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Pen & Paper - Spielsysteme => Storyteller & Storypath Systeme => World of Darkness => Thema gestartet von: 8t88 am 14.11.2010 | 20:57

Titel: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 20:57
Teil 1 (http://8t88.wordpress.com/2010/11/14/lanzewod1/)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 14.11.2010 | 21:09
Ergibt Sinn. Die Verwirrung und Enttäuschung über die nWoD entstammt nach meiner Ansicht aber einem ganz anderen, von Dir unerwähnten Umstand: angekündigt wurde für die Zeit nach Gehenna etc. vollmundig etwas komplett Neues, heraus kam dann ein verbesserter, leicht veränderter Aufguss des Bekannten. Für Neueinsteiger war das mit Sicherheit gut, für die bisherigen Kunden aber ein ziemlicher Schlag ins Gesicht. Das war schlicht ein spektakuläres Komplettversagen der Marketingheinis von White Wolf.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Chrischie am 14.11.2010 | 21:13
Irgendwie sechs Jahre zu spät.
Aber sonst stimmt es und die Wod ist ein feines System für Leute die gerne selber im Hintergrund rumschreiben.
Das Ganze auf einer soliden Regelbasis, auch wenn Vice und Virtue immer noch schlecht sind. Die Punkt Willenskraft hatten wir mit Hausregeln abgedeckt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 21:17
Irgendwie sechs Jahre zu spät.
Naja, hab gerade erst jetzt damit angefangen (nWoD), und mir ist das aufgefallen, dass jetzt immer noch einige nicht gewillt sind, da hin zu gucklen...
Darum jetzt erst.

Aber selbst jetzt kann man sehen, dass einige der Konzepte der WoD sich mittlerweile in SR4 finden.
Weiss nicht ob das einfach damit zu tun hat, dass die "Big Player" alle nen schritt nach vorne machen, oder ob Sie sich das bei der nWoD abgeguckt haben.
Aber Rollenspiele zu designen statt Sie zu schreiben halte ich schon mal für einen guten Punkt. und ob SR da jetzt bei der nWoD abgekupfert hat oder nicht (was man sich durch feste Zielzahl und die neue Healthbar u.U. "denken könnte") tut da auch nichts mehr zur sache.
Ich finde es halt nur schön, wie man ein Spiel präsentieren kann, das echt eine Menge Spaß macht, wenn man sich ein paar Fragen zu Anfang stellt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2010 | 21:21
Das war schlicht ein spektakuläres Komplettversagen der Marketingheinis von White Wolf.
Stimmt.
Die unglückliche und unverdient schlechte Lage des Spiels war spätestens seit dem Aus der deutschen Version absehbar.

angekündigt wurde für die Zeit nach Gehenna etc. vollmundig etwas komplett Neues, heraus kam dann ein verbesserter, leicht veränderter Aufguss des Bekannten.
Was für Changeling, Promethean und Geist ja nicht stimmt.
Der große Fehler war mMn: zu sehr an den Kasperade-Konzepten zu kleben.

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 14.11.2010 | 21:23
Großer Text, 8t, wirklich sehr gelungen und greift all die wichtigen Themen auf, die die WoD auch für mich von der vorhergehenden Edition positiv abgrenzen.

Irgendwie sechs Jahre zu spät.

Wie man's nimmt. Das ist nicht das erste Mal, dass diese Argumente auf den Tisch kommen. Irgendwie gehen die aber (leider auch heute noch) regelmäßig im Gejammere der nWoD-Gegner (die eine recht große Schnittmenge mit den oWoD-Fanatikern haben  ;D) unter.

Das Ganze auf einer soliden Regelbasis, auch wenn Vice und Virtue immer noch schlecht sind. Die Punkt Willenskraft hatten wir mit Hausregeln abgedeckt.

Ansichtssache. Vice und Virtue sind für mich ganz großes Kino und funktionieren super, so wie die meisten anderen Spielmechanismen auch. Nur mit Humanity konnte ich mich nie so recht anfreunden, dass war mir zu moralisch anstatt menschlich.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 21:28
Großer Text, 8t, wirklich sehr gelungen und greift all die wichtigen Themen auf, die die WoD auch für mich von der vorhergehenden Edition positiv abgrenzen.
Danke!

Ansichtssache. Vice und Virtue sind für mich ganz großes Kino und funktionieren super, so wie die meisten anderen Spielmechanismen auch. Nur mit Humanity konnte ich mich nie so recht anfreunden, dass war mir zu moralisch anstatt menschlich.
nun, das ist ja der Trick an Humanity: Für Dinge die dir passieren bekommst Du (im gegensatz zu zB.  :ctlu: oder UA) ja nicht wirklich, oder nicht oft einen am Sträußchen... es ist durchaus das Ziel dass Du nur für Deine Taten einen abbekommst, was meiner Meinung nach die Entscheidungen des Spielers mit Impact versieht, anstatt das Monster das aus dem Wandschrank springt.
Ich finde diese einseitigen Moralwürfe als Spieler zufriedenstellender als die zweiseitigen Sanity/Stress Checks von UA oder Cthulhu.

Aber das ist halt Geschmackssache.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Chrischie am 14.11.2010 | 21:28
@Haukrinn
Ich möchte garnicht abstreiten, dass sie bei dir funktionieren. Gruppen sind unterschiedlich. Deshalb halte ich es auch für vermessen zu behaupten, dass jede Regel in jeder Gruppe funktioniert. Mir persönlich ist die Regelung zum Thema Willenskraft in Kombination mit vice und Virtue zu schwamming.

@8t

Kein Vorwurf. Ich mag die Wod immer noch und ich habe es aufgegeben gegen die Kasperade-Fraktion anzudiskutieren. Wer nicht will der hat schon. Dein Blog ist trotzdem sehr gut und es ist traurig, dass so ein Eintrag bald 7!! Jahre nach erscheinen des Spiels immer noch nötig ist.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 21:30
@Athair und Chrischie
Was meint Ihr mit "Kasperade konzept". und warum musst Du, Chrischie gegen die Fraktion von denen Andiskutieren?

@Chrischie, danke für das Lob! :)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Chrischie am 14.11.2010 | 21:32
Kasperade kommt aus dem Blutschwerter-Forum und bezeichnet Hardcore-oWoD-Fans, bei denen Maskerade alles kann was die WoD kann nur noch besser.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 21:35
Ok, dann fehlt mir nur noch was Athair meint, dass die nWoD noch von maskerade mitgenommen hat, dass nich mehr drin sein sollte.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2010 | 21:39
Namen, Begriffe, Mythen ... die sind noch zu sehr an Maskerade angelehnt.
Das macht es den VtMlern leicht zu sagen: "Das ist dasselbe nur in doof."
Jedenfalls - das ist der Eindruck, den ich gewonnen habe.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Chrischie am 14.11.2010 | 21:42
Namen, Begriffe, Mythen ... die sind noch zu sehr an Maskerade angelehnt.
Das macht es den VtMlern leicht zu sagen: "Das ist dasselbe nur in doof."
Jedenfalls - das ist der Eindruck, den ich gewonnen habe.

Und der ist halt unreflektiert.

Es wurden ein paar Clansnamen und Diziplinamen übernommen und das war es dann. Mythen wurde kein einziger übernommen, da Requiemkeine Mythos was Vampire sind von Haus aus mitliefert.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 21:42
Mythen gibts ja nich mehr so viele, zumindest keine die in Stein gemeißelt sind.
Und Begriffe, ja, warum sollte man den Scherrif auch anders nennen.
Aber das ist auch nur bei Vampire so
Werwolf hat ein ganz anderes Thema, genau wie Changeling, Hunter, Mage... von den neuen Kindern (Promethean, Geist) brauch man nich anfangen.

Aber ja, ich sehe dass das Treibstoff ist an dem sich die Kasperade Maschine laben kann.
Was die aber nich wissen ist, dass der eben kein Benzin, sondern nur Wasser ist, denn diese Annahmen sind ja falsch!
Das nützt einem in einer Internetdisskussion nur so herzlich wenig... vllt. lässt sich ja der eine oder andere durch meine Zusammenfassung zum genauen Hinsehen überzeugen. Wenn Die dann mit nWoD anfangen (Vampire Kampagne is ja kostenlos (könnt ich noch verlinken fällt mir ein) und die dadurch mehr Spaß haben, hab ich mein Blogmotto ja erreicht! ;)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 14.11.2010 | 21:46
Das macht es den VtMlern leicht zu sagen: "Das ist dasselbe nur in doof."
Hm, nach meinem Eindruck sagen die eher: "Das ist dasselbe nur in besser, aber was sollen wir damit anfangen, wenn wir schon oWoD spielen?" Und das ist ein mehr als valider Punkt. Wäre die nWoD von Anfang an anstelle der oWoD so dahergekommen, wär das fraglos besser gewesen. So ein Ding aber nach vielen Jahren als schalen Aufguss anzubieten, ist nach meiner Ansicht vollkommener Mumpitz. Echt jetzt. Für neue Spieler wunderbar, für die Altspieler inakzeptabel.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 21:57
ich denke es ist für Altspieler nur inakzeptabel, wenn man die nWoD nicht zu seinem vollen Potential ausschöpft.
Zunächst einmal tun im Leben einer Rollenspielrunde 2 Regelwerke (Vampire + WoDCore) nicht weh. Denn was Sie leisten ist für das Geld wirklich viel!

Die WoD ist zwar in den Kernregelwerken ein "Build your Own Setting", aber gibt so viele Ideen, dass ich dabei weniger Arbeit habe, als mit manchen vorgeschriebenen Kampagnen. Bücher wie Requiem for Rome, oder die Settingbände sind nicht nur brauchbar sondern ach vom Konzept her besser als die Alten.

Im alten new Orleans buch, gab es einen Krieg zwischen 3 Fraktionen als der Prinz in starre gefallen ist. Da spielst Du "5 jahre nach dem Krieg". im neuen buch bist du Live dabei.
Zudem: das viele schöne neue material kann man mit oWoD nicht spielen. aber mein Kumpel hat 12 Regalmeter Wod... das kann der in der neuen immer noch benutzen... Wenn ich mir dann noch überlege dass die regeln um 10 Jahre besser sind (und so alt, aber aktuell und gut wie die WoD ist, sogar um 17 Jahre) als das alte System, komme ich schnell zu dem Schluss, dass sich der geneigte KleineKnickerigeKonservative Rollenspieler zu Unrecht ins Gesicht geschlagen fühlt.

Edit: Anmerkung
Der KKK-RPGler ist auch in anderen Kreisen zu finden, nicht nur bei oWoD!
D&D, SR, DSA... Ihr wisst was ich meine!
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 14.11.2010 | 22:06
Du verstehst den Punkt nicht, denn das hat nix mit Größe, Konservatismus oder Geiz zu tun. Aber für einen Umstieg von der alten zur neuen WoD ändert sich so wenig und es bleibt so viel unverändert, dass das Spiel einerseits unfassbar vorhersehbar und vertraut daherkommt, gleichzeitig aber doch ziemlich phasenverschoben ist. Oder anders: der Mehrwert des Umstiegs kann gegenüber dem Reibungsverlust durch die Umstellung nicht punkten, die Transaktionskosten sind beschissen. Von der oWoD auf die nWoD umzusteigen, ist deshalb nach meiner Ansicht für die meisten Gruppen behämmmert (weshalb viele Gruppen entsprechend bei der oWoD geblieben sind). Sich hingegen in die nWoD als Neueinsteiger zu stürzen, ist bestimmt sehr cool!

Ansonsten sagt Deine grobschlächtige KKK-Verunglimpfung mehr über Dich aus als über das Ziel des Spotts, finde ich.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2010 | 22:15
So ein Ding aber nach vielen Jahren als schalen Aufguss anzubieten, ist nach meiner Ansicht vollkommener Mumpitz.
Wenn es denn ein schaler Aufguss wäre.
Es hat sich genug geändert, um VtR nicht als VtM-Abklatsch empfinden ZU MÜSSEN.
Ich kann aber jeden verstehen, der von der Rest-Möglichkeit gebrauch macht.

Was bei der ganzen Diskussion leider immer übersehen wird:
VtR ist nicht die ganze nWoD. Ebensowenig ist V:tM die ganze oWoD.
In beiden Linien gibt es bessere und schönere Splats, bzw. Spiele.


... ich wundere mich gerade, warum sich keiner aufgemacht hat ein alternatives Vampir-RSP zu schreiben.
Weird Southern Vampire Drama. Das wäre doch ein cooles Thema gewesen. Mit völlig anderen Sozialstukturen unter den Vampiren, anderen Konflikten, weniger Intrige, mehr personliches Drama ... Hmmm - ein Vampirspiel, das auf "Barbaren" aufbaut. *nachdenk*
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 14.11.2010 | 22:22
... ich wundere mich gerade, warum sich keiner aufgemacht hat ein alternatives Vampir-RSP zu schreiben.
Gibts doch!Das Dresden Files RPG ist der WoD setting- und regelseitig bei weitem überlegen und stellt ein wunderbares Beispiel dar, wie man sich dem Thema der Urban Fantasy besser nähern kann. Das Unisystem bietet mit Witchcraft und Buffy ebenfalls überlegene Alternativen (allerdings natürlich mit jeweils leicht verschobenem Settingfeeling).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 22:25
@TAFKAKB
Ah, ok, wenn Du das so siehst, dass sich die WoD für Altspieler nicht lohnt, kann ich das so hinnehmen.

Dabei bleiben aber immer noch Punkte wie Regelsystem, besser zu benutzende Plotbausteine in den neuen Supplements und Crossoverfähigkeit liegen.

Zitat
Ansonsten sagt Deine grobschlächtige KKK-Verunglimpfung mehr über Dich aus als über das Ziel des Spotts, finde ich.
Verstehe ich nicht ganz? Das ist genau so... ich sag mal halbliebe voll gemeint wie wenn ich zu Zeiten von 2006 als Forge/IndieRPG baby bezeichnet wurde..
Warum genau soll man sich von der Aussage Kleinkariert, knickerig und konservativ zu sein mehr angegriffen fühlen als von "Hippieartiger Indie-Jünger" wtf?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 22:28
Gibts doch!Das Dresden Files RPG ist der WoD setting- und regelseitig bei weitem überlegen und stellt ein wunderbares Beispiel dar, wie man sich dem Thema der Urban Fantasy besser nähern kann. Das Unisystem bietet mit Witchcraft und Buffy ebenfalls überlegene Alternativen (allerdings natürlich mit jeweils leicht verschobenem Settingfeeling).
Ich bin genau so ein Dresdenfiles Fan wie der nächste Nerd, und leite gerade eine Buffy-Runde.
Aber mit... "Themed" RPGs (die auf Buchreihen oder Serien beruhen) gegen ein allgemeines Setting (vor allem dieser Bandbreite und Unterstützung die es bietet) zu argumentieren klingt für mich im Moment erst mal weit aus dem Fenster gelehnt.

Zu DFRPG vs WoD kann ich aber nichts genaues sagen, weil ich DFRPG noch nicht gelesen habe. (kommt noch).

Was ist denn auf der Regelseite besser? Und wieso genau ist der weitaus eingeschränktere Hintergrund von DFRPG besser als die WoD?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2010 | 22:30
Gibts doch!
Stimmt. Angel und Buffy. Aber sonst?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 22:30
Was bei der ganzen Diskussion leider immer übersehen wird:
VtR ist nicht die ganze nWoD. Ebensowenig ist V:tM die ganze oWoD.
In beiden Linien gibt es bessere und schönere Splats, bzw. Spiele.
Ja, ist mir aufgefallen, dass ich da auch gerade sehr leicht drauf reinfalle...
Das neue Hunterthema ist ja auch völlig anders als das Alte, weil die nicht mehr selbst Supernatural sind... bzw. wenn Sie es in Tier 3 sind und das nutzen, gibts Konsequenzen, die es früher nicht gab.

Stimmt. Angel und Buffy. Aber sonst?
Nichts von der gleichen Tragweite... aber es geht hier ja um WoD und nicht explizit um Vampire ;)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 14.11.2010 | 22:31
Auf der Lanze, die ich für die WoD brechen würde steht:
- Vergiss die Diskussion nWoD vs oWoD,
- stimme die Regeln auf die Runde ab,
- schau hin, die WoD ist mehr als Vampire,
- such nach dem Subtilen und den leisen Tönen.

(... sag ich mal als jemand, der die WoD seit 92 spielt und in aktuellen Runden oWoD, Adventure! und nWoD nutzt.)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Funktionalist am 14.11.2010 | 22:36
Ich bejammere in der nWod nur, dass man sich vom Konzept der MEnschlichkeit abgewandt hat.
Es war Mangelhaft, stand aber für den Aspekt des pers. Horrors und für eine Idee im Spiel. Genau wie die alternativen Ethiken, sollte sie helfen, etwas unmenschliches darzustellen. Hat aber nicht geholfen.
Komischerweise wurde das in meinem Umfeld in der verrückten ewigen Highpowerrunde mit der 7te Gen-Gargyle und dem Malkprinzen von Seattle in der ich 6 Jahre lang gespielt habe, stärker thematisiert als in der ernsten Runde. Dort gab es Pfadwechsel, mehrfach den knappen Sieg gegen das Tier etc.
Da hätte ich mir viel mehr von gewünscht!

Außerdem mochte ich die Camarilla und den Sabbat. Auf der einen Seite die menschliche Ordnung, die ab einer gewissen Etage von unmenschlichen Machtwesen despotisch und chaotisch, geradezu anarchisch (un)organisiert wird und auf der anderen Seite die unmenschliche Revolution, die Anarchos, die allerdings über übernatürliche bande, einem Reputationssystem und einer noch strengeren Hierarchie verbunden sind. Dieser Sabbat ist viel stärker organisiert und im Endeffekt sind einfach beides grundverlogene Wege. Aber sehr interessante Wege, wenn sie denn auch erfahren werden.

Ich würde den Mythos und die Sabbat/Camarilla-Welt ohne mit den Wimpern zu zucken in die nWod übernehmen...und ich würde sie mit DFRPG bespielen, da ich hier den Verfall der MEnschlichkeit darstellen kann.
Oder ich würde einen brutalen Hack über die nWod stülpen, der es einem z.B. erlaubt die Schwierigkeit zu senken, wenn man in Übereinstimmung mit seinen Werten handelt.
(Die Idee mit den Ängsten, die sich langsam in handlungsbestimmende Werte wandeln und dem aus dem Traumasystem gestohlenen Regelmechanismus geht mir nicht aus dem Kopf.)
Ansonsten mag ich das nWoDsystem gerne und halte es für eines der besten da draußen.

sers,
Alex
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Terrorbeagle am 14.11.2010 | 22:44
Ach komm. Was soll die Moralkeule?`Es wird nicht jedes System durch eine Neuedition besser, genausowenig wie es schlechter wird. Es gibt Systeme, bei denen der Editionswechsel ein Wohltat oder zu Mindest eine fühlbare Verbesserung mit sich bringen. Bei anderen haut das eben nicht so hin. Passiert. Man kann auch schlicht nicht den Geschmack von allen treffen.

Aber der größte Fehler, den man machen kann, ist aus den eigenen Präferenzen ein Qualitätsurteil ableiten zu wollen. Ich persönlich mag die nWoD nicht sonderlich, weil ich gewisse Erwartungen und Gefühle mit der original Wod verbinde, die dem neuen System schlicht abgehen. Meine persönlichen Präferenzen liegen eher bei den alten Spielreihen. Das heißt nicht, dass die oWoD besser oder die nWoD schlechter ist. Das heißt bloß, dass sie für mich unterschiedlich gut geeignet und erquicklich sind.
Und genau das sollte man differenzieren können. Persönlicher Geschmack ist ein beschissenes Qualitätskriterium, wenn man ihn als alleiniges Maß anwendet. Da sollte ein geistig reiferer Mensch ruhig versuchen, etwas zu differenzieren, und dann auch sagen können "Hey, ich weiß, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist, aber so lange ich damit großen Spaß habe, ist das völlig egal."

Das gilt dann natürlich auch andersrum. Sprich, anderen Leuten vorwerfen, dass sie einen anderen Geschmack haben, ist, gerade wenn man es undiffernziert tut und eine scheinbare homogene Gruppe damit meint, die es so gar nicht gibt, ähnlich kindisch.  "Buhuu, ich mag die nWoD lieber als die alte WoD, und all die Leute die die alte WoD noch spielen sind doff" ist nicht weniger albern als sich hinzustellen, und "buhu, die neue Wolrd of Darkness ist bloß ein Aufguß der alten ohne dessen Klasse" von sich zugeben. Beides sind undifferenzierte Urteile, die darunter leiden, dass er persönliche Geschmack zum scheinbar allgemeingültigen Maßstab erhoben wird. Und das ist ein ziemlich egozentrischer Blickwinkel.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 22:57
@The Man Who Laughs
Ich kann da nur auf mich selbst verweisen:
Wer meint dass er Spaß hat, wenn Mittwochs alle Keulen +50 Punkte schaden machen, und er den maximalen Spaß damit hat, der soll das tun. Dem wer dich das nicht ausreden, und ich versuche ja auch niemanden davon "wegzuquatschen".
ich richte mich im speziellen Fall hier an die Leute die einfach noch nicht richtig hingesehen haben.
Wenn Du TMWL, Dir eine "fundierte" Meinung gebildet hast, nehm ich das so hin, und viel Spaß damit! Ich freue mich sogar richtig darüber, wenn Du da Dein Ding gefunden hast!
Wogegen ich freundlich angehen möchte ist halt dieses Scheuklappenverhalten, weil ich eben selber erfahren habe das sich zB mit D&D hätte eine menge Spaß haben können hätt ich mich nicht so damals dagegen gewehrt.
In diesem Speziellen Fall fehlt ja auch noch der teil mit den Nachteilen der nWoD. der wird auch noch kommen, und eure Argumente hier, helfen mir da auch ne Differenzierte Ansicht von zu schreiben.

Ich hatte erst Überlegt einen Artikel über Old vs. New Edition zu schreiben. Das war mir aber für heute
A) zu Umfangreich
B) bin ich gerade selber in de Thema WoD drin
C) es ist nur ein Blog und kein magazin, da kann ich halt schreiben was ich mag! ;)

Ich Stimme Dir zu, dass das alles persönlicher Geschmack ist, natürlich ist es das. Darum versuche ich Kriterien anzusetzen wie:
"Regelsystem Steht im Weg: ja/Nein"
"Kampf geht schnell: Ja/nein"
"Setting/Buch unterstützt bei vorbereitung: Ja/nein"

Und mir kann bis heute keiner erzählen dass 4 mal Würfeln zum Angriff weniger Spielflussbremsend ist als 1mal ;)

So gesehen sind wir da ner ähnlichen Meinung.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 14.11.2010 | 23:05
Interessanter Artikel...
Fragmich, ob der im Storyteller Channel nicht besser aufgehoben wäre.
 
Was ich vermisse ist das Thema Stereotype Charaktere der owod vs mehr Varianz in der nwod...
Hoffe das kommt in Teil zwo

Ansonsten gut
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 23:08
@Boba
Danke!
Ich hab das einfach im ersten Moment hier rein getan weils Systemübergreifend ist...
War aber vllt. nich richtig. Aber Samael oder Selganor werden des wohl entscheiden können. :)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2010 | 23:16
Aber der größte Fehler, den man machen kann, ist aus den eigenen Präferenzen ein Qualitätsurteil ableiten zu wollen.
Stimmt.
Doch Systematik und Funktionalität sind Qualitätskriterien abseits persönlicher Präferenzen.

Die nWoD ist objektiv besser, als die oWoD. Ein subjektives Urteil mag anders ausfallen.
Ich fand unseren alten, zwanzigjährigen Polo Fox auch tausendmal besser, als den neueren Golf.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 23:18
Doch Systematik und Funktionalität sind Qualitätskriterien abseits persönlicher Präferenzen.
Danke, so einen Satz hab ich gesucht! :D
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 14.11.2010 | 23:25
Wovon sprecht ihr? Ist "WoD" das Synonym für die (Kampf-) Regeln?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 23:30
Wovon sprecht ihr? Ist "WoD" das Synonym für die (Kampf-) Regeln?
Nein, es geht halt um alle Teile.
Ich denke halt, dass das Konzept des Freieren Settings ohne in Stein gemeißelte Sachen besser am Spieltisch verwertbar ist als überindoktrinierte Settings. Und da meine ich können sich andere Ernsthafte Systeme ein bisschen was von der nWoD abgucken, so Sie denn so ähnlich Konzipiert sein wollen.
Das ist kein Muss, und bei bestimmten Settings auch nicht Sinnvoll.
Und im direkten vergleich lässt sich halt mit der WoD mehr verschiedenes zeug machen, weil die Grenzmauern einfach kleiner oder nicht mehr da sind, im vergleich zu früher.

Aber so eine RPG-Diskussion konzentriert sich natürlich gerne auf Regeln, auch wenn ich ja eben meinte, dass die Schreiber der neuen WoD dazu gelernt haben.
Ein gutes Beispiel dafür sind auch die Szenenblätter, die auf 1 bis 5 Seiten Szenen und Plothooks präsentieren 8für kleines geld).
man kann ja so schwer ohne overallplotline (wie zB bei DSA) einzelne Abenteuer verkaufen. Soclhe einzelnen Szenen kann man aber auch für Seine eigene Kampagne benutzen, weil diese eben losgelöst sind.

Es ist jetzt keine Kritik an der oWoD dass es das nicht gab, oder dass das nicht auch für die alte verwende werden könnte:
Was ich sagen will ist, dass diese Überlegungen und gedanken eben neuer sind, oder zumindest von WW erst seit der WoD verfolgt und umgesetzt werden.
Das ist auch mal so ein schubser für die ganzen indie-Leute... man hat ja manschmal das Gefühl, dass die meinen die Grooßen Spiele und verlage seien Dinosaurier, die sich nicht weiterentwickeln. Das sehe ich aus dem Schreibstil der WoD eben nicht so.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 14.11.2010 | 23:37
Ich denke halt, dass das Konzept des Freieren Settings ohne in Stein gemeißelte Sachen besser am Spieltisch verwertbar ist als überindoktrinierte Settings.
Mag sein. Das ist aber dann ein Beispiel, dass es eine Frage des subjektiven Geschmacks ist und nichts "Objektives".
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 14.11.2010 | 23:45
Mag sein. Das ist aber dann ein Beispiel, dass es eine Frage des subjektiven Geschmacks ist und nichts "Objektives".
Grundlegend ist das erst einmal eine Entwicklung die es in den 90ern in dem bereich noch nicht gab.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass man jeden oWoD-Plot on der WoD machen kann aber nicht umgekehrt.
Sicher, wenn ich lieber in einem festen Setting spielen, und mir selbst garkeine gedanken um Grenzbereiche oder was jenseit davon kommt machen möchte, bleib ich halt bei der oWoD
Wenn ich also das Setting so nutzen kann wie früher, und noch mehr machen kann, lande ich schnell bei der nächsten Frage: Regelsystem.
Da steht die WoD halt nach wie vor weiter vorne... schneller, besser strukturiert.
und auch das Setting ist eben besser durchdacht, weil man eben aus den Jahren mit der oWoD gelernt hat.
zudem ist ja auch die WoD von start ab mit allen Major Supernaturals im Kopf geschrieben worden, was ja bei oWoD nicht der Fall war.
Der Blick auf das Gesamtwerk ist einfach schöner. und es ist einfach egal wo ich reinblättere, ich habe halt eher das Gefühl ein Buch in der Hand zu haben, dass mir sofort Lust aufs spielen macht.
Einige andere Verlage bekommen das nicht hin. Klar, es gibt Dinge wie das Armory Reloaded, und so anderes zeug. Aber das ist im vergleich an Büchern die die ausstoßen und der Möglichkeit sich heutzutage vorher darüber zu informieren wesentlich angenehmer (und ein besseres gute Bücher zu schlechte Bücher Verhältnis) als das was es von manch anderen Leuten gibt.

"Alles kann, nichts muss" alleine verwässert durchaus den Kreativen Fluss gegenüber "So muss das laufen!"
Aber ich hab halt nirgends auf dem RPG-Markt eine so hohe Dichte an "Alles kann, nichts muss, aber so oder so kann das Laufen. Und hier noch ein paar Ideen und Dnekanstöße dazu!" gesehen wie bei der WoD.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2010 | 23:48
Ich denke halt, dass das Konzept des Freieren Settings ohne in Stein gemeißelte Sachen besser am Spieltisch verwertbar ist als überindoktrinierte Settings.
Siehe dazu: Stereotypen und Clan-Bücher.
[Interessanterweise hat sich L5R im Laufe seiner Editionen ebenfalls immer mehr von stilisierten Stereotypen gelöst,
ganz einfach weil sie für den schnellen und intuitiven Einstieg in das Setting hinderlich sind.]

Die nWoD-Splats sind letztlich bzgl. ihrer Funktionalität besser aufgestellt, als ihre oWoD-Gegenstücke.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Terrorbeagle am 14.11.2010 | 23:53
Zitat
Die nWoD ist objektiv besser, als die oWoD.

Das mag sein. Ich persönlich sehe das etwas anders, aber ich lege vermutlich auch andere Bewertungsmaßstäbe an (denn auch das spielt in die Bewertung rein. Jetzt mal nich übermäßig ernsthaft: Eine Spielwelt ohne richtigen Metaplot? Was will ich mit so 'nem statischen und toten Setting? Wenn ich mir eh alles selbst ausdenken kann, dann kann ich mir auch alles selbst ausdenken. Settings sind wie Haie. Ohne ständig Bewegung sterben sie und fangen an nach Verwesen zu stinken.).  
Die Überlegung, dass etwas objektiv besser ist, setzt voraus, dass man objektive Kriterien zur Hand hat.

