Naja, mir fällt da nur ein etwas tiefergehendes Beispiel ein: Bei "Signs" von Snoop Dogg's 2004er Album R&G handelt es sich um eine Interpolation der beiden Songs "Early in the Morning" (The Gap Band) und "Got to Be Real" (Cheryl Lynn).
Außerdem wird der Text der beiden anderen Lieder in "Signs" verarbeitet. Uncle Charlie Wilson zitiert z.B. abgewandelt the Gap Band.
Signs
Nigga don't be young and foolish
You don't know what you're doing
You don't know what you've lost until she's gone (gone)
Early in the Morning
I was young and foolish, I didnt know what I was doin
I didnt know I lost you till youre gone
Oh, Annette, you know I loved you till you were gone
Und Justin Timberlakes Refrain kann als direkte Antwort (Flirt) auf den Text von "Got To Be Real" verstanden werden.
Snoop Dogg feat. Justin Timberlake & Charlie Wilson - Signs (http://www.youtube.com/watch?v=-Pu9EYv1HBc)
The Gap Band - Early in the Morning (http://www.youtube.com/watch?v=QclcxZA-1FU&feature=related) (Grundmelodie und 2:50)
Cheryl Lynn - Got To Be Real (http://www.youtube.com/watch?v=ETEHgLxniHs)
1.
Dass sich Titel ähneln kommt natürlicherweisevor, man schaue sich nur deutsche Volksmusik an. >;D
2.
Lieder für Mädchen (http://www.youtube.com/watch?v=ErPsx8zdnX4): ich sage nur Kaleigh.
3.
Manchmal findet man auch außergewöhnliche Doppel:
Pink FLoyd - Learning to Fly
Into the distance, a ribbon of black
Stretched to the point of no turning back
A flight of fancy on a windswept field
Standing alone my senses reel
A fatal attraction is holding me fast
How can I escape this irresistible grasp?
Can't keep my eyes from the circling sky
Tongue-tied and twisted just an earthbound misfit, I
Ice is forming on the tips of my wings
Unheeded warnings, I thought I thought of everything
No navigator to find my way home
Unladen, empty and turned to stone
A soul in tension, that's learning to fly
Condition grounded but determined to try
Can't keep my eyes from the circling skies
Tongue-tied and twisted just an earthbound misfit, I
Above the planet on a wing and a prayer,
My grubby halo, a vapour trail in the empty air
Across the clouds I see my shadow fly
Out of the corner of my watering eye
A dream unthreatened by the morning light
Could blow this soul right through the roof of the night
There's no sensation to compare with this
Suspended animation, a state of bliss
Can't keep my mind from the circling skies
Tongue-tied and twisted just an earthbound misfit, I
und
John Keats - A draught of Sunshine
Hence burgundy, claret, and port,
away with old hock and madeira,
too earthly ye are for my sport;
there's a beverage brighter and clearer.
Instead of a piriful rummer,
my wine overbrims a whole summer;
my bowl is the sky,
and I drink at my eye,
till I feel in the brain
a delphian pain -
then follow, my caius! Then follow:
on the green of the hill
we will drink our fill
of golden sunshine,
till our brains intertwine
with the glory and grace of apollo!
God of the meridian,
and of the east and west,
to thee my soul is flown,
and my body is earthward press'd. -
it is an awful mission,
a terrible division;
and leaves a gulph austere
to be fill'd with worldly fear.
Aye, when the soul is fled
to high above our head,
affrighted do we gaze
after its airy maze,
as doth a mother wild,
when her young infant child
is in an eagle's claws -
and is not this the cause
of madness? - god of song,
thou bearest me along
through sights I scarce can bear:
o let me, let me share
with the hot lyre and thee,
the staid philosophy.
Temper my lonely hours,
and let me see thy bowers
more unalarm'd!
Es macht so eine Freude über dieses Thema zu blubbern und sich zu empören! Da schlägt mein deutsches Herz durch mein poliertes Selbstbild eine Delle nach Außen! Jammern, bis der Arzt kommt, Ansprüche stellen und von anderen fordern, etwas zu machen...ach, die Politik soll es per gesetz erzwingen. So geht das doch!? nagut weiter im Geblubber:
Stockhausen als extremer Vertreter der Seriellen Musik ist für ein paar sehr drollige (vermeintliche) Paradoxa verantwortlich. So hören sich für den Hörer ohne Notenblatt und Textmarker und Klarsichtfolie mit andersfarbigen Folienstiften und einem Hang zum dechiffrieren, die Stücke doch recht nach John Cage an.
