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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 13:32

Titel: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 13:32
Hallo,

ich finde für dieses Problem einfach kein Patentrezept. Es geht um Szenarios, wo die SC von einem mächtigen / wohlhabenden NSC oder einer Fraktion (der König, die Kirche etc.) angeworben werden. Es ist nur logisch, dass die SC im Gegenzug um alle mögliche Unterstützung bitten, vor allem, wenn der Auftraggeber wirklich die Hilfe dringend braucht. Wie dreht man das am besten, dass die SC den Hilfesuchenden nicht komplett für die Hilfe ausziehen?

Modell-Szenario: Rettet die Prinzessin. SC -> dann gib uns das Königreich, alle Schätze und die Prinzessin...  ::)

EDIT: Das Problem soll hypothetisch betrachtet werden; es gibt im Moment (noch) kein konkretes Szenario, wo es bei mir hakt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Waldgeist am 13.07.2011 | 13:35
Modell-Szenario: Rettet die Prinzessin. SC -> dann gib uns das Königreich, alle Schätze und die Prinzessin...  ::)

Das ist doch auch nicht ganz abwegig, denn die Märchenvorlagen versprechen ja immerhin das halbe Königreich und die Hand der Prinzessin.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ElfenLied am 13.07.2011 | 13:35
Alte DSA Lösung: Gib dem NSC etwas, womit er die SCs an den Eiern hat.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tantalos am 13.07.2011 | 13:36
Welches Level haben die Charaktere denn? Sag doch einfach mal ok, mal gucken was sie dann davon halten, wenn sie plötzlich ALLES haben, und ihnen so Nachbarreiche auf den Sack gehen... fänd ich lustig...
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 13:39
Lösungsansätze:

1. Vor Beginn des Abenteuers wird klargestellt, dass die Spieler echte, altruistische Helden oder loyale Untertanen des Königs / Anhänger der Kirche spielen.

2. Konkurrenz. Andere können den Job auch machen und die machen es gerne für den gebotenen Preis.

3. So wichtig ist die Sache auch nicht... Macht uns einen vernünftigen Preis, dann reden wir drüber.

4. Involviertheit. Die Spieler wollen es doch auch.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 13.07.2011 | 13:40
Man koennte sagen das ab X die Fraktion es eher selber macht.
Man koennte sagen das ab X die Fraktion das Interesse dran verliert.
Man koennte einen gesunden Wettbewerb einfuehren.
Also das es andere Abenteuerer gibt die es halt preiswerter machen.
Man koennte auch annehmen das ab einem bestimmten Betrag die Motivation des Auftragsgeber sinkt es auszuzahlen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Laivindil am 13.07.2011 | 13:42
Die Fraktion sagt einfach ja. Und wenn die Helden wiederkommen, landen sie im Kerker. - kann man nicht sehr oft machen, ist aber nicht unspaßig (für den SL).
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Woodman am 13.07.2011 | 13:43
Wettbewerb? Wenn die SC zu teuer werden lohnt es sich irgendwann eine Armee auszuheben oder andere Lösungswege zu beschreiten. Es gibt auch immer einen Kosten/Nutzen Faktor, heuere ich Abenteurer an um etwas diskret zu erledigen weil ich ruiniert werde wenn es an de Öffentlichkeit kommt, kann ich mir den Stress auch sparen wenn mich die Bezahlung der Abenteurer ruiniert, für jeden Auftraggeber sollte es eigentlich Grenzen geben bis wann es sich noch lohnt die SC zu bezahlen. Wenn garnix hilft bau neue Abenteurergruppen ein, die dringend auf Aufträge angewiesen sind und für viel weniger als die SC arbeiten, Konkurrenz belebt das Geschäft.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 13:45
Nehmen wir wirklich mal das Szenario, wo die Prinzessin entführt wurde, und der König dringend Leute sucht, die mutig genug sind, sie ihm zurückzubringen. Seine eigenen sind dafür unbrauchbar (weil bereits gescheitert oder weil sie woanders gebraucht werden usw.).

D.H.
Man koennte sagen das ab X die Fraktion es eher selber macht.
Man koennte sagen das ab X die Fraktion das Interesse dran verliert.
Man koennte auch annehmen das ab einem bestimmten Betrag die Motivation des Auftragsgeber sinkt es auszuzahlen.

3. So wichtig ist die Sache auch nicht... Macht uns einen vernünftigen Preis, dann reden wir drüber.

fallen raus.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Waldgeist am 13.07.2011 | 13:45
Schön fände ich auch, wenn die Helden helfen würden, um sich selbst der Hilfe des Herrschers versichern zu können. (Vielleicht wie Aragorn, der Rohan als Heerführer aushilft, damit Rohan später seinem eigenen Königreich zur Hilfe eilt.)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 13:46
Wettbewerb? Wenn die SC zu teuer werden lohnt es sich irgendwann eine Armee auszuheben oder andere Lösungswege zu beschreiten.

OK. Die SC sind aber gerade da und vieles andere dauert zu lang.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.07.2011 | 13:47
Zwischenzeitlich 7 neue Beiträge? Leckt mich am Socken.

Hallo,

ich finde für dieses Problem einfach kein Patentrezept. Es geht um Szenarios, wo die SC von einem mächtigen / wohlhabenden NSC oder einer Fraktion (der König, die Kirche etc.) angeworben werden. Es ist nur logisch, dass die SC im Gegenzug um alle mögliche Unterstützung bitten, vor allem, wenn der Auftraggeber wirklich die Hilfe dringend braucht. Wie dreht man das am besten, dass die SC den Hilfesuchenden nicht komplett für die Hilfe ausziehen?

Modell-Szenario: Rettet die Prinzessin. SC -> dann gib uns das Königreich, alle Schätze und die Prinzessin...  ::)
Option 1: Der König weist die SC darauf hin, dass er seine Tochter nur zurück haben will um sie mit dem Prinzen des Nachbarreiches zu verheiraten um einen drohenden Krieg abzuwenden, der ihn u.U. sein Reich kosten könnte.

Option 2: Der Auftraggeber meint: "Gut es gibt noch andere mutige Leute da draußen die das auch für weniger machen würden."
Man sollte den Spielern einfach mal klar machen, dass die SC nicht die EINZIGEN Kompetenten Leute da draußen sind.

Option 3: Der König geht zum Schein darauf ein. Wenn sie zurück kommen lässt er sie hinrichten, weil sie die Frechheit besessen haben ihn zu erpressen.

Option 4:
König: "5000 Goldkronen!" (das sei in dem Setting jetzt einfach mal eine wirklich großzügige Belohnung)
SC_1: "Die Prinzessin und das halbe Reich."
König: "2500 Goldkronen!"
SC_1: "Hei? Neeein, so war das doch nicht gemeint."
König: "1250 Goldkronen?"
SC_2: *schnell* "Ja wir machen's!"
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: AcevanAcer am 13.07.2011 | 13:53
Wo ist das Problem? Held sein darf sich ruhig einmal lohnen, immerhin würde bei einer so geldgeilen Gruppe in meinen Runden nur 3/5 von der Mission wiederkehren wenn sie tatsächlich so gefährlich ist ein Königreich einzufordern.
Ansonsten ist es ein Designfehler den man vor der Charaktererschaffung hätte besprechen müssen bezüglich Motivation der Charakter und Moralkodex.
Oder aber man arbeitet mit einer Umverteilung, du stellst den König/Baron zwar als Reich dar, aber wie sieht es mit der umliegenden Bevölkerung aus? Nagen sie am Hungertuch damit der Baron seine Rauschenden Feste feiert? Dann wäre es cool wenn die Spieler das Gold und den Reichtum nicht selbst einfordern sondern an die Bevölkerung weitergeben, der baron einen Sinneswandel durchlebt und sich fortan mehr um die anliegen seiner Untergebenen kümmert.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Samael am 13.07.2011 | 13:56
Option 4:
König: "5000 Goldkronen!" (das sei in dem Setting jetzt einfach mal eine wirklich großzügige Belohnung)
SC_1: "Die Prinzessin und das halbe Reich."
König: "2500 Goldkronen!"
SC_1: "Hei? Neeein, so war das doch nicht gemeint."
König: "1250 Goldkronen?"
SC_2: *schnell* "Ja wir machen's!"

Bei 100% der mir bekannten Spielrunden wäre die letzte Antwort der Spieler: "Dann eben nicht."
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 13:57
Bei 100% der mir bekannten Spielrunden wäre die letzte Antwort der Spieler: "Dann eben nicht."
Und dann müssen sie sich halt was anderes suchen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bluerps am 13.07.2011 | 13:57
[Edit]... und während ich getippt habe, habe drölfzig Leute fast dasselbe geschrieben :P[/Edit]

Kommt drauf an, wie besonders die Charaktere in der Spielwelt im Allgemeinen und an dem konkreten Ort im Speziellen sind. Eine Gruppe halbwegs mächtiger Abenteurer ist vermutlich schon recht selten, aber in einer größeren Stadt findet sich da bestimmt mehr als eine. "Ihr wollt wieviel dafür? Macht das ihr wegkommt! Die Gruppe um Bernd Bärenbezwinger ist auch in der Stadt, die ist bestimmt vernünftiger, was ihre Preisvorstellungen angeht." (in der Hoffnung, das die SC es sich dann doch nochmal überlegen)

Falls das nicht geht, steht extremer Gier zumindest noch die Logik im Weg. Die Hilfe der Charaktere wird nutzlos, wenn der Preis den Auftraggeber ruiniert. "Als Gegenleistung dafür, das ihr verhindert das die Goldfresser meine ganzes Gold fressen, wollt ihr mein ganzes Gold? Und was hab ich davon?"

Falls auch das nicht geht, sprich wenn die Charaktere in der konkreten Situation unersetzlich sind, und sich der Auftraggeber die verlangte Belohnung auch tatsächlich leisten kann, dann geht nicht mehr viel, außer Outgame zu sagen "Der gibt euch nicht mehr als das, also akzeptiert das doch bitte" (z.B. in Spielen wie D&D wo es nicht anders geht, weil sonst die Spielbalance durcheinander gerät), oder aber die SC tatsächlich mit Reichtümern zu überschütten, mit dem Haken das sie sich damit statt einem dankbaren NSC einen neuen Feind erkauft haben.


Bluerps
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Pyromancer am 13.07.2011 | 13:58
Ich spiele da einfach die NSCs. Der besorgte Märchenkönig lässt sich vielleicht auf den klassischen Deal von wegen "die Hand der Tochter und das halbe Königreich" ein, da dürfen sich dann die Charaktere untereinander einig werden, wer von ihnen der Alleinherrscher wird.
Allerdings gibt es auch da dann sicher auch Leute, die da etwas dagegen haben, z.B. der griesgrämige Berater des Königs, der die eigentlichen Fäden der Macht in der Hand hält und kein Interesse daran hat, seine Machtbasis zu verkleinern. Ob und was er dann dagegen unternimmt ist dann seine Sache.
Der machiavellische Prinz wird sich die Forderung der Abenteurer anschauen und sich dann wahrscheinlich überlegen, dass es andere, billigere Lösungen für das Problem gibt – z.B. eine andere Abenteurergruppe, oder einfach eine neue Prinzessin zeugen, oder, wenn die Abenteurer wirklich unersetzbar sind (die einzige Stufe-15-Gruppe in 1000km Umkreis, und das Königreich ist wirklich in Gefahr), dann kann man ja immer noch anderweitig Druck ausüben: "Meine Tochter wurde entführt, ihr müsst sie retten! Und wie es der Zufall so will habe ich erfahren, dass eure Tochter auch entführt wurde. Ich bin mir sicher, ich kann euch bei eurem Problem helfen, wenn ihr mir bei meinem helft…" Oder es werden bei dem großen Empfang zu Ehren der siegreichen Helden "Unfälle" insziniert…
Letztendlich finde ich es aber durchaus angemessen, wenn eine Gruppe von Profi-Söldnern Preise verlangt, die in vernünftiger Relation zum eigenen Risiko und zum Nutzen für den Auftraggeber stehen. Wenn ich meinen Hals riskiere um das Königreich zu retten, warum soll ich mich mit einem Säckchen Gold und einem feuchten Händedruck abspeisen lassen? Soll er doch seinen Scheiß alleine machen, wenn er nicht das halbe Reich herausrücken will!
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 13:59
Ansonsten ist es ein Designfehler den man vor der Charaktererschaffung hätte besprechen müssen bezüglich Motivation der Charakter und Moralkodex.

