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Pen & Paper - Spielsysteme => Fate => Dresden Files => Thema gestartet von: Abd al Rahman am 12.01.2011 | 12:30

Titel: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 12.01.2011 | 12:30
Sagt mal, ist Euch eigentlich schonmal aufgefallen, dass es nach DF-Regeln schwer fällt, das 1. Gesetz der Magie (Never take a life) zu brechen?

Lt. Kernregeln bestimmt der Gewinner eines Konfliktes, was mit dem Verlierer passiert. Wenn der Gewinner seinen Gegner überleben lassen will, dann darf er das. Mir als SL bliebe dann nur übrig, gegebenenfalls die extreme Konsequenz des Gegners zu compellen und ihn daran krepieren zu lassen.

Ok, man ist angehalten, das Resultat plausibel erscheinen zu lassen. Aber wenn ich meinem Gegner nicht gerade mittels Magie den Kopf abhacke oder sein Herz rausreiße, kann ich viel erklären (und  das absolut plausibel), warum der Gegner gerade so überlebt.

Überseh ich was?
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bad Horse am 12.01.2011 | 12:39
Nein, ich denke nicht. Wenn du das Erste Gesetz der Magie brichst, dann sollte das mit voller Absicht passieren und nicht versehentlich nebenher - zumal die Magiercharaktere ja häufig eh nur einen Refresh von 1 haben und beim ersten Lawbreaker-Stunt zu NSCs werden.

Wenn man einen Gegner mit Magie kampfunfähig macht und ihm dann in den Kopf schießt, betritt man mMn eine Grauzone. Nein, man hat niemanden mit Magie umgebracht, aber wie die Wardens das sehen, ist ja immer Interpretationssache.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 12.01.2011 | 12:44
Auf Seite YS235 steht ja, dass das 1. Gesetz am einfachsten aus Versehen gebrochen werden kann. Dieses Versehen seh ich nicht, wenn ich mich an die Regeln halte. Ich glaube, das werde ich per Compell lösen und vorher natürlich meine Spieler befragen ob sie mit einer harten Auslegung einverstanden sind. Anders fänd' ich es etwas langweilig.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bad Horse am 12.01.2011 | 12:46
Ich würde davon ausgehen, dass das zwar in der Realität der Spielwelt der Fall ist, aber nicht auf der Metaebene. Da beim Bruch eines Gesetzes der Magie der Charakter ja einen Stunt nehmen muss, würde ich nicht versuchen, diesen Bruch zu compellen.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 12.01.2011 | 12:50
Alternativ könnte man dem Spieler auch vor seiner Aktion sagen, das er damit das Gesetz bricht.

Nein, man hat niemanden mit Magie umgebracht, aber wie die Wardens das sehen, ist ja immer Interpretationssache.
Das sind aber auch zwei paar Schuhe, ob man den Lawbraker Stunt kriegt und ob die Wardens ein Problem damit haben, was man gemacht hat. Es kann ja durchaus das eine ohne das andere passieren.

Wobei da ohne viel Raum für Spitzfindigkeiten ist. Wenn ich einen Feuerstrahl verschieße um damit einen Gegner einzuäschern, bin ich ein Lawbraker, genauso wie wenn ich denselben Feuerstrahl dazu benutze eine Tür wegzubrennen und dummerweise den Typen erwische, der dahintersteht. Aber was ist, wenn ich mit dem Feuerstrahl einen Stützbalken wegbrenne und Sekunden später das Haus in sich zusammenfällt? Was ist, wenn ich den Balken wegbrenne, aber das Haus erst eine Woche später zusammenfällt?


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 12.01.2011 | 12:54
Das Versehen geschieht zum Beispiel, wenn jemand ein Haus anzündet in dem noch Sterbliche sind.
Hier gibt es keinen Konflikt also auch kein Beschreiben, das sie gerade noch überleben.
Allerdings würde ich erwarten, das der SL sich sehr gut überlegt wann er das einsetzt - schließlich ist es oft das Ende des Charakters und so etwas sollte nicht beiläufig oder versehendlich passieren!

Mir als SL bliebe dann nur übrig, gegebenenfalls die extreme Konsequenz des Gegners zu compellen und ihn daran krepieren zu lassen.
Das würde ich als Spieler nicht als Charakterschuld akzeptieren.
Schließlich ist es ja eine Handlung des Gegners, der sich damit selbst tötet.

Abgesehen davon? Warum compelt man seinen eigenen NSC?
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 12.01.2011 | 13:01
Die Metaebene interessiert die Spielwelt nicht und auf der Spielwelt generiert den Lawbreaker stunt.

Die NSC gehören nicht mir. Sie gehören der Spielwelt. Und um die Spielwelt plausibel und spannend darzustellen compelle ich auch NSC.

Mal davon abgesehen: Alle Charaktertode die ich bisher erlebt habem sind aus versehen passiert. Aus versehen würfel ich die 20/100 bei Midgard. Aus versehen hab ich bei Savage Worlds einen Freakroll. Aus versehen kommt bei Dogs in the Vineyard 20 Fallout zusammen usw.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 12.01.2011 | 13:05
Aber was ist, wenn ich mit dem Feuerstrahl einen Stützbalken wegbrenne und Sekunden später das Haus in sich zusammenfällt? Was ist, wenn ich den Balken wegbrenne, aber das Haus erst eine Woche später zusammenfällt?