Nehmen wir mal 8t88s Beispiel:
Zitat
"Kampf geht schnell: Ja/nein"

Schnelle, oberflächliche Kämpfe sind nicht unbedingt besser als langsame, und spannungsgeladene mit plastischen Regeln. Es gibt, rollenspielweltweit betrachtet, beide Überlegungen und verschiedene Mischformen, mit Extremen in beiden Bereichen. Während vermutlich eine Synergie aus beiden Ansätzen ein schöner Kompromis darstellt. Aber Schnelligkeit alleine ist sicher nicht der Wesheit letzter Schluss, wenn dafür, sagen wir mal, Plausibilität oder Spannung geopfert werden.
Und, wie bereits gesagt, es muß nicht sein, dass man diese persönlichen Vorlieben zu allgemeingültigen Kriterien erhebt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 14.11.2010 | 23:56
Okay, ich lass es mal so stehen, auch wenn ich dazu eine ganze Menge anmerken könnte.
Aber das würde die Diskussion oWoD vs nWoD weiter anheizen, eine Diskussion, die ich persönlich für kontraproduktiv finde, wenn es darum geht für die WoD eine Lanze brechen zu wollen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 15.11.2010 | 00:03
Okay, ich lass es mal so stehen, auch wenn ich dazu eine ganze Menge anmerken könnte.
Aber das würde die Diskussion oWoD vs nWoD weiter anheizen, eine Diskussion, die ich persönlich für kontraproduktiv finde, wenn es darum geht für die WoD eine Lanze brechen zu wollen.
Der Kern dieser Angelegenheit ist ja auch nicht die Diskussion hier... Darum mache ich das ja auch in Artikelform.
Es geht hier ja auch nicht um das schüren alter Feindschaften, sondern um ein "guck mal hin, vielleicht ist das was für Dich"

@The Man who laughs
Ich muss nun schlafen gehen, aber ich melde mich auf jeden Fall noch dazu!
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 00:14
Ich denke halt, dass das Konzept des Freieren Settings ohne in Stein gemeißelte Sachen besser am Spieltisch verwertbar ist als überindoktrinierte Settings.
Ich nicht, und mir fehlen etwas die Worte um zu beschreiben in welchen riesigen Ausmaß ich freiere Settings gegenüber vorgegebenen als minderwertig betrachte.
Es ist eins der größten Probleme der nWoD und mit Grund wieso gerade die VtM Spieler bei VtM geblieben sind (oder sich andere Systeme als die nWoD suchten).

Außerdem will ich vorher den Blog gelesen haben um näher drauf einzugehen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Toshi am 15.11.2010 | 02:30
Es gibt einfach Leute die kein Crossover woll(t)en,
dafür aber auf einen schönen großen Metaplot (den sie sich nicht selber ausdenken müssen) stehen!

Ebenso beim Kampf:
Wenn du grinsend sagen kannst dass du mir 239847293847 Erfolgen angreifst,
und du dann doch noch alle wieder geklaut kriegst, ist für viele unter Umständen da viel mehr Spannung und Emotion drin als wenn man dem anderen nur noch nüchtern mitteilt wieviel Schaden er jetzt kriegt. Auch der "Verteidigungsaspekt" fällt weg ("Shit, so viele Erfolge. Jetzt muss ich gut würfeln sonst wird das echt eng!") was wieder Spannung nehmen kann.
Hat alles für und wieder...

Aber generell gebe ich dir recht:
Jeder soll nach seiner Fasson glücklich werden.
Und die "was der Bauer nicht kennt frisst er nicht"-Geschichte nervt, ja.
Erst kosten, dann mecken!

P.S.: Die ganzen aktuelleren ("post-buffy") US-Vampir-Serien werden leider auch bald einige RPGs nach sich ziehen, fürchte ich... ("Hast du flirten geskillt?") - Aber was rede ich da! Erst kosten dann mecken! *eckelrunterschluck*
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 02:37
P.S.: Die ganzen aktuelleren ("post-buffy") US-Vampir-Serien werden leider auch bald einige RPGs nach sich ziehen, fürchte ich... ("Hast du flirten geskillt?") - Aber was rede ich da! Erst kosten dann mecken! *eckelrunterschluck*
Very OT: Also True Blood ist eher dreckiger, seriöser und erwachsener als Buffy. Es hat auch einen weniger starken Fokus auf glänzen als Anne Rice (oder gar Meyer).
[Und wie man "verführt" ist in der dritten Edition von VtM mit Regeln unterlegt und ausführlich beschrieben worden - im GRW unter "gesellschaftliche Aktionen"]
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 08:06
/Ebenso beim Kampf:
Wenn du grinsend sagen kannst dass du mir 239847293847 Erfolgen angreifst,
und du dann doch noch alle wieder geklaut kriegst, ist für viele unter Umständen da viel mehr Spannung und Emotion drin als wenn man dem anderen nur noch nüchtern mitteilt wieviel Schaden er jetzt kriegt. Auch der "Verteidigungsaspekt" fällt weg ("Shit, so viele Erfolge. Jetzt muss ich gut würfeln sonst wird das echt eng!") was wieder Spannung nehmen kann.
Hat alles für und wieder...

Das Problem ist der große Zeitaufwand der dafür drauf geht, verbunden mit fehlender Fiktionalität. Was bedeuten denn diese mehreren Dutzend Erfolge? Was bedeutet ihr wegnehmen? Das lässt sich nicht feststellen. Bei der nWoD sind 5 Angriffserfolge ein verdammt schwerer Treffer. Punkt. Spannend ist vermutlich weder das eine noch das andere, aber die nWoD ist deutlich erzählfreundlicher.


Was die Menschlichkeit angeht, die war Mist und ist Mist. Wenn der Wunsch besteht, erklär ich auch warum.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 15.11.2010 | 08:19
Was die Menschlichkeit angeht, die war Mist und ist Mist. Wenn der Wunsch besteht, erklär ich auch warum.
Ich bitte darum. :)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 15.11.2010 | 08:34
Wie man's nimmt. Das ist nicht das erste Mal, dass diese Argumente auf den Tisch kommen. Irgendwie gehen die aber (leider auch heute noch) regelmäßig im Gejammere der nWoD-Gegner (die eine recht große Schnittmenge mit den oWoD-Fanatikern haben  ;D) unter.

Ich wühle mich hier durch den Thread und schließe mit einem: q.e.d.  ::)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Vash the stampede am 15.11.2010 | 08:42
Für mich ist die nWoD eines der besten Regelwerke überhaupt, das sehr schlank und sehr durchdacht ist.

@TAFKAKB: Das DFRPG das "bessere" Regelwerk hat, glaube ich nicht.
Beim Setting vermag ich es nicht zu sagen. ;D
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 15.11.2010 | 08:44
@TAFKAKB: Das DFRPG das "bessere" Regelwerk hat, glaube ich nicht.
Nein, glaube ich auch nicht. "Angemessener für Storytelling" wäre meine Formlierung der Wahl.

Beim Setting vermag ich es nicht zu sagen. ;D
Naja, das Setting von DF ist schon SEHR nah an der WoD. Würde mich nicht wundern, wenn Herr Butcher sich intensiv hätte "inspirieren" lassen  ;D
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 09:58
Ich wühle mich hier durch den Thread und schließe mit einem: q.e.d.  ::)
Für mich ist der Thread derzeit nicht mehr als das übliche "oWoD und alle die es spielen sind scheiße, schaut doch mal in's Licht [die nWoD] rein" gewese. Verbunden mit den "Uhhh wäääää, die bösen oWoD Fans wagen es widerworte zu geben" geheule.  ::)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 15.11.2010 | 10:20
Also ich persönlich freue mich über die oWoD ansichten.
Das ganze hilft mir ja auch für das Contra der WoD im 2ten oder 3ten teil.
Ich hätts aber schon gerne von beiden Seiten etwas freundlicher, und von der oWoD ein bisschen ausführlicher.

Ansonsten werd ich noch in einem der Folgenden Teile herausarbeiten, was am Gesamtkonzept/Präsentation und allgemeiner Struktur gut ist, wovon sich, ganz Regel und Setting unspezifisch andere Autoren was wegnehmen können.
Und auch das hat damals schon bei oWoD angefangen und ist halt konsequent weiterentwickelt worden.

Ein solches gebashe wollt ich nicht betreiben. Nur mal aufzeigen und zusammenfassen was das neue kann.
Wie gesagt: wer das nicht mag, und mit der oWoD mehr Spaß hat: gut!
Ich finde halt nur man sollte sich solche neuen Sachen mal angucken.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Jiba am 15.11.2010 | 10:51
Es ist eins der größten Probleme der nWoD und mit Grund wieso gerade die VtM Spieler bei VtM geblieben sind (oder sich andere Systeme als die nWoD suchten).

Wobei man dazu sagen muss, dass die VtM-Szene, so wie ich sie kennengelernt habe, schon innerhalb der oWoD-Spielerschaft die ultrakonservativen Eigenbrödler waren ("Wie, es gibt noch mehr als Vampire? Wie, Werwolf hat eine schönere Mystik? Wie, Mage hat höhere Spielerfreiheit? Wie, Hunter ist besser für persönlichen Horror geeignet? Kann gar nicht sein... brauch ich mich gar nicht erst mit zu beschäftigen..."). Tatsächlich habe ich mich von VtM irgendwann entfernt, nicht weil ich es nicht mögen würde, sondern weil ich es vehement so anders (ich würde sagen rein GRW-gestützt, ohne Zusatzschnickschnack) verstehe, dass ich, wenn ich es spielen will ständig auf Spieler stoße, die durch den umfangreichen Metaplot so dominiert sind, dass ich ihre Erwartungshaltungen an mich als Spieler oder SL gar nicht erfüllen kann, oder will... und Live-Chroniken halte ich mit dem ganzen Intrige-Junta-Gewäsch und Kewl-Powerz-Gepose sowieso nur maximal 2 Abende durch...
Das sind aber alles persönliche Erfahrungen.

Und zum Thema Metaplot: Ausdenken muss ich mir so oder so sehr viel, denn ein Metaplot übernimmt ja nicht das Leiten für mich. Er gibt mir höchstens Anhaltspunkte, wie etwas laufen soll - ich habs lieber, wenn man mir sagt, wie etwas laufen kann.

Ich glaube 8t bemüht sich eher um einen Schulterschluss zischen O und N und nicht um Gebashe... das wäre zumindest die Bemühung, die ich darin sehe. Denn nWoD-Spieler haben in oWoD-Kreisen leider ein gewisses Stigma - vor allem die, die von alt nach neu gegangen sind. Ich glaube auch, dass, egal wie White Wolf seine zweite World of Darkness nun aufgezogen hätte, eine Menge Leute gesagt hätten "Nö... die alte war aber besser."
Aus Nostalgie, wie ich finde...
Was viele übersehen, ist, dass es rein objektiv durchaus Gemeinsamkeiten gibt. Auf der letzten Seite wurde betont, dass man den alten WoD-Kram durchaus mit der neuen WoD verwenden kann...

Andersherum geht das auch!

Ich spiele immer noch Werwolf nach der alten, scheue mich aber nicht, mir Inspiration aus der neuen WoD zu holen. Kann aber auch sein, dass ich da ein Spezialfall ist, weil ich das sogar über ganze Spiellinien hinweg tue - ich hab mir schon DSA-Myranor-Abenteuer gekauft, um diese dann bei Exalted zu leiten. Ich finde viele überschätzen den Umarbeitungsaufwand ganz enorm. Eigentlich tauscht man aber nur ein paar Namen und Begriffe aus und den ein oder anderen Zusammenhang aus...
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 15.11.2010 | 11:11
Nein, glaube ich auch nicht. "Angemessener für Storytelling" wäre meine Formlierung der Wahl.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich genau die Behauptung gerne mal testspielen würde, z.B. anhand eines unabhängigen Urban Horror/Urban Myth Settings (also nicht genau das nWoD und nicht das DF-Setting, sondern vielleicht ein anderes aus dem überquellenden Markt der Urban Fantasy). Nur, um herauszufinden, welche tatsächlichen Unterschiede im Spielerlebnis die nWoD und die FATE-Regeln hervorrufen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 15.11.2010 | 11:18
@ Tümpelritter: FATE als System kommt schon ziemlich klar aus der Erzählspielecke. Bei den WoD-Regeln (beider Versionen) steht hingegen die Unterstützung von Erzählspielkomponenten nicht im Vordergrund bzw. wurde sogar zurückgefahren (z.B. Menschlichkeit) und die Regeln laden nach meiner Ansicht deutlich eher zu wunderbar gamistischem Spiel ein - das ist auch der Grund für die vielen Runden bestehend aus Superheroes with Fangs.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: bolverk am 15.11.2010 | 11:19
Zitat von: Blog
Das Rätselraten ist vorbei, und man kann sich darauf verlassen, dass ein Würfel mit 33% Wahrscheinlichkeit einen Erfolg Produziert.
[Korinthenkacker] Nur für den Fall dass es noch niemand erwähnt hat (ich hab die anderen Kommentare hier nur überflogen), die Erfolgswahrscheinlichkeit ist 30%, nicht 33%. [/Korinthenkacker]
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 11:21
Ich hätts aber schon gerne von beiden Seiten etwas freundlicher, und von der oWoD ein bisschen ausführlicher.
Ich habe ja schon geschrieben das ich nur einer der Aussagen widersprochen habe bevor ich ausfuehrlicher den Blog Eintrag lese und darauf eingehe, aber wo war bisher die oWoD Seite unfreundlich?

Von der nWoD Seite bekommt man etwas von Kasperade zu hoeren, davon das man nur Jammere, kriegt etwas von KKK-RPG'lern in's Gesicht geschlagen, bekommt einen galanten Vergleich mit Leuten die Mittwochs ihren 50+ Keule auspacken, das man sich keine fundierte Meinung gebildet habe, einem die Scheuklappen mal abgenommen gehoeren und bekommt dann noch vorgehalten das die nWoD ganz objektiv sowas von besser sei was bitte doch endlich einzusehen waere was dann auch noch in der Unterstellung gipfelt das freie Systeme soviel besser verwertbar waeren als solche mit vorgegebenen Settings.

Wo nach, als ich dies alles lass, mir persoenlich erstmal leicht der Kamm schwoll [Man hat mir den Blog und Thread im Chat empfohlen woraufhin ich erstmal den Thread las und ueber oben genanntes fiel].

Ich sehe nichtmal etwas annaehrend vergleichbares auf Seiten jener die fuer die oWoD das Wort ergriffen haben, egal ob nun kurz oder lang.

OT Daher im Spoiler:
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Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Jiba am 15.11.2010 | 11:33
:ctlu: Ich habe gestern vorhergesagt das solch ein Spruch kommt! Ich bin ein Prophet  :ctlu:

Tja, es gibt eben universelle soziokulturelle Wahrheiten, die sich jedem ohne langes Nachdenken einfach so erschließen - das hat nicht viel mit Prophezeiungen zu tun, sondern nur mit gesundem, menschlichem Gespür für angemessene Einschätzungen von Situationen. (Für einen Ironie-Smilie reicht es leider nicht, aber ich hoffe trotzdem, dass du das nicht ganz so ernst nimmst...)

Nein, im Ernst, ich schreibe hier von meinen Erfahrungen... das hat keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit (obwohl ich schon behaupten will, dass der Stereotyp des kreuzkonservativen Only-VtM-Jünger zumindest jedem oWoD-Spieler ein Begriff ist - und wenn diese Gruppe in der VtM-Szene wirklich nicht so groß ist, dann ist sie zumindest sehr laut!). Außerdem ist es ja nun nicht so, dass die nWoD-Spieler nicht auch von den oWoDlern fies verlacht werden und das ohne objektive Grundlage einer Lektüre der neuen Regelwerke (wäre es anders, hätte 8t den Beitrag ja gar nicht schreiben müssen). Ich halte mich da als hauptsächlicher oWoD-Spieler ein wenig zurück... denn so wahnsinnig viel von der Neuen kenne ich auch nicht, aber ich habe mich damit beschäftigt (in Form von Hunter und Geist) und schätze die nWoD sehr. Was der Tatsache, dass ich auch das alte Werwolf sehr schätze, auf seine Weise, keinen Abbruch tut.
Und da sehe ich das Problem: Die Festlegung auf eine einzelne WoD, obgleich man sich aus beiden wunderbar mit Nutzen für beide bedienen kann.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 15.11.2010 | 11:46
Ich glaube 8t bemüht sich eher um einen Schulterschluss zischen O und N und nicht um Gebashe...

Dann wäre es aber hilfreich nicht immer die Vampire Schublade zu öffnen, sondern über die Vielschichtigkeit und die zig Ideen/Welten zu sprechen. Damit meine ich zum Beispiel Spiele wie Wraith. Das enthält mit aufgrund der Doppeltencharakterführung eine Regel, die nichts mit oWoD oder nWoD zu tun hat.

@Metaplot vs Freies Setting: Manchmal amüsiert es mich ja denn doch, dass viele den Metaplot der oWoD ablehnen, sich gleichzeitig aber viele neue Rollenspiele auf Filme, Fernsehserien oder Buchreihen beziehen.
Der "Metaplot" ist sowieso falsch, denn es gibt in jeder Reihe einen eigenen. Noch dazu unterschiedlich in der Betonung und nirgendwo mit der Verpflichtung ihn zu nutzen.

Nur, um herauszufinden, welche tatsächlichen Unterschiede im Spielerlebnis die nWoD und die FATE-Regeln hervorrufen.
Wenn ich mir die Regeldiskussion in nWoD Büchern ansehe (z.B. Mirrors, Changeling), dann verwischen sich die Grenzen (zumindest was die Verwendung von Aspekten und der Player Empowerment). Meine These: Da ist das Spielgefühl wahrscheinlich eher vom SL/ST abhängig, als vom System.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 11:47
Mein Amuesement fundete sich darauf das ich gestern im Chat noch anmerkte das ich nichtmals unbedingt zu der klassischen "oWoD Gesamt Paket" Fraktion gehoere sondern mich eher im Bereich des Old VtM Scum sehe dem man, nWoD und oWoD Fans geeint, vorwerfen wird das er VtM sehr viel mehr Beachtung und Interesse schenkte als dem Rest.
Was imho mit darauf gruendet das sich beide mehr oder weniger durch den Unwillen der VtM Spieler etwas anderes als VtM zu spielen geschaedigt sehen.
Waeren die VtM Spieler hingegangen und haetten mehr Wraith gespielt waere es nicht eingestellt worden, haetten die VtM Spieler nun Promethean ausprobiert waere es der nWoD besser gegangen, statt dessen hat das erzkonservative Pack ja selbst VtR links liegen gelassen! Obwohl es um Vampire geht! Vampire! VAMPIRE!!!
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 15.11.2010 | 11:51
Bei den WoD-Regeln (beider Versionen) steht hingegen die Unterstützung von Erzählspielkomponenten nicht im Vordergrund [...]
Dem würde ich zustimmen. Es gibt Spiele, die Erzählspiel menchanisch besser unterstützen.

[...] bzw. wurde sogar zurückgefahren (z.B. Menschlichkeit) [...]
Außer an der Menschlichkeits-Stelle würde ich dem widersprechen.

[...] und die Regeln laden nach meiner Ansicht deutlich eher zu wunderbar gamistischem Spiel ein [...]
Sehe ich auch so.

[...] das ist auch der Grund für die vielen Runden bestehend aus Superheroes with Fangs.
Nein. Der Grund dafür Splats (- vergleiche dazu AD&Ds "The Complete Wizard’s Handbook" mit V:dMs "Clanbuch Tremere") und übermenschliche Kräfte.  


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Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 15.11.2010 | 12:06
@ Tümpelritter: FATE als System kommt schon ziemlich klar aus der Erzählspielecke. Bei den WoD-Regeln (beider Versionen) steht hingegen die Unterstützung von Erzählspielkomponenten nicht im Vordergrund bzw. wurde sogar zurückgefahren (z.B. Menschlichkeit) und die Regeln laden nach meiner Ansicht deutlich eher zu wunderbar gamistischem Spiel ein - das ist auch der Grund für die vielen Runden bestehend aus Superheroes with Fangs.

Kann ich Dir vom Lesen her (zumindest was die oWoD angeht) zustimmen (mit der Abschwächung, dass die oWoD V:tM 1.+2. Ed. auch in der Regelgestaltung für Actionspiel einige Schwächen hatte, die mich furchtbar geärgert haben). Aber ich sie auch fast nie als "Dark Superheroes with Fangs" in Action erlebt - etwas, das ich eher mit dem Dresden Files Setting in Verbindung bringen würde.

Mich würde das ganze mal praktisch interessieren. Nach meinem Eindruck ermöglich die nWoD sehr viel und bedient auch klar klassisch "gamistische" Spielweisen, wo auf Risiko und Erfolg gespielt wird. Den Unterschied zur oWoD hinsichtlich des Storytellings sehe ich darin, dass in der nWoD Regeln+Würfelmechaniken der Geschichte nicht mehr im Weg stehen (weil es im Kampf schneller geht, weil es belastbare Regeln für crossover gibt, weil Würfelregeln und Konsequenzen relativ einsichtig sind, weil etwas mehr auf Balancing geachtet wurde usw.) Man kann also eine Story erspielen, ohne an den Würfelregeln zu verzweifeln oder diese umgehen zu müssen (indem man z.B. Auseinandersetzungen "wegerzählt".)
 
Die FATE-Regeln ermuntern nach meinem bisherigen Eindruck die Spieler zusätzlich zum Beschreiben (um die Aspekte zu aktivieren), und zum Ausspielen der "Nachteile" des Charakters, um FATE-Punkte zu erlangen (wo wir möglicherweise unterschiedliche Ansichten haben, ob das Ausspielen von Besonderheiten eines Charakters storyförderndes Storyspiel ist - was ich nicht glaube - oder storyöffnendes, "storybrechendes" Charakterspiel - was ich persönlich glaube und mit von FATE erhoffe). Meine Theorie ist, dass die Aspektmechanik ein Storykorsett sprengen kann - und soll.

Aber das ist eben alles Vermutung, die ich gerne einem praktischen Test unterziehen würde: inwieweit fördern DF und nWoD bei gleichem Genre (Urban Fantasy) und gleichem Setting unterschiedliche Spielerlebnisse?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 15.11.2010 | 12:18
Aber das ist eben alles Vermutung, die ich gerne einem praktischen Test unterziehen würde: inwieweit fördern DF und nWoD bei gleichem Genre (Urban Fantasy) und gleichem Setting unterschiedliche Spielerlebnisse?
Wenn du in/nach HH bist/kommst, 'bin ich dabei.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 12:19
[Korinthenkacker] Nur für den Fall dass es noch niemand erwähnt hat (ich hab die anderen Kommentare hier nur überflogen), die Erfolgswahrscheinlichkeit ist 30%, nicht 33%. [/Korinthenkacker]

Stimmt. Wobei der Erwartungswert von einem Würfel in der Tat 1/3 ist. Die beiden Sachen darf man nur nicht verwechseln.


Zur Menschlichkeit:

Das Problem ist, dass der Willen des Spielers nicht mit dem Willen des Charakters identisch sein soll. Der Verlust von Menschlichkeit erscheint als Strafe und wird vom bösen Spielleiter initiiert. Dies schlägt sich nicht nur in den Regeln, sondern in der gesamten Darstellung des Komplexes im Spiel nieder.

Es wäre klar herauszustellen, dass sich zum Wohl einer besseren Geschichte der Spieler sich ggf. auf die Abwärtsspirale einlassen soll, sowohl in der Beschreibung des Spiels als auch in den Mechanismen. Wie man dies in Mechanismen umsetzen kann, habe ich hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,25217.0.html) einmal demonstriert.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 15.11.2010 | 12:22
Wenn ich mir die Regeldiskussion in nWoD Büchern ansehe (z.B. Mirrors, Changeling), dann verwischen sich die Grenzen (zumindest was die Verwendung von Aspekten und der Player Empowerment). Meine These: Da ist das Spielgefühl wahrscheinlich eher vom SL/ST abhängig, als vom System.

Ganz kurz hier Nachtrag:

Vor rund einem Jahr hat mich "die" WoD mal wieder neugierig gemacht und ich habe mir V:tR, C:tL und W:tF angesehen, konnte bei meinem Spielerumfeld aber kein Interesse für nWoD wecken (im Gegensatz zur oWoD, die fast jedes Jahr wieder gewünscht wird). Allerdings habe ich beim Lesen von V:tR und C:tL Hinweise darauf vermisst, wie man die Charaktere der Gruppe so gestaltet, dass auch sehr divergente Charaktere sinnvoll zusammenarbeiten bzw. zusammenhalten, ohne dass man als SL durch äußeren Druck Einheit erzwingen muss (was ich immer blöd finde). (W:tF leistet das über den Rudelaufbau.) Schließlich ist das ein Gesellschaftsspiel, das mehrere Personen zusammen spielen, darum finde ich es hilfreich, wenn von den Grundregeln her ein Anreiz zum gemeinsamen Spiel besteht (was nicht heißen muss, dass die Gruppe ein Vampir-SEK spielt, auch spielbare Spannungen sind teilweise hilfreich.)

In dieser Beziehung fand/finde ich die FATE-Regeln mit dem gemeinsamen, vernetzten Charakter- und ggf. Settingbau (Dresden Files) z.B. besser. (Allerdings kenne ich nur GRWs und zwei, drei Erweiterungsbände der nWoD.)

Wenn du in/nach HH bist/kommst, 'bin ich dabei.

Leider nein, was schade ist.
Wären mehrere Stunden Fahrzeit (ich wohne im schönen Ludwigshafen am Rhein).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 15.11.2010 | 12:27
Da ist DFRPG aber auch die rühmliche Ausnahme. nWoD macht das im Übrigen auch, spart sich das aber leider für spätere Bücher (Zum Beispiel Coteries und Damnation City für V:tR) auf.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 15.11.2010 | 12:28
Ein paar Cents in den Raum geworfen:

- Es ist eigentlich erstaunlich, wie sehr die Kluft zwischen den V:dM Vampire-Anhängern und denen der V:R nWoD klafft. Betrachtet man die (natürlich geringer vertretenen) Mage oder Werewolf Spieler erkennt man, dass es da überhaupt keine Grabenkriege gibt. Gleiches gilt für die Feen oder die Hunter.
Allgemein herrscht Konsens, dass mechanisch die nWoD Regeln besser sind.

- Meine These: Regeltechnisch ist die nWoD besser. Allerdings ist die oWoD so geschrieben, dass es sich leichter für sie begeistern läßt.
Vampire oWoD wird wegen des Settings gespielt, Vampire nWoD wegen der Regelmechanik.
Vergleiche sind sind daher Vergleiche von Äpfel mit Birnen!

- Metaplot hat nichts mit Regelwerkqualität zu tun. Metaplot heisst Kundenbindung. QED

Ich schreibe das aus einem sehr neutralen Blickpunkt, weil mich beide (!!!) Vampire Versionen nicht gewinnen können. Ich kann mit Vampire als Spiel nichts anfangen. Ich habe aber beide Systeme intensiv studiert, weil mich das "wie" interessiert hat und ich viel aus den Quellen für anderes Spiel nehmen konnten.
Meine Meinung ist, dass man Vampire entweder nur als "Superheroes with fangs" oder als "Pen&Paper Sadomasostudio" (und Kombi aus beidem) spielen kann. Da mir beides nicht liegt, kann ich mit Vampire-Charakteren nichts anfangen. Ich vermute, ich war auch 1990 schlicht "zu alt" für diese Sache, für die man sich wohl eher mit 18 oder so begeistern kann. Ich feierte meine persönlichen Dramen früher und anders.
Was nicht heissen soll, dass ich das doof finde! Ich kann verstehen, dass sich Leute dafür begeistern. Nur mache ich es halt nicht. Das erlaubt mir aber einen distanzierten Blick aufs Ganze.

Ich persönlich bevorzuge ganz eindeutig die nWoD, was das Regelwerk angeht.
Ich kann aber verstehen, dass viele die oWoD vorziehen, was das Setting angeht.
Hier läuft es genau wie die endlose Debatte mit den DSAlern.
Die einen möchten das Regelwerk verbrennen, die anderen spielen es wegen dem Setting und denen ist das RW egal - man redet also aneinander vorbei.

Interessant wäre es gewesen, wenn man ein Vampire Regelwerk herausgebracht hätte, das das  oWoD-Vampire-Setting (samt Clans, Camarilla&Sabbat & Metaplot) auf die nWoD Regelmechanik kombiniert hätte. Denn erst dann kann man miteinander reden. Im Moment reden alle seit Jahren aneinander vorbei.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Ninkasi am 15.11.2010 | 12:46
Interessant wäre es gewesen, wenn man ein Vampire Regelwerk herausgebracht hätte, das das  oWoD-Vampire-Setting (samt Clans, Camarilla&Sabbat & Metaplot) auf die nWoD Regelmechanik kombiniert hätte. Denn erst dann kann man miteinander reden. Im Moment reden alle seit Jahren aneinander vorbei.

Das wundert mich schon seit Anfang an, daran ist das Interesse doch bestimmt ziemlich groß.

Nebenbei vermute ich, dass viele Leute einfach Regelwerk und Setting nicht von einander gelöst sehen können.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Funktionalist am 15.11.2010 | 12:47
Ja, es sind Äpfel und Birnen! ;D

Ich finde es bei der oWoD faszinierend, mit welcher Konsequenz die einzelnen THemengebiete mit kaputten REgeln versehen wurden.
Ich kenne kein oWoD Regelwerk, das sich RAW spielen lässt, oder mit dem sich ohne viel Arbeit das versprochene und beschriebene Setting darstellen lässt.

Leider löst die nWoD das Problem dadurch dass sie funktionierende Regeln für "kleinere" (z.B. Mage) Settingideen liefert.
Ich hatte gehofft, dass die Kernkonflikte der Settings einen Spiegel in den neuen Regeln finden, wurde aber mit einem funktionierenden Universalsystem "enttäuscht", das diese Themen nicht anspricht.

Man kann so zwar alles spielen, was früher möglich war (außer MAge z.B.. EIne Akasha, Verbena-Truppe, die in Tibet einen Krieg der Memen gegen die technokratischen Chinesen führt, wäre irgendwie schwer umzusetzen mit den hermitischen nWod Magiern) aber nicht alles, was das alte Setting verspricht.
Dafür gibts haufenweise neue Settings.

Das ist schwer für jemanden der:
-die Idee hinter Werwolf geil fand (Krieg der Urkonzepte)
-die Idee hinter Mage geil fand (Krieg der Weltenbilder)
-die Idee hinter Vampire geil fand(innerer KOnflikt, äußere Orga, Erbe vs. Zukunft)
-die Idee hinter Changeling geil fand
und nun nicht diese Ideen geliefert bekommt, sondern einen Haufen neuer mit annähernd gleichen Überschriften.

nWoD ist ein cooles Regelsys, ist aber keine Nachfolge, sondern ein Neustart. Es löst nicht die alten Probleme, sondern liefert einen Neuansatz, der die alten Probleme meidet (soweit möglich).

