Klingt grundsätzlich interessant, ob ich es spielen würde käme auf die Details des Spiel an.Was wären denn z.B. Details, die dich daran reizen könnten?
Die andere Variante wäre dass man ein episodisches Spiel hat, wo jede Reise ein Einschnitt ist, den man nicht mehr rückgängig machen kann. Man wird eingefroren und wacht Jahrhunderte später wieder auf und man erwacht in einer neuen Welt. Das wäre aber, wie schon im anderen Thread gesagt, mehrmals nur möglich wenn sich in den Jahrhunderten nicht sofort eine technische Revolution ereignet, die das Setting komplett ändert. Das hieße wohl, dass es im Universum kaum große Zivilisationen geben darf, zumindest keine intergalaktischen, z.B. weil FTL einfach physikalisch unmöglich ist.
Das Setting hätte was philosophisch angehauchtes: Einsame Wanderer durch Raum und Zeit. Man kann's aber auch einfach dazu nutzen um episodisch klar getrennte Abenteuer zu machen, so wie Ur-Star-Trek mit dem Planeten der Woche, nur dass es so sogar fast realistisch wäre.Und schon hat man das.
Nach einer mehrere Jahrzehnte dauernden Reise und Rückreise kannst Du ein neues Setting schreiben, technischer Fortschritt hin oder her. Innerhalb solcher Zeiträume verändert sich jede moderne Gesellschaft so stark, dass ein "Zeitreisender" sie nicht mehr wiedererkennt. Und da interstellare Reisen, wenn sie ein tatsächliches Feature des Spiels sein sollen, mehr als ein- oder zweimal pro SC-Leben vorkommen dürften, reden wir wohl eher schon von Jahrhunderten.
Ein Setting im eigentlichen Sinne kannst Du da vergessen. Es sei denn, Du machst wirklich etwas ganz abgefahrenes draus, z.B. extrem weit in der Zukunft, mit extrem langlebigen Menschen in einer extrem geschrumpften Gesamtbevölkerung, die sich technisch und kulturell eben aufgrund dieser Langlebigkeit kaum noch bewegen. Möglicherweise auch Bewußtseinsspeicher oder ähnliche Scherze.
Oder Deine SCs kommen nie zweimal an den gleichen Ort, das kann man vielleicht gerade noch handwedeln. Ich stelle mir dann allerdings die Frage: Was soll das? Ein Unterlicht-SF-Setting, bei dem es darum geht, ständig fremde Welten zu besuchen? Warum dann nicht Überlicht? Wenn Unterlicht, dann würde ich es eher bevorzugen, wenn man sich den daraus folgenden Einschränkungen - ein Sonnensystem - stellt.
Nach einer mehrere Jahrzehnte dauernden Reise und Rückreise kannst Du ein neues Setting schreiben, technischer Fortschritt hin oder her. Innerhalb solcher Zeiträume verändert sich jede moderne Gesellschaft so stark, dass ein "Zeitreisender" sie nicht mehr wiedererkennt.Das wäre ja gerade der Witz an einem solchen Setting, siehe Pyromancer.
Nach einer mehrere Jahrzehnte dauernden Reise und Rückreise kannst Du ein neues Setting schreiben, technischer Fortschritt hin oder her. Innerhalb solcher Zeiträume verändert sich jede moderne Gesellschaft so stark, dass ein "Zeitreisender" sie nicht mehr wiedererkennt
Das erinnert mich stark an die dreiteilige Graphic Novel "Der ewige Krieg", kennt die zufällig jemand?
Das erinnert mich stark an die dreiteilige Graphic Novel "Der ewige Krieg", kennt die zufällig jemand?
Im Wesentlichen gehts da um einen Krieg zwischen den Menschen und einer unbekannten, außerirdischen Rasse von Anfang bis Ende. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines menschlichen Soldaten, der im Laufe der Geschichte das stolze Alter von knapp 1000 Jahren erreicht, weil es in diesem Setting nämlich keine FTL Antriebe gibt und die Menschen sich für längere Reisen einfrieren müssen.
Eine Nebenstory sind die Veränderungen der Gesellschaft auf der Erde, die der Held immer mal wieder mitbekommt wenn er wieder nach Hause kommt.
::)
Als ich jung war, war das ein Roman von Joe Haldeman.
Nach einer mehrere Jahrzehnte dauernden Reise und Rückreise kannst Du ein neues Setting schreiben, technischer Fortschritt hin oder her.Das kannst du so pauschal nicht sagen. Gesellschaftlicher und technischer Fortschritt sind nicht immer gleich schnell. Und selbst in Zeiten rasanten Fortschritts wie heute gibt es immer einen gewissen "Wiedererkennungswert".