Meine eigene Interpretation:
Besteht die Absicht mit Magie direkt zu töten -> Bei Erfolg, Lawbreaker
Besteht die Absicht mit Magie indirekt zu töten -> Bei Erfolg, Lawbreaker
Besteht die Absicht mit Magie eine Situation zu schaffen in der jemand stirbt -> Bei Erfolg, Lawbreaker
(hier auch den Tod billigend in Kauf nehmen)

Wird unbeabsichtigt durch Magie eine Situation herbei geführt, in der jemand verstirbt -> kein Lawbreaker, aber evtl. Anklage der Hüter

Fesselzauber, damit jemand bei einem Einsturz stirbt -> Bei Erfolg, Lawbreaker
Windstoß, um jemanden von einem Hausdach zu fegen -> Bei Erfolg, Lawbreaker
Stützbalken wegbrennen, damit jemand bei einem Einsturz stirbt -> Bei Erfolg, Lawbreaker

Kraftzauber, um besser kämpfen zu können -> kein Lawbreaker
Magische Waffe, um besser zu treffen -> kein Lawbreaker
Feuerzauber gerät ausser Kontrolle und Feuerwehrmann stirb -> kein Lawbreaker

Es wird gesagt das der Entschluß mit Magie zu töten, den Magier verändert. Umkehrschluß: Ohne Tötungsabsicht, keine Veränderung.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Funktionalist am 12.01.2011 | 13:09
In den Büchern fackelt Harry ein Anwesen ab, in dem sich auch unzählige Menschen befanden und er erfährt keine slippery slope Problematik.

Allerdings kann der SL ja nach der extremen Konsequenz den NSC aufgeben lassen und ihn dann "umbringen"...
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 12.01.2011 | 13:13
Die Metaebene interessiert die Spielwelt nicht und auf der Spielwelt generiert den Lawbreaker stunt.
Der Lawbreaker Stunt ist ein Bestandteil der Regeln. Das ist kein Bestandteil der Spielwelt und wird nicht von ihr entschieden, sondern vom Spielleiter. Das ist FATE und keine Spielweltsimulation.

IMHO: Ziel ist es nicht eine realistische Welt zu simulieren, sondern gemeinsam eine interessante Geschichte zu erzählen. Wie interessant ist die Geschichte noch für den Spieler wenn er durch etwas, dass ausserhalb seiner Entscheidung liegt seinen Charakter verliert? Deswegen ist das Brechen der Gesetze bei DFRPG fast nur mit Absicht möglich.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 12.01.2011 | 13:15
Es wird gesagt das der Entschluß mit Magie zu töten, den Magier verändert. Umkehrschluß: Ohne Tötungsabsicht, keine Veränderung.
Guter Punkt, ja. Wobei ich denke das beides nötig ist: Der Entschluss und die vollendete Tat.


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 12.01.2011 | 13:17
Ziel ist es nicht eine realistische Welt zu simulieren, sondern gemeinsam eine interessante Geschichte zu erzählen.

Die Geschichte ist langweilig, wenn dem eigenen SC nicht aus versehen was schlimmes passieren kann. Das erzeugt Nervenkitzel, das erzeugt Spannung.

"Wie viel Kraft darf ich denn in meinen Angriffszauber setzen?" oder "Gott! Hoffentlich vergeigt der nicht seine Verteidigung!"

Das erzeugt Spannung auf Spielerebene. Alles andere wäre mir viel zu langweilig.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 12.01.2011 | 13:59
Guter Punkt, ja. Wobei ich denke das beides nötig ist: Der Entschluss und die vollendete Tat.
Natürlich, den Erfolg hatte ich unterstellt. ;D

Das erzeugt Spannung auf Spielerebene. Alles andere wäre mir viel zu langweilig.
Nach meiner Erfahrung ist es nicht spannend, wenn man seinen Charakter mit einem Zufallswurf verlieren kann. Statt dessen erzeugt das eher vorsichtig taktierende und Risiken vermeidende Spieler, die auch schon mal bewußt an Abenteuern vorbei gehen.
Oder es schafft Spielleiter, die so tun als ob es gefährlich wäre, aber sobald die Gefahr real wird, tricksen und drehen sie um ihre Kampagne/Spielrunde/Abenteuer zu retten.

Bei FATE ist das nicht nötig.
Echte Spannung kann man erzeugen indem man den Charakter vor moralische Dilemma stellt, wenn er z.B. mit Magie töten will oder muss und der Spieler weis, dass es DANN Konsequenzen hat. Aber das ist dann auch die Entscheidung des Spielers wie er die Geschichte seines Charakters weiter erzählern will.
alternativ kann man ja auch Spieleraspekte compellen und es so 'Aussehen' lassen als seien sie eines magischen Mordes schuldig. Verfolgung durch die Hüter und ein gutes Motiv den wahren Täter zu finden...

Aber wenn ein Spieler durch einen vom Spielleiter zu Tode deklarierten NSC seinen Charakter verliert ist das nicht spannend. Wahrscheinlich hat der Spielleiter dann einen NSC mehr und einen Spieler weniger. Und das ist nach den Regelungen IMHO nicht nötig.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 12.01.2011 | 14:08
Ich mag jetzt nicht über Deinen persönlichen Spielspass diskutieren. Das ist sinnlos. MIR wäre es zu langweilig, wenn ich nicht durch Zufall einen Charakter verlieren könnte. Ich möchte nicht schon vorher wissen, wie ein Wurf ausgeht. Ich will die Ungewissheit haben. Moralische Dilemma meiner Charaktere langweilen mich im Spiel zu Tode. Meine Güte... soll der NSC halt über die Klinge springen. Das ist das Problem meines Charakters und nicht meins. Es gibt ja schließlich einen Grund, warum ich mit großem magischen Kaliber auf ihn ballere. Mein Problem wird es erst, wenn mein Charakter durch so eine Aktion stirbt oder zum NSC wird.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: alexandro am 12.01.2011 | 20:00
Das Problem wäre, dass es eben nicht aus Zufall passiert, sondern dass ein Compell durch den SL getriggert wird.