1. Vor Beginn des Abenteuers wird klargestellt, dass die Spieler echte, altruistische Helden oder loyale Untertanen des Königs / Anhänger der Kirche spielen.

Das KANN man machen, ist aber imo nicht die Regel. Meist hat man doch einfach ein paar Chars mit irgendwelchen Motiven und nur eventuell ist die Grundhaltung "heldenhaft".
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Grey am 13.07.2011 | 14:00
3. So wichtig ist die Sache auch nicht... Macht uns einen vernünftigen Preis, dann reden wir drüber.
fallen raus.
Ähm... sorry, aber dann macht (auf dieses Beispiel bezogen) der König einen lausigen Job. Seine Verantwortung gilt nun mal dem Reich und seinen Untertanen. Wenn die Rettung seiner Tochter für das Reich wichtig ist, wäre es paradox, das Reich quasi zu zerschlagen, um es zu retten. Wenn es ihm um seine persönlichen Gefühle für seine Tochter geht, würde er Verrat am Reich und all seinen Untertanen üben, indem er seine Tochter über seine Verantwortung als König stellt. (Was ein NSC natürlich durchaus tun kann... ;))

Und im übrigen gibt es immer das Abwägen: "Das kleinere Übel wählen". ... und exorbitant gierigen Abenteurern alles in den Rachen zu schmeißen, wäre bei den meisten Aufträgen eindeutig das größere Übel und müßte den Auftraggeber zu dem Punkt "dann eben nicht" treiben.

Eine angemessene Belohnung für die Rettung der Prinzessin wären Ländereien, Pöstchen, Titel oder auch einfach viel, viel Geld. Als Auftraggeber würde ich von vornherein ein Angebot in dieser Größenordnung machen, mit etwas Verhandlungsspielraum nach oben. Aber bei Überschreiten der Schmerzgrenze würde ich als Auftraggeber die Verhandlungen abbrechen... und als SL das Abenteuer in den Wind schießen. Voilá tout.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.07.2011 | 14:02
Ich finde Konkurrenz eigentlich ganz nett...die Heldengruppe von nebenan machts aber für -25 %!  >;D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 13.07.2011 | 14:03
Ansonsten ist es ein Designfehler den man vor der Charaktererschaffung hätte besprechen müssen bezüglich Motivation der Charakter und Moralkodex.

Stimmt. Aber wenns denn schon soweit gekommen ist:

1) Wollt ihr? Kriegt ihr!
2) Wollt ihr? Kriegt ihr.... im Endeffekt dann doch nicht.
3) Wollt ihr? Ach ne, kommt, wäre es nicht viel schöner das Gegengift zu dem extrem langsam wirkenden Zeug zu bekommen, das ihr im Weinbecher hattet?
4) Rollengerechtes(TM) Spiel einfordern und klarmachen, daß die SC so nie handeln würden.  
5) Elemente integrieren, die das Interesse des Auftraggebers zu ihrem eigenen machen.

Klartext: Alles außer 1) und 5) sind Dick Moves. 5) wird sich wohl eher nicht realisieren lassen. Mit 4) unaufdringlich und vernünftig angewandt kommt man vielleicht noch weiter. Aber prinzipiell sollte die Frage der Motivation von SC (Altruismus, Goldgier, Rache) eben vorher geklärt werden.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Samael am 13.07.2011 | 14:04
Und dann müssen sie sich halt was anderes suchen.

Tut ihnen ja nicht weh. Dem SL schon eher.. ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 13.07.2011 | 14:07
Der Auftraggeber koennte auch ganz einfach relativ bankrott sein?
Sowas in der Richtung: "Das Reich klappt nicht, wegen meiner Minister die da was mit zu schwatzen haben und wenn ihr [grosszuegige] 5000 Dublonen nicht akzeptiert, nu mehr ham wa net"
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 14:08
Ich finde Konkurrenz eigentlich ganz nett...die Heldengruppe von nebenan machts aber für -25 %!  >;D
Wir machen eine Versteigerung...
"Die derzeitige Belohnung liegt bei 25.000 Goldstücken, wer bietet weniger? Ulfgar der Nordmann und seine Bande bieten sich für 24.000 an, 24.000 um in den Turm des Schwarzmagiers einzudringen und die Prinzessin zu befreien... und ich sehe, 22.000 sind geboten, 22.000 zum ersten, 22.000 zum zweiten... 20.000 von dem edlen Recken mit dem stahlend weißen Lächeln und dem magischen Schwert, 20.000, das nenne ich Heldenmut, was? 19.000 sind geboten, Ulfgar will diesen Job wirklich haben, war das ein Gebot? Ja, die Amazone und der Zwerg dort bieten...? WAS 15.000??? Sonst noch ein Gebot? Nein? Ulfgar? Zum ersten, zum zweiten uuuuund... der Zuschlag geht an das ungewöhnliche Duo. Die glücklichen Abenteurer gehen bitte ins Beratungszimmer für weitere Instruktionen und der Rest: IHR KÖNNT EUCH VERPISSEN!!! Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit."
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.07.2011 | 14:09
Tut ihnen ja nicht weh. Dem SL schon eher.. ;)
Dann hat man entweder falsches Abenteuerdesign weil man sich zu viel mühe gemacht hat ...

oder

... dann spielt man mit den falschen Leuten. Denn wenn man zu den Spielern sagt: "Leute das ist ein Haufen Kohle mehr wird der euch nicht geben, das ist n fairer Preis. Seid so gut und nehmt das an ich hab mir die Mühe gemacht das vorzubereiten." und die dann sagen "NÖ!" dann ist das Problem eins mit den Spielern.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 14:10
Tut ihnen ja nicht weh. Dem SL schon eher.. ;)
Warum sollte mir das als SL weh tun, wenn sich die Spieler um ihr Abenteuer bringen. Dann schiebt ihr halt wieder Dienst als Karavanenwache für humpige 5 Silber am Tag. Ich hab da schon was vorbereitet...
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Woodman am 13.07.2011 | 14:12
Tut ihnen ja nicht weh. Dem SL schon eher.. ;)
Naja wenn das 5mal in folge so abläuft und der Spielabend nach 20min. vorbei ist dürfte das auch den Spielern keinen Spaß mehr machen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Chaosdada am 13.07.2011 | 14:17
Warum sollte mir das als SL weh tun, wenn sich die Spieler um ihr Abenteuer bringen. Dann schiebt ihr halt wieder Dienst als Karavanenwache für humpige 5 Silber am Tag. Ich hab da schon was vorbereitet...
Weil du es und das alberne Karavanenwachenabenteuer vorbereitet hast (und für 5 Silber am Tag werden die SC natürlich erst recht nicht arbeiten). Statt dessen gehen sie dann in den Ogerwald um Lord Gurgelfurz zu suchen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: 6 am 13.07.2011 | 14:17
Gib ihnen das Reich. Und die Prinzessin dazu.
Entweder sie kümmern sich drum. Dann haben sie ein Reich an der Backe, dass sie verwalten müssen.
Oder sie kümmern sich nicht drum. Dann hat es sich mit dem Reich eh schnell erledigt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Grey am 13.07.2011 | 14:18
Ein' hab' ich noch... für den Fall, daß der Auftraggeber wirklich so verzweifelt ist, daß er auf die SCs nicht verzichten kann:

"Das halbe Königreich wollt ihr? -- Ich versichere euch, würde ich das Reich in seiner jetzigen Lage halbieren, es bräche in kürzester Zeit zusammen. Wenn ihr dagegen mein Angebot annehmt und euch für jetzt mit einem Fürstentum zufriedengebt, hättet ihr eine gute Position in einem weiterhin intakten, florierenden Reich... mit Aufstiegsmöglichkeiten für später."

(Sprich: mit Folgeaufträgen und -belohnungen wedeln.)

"Das ganze Königreich? -- Oh, bitte, selbst wenn ich bereit wäre, es euch zu überlassen... wie weit kämet ihr, mit einem Hofstaat, der euch verabscheut, und einem Kanzler, der zehnmal mehr Ahnung von den Staatsgeschäften hat als ihr alle zusammen? In kürzester Zeit wäret ihr entweder Marionetten anderer, oder die Aufständischen würden sich darum reißen, wer euch aufknüpfen darf."

(Sprich: die Belohnung wäre sowieso zu bitter.)

Naja wenn das 5mal in folge so abläuft und der Spielabend nach 20min. vorbei ist dürfte das auch den Spielern keinen Spaß mehr machen.
Wenn die Spieler bis dahin nicht kapiert haben, daß sie sich mit übertriebener Gier selbst das Abenteuer zerschießen, macht es auch mir keinen Spaß, und ich suche mir eine neue Runde.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: asri am 13.07.2011 | 14:19
(Die Beiträge hageln grad zu schnell, um alles gelesen zu haben, was neu ist...)
Eventuell auch einfach mal den Spielern sagen: Wenn Eure Charaktere das zu dem Preis nicht machen wollen, ist das in Ordnung. Mehr wird er Euch nicht geben. Was wollt Ihr dann machen?
Als SL hast Du (wahrscheinlich) ein paar Kleinigkeiten zu dem Auftrag vorbereitet. Wenn die Spieler das nicht spielen wollen (weil ihre Charaktere nunmal realistisch-psychologischerweise niemals für so wenig Lohn ackern würden), und Dein NSC das nicht mitmacht, dann müssen sich alle mit einer komplett improvisierten Runde abfinden. Wem das keinen Spaß macht, der soll es laut sagen und bessere Alternativen vorschlagen. Rotierende Spielleitung? Neue Charakter bauen, die besser in ihrer Spielwelt funktionieren?

Je nach Spielern ist es vielleicht auch reizvoll, wenn der König aus dem Beispiel sagt: Tut mir leid, soviel kann ich Euch nicht bieten. Es bricht mir das Herz, aber wir müssen wohl unser Schicksal akzeptieren, dass die Prinzessin nicht mehr aus den Klauen des Drachen zu retten ist.
Und am nächsten Tag weiß die ganze Stadt, welche "Helden" aus Hartherzigkeit und Gier der Grund für diese Sch**ße sind. Sie können nirgendwo mehr sicher übernachten, sie können nirgendwo mehr zu normalen Preisen einkaufen, sie erhalten nirgendwo mehr Informationen. (Wenn der König wirklich keine Alternative zu dieser SC-Gruppe hatte, dann ist es erwartbar, dass ihre Anwesenheit im Land bereits allen aufgefallen ist und vermutlich mit großen Hoffnungen verknüpft war.)

Der langen Rede kurzer Sinn: Ingame-Erziehung (uiuiuiui...) oder outgame-Verständigung.

