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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Mentor am 15.03.2011 | 21:50
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Als SL auf einer CON hat man es für gewöhnlich mit unbekannten Spielern zu tun, die irgend eine Mischung aus Erwartungshaltungen an eine Oneshot-Runde mitbringen. Wie kommt man rasch dahinter, wie diese Spieler ticken, damit man innerhalb der kurzen Rundenzeit möglichst viel so bieten kann, wie sie es gerne hätten? Nach dem Epilog zu wissen, was man bei dieser Rundenzusammensetzung das nächste Mal besser machen kann, ist leider zu spät.
Vorher direkte Fragen stellen nutzt nur bedingt, den ich finde viele Spieler können die Frage nach "Wie wollt ihr denn spielen?" (und Varianten der Frage) nicht wirklich beantworten, oder es findet sich ein Gruppenredner, der seine Meinung dann geschickt als die der Gruppe verkauft, die sich vielleicht ja nichtmal kennt. Mit Begriffen aus der Rollenspieltheorie erntet man auch oft nur Fragezeichen.
Gibt's also gute indirekte Fragen, mit denen man in der Vorstellrunde einen groben Überblick bekommen kann? Oder einfach gestrickte Szenen, mit denen man in den ersten Spielminuten rasch sieht, was ankommt und was nicht, und die ggf. leicht abzubrechen oder überbrücken sind, wenn sie nicht gut gehen?
Was habt ihr da für Strategien?
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Fang mit einer lockeren Runde Smalltalk an, während du die Charaktere verteilst / durchsprichst. Bei der Wahl der Charaktere kriegst du schon einiges über die Spieler mit, genauso dann, wenn du sie bittest, dir kurz was über den Charakter zu erzählen. (Nimm vielleicht eine Sanduhr mit - kurz bedeutet für einige Leute was ganz anderes als für andere.)
Erzähl vielleicht eine Anekdote, und ermuntere die Spieler, auch eine zu erzählen. Da erfährst du wahrscheinlich mehr über die Spieler als mit einem Blatt mit 20 Fragen zu Motivation und Spaßquellen... :)
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Die Frage "Wie wollt ihr denn spielen?" muss man eben noch weiter aufspalten, dann kommen da auch verwertbare Antworten.
Also ganz konkret z.B. regeltreu oder Freistil; gritty oder heroisch etc..
Eine grobe Einteilung der Spieler in die Laws´schen Spielertypen anhand ihrer Wahl unter den vorgefertigten Charakteren und der ersten Spielszenen reicht mir meistens, um wenigstens nicht total ins Klo zu greifen ;)
Ansonsten fange ich vor der Runde bei mir an und beschreibe i.d.R. die Spielrunde recht eindeutig hinsichtlich angedachter Atmosphäre/Thema und Spielstil, damit die Spieler schon mal wissen, woran sie mit mir sind.
Eine wild zusammengewürfelte Gruppe völlig flexibel (d.h. ohne Rücksicht auf meinen "heimischen" Leitstil) zu bespaßen - das kriege ich nicht hin bzw. das will ich nicht, weil ich da i.d.R. keinen Spaß dran habe.
Anmerkung:
Meiner Erfahrung nach sind die Spieler, die die entsprechenden Theoriebegriffe nicht kennen und sich selbst diesbezüglich nicht zuordnen/beschreiben können, auch diejenigen, die am Ehesten einfach drauf los spielen und i.d.R. auf ihre Kosten kommen.
Also nicht zu viele Gedanken machen ;)
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Eventuell hilft auch etwas wenn man fragt welche Systeme sie privat warum spielen. Gerade das Warum kann einem da schon ein oder zwei Anhaltspunkte liefern. Es gibt Leute die Spielen DSA wegen der genauen Regeln, andere z.B. wegen der ausgearbeiteten Hitnergrundwelt. Das sind schon mal indizien.
Ansonsten hilft Übung. Wenn man die Spieler einfach was genauer beobachtet und ihre Reaktionen auf Szenen und Ereignisse einschätzt bekommt man schon ein ungefähres Gefühl was ihnen liegen könnte und was nicht. Am besten lässt man sich nach der Runde noch ein Feedback geben um seine Einschätzung vielleicht noch etwas zu überprüfen. So fragen wie "was hat dir gut gefallen, was nicht?" helfen da schon.
Man muss eigentlich dafür sorgen, das die Menschenkenntniss besser wird und innerhalb von 30-60 Minuten auch greift.
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Man sollte nicht vergessen, daß man als SL die Erwartungshaltung der Spieler durchaus beeinflussen kann. Eine Aussagekräftige Beschreibung am Aushang, die bereits einiges deutlich macht, worum es optimalerweise gehen soll, bewirkt viel. Da können durchaus Dinge zur Spielweise stehen, nicht nur welche zum Inhalt.
Wenn man sich so verschiedene Rundenaushänge mal anschaut, erkennt man deutlich daß sehr viele Spielleiter dies unterschätzen.
Ansonsten sind Fragen wie "Was hat dich her geführt? Was hat dich gereizt zu mir zu kommen?" oder "Was spielst du sonst so?" oft aufschlußreich. Aber immer klappt das auch nicht. Man trifft auf Cons oft auf Spieler die ihre eigenen Vorlieben nicht kennen (zumindest nicht bewußt).