Das würde bei meinen Spielern extreme Verstimmung auslösen, weil auf diese Weise ein Erfolg einen faden Beigeschmack bekommt (so in etwa: "Kopf-ich gewinne. Zahl-du verlierst.").

Alternativen:
1.) Bestimmte Stunts werden generell als "Tötend" definiert (nichts mit Compells - der Spieler bekommt genau das, wofür er bezahlt, ohne wenn und aber).
2.) Eine Niederlage gegen "poplige" Gegner bedeutet nicht, dass der Charakter von denen verprügelt wird (langweilig), sondern dass sie ihn so unter Druck setzen, dass er versehentlich einen oder mehrere von ihnen mit Magie  tötet (die von mir präferierte Variante).
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Odium am 12.01.2011 | 20:28
Wie wäre es denn wenn man die "Tötungs" Absicht mit Magie noch mit einem Bonus würzt?
Das der Magier also +2 auf seinen Wurf bekommt, wenn er sich entscheidet das dass Ziel dabei draufgehen kann?

Dann wäre es auf der einen Seite zufällig, auf der anderen hätte der Spieler aber auch eine gewisse Kontrolle darüber, wann er das Risiko des Lawbreaker Stunts eingeht.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Azzu am 12.01.2011 | 20:38
"Wie viel Kraft darf ich denn in meinen Angriffszauber setzen?" oder "Gott! Hoffentlich vergeigt der nicht seine Verteidigung!"

Das erzeugt Spannung auf Spielerebene. Alles andere wäre mir viel zu langweilig.

Das wäre für mich Konfliktabwicklung mit angezogener Handbremse. Zu FATE gehört es für mich gerade nicht, jede Handlung mehrere Minuten lang abzuwägen und Modifikatoren hochzurechnen, bevor ich sie ansage. Schnell ein, zwei Boni mit vorhersehbar jeweils +2 produziert, und dann immer feste druff! So muss das sein! (Die Komplexität der DFRPG-Magie ist ohnehin schon hoch genug.)

Ich glaube übrigens, dass bei vielen Rollenspielern das Töten von imaginären Gegnern, auch menschlichen Gegnern, jahrelang so eingeschliffen ist, dass sie irgendwann in der Hitze des Gefechts das Erste Gesetz vergessen. Und dann ist es passiert.

Der eine oder andere Spieler wird vielleicht auch auf die Idee kommen, in einem Kampf einen Unnamed NPC zu töten, um sofort und für den Rest des Kampfes den Lawbreaker-Bonus auf potentiell tödliche Angriffszauber gegen den Oberbösewicht zu bekommen.

Ansonsten hätte ich überhaupt keine Skrupel, Aspekte zu compellen. Wer -9 Refresh und gleichzeitig Aspekte nimmt, die mit mangelnder Selbstbeherrschung, Grausamkeit oder der Neigung zu Kollateralschäden zu tun haben, weiß, was er tut.

EDIT: Schreibfehler.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: mieserwicht im Forum am 12.01.2011 | 23:46
Ich würde mich hierbei auch einfach an die Art wie ein Zauber angesagt wird halten.
So nutzt z.B. Harry in den Büchern extrem oft seinen Feuer-Zauber, aber das nur gegen nicht menschliche Gegner (zumindest behauptet das meine Erinnerung). Ansonsten benutzt er nämlich seinen Windstos.
So gehe ich bei einem Feuerangriff einfach davon aus, dass der Gegner auch sterben soll oder der Tod zumindest in Kauf genommen wird. Ein Wind- oder Energiestos kann sicherlich auch töten, ich sehe darin aber erstmal so etwas wie den Versuch den Gegner k.o. zu schlagen.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 07:53
Das Problem wäre, dass es eben nicht aus Zufall passiert, sondern dass ein Compell durch den SL getriggert wird.

Das sehe ich auch als Problem an (und verstehe Dich hoffentlich richtig):
Der eSeL compelled einen gewissen Aspekt ("Für meine Familie würde ich töten.") um den Spieler zur Tötung zu bewegen, aber der Spieler kann gar nicht annehmen, weil er den Char sonst verlöre?  wtf?

Das ist doch genauso "blöd" für das Spielerlebnis, wie eine Tötung aus Zufall.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 09:56
Ich kann mich nur der allgemeinen Argumentation anschließen. Fate bietet keine realistische Simulation einer Spielwelt- wenn man das will, ist man mit diesem System falsch bedient. Fate betrachtet Situationen nach erzählerischen Gesichtspunkten, nach dem was für die Geschichte interessant ist. Das bringt mit sich, das viele Entscheidungen auf der Metaebene getroffen werden und erst dann eine Auswirkung auf die Spielwelt haben. Zufälle gibt es nicht - alles geschieht auf Basis von Spielerentscheidungen.
Da muss man, wenn man vom klassischen Rollenspiel her kommt, umdenken - ging und geht mir an vielen Stellen genauso.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 09:59
Die NSC gehören nicht mir. Sie gehören der Spielwelt.
Kleiner Zusatz hierzu: das ist falsch bzw. nicht im Geist von FATE. Spieler können jederzeit mit Einschätzungen/Assessments die Spielwelt und NSCs umgestalten und ihnen eine ganz andere Richtung verpassen, als das "offizielle Setting" bestimmt. Auch das ist ein Punkt, den man bei FATE berücksichtigen muss. Spieler haben einfach das Recht, sich die Spielwelt anzueignen und Erzählrechte für sich einzufordern.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 13.01.2011 | 11:05
Zufälle gibt es nicht - alles geschieht auf Basis von Spielerentscheidungen.
Es gibt schon Zufälle in FATE - sonst würde man ja nie würfeln - aber sie sind immer nur da, wo man sie haben will.