Aber ein "Patentrezept" für solche Situationen finde ich nicht so wichtig, weil sie IMHO selten wirklich so extrem sind, dass nicht einer der vielen genannten Vorschläge greifen würde. Und ganz ehrlich, wenn die Situation wirklich so extrem konstruiert ist, dass die SCs sich in so günstiger Verhandlungsposition befinden, dann sollten sie es auch ausspielen dürfen, wenn es ihrem Charakter entspricht. Ist doch ne coole Situation, kann sicher Spaß machen, wenn es mal (nicht immer) vorkommt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 13.07.2011 | 14:19
Warum sollte mir das als SL weh tun, wenn sich die Spieler um ihr Abenteuer bringen. Dann schiebt ihr halt wieder Dienst als Karavanenwache für humpige 5 Silber am Tag. Ich hab da schon was vorbereitet...
Weil die ganze Vorbereitung / Muehe fuer ein interessantes Abentuer fuer den Muelleimer war und man auf maessig spannende Karaven-B-Ware zurueck greifen muss?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 13.07.2011 | 14:19
Ich sehe das so: Die Spieler suchen mit ihrer Forderung ihren Schwierigkeitsgrad selbst aus.

5.000 GM - Ein Trupp Orks

50.000 GM - Eine Armee von Orks unter Führung eines Drachen

500.000 GM - Eine Horde von Humanoiden unter Führung eines Schwarzmagiers, der über eine Schwadron Drachenreiter verfügt.

5.000.000 GM - Eine Horde von Dämonen unter Führung eines Dämonenfürsten

etc.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:20
 @ Ein: Das hat was für sich  >;D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: kirilow am 13.07.2011 | 14:22
Im Allgemeinen würde ich die mächtigen 'Auftraggeber' in Not einfach gleich mächtig großzügige Angebote machen lassen.

Also nicht: "5000 Taler" sondern: "ich werde Euch mit Gold überschütten!" oder "Ich biete Dirdie Hand meiner Tochter und das Reich, ich gehe in's Kloster." usw. usf.

(Wie weit das dann vom König und seinen Vertrauten eingehalten wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich empfehle die Lektüre von Pyromancers Post)

Ein echter Fantasy-König könnte bei allzu intransigenten Helden natürlich auch sagen: "Na gut, dann mach ich es eben selbst."



Ansonsten sollte man erst einmal überlegen, was einen daran eigentlich stört:

Je nachdem sollte man dann an anderen Punkten ansetzen.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.07.2011 | 14:22
"With great purses comes great responsibility!"
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 13.07.2011 | 14:26
@ Ein: Das hat was für sich  >;D
Wenn sie es schaffen, haben sie es verdient. Wenn nicht, hatte man zumindest eine coole Kampagne.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 14:28
Weil du es und das alberne Karavanenwachenabenteuer vorbereitet hast (und für 5 Silber am Tag werden die SC natürlich erst recht nicht arbeiten). Statt dessen gehen sie dann in den Ogerwald um Lord Gurgelfurz zu suchen.
Na und? Was stört mich das? Dann gehen sie halt in den Ogerwald und suchen Lord Gurgelfurz. Das improvisiere ich ohne Probleme zwischen Mittagessen und Nachspeise und ihre Belohnung wird garantiert auch nicht üppiger ausfallen. Mir macht das einen feuchten Furz.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lord Verminaard am 13.07.2011 | 14:29
Die Frage ist doch wohl viel eher, warum beauftragt der reiche, mächtige König eine hergelaufene Bande von niedrigstufigen Stümpern? Ein solcher Auftrag ist einfach ein dämlicher Abenteuereinstieg, da kann man dran rumdoktern, um ihn ein bisschen weniger dämlich zu machen, aber besser wäre es, sich von Anfang an etwas Sinnvolles einfallen zu lassen. ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 13.07.2011 | 14:31
@Surtur
Lord Gurgelfurz ist ein Goblin und wohnt in der Festung des Bergkönig. Nix mit Ogerwald. ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 14:32
@Surtur
Lord Gurgelfurz ist ein Goblin und wohnt in der Festung des Bergkönig. Nix mit Ogerwald. ;)
Nicht in meiner Welt.

Weil die ganze Vorbereitung / Muehe fuer ein interessantes Abentuer fuer den Muelleimer war und man auf maessig spannende Karaven-B-Ware zurueck greifen muss?
Das Abenteuer kann ich ja irgendwann anders verwenden, zur Not leite ich damit einen One-Shot auf einem Con. Spieler treffen Entscheidungen, Spieler tragen die Konsequenzen. So einfach ist das.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.07.2011 | 14:32
Ach ja noch was. Wenn die SC sich quasi als Elitesöldner verdingen.
Es ist üblich, dass die Söldnerbezahlung nicht so pralle ist - aber man hat Plünderungsrechte.

Unsere Fantasyrunden Charaktere haben schon für nen Appel und nen Ei als Söldner angeheuert. Der Wert der Beute hat die Bezahlung da zum Teil um den Faktor 100 überstiegen.

Der König sagt einfach folgendes. "5000 Goldkronen und so viel ihr vom Hort des Drachen davon tragen könnt dazu ein Schreiben, dass in meinem Reich Steuer und Zollfreiheit für 5 Jahre gewährt."


@Surtur
Lord Gurgelfurz ist ein Goblin und wohnt in der Festung des Bergkönig. Nix mit Ogerwald. ;)
Das heißt nur, dass sie im Ogerwald lange nach ihm suchen können  8]
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:33
Ansonsten sollte man erst einmal überlegen, was einen daran eigentlich stört:
  • Die Helden sind danach zu reich/zu mächtig
  • Der König ist danach zu arm
  • Das ganze unathmosphärisch/unglaubwürdig/unrealistisch/...
  • ...

Das ist ein guter Hinweis. Punkt 1 ist das Hauptproblem, denke ich. Obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, eine Kampagne mit superreichen SC zu spielen, vermute ich da doch auch einiges an Problemen bei.
Punkt 2 lässt sich wunderbar ausspielen. Dann sind halt die SC schuld, wenn sie ein Machtvakuum und damit wahrscheinlich einen Krieg erzeugen. Punkt 3 sehe ich unproblematisch. Wie ich anfangs schrieb, finde ich es nicht unplausibel, wenn die SC für ihre Dienste auch mal eine fette Belohnung einfordern. Das dürfte eher der Normalfall sein, wenn man nicht gerade einen wahren Helden spielt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 13.07.2011 | 14:35
Zitat
Punkt 1 ist das Hauptproblem, denke ich. Obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, eine Kampagne mit superreichen SC zu spielen, vermute ich da doch auch einiges an Problemen bei.
Die meisten Probleme lassen sich nicht mit Geld lösen, sieht man ja am König.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:36
Die Frage ist doch wohl viel eher, warum beauftragt der reiche, mächtige König eine hergelaufene Bande von niedrigstufigen Stümpern? Ein solcher Auftrag ist einfach ein dämlicher Abenteuereinstieg, da kann man dran rumdoktern, um ihn ein bisschen weniger dämlich zu machen, aber besser wäre es, sich von Anfang an etwas Sinnvolles einfallen zu lassen. ;)

Weil es keine Stümper sind... oder einfach die einzig Blöden, die es tun würden. Und weil es so schön klassisch ist  ;)

(nebenbei: Darüber habe ich mir schon vor vielen Jahren Gedanken gemacht, weil mich das auch immer gestört hat; meine Auftragsvergabe sollte seitdem halbwegs plausibel sein; heißt: es gibt irgendeinen plausiblen Grund, warum der König gerade die SC anheuert)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:37
Die meisten Probleme lassen sich nicht mit Geld lösen, sieht man ja am König.

Sehe ich nicht so. Vielleicht nicht direkt, aber Geld öffnet doch viele Türen, die man den SC vielleicht nicht immer aufmachen möchte.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 14:38
Wie ich anfangs schrieb, finde ich es nicht unplausibel, wenn die SC für ihre Dienste auch mal eine fette Belohnung einfordern. Das dürfte eher der Normalfall sein, wenn man nicht gerade einen wahren Helden spielt.
Nur, wenn man ein Monopol hat. Ansonsten reguliert die Unsichtbare Hand des Marktes die Preise nach unten.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Phantar am 13.07.2011 | 14:40
Gibts denn keine Möglichkeit, im Hintergrund der Charaktere oder eines der Charaktere (bzw. in etwas, dass die Gruppe in den vergangenen Abenteuern schon erlebt haben) einen Hook zu finden, der den SCs von selber die Motivation gibt, helfen zu wollen?

Ein wiederkehrender Bösewicht... eine alte Liebe, die in Lebensgefahr schwebt... ein Versprechen, dessen Einlösung nun gefordert ist... irgendwas in der Art?



Im Allgemeinen würde ich die mächtigen 'Auftraggeber' in Not einfach gleich mächtig großzügige Angebote machen lassen.

Also nicht: "5000 Taler" sondern: "ich werde Euch mit Gold überschütten!" oder "Ich biete Dirdie Hand meiner Tochter und das Reich, ich gehe in's Kloster." usw. usf.

(Wie weit das dann vom König und seinen Vertrauten eingehalten wird, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Ich empfehle die Lektüre von Pyromancers Post)

Ein echter Fantasy-König könnte bei allzu intransigenten Helden natürlich auch sagen: "Na gut, dann mach ich es eben selbst."



Ansonsten sollte man erst einmal überlegen, was einen daran eigentlich stört:
  • Die Helden sind danach zu reich/zu mächtig
  • Der König ist danach zu arm
  • Das ganze unathmosphärisch/unglaubwürdig/unrealistisch/...
  • ...

Je nachdem sollte man dann an anderen Punkten ansetzen.

Grüße
kirilow


Erinnert mich an eine alte kostenaufstellung die ich mal in einer "Neulich beim Rollenspiel"-Zitatesammlung gefunden hab:

Gebührenordnung:
=================

Grundgebühr je Tag                 500GS
Nebenkosten je Tag pauschal    50 GS
Nebenkosten nach Aufwand      verhandelbar

Reisegebühr je Tagesreise Entfernung      50 GS
Ziel ist bis 10 Tagesreisen entfernt        +10 GS
" " " 20 " "                                         +20 GS
" " " 30 " "                                        +30 GS
Ziel ist weiter entfernt                       +100 GS

Auftrag ist einfach - pauschal             1000 GS
" " schwer " "                                   2000 GS
" " kompliziert " "                              3000 GS

Hat was mit Politik zu tun                 +1000 GS
Hat was mit Adel zu tun                   +1000 GS

Keine Lösung erwünscht                   10 % Rabatt
Lösung erwünscht, egal wie              5 % Rabatt
Lösung muß genial sein                    10 % Aufschlag

Gefahr im Verzug                           +1000 GS
es besteht Lebensgefahr                 +2000 GS

Lösung ist Bedingung für Entlohnung 50% Aufschlag

Untote, Dämonen, Geister etc.    +500GS
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:40
Nur, wenn man ein Monopol hat. Ansonsten reguliert die Unsichtbare Hand des Marktes die Preise nach unten.

Ja sicher. Aber der Markt sagt ja nur, ab wann es eine FETTE Belohnung ist bzw. wieviel noch normal ist.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.07.2011 | 14:42
Das ist ein guter Hinweis. Punkt 1 ist das Hauptproblem, denke ich. Obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, eine Kampagne mit superreichen SC zu spielen, vermute ich da doch auch einiges an Problemen bei.
Punkt 2 lässt sich wunderbar ausspielen. Dann sind halt die SC schuld, wenn sie ein Machtvakuum und damit wahrscheinlich einen Krieg erzeugen. Punkt 3 sehe ich unproblematisch. Wie ich anfangs schrieb, finde ich es nicht unplausibel, wenn die SC für ihre Dienste auch mal eine fette Belohnung einfordern. Das dürfte eher der Normalfall sein, wenn man nicht gerade einen wahren Helden spielt.
Naja OK das würde bei mir als Spieler auch den Beisreflex auslösen. Da ist ja Gier der Charaktere einfach nur Notwehr der Spieler - sorry aber das ist so.