Vielleicht ist das vernünftiger? Aber es gibt immer noch kein gutes Regelwerk für V:tM oder das alte Mage, sondern es gibt ein neues Vampire und ein neues Mage.
Das rettet aber meine NOstalgie aus 8Jahren Vampire, Werwolf und Mage zocken nicht. ;)

Das hier:
Interessant wäre es gewesen, wenn man ein Vampire Regelwerk herausgebracht hätte, das das  oWoD-Vampire-Setting (samt Clans, Camarilla&Sabbat & Metaplot) auf die nWoD Regelmechanik kombiniert hätte. Denn erst dann kann man miteinander reden. Im Moment reden alle seit Jahren aneinander vorbei.
Wäre etwas für mich gewesen. (Denn das enthielte auch einen besseren Menschlichkeitsmechanismus, da die das laut Klappentext zentrale Thema von VtM darstellt.)

Ich hoffe, es ist klar geworden, warum für mich die nWoD die oWoD nicht ersetzt und warum ich zögere, eine nWoD-Runde anzufangen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Terrorbeagle am 15.11.2010 | 12:55
Es gibt halt viel weniger Werwolf oder Magusspieler.

Gereade was die Regelwerksquzalität angeht, würde ich nach wie vor sagen, dass das Gerschmackssache ist. Ich persönlich halte passive Verteidigungswerte für eine mentale Arschgeburt, absolute Spannungskiller und generell ein eindeutiges Qualitätsmanko. So ein Dreck wird bei mir entweder weggehausregelt, oder das System kommt vom Tisch.
Statische Schwierigkeitswerte sorgen auch nur dafür dass das Spiel vorhersehbarer wird. Vorhersehbarkeit ist aber genau das Gegenteil von Spannungsaufbau.
Die NWoD Regeln sind stromlinienförmiger, gar keine Frage, und die WoD Regeln können teilweise gean z schön schleppen. Und klar, dass ist ein gutes Argument für die neueren Regeln. Aber aus den persönlichen Präferenz einen allgemeingültigen Qualitätsbeweis ableiten zu wollen, ist und bleibt reichlich egozentrisch.

Zitat
Interessant wäre es gewesen, wenn man ein Vampire Regelwerk herausgebracht hätte, das das  oWoD-Vampire-Setting (samt Clans, Camarilla&Sabbat & Metaplot) auf die nWoD Regelmechanik kombiniert hätte. Denn erst dann kann man miteinander reden. Im Moment reden alle seit Jahren aneinander vorbei.
OWoD kann man innerhalb von grob gesagt 10 Minuten auf Unisystem-Mechanismen umstellen; man muß dazu nicht mal irgendwas am Charakterformat oder dergleichen ändern. Ich habe zwar lange nicht mehr reingekuckt, aber ich bin mir relativ sicher, dass das mit der NWoD auch gilt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 15.11.2010 | 13:00
Da ist DFRPG aber auch die rühmliche Ausnahme. nWoD macht das im Übrigen auch, spart sich das aber leider für spätere Bücher (Zum Beispiel Coteries und Damnation City für V:tR) auf.

Hm, ich lese das Gleiche zum Charakterbau in Legends of Anglerre und in Starblazer Adventures. (Klar, alles FATE, insofern vielleicht wirklich eine rühmliche Ausnahme ;)
Der gemeinsame Settingentwurf ist nicht so detailliert ausgearbeitet, in LoA aber auch optional beschrieben.

Ansonsten @Boba Fett:
Den Eindruck habe ich auch. Hätte WW das 1. Vampirsetting mit den verbesserten Regeln präsentiert, hätte es vielleicht keinen Grabenkrieg in dem Ausmaß gegeben.
Zu den Spielmöglichkeiten möchte ich noch hinzufügen: "Detektiv- und Intrigenroman".

Ansonsten zu Threadthema:

Auch ich möchte eine Lanze für die WoD brechen. Ich finde das C:tL-Setting unheimlich spukig, und das W:tF-Setting ziemlich cool. Die zugrundeliegende, gemeinsame Mechanik scheint mir gut durchdacht, und mit ihr könnte ich mich selbst für ein reines Vampirspiel kurzzeitig motivieren.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 14:16
Ich habe mir den Eingangs Blog Eintrag einmal durchgelesen.
Nun und ich mag zunaechst einmal festhalten das er mich eher enttaeuscht hat. Sowohl in der Hinsicht das ich dachte das ein konstruktiverer weniger polemisch Ton verwendet wird als auch das er wenig neues bietet.

Zunaechst halte ich die unterschiedliche Bezeichnung in der Form von oWoD und nWoD fuer durchaus angemessen. Insbesondere dann wenn man im Kontext zu der jeweils anderen diskutieren mag.
Sobald man hingeht und die jeweils praeferierte Version als WoD bezeichnet spricht man damit doch der Gegenseite eben den Anspruch als gleichwertige WoD eine Existenzbereichtigung zu haben ab.
Etwas das keine Lanze bricht sondern eher das Kriegsbeil aus graebt. Etwas das dem Ansatz White Wolfs welche die oWoD mitterweile als o(riginal )WoD statt o(ld )WoD bezeichnen um eine gewisse Versoehnung zu erreichen kontraer entgegen steht.

Andererseits, was soll man erwarten wenn die ersten drei Absaetze sich damit beschaeftigen das Gemuet des interessierten Leser mit oWoD mit Spitzen auf den Pruefpunkt zu stellen.
Ich meine es durchaus ernst wenn ich mich Frage wieso?
Es wird doch, so steht zu lesen eine konstruktive Diskussion gewuenscht und versucht eine Lanze zu brechen.
Wieso schlaegt man dann erstmal zu?
Ich mein es faellt verdammt schwer das zu ignorieren.

Nur und just als Anregung, wuerde ich einen Artikel zur Verteidigung der oWoD schreiben wuerde ich mich nicht zwei Absaetze lang mit Fan Gebashe beschaeftigen und dann noch die nWoD als k.A. n(epp)WoD abkanzeln.


Zu dem Inhalt respektive den einzelnen Punkten.

Das Konzept

Es stimmt, das heisst aus meinem Erfahrungsschatz wuerde ich behaupten das die Formulierung "Es kann sein", das die World of Darkness innovativ war.
Es kann sein da sich die Innovation daran gemessen relativiert das ich vor der WoD kein Rollenspiel spielte, weshalb es mich nicht aufgrund der Innovation in der Hinsicht etwas neues zu probieren interessant war sondern aufgrund der grundlegenden Konzeption des Spiels.

Leider findet die Konzeption der oWoD sowie der nWoD in dem Abschnitt, abseits der Innovation, keine nennenswerte Erwaehnung obwohl doch es ein wichtiger Punkt ist wenn nicht der wichtigste ein System zu spielen.
Auf einen Crossover Aspekt wird knapp eingegangen, noch kuerzer die Patzer Regel abgewatscht und das war es.

Nimmt man den Absatz so waere der Vorteil der nWoD das sie Innovationen aufgreift und vielleicht besser Crossover ermoeglicht, aber das nur ganz knapp. Und noch drei technische Punkte besser erfuellt.

Wenn man nun nicht auf Innovation um ihrer selbst Willen abfaehrt wirkt das Konzept duerr bis nicht Existent und verbreitet den Charm eines Eimer voller Legosteine - bestenfalls.

Wo ist das Konzept hin?

Bei der alten World of Darkness war es Reihe fuer Reihe eigentlich klar, das heisst ich unterestelle mal das es die anderen Reihen neben Vampire die Maskerade aehnlich gut hinbekamen und beschreibe es daher fuer Vampire die Maskerade.

Man spielte einen Vampir, einen ueber aus coolen Vampire der recht viele Gemeinsamkeiten mit Vampiren hatte wie man sie aus Southern Vamp.. den Vampire Chroniken Anne Rice kannte.
Man spielte ein untotes Wesen das gefangen zwischen der schwindenen Menschlichkeit, der eigenen Macht und einer fremden Hirarchie bzw. Macht Strukturen seinen - und den eigenen - persoenlichen Horror Nacht fuer Nacht ausgesetzt wird.
Man spielte in einem System das auf Drama und Geschichte ausgelegt war und versuchte beides durch Regeln zu ermoeglichen.

Bei der neuen World of Darkness hat man Innovation und Crossover Moeglichkeit. <trocken sarkastisch>Juchu</trocken sarkastisch>


Dabei ist es nicht mal so das ich der neuen World of Darkness absprechen wuerde ein Konzept zu haben, man koennte es auch entsprechend bewerben.
Also das man einen Menschen spielt, einen coolen Menschen der viele Gemeinsamkeiten mit Mensche hat wie sie zum Beispiel bei den Outer Limits vorkommen, der sich mit dem unfassbaren konfrontiert sieht, der staendig die Tuer in eine neue Welt durchstoesst die parallel zu der eigenen steht, der sich mit dem persoenlichen Horror der eigenen moralischen Entscheidungen konfrontriert sieht und damit die fremde Welt in die eigene - mit Familie und Co. - einzubetten.
Wo man wieder mit einem System spielt das Drama und Geschichte betont und mit den Regeln ermoeglicht.

Aber als solches wird einem die neue World of Darkness nicht verkauft, da wird einem eher mit tollen Innovationen gekommen und Crossover Geraffel.
Das ist so als wuerde man einem Liebhaber von Oldtimer Wagen damit koedern wollen das der neue Wagen X Hubraum Z Liter Verbrauch, und was weiss ich nicht, hat.

Wobei selbst die etwas bessere Konzept Beschreibung m.E. ein Problem aufzeigt welche den Umstieg erschwert.
Nehmen wir an das sich ein VtM Spieler fuer das neue System interessiert. Der VtM Spieler wird nachdem er sich einmal mit oWoD Material eindeckte bestimmt keine Skrupel haben zwei Buecher zu kaufen.
Die Herausforderung ist jedoch das er sich eigentlich zwei komplette Grundregelwerke kaeuft, einmal Menschen und einmal Vampire, und sich durch das Menschen GRW lesen muss um Vampire zu spielen.
Das waere etwa so als wollte man sich True Blood ansehen, muesste aber davor einmal AkteX geschaut haben, sonst bekommt man kein True Blood bzw. erschliesst sich die Serie nicht.

Und diese Konzept Herrausforderung zieht sich leider einmal queer durch die komplette neue World of Darkness. Ob Promethean, Geist, Werwoelfe, Mage oder Vampire, nichts geht ohne Menschen.
Das ist doch etwa so als haette man in der oWoD VtM als Zugpferd zum Pflichtkauf fuer all jene erhoben die Werwoelfe, Magier, Challenging oder sonst was spielen wollen.

Das dann teilweise nicht drin ist was drauf steht macht es nicht besser. Ernsthaft, wenn jemand "Geist" auf ein Regelwerk schreibt, erwarte ich "Geister", keine Wiedergaenger sondern Geister wie in Ghosts die bei Ghostbuster erledigt werden.

Ansonsten finde ich steht der nWoD nicht unbedingt der Crossover Stempel. Der steht eher DFRPG, aber bei der nWoD ist man doch angehalten fuer jedes uebernatuerliche Gezuecht das eingebunden werden will ein Splatbook zu erstehen.


Aber gut, zum naechsten Punkt. Mal einen einfacheren.

Regeln


Zudem finde ich es einfacher abzuschaetzen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist einen variablen Schwierigkeitsgrad auf nen W10 zu erreichen als die Auswirkung zusaetzlicher Wuerfel.

Besonders wenn man bedenkt das es in der WoD auch mal gegeneinander geht und intensive Vorbereitung zum aufbauen einer Defense eher Storytelling untypisch sind.


Die Regeln sind imho anders, vielleicht auch stringenter, aber nicht wirklich so absolut besser.
(Zumal man sie auch in die oWoD einbauen kann)
Ein weiteres Problem ist wohl auch das wirklich sexy/neun Regelideen mit Mirrors gut 6 Jahre zu spaet geliefert wurden. Die Patzer Regel fehlt mir.

Zum letzten Punkt.

Das Setting

Zunaechst einmal behaupte ich einfach mal das man auch jeden nWoD Plot in der oWoD spielen kann.
Wohingegen der Versuch der nWoD das komplette oWoD Lieblingssetting sowie Metaplot ueber zu stuelpen eher ein, naja, Krampf  wird. Wenn man tatsaechlich jeden Plot der oWoD in der nWoD spielen koennte, wieso gibt es dann keine nWoD Version mit dem alten Metaplot?

Zudem laesst imho das neue "Setting" keine Freiheiten.
Damit Freiheiten existieren, braucht es Vorgaben, gibt es keine Vorgeben folgt daraus keine Freiheit sondern Beliebigkeit.

Bei der alten Welt der Dunkelheit kann man sich dazu entscheiden sich die Freiheit zu nehmen und zu sagen "Kain gab es nicht" bzw. "Nichts genaues, wisst ihr nicht". Bei der neuen Welt der Dunkelheit ist es einfach voellig egal, beliebig. Es gibt keinerlei Vorgaben und es hat keinen Belang.
Wenn die alte Welt der Dunkelheit ein Flussbett war, hat man in der neuen ein Meer. Und wo man in Flussbetten munter rumplanschen kann oder auch mal sich an einem Staudamm Projekt probieren ist es dem Meer absolut egal ob man ne Strandburg hinsetzt oder drin rumplanscht - es ist konturlos.

Die konturlosigkeit ist nun, imho, das schlimmste was die neue World of Darkness machen konnte.
Ich mein, klar, ist vielleicht total toll. Fuer all die Rollenspieler die statt Rollen zu spielen lieber auch Welten bauen, erstmal frei rumbasteln, Universal Systeme moegen und was weiss ich.
Dem Rest wird damit die Spielgrundlage genommen.

Es fehlt das Gefuehl in einem bestehenden Setting, in einer bestimmten Welt, mit einer bestimmten Geschichte zu spielen. Weil man keinen Hintern in der Hose hat ein festes Setting vorzugeben.
Wieso wandern VtM Spieler eher zu DFRPG als zu VtR?
Weil es da ein Setting gibt.
Wieso heisst es seitens der VtM Spieler das es leider kein neues Vampir RPG gaebe?
Weil VtR kein aehnlich dicht verzahntes Setting bietet.

Als ich gestern True Blood sah dachte ich mir "Boah, voll wie bei VtM, einfach nur Clans weglassen, fertig". Sicherlich koennte man es auch mit VtR machen, aber dann muesste man sich die Muehe machen Sachen dazu zuschreiben anstelle von weg zu lassen - was mehr Arbeit ist.

Auch schmaelert das fehlende Setting den Impact von Mirrors.
Ich mein ein Buch das totale Freiheit bietet / erweitert ist ja toll, nur wenn es davor schon beliebig war fehlt die Basis.


Crossover

Wieso eigentlich?
Ich war bisher mit Vampire zu frieden, ich wollte auch nur Vampire spielen, keine Werwoelfen, Wechselbaelger, Magier, Geister, Menschen oder sonst was. Allenfalls Geister beschwoerdende oder Menschen kontrollierende Vampire.

Woher kommt die fixe Idee das man den Rest der WoD genauso lieben muss wie sein Vampire (wenn man kein erzkonservativer Sack sein will)?
Ich mein nur weil man Vampire mag muss man doch keine Addams Family spielen, zumal es am Horror Aspekt ab 'ner bestimmten Menge von Freaks vorbei geht.


Naja, das sind so mal die ersten Gedanken...
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 15.11.2010 | 14:28
Nichts für ungut, aber...

Ich persönlich halte passive Verteidigungswerte für eine mentale Arschgeburt, absolute Spannungskiller und generell ein eindeutiges Qualitätsmanko.

...Dir ist klar, dass Du Dich anhörst, wie ein DSA Spieler, der zwanghaft das endlose AT/PA Gewürfel verteidigt und nicht anerkennen möchte, dass es viele Systeme gibt, die das anders und auch besser geregelt haben, in dem sie auf die Parade verzichten.

Und dies...

Es gibt halt viel weniger Werwolf oder Magusspieler.

...hat genau wieviel Aussagekraft?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 14:31
Es geht nicht darum eine Parade zu verteidigen als das der Gedanke das nur eine Seite schaden wuerfelt es die andere Seite in der Verteidigung doch stark benachteiligt respektive der Gegenseite das eigene Spielelement nimmt.
Sowohl in dramatischer als auch gamistischer Hinsicht.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Terrorbeagle am 15.11.2010 | 15:17


Zitat von: Boba Fett
...Dir ist klar, dass Du Dich anhörst, wie ein DSA Spieler, der zwanghaft das endlose AT/PA Gewürfel verteidigt und nicht anerkennen möchte, dass es viele Systeme gibt, die das anders und auch besser geregelt haben, in dem sie auf die Parade verzichten.

...Dir ist klar, dass du den Begriff "DSA Spieler" als derrogativen Begriff verwendest (hey, was haben diese Leute auch den Nerv an einem System Spaß zu haben, dass grundlegende Elemente der eigenen Regeln seit 20 Jahren beibehalten hat?) und dass anders eben nicht zwangsläufig auch besser heißt?

Es gibt eben an sich Keine Mechanismen die für sich genommen besser oder schlechter sind; es gibt Systeme, die ihren jeweiligen Zeilsetzungen besser entsprechen, oder einen speziellen Geschmack besser treffen. Und genau das ist das was mich an dieser Diskussion immer wieder auffällt. Persönlicher Geschmack, Erwartungen und Vorlieben sind kein Maßstab für allgemeine Qualität. Es ist ein ganz hervorgander Maßstab dafür, woran man selber Spaß hat, und was einem selbst gefällt. Prima Sache, das.
Nur wenn man den eigenen Geschmack als Maßstab anlegt, und ihn so für andere mehr oder weniger verbindlich zu machen, überschätzt man doch sehr wie einflussreich der eigene Geschmack geht. Im schlimmsten Fall wirkt man dadurch nämlich herrlich borniert (was ich jetzt wirklich keinem unterstellen will, aber das Risiko ist halt da).

Ich behaupte ja gar nicht, dass die OWoD dass einzig wahre System und die nWoD nur ein billiger Abklatsch ist; sprich dass das eine System dem anderen überlegen ist. Das wäre nämlich der gleiche Unsinn. 
Ich persönlich kann passive Verteidigung nicht ausstehen, daher habe ich das mal als Beispiel gewählt. Ich kann darüber auch lang ausschweifende Erklärungen über Erlernte Hilflosigkeit, Vorausschaubarkeit und dergleichen halten, und das ganze sogar etwas küchenpsychologisch untermauern, aber im Endeffekt läuft es auf einen einzigen Punkt hinaus: Ich mag es nicht. Ich finde es doof. Es entspricht nicht meinem persönlichen Geschmack. Heißt dass, das diese Art Mechanismus deswegen blöd ist? Subjektiv ja, aber eben nicht allgemeingültig. Andere Leute finden's prima, aus der gleichen Motivation heraus, warum ich es nicht ausstehen kann - es entspricht den persönlichen Präferenzen und Erwartungen, und diese Vorleibe ist dadurch genauso legitim wie meine Abneigung.

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Humpty Dumpty am 15.11.2010 | 15:24
Verfolge den Thread mit kaum mehr überschwelligem Interesse. Aber das da klingt spannend:
Ich persönlich kann passive Verteidigung nicht ausstehen, daher habe ich das mal als Beispiel gewählt. Ich kann darüber auch lang ausschweifende Erklärungen über Erlernte Hilflosigkeit, Vorausschaubarkeit und dergleichen halten, und das ganze sogar etwas küchenpsychologisch untermauern
Ja bitte! Würde ich gerne lesen. Insbesondere den Zusammenhang zwischen passiver Verteidigung und erlernter Hilflosigkeit würde mich interessieren! Und: was bedeutet Vorausschaubarkeit und dergleichen? Klingt ebenso vielversprechend wie mysteriös. Vielleicht in einem neuen Thread?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 15.11.2010 | 15:36
Es gibt eben an sich Keine Mechanismen die für sich genommen besser oder schlechter sind; es gibt Systeme, die ihren jeweiligen Zeilsetzungen besser entsprechen, oder einen speziellen Geschmack besser treffen. Und genau das ist das was mich an dieser Diskussion immer wieder auffällt. Persönlicher Geschmack, Erwartungen und Vorlieben sind kein Maßstab für allgemeine Qualität. Es ist ein ganz hervorgander Maßstab dafür, woran man selber Spaß hat, und was einem selbst gefällt.
Dieser Absatz, nachdem du bestimmte Systeme der nWoD (unter dem - sehr dünnen - Deckmäntelchen der eigenen Meinung) als "mentale Arschgeburt" bezeichnet hast,. hat schon etwas von Realsatire.

@Topic: erstmal ein paar Sachen die schonmal (u.a. von mir) über das Thema geschrieben wurden. Mehr folgt später...
Teil 1 (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/01/alex-erklrt-leben-in-der-welt-der.html)
Teil 2 (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/01/alex-erklrt-leben-in-der-welt-der_25.html)
Teil 3 (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/01/alex-erklrt-leben-in-der-welt-der_8505.html)
Etwas von René Lopez (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/04/alexandroren-lpez-erklrt-die-maskerade.html)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: ErikErikson am 15.11.2010 | 15:40
Der Bitte schließe ich mich an. Und ja, bitte in einem neuen Thread.
Ja, bitte! Wir hatten das schonmal angerissen, und da hab ich das so verstanden, das man durch den Würfelwurf das Gefühl der Einflussnahme hat, auch wenn praktisch rein der Zufall entscheidet. Das hab ich ehrlich gesagt nie wirklich kapiert. Denn genauso könnte man ja auch den Wurf des Spielleiters "verfluchen", bzw. müsste es sogar in D&D etwa, das tut aber keiner.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 15:48
    *  Ich mag variable Schwierigkeitgrade und kann da spontan nichts schlechtes dran erkennen.
Zudem finde ich es einfacher abzuschaetzen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist einen variablen Schwierigkeitsgrad auf nen W10 zu erreichen als die Auswirkung zusaetzlicher Wuerfel.

Dazu muss man sagen, dass die nWoD gar keine fixen Schwierigkeiten hat. Sie hat nur fixe Mindestaugenzahlen für jeden einzelnen Würfel. Erschwernisse werden nun dadurch eingeführt, dass weniger Würfel gewürfelt werden dürfen. Das ist nicht besser, sondern ggf. eher schlechter.

Wo aber ist denn eigentlich das Problem bzw. welches Kriterium könnte man für die Qualität einer solchen Prozedur anführen? - Das ist ganz einfach das Hin und Her, dass nötig ist, bis ein Ergebnis feststeht. Ein solches Hin und Her ist sowohl in der oWoD als auch in der nWoD nötig. Bei beiden Spielen kann der Spieler sein Würfelergebnis nicht ansagen, bevor er weitere Informationen erhalten hat. In der oWoD ist das die Mindestaugenzahl für einen Erfolg, in der nWoD die Verringerung des Würfelpools.

Die nWoD ist damit im Grunde sogar schlechter aufgestellt, denn ohne die Information über die Erschwernis kann der Spieler nicht nur kein Würfelergebnis ansagen, er kann noch nicht einmal würfeln.

Viel vernünftiger wäre es, Erschwernisse von den Erfolgen abzuziehen. In diesem Fall kann der Spieler seinen Wurf tätigen, seine Erfolge ansagen und erst danach muss man sich um alles weitere Sorgen machen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 15.11.2010 | 15:55
Die nWoD ist damit im Grunde sogar schlechter aufgestellt, denn ohne die Information über die Erschwernis kann der Spieler nicht nur kein Würfelergebnis ansagen, er kann noch nicht einmal würfeln.
Ich verstehe nicht, wo da ein Unterschied zwischen oWoD und nWoD (außer Schwierigkeit vs. Dicepool) sein soll. Kannst du das bitte noch mal mit anderen Worten formulieren?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 15:57
Der Unterschied ist das wenn ich 1of3 richtig verstehe, der Schwierigkeitsgrad rauf und runter gehen kann, aber der Dicepool nur abnimmt?
[Wobei ich dachte das der auch durch "Aspekte" und sowas zunehmen kann?]
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 15.11.2010 | 15:58
Kann es sein, dass die nWoD, das, was die oWoD groß gemacht hat, einfach deutlich schelchter kann?

Zitat
Alphabetische, wertungsfreie Reihenfolge:

Date-Rape. Drama. Erotik. Elitär. Frauen beim Rollenspiel. Herrenrasse spielen. Homoerotik. Monster in der Opferrolle. Pool-Würfelsystem (haptisches Element). Powergaming. Sadomasochismus/Dominanz und Unterwerfung. Superkräfte.
(Quelle:  Blutschwerter (http://www.blutschwerter.de/f18-andere-rpg-systeme/t59707-macht-storyteller-storytelling-games-von-white-wolf-so-beliebt.html#post1466424))



[...] es gibt Systeme, die ihren jeweiligen Zeilsetzungen besser entsprechen,[...]
Und in je mehr Bereichen ein Spiel es schafft, seinen Zielsetzungen gerecht zu werden ... unter Berücksichtigung von Kohärenz und Stringenz, desto besser ist es. Ich weiß nicht, wie du dazu kommst allgemeingültige Qualitätskriterien nicht anzuerkennen.

Ich würde Labyrinth Lord/cD&D auch nie als ein gutes Rollenspiel im Sinne von "genial designed" loben.
Es ist ein Spiel, das mir viel Freude bereitet. Es hat seine coolen Elemente und einen verlässlichen Regelkern.
Das war's.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 15.11.2010 | 16:01
Der Unterschied ist das wenn ich 1of3 richtig verstehe, der Schwierigkeitsgrad rauf und runter gehen kann, aber der Dicepool nur abnimmt?
[Wobei ich dachte das der auch durch "Aspekte" und sowas zunehmen kann?]
Das würde aber nicht stimmen, denn es gibt sowohl Boni als auch Mali in der nWoD. Und wenn ich weiß, wie der Bonus für bestimmte Aktionen aussieht, kann ich sogar ziemlich wahrscheinlich nicht nur den Würfelpool abschätzen, sondern auch meine Erfolgschancen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Felix R am 15.11.2010 | 16:06
Regeln sind für mich zwar durchaus ein Punkt den ich bei einem System beachte - aber nur einer und nicht unbedingt der wichtigste.
Ja, die Regeln der nWOD finde ich auch schlanker/besser als die der alten, aber das hat für mich bei der Entscheidung, welches System ich lieber spielen würde nicht so sehr eine Rolle gespielt.

Zunächst hat mich überzeugt, dass ich die Romane der nWOD/V:tR die ich gelesen habe wesentlich besser finde als die Romane über die alte WoD.
In den Romanen kommen für mich viele Elemente - egal ob nun die "Vampirgesellschaft(en)", Horror/Dramatik wenn Vampire und Menschen aneinander geraten, die "Existenz" als Vampir und was man damit so anfängt, etc pp - viel besser, glaubwürdiger, schöner, stimmiger rüber als es in den Romanen zur alten Spielwelt der Fall war.

Persönlich und vereinfacht finde ich die neue Vampirwelt weniger angestrengt "ästhetisch", "kitschig", "schön", "schwarzromantisch" - und das ist für mich ein Vorteil.
Gerade die Vampirromantik die in der alten WOD meiner Wahrnehmung nach (hängt aber auch sicher mit den Spielern zusammen an die man gerät) viel stärker ausgeprägt war (oooh, die Dramatik des Tot seins, des Monster seins, Weltschmerz! Angst!) hat mich immer eher abgestoßen.


Persönlich halte ich die Struktur von V:tR viel spielbarer als jene des alten Masquerade. Für Live Rollenspiel noch mehr.
Für mich ist die nWoD glaubwürdiger und spielbarer. Aber sie in meinen Augen auch (noch) weniger für Anne Rice & Co Fans geeignet als die alte WoD (wobei, wie das "noch" vielleicht andeutet, ich diese Sichtweisen auch dort schon immer für fehl am Platz hielt).


V:tR hat nicht diese zwei Superüberorganisationen mit Superhierarchie und irgendwo superalten Machthabern die supermächtig sind - wobei die Inhalte und Themen der beiden Organisationen so arg überspitzt und extrem sind, dass es für mich jetzt im Nachhinein lächerlich wirkt..
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 16:20
@Nin
Ah, gut, dann war es doch keine Hausregel ^^

@Deal
Kann es sein, dass die nWoD, das, was die oWoD groß gemacht hat, einfach deutlich schelchter kann?
Boah, ich muss ehrlich daemlich gewesen sein als ich dachte das es hier tatsaechlich mal um eine ansatzweise ernste Diskussion geht die ohne Polemiken und Beleidigungen auskommt und vielleicht tatsaechlich mal halbwegs auf Erkenntnisgewinn aus gelegt ist.
Das man seitens der nWoD'ler vielleicht Argumente statt stumpfe Parolen geht oder auf Beitraege eingeht.

Statt dessen nur die alten Kamellen an Polemiken und Beleidigungen, neu hervorgebracht (KKK-RPG'ler; was auch nicht witziger wird wenn es mal RdL in nem Buch brachte) und aus den untiefen anderer Foren zitiert.  :q
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 17:03
Ich verstehe nicht, wo da ein Unterschied zwischen oWoD und nWoD (außer Schwierigkeit vs. Dicepool) sein soll. Kannst du das bitte noch mal mit anderen Worten formulieren?

OK. Also der Spieler soll eine Probe würfeln, nehmen wir - was weiß ich - mal Geschick+Handwerk.

In der oWoD sammelt der Spieler nun seiner Würfel und würfelt sie. Die Würfelzahl bestimmt sich allein durch die Zahlen auf seinem Charakterbogen. Dann schaut er den Spielleiter erwartungsvoll an, um die Mindestaugenzahl zu erfahren. Sobald er die weiß, kann er die Zahl seiner Erfolge nennen.

In der nWoD kann der Spieler nicht würfeln, bevor er weiß, ob sein Würfelpool modifiziert wird. Ich habe mich oben nur auf Erschwernisse bezogen, weil Boni nicht so schlimm sind. Würfel nachträglich dazu würfeln, ist möglich. Aber aus einem bereits gewürfelten Satz Würfel nachträglich welche herausnehmen, geht nicht.

Besser als beide Verfahren wäre es, wie gesagt, für die Schwierigkeit von den Erfolgen abzuziehen bzw. Bonuserfolge zu geben.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 15.11.2010 | 17:13
Danke, jetzt hab ich's kapiert. Wobei es auch die Situation in oWoD Runden gibt, dass die SpielerInnen die Schwierigkeit vor dem Wurf erfragen - aber egal.