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 11:21
Das Problem wäre, dass es eben nicht aus Zufall passiert, sondern dass ein Compell durch den SL getriggert wird.

Nein. So wie ich es machen werde, wird der Compell auf die extreme Konsequenz immer dann von mir getriggert werden, wenn ein NSC durch einen Angriff tödlich verletzt wurde bzw. werden würde. Das wissen die Spieler, das ist also keine Willkür. Der Zufall liegt also beim Angriffs und dem Verteidigungswurf.

Der Wunsch eine Geschichte zu erzählen und in die lenkend einzugeifen, bedeutet ja nicht, dass meinem SC nicht etwas schlimmes aus versehen passieren kann.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 11:44
Es gibt schon Zufälle in FATE - sonst würde man ja nie würfeln - aber sie sind immer nur da, wo man sie haben will.
Wann und ob du einen Konflikt würfelst, ist aber auch eine Spielerentscheidung... ich erinnere an die Möglichkeit, Konflikte komplett durch Reizen eines Aspekts abzuhandeln.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 13.01.2011 | 11:48
Wann und ob du einen Konflikt würfelst, ist aber auch eine Spielerentscheidung... ich erinnere an die Möglichkeit, Konflikte komplett durch Reizen eines Aspekts abzuhandeln.
Ja, eben. Deswegen meinte ich, das es immer nur da Zufälle gibt, wo man sie haben will. :)


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 11:57
Das find ich an DFRPG ziemlich cool. Man kann so hartwurstig und Oldschool spielen wie man will oder man kann sich gänzlich auf der Erzählebene bewegen. Abstufungen beider Extreme sind gut möglich und sind reine Philosophiefragen. Die Regeln halten das aus
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 12:04
Ja, das ist schon ziemlich erstaunlich. Wobei ich schon finde, dass Fate seine Eleganz vorrangig im Erzählbereich entfaltet und der Crunch teilweise echter Balast ist. Aber das ist natürlich auch meine persönliche Präferenz ;)
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 13:12
Nein. So wie ich es machen werde, wird der Compell auf die extreme Konsequenz immer dann von mir getriggert werden
Wenn ich dich richtig verstehe compellst du einen Aspekt eines NSC, um dann den Spieler dieses (Nicht Spieler-)Charakters (also dich selbst) dazu zu bringen in einer bestimmten - für den NSC nachteiligen - Weise zu handeln, also zum Beispiel trotz des schweren Hirntraumas auszustehen und in der Folge vom Dach zu stürzen?

Wo bitte ist da das Verschulden des Spielers?
Abgesehen davon das ich es immer noch komisch finde, den eigenen Charakter zu 'compelen'?

Man kann so hartwurstig und Oldschool spielen wie man will oder man kann sich gänzlich auf der Erzählebene bewegen. Abstufungen beider Extreme sind gut möglich und sind reine Philosophiefragen. Die Regeln halten das aus.
Das halten die Regeln nur aus wenn du sie als Spielleiter ab und zu ausser Kraft setzt: in diesem Fall igniorierst du das Recht des Siegers eines Konfliktes, den Ausgang erzählen zu dürfen.

FATE ermöglich auch die Spannung die mit einem Würfelwurf einher geht, aber die Verwendung ist doch eine ganz andere als in den 'Oldschool' Systemen. Auch mit den Fertigkeiten werden Erzählrechte (zB. über Deklarationen) erspielt und nicht die unmittelbare Einwirkung auf die Umgebung. Die Schützenfertigkeit (Guns) umfasst nicht nur die Qualität des Treffens, sondern erlaubt auch zu bestimmen, das die Waffe des Gegners gleich leer geschossen ist oder das eine Kugel aus dieser Waffe unmöglich auf diese Entfernung treffen kann oder aber auch das ein eigener Trickschuss um die Ecke geht ("..noch nie  'ne horizontale ballistische Kurve gesehen? Ganz einfach: Planetenrotation in die Gleichung einbeziehen...").
Das hat mit Hartwurst und Oldschool nichts mehr zu tun.

der Crunch teilweise echter Balast ist.
Zum Glück kann man das häufig ja ignorieren wenn einem danach ist: Aspekte, Deklarationen oder einfach nur dann rechnen und würfeln, wenn es interessant und wichtig für die Geschichte ist. Ansonsten stimme ich dir völlig zu.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 13:19
@Graurabe

Der Spieler entschließt sich auf Risiko zu spielen und einen normalen Menschen mit potentiell tödlicher Magie anzugreifen. Verschätzt er sich, kann der NSC sterben.

Und warum sind NSC meine Charaktere?  wtf?
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Pyromancer am 13.01.2011 | 13:28
Abgesehen davon das ich es immer noch komisch finde, den eigenen Charakter zu 'compelen'?

Das ist doch eine Standard-Art, FATE-Punkte zu generieren.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 13:56
Bislang hatte ich das so verstanden, dass du der Spielleiter 'bist' und aus dieser Position heraus argumentierst:
SC = Spieler Charaktere
NSC = Nicht Spieler Charaktere (= vom Spielleiter geführte Charaktere)?

Das ist doch eine Standard-Art, FATE-Punkte zu generieren.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Aber zurück zur ursprünglichen Frage: "Lt. Kernregeln bestimmt der Gewinner eines Konfliktes, was mit dem Verlierer passiert. Wenn der Gewinner seinen Gegner überleben lassen will, dann darf er das."