Ich hasse es wie die Pest wenn die SC für gute Arbeit kein gutes Gold bekommen weil - OH NEIN! - dann könnten sie sich ja den Plattenharnisch und ein Schlachtross und ... kaufen und dann wären die ja sooooo imba.

Wenn ein Charakter seinen Arsch für fremde Leute riskieren soll und diese fremden Leute auch noch reich sind, dann sollen sie ihm dafür gefälligst dankbar sein und reiche Leute zeigen ihre Dankbarkeit am Besten mit Gold und Mächtige mit ein paar Gefallen.
Mein Charakter hat schon für Umme für arme Leute sein Leben riskiert, aber wenn er für den König sein Leben in ner Kommandoaktion à la "Rette die Prinzessin" riskieren soll, dann muss da schon ein Schlachtross, ne strahlende Rüstung, ein Rittergut und der Ritterschlag mit drin sein. Und die Rüstung bitte als Anzahlung, denn das erhöht die Chance auf Erfolg und da haben beide was davon.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:42
Gibts denn keine Möglichkeit, im Hintergrund der Charaktere oder eines der Charaktere (bzw. in etwas, dass die Gruppe in den vergangenen Abenteuern schon erlebt haben) einen Hook zu finden, der den SCs von selber die Motivation gibt, helfen zu wollen?

Ein wiederkehrender Bösewicht... eine alte Liebe, die in Lebensgefahr schwebt... ein Versprechen, dessen Einlösung nun gefordert ist... irgendwas in der Art?

Wie gesagt, es ging jetzt gar nicht mal um ein konkretes Szenario. Bisher hab ich meistens etwas gefunden, wie ich die SC für die fragliche Fraktion ins Boot bekommen habe. "Gemeinsamer Feind" geht z.B. fast immer.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:44
Wenn ein Charakter seinen Arsch für fremde Leute riskieren soll und diese fremden Leute auch noch reich sind, dann sollen sie ihm dafür gefälligst dankbar sein und reiche Leute zeigen ihre Dankbarkeit am Besten mit Gold und Mächtige mit ein paar Gefallen.
Mein Charakter hat schon für Umme für arme Leute sein Leben riskiert, aber wenn er für den König sein Leben in ner Kommandoaktion à la "Rette die Prinzessin" riskieren soll, dann muss da schon ein Schlachtross, ne strahlende Rüstung, ein Rittergut und der Ritterschlag mit drin sein. Und die Rüstung bitte als Anzahlung, denn das erhöht die Chance auf Erfolg und da haben beide was davon.

Keine Frage, das sehe ich auch so. Es geht eher um den Fall, dass der SC einfach den Hals nicht voll kriegt.

EDIT: z.B. er will nicht einfach eine fette Rüstung, ein Schlachtross etc., sondern das supertolle fliegende Pferd des Königs und auch dessen seit Generationen in königlichem Besitz befindliche Rüstung.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 14:47
Keine Frage, das sehe ich auch so. Es geht eher um den Fall, dass der SC einfach den Hals nicht voll kriegt.

EDIT: z.B. er will nicht einfach eine fette Rüstung, ein Schlachtross etc., sondern das supertolle fliegende Pferd des Königs und auch dessen seit Generationen in königlichem Besitz befindliche Rüstung.
Dann muss man ihnen eben klarmachen, dass ihr Marktwert nicht SO hoch ist.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 13.07.2011 | 14:48
Ein Königreich, dass auf *solche* SCs als Retter angewiesen ist, ist ohnehin massiv abgebrannt. Und wenn die SCs herrschen wollen: Dann ist der König wirklich froh, diese Aufgabe los zu sein, denn immerhin steht er massiv unter Druck - die Gilden fordern niedrigere Steuern, die Magier wollen Wahlrecht (und drohen sonst mit einem ewigen Fluch) und die Nachbarstaaten rüsten allesamt gefährlich auf. Schwupp hast du entweder die SC überzeugt, es für das angebotene (geringe) Gehalt zu machen oder du brauchst die nie wieder Sorgen um Aufhänger für Abenteuer zu machen, da die SC mit dem Königreich eh genug Probleme an der Backe haben.

Der Trick ist einfach: Gib den Spielern das, was sie verlangen und zeige ihnen dann, dass es nicht das ist, was sie wollen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 14:52
Der Trick ist einfach: Gib den Spielern das, was sie verlangen und zeige ihnen dann, dass es nicht das ist, was sie wollen.

Ja, das könnte es sein, das Patentrezept  ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 13.07.2011 | 14:54
Wenn du magst, kannst du den Spielern einfach ein wenig Metagaming zumuten und fragen, wie sie sich denn das Spiel vorstellen, mit einem Königreich bzw. einem Staatshaushalt an der Backe und ob sie nicht lieber traditionelles Rollenspiel wollen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Oberkampf am 13.07.2011 | 14:58
Wenns um Geldaufträge geht, versuche ich, den Auftraggeber immer im Relation zur Gruppenstärke und zum Schwierigkeitsgrad zu setzen. Für eine von Orcs und Ogern entführte Prinzessin wirbt der König keine Lvl 1 - 3 Abenteurer an, sondern schickt seine eigenen Scheriffs. Wenn die Orcs dagegen Tochter eines Dorfvorstehers aus der Pampa entführt haben, ist der sicherlich froh über vorbeireisende Abenteurer - aber nicht sonderlich flüssig.

In der Regel gehe ich (seit D&D3.x) davon aus, dass es für reine Geldaufträge ein Standardangebot entsprechend der zu erwartenden Schatzstufe gibt, das von den Spielern um circa 25% hochgehandelt werden kann. Mehr hat der Auftraggeber nicht flüssig oder kann er nicht an sachwerten bieten, und im Zweifelsfall erledigt eine andere Gruppe den Job billiger.

In längeren Kampagnen oder Abenteuerserien werden reine Geldaufträge bei mir aber ohnehin immer seltener.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ElfenLied am 13.07.2011 | 15:04
Betrachten wir mal die Ausgangssituationen:
1) SC-Gruppe hat absolutes Monopol
2) SC-Gruppe ist Favorit in einem Oligopol
3) SC-Gruppe ist eine von vielen

zu 1) Entweder die SCs haben einen persönlichen Grund, der Sache nachzugehen (Rechnung offen mit BBEG, entführte Prinzessin ist Jugendliebe eines SCs, König hat die SCs an den Eiern), oder sie können wirklich alles verlangen. Damit muss man aber leben, wenn man das Szenario so konstruiert.

zu 2) SCs haben in dem Fall eine gute Verhandlungsbasis, z.B. den oben erwähnten Ritterschlag. Je nach Tat ist auch die Hand des Prinzen/der Prinzessin auch kein unvernünftiger Rachen-nicht-vollkriegen-Preis. Es könnte schließlich für den König durchaus von Nutzen sein, wenn er sich kompetente Thronfolger sichert. Und SCs in der Situation sollten normalerweise entsprechend kompetent sein.

zu 3) In dieser Situation besteht ein kleiner Verhandlungsspielraum, d.h. eventuelle Spesen, essentielle Dinge (z.B. Reitpferde) etc. Die Charaktere sind halt klein und entbehrlich, und müssen sich auch beweisen. Entsprechend bekommen sie natürlich auch keine Aufträge à la rette die Prinzessin.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 15:13
Betrachten wir mal die Ausgangssituationen:
1) SC-Gruppe hat absolutes Monopol
2) SC-Gruppe ist Favorit in einem Oligopol
3) SC-Gruppe ist eine von vielen

Das ist eine sehr brauchbare Einteilung, finde ich. In meinen Kampagnen befinden sich die SC meist zu Beginn in 3) und werden dann mit steigender Erfahrung zu 2). 1) ist eigentlich sehr selten*. Aber da ich einigermaßen viel improvisiere entstehen zuweilen solche Szenarios, wo die Gruppe tatsächlich am langen Hebel sitzt (wenn sie es denn überhaupt bemerkt). Daher hab ich das einfach mal ins  :T: geworfen. Und die Resonanz war ja wirklich krass. So viele Antworten in so kurzer Zeit hatte ich nie erwartet  :D

Jetzt muss ich das erstmal sortieren.

EDIT: * nein stimmt gar nicht. Meine SC sind zumeist explizit mit der Sache verwickelt, daher wohl Fall 1) mit persönlichem Grund.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Chaosdada am 13.07.2011 | 15:23
Na und? Was stört mich das? Dann gehen sie halt in den Ogerwald und suchen Lord Gurgelfurz. Das improvisiere ich ohne Probleme zwischen Mittagessen und Nachspeise und ihre Belohnung wird garantiert auch nicht üppiger ausfallen. Mir macht das einen feuchten Furz.
Tja, es sind halt nicht alle so schlechte SL wie du, die auch noch zu viel Zeit haben.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 15:28
Tja, es sind halt nicht alle so schlechte SL wie du, die auch noch zu viel Zeit haben.
:D Du scheinst es ja nötig zu haben. Ich bin ein guter SL und das weiß ich auch, also red nur.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 13.07.2011 | 15:28
Zu 3 fällt mir das Intro von Taverns & Drakes ein.

Hear Ye, Hear Ye

The Kingdom of Blim, under the Not Too Bad Leadership
of King Harold the Adequate, is no longer in need of Adventurers
as the Kingdom has more than its fair share and has been satisfactorily
protected from monsters of all sorts for quite some time.
With 80 percent of those listing
their primary occupation as “Adventurer” reporting an average
annual income of well below the poverty line,
the Kingdom strongly recommends would-be Adventurers
to instead seek employment in food services,
blacksmithing, farming, or crafts.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ElfenLied am 13.07.2011 | 15:33
Je nach Setting kann der König bei Kategorie 3 Gierschlund-Abenteurern auch folgenden Monolog loslassen:
What do I know of cultured ways? The gilt, the craft, and the lie?
I who was born in a naked land, and bred in the open sky.
The subtle tongue, the sophist's guile, they fail when broadswords sing,
Rush in and die, dogs - I was a man before I was a King.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Chaosdada am 13.07.2011 | 15:36
:D Du scheinst es ja nötig zu haben. Ich bin ein guter SL und das weiß ich auch, also red nur.
Nötig hat es das Thema, nicht ich - denn andere Leute (z.B. SL, die sich nicht nur einbilden gut zu sein) können es aus naheliegenden Gründen eben nicht einfach mit "ist  mir doch egal" abtun.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.07.2011 | 15:43
Hui wie süß ein Trollchen. Och und beleidigen kann er auch schon - wie niedlich.  :gasmaskerly:

Komm ma runter und hör auf andere User einfach so zu beleidigen, das ist nicht die feine englische Art.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 15:50
Nötig hat es das Thema, nicht ich - denn andere Leute (z.B. SL, die sich nicht nur einbilden gut zu sein) können es aus naheliegenden Gründen eben nicht einfach mit "ist  mir doch egal" abtun.

Dein getrolle hat der Thread ganz sicher nicht nötig. Und mich in dieser Form blöd anzuquatschen ist definitiv nichts als dummes getrolle.