Das kannst du so pauschal nicht sagen.Und wie ich das kann.
Nun stell dir im Gegenzug einen Raumfahrer aus dem archaischen Ägypten vor. Diese Kultur war extrem statisch. Der Raumfahrer könnte 500 Jahre wegbleiben, ohne bei seiner Heimkehr einen wesentlichen Unterschied zu bemerken.Das ist ein Zerrbild, das nur in der Rückblende entsteht. Ganz davon abgesehen, dass ich ganz bewußt von "modernen" Gesellschaften gesprochen habe: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ein Ägypter mit seinen Nachkommen nach 500 Jahren noch nicht einmal hätte verständigen können.
Man beachte auch, daß technischer Wandel nicht immer in eine Richtung geht. Ein Großteil der ingenieurstechnischen Fähigkeiten des römischen Reiches war im Mittelalter wieder verlorengegangen.Auch das ist ein typisches Zerrbild, das nicht der Realität entspricht. Produkt der "finsteres Mittelalter"-Propaganda der Neuzeit.
Warum wird sich hier eigentlich auf "mehrere Jahrzehnte unterwegs" eingeschossen?Weil auch interstellare Reisen hier angesprochen wurden.
Das ist ein Zerrbild, das nur in der Rückblende entsteht. Ganz davon abgesehen, dass ich ganz bewußt von "modernen" Gesellschaften gesprochen habe: Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich ein Ägypter mit seinen Nachkommen nach 500 Jahren noch nicht einmal hätte verständigen können.Die darstellende Kunst des archaischen Ägypten hat sich über 3000 Jahre hinweg stilistisch kaum verändert (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84gyptische_Kunst#Zeitliche_Eingrenzung). Auch modische Elemente waren über Jahrhunderte hinweg konstant: so trugen Thutmosis III. und Ramses III., 200 Jahre später, quasi identisch denselben Bart. Das mögen nur Indizien sein, aber für mich deuten sie doch auf eine gewisse kulturelle Konstanz insgesamt hin.
Auch das ist ein typisches Zerrbild, das nicht der Realität entspricht. Produkt der "finsteres Mittelalter"-Propaganda der Neuzeit.Dann zeig mir bitte ein Aquädukt oder eine gepflasterte Straße römischen Standards aus dem mittelalterlichen Europa. Und ich meine nicht Byzanz.
Ein bzw. unser Sonnensystem ist allemal groß genug.
...groß, ja, aber es besteht zum großen Teil aus ... leerem Raum, NUR leerem Raum, also nichts eigentlich, zumindest Nichts, mit dem man viel anfangen kann als warten bis man durch ist.
Und wenn Raumfahrt schon so billig ist das es sich lohnen würde irgendwo im All Rohstoffe abzubauen, setzt das voraus dass es irrsinnig billige Energiequellen gibt.
Und wenn man erstmal im Orbit ist, ist der Aufwand nicht mehr so groß.Da bin ich mir eben nicht sicher. Ich hatte mehr die Beschleunigung von Raumschiffen im Sinn, gar nicht mal den Start von der Erde. Aber das müsste man mal überschlagen. Irgendwer hat das doch bestimmt schon gemacht.
Naja, das "Problem" ist halt, dass wir unser Sonnensystem schon ziemlich gut kennen; große Überraschungen à la Marsianer sind ausgeschlossen.
Gerade in der SciFi-Literatur gibt es doch auch recht interessante Bücher die eigentlich nur in unserem Sonnensystem spielen. z.b. Fußfall oder Begegnung mit Tiber
Da findet man ne Menge Inspiration.
Naja, das "Problem" ist halt, dass wir unser Sonnensystem schon ziemlich gut kennen; große Überraschungen à la Marsianer sind ausgeschlossen. Wenn man Aliens haben will, muss man die quasi in ein anderes Sonnensystem pflanzen.