IMHO: stimmt!

"Mir als SL bliebe dann nur übrig, gegebenenfalls die extreme Konsequenz des Gegners zu compellen und ihn daran krepieren zu lassen."

IMHO: Nein, denn dass beraubt den Gewinner eines Konfliktes der Möglichkeit, den Ausgang nach seinem Belieben erzählen zu dürfen. Dies aber ist (IMHO) ein wesentlicher Punkt bei FATE.

Zudem würde der Selbstmord eines NSC (Compel = Komplikation seines Lebens) IMHO immer noch kein 'Töten mit Magie' konstituieren.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 14:25
Ein Compel ist Spieler- und nicht Charaktergetriggert.

Mal davon abgesehen: Meine Spieler würden DFRPG gähnend langweilig finden, wenn es derlei Risiko nicht gäbe. Ich als Spieler übrigens auch. Was soll denn spannend daran sein, immer mit voller Macht auf ein Ziel draufrotzen zu können, was der Stress hergibt, ohne es ganz aus versehen (sowohl Charakter als auch Spielerebene) zu rösten? Nein, sowas wäre mir zu langweilig. Sowas will ich nicht spielen. Die Ungweissheit: "Uh, was verträgt denn der noch? Wäre jetzt nicht mundane Gewalt besser?" bedeutet für mich Spielspass. Auch wenn ich die Geschichte beeinflussen kann, ist es öde sowas selbst zu bestimmen. Das ist irgendwie, wie die letzten Seiten eines Krimis zuerst zu lesen.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 14:35
...mit voller Macht auf ein Ziel draufrotzen zu können, was der Stress hergibt, ohne es ganz aus versehen zu rösten?
Wer das tut, tötet einen Gegner aber nicht 'aus Versehen' sondern mit voller Absicht. ;)
Wie schon zuvor erwähnt, Harry nutzt Fuego auch nicht gegen Menschen- auch wenn er das sicher gerne mal tun würde.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 14:42
Wer das tut, tötet einen Gegner aber nicht 'aus Versehen' sondern mit voller Absicht. ;)
Wie schon zuvor erwähnt, Harry nutzt Fuego auch nicht gegen Menschen- auch wenn er das sicher gerne mal tun würde.

Genau darum geht es. Ohne Risiko werden die Spieler genau das tun. Ohne Risiko werden sie nicht abwägen was passieren könnte, weil sie es ja selbst bestimmen können.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 14:55
Genau darum geht es. Ohne Risiko werden die Spieler genau das tun. Ohne Risiko werden sie nicht abwägen was passieren könnte, weil sie es ja selbst bestimmen können.
Du meinst also, dass deine Spieler ihre (menschlichen) Gegner mit Feuerbällen rösten würden und dann, nachdem sie den Kampf gewonnen haben, bestimmen, dass sie doch nicht tot sind?
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 13.01.2011 | 14:58
Das Problem ist doch folgendes (was eine Wiederholung von dem ist, was Enkidi gesagt hat :P): Der Charakter benutzt einen tödlichen Angriffzauber und nimmt in Kauf, das sein Gegner möglicherweise getötet wird. Der Spieler will aber nicht, das sein Charakter zum Lawbreaker wird, deswegen beschreibt er den Ausgang jedes Konfliktes so, das das Ziel seines Charakteres den Angriff überlebt. Im Grunde erzeugt das auf Dauer eine lange Reihe von Kämpfen, in denen der Charakter "nochmal Glück gehabt hat".

Ich glaube nicht, das man daran rein von den Regeln her etwas ändern kann. Es ist schlichtweg vom System so vorgesehen, das es so laufen kann.
Was man natürlich tun könnte ist, vor dem Angriff mit dem Spieler auszumachen, das er, sollte sein Ziel durch seinen Angriff Taken Out wird, auch dessen Tod als Ausgang des Konfliktes festlegen muss. Steht nicht in den Regeln, ist aber ganz bestimmt nicht verboten.


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 15:00
@Enkidi Li Halan

Nein, meine Spieler fänden es langweilig, wenn sie es tun könnten. Bzw. wenn sie mal auf einen Menschen losballern, ihn nicht aus versehen (weil zu viel Kraft reingesteckt) töten könnten.

@Bluerps

Genau das schlage ich die ganze Zeit hier vor.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 15:02
Steht nicht in den Regeln, ist aber ganz bestimmt nicht verboten.
Doch, es steht tatsächlich in den Regeln*, dass man für Taken Out den Zustand "Tot" festlegen kann. In diesem Abschnitt ist zwar von Sc die Rede, aber warum sollte das nicht auf für NSC gelten.




*"As a rule of thumb, when death is on the line, announce it in advance..." (p.206)
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 13.01.2011 | 15:09
Ich meinte, das man mit dem Spieler vorher ausmacht, das er nach einem erfolgreichen Angriff den Tod des Gegners als Ende des Konfliktes festlegen muss.


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 15:14
Ich meinte, das man mit dem Spieler vorher ausmacht, das er nach einem erfolgreichen Angriff den Tod des Gegners als Ende des Konfliktes festlegen muss.
Ja, so sehe ich das auch - "Wenn du diesen Mensch mit einem Feuerball angreifst, kann er sterben." Ist absolut legitim, weil das auf Metaebene verhandelt wird, und dem Spieler auf Metaebene bewusst ist, dass er sich unter Umständen einen Refresh-kostenden Lawbreaker-Stunt einhandelt. Aber, wie schon zuvor gesagt: zufällig ist daran nichts :)
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Azzu am 13.01.2011 | 15:21
Sowas könnte man auch als Concession anbieten, wenn Unnamed NPCs im Spiel sind - z. B. "okay, dein Zauber ist so beeindruckend, dass alle Gegner davonlaufen, aber zwei haben den Feuerball nicht überlebt".
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 13.01.2011 | 15:31
Sowas könnte man auch als Concession anbieten, wenn Unnamed NPCs im Spiel sind - z. B. "okay, dein Zauber ist so beeindruckend, dass alle Gegner davonlaufen, aber zwei haben den Feuerball nicht überlebt".