Als SL muss man gelegentlich einen Riegel vorschieben, wenn die SCs den Hals nicht voll genug bekommen. Und wenn sie so weit hoch gehen mit ihren Forderungen, dass es für den Auftraggeber unplausibel ist, noch zuzustimmen und die SCs sagen, "für das gebotene machen wir es nicht", dann muss es mir als SL egal sein. Ein schlechter SL würde jetzt irgendwie versuchen, die Spieler wieder auf den Plot zu drängen, entweder mit Erpressung oder indem er auf ihre hanebüchenen Forderungen eingeht. DAS ist schlechtes Spielleiten. Und wenn sie nicht wollen, dann machen sie eben was anderes.

Wie kann es denn sein, dass die SCs eine Belohnung fordern, die unplausibel ist? Vermutlich, weil sie ihre eigene Position in der Spielwelt falsch einschätzen, oder weil sie einfach mal sehen wollen, wie weit sie gehen können.

Im zweiten Fall wird sich das im Verlauf der Verhandlungen schon wieder einränken. Im ersten Fall muss ich ihnen eben sagen: Jungs, so viel zahlen die euch nicht. Wenn sie dann den Job nicht machen wollen, dann müssen sie nicht, dann tun sie eben was anderes und ich bin als SL gut genug, das andere entweder schon vorbereitet zu haben (Notfallplan) oder ich bin gut genug es improvisieren zu können.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 13.07.2011 | 15:55
Naja, es gibt auch SLs die halt nicht "gut genug dafuer" sind und an einem Abend gleich mehrere Plots / Settings vorbereiten [ich bin eigentlich froh wenn ich einen Plot hinbekomme] und denen es keinen Spass macht wenn sie nun etwas vorbereitet haben das komplett fallen lassen zu muessen und sich was aus der hohlen Hand zu saugen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 15:58
Das ist ja auch kein Problem, wenn du auf der anderen Seite gut genug bist, auf die Motivationen deiner SCs so weit einzugehen, dass sich das Problem nicht ergibt, oder einfach mit Leuten spielst, die solche Probleme nicht verursachen. Aber irgendwie muss man das Problem eben lösen.

Darum ist mein Patentrezept, mit dem ich sehr gut fahre, mit den Spielern am Anfang, vor dem Spiel, klar auszuhandeln, was sie als Individuen und was sie als Gruppe wollen, was ihre Motivationen sind. Dann kann ich von forne herein Motivationen bieten, auf die sie bereitwillig eingehen. Dazu muss ich ja nicht vorgeben: "Ihr seid Helden und macht alles für umme und Spesen". Aber es hilft ungemein zu wissen, womit ich rechnen muss.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.07.2011 | 15:59
Besser gesagt: Wenn alle (Spieler und eSeL) so gut sind, wie sie selbst von sich denken, dann ergibt sich so ein Problem gar nicht erst.  ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: LöwenHerz am 13.07.2011 | 16:02
Hallo,
ich finde für dieses Problem einfach kein Patentrezept. Es geht um Szenarios, wo die SC von einem mächtigen / wohlhabenden NSC oder einer Fraktion (der König, die Kirche etc.) angeworben werden. Es ist nur logisch, dass die SC im Gegenzug um alle mögliche Unterstützung bitten, vor allem, wenn der Auftraggeber wirklich die Hilfe dringend braucht. Wie dreht man das am besten, dass die SC den Hilfesuchenden nicht komplett für die Hilfe ausziehen?

Ganz einfach. Eine konkurrierende Abenteurergruppe  >;D
Am besten hat sie zusätzlich noch einen Gutmenschen dabei (Kleriker vom Familiengott, Paladin des Königs). So könnte es recht schnell richtig Ehrgeiz geben, den Auftrag zu bekommen (wie in der freien Wirtschaft). So zumindest meine Erfahrung.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 13.07.2011 | 16:03
Zitat
Naja, es gibt auch SLs die halt nicht "gut genug dafuer" sind und an einem Abend gleich mehrere Plots / Settings vorbereiten [ich bin eigentlich froh wenn ich einen Plot hinbekomme] und denen es keinen Spass macht wenn sie nun etwas vorbereitet haben das komplett fallen lassen zu muessen und sich was aus der hohlen Hand zu saugen.

Also? Was ist deine Alternative? Die Spieler zwingen? Das Geld rausrücken?

Ich sehe das wie Surtur: Es handelt sich teilweise um ein Metagaming-Problem, dass man nicht allein *im* Spiel lösen kann, sondern dass auch vorher Absprachen benötigt, an die sich dann hinterher auch gehalten wird. Der SL verspricht z.B.: Ich fick' eure SCs nicht, dafür gebt ihr euch ein bisschen Mühe und seht zu, dass es zu einem Abenteuer kommt, nehmt also meine Plothooks auch an, ohne immer den letzten Tropfen Saft aus den NSCs zu pressen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: alexandro am 13.07.2011 | 16:19
Negative Verstärkung:
Man könnte die NSCs sich anderweitig umsehen lassen oder (wenn sie keine Wahl haben) einfach die vereinbarte Belohnung rausrücken - und keinen Cent mehr.

Wenn sie Hilfe bei der Verwaltung des Königreiches brauchen, oder Informationen darüber mit welchen Nachbarreichen man sich am Besten verbünden sollte, oder Fürsprache durch den Schwiegervater im Ehestreit mit der Prinzessin, dann wird der König sie schnell daran erinnern, dass sie ihn erpresst haben und er sich ihnen daher nicht verpflichtet fühlt.

Positive Verstärkung:
Wenn die SC unentgeltlich helfen, dann kriegen sie zwar nichts sofort, aber der König wird sich über einen längeren Zeitraum erkenntlich zeigen (z.B. durch Geschenke, "Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei"-Karten oder Berücksichtigung der SC für wichtige Ämter/Heirat mit seinen Töchtern/Söhnen etc.).
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 13.07.2011 | 16:20
Also? Was ist deine Alternative? Die Spieler zwingen? Das Geld rausrücken?
Ich hab die Optionen welche ich sehe auf der ersten Seite genannt.
(bin grad zf den Beitrag zu verlinken)

Ich sehe nicht wirklich wo das ganze ein "Metagaming-Problem" sein soll bzw. zusaetzliche konkrete OT Ansagen / Absprachen benoetigt.

Nun und in der Diskussion mit Surtur ging es mir mehr um den Standpunkt, das man den Plot ja mal auch gerade so fallen lassen koennte, um auf den ebenso liebevoll vorbereiteten B-Plot zurueckzugreifen oder halt perfekt etwas gaenzlich neues improvisieren.
Was durch Formulierungen wie das '[als SL] gut genug dafuer sein' bzw. das diejenigen die es nicht so koennen in die RR Ecke gerueckt wurden eine ganze Ecke weit herablassend wirkte.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 13.07.2011 | 16:26
Klar kann man seinen Plot auch mal eben so fallen lassen. Wo steht denn geschrieben, dass das nicht ginge  wtf?

Vor allem: Warum überhaupt Plot? Warum eine Geschichte vorbereiten, in der die SC gezwungen sind, für den König zu arbeiten? Wenn es spielerisch die Option gibt, den Auftrag abzulehnen, muss man entweder vorbereitet sein, oder anfangen zu improvisieren. Da muss man doch nicht weinen, nur weil man fürs improvisieren kein Händchen hat. Wenn man seine Schwächen kennt, muss man etwas dagegen tun und nicht beleidigte Leberwurst spielen, nur weil es Leute gibt, die diese Schwäche nicht haben (dann aber garantiert andere Schwächen).

Deine Beispiele gehen übrigens alle an der im OP beschriebenen Situation vorbei: Die SC sind die einzigen die helfen können, der Auftraggeber ist auf sie angewiesen. Meiner Logik nach führt das zwar nicht zu dem im OP beschrieben Problematik (der König *kann* einfach irgendwann nicht mehr bieten... dann stehen die SC wieder vor der Frage, ob sie annehmen oder nicht), aber seis drum.

Übrigens gibt es Spiele, die per System derartiges Verhalten über ein Ruf- bzw. Ehrsystem bestrafen. Über sowas könnte man auch mal nachdenken.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Grey am 13.07.2011 | 16:31
Vor allem: Warum überhaupt Plot? Warum eine Geschichte vorbereiten, in der die SC gezwungen sind, für den König zu arbeiten? Wenn es spielerisch die Option gibt, den Auftrag abzulehnen, muss man entweder vorbereitet sein, oder anfangen zu improvisieren.
Zustimm. Legendär geworden ist in einer meiner Runden ein Abend, an dem die Spieler nach 1h Stunde Spielzeit eine Entscheidung fällten, die meine gesamte Planung über den Haufen warf. Ich saß da, starrte meine Notizen an, sagte "Moment, bitte" und strich vier von fünf DIN A 4 Seiten vor den Augen meiner Spieler durch. Danach habe ich mir (damals im Improvisieren noch ziemlich unerfahren) von meinen Spielern etwas Bedenkzeit ausgebeten, und eine halbe Stunde später ging es dann -- GERONIMO! -- in ein pures Impro-Abenteuer, das einfach nur saugeil wurde! :D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 13.07.2011 | 16:31
Ruf- und Ehrsysteme sind mE sehr gut geeignet, Spielercharakterhandlungen ins Setting zu integrieren. Es fühlt sich dann einfach richtig an bzw. man erleidet auch Konsequenzen, wenn man sich entscheidet.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 13.07.2011 | 16:32
Schön finde ich z.B. das L5R-System. Da gibt es z.B. auch Boni für Spezialfähigkeiten (ja... auch Kampfspezis), die von Honor abhängen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.07.2011 | 16:40
Das Problem, das Teylen, wie ich sie verstehe, hat, ist dass sie mich so verstanden hat, dass ich behaupte, ein SL, der seinen Plot nicht eben mal komplett umkrempeln kann, ein Schlechter SL ist. Ihre eigenen Lösungsansätze entsprechen nach meinem Dafürhalten ja weitgehend meinen ersten Vorschlägen, zum Vergleich:

Lösungsansätze:

1. Vor Beginn des Abenteuers wird klargestellt, dass die Spieler echte, altruistische Helden oder loyale Untertanen des Königs / Anhänger der Kirche spielen.

2. Konkurrenz. Andere können den Job auch machen und die machen es gerne für den gebotenen Preis.

3. So wichtig ist die Sache auch nicht... Macht uns einen vernünftigen Preis, dann reden wir drüber.

4. Involviertheit. Die Spieler wollen es doch auch.

Man koennte sagen das ab X die Fraktion es eher selber macht.
Man koennte sagen das ab X die Fraktion das Interesse dran verliert.
Man koennte einen gesunden Wettbewerb einfuehren.
Also das es andere Abenteuerer gibt die es halt preiswerter machen.
Man koennte auch annehmen das ab einem bestimmten Betrag die Motivation des Auftragsgeber sinkt es auszuzahlen.
Meine Punkte 2 & 3 Entsprechungen in Teylens Vorschlägen haben.

Nun bin ich aber tatsächlich der Ansicht, dass eine gewisse Flexibilität schon auch ein Kriterium für gutes Spielleiten ist. Nur ist es keines, das nicht irgendwie kompensierbar wäre, wenn man nämlich in der Lage ist, seine Plots so auf die Charaktere zuzuschneiden, dass ein Abweichen im Interesse des Spielspaßes unnötig ist. Ich möchte also bitte nicht so verstanden werden, dass meine Methode, im Zweifelsfall einfach den Plot umzuschmeißen und die SCs was anderes machen zu lassen, die einzig gute Lösung ist - es ist nur meine Art, das Problem zu lösen, wenn ich es denn schon so weit habe kommen lassen.
Und natürlich empfehle ich zunächst mal meine Lösung.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 13.07.2011 | 16:46
Klar kann man seinen Plot auch mal eben so fallen lassen. Wo steht denn geschrieben, dass das nicht ginge  wtf?
Mit Plot meine ich die Vorbereitungen fuer das Spiel.
Also der Plot-Hook ueber den Koenig, und alles was man sich danach so design maessig hat einfallen lassen, also Prinzessin, Bodenplaene verschiedener Orte an denen sie Gefangen gehalten wird, Ausarbeitung der Entfuehrer mit Motiv, Charakter und Handlungsmachine.