Ab einer gewissen Komplexität kann der Mensch einfach nicht mehr folgen.
Ich habe gerade im Focus einen kurzen Artikel gelesen, in dem Howard Shore (HdR-Score) verneint, dass Filmmusik die neue Klassik sei. Es hörte sich so an, als würde er sie irgendwo zwischen ernster Musik und Unterhaltungsmusik einordnen. (Über diese Trennung könnte ich mich auch aufregen...Musik, die nicht unterhält halt ihren Sinn verfehlt. Musik soll einen begeistern können und berühren. Sei es die Faszination des Konzepts, der rEiz des Fremdartigen oder die Freude am "Einfachen/leicht genießbaren" wie im RocknRoll, Grieg, ACDC. Wenn mehrere Ebenen aufeinandertreffen, umso besser.)
Er freut sich darüber, dass so ganze Familien ihre Scheu vor dem großen Orchester verlieren und geht soweit an Hand der Lieblingsstücke auf alte Komponisten zu verweisen, die das Stück stark beeinflusst haben (hier Anton Bruckner, der übrigens von einem engagierten Dirigenten auf eigene Faust in den USA eingeführt und bespielt, quasi beworben wurde, was genau das ist, was ich mir wünsche. Szenearbeit und Neues! So schön Mahlers Fragment der 10. auch ist, ist es schon alt. ;)
). Er will Verständnis säen und Begeisterung nähren.
Das ist Publikumsarbeit! Ohren öffnen mit Hilfe moderner Themen (HdR als Film ist das Thema, das interessiert und die Bilder sind die Unterstützung).
Manchmal müssen die abgefahrenen Komponisten ihre Hörerschaft abholen... Das Credo, dass ernste Musik nicht genießbar sein darf, ist mMn falsch. Zu Bachs Zeiten wurde Musik erklärt und die elitären Zuhörer waren Kenner und das wurde geschätzt. Aber Bach war nicht nur kompliziert, er hat sich ins Kniegeschossen, sein Ohr an den Ellenbogen genagelt (Fuge) und trotzdem noch ganz hübsch getanzt... Stockhausen hat sich von diesem Anspruch befreit und auf rein intellektuelle "Schönheit" durch reine Form gesetzt. Das ist aber leider keine musik für Menschen mehr...zumindest ist es eine Musik, die sehr schwer zu erarbeiten ist.
Es scheint mir fast, als würden schneller immer neue Konzepte gesucht und auch schnell wieder abgelöst werden. Dahinter steckt ein interessantes Fortschrittsdenken, dass "neuheit" einen eigenen Wert zumisst. ungeschickt und holprige Originalität zählt hier mehr als ein Meister des Alten.
Der Vergleich zwischen den Musikrichtungen findet nicht mehr wie früher über die Beliebtheit beim Publikum statt sondern abgelöst davon.
mMn liegt das einerseits am fehlenden, fähigen Publikum und andererseits an einer recht punkigen Einstellung der Komponisten, in anderen Worten Angst vor alten Konzepten.
Oder Positiv ausgedrückt: Experimentierfreude vs. Publikumsmusik
Seit den zwnaziger Jahren des letzten Jhd. hat sich der Malkasten der klassischen Musik um eine Unzahl an Farben erweitert. z.B. Cluster, Klangfarbenmelodien, Mikrointervalle, 12Ton, Serielle Musik, Eventmusik(Improanweisungen wie in der ALeatorik), systematische Komposition mit Hilfe von Algorithmen, neue Instrumente (Der gestimmte Motor aus den 20ern), zeitliche und sogar räumliche Neugestaltung (gestimmte Stufen in einem Einkaufszentrum und Computer, die das Konzert der Passanten begleiten...)...
Langsam könnte der Umschwung kommen; die Phase der Horizonterweiterung und Entdeckungen sollte von einer der Allgemeinbildung abgelöst werden. Nach Sturm und Drang eine neue Klassik, nach kleinem Rebellentum eine neue Revolution.
@King Crimson
Jepp ein Vokabular um eine Musik recht direkt beschreiben zu können hilft ungemein. Die Sprüche und Slogans wie " Porno Postpop" sind dann schon wieder so pralle, dass sie eher zum künstlerischen GEsamtkonzept der Band gehören und in den Stildiskussionen getrost ignoriert werden sollten. (Schade um die Alliteration, aber das Leben ist halt kein ponyhof. ;D)