Auf der anderen Seite...
Es gibt natürlich auch die Leute, die, wenn die Schwierigkeit nach Ausführung des Wurfs bekannt gegeben wird, den Vorwurf der Spielleiterwillkür erheben. Wenn alle Bedingungen vor dem Wurf berücksichtigt wurden, gilt das was liegt.
... ein Vorwurf, der auch deinem Vorschlag, nach dem Wurf der SpielerInnen wird das Ergebnis verändert/manipuliert, gemacht werden könnte.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 15.11.2010 | 18:23
Boah, ich muss ehrlich daemlich gewesen sein als ich dachte das es hier tatsaechlich mal um eine ansatzweise ernste Diskussion geht die ohne Polemiken und Beleidigungen auskommt und vielleicht tatsaechlich mal halbwegs auf Erkenntnisgewinn aus gelegt ist.

Statt dessen nur [...] aus den untiefen anderer Foren zitiert.  :q
Schön, dass du die Eindrücke und Wahrnehmungen anderer so abkanzelst. Wenn ich nicht glaubte es besser zu wissen, würde ich meinen, dass du diejenige bist, die nicht wirklich an einer ergebnisoffenen Diskussion interessiert ist.


Ich verstehe auch nicht, was so schlimm an folgenden Aussagen ist:
Die nWoD hat gut designte Regeln und ein interessantes, modulares Setting.
Die oWoD hat hat einen schönen Metaplot, eine ansprechende Ikonographie und einige grenzgeniale Ideen.

Außerdem kann ich nichts Verkehrtes daran finden, wenn das bessere Spiel für weit weniger anziehend empfunden wird.
Was ist dein Problem? Dass V:tM nicht als DAS Rollenspiel schlechthin anerkannt ist?

Was erwartest du, Teylen?
Sowas?

Etwas das dem Ansatz White Wolfs welche die oWoD mitterweile als o(riginal )WoD statt o(ld )WoD bezeichnen um eine gewisse Versoehnung zu erreichen kontraer entgegen steht.
Ich halte die "original"-Idee der Wölfe für eine miserable.
Sie trägt nämlich genau nichts zur Versöhnung bei. Im Gegenteil. Wenn man "original" unter seiner Bedeutung "echt" versteht, dann muss die nWoD zwingend die f(alse)WoD sein. "Original" hätte Sinn gemacht, wenn die WoD sich in dritter oder höherer Inkarnation befunden hätte.

Leider findet die Konzeption der oWoD sowie der nWoD in dem Abschnitt, abseits der Innovation, keine nennenswerte Erwaehnung obwohl doch es ein wichtiger Punkt ist wenn nicht der wichtigste ein System zu spielen.
Zustimmung.

Man spielte einen Vampir, einen ueber aus coolen Vampire der recht viele Gemeinsamkeiten mit Vampiren hatte wie man sie aus Southern Vamp.. den Vampire Chroniken Anne Rice kannte.
Man spielte ein untotes Wesen das gefangen zwischen der schwindenen Menschlichkeit, der eigenen Macht und einer fremden Hirarchie bzw. Macht Strukturen seinen - und den eigenen - persoenlichen Horror Nacht fuer Nacht ausgesetzt wird.
Man spielte in einem System das auf Drama und Geschichte ausgelegt war [...]
Ja, so habe ich es auch empfunden. Allerdings lieferte das Regelwerk kaum kontinuierliche Unterstützung. Eher das Gegenteil war der Fall. Insofern war die goldene Regel eigentlich nicht mehr und nicht weniger als ein Hilfskonstukt, um das System am Laufen zu halten.

Dabei ist es nicht mal so das ich der neuen World of Darkness absprechen wuerde ein Konzept zu haben, man koennte es auch entsprechend bewerben.
Also das man einen Menschen spielt, einen coolen Menschen der viele Gemeinsamkeiten mit einem Menschen hat, wie er zum Beispiel bei den Outer Limits vorkommen, der sich mit dem unfassbaren konfrontiert sieht, der staendig die Tuer in eine neue Welt durchstoesst die parallel zu der eigenen steht, der sich mit dem persoenlichen Horror der eigenen moralischen Entscheidungen konfrontriert sieht und damit die fremde Welt in die eigene - mit Familie und Co. - einzubetten.
Wo man wieder mit einem System spielt das Drama und Geschichte betont und mit den Regeln ermoeglicht.

Aber als solches wird einem die neue World of Darkness nicht verkauft, [...]
Ich hab mir die nWoD & Geist:the sin-Eaters dewegen gekauft.
Ich hatte nie den Eindruck, dass die nWoD einfach nur die oWoD ersetzten wollte. An welcher Stelle ist denn ein dazu gegenteiliger Eindruck entstanden?

Zitat
Die Herausforderung ist jedoch das er sich eigentlich zwei komplette Grundregelwerke kaeuft, einmal Menschen und einmal Vampire, und sich durch das Menschen GRW lesen muss um Vampire zu spielen.
Das waere etwa so als wollte man sich True Blood ansehen, muesste aber davor einmal AkteX geschaut haben, sonst bekommt man kein True Blood bzw. erschliesst sich die Serie nicht.
Hmmm ... bei der nWoD kaufe ich doch gerade keine 2 GRW, sondern einmal Grundregeln, die auch klassischen "urban horror" ermöglichen und dann ein Erweiterungsbuch für die Art Übernatürlicher, die ich gerade spielen möchte. Bei der oWoD, da musste ich doch die Grundregeln in jedem Buch neukaufen. Wenn ich Werewolf:tA erwerbe, dann bekomme ich nochmal die genzen Spielregeln, die ich von V:tM schon habe.
... True Blood? Würde ich mit den Büchern V:tR & WoD basteln. Gerade, weil Menschen da eine große Rolle spielen.

Zitat
Das dann teilweise nicht drin ist was drauf steht macht es nicht besser. Ernsthaft, wenn jemand "Geist" auf ein Regelwerk schreibt, erwarte ich "Geister", keine Wiedergaenger sondern Geister wie in Ghosts die bei Ghostbuster erledigt werden.
"Geist: the sin-Eaters"? Was ich da erwartet hatte? Nichts konkretes. White Wolf hat schon immer gern deutsche Namen genommen, um ungewöhnliches Zeug zu benennen. Von daher war mir zumindest klar, dass es nicht einfach nur um Geister gehen würde.

Zitat
Ansonsten finde ich steht der nWoD nicht unbedingt der Crossover Stempel.
Im direkten Vergleich mit der oWoD ist es nur fair darauf hinzuweisen, dass Crossover jetzt kein Problem mehr darstellen.

Zitat
Regeln

  • Ich mag variable Schwierigkeitgrade und kann da spontan nichts schlechtes dran erkennen.

Zudem finde ich es einfacher abzuschaetzen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist einen variablen Schwierigkeitsgrad auf nen W10 zu erreichen als die Auswirkung zusaetzlicher Wuerfel.
Hmmm ... zusätzliche Würfel wurden doch in der oWoD auch verteilt, oder?

Zitat
  • Gut, mit Ini, bis zu 2 bis 4+ Wuerfen pro Runde ist der alte Kampf ein Krampf, aber das durch einen Wurf zu ersetzten ist ebenso daemlich wenn nicht daemlicher.

Besonders wenn man bedenkt das es in der WoD auch mal gegeneinander geht und intensive Vorbereitung zum aufbauen einer Defense eher Storytelling untypisch sind.
Die Story Games der Forge haben gezeigt, dass ein Würfelwurf dem Erzählspiel nicht abträglich ist

Zitat
Das Setting

[...] Wenn man tatsaechlich jeden Plot der oWoD in der nWoD spielen koennte, wieso gibt es dann keine nWoD Version mit dem alten Metaplot?
Vielleicht, weil White Wolf seinerzeit etwas Neues anfangen wollte? Nicht den ganzen "oWoD-Ballast" mitnehmen wollte?

Zitat
Zudem laesst imho das neue "Setting" keine Freiheiten.
Damit Freiheiten existieren, braucht es Vorgaben, gibt es keine Vorgeben folgt daraus keine Freiheit sondern Beliebigkeit.
Wenn es DIR zu wenige Vorgaben sind, dann ist das so. Anderen reichen die Vorgaben.
[Wir können zweifelsfrei festhalten: Die nWoD arbeitet mit wenigen verbindlichen Vorgaben.]

Zitat
Bei der alten Welt der Dunkelheit kann man sich dazu entscheiden sich die Freiheit zu nehmen und zu sagen "Kain gab es nicht" bzw. "Nichts genaues, wisst ihr nicht". Bei der neuen Welt der Dunkelheit ist es einfach voellig egal, beliebig. Es gibt keinerlei Vorgaben und es hat keinen Belang.
Nicht ganz. Wenn ich das Setting der oWoD benutzen möchte, dann fällt  die Freiheit "Kain gab es nicht" eigentlich aus. Für viele Spieler gehört dieses Faktum zwingend zur Spielwelt. Für die wäre alles andere "Nicht WoD!". Kurz: Ich halte bzgl. des Spiels am Spieltisch für weniger problematisch Kernmythen (z.B. mit dem nWoD-Baukasten) aufzustellen, als sie einfach zu streichen.

Zitat
Die konturlosigkeit ist nun, imho, das schlimmste was die neue World of Darkness machen konnte.
Klar, wenn man überzeichnet, kommt bei der nWoD ein unscharfes, unheimliches Echo unserer Welt heraus.
Tut man aber dasselbe bei der bei der oWoD, landet man bei einer dysteren und interessanten Karrikatur unserer Gegenwart.

Zitat
[...] muesste man sich die Muehe machen Sachen dazu zuschreiben anstelle von weg zu lassen - was mehr Arbeit ist.
Hmmm ... die nWoD liefert die passenden Werkzeuge mit, um nötige Anpassungen schnell und unkompliziert zu tätigen. Ich stelle mir abweichende Settings mit der oWoD schwieriger vor. Ganz einfach, weil die Stellschrauben nicht separat bedienbar sind.

So, zufrieden? Oder ist das, was ich schrieb, immer noch "bloße Polemik und Ignoranz"?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 15.11.2010 | 21:09
Schön, dass du die Eindrücke und Wahrnehmungen anderer so abkanzelst.
Wenn ich sowas sagen wuerde das alle nWoD'ler xxxxx xxxxx xxxxx waeren wuerde ich mich nicht wundern wenn der Eindruck abgekanzelt wird. Und ob Leute die sowas sagen, egal ob nWoD oder oWoD kanzele ich ab. Weil die unter meinen Niveau sind.

Zitat
Wenn ich nicht glaubte es besser zu wissen, würde ich meinen, dass du diejenige bist, die nicht wirklich an einer ergebnisoffenen Diskussion interessiert ist.
Ich war bisher die einzige Person, neben Alexandro dessen Blog Eintraege ich nicht lesen konnte und der die ausfuehrliche Antwort noch offenstehen liess, die detailliert auf den Inhalt von 8t88's Blog Eintrag eingangen ist.

Vielleicht haette ich mir aber ein 8t88 ein Beispiel nehmen sollen und mal den nWoD Fans vor den Kopf latzen das sie am liebsten brennende Kreuze vor den Haustueren der oWoD'ler aufbauen. Vielleicht ein Beispiel an dir und behaupten das die nWoD sowas von objektiv scheisse sei weil sie meinen Geschmack nicht entspricht. Nun oder aehnlich wie der Typ den du zitiert hast einfach mal so alle Vorurteile auspacken was fuer kranke Spinner das doch sind.

Leider habe ich diesbezueglich eine andere Vorstellung von ergebnissoffenen Diskussionen.
Die sowas beeinhaltet wie den anderen ernst zu nehmen, meine Meinung nicht als objektiv zu verklaeren und nicht ausfallend zu werden.

Zitat
Ich verstehe auch nicht, was so schlimm an folgenden Aussagen ist:
Die nWoD hat gut designte Regeln und ein interessantes, modulares Setting.
Die oWoD hat hat einen schönen Metaplot, eine ansprechende Ikonographie und einige grenzgeniale Ideen.
Vielleicht koenntest du anfuehren wo ich einer der beiden Aussage wiedersprochen habe.
Ausser das ich keine Wertungen vornahm abgesehen davon das ich persoenlich modulare Settings nicht toll finde.

Naja und nur um einmal ein paar Vermutungen zu zerstreuen.
Also jop, ich mag VtM und spiele es seit Jahren immer noch gern.
Das heißt aber nicht das ich ansonsten etwas gegen Vampire habe.
Im Gegenteil, mag ich fast alles mit Vampiren. Es stimmt das ich nun VtR weniger mag, wobei ich nicht behaupten würde das es schlecht ist. Ich mag z.B. auch DFRPG, weil es da Vampire gibt. Ich mag auch Rollenspiele ohne Vampire. Und ich mag auch die nWoD so wie ich sie mal spielte. Ich habe nichts gegen die WoD Abseits von Vampiren, allerdings interessieren mich z.B. Werwölfe und Magier einfach eher nicht.

Zitat
Außerdem kann ich nichts Verkehrtes daran finden, wenn das bessere Spiel für weit weniger anziehend empfunden wird.
Doch. Weil du ploetzlich von dem besseren Spiel schreibst. Ohne direkt ein Argument.

Ich sage nicht das VtM das Rollenspiel schlechthin ist, ich sage noch nicht einmal das VtM oder die oWoD besser sind als VtR oder die nWoD. Was das Ego der nWoD Fans ganz offenbar nicht vertraegt.
Weil man da keine drei Meter weit schreiben kann ohne festzuhalten das die nWoD besser sei, fuckin' glorious und objektiv wie subjektiv der oWoD ueberlegen. Ich mein geht es da in den Denkkasten nicht rein das zwei Systeme vielleicht auch einfach nur gleich gut sein koennen? Sich vielleicht ergaenzen? Nun oder im Fall der oWoD und nWoD teilweise einfach was komplett anderes machen.
Kriegt man da echt kein Argument fuer die nWoD zusammen gebacken ohne gleich dran zu kleben wie scheisse und vermeintlich objektiv schlecht man die oWoD haelt.

Das ist es weshalb ich bei deinem Zitat sowie dem Diskussion Stil etwas an die Decke bin.
Es gibt vernuenftige Argumente fuer die nWoD man koennte nuechtern vergleichen, es klappt zumindest hier auch in der Storyteller Ecke ziemlich friedlich.
Aber dann gibt es eine erneute Diskussion wie diese hier und all die guten Vorsaetze werden gegen die Wand gelatzt nur weil man heraus putzen muss das man seine WoD fuer die bessere haelt und welche (Vor-)Urteile man gegen die andere WoD und Spieler von Subsystemen hat.

WIESO? Wieso tut man sowas?
Das ist doch so wie die Ankuendigung ein Blumenbeet zu pflanzen und dann wenn man nen Setzling fast raus kommen sieht 'ne verdammte Dampfwalze raus zu packen und es nieder zu macehen.

Zitat
Was erwartest du, Teylen?
Sowas?
Hm, ja.
Ich mein das ist eine Basis auf der man mit einander offen diskutieren kann?
Zumindest eher Polemiken, Vorurteile und Beleidigungen.
Und eh wieso nicht gleich so?

Zitat
Ich halte die "original"-Idee der Wölfe für eine miserable.
Sie trägt nämlich genau nichts zur Versöhnung bei.
In wie weit findest du zunaechst 8t88's Idee einer der beiden WoDs den PreFix zu nehmen besser respektive gegenueber der Alternative versoehnlicher oder konstruktiver?

Desweiteren wird das "original" im Sinne von urspruenglicher WoD gebraucht und nicht in Form einer "true" WoD. Es ist nun tatsaechlich so das die erste WoD in ihren Inkarnationen der Ursprung dessen ist das man sich um eine ueberarbeitete kuemmert.
Wohingegen dem "old" die bereits im Thread geaeusserte Tendenz des Vorwurfs anhaengt das Leute welche die alte World of Darkness moegen erzkonservative sind.

Ich behaupte nun nicht das es von Belang ist das "o" in oWoD mit einer moeglichst politisch korrekten Bedeutung zu versehen. Aber ich halte es fuer wichtig, im Sinne eines Dialog das man nicht anfaengt zu versuchen ueber die Sprache den Anspruch auf seine WoD zu festigen.
Um 8t88 Argumentation aufzugreifen wuerde es auch der nWoD nicht gerecht wenn man das o oder WoD mit dem Hinweis streicht das sie nicht allzuviel aelter ist als die nWoD und es absurd sei die erste WoD mit einem Buchstaben zu verunstalten.

Zitat
[Konzept von oWoD/VtM]

Allerdings lieferte das Regelwerk kaum kontinuierliche Unterstützung. Eher das Gegenteil war der Fall. Insofern war die goldene Regel eigentlich nicht mehr und nicht weniger als ein Hilfskonstukt, um das System am Laufen zu halten.
Den Eindruck das das Regelwerk nicht die noetige kontinuierliche Unterstuetzung liefert kann ich nicht nachvollziehen. Auch weil ich die goldene Regel wie sie zumindest bei VtM ausgefuehrt wird nicht als Hilfskonstrukt verstehe sondern mit als ein elementarer Bestandteil des Regelwerk.

Das ist sicherlich ein Problem wenn man die goldene Regel aufgrund der eigenen RPG Sozialistation ablehnt oder ihr ablehenend gegenueber steht. Macht man das nicht wird das Regelsystem gleich funktionaler.

Wobei der Schilderung nach, ich habe es noch nicht gelesen, das alte Mage mehr noch auf die Regel angewesen war als Vampire?

Letztlich behaupte ich nicht das die oWoD Regeln perfekt sind, teilweise sind sie eher übel und es mag sein das die nWoD Regeln toll sind. Aber das revolutionäre das sie soviel besser machen würde fehlt imho. Es ist nun nicht so wie DFRPG wo man sich denkt "Boah, Aspekte" oder so. Solide. Aber nichts wo ich festhalten würde das es das System objektiv besser macht.

Zitat
[Keine Geister bei Geist]
Ich hab mir die nWoD & Geist:the sin-Eaters dewegen gekauft.
Ich raeume ein das es ein kleiner Allgemeinplatz war ^^;
Das WW teilweise kryptische Namen verwendete stimmt schon, allerdings hielt ich Geist, zumal man sich bereits um den deutschen Namen fuer Ghost bemuehte, tatsaechlich eher fuer den Nachfolger von Wraith als von Orpheus oder Kindred of the East.
Wobei ich Geister spannender finder als Wiedergaenger.

Zitat
Ich hatte nie den Eindruck, dass die nWoD einfach nur die oWoD ersetzten wollte. An welcher Stelle ist denn ein dazu gegenteiliger Eindruck entstanden?
Der Eindruck das die nWoD als Ersatz fuer die oWoD verkauft wurde entstand mit dadurch das man aus meiner Perspektive nicht das Grundregelwerk mit den Menschen bewarb sondern eher den Nachfolger von Vampire.
Was insofern zwar verstaendlich ist als das Vampire zuvor das Zugpferd war, allerdings etwas mit der Wirklichkeit kollidiert.
Ebenso wird der Eindruck dadurch forciert das du selbst geschrieben hast das man den Metaplot gestrichen hat und weiterhin vermied eine Adaption bereit zu stellen ( Sind die Translation Documents schon draussen? ). Verbunden mit dem Fakt das man zumindest im Vampire Regelwerk Namensaehnlichkeiten aufgebaut hat macht es sehr stark den Eindruck eines ersetzen.

Was an sich auch nicht falsch waere, weil wenn man es nicht ersetzt sondern einfach nur beendet ist es doch klar das die Spieler - in Ermangelung eines Ersatz - bei ihrem System bleiben.

Zitat
Hmmm ... bei der nWoD kaufe ich doch gerade keine 2 GRW, sondern einmal Grundregeln, die auch klassischen "urban horror" ermöglichen und dann ein Erweiterungsbuch für die Art Übernatürlicher, die ich gerade spielen möchte. Bei der oWoD, da musste ich doch die Grundregeln in jedem Buch neukaufen. Wenn ich Werewolf:tA erwerbe, dann bekomme ich nochmal die genzen Spielregeln, die ich von V:tM schon habe.
Richtig.
Genau an dieser Stelle liegt fuer mich ein Problem der neuen World of Darkness.
Ich kaufe mir gerne Regelwerke die vollstaendig den Fokus auf dem haben was ich spielen moechte, es ist mir in Bezug darauf auch egal ob ich die Grundregeln so zig mal in Regal stehen hab, es gibt einen klaren, in sich geschlossenen Fokus.
Dort Grundregeln vorzusetzen die neben den Regeln als solche ein komplett eigenstaendiges Regelwerk und Setting bilden ist fuer mich dahingehend ein Problem als das sie den Fokus weg nehmen.

Ich behaupte nicht das das Grundregelwerk schlecht oder nicht stimmig waere oder das es nicht total toll sein kann Menschen zu spielen die Urban Fantasy / Horror ausgesetzt sind. Finde ich persoenlich grossartig und kann(hat) als Spiel Spass machen(gemacht).
Wenn ich jedoch den Blick auf Vampire habe interessiert mich der Aspekt weniger auch wenn Vampire eine Teilmenge der Urban Fantasy sind. Dem diese als vollwertiges Setting vor zu schieben raubt fuer mich unglaublich viel des Fokus.
Und weder liegt es mir, noch hat es imho das GRW verdient, ueberlesen zu werden.

Ich denke auch das diese zwei Ebenen bzw. zwei Settings mit einer der Gruende sind wieso es die nWoD schwer hat sich das gewuenschte Standing aufzubauen.

Zitat
Im direkten Vergleich mit der oWoD ist es nur fair darauf hinzuweisen, dass Crossover jetzt kein Problem mehr darstellen.
Wenn es im Rahmen eines Versuch geschieht fuer die nWoD eine Lanze zu brechen waere es aber gut es detaillierter auszufuehren und zu erklaeren.
Die oWoD ist, imho, gaenzlich unsexy wenn es auf den Versuch ankommt mehr als ein GRW einer der Supernaturals zusammen zu bringen. Heck, sie wird selbst unsexy wenn man Vampire, afrikanische Vampire und asiatische zusammen steckem.

Naja und wenn man dann eine Lanze fuer nWoD Richtung Crossover brechen will, sollte das imho nicht ueber "Crossover sind auch moeglich" geschehen sondern eher sowas wie "101 tolle Sachen mit Crossovern und wie es unterstuetzt wird". Weil ganz spontan denke ich bei Crossovern und WoD eher noch an Magenverstimmungen als irgendwas das ich moechte.

Da frage ich mich allenfalls wo ausgerechnet die Geister hin sind xD
Weil das mein Lieblings Crossover zu Vampire waere. Vampire und Geister. Tot und Toter :D

Regeln,..
Zitat
[Schwierigkeitsgrad versus DicePool]
Hmmm ... zusätzliche Würfel wurden doch in der oWoD auch verteilt, oder?
Nein, nicht bei VtM.

Zitat
Die Story Games der Forge haben gezeigt, dass ein Würfelwurf dem Erzählspiel nicht abträglich ist
Ich behaupte auch nicht das Wuerfeln dem Erzaehlspiel abtraeglich ist.
Nur fuehlt sich fuer mich ein Wuerfelwurf ebenso falsch an wie mehr als zwei, zwei sind okay. Einfach weil dort der Aspekt des Schadens aufnehmen, verteidigen und ausweichen eher stark unterdrueckt wird. Ebenso wie damit rein kommt das man Verteidigung vorbereitet waehrend der Kampf spontan ist, was fuer mich ein sowohl ein dramaturgisches wie ein gamistisches Ungleichgewicht dastellt.

Ganz zu schweigen von dem persoenlichen Unwohlbefinden das da ein Wurf kommt "Wupps, <explode> du bist tot" und man selbst keine Wuerfel in der hand hielt.

@Setting
Zitat
Wenn es DIR zu wenige Vorgaben sind, dann ist das so. Anderen reichen die Vorgaben.
[Wir können zweifelsfrei festhalten: Die nWoD arbeitet mit wenigen verbindlichen Vorgaben.]
Letzteres ist der Punkt um den es mir geht.
Man bekommt mit der nWoD "Naturgesetze" also Regeln.
Der Setting, Fluff, Hintergrund und Metaplot wie bei der alten World of Darkness fehlen.

Es gibt Spielern denen das gefällt.
Es gibt Spielern denen das nicht gefällt.

In dem Artikel wirkt es jedoch so als wäre ein System mit wenig Setting ein Qualitätsmerkmal, ist es aber nicht.
Es ist eine Geschmacksfrage, ein absolut subjektiver Punkt.
Etwas das wenn es das gibt die einen richtig toll finden und die anderen so richtig untoll.

Zitat
Nicht ganz. Wenn ich das Setting der oWoD benutzen möchte, dann fällt  die Freiheit "Kain gab es nicht" eigentlich aus.
Finde ich nicht.
Man kann das doch genauso wie die Goldene Regel anpassen. Der ganze Metaplot ist wie ein Ideen Laden, den man kürzen kann wenn man mag. Klar spielt man dann nicht mehr im org. VtM, aber man spielt noch VtM. Es gibt nirgendwo eine Aufforderung "Finger weg von Kain.". Aber wenn man keine Lust hat was zu verändern, dann hat man immernoch Kain und das ganze Geschwurbel.

Eine Spielwelt ohne solchen Fakten, ist für mich keine Spielwelt, da man die sich ja alles bauen muß.
Und ich finde es anstrengender Mythen aufzustellen als einfach nur zu klären das man einen Mythen Aspekt nicht haben will.

Zitat
Klar, wenn man überzeichnet, kommt bei der nWoD ein unscharfes, unheimliches Echo unserer Welt heraus.
Tut man aber dasselbe bei der bei der oWoD, landet man bei einer dysteren und interessanten Karrikatur unserer Gegenwart.
Mein Problem ist eher das man bei der nWoD nichts zum Zeichen hat.

Zitat
... True Blood? Würde ich mit den Büchern V:tR & WoD basteln. Gerade, weil Menschen da eine große Rolle spielen.
[..]
Hmmm ... die nWoD liefert die passenden Werkzeuge mit, um nötige Anpassungen schnell und unkompliziert zu tätigen. Ich stelle mir abweichende Settings mit der oWoD schwieriger vor. Ganz einfach, weil die Stellschrauben nicht separat bedienbar sind.
Zusammengefuegt.
Ich finde den Gedanken naheliegender zu sagen True Blood ist VtM:
 - Kain
 - Clans
 - Maskerade
 * Cama & Sabbat vereint
 + Silber Allergie
 + Opfer der Gastfreundschaft

Als anzufangen auf V:tR aufzubauen.

Zitat
So, zufrieden?
Ja  :d
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 15.11.2010 | 21:15
Zur Menschlichkeit:

Das Problem ist, dass der Willen des Spielers nicht mit dem Willen des Charakters identisch sein soll. Der Verlust von Menschlichkeit erscheint als Strafe und wird vom bösen Spielleiter initiiert. Dies schlägt sich nicht nur in den Regeln, sondern in der gesamten Darstellung des Komplexes im Spiel nieder.

Es wäre klar herauszustellen, dass sich zum Wohl einer besseren Geschichte der Spieler sich ggf. auf die Abwärtsspirale einlassen soll, sowohl in der Beschreibung des Spiels als auch in den Mechanismen. Wie man dies in Mechanismen umsetzen kann, habe ich hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,25217.0.html) einmal demonstriert.

Bei "Menschlichkeit", "Moral", "Banalität" etc. geht es aber nicht um Strafe, sondern um Konflikte.

Zitat
Players occasionally identify the Morality
system as a check on character behavior. That
is, the system is reputedly in place to prevent
characters from doing things like engaging in
mass murder, property destruction, and (in the
case of supernatural beings) revealing arcane
secrets to mortals. This is true only insofar as
an in-game, systemic consequence must exist
in order for a thematic element to be important
within a chronicle.
(...)
Morality as a system doesn’t “stop” players
from doing anything. It simply demands
that their characters are, in some small way,
held accountable for what they choose to
do. Implementing a system that out-and-out
prevented certain kinds of actions as being
“immoral” would be utterly counter to the
World of Darkness’ themes. A system that
allows for a short-term gain, but a long term
(and less tangible) loss, however, is very much
in-theme, and that is part of that thinking
behind the system in place.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 21:56
Und eben das ist Unfug. Die dunkle Seite muss Kekse haben. Mach es geil, den Charakter gegen die Wand zu fahren! Lass den Spieler das wollen, statt eben doch den moralischen Zeigenfinger zu schwingen!
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 15.11.2010 | 22:13
Nach dieser Theorie ist Sorcerer ein schlecht designtes Spiel.

EDIT: ebenso wie D&D.

Manchmal brauchen Spieler halt keinen mechanischen Anreiz, um bestimmte Entscheidungen zu treffen (weshalb ich Diablerie und Blutsband in Requiem nicht gut finde).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Jiba am 15.11.2010 | 22:32
Weil man da keine drei Meter weit schreiben kann ohne festzuhalten das die nWoD besser sei, fuckin' glorious und objektiv wie subjektiv der oWoD ueberlegen. Ich mein geht es da in den Denkkasten nicht rein das zwei Systeme vielleicht auch einfach nur gleich gut sein koennen? Sich vielleicht ergaenzen? Nun oder im Fall der oWoD und nWoD teilweise einfach was komplett anderes machen.
Das habe ich doch die ganze Zeit klarzumachen versucht... gut es gab ein bisschen Polemik auf meiner Seite gegen die VtMler, ist aber wohl auch ein wenig dem Frust geschuldet, dass ich bislang noch nie eine wirklich zufriedenstellende Personal Horror-Runde in VtM gehabt habe - und wenn man dann tatsächlich die richtigen Spieler zusammen hatte, dann hieß es: Lasst uns Dark Ages spielen.  :P
Falls das in den falschen Hals gekommen ist... not intended...
Mein Punkt ist letztlich der: Schaut über den Tellerrand, bedient euch bei beiden WoDs und macht euer eigenes Urban Fantasy Ding...

Zitat
Kriegt man da echt kein Argument fuer die nWoD zusammen gebacken ohne gleich dran zu kleben wie scheisse und vermeintlich objektiv schlecht man die oWoD haelt.
Nein...