Das heisst keine vorbereitete Geschichte sondern einfach nur der Zugang fuer das Szenario beziehungsweise die Sandbox.
Weil die Charaktere halt sonst keinen Zugang zu der Entfuehrungssache haben und das restliche Szenario bzw. die Sandbox noch so jungfraeulich und spannend ist wie die Lindenstrasse [weil man, nachdem man Plaene, RMaps, CMaps und Handlungsmachine fuer die eine Sache entworfen hat nunmal keine Zeit hatte fuer anderes].

Zitat
Wenn es spielerisch die Option gibt, den Auftrag abzulehnen, muss man entweder vorbereitet sein, oder anfangen zu improvisieren.
Die Frage ist doch gerade wie man den Auftrag so gestaltet das eine Ablehnung keine sinnvolle spielerische Handlung darstellt.

Zitat
Da muss man doch nicht weinen, nur weil man fürs improvisieren kein Händchen hat. Wenn man seine Schwächen kennt, muss man etwas dagegen tun und nicht beleidigte Leberwurst spielen, nur weil es Leute gibt, die diese Schwäche nicht haben (dann aber garantiert andere Schwächen).
Ich faende es nicht sozial.
Weder von dem SL der sich mehr oder weniger bewusst in die Lage bringt hilflos zu sein, in dem er die Problematik ignoriert.
Noch von den Spielern die ihn gerade mal dazu zwingen das ganze Szenario mehr oder weniger zu zerknuellen.

Zitat
Deine Beispiele gehen übrigens alle an der im OP beschriebenen Situation vorbei: Die SC sind die einzigen die helfen können, der Auftraggeber ist auf sie angewiesen.

In dem Eingangspost steht nur ueberhaupt nichts davon das die Auftraggeber einzig und allein auf die SCs angewiesen sind.
Normalerweise gehe ich davon aus das es in der Welt auch andere Charaktere wie die SCs gibt.


Das Problem, das Teylen, wie ich sie verstehe, hat, ist dass sie mich so verstanden hat, dass ich behaupte, ein SL, der seinen Plot nicht eben mal komplett umkrempeln kann, ein Schlechter SL ist. Ihre eigenen Lösungsansätze entsprechen nach meinem Dafürhalten ja weitgehend meinen ersten Vorschlägen, zum Vergleich
Ja und Ja.
Also es ging mir nicht darum das wir andere Loesungsvorschlaege gehabt haetten, sondern nur das mir die Aussage, die auf mich so wirkte, als wuerdest du meinen es sei das einfachste der Welt die ganzen Vorbereitungen fallen zu lassen, nicht behagte.

Zitat
Nun bin ich aber tatsächlich der Ansicht, dass eine gewisse Flexibilität schon auch ein Kriterium für gutes Spielleiten ist.
Auch das wuerde ich nicht abstreiten.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ralf am 13.07.2011 | 16:49
Ruf- und Ehrsysteme sind mE sehr gut geeignet, Spielercharakterhandlungen ins Setting zu integrieren. Es fühlt sich dann einfach richtig an bzw. man erleidet auch Konsequenzen, wenn man sich entscheidet.
Stimmt.
Meine alte Star Wars Runde wollte mal von einem geretteten Planeten "Heldensteuer" eintreiben. ("Nur 10 Credits pro Einwohner!")
Zum Glück gibt es für "Gier" Dunkle-Seite Punkte. ("Nur einer pro Einwohner!" o:))
Das hat geholfen.

Ansonsten lügen Auftraggeber gerne mal, was die Belohnung angeht.
"Vielen Dank, für die Rettung meiner Tochter, aber ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass ich mein halbes Königreich an irgendwelche verwanzten Abenteurer abgeben würde...
WACHEN!"

Und schon haste nen neuen Plot/Erzfeind.  ::)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 13.07.2011 | 16:55
Geht es nur mir so, oder findet ihr die Idee mehrerer konkurrierender Heldengruppen, die die Prinzessin Hachsoschön, das Schwert Hauihnum oder das Artefakt Hastenichgesehn bergen sollen gar nicht so schlecht. Denn das wäre meine Lösung bei einer gierigen Gruppe wo ich es schon voraussehen kann das sie den Hals nicht voll genug kriegen. Meist merkt man das ja an diesem einen Termin nicht zum ersten mal...

Die Belohnung geht an die erfolgreiche Gruppe... die anderen gucken in die Röhre bzw. haben "nur" die Beute. Dabei kann es selbst bei erfolgreicher Mission noch zu Hinterhalten und Tricks durch andere Gruppen kommen, und im Vorfeld selbstverständlich zu einem erbarmungslosen Konkurrenzkampf...


Setzt natürlich eine Menge Arbeit für den SL voraus, der sich überlegen muss zu welchem Zeitpunkt die jeweiligen NSC-Gruppen wo sind und was machen... aber reizen würde es mich doch.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Chaosdada am 13.07.2011 | 17:05
Dein getrolle hat der Thread ganz sicher nicht nötig. Und mich in dieser Form blöd anzuquatschen ist definitiv nichts als dummes getrolle.
Ich kenne zwar nicht die exakte Definition von Getrolle, aber "Das Problem ist gar kein Problem" ist wohl kaum besser als irgendetwas anderes. Alle sinnvollen Lösungsvorschläge wurden bereits genannt (meist mehrfach), weshalb ich diesbezüglich auch nichts mehr beigesteuert habe.

Komm ma runter und hör auf andere User einfach so zu beleidigen, das ist nicht die feine englische Art.
Ich bin schon ganz unten und das war eine Feststellung, keine Beleidigung. Und die habe ich nicht einfach so getätigt, sondern aufgrund von Surturs Aussagen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 13.07.2011 | 17:12
Ok, ist gut jetzt. Surturs Beitrag klang vielleicht etwas überheblich, da gebe ich euch Recht, aber er hats klar gestellt und damit sollte die Sache jetzt gegessen sein. Dein Beitrag Chaosdada war jedenfalls offen provokativ, daher kann man den Troll-Vorwurf durchaus nachvollziehen. Ich möchte euch hiermit bitten, die Sache jetzt ruhen zu lassen oder woanders auszutragen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Maarzan am 13.07.2011 | 17:38
Wenn du magst, kannst du den Spielern einfach ein wenig Metagaming zumuten und fragen, wie sie sich denn das Spiel vorstellen, mit einem Königreich bzw. einem Staatshaushalt an der Backe und ob sie nicht lieber traditionelles Rollenspiel wollen.

Ich fürchte die meisten Spielleiter haben zu viel Angst dass die Spieler dieses Angebot annehmen könnten.


Ansonsten lügen Auftraggeber gerne mal, was die Belohnung angeht.
"Vielen Dank, für die Rettung meiner Tochter, aber ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass ich mein halbes Königreich an irgendwelche verwanzten Abenteurer abgeben würde...
WACHEN!"

Und schon haste nen neuen Plot/Erzfeind.  ::)

Und zwar so oft, dass es schon zur Gewohnheit wurde Gefolgsleute als Facemen vorzuschicken für die Verhandlungen - und anschließend die betreffende Stadt einzuäschern, wenn betrogen werden sollte. Und ein Reich, dass es sich nicht leisten konnte vorher nein zu sagen, kann es sich eigentlich auch nicht leisten solche Leute nachher zu verärgern.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ralf am 13.07.2011 | 18:12
Und zwar so oft, dass es schon zur Gewohnheit wurde Gefolgsleute als Facemen vorzuschicken für die Verhandlungen - und anschließend die betreffende Stadt einzuäschern, wenn betrogen werden sollte. Und ein Reich, dass es sich nicht leisten konnte vorher nein zu sagen, kann es sich eigentlich auch nicht leisten solche Leute nachher zu verärgern.
Sorry aber jedes Königreich, das nicht genug Wachen aufstellen kann, um die SCs festzunehmen/zu vertreiben ist ja wohl kein Königreich von dem irgendwer die Hälfte haben will.
Da muss ich an Ritter der Kokosnuss denken:
"All das wird eines Tages dir gehören."
"Was? Der Sumpf?"
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Nelson am 13.07.2011 | 19:39
Stimmt.
Meine alte Star Wars Runde wollte mal von einem geretteten Planeten "Heldensteuer" eintreiben. ("Nur 10 Credits pro Einwohner!")
Zum Glück gibt es für "Gier" Dunkle-Seite Punkte. ("Nur einer pro Einwohner!" o:))
Das hat geholfen.

Es waren 2 Credits pro Einwohner. Nicht die Tatsachen verdrehen ;D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 13.07.2011 | 20:14
Teylen, ich habe keinen Bock auf Zitateschlachten. Das macht deine Beiträge *noch* schlechter lesbar.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ralf am 13.07.2011 | 20:18
Verzeihung. Wollte nicht auf eurem heldenhaften Vermächtnistm herumtrampeln.
Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass ich euch erst von 100 herunterhandeln musste, bevor mir das mit der dunklen Seite einfiel...  ::)

Um meinen Post von oben nochmal klarzustellen, da er sich im Nachhinein eher nicht so konstruktiv liest:

In einer Welt, in der die Spielercharaktere normalerweise oder gar meistens mehr Ressourcen zur Verfügung haben als die mächtigen Männer deren Königreiche/Prinzessinen/Planeten sie retten, ohne dass sie zugleich mindestens irgendwas regieren oder mitbestimmen, stimmt sowieso was nicht.
Da könnte man ja gleich eine "Abenteurokratie" einführen.
Regieren darf immer der, der das Königreich zuletzt gerettet hat, da er erwiesenermassen besser geeignet ist als sein Vorgänger.
Ich denke damit würden die Bürger am besten fahren. ~;D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 13.07.2011 | 20:29
[...]
Da könnte man ja gleich eine "Abenteurokratie" einführen.
Regieren darf immer der, der das Königreich zuletzt gerettet hat. ~;D
Das hat man doch im echten Leben schon ausprobiert: Nennt sich Revolution und Gegenputsch.
Die Franzosen fanden das Prinzip offenbar ganz brauchbar.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: 6 am 13.07.2011 | 20:36
Regieren darf immer der, der das Königreich zuletzt gerettet hat.
Coole Settingidee. :D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Oberkampf am 13.07.2011 | 21:10
Geht es nur mir so, oder findet ihr die Idee mehrerer konkurrierender Heldengruppen, die die Prinzessin Hachsoschön, das Schwert Hauihnum oder das Artefakt Hastenichgesehn bergen sollen gar nicht so schlecht.

Nee, geht nicht nur dir so, ich fand das schon immer gut. Eine Weile habe ich mal Stadtabenteuer geleitet, wo die Charaktere mit der Stadtwache in Konkurrenz standen, damit es auch eine Herausforderung wird, das Abenteuer in der Spielwelt schnell zu lösen (war aber nicht ganz ausgereift).

