- Klingt die Thematik für euch interessant? Wenn ja, was daran? Wenn nein, was müsste sich verändern, damit es für euch interessant wäre?Das Nibelungenlied an sich bietet genug Stoff für Rollenspiel-Abenteuer. An deinem Entwurf stört etwas, dass im Original ja genau Siegfried der Held an Gunthers Seite ist, der "quasi als guter Geist dafür sorgt, dass alles nach Plan läuft." Und die ganze Tragödie nimmt ja auch nur wegen dieser Tatsache ihren Lauf. Das ironisch zu brechen, dass quasi die SCs dafür sorgen, dass Siegfried dafür sorgt, dass für Gunther alles nach Plan läuft... stell ich mir nicht vernünftig spielbar vor.
- Welche Art und welches Maß von Humor/Ironie/Skurrilität würdet ihr von einem ironisch-satirischen Rollenspiel erwarten bzw. erhoffen? Brachialhumor oder feine Klinge?Skurillität gerne bis zum Anschlag, mit Brachialhumor kann ich im Rollenspiel gar nichts anfangen. Ich mag es am liebsten, wenn man alles toternst nehmen kann und es dadurch witzig wird. "Hoho, jetzt lachen wir aber alle, weil das so komisch ist", damit kann ich gar nicht.
- Wieviel Wert würdet ihr auf historische Korrektheit legen?Das Nibelungenlied ist ja selbst nicht historisch korrekt. Von daher: Nicht so wichtig.
- Wie käme bei euch der "surreale Erzähler" an?Ich sehe das einzige Problem darin, dass mir nicht klar ist, was genau die SCs da interessantes machen sollen. An der Vorlage kleben schränkt auch die Ergebnisoffenheit ein.
- Seht ihr irgendwo No-Gos oder Probleme?
ich habe schon seit einiger Zeit die Idee, die Nibelungensage in einer etwas simplifizierten Form fürs Rollenspiel aufzuarbeiten. Was mir vorschwebt ist eine Art satirisch-ironische Variante, in der die Helden die Aufgabe haben, Siegfried & Co durch die Geschichte zu führen und dabei allerlei Fehler und skurrile Entwicklungen "auszubügeln". Dabei sollen sie selbst nicht (den gar nicht so großartigen) Siegfried verkörpern, sondern Helden an seiner Seite, die quasi als gute Geister dafür sorgen, dass alles nach Plan läuft.
Inspiriert durch einen Beitrag, der hier unlängst gekommen ist, könnte ich mir durchaus auch vorstellen, dass es einen "surrealen" NSC in der Geschichte gibt, der quasi den Spielleiter/Erzähler darstellt und immer auftaucht, wenn die Helden besonders gut oder besonders schlecht unterwegs sind.Wenn mich meine Wagner Kenntnisse nicht im Stich lassen, wäre dies Wotan, oder? Das ist eigentlich eine sehr feine Idee.
Klingt die Thematik für euch interessant? Wenn ja, was daran? Wenn nein, was müsste sich verändern, damit es für euch interessant wäre?An sich ja, wobei ich den Hauptkritikpunkt, aso das Verhältnis zwischen SCs und NSCs schon erwähnt hab. Ich finde auch die Idee eines grundsätzlich humorigen Rollenspiels eher weniger ansprechend.
- Welche Art und welches Maß von Humor/Ironie/Skurrilität würdet ihr von einem ironisch-satirischen Rollenspiel erwarten bzw. erhoffen? Brachialhumor oder feine Klinge?Vor allem vornehme Zurückhaltung. Humor funktioniert dann gut, wenn es eben ein Bruch in der allgemeinen Stimmung bildet und somit einen Kontrast zum ansonsten hoch dramatischen Aufbau darstellt. Wenn es die ganze Zeit komisch sein soll, ist das hoch anspruchsvoll, was die Leistung von Spieler und Spielleiter angeht, und rutscht schnell in Pattheit und Phrasen ab. Das ist nicht schön.
Wieviel Wert würdet ihr auf historische Korrektheit legen?Sehr großen. Es gibt schliesslich relativ leicht zugängliches Informationsmaterial über die Epoche, und wenn man bei einem an sich historischen Setting die unglaublich seltene Möglichkeit, ein derartig rundes und in sich verknüpftes, komplexes Setting nicht zu nutzen, ist nichts anderes als eine reine Verschwendung von Potential, und das ist immer eine frustrierende Erfahrung.
- Wie käme bei euch der "surreale Erzähler" an?Das kommt darauff an, welche Funktion er einnimmt, und wie er auftritt. Sollte es tatsächlich ein Charakter sein, gilt auch hier, dass vornehme Zuzrückhaltung ein hohes Gut ist, damit der Effekt des Ungewöhnlichen nicht zu schnell abnutzt. Es wäre zudem interessant, was du als 'surreal' auffasst.
- Seht ihr irgendwo No-Gos oder Probleme?Es gibt da diesen Tom Gerhardt Siegfried Film... alles, was auch nur begrenzt daran erinnert, wäre ein gutes Argument für den abbruch des Projekts...
ich habe schon seit einiger Zeit die Idee, die Nibelungensage in einer etwas simplifizierten Form fürs Rollenspiel aufzuarbeiten. Was mir vorschwebt ist eine Art satirisch-ironische Variante, in der die Helden die Aufgabe haben, Siegfried & Co durch die Geschichte zu führen und dabei allerlei Fehler und skurrile Entwicklungen "auszubügeln".
- Klingt die Thematik für euch interessant?
Sehr großen. Es gibt schliesslich relativ leicht zugängliches Informationsmaterial über die Epoche, und wenn man bei einem an sich historischen Setting die unglaublich seltene Möglichkeit, ein derartig rundes und in sich verknüpftes, komplexes Setting nicht zu nutzen, ist nichts anderes als eine reine Verschwendung von Potential, und das ist immer eine frustrierende Erfahrung.
Wenn mich meine Wagner Kenntnisse nicht im Stich lassen, wäre dies Wotan, oder? Das ist eigentlich eine sehr feine Idee.Was mich zu der Frage bringt: Geht es dir um die Nibelungen nach Wagner oder nach tatsächlicher Quellenlage? Da sind die Unterschiede ja schon mehr als marginal.