Da muss ich widersprechen. Wir stoßen ja sogar in komplett vermessenen/erforschten, womöglich sogar dicht besiedelten Regionen unseres Planeten immer wieder auf Überraschungen wie neue Spezies, Überreste alter Spezies oder auf Dinge, die unsere Altvorderen hinterlassen haben, ohne uns etwas davon zu sagen. :)
Non Sequitur. Natürlich gibt es auf der Erde noch alle möglichen unbekannten Dinge. Aber der Rest des Sonnensystems ist halt nunmal nicht so komplex aufgebaut wie die Erde, ergo kann sich da nicht viel verbergen. Die Venus ist aufgrund ihrer Atmosphäre komplett uninteressant für uns, der Mars liegt außerhalb der habitablen Zone und ist außerdem nur ein kleiner Klumpen aus rotem Stein. Jupiter- und Saturnmonde sind aus ähnlichen Gründen uninteressant. Da KANN es nichts geben.Einspruch, Euer Ehren. Der Mars schrappt hart an der Grenze des biosphärichen Bereiches entlang, und ich meine, kürzlich erst von einer Theorie gelesen zu haben, derzufolge zyklisch alle paar Millionen Jahre das Eis unter der Oberfläche auftauen und die Ozeanbecken füllen könnte, um nach weiteren Millionen Jahren wieder einzufrieren und den Mars so zurückzulassen, wie wir ihn jetzt kennen. (Angabe ohne Gewähr, ich finde gerade meine Quelle nicht wieder.)
Maximal könnte man die Überreste irgendwelcher Außerirdischen auf einem dieser Himmelskörper deponieren. Meinetwegen war auf dem Mars mal eine Basis einer interstellaren Kultur. Warum sie da sein sollte, sei mal dahingestellt.
Die Behauptung, unser Sonnensystem sei schon zu gut erforscht, um noch auf spannende Überraschungen zu stoßen, finde ich jedenfalls... gewagt.
Aber der Rest des Sonnensystems ist halt nunmal nicht so komplex aufgebaut wie die Erde, ergo kann sich da nicht viel verbergen. Die Venus ist aufgrund ihrer Atmosphäre komplett uninteressant für uns,
der Mars liegt außerhalb der habitablen Zone und ist außerdem nur ein kleiner Klumpen aus rotem Stein.
Jupiter- und Saturnmonde sind aus ähnlichen Gründen uninteressant. Da KANN es nichts geben.
Maximal könnte man die Überreste irgendwelcher Außerirdischen auf einem dieser Himmelskörper deponieren. Meinetwegen war auf dem Mars mal eine Basis einer interstellaren Kultur. Warum sie da sein sollte, sei mal dahingestellt.
Nicht wirklich...
...also, eigentlich schon, aber dann ist man in einem anderem SF-Subtyp, dem 'Besuchern'.
Das haben zwar die Menschen kein FTL, aber irgendwie kommen Aliens auf die Erde und dieser Konflikt wird das Thema (Visitor, Fußfall, Outsiders, das mit den Thealons, Independence Day, ...)
Aber auch hier kommt alles 'gute' (interessante) von außen: neue Technologie, Fremdrasse, exotische Interesse und Konflikt, etc.
Und ja, ein Artefakt, ein ominöses Signal, etc. mag ja ein Hook für ein Anbenteuer sein, ABER man benötigt Antagonisten und durch Charaktere überwindbare Gefahren, und das immer wieder neue, mehrere pro Session, viele für eine KAmpagne;Wo ist das Problem? Vampire bringt genug Hooks für Jahre Spielzeit in einer Stadt unter... Shadowrun kann mit ausschließlich Seattle betreiben und bei Planescape hätte man in Sigil auch genug zu tun, ebenso in Waterdeep oder in den paar-Seelendörfern, die den Weird West ausmachen...
..und da wird es halt schwierig.
Wo ist das Problem? Vampire bringt genug Hooks für Jahre Spielzeit in einer Stadt unter... Shadowrun kann mit ausschließlich Seattle betreiben und bei Planescape hätte man in Sigil auch genug zu tun, ebenso in Waterdeep oder in den paar-Seelendörfern, die den Weird West ausmachen...
Wenn 40quadratkilometer groß genug sind, dann ist es die Fläche der Ekliptik bis zur Oortschen Wolke allemal...::)
Es geht nicht um Fläche - ganz im Gegenteil, die stört eher - es geht darum, daß die Erforschung des Sonnensystem 99,9% langwierige, mühsame, aufwendige Projektarbeit ist, mit unglaublichem Aufwand an Bürokratie, jahrelange vorbereitungen für monatelange Reisen für ein paar Minuten der größen Annäherung, in der dann etwas 'passiert'.
Apollo 13 mal außen vor - wenn was schiefgeht, wärend die PCs 'unterwegs' sein, sind die bei 'realisischer Hard-SF' einfach tot.
Und wenn Sie Erfolg haben, dann sammeln sie alle paar Jahre ein paar Tagen lang ein paar Steine und wenn's hoch kommt, Mikroben oder Flechten ein.