Was die ganze Diskussion um Plot fallenlassen angeht: wenn ich mir den Stress gebe, Handlungsorte, NSCs und ihre Beziehungen zueinander (R/C-Map) auszuarbeiten, dann habe ich auch Abenteueraufhänger genug, um einen davon fallen zu lassen, wenn die Spieler zu gierig sind. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass es mir noch nie passiert ist, dass Spieler wegen einem zu schlechten Belohnungsangebot einen adventure hook abgelehnt hat (selbst bei den Settings, wo ich ein echt "geiziger" SL bin). Meist geschah das aus anderen Gründen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: dunklerschatten am 13.07.2011 | 21:12
Ich habe das meiste nur überflogen, aber egal.

Wenn die Chars für eine schwere Aufgabe viel haben wollen ist das imho nur natürlich.
Können das die NPCs aus der SPielweltdynamik nicht bezahlen, dann haben die Spieler bzw. die Chars in meinen Augen auch das Recht die Aufgabe nicht zu übernehmen.
Als SL muss ich dann eben improvisieren, das ist imho nun mal eine der wichtigsten Aspekte des SL-Lebens.

Als kleines cineastisches Bsp. kann der Film Armageddon dienen.
Da haben die Retter/Helden/Protagonisten auch ordentlich was verlangt und wie ich finde zu recht !

Oder ein Blick ins Reallife.

Stellt euch vor Angie kommt bei euch vorgefahren und fragt euch
"Meine lieblings Teetasse/Hund/Tochter/Ehemann/Schwarzer Koffer/SED Wimpel/etc ist in die Asse2 gefallen und ihr seid der einzige wahre (tm) Held der sich in die Niederungen wagen könnte um mir mein Schatz zurück zu bringen"

Wie würdet ihr als "HELD" reagieren ??

Euch mit ner Blechmedallie begnüngen oder mal die Sau rauslassen und richtig zugreifen ???


Alles in allem würde ich den Chars ihren Preis zahlen, dann müssen sie aber auch mit den Folgen leben.
Denn Reichtum lockt Neider an z.b.



Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 13.07.2011 | 21:47
mE ist es das langweiligste was passieren könnte das die SCs den Auftrag für eine Angemessene, aber nicht zu übertriebene Belohnung annehmen. Sie Retten die Prinzessin, bekommen die Kohle... alles ist wie es vorher war!

Wenn die Charaktere richtig unverschämt abgreifen wollen, dann wird es die Auftraggeber in Bedrängnis bringen, also entweder lassen sie sich auf einen Handel ein der vieles Verändern wird. ZB die Helden bekommen das Königreich, sind aber unfähig es zu leiten.
Oder sie verzichten auf die teuren "Helden" und unterliegen, verlieren die Prinzessin, das Land oder der König geht an der Entscheidung zu Grunde und machtbesessene Leute kommen an die Macht, behandeln Volk und Abenteurer schlecht, ect.

Konsequenzen sind was feines!
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ArneBab am 14.07.2011 | 04:46
fallen raus.

Na dann sehe ich nur Erpressung, Konkurrenz, Betrug oder ihnen die Belohnung halt wirklich geben. Wenn sie wirklich die einzigen sind, die die Prinzessin retten können, dann wird der König vielleicht wirklich die Freiheit seiner Tochter für ihr Leben eintauschen - natürlich ohne sie zu fragen.

Und das ist dann halt so.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: LöwenHerz am 14.07.2011 | 08:20
Geht es nur mir so, oder findet ihr die Idee mehrerer konkurrierender Heldengruppen, die die Prinzessin Hachsoschön, das Schwert Hauihnum oder das Artefakt Hastenichgesehn bergen sollen gar nicht so schlecht. Denn das wäre meine Lösung bei einer gierigen Gruppe wo ich es schon voraussehen kann das sie den Hals nicht voll genug kriegen. Meist merkt man das ja an diesem einen Termin nicht zum ersten mal...

Nö, deshalb war das ja auch bereits mein Vorschlag  ~;D

Problematisch wird es nur, wenn man als SL den Bogen überspannt und den SC kaum eine Chance lässt. Das führt zu Frustration, die ich persönlich am Tisch nicht brauche.
Vorher die Bedingungen der Schnitzeljagd klar stellen und die SC auf Basis ihrer Fähig-/Fertigkeiten einbinden.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 14.07.2011 | 08:48
Für einen DSA meister eine völlig unverständliche Frage. Ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wann ich das letzte Mal über haupt irgendeine Art von Belohunng bezahlt habe.

Obwohl doch, vor zwei Jahren mal, dafür schäm ich mich noch heute.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: McCoy am 14.07.2011 | 09:08
Die vielleicht doch etwas hinterhältigere Methode wäre es, wenn der König den Helden erst mal das blaue vom Himmel verspricht und dann hinterrücks eine zweite Truppe losschickt, die den Helden nach getaner Arbeit die Prinzessin abluchst, so das der König keine Belohnung zahlen muss. "Wie? Ihr woll die Belohnung? Ihr habt Prinzessin Granula doch gar nicht nach Hause gebracht! Das waren doch die anderen! Was? Ihr wollt den Zauberer und seine Schergen besiegt haben? Das kann jeder sagen!"
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 14.07.2011 | 09:17
Nun bin ich aber tatsächlich der Ansicht, dass eine gewisse Flexibilität schon auch ein Kriterium für gutes Spielleiten ist. Nur ist es keines, das nicht irgendwie kompensierbar wäre, wenn man nämlich in der Lage ist, seine Plots so auf die Charaktere zuzuschneiden, dass ein Abweichen im Interesse des Spielspaßes unnötig ist.

Ich halte es nach wie vor in weiten Teilen für ein Metagaming-Problem. Und zwar spielt hier auch folgendes mit hinein: Die Spieler wissen, dass der SL nur dieses Abenteuer vorbereitet hat. Sie spekulieren nun darauf, die maximale Ausbeute herauszuholen - das fußt aber (danke für den Hinweis, dass im OP nicht steht, dass die SC die einzigen sind die helfen können, dass hatte ich da irgendwie hineininterpretiert) nicht auf dem Wunsch der SC, den Auftraggeber maximal bluten zu lassen, sondern auf dem Metagaming-Wissen, dass der SL eben bereit ist, einiges zu unternehmen/ einige Anreize zu bringen, damit die SC das Abenteuer annehmen. Wenn dieser Trick in der Vergangenheit bereits geklappt hat (Also nicht "Überschütte uns mit Gold, sonst helfen wir dir nicht, König!" sondern "Überschütte unsere SCs mit Gold, sonst sprengen wir deine Vorbereitung, SL") ist es verdammt schwer für den SL, da noch was dran zu drehen. Und da finde ich auch eher eine harte und dramatische Maßnahme (Dann spielen wir eben heute eine Runde Eierschaukeln, der König sucht wen anderes) günstiger als eine weiche, eher ingame-lastige.

Traditionell hat sich ja die Meinung durchgesetzt, dass beim Abenteuereinstieg "Railroading" nicht ganz so wild ist wie Abenteuer selbst (Railroading, nicht SCs/Spieler ficken!), weil dieser für das Zustandekommen des Spiels elementar ist. Ich habe nun, wie gesagt, das Gefühl, dass die Spieler sich darauf ausruhen und anfangen, unverschämte Forderungen zu stellen, eben weil sie dies ganz genau wissen. Haben wir es hier tatsächlich mit einer Art spielerseitigem Railroading zu tun?  :o (Gnihihi... ich wollte sowas durchgedrehtes auch schon immer mal behaupten)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 14.07.2011 | 09:31
Ich finde es immer noch vernünftiger diesen Input erst einmal neutral zu sehen und einfach die Schwere der Herausforderungen an die Forderungen anzupassen. So besteht zumindest die Chance, dass noch ein cooles Abenteuer dabei herauskommt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 14.07.2011 | 09:54
Das wäre zwar imho schlechter Stil, aber hey, die Spieler haben angefangen!  :ctlu:
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ElfenLied am 14.07.2011 | 10:11
Ich les hier die ganze Zeit, dass der König die Spieler austrickst/sie nicht regieren können/wasweissich. Zum Thema Verrat: Wenn die Spieler wirklich so mächtig sind, dass sie die einzigen sind, die das Königreich retten können, dann sind sie normalerweise auch so mächtig, dass sie jeden Monarchen putschen können, der sie versucht auszutricksen. Methode 2 funktioniert auch nur dann, wenn die Spieler wirklich unfähig sind. Denn, oh Schreck, es kann ja SCs geben, die Ahnung vom regieren haben?  :o
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.07.2011 | 10:12
(danke für den Hinweis, dass im OP nicht steht, dass die SC die einzigen sind die helfen können, dass hatte ich da irgendwie hineininterpretiert)

Das kam wahrscheinlich von meiner späteren Einschränkung:

Wettbewerb? Wenn die SC zu teuer werden lohnt es sich irgendwann eine Armee auszuheben oder andere Lösungswege zu beschreiten.
OK. Die SC sind aber gerade da und vieles andere dauert zu lang.

Was den "Marktwert" und die Konkurrenz angeht, wird das in meinen Runden irgendwann schwierig, weil die SC, je höher sie steigen, immer weniger Konkurrenz haben, denn ich habe für meine Spielwelt festgelegt, dass das Gros der NSC nur bis zu einer bestimmten Stufe reicht und sich die Zahl darüber schnell ausdünnt. Alles andere erscheint mir unplausibel.

Daraus ergibt sich dann aus dem bisher diskutierten ein (Schein-?*)Problem: Entweder sind die SC bis dahin "Helden" oder eben zumindest keine Mietabenteurer mehr, oder sie können sich als Supersöldner tatsächlich extrem gut bezahlen lassen.
 
*Wobei sich das auch wieder relativiert; sie haben wahrscheinlich auch hohe Ausgaben und sowieso schon relativ viel Reichtum und auch den einen oder anderen starken Verbündeten. Und mächtige Feinde sowie viele Neider.

Also alles halb so wild?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 14.07.2011 | 10:15
Naja, also obs in deiner Spielwelt ein Problem ist, solltest du doch selbst am Besten wissen, oder?  :D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.07.2011 | 10:18
Ich les hier die ganze Zeit, dass der König die Spieler austrickst/sie nicht regieren können/wasweissich. Zum Thema Verrat: Wenn die Spieler wirklich so mächtig sind, dass sie die einzigen sind, die das Königreich retten können, dann sind sie normalerweise auch so mächtig, dass sie jeden Monarchen putschen können, der sie versucht auszutricksen. Methode 2 funktioniert auch nur dann, wenn die Spieler wirklich unfähig sind. Denn, oh Schreck, es kann ja SCs geben, die Ahnung vom regieren haben?  :o

Kommt drauf an; es wurde ja schon angemerkt, dass das eher eine Frage dessen ist, was die SPIELER möchten; so ein Königreich regiert sich ja nicht einfach so. Da kann man die SC als SL den ganzen Tag mit langweiligen Aufgaben und kleinen Stolper-Steinchen zumüllen, wenn sie denken, das wäre ja toll, König zu sein.

Aber ansonsten: ja, persönliche Macht ist sicherlich für einen Herrscher von Vorteil. Da kann man sich sogar als Tyrann einen faulen Lenz machen und den ganzen Tag abfeiern  ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.07.2011 | 10:19
Naja, also obs in deiner Spielwelt ein Problem ist, solltest du doch selbst am Besten wissen, oder?  :D

genau das ist ja der Punkt: ich weiß es nicht. Aber dieses Thema hilft mir sicherlich, mir darüber klarer zu werden.  :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Deep One am 14.07.2011 | 10:25
Wenn die SCs die einzigen zu sein scheinen, die die Tochter des Märchenkönigs aus den Klauen des Drachen retten können, empfinde ich eine großzügige Belohnung schon als angemessen - ihnen die Grafschaft Orkland zu Lehen zu geben, ist da nur billig und gerecht. So hat der Märchenkönig zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, er kriegt die Prinzessin zurück und hat kompetente Grafen, die womöglich sogar das finstere Orkland befrieden können.