Meinst du als Concession von Spielerseite aus? Also, "Okay, mein Zauber ist so beeindruckend, dass alle Gegner davonlaufen, aber zwei haben den Feuerball nicht überlebt". Für mich würde es nur so herum Sinn machen, weil damit ja die Konsequenz Lawbreaker Stunt vom Spieler akzeptiert wird.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 17:02
Doch, es steht tatsächlich in den Regeln*, dass man für Taken Out den Zustand "Tot" festlegen kann. In diesem Abschnitt ist zwar von Sc die Rede, aber warum sollte das nicht auf für NSC gelten.
Wobei hier gemeint ist, dass der 'Sieger' den Tod des Besiegten ansagen kann. Abd al Rahman versucht aber die ganze Zeit zu rechtfertigen, dass der 'Verlierer' eines Konfliktes (der SL in diesem Fall) den Tod des NSC ansagen kann, um damit dem Sieger noch Eins reinzuwürgen.
Das geben aber die FATE/DFRPG Regeln nicht her.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 17:05
[...] um damit dem Sieger noch Eins reinzuwürgen.

Das ist nicht die Intention, sondern eine Stimmung beim Spieler zu erzeugen und zwar vorher. Das Gefühl, ein Wagnis einzugehen, zumindest grob fahrlässig einen Tod zu riskieren. Tragische Schicksale, gefallene Helden -- das alles ist thematisch sonst nicht umsetzbar mit SCs.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 13.01.2011 | 17:08
Naja, gehen tut das schon, der Spieler muss es nur wollen.


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.01.2011 | 17:11
Naja wenn er den SC dafür verliert...wo liegt denn da der Spaß an dieser Storysackgasse?
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 17:21
Noch eines: Auch mit einem Feuerball, muss das noch lange nicht heißen, das jemand stirbt: ausgeschaltet duch Hitze oder Schmerzen. Eventuell hat jemand noch nicht einmal irgendeine Konsequenz genommen und kippt um. Warum MUSS der gleich tot sein?

Das ganze 'Konfliktsystem' ist abstrakt und nicht Realitätabbildend. Wenn man Stress bekommt muss man doch keine Konsequenz nehmen, sondern auch kann gleich 'aufgeben' bzw. umfallen. Vielleicht ist es ja interessanter was die (meist) netten Helden mit einem bewußtlosen Schurken machen, es ist (moralisch) ein erheblicher Unterschied, ob ich einen aktiven Gegner während der Kampfhandlung töte oder ob ich einen bereits ausgeschalteten Gegner kaltblütig ermorde.

Doch so ein moralisches Problem war glaube ich zu langweilig?  ;D

Zum Problem eines tödlichen Angriffs: Was ist ein tödlicher Angriff? Schusswaffen? Die Meisten überleben Treffer mit einer Schusswaffe. Ausser es ist ein kaltblütig angesetzter Todesschuß - auch hier eine bewußte Entscheidung.
Ob man jemanden tötet oder nur ausschaltet, das ist tatsächlich selter vom Zufall abhängiger als man denkt.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bluerps am 13.01.2011 | 17:22
@Priscilla Molesworth: Jetzt haben wir aneinander vorbei geredet. Du meintest was von tragischen Schicksalen und gefallenen Helden, da dachte ich du meinst Leute die den Lawbraker schon riskiert und kassiert haben. Quasi einen Schritt weiter, nach Abd al Rahmans Problem. Der Lawbraker hat ja nichts damit zu tun, ob der SL über den Tod des Gegners entscheidet, oder der Spieler.


Bluerps
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Azzu am 13.01.2011 | 17:27
Meinst du als Concession von Spielerseite aus? Also, "Okay, mein Zauber ist so beeindruckend, dass alle Gegner davonlaufen, aber zwei haben den Feuerball nicht überlebt". Für mich würde es nur so herum Sinn machen, weil damit ja die Konsequenz Lawbreaker Stunt vom Spieler akzeptiert wird.

Umgekehrt, weil die Nichtspielercharaktere im noch offenen Konflikt klein bei geben und das Überleben der nicht von dem Zauber betroffenen NSCe aushandeln. Der Lawbreakter-Stunt ist ja nur mittelbare Folge des Konflikts und regeltechnisch sogar ein Vorteil. Das Angebot der Concession sähe ich als eine Spielart der Verlockung der Macht - schnell einen Kampf gegen eine Überzahl gewinnen, indem man spektakulär einen oder zwei Gegner tötet. Unter Zeitdruck wäre das vielleicht nochmal verlockender.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 17:40
Das ist nicht die Intention, sondern eine Stimmung beim Spieler zu erzeugen und zwar vorher.
Indem ich ihm im Nachhinein eine ungewollte Power aufzwinge und ihn meist zum NSC mache und dem Spieler damit einen Charakter wegnehme?