... denn damit man überhaupt argumentieren kann, dass die nWoD besser ist (oder bestimmte Dinge besser löst) als die WoD (weggelassenes "o" ist Absicht), muss die WoD ja irgendetwas schlechter machen als die nWoD. Ich meine, wenn beide alles gleich gut machen... dann brauchen wir doch gar nicht erst zu diskutieren, sondern bleiben bei: Ich sage gar nichts. Dann könnte man gar nicht seine Meinung sagen, weil einem die Möglichkeiten genommen wären, denn man kann gar keine Vergleiche aufmachen. Klar finden die "nWoD, aber nicht oWoD"-Spieler die Originale Welt der Dunkelheit scheiße... wenn dem nicht so wäre, würden sie doch auch oWoD spielen. Das gilt genauso umgekehrt. Aber wenn man dann auf Unterschiede hinweist, die sich objektiv an den Mechaniken belegen lassen z.B. "nWoD verarbeitet Crossover eleganter, weil ein einheitliches System für übernatürliche Kräfte vorhanden ist" oder "oWoD hat mit der ausgewürfelten Verteidigung ein spannenderes Kampfsystem", muss man sich dann wirklich Sujektivität oder gar Polemik vorwerfen lassen?
Die Essenz: Damit etwas besser als etwas anderes sein kann, muss das zweite schlechter als das erste sein... sonst kriegt man die semantischen Voraussetzungen eines Vergleichs zugunsten eines der beiden Gegenstände ja mal überhaupt nicht hin.

Zitat
Es gibt vernuenftige Argumente fuer die nWoD man koennte nuechtern vergleichen, es klappt zumindest hier auch in der Storyteller Ecke ziemlich friedlich.
Aber dann gibt es eine erneute Diskussion wie diese hier und all die guten Vorsaetze werden gegen die Wand gelatzt nur weil man heraus putzen muss das man seine WoD fuer die bessere haelt und welche (Vor-)Urteile man gegen die andere WoD und Spieler von Subsystemen hat.
Es wurden vernünftige Argumente vorgebracht... nur weil ein vernünftiges Argument, wie eben zum Beispiel die höhere Crossoverfähigkeit, mit Polemik gewürzt ist, entkräftet es nicht das Argument und macht es unvernünftig. Klar, es war nicht nett formuliert. Aber das Argument bleibt doch dasselbe...

Zitat
Desweiteren wird das "original" im Sinne von urspruenglicher WoD gebraucht und nicht in Form einer "true" WoD. Es ist nun tatsaechlich so das die erste WoD in ihren Inkarnationen der Ursprung dessen ist das man sich um eine ueberarbeitete kuemmert.
Wohingegen dem "old" die bereits im Thread geaeusserte Tendenz des Vorwurfs anhaengt das Leute welche die alte World of Darkness moegen erzkonservative sind.
Ich finde hier drehst du aber arg an Bedeutungen von Worten. "Original" hat die Zusatzbedeutung "echt" oder "nicht kopiert/bearbeitet", kann aber eben auch "ursprünglich" heißen - hier ist die Gefahr, statt "ursprünglich" die Bedeutung "echt" zu lesen real gegeben. "Old" hingegen bedeutet hingegen nur eines: "alt" - das O steht ja nicht für "obsolete" oder "out-dated" oder sowas. "Old" heißt wirklich nur alt und das ist objektiv auch richtig, denn VtM ist älter als VtR... da wird wohl niemand was dran drehen wollen. Und in "old" direkt "erzkonservativ hineinzulesen finde ich weit, weit hergeholt - es ist ja nicht jeder alte Mensch gleich ein Konservativer. Und außerdem benutzen viele WoD-Fans von früher die Bezeichnung "old WoD" selbst, um sich von der neuen abzugrenzen.

Zitat
Der Setting, Fluff, Hintergrund und Metaplot wie bei der alten World of Darkness fehlen.
Hier muss ich wiedersprechen... die nWoD ist ja mehr als ein GURPS für Urban Fantasy. Man kriegt sehr wohl Setting, Fluff (und zwar, subjektiv, sehr guten) und Hintergrund... nur eben mehr als einmal. Da steht nicht "Kain ist der Urvater aller Vampire", sondern "Kain ist der Urvater aller Vampire ODER Dracula, wenn es ihnen lieber ist ODER Longinius, wenn es ihnen lieber ist ODER die Vampire haben keinen Urvater und sind eine neue Stufe der Evolution"... will heißen, kein striktes "Das ist der Hintergrund", sondern ein "Diese Hintergründe haben wir für Sie vorbereitet, gebunden sind sie an nichts"... das finde ich sehr schön, denn man kann sich je nach dem Stil der Runde, der Mitspieler, der Kampagne für etwas entscheiden. Ich will ja auch selbst bestimmen, wie ich mein Sandwich belegen lassen möchte. Keinen Metaplot zu haben macht das Spiel für mich deshalb freier, weil ich als SL und auch als Spieler einfach Geschichten erfinden kann, ohne mich darum kümmern zu müssen, ob sie jetzt mit der offiziellen Sichtweise des Settings übereinstimmen. Die Botschaft ist die Folgende: Das Setting eurer Gruppe ist das was zählt, der Hintergrund, den ihr erschafft. Ich habe ohnehin nie verstanden warum die Visionen eines Settings von ein paar bezahlten Autoren mehr Legitimation haben sollten als die der Spieler, die das Game spielen.

Ich würde sogar sagen, dass es in etwa gleich leicht ist zu sagen "Kain gibt es nicht!" bei oWoD, als zu sagen "Kain gibt es!" bei nWoD. Das gibt sich nicht viel. Vor allem, weil letztlich beim Storytellersystem grade das nahe, persönliche Umfeld des Charakters, zumindest so, wie ich das ganze verstehe, eine bedeutendere Rolle spielt, als die weltumspannende Verschwörung dahinter. Sehe ich so...

Was ich versuchte deutlich zu machen: Wenn wir nicht mal sagen dürfen, dass wir das oder dies für besser halten... dann können wir wohl gar nicht mehr argumentieren. Und Polemik: Sie passiert, aber wenn die Emotionen runtergekocht sind, sollte man nicht noch weiter drauf rumreiten.

Edit: Noch eine Frage zum Verständnis: Was ist denn an Innovation um der Innovation willen so schlecht? Ich meine: Warum verbessert man denn bitte etwas, außer aus dem Grund heraus, es für verbesserungswürdig zu halten und es zu verbessern? Klar kann es dann auch schlechter werden, aber die Motivation dahinter ist ja wohl der gute Wille und der olle Kant hat mal gesagt, dass das wohl die einzig akzeptable Motivation von allen ist...

Gute Nacht,
Jiba
[/quote]
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 15.11.2010 | 22:44
@Jiba:
Leider macht es imo nicht klar genug, dass es ein Baukasten sein soll: bspw. wird im GRW zu Requiem klipp und klar gesagt "Es gibt Ghule, es gibt Diablerie, es gibt Blutbänder" und nicht "Es gibt möglicherweise Ghule, vielleicht gibt es Diablerie und eventuell sogar Blutsbänder".

Damit werden bestimmte Fakten in der Spielwelt geschaffen (klar, kann man alles ignorieren, aber das konnte man auch in der oWoD). Leider stehen die Fakten erstmal ziemlich für sich allein (weil die Autoren von Requiem sich nichts trauen).
In der oWoD hatte die Tatsache dass es so etwas wie Diablerie gab bestimmte Auswirkungen darauf, wie Vampire miteinander umgehen.
In der nWoD gibt es Diablerie, aber es wird nicht näher darauf eingegangen, was das für Vampire bedeutet (bzw. bedeuten könnte) - die Diablerie ist zwar da, aber sie ist komplett bedeutungs- und konsequenzenlos.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 22:48
Nach dieser Theorie ist Sorcerer ein schlecht designtes Spiel.

EDIT: ebenso wie D&D.

Sorcerer habe ich nie gelesen. Was du bei D&D in diesem Zusammenhang meinst, weiß ich nicht. Star Wars ist gut. Da gibts coole Kräfte wie Force Choke. Agone ist fein. Da kann man mächtigere Dämonen beschwören (und kriegt dann noch mehr Darkness).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 15.11.2010 | 23:05
Star Wars ist gut. Da gibts coole Kräfte wie Force Choke.

Falschrum: man bekommt keinen Force Choke wenn man auf die Dunkle Seite wechselt. Man bekommt den Force Choke und wenn man ihn EINSETZT wechselt man (vielleicht) auf die Dunkle Seite.

Soweit wie bei Vampire (egal ob Maskerade oder Requiem).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 23:09
Nein, da gibts gar nichts. Man verliert nur Menschlichkeit, wenn man Kindern den Schnuller wegnimmt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 15.11.2010 | 23:11
Und was sind die Disziplinen? Nichts anderes als der Expresszug auf die Dunkle Seite(TM)!
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 15.11.2010 | 23:15
Nein, das funktioniert nicht. Die Disziplinen sind eben nur cool Powers. Die haben mit Menschlichkeit nichts zu tun. Wenn man Menschlichkeit nur oder besonders durch Disziplinsanwendung verlieren würde: Feine Sache. Dann ist das eben der Preis den man zahlt. So ist nur ein Spielergängelungsinstrument.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 15.11.2010 | 23:22
Dann ist Force Choke auch Spielergängelung (hier ist eine Kewl power...aber ätsch, du darft sie nicht einsetzen, sonst nehme ich dir deinen Charakter weg!). Aber die gravierenden Mängel von WEG-Star Wars sind ja bekannt und die Unspielbarkeit dieses Systems liegt nicht (nur) an den Dark Side Points.

Fakt ist: durch Disziplinen ist es viel, viel einfacher Menschlichkeit zu verlieren (und es ist schwer Diszis in einer Weise einzusetzen, die nicht zu Menschlichkeits-Verlust führt).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 15.11.2010 | 23:27
Nebenbei: ich halte die Interpretation dass das o in oWoD abwertend gemeint sein könnte für reichlich absurd. Wer will darf gern o wie original lesen oder WoD1 und WoD2 schreiben, oder immer o/n als Präfix nutzen.
Ich denke diese Marker dienen der Unterscheidung und nicht der Diskriminierung bzw Exaltierung...

Und zu Jibas Statement...
Die neue World of Dorkness könnte von WW schlicht und einfach aus dem Grund erschaffen worden sein, weil sie Geld verdienen wollen. Ich schätze, das "besser" machen wollen war auch Intention aber nur die Sekundäre...
NWoD hat klar von der Erfahrung die WW mit der oWoD gemacht hat profitiert und man erkennt, an welcher Stelle zumindestens WW Schwächen gesehen, weil Änderungen gemacht haben...
Daß letztendlich viele VtM Spieler beim alten blieben, vor allem in Deutschland, war doch ebensowenig Überraschend, wie die Entwicklung dieser Debatte, oder?
Dass wir Krauts eine Affinität gegenüber Metaplots haben sieht man doch auch in Aventurien...

Werden diese Grabenkämpfe bzgl. der katholischen und der evangelischen World of Darkness im englisch besetzten Sektor von Berlin eigentlich auch immer noch ausgefochten?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 15.11.2010 | 23:47
Nun oder aehnlich wie der Typ den du zitiert hast einfach mal so alle Vorurteile auspacken was fuer kranke Spinner das doch sind.
Interessant, dass du da so an die Decke gehts.
Im  :B: wurde das Zitierte ziemlich anders bewertet, als du das getan hast.

Zitat von: Myrmidon @BLUTSCHWERTER
Das ist zwar richtig, allerdings sollte man auf dem Sender haben, dass jeder, der mehr als zwei der von Nogger genannten Gründe für verwerflich hält, ein dümmlicher Spießer ist.
(Quelle (http://www.blutschwerter.de/f18-andere-rpg-systeme/t59707-macht-storyteller-storytelling-games-von-white-wolf-so-beliebt-seite3.html#post1469966))

Vielleicht ein Beispiel an dir und behaupten das die nWoD sowas von objektiv scheisse sei weil sie meinen Geschmack nicht entspricht.
Ich habe die oWoD nie dämonisiert. In manchen Belangen ist sie eine Schatzkammer (mehr sogar als die nWoD) in manchen Belangen ist sie aber auch nur eine Rumpelkammer (das wird deutlich, wenn man V:tM 1 mit dem Spiel, von dem es am meisten inspiriert ist - Prince Valiant - vergleicht).
Und wenn wir schon bei Räumen sind: Die nWoD ist eine gut ausgestattete Küche mit Sitznische.


Weil du ploetzlich von dem besseren Spiel schreibst.
Ich hatte schon erklärt, warum ein besser desingtes Spiel besser ist. Funktionalität, Kohärenz, Systematik.
Da ich meine WoD-Bücher (WoD, Geist, V:tM 1st, Clanbuch Kappadozianer) mittelfristig nicht zur Hand habe kann ich dir leider auf absehbare Zeit nicht den Gefallen tun und das mit einer Schritt für Schritt Gegenüberstellung belegen.

Und ganz allgemein gefragt: Braucht es ein gutes Spielsystem um damit am Spieltisch jede Menge Spaß haben zu können?
 

Weil man da keine drei Meter weit schreiben kann ohne festzuhalten das die nWoD besser sei, fuckin' glorious und objektiv wie subjektiv der oWoD ueberlegen.
Von subjektiv rede ich gar nicht. Ich kann jeden verstehen, der die oWoD als das bessere Spiel FÜR SICH hält.



In wie weit findest du zunaechst 8t88's Idee einer der beiden WoDs den PreFix zu nehmen besser respektive gegenueber der Alternative versoehnlicher oder konstruktiver?
Das Schreiben ohne Präfix halte ich für ungünstig aber ich kann es nachvollziehen. Immerhin IST die nWoD die aktuelle WoD.
Die selbe Entwicklung lässt sich gerade auch beim Warhammer Fantasy Roleplay mitverfolgen. WFRP meint seit kurzem v.a. die 3.Edition. Auch wenn mir das nicht gefällt.

Desweiteren wird das "original" im Sinne von urspruenglicher WoD gebraucht und nicht in Form einer "true" WoD. Es ist nun tatsaechlich so das die erste WoD in ihren Inkarnationen der Ursprung dessen ist das man sich um eine ueberarbeitete kuemmert.
Bei aller Liebe, in der Bedeutungsvielfalt von original (http://thesaurus.com/browse/original) sind doch einige sehr wertende Begriffe dabei. Im Woxikon ist "echt" sogar die erstgenannte Bedeutung.

Wohingegen dem "old" die bereits im Thread geaeusserte Tendenz des Vorwurfs anhaengt das Leute welche die alte World of Darkness moegen erzkonservative sind.
Ja, und in Verbindung mit dem "new" werden nWoDler ganz schnell zu blind fortschrittsgläubigen Jubelpersern gestempelt.
An beiden Vorwürfen ist viel Falsches ... Sie sind auch deswegen haltlos, weil sie in allen Editions-Kriegen immer wieder auftauchen. Im Fall von cD&D,AD&D,D&D 3.X vs. D&D 4 und WFRP1/WFRP2 vs. WFRP 3 und eben auch in oWoD vs. nWoD.

"Original" für das "O" in oWoD zu benutzen ist auch deshalb keine kluge Idee, weil das Wort in diesem Kontext keine eindeutige Bedeutung hat. Bei oD&D ist das anders. oD&D beschreibt die White Box. Das ursprüngliche D&D, so wie es von der Garage eines Gary Gygax aus verkauft wurde.

Den Eindruck das das Regelwerk nicht die noetige kontinuierliche Unterstuetzung liefert kann ich nicht nachvollziehen. Auch weil ich die goldene Regel wie sie zumindest bei VtM ausgefuehrt wird nicht als Hilfskonstrukt verstehe sondern mit als ein elementarer Bestandteil des Regelwerk.
Schön erklärt.

Das ist sicherlich ein Problem wenn man die goldene Regel aufgrund der eigenen RPG Sozialistation ablehnt oder ihr ablehenend gegenueber steht. Macht man das nicht wird das Regelsystem gleich funktionaler.
Andererseits müsste das Spiel dennoch ohne goldene Regel funktionieren.
Es ist immerhin "regelkonform" die GR so einzusetzten, dass sie sich zuerst selbst verschlingt.


Der Eindruck das die nWoD als Ersatz fuer die oWoD verkauft wurde entstand mit dadurch das man aus meiner Perspektive nicht das Grundregelwerk mit den Menschen bewarb sondern eher den Nachfolger von Vampire.
Was insofern zwar verstaendlich ist als das Vampire zuvor das Zugpferd war, allerdings etwas mit der Wirklichkeit kollidiert.
Etwas? Das war marketingtechnisch ein "epic fail".

Genau an dieser Stelle liegt fuer mich ein Problem der neuen World of Darkness.
Ich kaufe mir gerne Regelwerke die vollstaendig den Fokus auf dem haben was ich spielen moechte, es ist mir in Bezug darauf auch egal ob ich die Grundregeln so zig mal in Regal stehen hab, es gibt einen klaren, in sich geschlossenen Fokus.
Dort Grundregeln vorzusetzen die neben den Regeln als solche ein komplett eigenstaendiges Regelwerk und Setting bilden ist fuer mich dahingehend ein Problem als das sie den Fokus weg nehmen.
Die nWoD hat schon einen eigenen Fokus: Menschen.
Mit den Splatbooks kommt dann das, "die zu Sin-Eatern/Werwölfen/... werden" dazu. Wenn man gleich bei der Henne anfangen möchte und dem Ei keine Zeit geben will, dann ist es allerdings so, dass ich EIN Buch mehr brauche. Also ZWEI, wenn ich Abenteuer für V:tR basteln möchte.

Zitat
Ich denke auch das diese zwei Ebenen bzw. zwei Settings mit einer der Gruende sind wieso es die nWoD schwer hat sich das gewuenschte Standing aufzubauen.
Ja, ich kann nachvollziehen, dass du und andere daran Anstoß nehmen. Der Weg über die Menschen ist effektiv ein Umweg, wenn ich mich NUR für Vampire/Übernatürliche interessiere.

Andererseits - und da zieht die Aufteilung - kann man Splat-Hopping betreiben und jedes Splat mit einer eigenen Plot-Point-Campaign (stolen from Savage Worlds) durchspielen. Oder eben gemäßigtes Crossover. [Beispiel: Wir spielen eine urban horror Runde mit menschlichen SC. Deiner stirbt. Da der Charakter aber cool war entscheidet die Runde: Hey, machen wir einen Sin-Eater draus.
Allerdings wollen die Spieler eigentlich irgenwann Requiem spielen. Der Sin-Eater-Spieler entscheidet allerdings, dass er seinen SC weiterspielen möchte und verzichtet daher auf den Blutkuss für einen neuen SCs. ... An der Stelle würde ich gerne mal einer Gruppe zusehen. Wie sie die Gruppenstruktur lösen, ...].



Zitat
Da frage ich mich allenfalls wo ausgerechnet die Geister hin sind xD
Weil das mein Lieblings Crossover zu Vampire waere. Vampire und Geister. Tot und Toter :D
Die Geister vermisse ich auch. Ich würde nämlich gern spukig und spukiger spielen.

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Felix R am 16.11.2010 | 00:03
Disziplinen, ihr häufigerer Einsazt, dass sich darauf verlassen sind sehrwohl Wege zur "dunklen Seite" - sei es, weil man sich "über" die Menschlichkeit steht, weil man leichtfertig andere manipuliert/beeinflusst und dabei keine Rücksicht auf die Folgen nimmt (was in einem Roman der neuen WoD viel viel schöner dargestellt wird als in allem Material der alten WoD das ich kenne) - oder einfach nur, weil man Disziplinien die Blut (und teilweise Willenskraft) benötigen ständig einsetzt und deswegen mehr trinken muss und deswegen öfter Gefahr läuft "ausgehungert" zu sein bzw die Kontrolle zu verlieren.

Ich habs am LARP wundervoll gesehn - da fangen selbst die Spieler an "dümmer" zu handeln je "mächtiger" ihre Charaktere sind weil sie eben ihre "Kräfte" haben um sich rauszuhauen
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 16.11.2010 | 00:04
Und eben das ist Unfug. Die dunkle Seite muss Kekse haben. Mach es geil, den Charakter gegen die Wand zu fahren! Lass den Spieler das wollen, statt eben doch den moralischen Zeigenfinger zu schwingen!

Das ist aber dann ein anderes Spiel. Denn in der WoD geht es ja nicht darum einen Charakter gegen die Wand zu fahren.

Ich sehe in diesem Spiel eher Versuchung, Tragik, Drama und zwischen Welten gefangen zu sein. Vom Spieldesign finde ich es einen interessanten Aspekt, dass ein Charakter über die Spieldauer einerseits mächtiger wird, auf der anderen Seite sich aber selber schwächt ... zwei Seiten einer Medaille. Für mich ist die WoD kein Helden-Spiel und auch kein Spiel, um die Figur freudig in den Abgrund zu moschen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 00:18
Und eben das ist Unfug. Die dunkle Seite muss Kekse haben.
Wieso? Zumal man gerade bei Star Wars auf der dunkelnen Seite alt, häßlich und einsam wird.
Am Ende kommt dann der eigene Nachwuchs und verbrennt einen auf einem Planeten voller Teddybären.

Nur Vorteile für die dunkele Seite finde ich ziemlich öde.
Nun und imho ist die MK selbst in der oWoD nicht zum gängeln da.

gut es gab ein bisschen Polemik auf meiner Seite gegen die VtMler
Es gab nicht nur ein bisschen Polemik von dir sondern es wurde die komplette Palette ab gefrühstückt.
Jammern, Check. Erzkonservativ, Check. Dumm, Check. Scheuklappen Check. Vorurteile einmal durch, Check. KKK, Check.

Aber "Wuhu" irgendwer war irgendwann mal von einer VtM Runde gefrustet was dann die Rechtfertigung ist bei jeder möglichen Gelegenheit die Polemik, Vorurteils und Beleidigungs-Palette einmal rauf und runter zu frühstücken. Get over it. Es randalieren doch auch nicht die oWoD Fans durch die Threads der nWoD und brechen lauter Lanzen für die oWoD während sie die nWoD'ler wissen für wie dämlich sie sie halten.
Nüchtern gesehen ist doch das schlimmste und einzige was die oWoD Fans getan haben das sie die nWoD genauso wenig spielen wie ein beliebiges anderes Rollenspiel.

Und klar habe ich die Palette von KKK bis Sex Vorurteile nicht in den richtigen Hals bekommen, einfach weil mir dafür ein richtiger Hals fehlt.
Uh aber klar die oWoD Fans jammern ja nur herum, - nur weil sie sich net polemisch blöd anmachen lassen?

Zitat
Mein Punkt ist letztlich der: Schaut über den Tellerrand, bedient euch bei beiden WoDs und macht euer eigenes Urban Fantasy Ding...
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man mit dem oWoD Setting seiner Wahl zufrieden ist?
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man minimale, wenig, sehr wenige bis keine Weltbau Ambitionen hat?
Ist es da so schwer zu akzeptieren das es Leute gibt die gerne ein gegebenes, stabiles Setting haben anstelle irgendwelche Freiheiten zu nutzen um an etwas rum zu basteln

Zitat
... denn damit man überhaupt argumentieren kann, dass die nWoD besser ist (oder bestimmte Dinge besser löst) als die WoD (weggelassenes "o" ist Absicht), muss die WoD ja irgendetwas schlechter machen als die nWoD.
Ich bin so froh nicht als Mann auf die Welt gekommen zu sein. @.@
Wieso immer nur besser und schlechter und nicht einfach nur einmal anders.
Ich mein wenn ich wem DFRPG schmackhaft machen will oder Dramatik, dann fange ich doch nicht damit an zu erzählen wo sie alles besser sind als X und wo X alles schlechter ist als DFRPG oder Dramatik. Ich mein es wäre doch armselig wenn ich DFRPG und Dramatik nur anpreisen könnte in dem ich X schlechter mache und es würde keinen davon überzeugen. Erst recht nicht die Leute die X mögen.

Zitat
Klar finden die "nWoD, aber nicht oWoD"-Spieler die Originale Welt der Dunkelheit scheiße...
Wuzz?  :o Das meinst du doch nicht ernst?  wtf?
Ich hab nicht das Gefühl das Nin die oWoD scheiße findet.
Als ich auf der AnimagiC nWoD spielte fand ich die oWoD kein Stückchen schlechter nur weil ich bei der nWoD sehr viel Spaß hatte.

Nun und weil mir ich die dramatischen Kämpfen so bei DFRPG toll fand heißt das doch nicht das ich jetzt das oWoD Kampfsystem elend finden muß oder das entweder das oWoD oder das DFRPG Kampfsystem objektiv besser wäre.

Sorry, aber da ich mich gerade fühle wie das WeirdWest Icon bei Fallout, ein Vergleich.
Das wäre doch so als würde ich Go spielen, was ich mit 1-2kyu nicht ganz so schlecht tue, und dann darüber abfahren das Schach ja objektiv die schlechteren Regeln hätten, äh, weil sie anders sind. Nun oder das im Go japanische Regeln objektiv besser seien als chinesische, weil ich viel öfter nach japanischen spiele und die mehr mag. Das wäre doch vollkomen absurd?

Zitat
Die Essenz: Damit etwas besser als etwas anderes sein kann, muss das zweite schlechter als das erste sein... sonst kriegt man die semantischen Voraussetzungen eines Vergleichs zugunsten eines der beiden Gegenstände ja mal überhaupt nicht hin.
Es kann auch einfach anders sein.
Angenommen ich vergleiche Äpfel, nicht mal Äpfel mit Birnen, und dann vergleiche ich Jonas Gold Äpfel mit Granny Smith, dann kann ich ja auch nicht den Granny Smith Apfel nur beschreiben in dem ich den Jonas Gold runter mache.

Zitat
nur weil ein vernünftiges Argument, wie eben zum Beispiel die höhere Crossoverfähigkeit, mit Polemik gewürzt ist, entkräftet es nicht das Argument und macht es unvernünftig. Klar, es war nicht nett formuliert. Aber das Argument bleibt doch dasselbe...
Ein Argument gewinnt aber mit den Thesen mit welchen man es untermauert an Qualität.
Verzichtet man auf Thesen ist es kein Argument, keine These sondern einfach nur unausgegorener Mist.
Es fehlt die Relation, der Kontext und die Beschreibung. Es wäre als würde ich abfeiern das die Menschlichkeit Sache toll ist, in einem halben Nebensatz unter Polemik begraben. Wäre auch kein Argument sondern scheiße, auch wenn die MK Sache gut ist keine Diskussionsgrundlage.

Und immerhin habe ich da noch so jedes schlecht vorgebrachte Argument heraus gefischt und versucht was draus zu machen.

Zitat
[Das o in oWoD]
Ich finde hier drehst du aber arg an Bedeutungen von Worten. "Original" hat die Zusatzbedeutung "echt" oder "nicht kopiert/bearbeitet", kann aber eben auch "ursprünglich" heißen - hier ist die Gefahr, statt "ursprünglich" die Bedeutung "echt" zu lesen real gegeben.

Das passiert nur wenn man das "o" mal kurz aus dem Kontext reißt in dem WW auf die Idee kam es original zu nennen.
Wenn man dann so Lost in Translation ist, respektive es böswillig macht um möglichst was negatives rein zu interpretieren, ist das nicht das Problem anderer Leute. Zumal die alte WoD nun auch nicht unecht wäre oder kopiert ist.

Zitat
Man kriegt sehr wohl Setting, Fluff (und zwar, subjektiv, sehr guten) und Hintergrund... nur eben mehr als einmal. Da steht nicht "Kain ist der Urvater aller Vampire", sondern "Kain ist der Urvater aller Vampire ODER Dracula, wenn es ihnen lieber ist ODER Longinius, wenn es ihnen lieber ist ODER die Vampire haben keinen Urvater und sind eine neue Stufe der Evolution"
Damit fast du gut zusammen wieso es imho weniger den Hintern hoch kriegt zu einem richtigen Setting zu taugen noch als Universal System

Zitat
das finde ich sehr schön, denn man kann sich je nach dem Stil der Runde, der Mitspieler, der Kampagne für etwas entscheiden.
Ich nicht.
Ich finde das ist als wenn man die Auswahl zwischen 12 nicht ganz fertigen Sandwichen hat und dann alle lapperig schmecken.

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Die Botschaft ist die Folgende: Das Setting eurer Gruppe ist das was zählt, der Hintergrund, den ihr erschafft. Ich habe ohnehin nie verstanden warum die Visionen eines Settings von ein paar bezahlten Autoren mehr Legitimation haben sollten als die der Spieler, die das Game spielen.
Ersteren Faktor hast du auch bei der oWoD, dafür braucht es nur den Mut alles zu streichen was man nicht will.
Zweiteres allein schon weil es geteilt ist. Weil auch das was man im stillen Kämmerlein macht interessiert keinen, hat imho nicht die Qualität und ist beliebig, egal.

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Ich würde sogar sagen, dass es in etwa gleich leicht ist zu sagen "Kain gibt es nicht!" bei oWoD, als zu sagen "Kain gibt es!" bei nWoD. Das gibt sich nicht viel. Vor allem, weil letztlich beim Storytellersystem grade das nahe, persönliche Umfeld des Charakters, zumindest so, wie ich das ganze verstehe, eine bedeutendere Rolle spielt, als die weltumspannende Verschwörung dahinter. Sehe ich so...
Was denn nun? Kain + Anhang oder keine weltumspannende Verschwörung?
Zumal ich finde das es ohne weltumspannende Verschwörung weniger rockt.
Ich mein da spielt man schon etwas was untot und langlebig ist, und dann sollen die sich nicht etwas weltumspannend rumverschwören? Den Kopf politisch nicht aus der Stadt raus bekommen? Und was ist daran toll wenn der Charakter ein persönliches Umfeld hat das sich nur regional eingeschränkt entwickeln kann? Ich mag eher komplexe Settings-Systeme.

Zitat
Und Polemik: Sie passiert, aber wenn die Emotionen runtergekocht sind, sollte man nicht noch weiter drauf rumreiten.
Ich habe auch Emotionen, und wenn die durch Polemik befeuert werden habe ich genauso das Recht die vor zu latzen wie es zuvor mit der Polemik geschah.

Zitat
Edit: Noch eine Frage zum Verständnis: Was ist denn an Innovation um der Innovation willen so schlecht?
Sie ist unnötig, anstrengend und bringt keinen Gewinn.
Etwas für Leute die blind jedem Trend hinterher hescheln nur weil er neu und innovativ ist ohne den Sinn oder Nutzen zu hinterfragen.

