist ein moderner Mythos, der auf der Überschätzung der chemischen Ähnlichkeit von Kohlenstoff und Silicium basiert - tatsächlich haben die beiden Elemente trotz ihrer Nachbarschaft im Periodensystem sehr wenig gemeinsam.

Was meiner Meinung nach höchstwahrscheinlich Kokolores ist sind Aliens, die Menschen so ähnlich sind, dass sie mit Menschen gemeinsame Nachkommen zeugen können.  Mit Identitätsproblemen solcher Mischlinge kann man interessante Geschichten bauen, aber dann bitteschön mit verschiedenen Kulturen derselben Spezies.  (Man kann es natürlich so machen wie in Traveller und annehmen, dass in grauer Vorzeit Aliens Menschen auf verschiedene Planeten gebracht haben, wo sie dann völlig unabhängig voneinander verschiedene Kulturen entwickelten.)
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Eulenspiegel am 10.04.2010 | 01:19
Das vieldiskutierte siliciumbasierte Leben etwa gibt es wahrscheinlich nicht; das ist ein moderner Mythos, der auf der Überschätzung der chemischen Ähnlichkeit von Kohlenstoff und Silicium basiert - tatsächlich haben die beiden Elemente trotz ihrer Nachbarschaft im Periodensystem sehr wenig gemeinsam.
Du darfst nicht den Fehler machen und dir denken, dass eine siliziumbasierende Lebensform genau wie eine kohlenstoffbasierende Lebensform aufgebaut ist, nur dass die Kohlenstoffatome durch Silizium ersetzt wurden.

So ein Organismus kann nicht existieren. Es ist noch nichtmal klar, ob eine siliziumbasierender Organismus überhaupt so etwas wie DNS besitzt oder ob alles bereits auf "Protein"-Ebene verschlüsselt ist. (Oder ob die Lebensfunktionen weder über DNS noch über Proteine, sondern beispielsweise über Enzyme oder virusähnliche Moleküle abläuft.)

Die Theorie über siliziumbasierende Lebensformen beruht halt darauf, dass man auch mit Silizium sehr komplexe und vielfältige Moleküle hinbekommt.
Die Theorie über siliziumbasierende Lebensformen besagt nicht, dass diese Lebensformen biochemisch den kohlenstofbasierenden Lebensformen ähneln.

Natürlich unterscheiden sich kohlenstoffbasierende und siliziumbasierende Lebensformen extrem. Aber eine Voraussetzung für komplexereres Leben ist, dass man eine Vielzahl unterschiedlicher Moleküle "herstellen" kann. Und dazu eignet sich Silizium nunmal genau so gut wie Kohlenstoff.

(Schau dir z.B. mal die siliziumbasierenden Lebensformen bei Stargate an: Diese haben mehr Ähnlichkeit mit Kristallen als mit irdischen Lebensformen.)

Disclaimer:
Ich will nicht sagen, dass Stargate wissenschaftlich fundiert ist. Die Serie ist wissenschaftlich betrachtet größtenteils Kokolores.
Aber die Siliziumlebewesen bei Stargate sind ein schönes Beispiel dafür, wie Siliziumlebewesen möglicherweise aussehen könnten.
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: thestor am 13.04.2010 | 11:04
Nochmal: Was realistisch ist, sit mir ziemlich egal, stimmig soll es sein, die Aliens sollen dem Setting so richtig etwas bringen.
Bisher finde ich folgende Alienkonzepte am interessantesten:
- die wirklich fremdartigen, deren Motivationen und Handlungen man nur erahnen kann, eine Art personifizierte Naturgewalt (oder die Softversion von Cthulhu)
- uns eigentlich richtig ähnlich, als Stand in für die verschiedenen "Rassen" an Menschen
- uns ähnlich, aber mit gewissen psyychologischen Eigenheiten die von der Biologie her eingebaut sind.

Zum letzterem Punkt aber, inwiefern könnte man das umdrehen? Ich habe schon öfters Aliens gesehen die uns ähneln bis auf dass sie von ihrer Biologie her manchmal zu gewissen Handlungen getrieben wären. Mich würde es jetzt reizen das umzudrehen, eine Alienrasse die über uns den Kopf schüttelt und über unsere Verhaltensweisen die auf prähistorischen Verhaltensmustern basieren.
Die Frage ist nur, in welchen Punkten sind Menschen irrational und tirebgesteuert? Mir fällt da ein Sex natürlich, aber auch der Effekt dass Gier allzu oft das venünftige Denken ausschaltet (80% Verzinsung garantiert? Juchu!), vielleicht auch dass wir von dem besonderen auf das allgemeien schliessen weil wir ignorieren dass man über das besondere redet, während das allgemeine nicht der Rede wert ist?
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: 1of3 am 13.04.2010 | 14:06
Zitat
Die Frage ist nur, in welchen Punkten sind Menschen irrational und tirebgesteuert?

Das ist natürlich ein Problem, weil wir, um darauf zu antworten, uns quasi aus der Außenperspektive betrachten müssten. Hinzu kommt der ewige Streit, was denn nun genetisch bedingt und was in der Erziehung begründet ist.

Eine Sache fällt mir grade noch ein: Es gab eine Studie, bei der Leute Bilder von öffentlichen Plätzen beurteilen sollten. Plätze mit Wasserspielen, Brunnen etc. haben signifikant besser abgeschnitten. Eine vorgeschlagene Begründung war, dass unser Urzeitgehirn vorgibt: "Wenn du ein Lager aufschlagen willst, brauchst du Wasser."
Titel: Re: Aliens in S-F Settings, ja oder nein?
Beitrag von: Eulenspiegel am 13.04.2010 | 16:02
Die Frage ist nur, in welchen Punkten sind Menschen irrational und tirebgesteuert?

Disclaimer: Für die meisten (eigentlich alle) Sachen gibt es evolutionäre Gründe, warum sie sich herausgebildet haben. Aber da du ja nicht nach Realismus gefragt hast, kannst du durchaus Alienrassen entwerfen, denen einige dieser Eigenschaften fehlen.