Lt. Kernregeln bestimmt der Gewinner eines Konfliktes, was mit dem Verlierer passiert. Wenn der Gewinner seinen Gegner überleben lassen will, dann darf er das. Mir als SL bliebe dann nur übrig, gegebenenfalls die extreme Konsequenz des Gegners zu compellen und ihn daran krepieren zu lassen.
Das hört sich für mich wie 'nachtreten' an und ich glaube auch nicht, das es eine besonders tolle Stimmung erzeugt, wenn der Spielleiter nach Belieben, mal einen NSC sterben läßt wenn er damit einen Spieler besonders treffen kann. Oder sterben alle NSC automatisch wenn sie mit Magie besiegt werden? DAS würde tatsächlich eine besondere Stimmung erzeugen.

Das Gefühl, ein Wagnis einzugehen, zumindest grob fahrlässig einen Tod zu riskieren. Tragische Schicksale, gefallene Helden -- das alles ist thematisch sonst nicht umsetzbar mit SCs.
Ich glaube, dazu hat es in diesem Thread bereit einige Anregungen gegeben. Natürlich kann man auch tragische Helden spielen ohne die Regeln zu verbiegen oder zu brechen. Aber es ist die Frage, ob man es gegen den Willen der Spieler erzwingen sollte. FATE baut auf kooperation. Ein nachträglicher Todescompel bewirkt IMHO das Gegenteil.

Natürlich kann man alles als Hausregel anders machen und auch Kernkomponenten ausschalten. Aber dazu müchte ich mich einem Vorredner anschließen:
Ich mag jetzt nicht über Deinen persönlichen Spielspass diskutieren. Das ist sinnlos.
~;D
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Abd al Rahman am 13.01.2011 | 17:46
@graurabe

Du liest schon meine Beiträge oder? Wenn ja, dann wundere ich mich, wie Du auf "nachtreten" kommst. In Beitrag 3 in diesem Strang mache ich deutlich wie ich das am Spieltisch vereinbaren will. Ich frag mich ernsthaft, warum Du mir so hanebüchene Unterstellungen entgegenwirfst. Bei gerade mal 2 Seiten (jetzt die 3. Seite angefangen) Diskussion sollte es nicht zu viel verlangt sein einfach mal alles zu lesen.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 18:00
Aber ja. Doch das sollte man an anderer Stelle weiter diskutieren.
Kann man einen Teil dieser Diskussion in ein passendes Unterforum verschieben?
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Azzu am 13.01.2011 | 18:08
Das Problem ist doch folgendes (was eine Wiederholung von dem ist, was Enkidi gesagt hat :P): Der Charakter benutzt einen tödlichen Angriffzauber und nimmt in Kauf, das sein Gegner möglicherweise getötet wird. Der Spieler will aber nicht, das sein Charakter zum Lawbreaker wird, deswegen beschreibt er den Ausgang jedes Konfliktes so, das das Ziel seines Charakteres den Angriff überlebt. Im Grunde erzeugt das auf Dauer eine lange Reihe von Kämpfen, in denen der Charakter "nochmal Glück gehabt hat".

Ich sehe das nicht als Problem der Regeln an. Gegen sterbliche Gegner, die (in aller Regel) keinen Catch haben, ist es vom System her völlig egal, mit welchem Element man angreift. Es gibt gegen sterbliche Gegner nur ganz selten einen Vorteil, einen Angriff mit dem Element "Feuer" anzusagen. (Und ein Pyromancer, der nicht anders kann, sollte genügend Refresh übrig haben, um den Lawbreakter-Stunt zu verkraften.)

Wenn hier ein Problem entsteht, liegt das an einem Spieler, der darauf besteht, unplausible Konsequenzen der Aktionen seines Charakters zu erzählen. Das wäre dann mit hoher Wahrscheinlichkeit jemand, mit dem ich überhaupt keine Erzählspiele spielen wollte.


EDIT: Ergänzung:

So wie ich es machen werde, wird der Compell auf die extreme Konsequenz immer dann von mir getriggert werden, wenn ein NSC durch einen Angriff tödlich verletzt wurde bzw. werden würde.

Nach meinem Verständnis der Regeln kann ein Aspekt eines NSCs niemals gegen einen Spielercharakter compelled werden. Gegen einen Spielercharakter können nur dessen Aspekte oder für und gegen alle am Konflikt beteiligten Charaktere wirkende Szenenaspekte compelled werden. Das lese ich im Umkehrschluss aus "Scene Compels", YS p. 107, heraus. Ansonsten könnte ich meinem Charakter auch den Aspekt "unbesiegbar" geben und diesen dann ständig gegen NSCe compellen, statt mir mit Invokes Boni zu verschaffen.

Ich denke, dir wird hier nur eine Hausregel helfen.


EDIT #2: Ergänzung:

Eine Möglichkeit, durch versiebte Würfelwürfe beim Zaubern das Erste Gesetz zu brechen, ist übrigens Fallout, dessen Auswirkungen allein der Spielleiter bestimmt. Wer genug Shifts an Fallout auf die Welt loslässt, statt selbstlos Backlash zu schlucken, muss mit lethalen Konsequenzen rechnen.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Blechpirat am 13.01.2011 | 19:08
Ich glaube, das wir hier alle zustimmen können, dass du im Vorfeld etwas derartiges Festlegen kannst (wie z.B. dass Taken Out durch Magie immer bedeutet, dass der Betroffen stirbt).

Aber wie du auf einen Compel kommst, verstehe ich nicht. Das ginge doch nur, wenn eine Spieler einen Aspekt der Art "Tödlicher Feuermagier" hätte. Und du kannst ja nicht den Aspekt eines NSCs zu Lasten des Spielers compellen - wer soll denn da den FATE-Punkt bekommen? Der tote NSC? Kann er sich wehren, wenn er selber noch einen Fatepunkt hat? Das ist m.E. eine Spur, die ins Nichts führt. Im Gegenteil: Nach RAW als "Spieler" der NSCs ist es eher deine Aufgabe, vorher über eine Concession zu verhandeln. Das geht bekanntlich sogar noch zu dem Zeitpunkt, wo ein Taken Out Erfolg schon vorliegt.