Zitat
Ich meine: Warum verbessert man denn bitte etwas, außer aus dem Grund heraus, es für verbesserungswürdig zu halten und es zu verbessern?
Es hat imho keiner was verbessert weil er es für Verbesserungswürdig hielt.
Imho wurde nicht einmal primär verbessert sondern nur verändert.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Edler Baldur am 16.11.2010 | 01:00
Auch wenn ich jetzt nicht mehr jedes einzelne Posting verfolgt habe (und WoD nie gespielt habe), könnte man nicht die Regeln des neuen Regelwerkes mit dem Metaplot/ Setting des alten Regelwerkes verbinden?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 01:25
Auch wenn ich jetzt nicht mehr jedes einzelne Posting verfolgt habe (und WoD nie gespielt habe), könnte man nicht die Regeln des neuen Regelwerkes mit dem Metaplot/ Setting des alten Regelwerkes verbinden?
Die Translation Documents sollen diesen Monat erscheinen:
http://forums.white-wolf.com/cs/forums/t/33301.aspx

Man wollte erst nicht da man die oWoD am liebste toter als tot gesehen hätte, rudert aber nun zurück bzw. nach besten Kräften auf die oWoD Fans zu da das neue MMORPG in Machte auf VtM und nicht VtR basieren wird. In dem Zug entstand auch die Diskussion um das o.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 16.11.2010 | 07:44
Nur Vorteile für die dunkele Seite finde ich ziemlich öde.
Nun und imho ist die MK selbst in der oWoD nicht zum gängeln da.

Wieso nur Vorteile? Irgendwelche wären ja schön. Bei Vampire gibts nur Nachteile.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: El God am 16.11.2010 | 07:47
Naja, wenn du dich wie ein richtiger Vampir (um mal bei den großen transilvanischen Vorbildern zu bleiben) benimmst, wirst du bestraft. Du hast also fünf Minuten Spaß, musst dann aber leiden. Hier wird also ein Metagame-Faktor (Spaß) gegen einen Ingame-Faktor (Strafe) verrechnet. Das halte ich für zumindest fraglich.

Im :B: finde ich übrigens einen späteren Beitrag von Nogger deutlich treffender:

Zitat
Ich denke, Das die WW-Settings haben seinerzeit einfach den Horizont erweitert. Die meisten Systeme befassten sich mit einem externen Spannungsfaktor, sei es das nach DnD gleich dutzendfach geklonte Dungeoncrawling oder das erforschen unendlicher Weiten in den frühen SF-RPGs.

Die WoD befasste sich - auch wenn man einen äusseren Konflikt aufzog - eher mit dem inneren Konflikt. Es stand ja sogar drauf, dass es um das Monster in einem selbst geht. Und auch wenn manch eine Vampire- oder Werewolf-Runde auch zu "bravem" Hack and Slay verkam - die WoD und ähnliche Systeme aus der Ecke wie Kult, Angelii, In Nomine und wie sie nicht alle hiessen brachten einen doch dazu sich Gedanken darüber zu machen, wieviel Spaß es einem macht, "Das Böse" zu sein. Wie bunt male ich mir denn aus, jemanden - und vor allem jemanden, bei dem es keinen vorgeschoben heroischen Grund gibt - umzubringen, unter meinen Willen zu zwingen, zu Foltern, irre zu sein, keine Kontrolle über mich zu haben?

Es ist wie sich einen Horrorfilm anzusehen. Man findet das manchmal gruslig, manchmal eklig, und manches macht einen irgendwie an, obwohl es das nicht sollte. Und manchmal versucht man verzweifelt, mit blöden Witzen darüber hinwegzutäuschen was wirklich in einem vorgeht. Aber es berührt Leute. Man kann solche Systeme nicht oberflächlich und distanziert spielen.

Storryteller konnte einem unter die Haut gehen, wenn man sich drauf einließ und dadurch bekam es eine ganz andere Qualität. Heute würde man vielleicht sagen, die Immersion war aussergewöhnlich hoch.

Die Leute, die jetzt auf die WoD schimpfen, können mit diesen Elementen im Spiel einfach nichts anfangen. Die Kritik bewegt sich imho weitestgehend auf der selben Ebene wie das Lächerlich machen von Tavernenspiel oder Schnetzelhack. Das sollte für Leute, die mit den besagten Stilen Spaß haben von blendend vollkommener Irrelevanz sein.

Edit meint noch: Kritik am Regelsystem halte ich da für konstruktiver, aber auch ich habe eigentlich den Eindruck, dass die WoDler, die sich diese Kritik gar nicht annehmen wollen, ohnehin an mechanischen Regeln wenig Interesse haben.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 16.11.2010 | 07:54
Umgekehrt oder? Hier wird vielleicht Ingame-Spaß gegen Metaspiel-Du-Du-Du getauscht. Es ist ja eben schlecht, dass der Charakter korrumpiert wird. Menschlichkeitsverlust wird nicht als spannungsreich oder als notwendig vorgestellt, damit eine interessante Geschichte entsteht.

Das Problem ist nicht, dass der Charakter alt und schrumpelig wird von Teddybären besiegt. Das Problem ist, dass dem Spieler nicht klar gemacht wird, dass gerade das wünschenswert ist. Mir scheint, hier wurde einfach nicht verstanden oder zumindest nicht kommuniziert, dass man für Storytelling einen Tisch voller Storyteller braucht und nicht nur einen sogenannten.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: El God am 16.11.2010 | 07:57
Das stimmt. Solche Mechanismen funktionieren nur, wenn der Spieler einen Anreiz hat, sich auf die dunkle Seite zu begeben. Deswegen finde ich die Aufrechnung kurzfristiger Vorteile (die sich ein Vampir durch unmenschliche Handlungen durchaus erspielen kann) gegen langfristige Nachteile ebenfalls ungünstig. Zu denken, dass davon irgendeine Versuchung ausgehen würde, wenn klar ist, dass man den Charakter schließlich einfach abgenommen bekommt....
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Jiba am 16.11.2010 | 08:25
Es gab nicht nur ein bisschen Polemik von dir sondern es wurde die komplette Palette ab gefrühstückt.
Jammern, Check. Erzkonservativ, Check. Dumm, Check. Scheuklappen Check. Vorurteile einmal durch, Check. KKK, Check.
*seufz* Du hast im Gegenzug ja auch nicht gezögert, direkt die nWoD Spieler als fortschrittsgläubige Polemiker, die nicht in der Lage sind objektiv zu argumentieren, und ihre Autoren sogar als feige (weil sie sich nicht trauen ein "richtiges" Setting zu schreiben) und faul (weil sie den SLs die Arbeit aufbrummen)... ach, allgemein als verweichlichte bibbernde Feiglinge zu bezeichnen, die nicht die Eier in der Hose haben, Metaplot zu produzieren.

Und naja... vielleicht, ich habe es nicht gelesen, daher vielleicht, ist VtR auch einfach nur das schlechteste Produkt der neuen Reihe. Vielleicht taugt es hintergrundmässig tatsächlich weniger als VtM (was ich spitze finde, wenn man das Metaplotmonster ignoriert und nur mit dem GRW spielt.

Zitat
Aber "Wuhu" irgendwer war irgendwann mal von einer VtM Runde gefrustet was dann die Rechtfertigung ist bei jeder möglichen Gelegenheit die Polemik, Vorurteils und Beleidigungs-Palette einmal rauf und runter zu frühstücken. Get over it. Es randalieren doch auch nicht die oWoD Fans durch die Threads der nWoD und brechen lauter Lanzen für die oWoD während sie die nWoD'ler wissen für wie dämlich sie sie halten.
Erstmal... woher willst du wissen, dass ich das bei "jeder möglichen Gelegenheit tue"... mach ich gar nicht bzw. woher willst du wissen, dass ich das tue. Zweitens: Ich habe meine "Vorurteile" ja bereits entkräftet, indem ich gesagt habe, dass es sich hier um Erfahrungen handelt, die ich persönlich mit VtM-Spielern gemacht habe und die keinen Anspruch auf irgendeine Allgemeingültigkeit legen. Habe ich auch gesagt. Und dass es da mein Frust reinspielt, dass ich bislang wirklich keine gute VtM-Runde hatte... und ich habe einige ausprobiert... hey, ich bin auch nur ein Mensch. Aber gut zu wissen, dass du meine Entschuldigung offensichtlich nicht annimmst...
Und übrigens: Die oWoD-Fans randalieren nicht in Threads rum, klar. Aber ich kenne schon einige, die "bei jeder sich bietenden Gelegenheit" Lanzen für die oWoD brechen bzw. auch mal das Kriegsbeil ausgraben. Du dämonisierst die nWoD-Leute nämlich auch ganz schön.

Zitat
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man mit dem oWoD Setting seiner Wahl zufrieden ist?
Wieso soll man ein eigenes Ding machen wenn man minimale, wenig, sehr wenige bis keine Weltbau Ambitionen hat?
Ist es da so schwer zu akzeptieren das es Leute gibt die gerne ein gegebenes, stabiles Setting haben anstelle irgendwelche Freiheiten zu nutzen um an etwas rum zu basteln
Nein, keiner sagt was dagegen...
Wobei ich persönlich (aber das ist eigentlich fast OT) der Ansicht bin, dass so gut wie jeder Rollenspielleiter früher oder später ein gewisses Maß an Weltenbau betreiben muss, da er sonst gar nicht leiten kann - man fügt ständig Dinge wie NSCs oder Schauplätze hinzu. Gut, du willst das Grundannahmen feststehen (das tun sie bei VtR? Klär mich auf, alexandro, du kennst dich besser aus...), vielleicht willst du auch keine eigenen Städte entwerfen (musst du bei der nWoD auch nicht, denn es gibt Städtebücher) - aber früher oder später baust du ohnehin selber was, vielleicht sogar etwas, was später mit offiziellem Metaplotmaterial wieder verworfen wird. Und klar zwingt dich keiner, dass du umsteigst... dann argumentier aber nicht ständig damit wieviele VtM-Fans bei VtM geblieben sind und bleiben werden, als hätte das Beweischarakter, das VtM was taugt. Es taugt auch was. Aber die nWod taugt eben auch was.

Zitat
Ich bin so froh nicht als Mann auf die Welt gekommen zu sein. @.@
Wieso immer nur besser und schlechter und nicht einfach nur einmal anders.
Ich mein wenn ich wem DFRPG schmackhaft machen will oder Dramatik, dann fange ich doch nicht damit an zu erzählen wo sie alles besser sind als X und wo X alles schlechter ist als DFRPG oder Dramatik. Ich mein es wäre doch armselig wenn ich DFRPG und Dramatik nur anpreisen könnte in dem ich X schlechter mache und es würde keinen davon überzeugen. Erst recht nicht die Leute die X mögen.
HURRA!
Da haben wir sie! Die fiese, vollkommen unangebrachte Mario-Barth-Polemik, gewürzt mit etwas überholtem Geschlechterbild! Also willst du sagen, dass ich die Dinge tatsächlich nur deshalb so sehe, weil ich männlich bin? Das nur Männer zwischen besser und schlechter unterscheiden, während Frauen sagen "ist alles gleich gut".

Und soll ich dir was sagen: Ich übergehe geflissentlich diesen Einwand. Hab mich kurz drüber aufgeregt. Ist schon okay, ich bin offen für sachliche Argumente. Ich finde nämlich, dass du einen Fehler machst. Würden wir das hier als Talkrunde in einem dritten Programm imaginieren, wäre die Diskussion etwa so abgelaufen.

Abgeordnete der oWoD-Fraktion: "Und ich glaube dass gerade die VtM-Partei in unserer Fraktion den Zielen der nWoD kritisch gegenübersteht."
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Kein Wunder, geschätzte Kollegin, die VtM-Wähler gelten ja schon innerhalb ihrer Partei als erzkonservative Eigenbrödler."
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (springt auf): "Sie, mein Herr, sind ein Polemiker! Ein Polemiker! Hören sie mit der Polemik auf und diskutieren sie vernünftig!"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Sie haben recht, ich habe mich hinreißen lassen und ich entschuldige mich. Aber sachliche Argumente sind ja zuvor bereits genannt worden. Lassen wir den Vorfall und machen wir weiter."
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (noch immer stehend): "Nein, ihre Argumente sind nicht stichhaltig. Außerdem sind sie ein Polemiker! Polemiker! Polemiker!"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Ja, war ich, aber lassen sie das mal beiseite..."
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (noch immer stehend): "Nein, Sie Polemiker! Das ist noch nicht ausgestanden!"

Was ich damit klarmachen wollte: Ja, ich war polemisch. Und ich finde du hast maximal unglücklich darauf reagiert. Die richtige Reaktion auf Idioten/Männer wie mich ist: Ignorieren. Die Argumente gar nicht erst aufnehmen. Ich meine du hängst dich so dermaßen daran auf, dass einige hier polemisch waren, dass du in fast jedem Post immer und immer wieder betonen musst, dass sie polemisch waren und ziehst sogar Leute da mit rein, die selbst gar keine Polemik angewendet haben. Vielleicht war es nicht richtig polemisch zu werden. Aber genauso falsch ist es auf den Fehlern anderer herumzureiten. Ich habe das zwar grade auch getan, indem ich versucht habe dir zu zeigen, wie man besser argumentiert (anfangs ist in meinem Beispiel der nWoD-Abgeordnete der Arsch, aber sobald seine Gegnerin anfängt auf seinem Ausrutscher herumzureiten, büßt sie die Sympathie ein).


Und um zum Thema zurückzukommen: Wenn wir einen Vergleich anstellen wollen, zwischen zwei Systemen, und zu einer Präferenz für das eine oder andere kommen wollen - dann müssen wir "besser"/"schlechter" verwenden. Du willst das nicht, daher sind diese Worte für dich nicht zutreffend. Aber mal ehrlich: Würden wir alles nur in Kategorien von anders beschreiben, dann hätten wir keine Filmkritiken mehr, könnten keine Leistungen von Spielern im Sport feststellen (oder hätten gar nicht erst sowas wie Gewinner oder Verlierer bei Spielen), hätten keine Unterscheidung zwischen Hoher Literatur und Kolportage und auch kein einheitliches Wissenschaftsystem ("Der Creationismus ist nicht schlechter als der Darwinismus, er ist nur anders."). Wollen wir hier nun drüber reden, was die oWoD gegenüber der nWoD für Vorteile hat (und umgekehrt) oder nicht? Wenn ja... gut, dann machen wir weiter. Wenn nein kann der Thread doch eigentlich geschlossen werden, oder?

Zitat
Wuzz?  :o Das meinst du doch nicht ernst?  wtf?
Ich hab nicht das Gefühl das Nin die oWoD scheiße findet.
Als ich auf der AnimagiC nWoD spielte fand ich die oWoD kein Stückchen schlechter nur weil ich bei der nWoD sehr viel Spaß hatte.
Setze ein und umgekehrt dazu... ja, natürlich ist das stark überspitzt. Aber es gibt einige nWoD-Fans, die das sicher so sehen und auch umgekehrt.

Ich finde i. Ü. schon, dass die WoD stark verbessert worden ist. Und damit sie verbessert wird,wurde sie als verbesserungswürdig empfunden. Und hänge dich auch bitte nicht so an dem Wort "objektiv" auf... da sind wir doch längst von weg, denn eigentlich schreibt jeder hier "Ich finde dass", "Ich halte ... für", "subjektiv gesehen" oder auch dieses furchtbare "imho". Niemand argumentiert hier ernsthaft objektiv - können wir auch nicht, denn wir müssten wissenschftliche Kategorien an die Sache herantragen um wirklich objektiv zu sein. Davon ist schon lange keine Rede mehr: Also hör auch bitte auf damit.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 16.11.2010 | 09:56
Das stimmt. Solche Mechanismen funktionieren nur, wenn der Spieler einen Anreiz hat, sich auf die dunkle Seite zu begeben. Deswegen finde ich die Aufrechnung kurzfristiger Vorteile (die sich ein Vampir durch unmenschliche Handlungen durchaus erspielen kann) gegen langfristige Nachteile ebenfalls ungünstig. Zu denken, dass davon irgendeine Versuchung ausgehen würde, wenn klar ist, dass man den Charakter schließlich einfach abgenommen bekommt....

Mein Problem bei der ganzen Sache ist ja eher, dass mir Vt:R nicht sagt, das hier ist menschlich, das hier nicht, sondern das hier ist gut, das hier ist böse. Noch nicht mal das hier ist wahnsinnig, das hier ist monströs, sondern einfach das ist böse. Als ob sich das Mensch sein nicht auch maßgeblich durch das böse sein auszeichnet.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 16.11.2010 | 10:08
Mein Problem bei der ganzen Sache ist ja eher, dass mir Vt:R nicht sagt, das hier ist menschlich, das hier nicht, sondern das hier ist gut, das hier ist böse. Noch nicht mal das hier ist wahnsinnig, das hier ist monströs, sondern einfach das ist böse. Als ob sich das Mensch sein nicht auch maßgeblich durch das böse sein auszeichnet.

Das steht an anderer Stelle genauer. Z.B. auch wie du das Moralsystem für einzelne Figuren individuell gestalten kannst.
Und das ist dann eher mein Problem: Du musst gleich eine ganze Reihe Bücher lesen, um in die Tiefen des Systems einsteigen zu können. Gut für den Umsatz von WW/CCP - schlecht, um sich beliebt zu machen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: El God am 16.11.2010 | 10:21
Mein Problem bei der ganzen Sache ist ja eher, dass mir Vt:R nicht sagt, das hier ist menschlich, das hier nicht, sondern das hier ist gut, das hier ist böse. Noch nicht mal das hier ist wahnsinnig, das hier ist monströs, sondern einfach das ist böse. Als ob sich das Mensch sein nicht auch maßgeblich durch das böse sein auszeichnet.

Ja, die unterschiedlichen Dimensionen, die (persönlicher) Horror annehmen kann, finde ich ebenfalls nicht so gut verregelt (mein diesbezüglicher Liebling: Kult). Aber da ist die Frage auch: Ist WoD eine Frage des Regelsystems oder erstmal ein Setting? Dass das Setting leider überhaupt nicht vom Regelsystem getragen wird... diese Feststellung ist ja müßig bzw. definitiv nicht neu. Aber gab es damals, als die WoD entstand, überhaupt Erfahrungen mit entsprechenden Regeln? So richtig Gedanken zu dem Thema hat man sich doch erst im Zuge der Unzufriedenheit mit den Regeln gemacht, oder sehe ich das verkehrt?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 16.11.2010 | 10:49
Ja, die unterschiedlichen Dimensionen, die (persönlicher) Horror annehmen kann, finde ich ebenfalls nicht so gut verregelt (mein diesbezüglicher Liebling: Kult).
Wie macht das Kult?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 11:24
Im  :B: wurde das Zitierte ziemlich anders bewertet, als du das getan hast.
Es hat Gruende wieso ich nicht im :B: bin.
Vorrangig waeren da fehlende Umgangsformen und fehlendes Niveau.
Einen weiteren Beitrag zu bringen der sich durch den Gebrauch von Schimpfworten hervortut hilft nicht die Vorbehalte abzubauen und traegt rein gar nichts zur Creditbillity des von dir zitierten Posters bei. Es baut sie allenfalls weiter ab.

Positiv waere es da eher gewesen sich einen Beitrag wie Dolge rauszusuchen der ohne vorurteil behaftetes Geschimpfe auskommt.

Zitat
Ich hatte schon erklärt, warum ein besser desingtes Spiel besser ist. Funktionalität, Kohärenz, Systematik.
Ich sehe nicht in welcher Form die nWoD dort objektiv der oWoD ueberlegen waere da diese in Bezug auf die einzelnen Systeme funktional und kohaerent ist.
Und ja, meiner Meinung nach braucht es ein gutes Spielsystem um mit diesem am Tisch Spass zu haben.

Zitat
Das Schreiben ohne Präfix halte ich für ungünstig aber ich kann es nachvollziehen. Immerhin IST die nWoD die aktuelle WoD.
Zumindest in Bezug auf den Bereich der beiden Vampire Systeme ist das wohl recht schwammig da die alte Vampire Linie wieder aufgegriffen wird.

Zitat
Bei aller Liebe, in der Bedeutungsvielfalt von original (http://thesaurus.com/browse/original) sind doch einige sehr wertende Begriffe dabei. Im Woxikon ist "echt" sogar die erstgenannte Bedeutung.
Die englischen Muttersprachler die auf die Idee der bennenung kamen hatten aber nunmal nicht die Bedeutung von "echt" im Sinne von "true" im Sinn.

Zitat
Ja, und in Verbindung mit dem "new" werden nWoDler ganz schnell zu blind fortschrittsgläubigen Jubelpersern gestempelt.
Da es von Jiba auch aufgegriffen wurde, wo?
Abgesehen von den Blog Eintrag, dem als Hauptpunkt zum Lanzen brechen vorallem einfaellt das die nWoD Innovativ ist, kommt doch keiner auf die Idee irgendwas negatives ueber das n in nWoD zu sagen.

Und das Original trifft es meiner Meinung nach in soweit als das die alte World of Darkness weniger mit der neuen World of Darkness zu schaffen hat, vermute ich, als oD&D mit dem aktuellen D&D.

Zitat
Andererseits müsste das Spiel dennoch ohne goldene Regel funktionieren.
Es ist immerhin "regelkonform" die GR so einzusetzten, dass sie sich zuerst selbst verschlingt.
Wenn man die Goldene Regel dafuer einsetzt strikt nachdem Buch zu spielen besteht auch kein wirkliches Problem.
Weil man sich dann schliesslich offenbar mit den im Buch stehenden Regeln abgefunden hat.
Allenfalls das zumindest bei VtM beiweilen auf konkrete Regeln mit den Verweis die GR einzusetzen weggelassen wurden [Bei der Menschlichkeitstabelle stehts iirc davor].

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Der Eindruck das die nWoD als Ersatz fuer die oWoD verkauft wurde entstand mit dadurch das man aus meiner Perspektive nicht das Grundregelwerk mit den Menschen bewarb sondern eher den Nachfolger von Vampire.
Was insofern zwar verstaendlich ist als das Vampire zuvor das Zugpferd war, allerdings etwas mit der Wirklichkeit kollidiert.
Etwas? Das war marketingtechnisch ein "epic fail".

Ich halte es nicht fuer ein Marketing Problem sondern fuer ein Design Problem.

Vampire war, auch wenn es nicht alle moegen, das Zugpferd der alten World of Darkness und thematisch ist es eins der populaersten Themen der Urban Fantasy. Setzt man im Design des Aufbau den Fokus davon weg fuehrt das zu einem Problem mit der Zielgruppe da, selbst wenn das Marketing funktioniert und die Leute es kaufen, man den veraenderten Fokus doch deutlich merkt.

Die Grossen Grundlinien der neuen World of Darkness sind zwar mehr als Erweiterungen, aber dem eigentlichen Thema fehlt die Selbststaendigkeit und Losloesung von dem Grundlegenden Forum. Nicht unbedingt im Spiel selber, wenn man sich eine Vampire Requiem Runde mit lauter Vampiren aufbaute ist es ebenso Vampire fokussiert wie Maskerade, aber in der Einarbeitung beziehungsweise herangehensweise.

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Die nWoD hat schon einen eigenen Fokus: Menschen.
Mit den Splatbooks kommt dann das, "die zu Sin-Eatern/Werwölfen/... werden" dazu. Wenn man gleich bei der Henne anfangen möchte und dem Ei keine Zeit geben will, dann ist es allerdings so, dass ich EIN Buch mehr brauche. Also ZWEI, wenn ich Abenteuer für V:tR basteln möchte.

Ich denke nicht das es das Problem ist das man dem Ei keine Zeit geben moechte eine Henne zu werden oder sich ueberhaupt gar nicht fuer die Menschen interessiere sondern das man es klar Instanziert und der Fokus damit auf das Thema das man ansehen will diffus wird.

Eine, meiner Meinung nach, elegantere Loesung waere es gewesen die Behandlung von Menschen, sowie die Basis Regeln, direkt in die Grundregelwerke der jeweiligen Erweiterungen einzubinden.

Damit bietet man dem Zielpublikum mehr als einen Fokus, laesst die Moeglichkeit zum Splat-Hopping, zu Crossovern und kann dazu noch mehr Geld fuer die Buecher verlangen und noch ein seperates Buch fuer Menschen heraus bringen das dann den ganzen Fokus dem menschlichen Dasein widmet.
Ich glaube nicht das ein oWoD Fan dort jemand die redundante Wiederholung der Grund- bzw. Menschenregeln uebel genommen haette und neuen Fans waere es auch erst ab dem zweiten GRW auffallen.



*seufz* Du hast im Gegenzug ja auch nicht gezögert, direkt die nWoD Spieler als fortschrittsgläubige Polemiker, die nicht in der Lage sind objektiv zu argumentieren, und ihre Autoren sogar als feige (weil sie sich nicht trauen ein "richtiges" Setting zu schreiben) und faul (weil sie den SLs die Arbeit aufbrummen)... ach, allgemein als verweichlichte bibbernde Feiglinge zu bezeichnen, die nicht die Eier in der Hose haben, Metaplot zu produzieren.
Wie waere es mit Beispielen?
Just als Erinnerung, ich bin hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,63407.msg1227309.html#msg1227309) sowie dort (http://tanelorn.net/index.php/topic,63407.msg1227704.html#msg1227704) auf das weitesgehend sachlich Thema eingegangen.

Ich habe nicht vorgeworfen was die nWoD Spieler fortschrittsglaeubig sind sondern kritisiert das in einem Artikel der eine Lanze brechen moechte eine moegliche Innovation mit als einziger Punkt naeher ausgefuehrt wird.
Es stimmt das ich freie Settings nicht mag und, oh mein Gott, ich habe gesagt das nachdem ich gesagt habe das ich es nicht mag das die Macher keinen Hintern in der Hose haben. Wo du dort die polemischen Phantasien von feiger und Eiern her nimmst ist mir unklar.

Desweiteren hat VtR bereits im GRW, den Schilderungen nach, weniger Plot und feste Settingsdefinitionen als VtM.
Das es so ist, ist mit einer der Marketing Faktoren respektive Vorzuege mit welchen das System angepriesen wird.
Aber es ist kein objektives Qualitaets Merkmal.
Da die Aussage keine qualitative ist sondern das Design beschreibt.

Zitat
Erstmal... woher willst du wissen, dass ich das bei "jeder möglichen Gelegenheit tue"... mach ich gar nicht bzw. woher willst du wissen, dass ich das tue.

Bisher befasste sich jeder Beitrag mit Vorurteilen und Polemiken.
Wofuer es irrelevant ist ob es sich auf Erfahrungen, Frust oder sonst etwas handelt.

Zitat
Und übrigens: Die oWoD-Fans randalieren nicht in Threads rum, klar. Aber ich kenne schon einige, die "bei jeder sich bietenden Gelegenheit" Lanzen für die oWoD brechen bzw. auch mal das Kriegsbeil ausgraben.

Ich habe keinen kritisiert weil er eine Lanze fuer die nWoD gebrochen hat.
Die Idee gefaellt mir sogar und ich diskutiere gerne drueber.
Ich habe nur kritisiert das es scheinbar nicht ohne Kriegsbeil in Form von Beleidigungen und Polemiken geht.

Zitat
Du dämonisierst die nWoD-Leute nämlich auch ganz schön.
Wo den? Ich kritisiere keine nWoD-Leute.
Ich mag sie sogar. Wenn man sich nicht an Polemiken vorbei wuehlen muss.
Ich behaupte auch nicht das die nWoD nichts taugt, auch wenn du mir das gerne unterschieben wuerde.
Allerdings gestehe ich ein das ich ab einen bestimmten Mass an Polemik zurueck trete.

Zitat
Gut, du willst das Grundannahmen feststehen
Das Problem ist imho das weniger Grundannahmen bestehen.
Was ueber das Design von NSCs und Staedten hinausgeht.
Alexandro ging auf diesen Punkt in einem zuvor geposteten Beitrag (http://tanelorn.net/index.php/topic,63407.msg1228127.html#msg1228127) bereits ein.

Zitat
Da haben wir sie! Die fiese, vollkommen unangebrachte Mario-Barth-Polemik, gewürzt mit etwas überholtem Geschlechterbild!

Wer hat den in uebelster Mario-Barth MediaMarkt Manier herum posaunt das etwas BESSER !!! sein muss und das komplette Alpha Maennchen heraus geputzt.
Weiste, so nach KKK Spruechen, Scheuklappen Vorwuerfen, Heul-Dock Skandierungen, Date-Rape bis SM Analogien ist irgendwann der Punkt erreicht wo ich keinen Bock mehr habe mir die Argumente in dem Wust der Polemik rauszupicken, sie huebsch abzuklopfen, fein rauszuplustern und mit Thesen zu versehen um eine Diskussionsgrundlage zu haben sondern einfach mal zurueck zu karren.

Und wenn man sich dann aufplustert das etwas besser sein muss und etwas anderes schlechter, weil man ja nicht drueber reden kann das etwas *anders* ist und man etwas nicht anpreisen kann ohne was anderes schlecht zu reden, ja, dann kann es sein das ich mir die Feststellung nicht verkneifen kann das mir diese Atze Schroeder Haltung gegen den Strich geht.

Zu dem Talkshow Beispiel.
Das ich mich ueber diese unsaegliche "Es muss besser sein" Haltung aufrege hat nichts mit VtM oder dem Vorwurf des erzkonservativen Eigenbroedlertums zu tun. Zumal es eher eine Pro7 Talkshow waere die so aussieht:

Abgeordnete der oWoD-Fraktion: "Und ich glaube dass unsere Partei sowie gerade die VtM-Fraktion de nWoD kritisch gegenübersteht."
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Kein Wunder, besteht die VtM Fraktion doch aus erzkonservative Eigenbrödler, haben sie den poltischen Weitblick des KKK und es ist doch bekannt das sie sich nur mit DateRape bis SM beschaeftigen, mit ihren Scheuklappen gar nix anderes sehen wollen."
Abgeordneter der nWoD-Bystander: "Jawohl, ich kenne mindestens einen der genauso drauf ist"
Abgeordnete der oWoD-Fraktion: "Sie, mein Herr, sind ein Polemiker! Ein Polemiker! Bringen sie doch mal Argumente! <laengerer Expert>"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "Sie koennen sich die Argumente zwischen KKK und DateRape rausfischen. Ueberhaupt muessen sie doch eingestehen das einer von uns besser ist. Und nur als hint, wir sind es objektiv nicht! Ha!"
Abgeordnete der oWoD-Fraktion (noch immer stehend): "Ey Alta, ich hab mir vorhin den Mund fusselig geredet, lass deine Macho Sprueche!"
Abgeordneter der nWoD-Fraktion: "BuHu, sie sind so polemisch"
Abgeordnete der oWoD-Fraktion: *headz*

Zitat
Was ich damit klarmachen wollte: Ja, ich war polemisch. Und ich finde du hast maximal unglücklich darauf reagiert.
Das liegt daran das ich schlecht im ignorieren bin und das ignorieren fuer einer Diskussion abtraeglich halte.
(Ausserdem werde ich von Polemik in einem Mass unzufrieden das mich die eigene Reputation weniger schert als ein bisschen zurueck zu haben)
Nu und ich hab ja auch kein Problem mit DeAl oder wuerde ihm jetzt noch vorhalten das er mal polemisch war, weil er auch normal diskutieren kann.