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Yepp. Ich denke auch, dass die Beschreibung am Aushang schon den Spielern Anhaltspunkte geben sollte, ob sie zu dir gehen sollten oder eher nicht.
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Wobei das (ohne dies jetzt Mentor andichten zu wollen) auch oft genug nicht hält, was es verspricht. Wie oft schon wurden mir DSA-Runden als "nicht regelversessen, sondern stimmungsvoll" angepriesen, um hinterher doch nur Proben für Kleinscheiß zu erfordern oder gleich auf SL-Willkür hinauszulaufen...
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Regel Nummer 1: Spiele keine DSA-Runden auf Cons.
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Hat wer Beispiele für gute Con-Runden-Aushänge, die jetzt nicht in ein zweiseitiges Manifest ausarten?
Hier gibts ja zudem noch das Problem, das manche CONs vorgefertigte Ankündigungszettelchen haben mit fixen, allgemeinen Infos. Was tut man da dann? Ein vorbereitetes A5/A6 Zusatzzettelchen dazupappen?
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Ich denke, man kann ein paar Stichpunkte in der Abenteuerbeschreibung unterbringen wie: Abenteuer- oder charakterzentriert, Horror, Comedy, für Einsteiger, Gruppe entdeckt Spielwelt, fortlaufende Con-Kampagne, in die man mitendrin reingeworfen wird., mit eigenen Charakteren, Charaktere vorgefertigt und auf das Abenteuer abgestimmt, etc.
Wobei es schwer ist, Stimmung am Tisch bei einer Con aufzubauen, weil zumeist noch andere Runden im Raum sind.
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Regel Nummer 1: Spiele keine DSA-Runden auf Cons.
Tu ich auch nicht, keine Sorge. :D
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Hier gibts ja zudem noch das Problem, das manche CONs vorgefertigte Ankündigungszettelchen haben mit fixen, allgemeinen Infos. Was tut man da dann? Ein vorbereitetes A5/A6 Zusatzzettelchen dazupappen?
Eher A4, damit man es auch von etwas weiter weg lesen kann.
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Regel Nummer 1: Spiele keine DSA-Runden auf Cons.
!!!
Ontopic:
Schau dir die Charaktere genau an und lass dir die Charaktere von den Spielern vorstellen. "Was spielst du denn?" Aus der Antwort kann man ne Menge auf der Meta-Ebene rauslesen.
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Hier gibts ja zudem noch das Problem, das manche CONs vorgefertigte Ankündigungszettelchen haben mit fixen, allgemeinen Infos. Was tut man da dann? Ein vorbereitetes A5/A6 Zusatzzettelchen dazupappen?
Auf den Cons, die ich bisher besucht habe, gabs eigentlich immer die Möglichkeit zu eigenen Beschreibungstexten. Wenns das nicht geben sollte, dann würde ich das für ne Gratiseinladung halten, nen eigenen Zettel dazuzupacken.
Auf unseren eigenen Cons (http://www.dreroco.de/) haben wir zusätzlich zum Beschreibungstext noch Auswahloptionen zu Anfängereignung und vorgefertigten Charakteren soie Multiple Choice Auswahlen zum Genre sowie Spielstil.
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Yepp. Ich denke auch, dass die Beschreibung am Aushang schon den Spielern Anhaltspunkte geben sollte, ob sie zu dir gehen sollten oder eher nicht.
Genau das werde ich dieses Jahr probieren. Vorgeschichte, vorgefertigte Charaktere und "teh adventure" werden Klappentextmäßig vorgestellt. Wer dann noch in der falschen Runde landet, dem kann ich auch nicht helfen. Bzw. ich muss an meinen Klappentexten arbeiten.
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Naja, zuuu viel Text sollte auch nicht auf dem Beschreibungszettel stehen. Das liest dann keiner und der Effekt verpufft. Dinge über Charaktere und Vorgeschichte müssen da nicht rein. Dinge über die Runde und was einen dort erwartet sind informativer.
Das ist ein Punkt mit dem ich selbst regelmäßig kämpfen muß.
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Frag sie, ob ihre Charaktere sterben können. Damit hast du viel Info mit einer kurzen Frage.
Oder schau dir ihre Chars an. Schreiben sie die Anzahl ihrer Essensrationen auf? Ham sie erstaunlich gute Werte? Können sie kochen, stricken und häckeln? Heissen sie Zorkan, der Erzmagier oder Karl-Gustav?
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Hat wer Beispiele für gute Con-Runden-Aushänge, die jetzt nicht in ein zweiseitiges Manifest ausarten?
Beispiel nun nicht, aber ich schätze, es ist immer gut, auf eine bekannte Quelle zu verweisen: Ein "dramatisches Abenteuer im Stile von Shakespeare" lässt etwas anderes vermuten als "ein dramatischer Action-Thriller im Stil von Bourne Identity" oder "Action, Action, Action wie bei Crank".
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Ja, Filme und Bücher verwende ich auch gerne als Atmosphärenbeispiele.
Das hat die oWoD ja salonfähig gemacht ;D