Übrigens habe ich Spieler, die wollen würden (herbei erzählen), dass sie mit Magie jemanden töten - weil sie spannend finden, einen Lawbreaker zu spielen. Und wenn sie das nicht wollen, würde ich es ihnen nicht aufzwingen.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 19:25
Wenn hier ein Problem entsteht, liegt das an einem Spieler, der darauf besteht, unplausible Konsequenzen der Aktionen seines Charakters zu erzählen.
Ich würde annehmen, dass jeder nicht absichtlich als tödlich geführte Angriff, eine andere Konsequenz haben darf als den Tod? Selbst bei Verbrechen mit Schusswaffen, die man als tödliche Angriffe auffassen könnte, sind Verletzungen 7-10mal häufiger als Todesfälle. Und hier geht es um die Bewertung MAGISCHER Angriffe, wer kann hier Plausibilität entscheiden? Aufgrund welcher Basis?  Hier kann man Diskussionen am Einfachsten

Eine Möglichkeit, durch versiebte Würfelwürfe beim Zaubern das Erste Gesetz zu brechen, ist übrigens Fallout, dessen Auswirkungen allein der Spielleiter bestimmt. Wer genug Shifts an Fallout auf die Welt loslässt, statt selbstlos Backlash zu schlucken, muss mit lethalen Konsequenzen rechnen.
DAS ist vielleicht genau das, wonach Abd al Rahman in den Regeln gesucht hat und würde auch völlig zustimmen. Hier ist es ja auch wieder die Entscheidung des Spielers, das Risiko einzugehen.

Ich glaube, das wir hier alle zustimmen können, dass du im Vorfeld etwas derartiges Festlegen kannst (wie z.B. dass Taken Out durch Magie immer bedeutet, dass der Betroffen stirbt.
Immer, als Hausregel? Klar!   :d
(da würde ich auch nicht von Nachtreten reden) ;D
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 19:33
Das geht bekanntlich sogar noch zu dem Zeitpunkt, wo ein Taken Out Erfolg schon vorliegt.
Ich glaube nicht, obwohl ich es als Option manchmal auch nett fände. (Kann man ja in der Runde regeln.)

YS 206: "Finally, a character cannot be saved from a roll that takes him out by offering a concession. You have to offer the concession before the roll that  takes  out  your  character. "
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Azzu am 13.01.2011 | 20:23
Ich würde annehmen, dass jeder nicht absichtlich als tödlich geführte Angriff, eine andere Konsequenz haben darf als den Tod?

Habe ich irgendwo das Gegenteil geschrieben?

Ein Beispiel für etwas, das ich für nicht plausibel halten würde, wären Feuerbälle als Standardangriff eines Wizards, die immer alle erfassten Monster zur Unkenntlichkeit verbrennen, Sterbliche im Wirkungsbereich aber nur durch Rauch und Hitze bewusstlos werden lassen. Die Regeln würden das durchaus erlauben.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Rabe am 13.01.2011 | 21:08
Habe ich irgendwo das Gegenteil geschrieben?
:) Nein, war als Klarstellung gemeint.

Mit dem Rest stimme ich völlig überein!  :d
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Blechpirat am 13.01.2011 | 21:55
Ich glaube nicht, obwohl ich es als Option manchmal auch nett fände. (Kann man ja in der Runde regeln.)

YS 206: "Finally, a character cannot be saved from a roll that takes him out by offering a concession. You have to offer the concession before the roll that  takes  out  your  character. "
Dang. So viele FATE-Dialekte, da kommt man völlig durcheinander.
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Enkidi Li Halan (N.A.) am 14.01.2011 | 08:27
Eine Möglichkeit, durch versiebte Würfelwürfe beim Zaubern das Erste Gesetz zu brechen, ist übrigens Fallout, dessen Auswirkungen allein der Spielleiter bestimmt. Wer genug Shifts an Fallout auf die Welt loslässt, statt selbstlos Backlash zu schlucken, muss mit lethalen Konsequenzen rechnen.
Fallout hatte ich jetzt gar nicht auf dem Schirm, aber du hast natürlich völig recht! Das ist eine ziemlich elegante und plausible Lösung des Problems, imho.  :d
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: 8t88 am 14.01.2011 | 09:49
OT
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
SCNR ;D
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Odium am 15.01.2011 | 13:35
Aber der Blackstaff kriegt doch auch die Lawbreaker Stunts?
Er ist halt nur so oder so ein NPC :P
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Bad Horse am 15.01.2011 | 15:08
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Scimi am 17.01.2011 | 01:15
So versteh ich die Beschreibung von (...) in Changes jedenfalls.[/spoiler]

Afaik ist das DFRPG nach "Small Favors" angesiedelt, alles, was Jim Butcher danach geschrieben hat, ist eventuell sowieso ganz anders als es vom Rollenspiel dargestellt wird...
Titel: Re: Ausgang von Konflikten und 1. Gesetz der Magie
Beitrag von: Azzu am 17.01.2011 | 10:38
Afaik ist das DFRPG nach "Small Favors" angesiedelt, alles, was Jim Butcher danach geschrieben hat, ist eventuell sowieso ganz anders als es vom Rollenspiel dargestellt wird...

Turn Coat und Changes sind im RPG nicht berücksichtigt, das ist richtig.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)