Zitat
Und um zum Thema zurückzukommen: Wenn wir einen Vergleich anstellen wollen, zwischen zwei Systemen, und zu einer Präferenz für das eine oder andere kommen wollen - dann müssen wir "besser"/"schlechter" verwenden.
Wieso? Wenn ich eine Filmkritik machen moechte, zu just als spontanes Beispiel, da ich den Film liebe, Vom Winde verweht, muss ich dann irgendeinen Film runter putzen? Selbst wenn ich nun, kA, True Blood kritisieren moechte, wieso muss ich dann andere Filme runter putzen bzw. als schlechter bezeichnen?

Im Gegensatz zum Sport stehen ja weder Filme noch Rollenspiel Systeme in direkter Konkurrenz zueinander.

Wie bereits unter der Mario Barth Polemik durchaus ernsthaft ausgefuehrt faende ich es tatsaechlich nicht nach vollziehbar wenn man nur dann eine Lanze fuer die nWoD brechen kann wenn sie *besser* sein muss als die nWoD.
Wenn ich Leuten von VtM erzaehle fange ich ja auch nicht damit an das es besser als nWoD oder als VtR sei oder besser als True Blood oder besser als Pommes als Beilage zu einem Top Muscheln.
Gerade wenn ich nun einen VtR'ler ueberzeugen wollte wuerde ich doch den Teufel tun zu behaupten sie waere besser als sein System.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Funktionalist am 16.11.2010 | 11:47
OWoD Omnes in partes tres divsas est. Primus Personlicher Horror, Sekundeus Cool Powers. Tertius Intrige.
Und ide Regeln unterstützen nur die Coolpowers, die INtrigenspiel teilweise aushebeln und den persönlichen Horror gänzlich ausschalten.
Die Menschlichkeit ist zu abstrakt, als dass man sie verwenden kann und die Sündenpyramiden für den Pfadwechsel taugen nicht, um die Werte des Pfades, die Handlungsmaxime klar zu machen.nenzi

Vampire war für mich immer ein Spiel das auf den Pfadwechsel hinauslief.

Intrigen und Coolpowers kann man in der nWoD mMn noch besser spielen als in der oWoD. da ist das LEvel der kräfte angemessener und irgendwie Stimmungsvoller.

Dass eine REihe von Designfehlern irgendwann so eine Popularität und Verwirrung auslöst ist unglaublich. Vor Allem in einer so schmerzfreien Umgebung wie dem :T:, in dem man gerne mal einfach ein neues System schreibt...
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 11:58
Een paard in drie delen verdeeld?

Die Menschlichkeit ist zu abstrakt, als dass man sie verwenden kann und die Sündenpyramiden für den Pfadwechsel taugen nicht, um die Werte des Pfades, die Handlungsmaxime klar zu machen.
Ich finde die Menschlichkeit nicht sonderlich abstrakt, im Gegensatz zu den Pfaden und habe bisher auch keinen Pfadwechsel erlebt, zumal der eh rein von dem GRW unwahrscheinlich ist.

Wobei ich auch Probleme habe 1of3 Problem mit der Menschlichkeit nach zu vollziehen.
Es ist zumindest bei VtM nicht so das man dort herum laeuft und riskiert von jetzt auf gleich seine komplette Menschlichkeit zu verlieren oder nur darauf hinarbeiten wuerde das die pleite geht.
Nun und wenn sie mal weg ist, und man auf den Pfad, kann man auch sehr boese werden.
Naja und bei einer niedrigen Menschlichkeit hat man auch den Vorteil das man anfangen kann munterer drauf los zu morden..
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Tele-Chinese am 16.11.2010 | 12:08
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 12:19
Da ich es gerade durchlas wuerde ich nur kurz einmal den Beitrag:
@Topic: erstmal ein paar Sachen die schonmal (u.a. von mir) über das Thema geschrieben wurden. Mehr folgt später...
Teil 1 (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/01/alex-erklrt-leben-in-der-welt-der.html)
Teil 2 (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/01/alex-erklrt-leben-in-der-welt-der_25.html)
Teil 3 (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/01/alex-erklrt-leben-in-der-welt-der_8505.html)
Etwas von René Lopez (http://3faltigkeit.blogspot.com/2008/04/alexandroren-lpez-erklrt-die-maskerade.html)
Zustimmen und die Links empfehlen.

@Tele-Chinese
Ich zitiere eigentlich nicht weil ich was zerroppen will, sondern weil in einem Fliesstext der Kontext worauf ich mich beziehe schwerer werden und Zitate zusaetzlich inhaltliche Abschnitte beguenstigen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 16.11.2010 | 12:20
Ich bin immer noch nicht dazu gekommen hier weiter zu lesen.
Ich hab allerdings schon festgestellt dass ich zu diesem unangenehmen Klima beigetragen habe.
ich werd das auseinanderklamüsern, und nach meinem neuen Eintrag in meinem Blog ein anderes Thema aufmachen.
Bis dahin ist das hier für mich erst einmal durch.

Kommt davon wenn man zwischen Suppe und Kartoffeln so etwas schreibt, diese Anfeindungen waren in keinster weise meine Intention.
And even if some more people will scream bloody Murder at me, till I have read it, and worked something out, this Thread is closed!

Post Scriptum
Trotzdem schon Mal danke an alle beteiligten! :d
Ich habs wie gesagt nich genau gelesen, aber was ich beim überfliegen der letzten paar Seiten gesehen habe, schien nicht sehr konstruktiv.
Ich will hier mit niemanden vergrätzen, oder mich vor Kritik schützen.
Wer mir dazu was zu sagen hat: links neben diesem Beitrag gibts ein PM Symbol!
Ich freue mich über kritik! :D

Danke
-Sven
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 16.11.2010 | 12:39
Ok, weil man mir per PM dargelegt hat dass mein überfliegen mich getrügt hat, mach eich das hier wieder auf.
Ich muss nur mal dazu sagen, dass ich das Thema in meinem Blog wohl falsch angepackt habe, weil ich 2 Ziele auf einmal verfolgt habe...
Ein Ausblick:

"Eine Lanze für WoD - 2" wird sich nicht auf den ersten Teil beziehen, sondern einfach nur darstellen, was mir an der WoD gefällt, und warum ich meine, dass sich zB Jung Autoren oder andere Verlage da von der Konzeption her einiges abgucken können.

In einem Seperaten, nicht Systembezogenem Thema werde ich über das Problem von Alter Vs. Neuer Edition schreiben, und wie ich damit umgehe.

So werde ich vermeiden, dass sich eine oWoD/WoD Diskussion ergibt
Und verhindern dass sich bei "Alt gegen Neu" bestimmte Leute angesprochen fühlen, denn: Ich hab auch Systeme wo ich die alte edition leiber mag als die neue, aber eben nicht bei allen.

Beim ersten Mal wollte ich das in einem Abwasch machen... war nich gut...

Ich denke ich komme die Tage erst dazu hier ernsthaft weiter zu lesen und zu schreiben (sei es hier oder im Blog)! :(

vielen Dank noch mal für das Feedback, Blog lesen und die Diskussion hier! :d
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 16.11.2010 | 14:14

Die selbe Entwicklung lässt sich gerade auch beim Warhammer Fantasy Roleplay mitverfolgen. WFRP meint seit kurzem v.a. die 3.Edition. Auch wenn mir das nicht gefällt.

Hoffentlich bleibt Warhammer ein Grabenkampf in diesem Ausmaß verschont. Das hätte keine der drei Editionen verdient.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Arkam am 16.11.2010 | 14:23
Hallo zusammen,

als jemand der den Untergang der WoD verfolgt hat und das grundlegende Regelgerüst der 1.E kenne frage ich mich doch langsam worüber hier diskutiert wird.

Die Gehenna / Apokalypse / Erleuchtung und wie der offizielle Untergang des Setting noch benannt wurde wurde vom Verlag ausgerufen. Dazu kam dann noch die Erklärung das es eben keine neue Edition geben würde sondern das das jetzt das Ende sei.
Da kam es ja schon zur ersten Abspaltung der Spieler die den Untergang des Setting nicht mitmachen wollten.

Hinterher hat man dann fest gestellt das der Verlag sich wohl doch erst Mal mit dem Abverkauf der alten Bücher + den Büchern zum Untergang + dann natürlich doch einem neuen sehr ähnlichen System gesund stoßen wollte. - So erschien es einem Außenstehenden. Wer sachlicheren Informationen hat möge mich bitte korrigieren.
Ich denke das hat einige Spieler verärgert und dieser Ärger wurde dann eben auf die 2. Edition übertragen.

Da hat man es als Fan der 2. Edition schon Mal deutlich schwerer als so mancher Fan von anderen neuen Editionen.
Bei soviel Emotionen jetzt mit sachlichen Argumenten kommen zu wollen ist ja schon generell keine gute Idee, an der Sache ist man emotional aufgeladen sowie so nicht interessiert.

Aber bessere Regeln als Argument zu bringen ist sicherlich noch unglücklicher. Denn ob Regeln gut sind entscheidet eben der eigene Geschmack, der Umstand wie sehr nach harten Regeln in der Runde gespielt wird und sicherlich auch die Vertrautheit und Sicherheit beim Umgang mit den Regeln.
Dazu kommt dann noch bei den Vertretern der 1. Edition einige Leute, darunter auch der einzige mir bekannte Spielleiter, für die Story sowieso über Regeln geht und die damit auch an noch sie eleganten Regeln nicht interessiert sind.

Crossover als Argument für die 2. Edition sind aus Sicht der 1. Edition auch kein Argument. Gerade weil sie in der 1. Edition nicht vorgesehen waren sind nur wenige Fans der 1. Edition an Crossovern interessiert.

Weil ich mich persönlich beim Hintergrund nur minimal auskenne bitte ich darum diesen Abschnitt mit Abstand und falls nötig mit dem Willen ihn zu korrigieren zu lesen.
Schon in der 1. Edition war der Hintergrund flexibel. Ok es gab festgefügte Machtgruppierungen aber was die Welt im Inneren zusammen hält konnte sich der Spielleiter selbst heraus kramen.
Ohne jedoch eben vollkommen selbst einen Hintergrund schaffen zu müssen.

Wenn ich also eine Lanze für die 2. Edition brechen wollte dann würde ich den Fans der 1. Edition erst Mal ein paar Pflaster auflegen und dann den Versuch starten zu erklären wie man Teile der 1. Edition in die 2. Edition retten kann, auf Übertragungsprobleme zwischen Charakteren aus verschiedenen Editionen eingehen und zuletzt noch auf eine spezielle Gruppe eingehen.
Gemeint sind nämlich die Leute die über die 1. Edition zum Rollenspiel gekommen sind aber sich selbst nicht unbedingt als Rollenspieler bezeichnen würden. Also die immer wieder erwähnten Spielerinnen und Goths. Wenn es diese Gruppe überhaupt gibt wäre es ja interessant zu betrachten was sie in der 1. Edition zum spielen gebracht hat und wie man das mit der 2. Edition ebenfalls erreichen könnte.

Gruß Jochen
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Funktionalist am 16.11.2010 | 14:40
@Teylen
Menschichkeit hat nicht das geleistet, was sie sollte.
Zusammen mit den Virtues, dem Rasereikonzept, Wesen, Verhalten  und der Willenskraft sollte der Innere Konflikt darstellbar sein.
Nur funktioniert die MK nicht indem Maße,d ass sie einem zeigt, wieviel vom Menschen noch vorhanden ist.
Denn das kann sich unterschiedlich abbauen.

Und noch schlimmer ist das, was 1of3 andeutet. Wenn Menschlichkeit verloren geht, kann sie nicht durch etwas anderes ersetzt werden. So hat ein Priester, der echt glaubt MK8+. Wenn der auf den Pfad des HImmels wechseln will, muss er erst seine MEnschlichkeit senken und gegen Fanatismus austauschen...
Also ohne Massenmord, keinen Pfad Gottes?
Außerdem heißt seine MK etwas ganz anderes als die eines Punks und überzeugtem Anarchen, die locker auch bei 8+ liegen kann. Hier senken unterschiedliche Handlungen die MK im AUge des Spielers.
Und wenn der Spieler seinen Char unmenschlicher geastalten will, in dem er ihm einem Konzept verschreibt und so dem Tier einen positiven Wert entgegenstellt an Stelle der diffusen Menschlichkeit, sprich auf einen Pfad hinsteuert, sorgt die MK nur für Würfelpoolverluste und längere Starrezeiten und hilft nicht bei der Veranschaulichung des inneren Zustandes des Vampirs.
Ich will nicht, dass Pfade als Lösung des "ich will ungestraft böses tun"-Problems einiger Schwarzmäntel gesehen werden. Pfade sind neue Wege, dem Tier entgegenzutreten und es zu bändigen. Auch der Knochenpfad fordert nicht, dass man nur Menschen systematisch tötet, weil man böse ist, sondern er setzt ein kompromissloses Streben nach Erleuchtung den unreflektierten Trieben entgegen.
Path of Lilith versucht eine Ethik für Unsterbliche zu bieten und Path of honorable Accord sieht in der Kleinstgemeinschaft der Septe die Rettung vor dem Tier, indem preußische Treue und Ehrhaftigkeit dem INstinkt entgegen gestellt werden.
Leider wurden diese Pfade nur durch Sünden definiert und nicht durch Tugenden, was viel hilfreicher wäre.

Die nWoD hat aus Gutem Grund dieses Feld gemieden. Eine Regelung, die hier etwas bringt, müsste so tief im System verankert sein, dass die Crossoverfähigkeit gefährdet wäre.

Mehr dazu hier:
Link zu meiner Systemsuche vor 3 Jahren (http://tanelorn.net/index.php?topic=41895.0)

Ich hoffe, das Spielziel des persönlichen Horrors durch MEnschlichkeitsverlust im Angesicht des Tieres und den Kampf um eine Hoffnung, um einen SInn im Unleben ist klar geworden.

Wenn ich jetzt Vampire spielen würde und die Wahl zwischen oWoD und nWod hätte, würde ich die alte Welt mit den neuen Regeln bespielen. Aber wenn ich den pers. Horror beobachten will, dann hilft mir keines der Systeme weiter. :(
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 16.11.2010 | 14:47
Umgekehrt oder? Hier wird vielleicht Ingame-Spaß gegen Metaspiel-Du-Du-Du getauscht. Es ist ja eben schlecht, dass der Charakter korrumpiert wird. Menschlichkeitsverlust wird nicht als spannungsreich oder als notwendig vorgestellt, damit eine interessante Geschichte entsteht.
Als nächstes plädierst du noch dafür, dass bei :ctlu: der Charakter coole neue Kräfte bekommen sollte, wenn er Sanity verliert. Schließlich hat er bisher keinerlei Vorteile durch den Sanity-Verlust, warum sollte er sich also an Orte begeben, an denen sich potentiell schreckliche Kreaturen rumtreiben?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 16.11.2010 | 15:20
Leute, die jetzt auf die WoD schimpfen, können mit diesen Elementen im Spiel einfach nichts anfangen. Die Kritik bewegt sich imho weitestgehend auf der selben Ebene wie das Lächerlich machen von Tavernenspiel oder Schnetzelhack. Das sollte für Leute, die mit den besagten Stilen Spaß haben von blendend vollkommener Irrelevanz sein.

Edit meint noch: Kritik am Regelsystem halte ich da für konstruktiver, aber auch ich habe eigentlich den Eindruck, dass die WoDler, die sich diese Kritik gar nicht annehmen wollen, ohnehin an mechanischen Regeln wenig Interesse haben.

Nochmal ein Nachtrag (sorry für 2 Posts in Folge)
Mir macht es sicherlich auch Freude, den inneren Konflikt zu spielen (obwohl ich hier einiges eher so sehe wie 1of3: die Böse Seite muss Cookies haben), aber ich gehöre zu den Leuten, die die oWoD dafür nicht als besonders geeignet ansehen. Teilweise wegen des Settings, aber auch und vor allem, weil Regeln dort so sumpfig sind - die Konsequenzen für Menschlichkeitsverlust habe ich als minimal im Spiel erlebt. Tagsüber im Haven mit niederem Dice-Pool agieren? Kam kaum vor, als erstes wurde Protean 3 (Earth Meld) erlernt, dann bestand keine Gefahr mehr, tagsüber von Vampirjägern/Ghoulen feindlicher Vampire (z.B. des Prinzen oder Anarchenanführers) überrascht zu werden (ja, das ist vielleicht das berüchtigte "Superheroes/Rebels with Fangs", auch wenn wir meistens "Vampirkrimis" gespielt haben.)

Sozialwürfelpools maximal in Höhe des Menschlichkeitswerts? Hallo, damals war noch nicht regeltechnisch festgehalten, dass Disziplinen davon ausgenommen sind (1. + 2. Edition), d.h. entweder war man mit Dominate und Presence ein Witz (vor allem Prinzen mit Humanity 3), oder man hat diese Regel wie so vieles ignoriert. Dass der charmante Erzbösewicht damit regelmechanisch nur schleppend umsetzbar war, sei nebenbei festgehalten (hat nWoD auch nicht besser gemacht...)

Vampire handeln durch kontrollierte Menschen? Ja, wäre mal cool gewesen, wenn der Prinz zu einem Anarchentreffen einfach mal ein paar Dutzend SEKler schickt, weil er es kann. Wäre das nicht Gothic-PUNK gewesen: die mächtige Institution schlägt unpersönlich durch viele manipulierte Handlanger zu? Aber wer will sowas bei diesen Kampfregeln ausspielen? Generell fand ich Kämpfe (die ja auch in Vampirfilmen vorkommen, selbst in "Wir sind die Nacht") mit den oWoD-Regeln sehr spannungsfrei und auch erzählflusshemmend (und verspreche mir da von den nWoD-Regeln etwas mehr).

Gleiches gilt für Konversationsszenen. Vampire sind also hochpolitische Subjekte? Ob vor dem Prinzen eine dramatische Anklage auf Hochverrat an den Sabbat gegen eine Harpye durchkommt oder nicht, muss doch ausgespielt werden können (und da sehe ich FATE/Dresden Files ganz vorne, aber die Rededuelle in den "Rom"-Regeln der nWoD sind wenigstens ein Anfang. Wo gabs da bei V:tM Alternativen zum Handwedeln?)

Auch der Anreiz, sich mit dem Monster auseinanderzusetzen, fehlte vollkommen. Monsterkräfte, Macht und Menschlichkeit hat ja schon 1of3 thematisiert. Der Sicht kann ich mich nur anschließen: wer sich auf die Kraft des Tieres verlässt, verfällt vielleicht zum Tier. Ansonsten? Jagen? Machen viele Disziplinen und ein paar Backgrounds völlig unspannend - zumal man nur minimal Blut trinken muss, wenn man auf "Normalniveau" läuft. (Hat nWoD wenigstens teilweise verbessert: ein Blutpunkt koster 2 Health beim Menschen, nicht mehr nur einen Health.) Der ganze Blutaspekt wurde lange Zeit (bis auf den öden Blutbund und die Sabbatvariante) dem Intrigenspiel-Fluff untergeordnet, genauso wie das menschliche Leben - manchmal hab ich gedacht: warum spielen wir hier eigentlich Vampire: die Maskerade, und nicht Versailles: die Manipulation? Es gab Sessions, da kamen  keine storytragenden Menschen vor... oder wenn sie vorkamen, wurden sie nach einem Auspexcheck (nur ein Mensch) komplett ignoriert - was dank starker Disziplinen locker möglich war.

Man spielt also ein Raubtier oder einen Parasiten (sorry, das soll jetzt nicht nach NS-Jargon klingen), aber ohne dass die raubtierische bzw. parasitäre Lebensform thematisiert wird? In der nWoD sind Vampire ein bisschen schwächer und Menschen ein bisschen stärker und faszinierender dargestellt. Durch einen fehlenden "Globalhintergrund" kann man das Verhältnis Vampire-Menschen in seiner eigenen Kampagne viel stärker in den Vordergrund rücken. Durch die Möglichkeit, bei der ersten Begegnung mit einem fremden Vampir in Raserei zu verfallen, wird auch das "Lern heute Deinen neuen Lieblingsvampir kennen" ein wenig eingeschränkt und das Bestialische kommt besser raus. (Überhaupt fand ich die Frenzy-Regeln sehr schwammig, da würde mich mal ein Vergleich zur nWoD in der Praxis interessieren.)

`Tschuldigung, dass ich so lang schreibe, aber ich bin ein bisschen angepisst von der Behauptung, dass Leute, die oWoD nicht cool finden, den "inneren Konflikt" im Rollenspiel für völlig Banane halten. Ich habe mehr innere Konflikte bei Warhammer 2nd Edition ausgespielt gesehen, und auch coolere persönliche Verfallsgeschichten. Ich halte die oWoD für uncool, weil sie mir nur Detektiv- und Intrigenspieltheater um Übernatürliches geboten hat - was ok ist für ein Detektiv- und Intrigenspiel, was man aber auch mit CoC oder Private Eye oder jedem anderen Rollenspiel hätte spielen können - und auch oft gespielt hat.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: El God am 16.11.2010 | 15:27
Wenn das gegen mich geht, dann beachte bitte, dass ich für die Diskussion eine strikte Trennung von Beurteilung der Regeln und des Settings (http://tanelorn.net/index.php/topic,63407.msg1228303.html#msg1228303) vorschlage. Soweit ich dich verstehe, resultiert dein (so nehme ich an) frustiges Verhältnis zur oWoD vor allem aus den Regeln. Das ist ja sogar der Kern meiner Hypothese gewesen: Das Setting könnte krachen, nur wird es von den Regeln nicht mitgetragen und versackt völlig.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: evil bibu am 16.11.2010 | 15:32
[...] warum spielen wir hier eigentlich Vampire: die Maskerade, und nicht Versailles: die Manipulation?[...]

lol, treffer! ein ähnlicher gedanke ist mir damals auch schon öfters durch den kopf gegangen.

und dolge hat recht: das setting könnte krachen. mit einem anderem regelsystem. blos mit welchem...
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 16.11.2010 | 15:37
Wenn das gegen mich geht, dann beachte bitte, dass ich für die Diskussion eine strikte Trennung von Beurteilung der Regeln und des Settings vorschlage. Soweit ich dich verstehe, resultiert dein (so nehme ich an) frustiges Verhältnis zur oWoD vor allem aus den Regeln. Das ist ja sogar der Kern meiner Hypothese gewesen: Das Setting könnte krachen, nur wird es von den Regeln nicht mitgetragen und versackt völlig.

Es soll gegen niemanden gehen, sorry falls das so rauskam. Ich wollte nur mal darauf aufmerksam machen, dass nicht alle Kritik an der oWoD von Leuten des Spielertyps "Butt Kicker" vorgetragen wird (von deren Seite es ja wegen der kewl powerz vielleicht gar nicht so viele einwände gäbe).
Deine Einschätzung bezüglich der Unverträglichkeit zwischen Regeln und Setting (bzw. Genre: Urban Horror, Spielziel: personal Horror) teile ich.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Ein am 16.11.2010 | 15:39
Zitat
warum spielen wir hier eigentlich [...] nicht Versailles: die Manipulation?
Weil Vampire cooler als Puderquasten sind?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: evil bibu am 16.11.2010 | 15:41
mal anders gefragt:
welches setting funktioniert gut mit wod1?
welches setting funktioniert gut mit wod2?

/edit: sagen wir mal besser: [...]harmoniert gut mit[...]
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 15:44
Weil Vampire cooler als Puderquasten sind?
Es gibt Viktorian Age und Dark Age fuer VtM, da hat man dann vampirsche Puderquasten :D
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Koenn am 16.11.2010 | 16:22
Und ich bin einfach der Meinung, dass sehr vieles vom Spielleiter abhängt, und wie seine Spieler mitmachen, bzw. wie deren Auffassung von der oWoD ist. Ich leite derzeit mal wieder die Transsylvanischen Chroniken, und die Charaktere handeln zu 90% mit Problemen, die mit den Menschen und dem Land zu tun haben.

Um mal etwas auf Tümpelritters Aussagen einzugehen:

Ich schaue immer, dass die Charaktere innere Konflikte haben, zum einen mit den anderen, zum anderen mit sich selbst, und alle machen da freiwillig mit. Die Regeln dazu kommen eigentlich nur dann zum Einsatz, wenn etwas auf der Kippe steht, was den Charakteren ungewiss ist. Meistens reagieren meine Spieler eingeständig und nehmen Niederlagen freiwillig in Kauf (z. B. um eine Machtposition oder um die Gunst untereinander). Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich meine Spieler bewusst dazu eingeladen habe bei meiner Runde mitzumachen, ich würde nicht jeden x-belibiegen mitmachen lassen, weil ich nicht weiß ob er Regelfuchser ist, oder Powergamer, oder sonst was ...

Das mit den Sozialwürfelpools kenn ich gar nicht, dass die durch Menschlichkeit beschränkt sein sollen, wo steht das?

Vampire handeln durch kontrollierte Menschen? Teils ja, teils nein. Bei uns findet beides statt, der eine nutzt es mehr (die politisch Engagierteren), der andere weniger (manche Dinge muss man eben doch selbst in die Hand nehmen). Wir hatten schon auf Veranlassung des Prinzen ausgeführte Hinrichtungen von Kriminellen, die ich nicht auswürfeln muss. Aktiv erlebt der Charakter da auch nichts. Ich beschreibe ihm schlicht das, was seine Informanten im über diese Aktion sagen, und der Inhalt richtet sich nach seinen Vorkehrungen bzw. seiner Art von Authorität. Kämpfe kann man in der oWoD dennoch spannungsgeladen präsentieren; man lässt z. B. das mit dem Ansagen weg, das ist mir zu detailliert und zu tiefgründig. Ich setze meine Spieler lieber unter Druck, indem ich ihnen sage: Handelt jetzt und sagt mir in 10 Sekunden, was ich machen wollt. Kampf heißt nicht, ich habe endlos Zeit mir zu überlegen, was ich mache; Hektik muss mitspielen, sonst verfällt die Aktion zur Langeweile.

Konversation ebenso; ich muss mir (abgesehen, wenn ich einen Ort und eine Situation beschreibe) die Spieler einzeln angeln, um ihnen Dinge zu sagen, andernfalls reden die bei immer fast ausschließlich in Charakter und ohne Unterbrechung. Ich habe den Eindruck, dass manche Leute, die das System auf die Regeln reduzieren nicht in einem Storytelling Rollenspiel mitmachen sollten.

Ebenso das innere Tier jedes einzelnen Charakters. Die nWoD hat das übernatürliche Wesen im Vergleich zur oWoD abgeschwächt, was mich persönlich sehr stört. Mir gefällt gerade die Kluft zwischen Mensch und in diesem Fall Vampir. der Mensch ist meistens mit seinen Kräften im Einklang, und hat (bis auf wenige Ausnahmen) selten ein Problem, dass er etwas bestialisches anrichten könnte. Der Vampir KANN wenn er will, aber der innere Kampf das zu verhindern oder der langwierige Weg andauernd sich daran zu erinnern kein Blutbad anzurichten macht es so reizvoll. Auch dazu braucht man die richtigen Mitspieler, nicht jeder kann das von sich aus spielen.

Joa, soweit mal, ich habe schon sehr viele spannende Augenblicke bei der oWoD erlebt, das lag aber nicht am Spielsystem an sich, sondern in oben beschrieben Gründen (die Mitspieler müssen halt dazu passen).

MfG
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Jiba am 16.11.2010 | 16:31
Gute Ausführungen Tümpelritter, für mich stellte es sich in etwa genauso dar. Ich bin zwar relativ bald von Vampire wieder weg, eben weil beim Ausspielen des Verlustes der Menschlichkeit, die ja eigentlich ein zentrales Thema ist, die Regeln und auch das wie sich das Setting später darstellte ("Gouhls: Fatal Addiction" spuckt meiner Meinung nach auf jeden interessanten Konflikt zwischen sterblichen und Vampiren) eher im Wege standen als zu helfen. Länger gespielt habe ich nebenbei aber auch nur Dark Ages, was ja von den Pfaden her ein wenig anders funktioniert, aber auch da fühlte ich mich als Spieler ein wenig alleingelassen, was die moralische Komponente angeht. Auch in den Live-Chroniken, die ich gespielt habe kenne ich Menschlichkeit eher als lästiges Anhängsel als als Vorteil oder gar Dreh- und Angelpunkt inneren Konfliktes. Die Kräfte, die Kontrolle über Menschen und die minimalen Nachteile durch Traumatisierungen und Menschlichkeit haben es sehr einfach und populär gemacht den coolen, unbesiegbaren Prinzen der Nacht zu spielen.
Ein weiteres Problem, von dem ich gerade nicht genau weiß, wie die nWoD es löst, waren die Geistesstörungen der alten WoD - man erhält als SC nach einem Trauma eine Geistesstörung, einfach irgendeine, ohne dass genau darauf eingegangen würde, was Wahnsinn eigentlich genau für einen Charakter bedeutet. Irgendwann schleppte dann ein Charakter fünf Geistesstörungen mit sich herum (viel mehr als ein normaler Spieler vernünftig ausspielen konnte). Dahingehend stehe ich eher auf die UA-Trauma-Regeln, denn die zeigen einem auch genau, was da mental kaputt gegangen ist.

Um mal von Vampire wegzukommen: Wie war es denn mit den anderen WoD-Splats. Ich habe als langjähriger Werwolf-SL eigentlich den Glauben, dass Zorn im Gegensatz zu Menschlichkeit eigentlich recht gut funktioniert hat, vielleicht grade, weil er situationsbedingt steigen und fallen konnte - mal war das Tier stärker in dir, mal schwächer. Inwieweit das jetzt aber gut mit "Wildem Horror" in Einklang zu bringen ist, kann ich aktuell nicht sagen, da müsste ich erst drüber nachdenken.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 16:34
Das mit den Sozialwürfelpools kenn ich gar nicht, dass die durch Menschlichkeit beschränkt sein sollen, wo steht das?
In der dritten Edition V:tM eine Seite vor der ersten MK Tabelle die man findet.
Demnach begrenzt die Menschlichkeit die Wuerfelpools, erschwert wenn sie niedrig ist das handeln am Tag, fuehrt bei Abnahme zu spaeteren erwachen, begrenzt die Pools fuer Tugendwuerfe [SB Wuerfel haben nicht mehr Wuerfe als der Charakter MK] und sorgt fuer ein unmenschliches Aussehen.

Das Ansagen weglassen halte ich fuer eine gute Idee.
Zumal es demjenigen mit der hoechsten Ini nicht unverhaeltnismaessig uebervorteilt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 16.11.2010 | 16:42
Um mal von Vampire wegzukommen: Wie war es denn mit den anderen WoD-Splats.

In Changeling the Dreaming hast du drei Faktoren: Willenskraft, Glamour und Banalität. Für diese Diskussion reicht aber wohl der Bezug auf Glamour und Banality. Besitzt die Figur viel Glamour und wenig Banalität ist sie magisch potent aber auch psychotisch. Hohe Banalität und kein Glamour macht die Figur zum normalen Menschen. Im Falle von CtD geht es (u.a.) darum die Balance zwischen Glamour und Banalität zu finden/halten.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 16.11.2010 | 17:18
Ich habe den Eindruck, dass manche Leute, die das System auf die Regeln reduzieren nicht in einem Storytelling Rollenspiel mitmachen sollten.
Es reicht schon ein Verständnis von den Regeln als gemeinsamer Spielgrundlage aus, um mit der oWoD massive Probleme zu bekommen. In den Weiten des Erzählspiel gibt es allerdings Spiele, die sich für die von dir beschriebene Spielerfraktion eignet.

So wie Tylen der nWoD ein brauchbares Setting abspricht, kann man der oWoD funktionierende Regeln absprechen.
Ein Stück weit erklärt das sogar den Graben zwischen den beiden Arten von WoDlern. Jede Seite scheint in der jeweils anderen WoD-Version die Fundamente seines Spiels zu vermissen.

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 17:35
Ein Stück weit erklärt das sogar den Graben zwischen den beiden Arten von WoDlern. Jede Seite scheint in der jeweils anderen WoD-Version die Fundamente seines Spiels zu vermissen.
Was daran liegen koennte das gerade der oWoD Seite die nWoD Seite ueber den Konkurrenz Faktor vorgestellt wird. So aus VtM Sicht heisst es, teilweise auch im Blog wieder:


Wo ich als VtM Spieler konstaniert feststelle, ich mag Clans, ich mag die Menschlichkeits Regel, ich mag die Regel der 1 und ich mag Kain und Anhang. Ich habe es mir wegen dem Vampir Fokus ueberhaupt erst gekauft.

Heisst es wird einem VtR als Spiel beschrieben das all das nicht hat was man bei dem alten Spiel mochte. Selbst wenn man jetzt Kain + Anhang nicht mochte, fehlt da der ganze Rest.
Naja und da muss es doch keinen Wundern das die oWoD VtM'ler in ihrer Ecke bleiben.
Und sich eher DFRPG anschauen weil man da nicht sagt: "Hey es ist besser weil es keine 1 er Regel mehr hat." sondern eher "Hey, guckt mal da schweinecoole Aspekte".
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 16.11.2010 | 17:44
Was daran liegen koennte das gerade der oWoD Seite die nWoD Seite ueber den Konkurrenz Faktor vorgestellt wird. So aus VtM Sicht heisst es, teilweise auch im Blog wieder:
...

Danke Teylen! :)
Warum ich das so geschrieben habe, habe ich ja hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,63407.msg1228382.html#msg1228382) schon erklärt.
Mein nächster Blogeintrag wird reflektierter, und anhand Deiner Aufzählung/deines Beitrags werd ich das auch besser zu formulieren versuchen.
Denn die Präsentation der aktuellen WoD sollte eben genau kein Abwatschen der oWoD und seiner Spieler sein, sondern eben ein aufzeigen der Neuerungen, und Änderungen, so dass jeder für sich entscheiden kann ob er sich das mal anguckt (was ja auch kostenlos in auszügen geht).

Nur wurde mein Lanzenbruch von meiner anderen Blogeintrags Idee, einfach meine Gedanken zum ewigen hin und her über Editionswechsel ausdruck zu verleihen, contaminiert.

Ich sehe mittlerweile den alten Eintrag als nicht mehr existent... denn wer mich kennt, weiss eigentlich dass ich jedem seinen Spaß lasse, und einfach nur gerne alternativen aufzeige. So wie gerne Systeme so erkläre, so dass jemand der nicht Zeit und Lust hat sich ein Regelwerk durchzulesen/zu kaufen.

Weil ich halt immer die Hoffnung hege: Wenn wegen mir nur einer einen Tipp/System/Idee findet wodurch er mehr Spielspaß haben kann, hat es sich gelohnt was zu schreiben/zu erzählen!
Wer schon seinen maximalen Spaß hat, braucht das nicht, den will ich auch nicht nerven. Aber es gibt halt viele die überhaupt garnicht auf andere sachen (auch DFRPG) gucken wollen und das im vorfeld verurteilen. So hab ich kostbare Jahre verloren in denen ich ne Menge D&D hätte machen können, weil mir das (hin und wieder) schon echt Spaß macht! :)

Naja, bis dahin, lese ich hier noch mit, aber zum WoD konflikt werd ich nichts sagen, denn ich hab das nich gewollt. :-\
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 18:01
Es sollte kein Vorwurf sein sondern nur umreissen wo ich das Problem in der Praesentation sehe.  :)
Wobei eine Praesentation in der Form wie im Beitrag zuvor noch nicht einmal unbedingt ein abwatschen ist, sie ist nur nicht ansprechend und teilweise nur bedingt informativ.

Es stimmt zum Beispiel das ich bei der nWoD Probleme habe ein brauchbares Setting fuer Vampire zu sehen. Was mit unter anderem daran liegt das es oftmals nur darueber beschreiben wird was von der oWoD nicht uebernommen wurde und wenn etwas eigenstaendiges auftaucht, wie die Sache mit den "Buenden", es los geloest im Raum zu stehen scheint.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 16.11.2010 | 18:40
So wie Tylen der nWoD ein brauchbares Setting abspricht, kann man der oWoD funktionierende Regeln absprechen.
Ein Stück weit erklärt das sogar den Graben zwischen den beiden Arten von WoDlern. Jede Seite scheint in der jeweils anderen WoD-Version die Fundamente seines Spiels zu vermissen.

Wobei ich da mehrere Aspekte witzig finde.

Erstens das 2 Bücher Argument: für oWoD brauchte ich, um alle relevanten Clane spielen zu können, drei Bücher: V:tM, Players Guide, Players Guide to the Sabbat. Um mir einen Einblick über den Basisaufbau der Camarilla-Strukturen zu verschaffen, brauchte ich noch mindestens ein Buch (z.B. ein Städtebuch).

Mythologie: Die ganze Kainsmythologie wurde im Grundwerk nur angeschnitten und erst später in den Splatbüchern ausgewalzt - für meine Kampagne wurde sie erst relevant, als der Players Guide to the Sabbat dem Sabbat den Kains-Fanatismus unterschob. Vorher war übrigens auch der Sabbat nur ein nettes Spielzeug (ähnlich blank wie VII in der nWoD). In der nWoD reichen 2 Bücher (Grundbuch+Vampirbuch) vollkommen aus.

Setting: V:tR kommt zwar ohne Metaplot, aber mit einem vollständigen (und mir persönlich fast zu umfangreichen) Basismodell für Vampirgesellchaften daher. Da das Buch nicht mehr die Grundregeln des RPG enthalten muss, konnten viele Seiten dafür verwendet werden, wie so eine "Standardvampirstadt" aussieht. Dagegen war V:tM doch sehr rudimentär: Prinzen, Elder, Neonates, Anarchen + Sabbat. Weitere Institutionen wie Primogen, Harpyen, Elysien, Sherrifs usw. wurden erst bei Chicago by night eingeführt. (Leider sind im V:tR-Grundregelwerk die Differenzen zum V:tM-Standardsetting nicht auf den ersten Blick sichtbar.)

Konflikte: In V:tM gab es die (albernen) Clane, die Generationen und die Sekten. Mit dem Sabbatbuch wurden die Pfade eingeführt. Dass es noch mehr geben kann (weitere Sekten, andere Supernaturals), wurde kurz umrissen. Wodurch sich die Fraktionen unterschieden, wurde knapp abgehandelt (Ventrue sind konservativ, Maklavianer haben nen Knall und Tremere zaubern. Der Sabbat ist böse.). Am Anfang war man völlig alleingelassen, was die Gestaltung der Vampirgesellschaft angeht. Vergleichsweise dazu geben die nWoD-Vampire dem SL viel an die Hand, mit dem er basteln kann. Dass man dafür teilweise die oWoD als Steinbruch benutzt hat, ist sicherlich ein bedauerlicher Fehler gewesen.

Kurzum: das "brauchbare Setting" war bei der oWoD nicht von vorneherein vorhanden. Die von WW Veröffentlichte Settingsausprägung hat sich nur langsam in die Köpfe gesetzt und eine ungeheure Strahlkraft gezeigt (was mir z.B. bei "Underworld" aufgefallen ist, und dass Jim Butcher sich von V:tM hat "inspirieren" lassen, wie TAFKAKB schrieb, ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, auch wenn ich Dresden Files cooler finde).

@Koenn
Das, was Du schreibst, deckt sich sehr stark mit meinen Vampirerfahrungen. Auch die Feststellung, dass man eben damit einen bestimmten Spielertyp mit bestimmten Meistern zufriedenstellen kann, vieles unspielbar bleibt und Grundregelmechanismen nicht jedem bekannt sein müssen, um Spaß daran zu haben, trifft m.E. auf V:tM zu. In solchen Fällen machen sich die Lücken im Regelwerk nur selten bemerkbar. Ich bevorzuge zum Erzählspielen eben funktionierende Regelwerke (und liebe ich Regelwerke, die geschlossenen Stories im Weg stehen, indem sie vieles offen spielbar machen.)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 18:52
Erstens das 2 Bücher Argument: für oWoD brauchte ich, um alle relevanten Clane spielen zu können, drei Bücher:
Du brauchst nur ein Buch und spielst entweder Tzimi/Laso in der Camarilla, die du spaeter dann Anti nennst, oder verwendest die Aussagen zum Sabbat aus dem GRW.
Zumal nach der Zaehlweise auch VtR noch einen ganzen Rattenschwanz an Buechern fuer Vampire hat. Allein, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, vier Buecher zum Thema der Einfuehrung neuer Blutlinien. Pfade finden sich bereits im GRW. Ebenso wie hinsichtlich der Uebernatuerlichen mindestens noch Geister und Feen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 16.11.2010 | 19:16
Ja, das ist wahrscheinlich dritte Edition, wo das alles in ein Buch gepackt wurde.

Aber da war ich schon woanders angekommen und brauchte bestimmt kein neues Vampirbuch mehr ;D

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 16.11.2010 | 19:35
Ja, das ist wahrscheinlich dritte Edition, ...

Womit man hypothetisch bei der VtR auch erstmal warten müsste, was denn alles nettes in der dritten Ausgabe drin wäre...
  8]
 ;D

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 1of3 am 16.11.2010 | 19:42
Als nächstes plädierst du noch dafür, dass bei :ctlu: der Charakter coole neue Kräfte bekommen sollte, wenn er Sanity verliert. Schließlich hat er bisher keinerlei Vorteile durch den Sanity-Verlust, warum sollte er sich also an Orte begeben, an denen sich potentiell schreckliche Kreaturen rumtreiben?

Warum man Cthulhu spielen sollte, ist mir nie klar geworden. Tut mir Leid.


Da du nachfragtest: Ich bin mir fast sicher, dass man bei D20-Version von Star Wars gewisse Dinge besser konnte, wenn man Dark Side Points hatte. Vielleicht täusch ich mich da aber auch.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 16.11.2010 | 19:47
Ja, das ist wahrscheinlich dritte Edition, wo das alles in ein Buch gepackt wurde.
In der Vorgaenger Edition fehlen die Clans bzw. werden sie unter "Uebrigens gibt es noch andere kleine Clans, wie die Giovanni, bezahlte Soeldner, Setiten [...] die sie benutzen koennen oder wo es ihnen frei steht mehr zu erfinden" abgeharkt.
Nix mit mehr Buechern kaufen ^^;
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Bad Horse am 16.11.2010 | 19:57
Ich habe jahrelang die zweite Edition mit sehr viel Spaß geleitet... mir hat schon die dritte Edition zu viel am Setting gedreht.  ;) Mit der neuen Edition bin ich nie warm geworden - zuviel Geschwafel (jaja, das haben die vorherigen auch, aber meine Toleranzgrenze ist in der Hinsicht extrem gesunken), zu wenig Neuerungen, bei dem sich bei mir ein "oh, wie cool"-Gefühl eingestellt hat.

Zudem war es vollkommen unmöglich, eine laufende Kampagne auf das neue System umzustellen; und zwei Vampire-Kampagnen mit unterschiedlichen Regel- und Settinggerüsten brauche ich nicht.

Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 16.11.2010 | 20:15
Was ich vermisse ist das Thema Stereotype Charaktere der owod vs mehr Varianz in der nwod...

Das war übrigens eine Sache, die mich auch von VtM abgestoßen hat (nicht persönlich nehmen, ist mein Geschmack), dass die Vampirfamilien doch extrem stereotyp waren.
Letztendlich fühlten sie sich für mich wie Charakterklassen an, was damals für damals echtes NoGo war.

Da schaffte die VtR mehr Varianz.

Ging es mir da alleine so?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 16.11.2010 | 20:27
Ging es mir da alleine so?

Nein.  ;)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 16.11.2010 | 20:56
Ging es mir da alleine so?

Noch ein "Nein"...
... aber die Verwendung von Stereotypen (Bruch mit den Stereotypen) kann auch Vorteile bringen (z.B. Immersion, Überraschung).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Funktionalist am 16.11.2010 | 20:57
Wer hat denn noch stereotype Charaktere gespielt?

(Fischmalks mal außen vor, haben alle mir bekannten Spieler versucht, immer eigene Geschichten zu schreiben, die dann im Abenteuer ignoriert wurden und der Charakter im Intrigennetz der notwendigen Entscheidungen verblasste oder als Cool-Power-Plattform seine alten konflikte sehr schnell hinter sich ließ.)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 16.11.2010 | 21:00
... aber die Verwendung von Stereotypen kann auch Vorteile bringen.
Kein Widerspruch.
Sollte auch nicht als "universell" gültiges Statement klingen, sondern entspricht nur meinem persönlichen (ins. damaligen) Empfinden.
Inzwischen ist das "aufgeweicht" schlicht weil ich weniger Spiele und da das dann eher vorteilhaft ist.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 16.11.2010 | 23:58
Das war übrigens eine Sache, die mich auch von VtM abgestoßen hat (nicht persönlich nehmen, ist mein Geschmack), dass die Vampirfamilien doch extrem stereotyp waren.
Ich fand Stereotypen gut um ins Spiel reinzukommen (deswegen fand ich auch die 1ste Edition von L5R viel besser als die Nachfolgereditionen, die ziemlich viel "verwässert" haben, bis nicht mehr klar war wofür die Familien eigentlich stehen).

Zitat
Da schaffte die VtR mehr Varianz.
Requiem arbeitet immer noch sehr stark mit Stereotypen, nur dass diese "gefühlsbetont" (Kontrollfreak, leidenschaftlich, gewalttätig, neugierig...) statt "berufsfixiert" (Banker, Punk, Hippie, Hexer...) sind.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: D. M_Athair am 17.11.2010 | 00:14
Ich fand Stereotypen gut um ins Spiel reinzukommen (deswegen fand ich auch die 1ste Edition von L5R viel besser als die Nachfolgereditionen, die ziemlich viel "verwässert" haben, bis nicht mehr klar war wofür die Familien eigentlich stehen).
Ganz deiner Meinung. Allerdings finde sie für den Spieltisch dann doch extrem (immersions-)störend.
(Deswegen finde ich L5R 4 bisher auch ziemlich gut. Die Stereotypen werden für die Einführung hergenommen und spielen danach keine Rolle mehr.)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 17.11.2010 | 17:01
Vielleicht nur um es nochmal zu verdeutlichen was ich damit meinte das man ueber die Vorzuege der nWoD reden sollte, anstelle darueber wo man die oWoD schlecht(er) findet:

Wenn ich den Beitrag von Tuempelritter nehme zaehle ich ganze 3 Erwaehnungen des Begriffs nWoD und 2 Erwaehnung von V:tR. An System Begriffen wird "VII" genannt, am Rande, in Klammern.
Dafuer wird die oWoD 3 mal genannt und V:tM bringt es auf 6 nennungen, dazu 6 nennungen von Sabbat, eine Camarilla und einmal gut durch ein halbes bis fast ein ganzes dutzend System Begriffe.

Was erwartet man da? Das der geneigte oWoD oder V:tM Spieler der sech Jahre lang die nWoD ignorierte den Kopf schief legt und sowas sagt wie "Ja, jetzt wo du es sagst, muss ich dir zustimmen, unzufrieden sein wenn nicht gar das alte schlecht finden. Die nWoD ist auch allein aus diesem Grund schon phantastisch."

Deswegen die Anregung nicht darueber zu reden was man woanders nicht mag, sondern einfach nur ueber die nWoD reden und was an ihr gut findet.

Wenn ich einen Changeling Spieler von Vampire ueberzeugen wollte oder eine Lanze dafuer brechen wuerde ich ja auch nicht hingehen und ihm sowas wie "Hey du, einer der tollen Vorzuege an Vampire ist das es keine Changelings gibt. Nun und kein Glamour. Es gibt auch keine zweite Welt die klingt wie eine schlechte Gothic Fortsetzung. Nun und es gibt keinen doofen Court." [Die Beispiele sind relativ fiktiv ich habe keine Ahnung von Changeling und finde eigentlich Feen auch eher interessant]
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: 8t88 am 17.11.2010 | 17:14
Zitat
Deswegen die Anregung nicht darueber zu reden was man woanders nicht mag, sondern einfach nur ueber die nWoD reden und was an ihr gut findet.
Ist in arbeit :)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Drudenfusz am 17.11.2010 | 18:31
Deswegen die Anregung nicht darueber zu reden was man woanders nicht mag, sondern einfach nur ueber die nWoD reden und was an ihr gut findet.
Also was mich einst überzeugt hatte ist das die neue WoD macht was auf der Packung draufsteht - Horror. Und diesmal funzt es auch...
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 00:51
Vielleicht nur um es nochmal zu verdeutlichen was ich damit meinte das man ueber die Vorzuege der nWoD reden sollte, anstelle darueber wo man die oWoD schlecht(er) findet:

Im Grunde stimme ich Dir vollkommen zu. Die nWoD muss sich nicht von der oWoD abgrenzen. Deswegen bin ich ja so an diesem FATE-Vergleich interessiert.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 18.11.2010 | 08:42
Im Grunde stimme ich Dir vollkommen zu. Die nWoD muss sich nicht von der oWoD abgrenzen. Deswegen bin ich ja so an diesem FATE-Vergleich interessiert.

Also soll sie sich stattdessen gegen FATE abgrenzen? Obwohl beide Systeme unterschiedliche Ziele verfolgen?
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Chrischie am 18.11.2010 | 11:07
Der Thread hat ja den vorhergesehenen Verlauf genommen.
Generell finde ich es an der WoD besser, dass die Bücher in der Regel wirklich alles zu einem Thema in dem vorgesehen Buch erschlagen. Bei der alten WoD durfte man sich vieles aus etlichen Büchern zusammen suchen. Grundsätzlich würde ich aber heute wohl für keine von beiden noch Bücher kaufen. Auch nicht von WW. Es ist einfach zuviel Geschwafel mit zuwenig Subtanz für den Spieltisch.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Nin am 18.11.2010 | 11:23
Obwohl beide Systeme unterschiedliche Ziele verfolgen?

Wahrscheinlich steh ich mal wieder auf dem Schlauch, aber was ist denn das Ziel von FATE und was das der WoD?
(Wenn es den Rahmen hier sprengen sollte, gerne auch an anderer Stelle.)

Generell finde ich es an der WoD besser, dass die Bücher in der Regel wirklich alles zu einem Thema in dem vorgesehen Buch erschlagen. Bei der alten WoD durfte man sich vieles aus etlichen Büchern zusammen suchen.

"erschlagen"?

Ich seh da keinen Unterschied. Wenn ich durch die Komplexität der nWoD durchsteigen möchte, reicht mir das Grundregelwerk plus evtl. die Corebooks nicht aus. Teilweise ist es sogar notwendig, in einem Buch einer anderen Reihe nachzulesen (z.B. findet sich das Thema Sandbox nicht in einem WoD Buch, sondern in einem für VtR bzw. HtV.)
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 11:40
Im Grunde stimme ich Dir vollkommen zu. Die nWoD muss sich nicht von der oWoD abgrenzen. Deswegen bin ich ja so an diesem FATE-Vergleich interessiert.
Ich meinte das ich finde das sich die nWoD erstmal ueberhaupt nicht abgrenzen oder vergleichen lassen muss sondern erstmal (so richtig sexy) beschrieben gehoert.
Einfach so fuer sich, ganz ohne andere Systeme zu erwaehnen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 14:37
Also soll sie sich stattdessen gegen FATE abgrenzen? Obwohl beide Systeme unterschiedliche Ziele verfolgen?

Ich meine eher, dass beide Systeme einen unterschiedlichen Zugang zum Genre "Urban Horror" eröffnen. Beide stellen genau dafür entwickelte (modifizierte) Regeln zur Verfügung. Beide haben ganz unterschiedliche Herangehensweisen. In beide sind "moderne" Designsüberlegungen eingeflossen. Es wäre für mich interessant, wo die Stärken des einen und wo die Stärken des anderen Regelwerkes liegen, und zwar im Sinne des Unterscheidens, nicht des Abwertens. Sowas wäre für mich spannender als die Auseinandersetzung mit einem Spiel, das ich sowieso nicht mehr anrühren werde.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 14:49
Naja, eigentlich ist der Vergleich unzulässig, da WoD ein Genre-Rollenspiel ist, während FATE immer noch aus der Universal-Ecke kommt. Man könnte aber natürlich WoD und DF nebeneinander stellen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Boba Fett am 18.11.2010 | 14:54
Naja, eigentlich ist der Vergleich unzulässig, da WoD ein Genre-Rollenspiel ist, während FATE immer noch aus der Universal-Ecke kommt. Man könnte aber natürlich WoD und DF nebeneinander stellen.
Ich denke, die Rede ist nicht von Fate universell, sondern vom Dresden Files RPG, das auf dem Fatesystem basiert und das gleiche Genre hat, wie die WoD.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 14:58
Ich faende es dennoch besser erstmal ein Fundament aufzubauen in dem man die nWoD erklaert und sauber praesentiert. Das heisst einmal die Lanze fuer die nWoD bricht, bevor man sie mit anderen Systemen vergleicht.

Andernfalls kann man doch schon die Stoppuhr druecken wie lange es dauert bis die Diskussion durch Ahnungslosigkeit und Vorurteilen gegenueber der nWoD oder Allgemeinplaetzen in Bezug auf die (o)WoD zerschossen wird oder abgleitet - im bestenfall vielleicht noch stirbt.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Haukrinn am 18.11.2010 | 15:01
Für ist Dresden Files in keinster Weise Horror, sondern Urban Fantasy. Den Horroraspekt bedient das von Haus aus garnicht. Mechanisch habe ich zum Beispiel bei FATE die klare Einflußnahme der Spieler mittels Declaration/Assessment, die mir die nWoD nicht bietet und nicht bieten will (Ich lasse jetzt mal Mirrors ganz bewusst außen vor - wer wissen will warum kann mich ja an-PNnen).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 15:02
Naja, eigentlich ist der Vergleich unzulässig, da WoD ein Genre-Rollenspiel ist, während FATE immer noch aus der Universal-Ecke kommt. Man könnte aber natürlich WoD und DF nebeneinander stellen.

Jo, sorry, war unpräzise von mir. Das was Boba Fett sagte, war gemeint.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Ein am 18.11.2010 | 15:06
Ich denke, der Casus Knackus ist allein schon, ob denn (o/n)WoD wirklich Horror ist. Meine Erfahrung zur oWoD sagen schlicht und ergreifend: Nein, genauso wenig, wie es bei CP2020 um Leben im Dreck geht. Das mit dem persönlichen Horror ist doch eh nur so ein Stilmäntelchen.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 15:20
Ich würde mir schwertun, Urban Fantasy und Urban Horror abzugrenzen. Horrorelement wäre für mich sicher das Abgleiten in die Unmenschlichkeit - aber DF problematisiert den Aspekt auch. Ein anderes typisches Horrorelement, der Einfall von übernatürlichen, irrationalen und auch unabwendbaren Gefahren in eine "normale", rationalistische und "übersichtliche" Welt, spielt bei beiden ebenfalls eine (wenn auch untergeordnete) Rolle (da die Protagonisten eben Teil dieser übernatürlichen Welt sind, und nicht ihre Opfer, wie im "klassischen" Horrorroman).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 18.11.2010 | 15:40
Die nWoD/oWoD ist wenn man es aus der Gothic / Punk Variante betrachtet wie es Alexandro auesserst lesenswert in seinem Blog aufbereitet durchaus Horror.

Der Unterschied zwischen Urban Fantasy und Urban Horror ist das erstere den Fokus auf dem phantastischen Aspekt der modernen Mythen legt und zweitere auf den schrecklichen Aspekt. Desweiteren bietet sich die Unterscheidung an zwischen dem Horror aufgrund aeusser Einfluesse [Fiese Gang Vampire will Besucher des Titty Twister fressen] und innerer Einfluesse [Louie beheult zwei Stunden lang die Tragik des Vampire Daseins].
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 15:46
Wie Jörg im anderen Thread schon geschrieben hat: es gibt verschiedene Spielarten von Horror.

Was mit "Persönlicher Horror" gemeint ist, wird übrigens in einem Interview mit Rein-Hagen klar: damit ist die Art Horror gemeint, die
a) eine übernatürliche Bedrohung haben
und
b) den Protagonisten direkt bedrohen (statt die Menschheit global, wie in den Horrorfilmen der 50er/60er-Jahre)
also so gut wie alles.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Oberkampf am 18.11.2010 | 15:54
Ok, das Interview kenne ich nicht. Ich habe "Personal Horror" immer so gelesen, dass es eben der Horror/Schrecken darüber ist, zu was für einem Monster man selbst werden muss/kann - und zwar aufgrund übermächtiger + übernatürlicher Zwänge (Raserei, Blutdurst). Eben dieses "Monsters we are, lest Monsters we become" (wenn ich mich richtig erinnere, ewig her). Die äußere Bedrohung war dabei für mich zweitrangig.

Gothic-Punk war ein hübscher Markenname, genau wie Storytelling, aber nach meinem Empfinden völlig belanglos (außer vielleicht zur Beschreibung der Stadtarchitektur). Wie gesagt, ich sehe es rückblickend mehr als Gothic-Versailles. Eine Meinung im Kommentarbereich hat meine Ansichten zum Punk im Gothic-Punk ganz gut getroffen. Klar hat WW auch mal Punkbands zitiert (ich erinnere an Big Black im ersten Nossi-Clanbuch), aber das war alles.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 18.11.2010 | 17:43
Sagen wir es mal so: in Gothic-Punk steckt ebensoviel "richtiger" Punk, wie in Cyberpunk "richtiger" Punk steckt :D

Die Realität bleibt halt immer ein paar Schritte hinter der Fiktion zurück.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: alexandro am 23.11.2010 | 20:01
@ Alexandro: Vielen Dank für das Zitat und den Link!
Nur eine Frage hat er mir noch nicht beantwortet: Wer ist "you": der Spielleiter als einzelner, ein Mitspieler oder die ganze Gruppe als Gemeinschaft?
Interessante Frage: die Goldene Regel steht (zumindest bei der mir vorliegenden Maskerade-Edition) am Ende des Regel-Kapitels.

Durch das Kapitel hinweg richtet sich der Autor augenscheinlich an einen Spieler, der die Regeln lernen möchte (häufige Hinweise der Art "an diesem Punkt wird der Erzähler dir sagen, was du würfeln musst" etc.).

Also kann der Spieler durchaus die Regeln ignorieren oder verändern - solange der Erzähler nichts dagegen hat (im vorherigen Kapitel wird dieser als "letzte Regelinstanz" bezeichnet). Im Erzählerkapitel gibt es zudem einen deutlich ausführlicheren Abschnitt zum Thema "Regelbeugung durch den Erzähler" (welcher unabhängig von der GR ist und deutlich restriktiver ist, als der "Blankoscheck" der mit der Goldenen Regel ausgestellt wird).

Massive Regeländerungen gehen also* normalerweise von den Spielern aus und werden "nur" vom Erzähler abgesegnet.

*zumindest by the book, wir wissen alle, wie es oft gehandhabt wurde.
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Drudenfusz am 24.11.2010 | 13:48
Interessante Frage: die Goldene Regel steht (zumindest bei der mir vorliegenden Maskerade-Edition) am Ende des Regel-Kapitels.

Durch das Kapitel hinweg richtet sich der Autor augenscheinlich an einen Spieler, der die Regeln lernen möchte (häufige Hinweise der Art "an diesem Punkt wird der Erzähler dir sagen, was du würfeln musst" etc.).

Also kann der Spieler durchaus die Regeln ignorieren oder verändern - solange der Erzähler nichts dagegen hat (im vorherigen Kapitel wird dieser als "letzte Regelinstanz" bezeichnet). Im Erzählerkapitel gibt es zudem einen deutlich ausführlicheren Abschnitt zum Thema "Regelbeugung durch den Erzähler" (welcher unabhängig von der GR ist und deutlich restriktiver ist, als der "Blankoscheck" der mit der Goldenen Regel ausgestellt wird).

Massive Regeländerungen gehen also* normalerweise von den Spielern aus und werden "nur" vom Erzähler abgesegnet.

*zumindest by the book, wir wissen alle, wie es oft gehandhabt wurde.
Glaube, das Problem war da häufig das die Spieler die Regeln gleich gar nicht gelesen haben und davon ausgeingen Regeln sind das was der Spielleiter benutzt (oder ignoriert).
Titel: Re: Eine Lanze für die WoD
Beitrag von: Teylen am 29.11.2010 | 09:41
Also ich habe es erst überflogen, aber in den Translation Document (http://rpg.drivethrustuff.com/product_info.php?products_id=86202) gibt es eine scheinbar recht bis vielleicht sehr gute - da neutral und informativ geratene - Aufarbeitung der Unterschiede der alten und neuen WoD in Bezug auf die beiden Vampire Regelwerke. Das heißt auch abseits des Regel Crunch.