Natürlich würde das den Fokus der Kampagne vollständig verändern, aber meiner Erfahrung nach haben Spieler viel Spaß daran, auch mal die Herrscher zu sein und, ja gut, wie häufig hat man so was schon mal?

Wenn die SCs den Auftrag dann immer noch ablehnen oder überzogene Zusatzforderungen stellen, wird der Märchenkönig ob der Verantwortung für sein Reich betrübt ablehnen ... und weil er ein Märchenkönig ist, wird ein einfacher NSC-Bauernsohn sich als strahlender Held entpuppen, die Prinzessin retten und an Stelle der SCs Graf von Orkland. Ätsch.  >;D Vielleicht hat der dann ja für die Gruppe gelegentlich einen Auftrag.  :D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 14.07.2011 | 10:29
@Tudor
Eigentlich stößt man damit nur das Tor zur Epik auf. Rebellen, die gegen die Ex-Abenteurer kämpfen. Andere Königreiche, die durch den gemeinsamen Feind zusammengeschweißt werden.

Wenn die Ex-Abenteurer dann den ganzen Kontinent unter ihrer Führung vereint haben, kann man den nächst größeren Feind aufrücken lassen. Eine andere Supermacht, die sich durch die Ex-Abenteurer bedroht fühlt.

Dann kann man noch übernatürliche Mächte bringen, die auf die Abenteurer aufmerksam werden, und versuchen sie in ihren eigenen Krieg hinein zu ziehen.

Reisende aus anderen Sphären, die die Hilfe der Ex-Abenteurer in einem Intersphären-Krieg suchen.

etc.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ElfenLied am 14.07.2011 | 10:30
Kommt drauf an; es wurde ja schon angemerkt, dass das eher eine Frage dessen ist, was die SPIELER möchten; so ein Königreich regiert sich ja nicht einfach so. Da kann man die SC als SL den ganzen Tag mit langweiligen Aufgaben und kleinen Stolper-Steinchen zumüllen, wenn sie denken, das wäre ja toll, König zu sein.

Aber ansonsten: ja, persönliche Macht ist sicherlich für einen Herrscher von Vorteil. Da kann man sich sogar als Tyrann einen faulen Lenz machen und den ganzen Tag abfeiern  ;)

Also ich geh ja immer davon aus, dass sich SCs nach so einem epischen Abenteuer zur Ruhe setzen. Also das das regieren des Königreichs dann im Epilog erzählt wird. Und den Spielern dann dieses Happy End verweigern, finde ich nicht so pralle.

Wenn sie weiter auf Abenteuer ziehen wollen, werden sie wohl nicht die Prinzessin heiraten oder Monarch werden wollen. Dann verlangen die eher magische Items/Gold zum verprassen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 14.07.2011 | 10:33
Außerdem gibt es für so etwas Stellvertreter.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: El God am 14.07.2011 | 10:35
Zu dem Thema (Helden, die soweit aufsteigen, dass sie ihr eigenes Stück Land verwalten) gibt es übrigens von Zornhau einen hübschen Blogbeitrag. Link gibts per PM oder bei google.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Oberkampf am 14.07.2011 | 11:11
Ich halte es nach wie vor in weiten Teilen für ein Metagaming-Problem. Und zwar spielt hier auch folgendes mit hinein: Die Spieler wissen, dass der SL nur dieses Abenteuer vorbereitet hat.

Der vollständige Beitrag von Dolge enthält allgemein sehr gute Überlegungen, ich zitiere aus Bequemlichkeit nur die Kernaussage und mach ein paar Anmerkungen  ;D

Das beschriebene Metagaming-Problem durchzieht dann aber oft nicht nur die Anfangsszene mit der "Auftragsvergabe". Wenn ich als Spieler weiß, dass der SL nur ein Abenteuer (oder schlimmstenfalls eine feste Abenteuerserie) vorbereitet hat und nicht improvisieren will, kann ich (wenn ich böse bin) das ganze Abenteuer hindurch Murks machen, Hinweise ignorieren oder mutwillig uminterpretieren, meinen Charakter unsinnige Entscheidungen treffen lassen oder nach Lust und Laune Risiken aussetzen, die ich in anderen Runden nicht eingehen würde. Es herrscht eine "der SL wirds schon richten, er kann ja sonst nicht weiter leiten" Mentalität.

Da stimme ich vollkommen zu: das kann man, wenn es mal eingesickert ist, nur eingeschränkt mit "in game" Möglichkeiten bewältigen, da muss man außerhalb des Spieles mit den Spielern sprechen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Toppe am 14.07.2011 | 11:48
also des Königs Tocher ist entführt und diese Abenteurer haben unverschämte Forderungen. Ein emotional angespannter Herrscher ist meist nicht sehr nachgiebig. Im besten Fall werden sie nur des Reiches verwiesen und nicht gleich im Kerker eingelagert. Falls die Tochter auf Grund ihrer Unverschämtheit nicht überlebt muss er seine Trauer ja irgendwie verarbeiten ("Fühlt ihr meinen Schmerz).
Du kannst sie auch andere Folgen ihrer Verweigerung spüren lassen. Die Tochetr konnte nicht verheiratet werden und so hat das Nachnarreich doch angegriffen. Überall sind schwere Kämpfe, Plünderungen und Elend. keine Karawanen zu beschützen und ihr aus Verliesen geplündertes Geschmeide kauf auch niemand. man braucht was zu Essen. Wenn sie woanders ihr Glück suchen, eilt ihnen ihr schlechter Ruf schon vorraus, den gierigen beutelschneidern. Nur noch Auftraggeber mit finsteren Absichten und schlecher Zahlungsmoral werden sie anstellen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Pyromancer am 14.07.2011 | 12:17
Ich leite ja momentan eine Kauf-Kampagne, und da hab ich den Spielern vorher auch gesagt: "Hört mal, ihr könnt prinzipiell machen, was ihr wollt, außer an 1-2 Stellen, weil sonst die Kampagne nicht funktioniert."
Das ist zwar keine optimale, aber eine pragmatische Lösung.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.07.2011 | 12:35

 und nicht gleich im Kerker eingelagert.
Majestät verfügen nicht über die Ressourcen das zu erledigen, was die Party machen soll aber eingekerkert halten kann er sie ohne Folgen für seinen Ruf?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Maarzan am 14.07.2011 | 12:44
Wer das Problem wirklich umgehen will, beginnt die Charaktererschaffung halt damit, dass er sagt: Baut/wählt Charaktere, welche dieses Angebot unter den und den Umständen annehmen würden ...
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.07.2011 | 12:45
Majestät verfügen nicht über die Ressourcen das zu erledigen, was die Party machen soll aber eingekerkert halten kann er sie ohne Folgen für seinen Ruf?

Och, da gibt es Konstellationen... Der Ort, von dem die Prinzessin geholt werden muss, ist weit weg, wohin der Arm des Königs kaum noch reicht, aber hier und jetzt ist man im Zentrum der königlichen Macht.

Wer das Problem wirklich umgehen will, beginnt die Charaktererschaffung halt damit, dass er sagt: Baut/wählt Charaktere, welche dieses Angebot unter den und den Umständen annehmen würden ...

Dafür müsste man das vorher auch einplanen  ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 14.07.2011 | 12:48
Och, da gibt es Konstellationen
sich das Team kann die Nummer gegen jemand abziehen, das ne ähnliche Nummer bei Majestät abziehen konnte, aber bei Majestät kann es die Nummer nicht abziehen :o :o :o
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Maarzan am 14.07.2011 | 12:53
sich das Team kann die Nummer gegen jemand abziehen, das ne ähnliche Nummer bei Majestät abziehen konnte, aber bei Majestät kann es die Nummer nicht abziehen :o :o :o

Das eigentliche Ziel wird ja meist überrascht und der Auftraggeber kennt meist die Chars und kann sich vorbereiten. "Amateure" sind da schon recht empfindlich für. Aber entweder man baut mit genügend Paranoia vor oder ist vielleicht Mitglied einer "Gilde".  Wobei wenn es Gilden gibt wohl zumindest zu einem "auftragsangemessenen" Standardpreis dann auch eine andere Gruppe  vorhanden wäre sonst wär ja wieder nicht viel mit Gilde.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 14.07.2011 | 13:03
sich das Team kann die Nummer gegen jemand abziehen, das ne ähnliche Nummer bei Majestät abziehen konnte, aber bei Majestät kann es die Nummer nicht abziehen :o :o :o
Du kennst das Schere-Stein-Papier Prinzip?
Papier ist mächtiger als Stein. Stein ist mächtiger als Schere. Und Schere ist mächtiger als Papier.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: LöwenHerz am 14.07.2011 | 13:20
Nur als Aufhänger meines Gedankenganges, Elfenlieds Post nochmal:
Ich les hier die ganze Zeit, dass der König die Spieler austrickst/sie nicht regieren können/wasweissich. Zum Thema Verrat: Wenn die Spieler wirklich so mächtig sind, dass sie die einzigen sind, die das Königreich retten können, dann sind sie normalerweise auch so mächtig, dass sie jeden Monarchen putschen können, der sie versucht auszutricksen. Methode 2 funktioniert auch nur dann, wenn die Spieler wirklich unfähig sind.

Ich sehe es so, wie in der freien Wirtschaft.
Meine Angestellten tun auch das, was sie am besten können. Ich kann das definitiv nicht so gut, wie sie. Dennoch organisiere ich Aufträge, plane und koordiniere. Warum sollte ein König sich selbst kümmern, wenn er lediglich gefahrlos Geld investieren muss? Vom Geld hat er genug, zudem hat er sicherlich eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufgestellt, was seine Tochter angeht. Der einzige Sohn wäre sicherlich mehr wert  >;D
Außerdem kann er sich einfach neue Söldner anheuern, wenn die ersten versagen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.07.2011 | 13:27
Ich halte es nach wie vor in weiten Teilen für ein Metagaming-Problem. Und zwar spielt hier auch folgendes mit hinein: Die Spieler wissen, dass der SL nur dieses Abenteuer vorbereitet hat. Sie spekulieren nun darauf, die maximale Ausbeute herauszuholen - das fußt aber (danke für den Hinweis, dass im OP nicht steht, dass die SC die einzigen sind die helfen können, dass hatte ich da irgendwie hineininterpretiert) nicht auf dem Wunsch der SC, den Auftraggeber maximal bluten zu lassen, sondern auf dem Metagaming-Wissen, dass der SL eben bereit ist, einiges zu unternehmen/ einige Anreize zu bringen, damit die SC das Abenteuer annehmen. Wenn dieser Trick in der Vergangenheit bereits geklappt hat (Also nicht "Überschütte uns mit Gold, sonst helfen wir dir nicht, König!" sondern "Überschütte unsere SCs mit Gold, sonst sprengen wir deine Vorbereitung, SL") ist es verdammt schwer für den SL, da noch was dran zu drehen. Und da finde ich auch eher eine harte und dramatische Maßnahme (Dann spielen wir eben heute eine Runde Eierschaukeln, der König sucht wen anderes) günstiger als eine weiche, eher ingame-lastige.

Grundsätzlich richtig, wobei ich mir die Frage stelle, ob ich mit solchen Spielern leiten will. Ist ja nicht so, dass ich mir meine Spieler nicht aussuchen könnte und solche, die mich als SL, nicht den NSC König, sondern mich als SL mit Plotsprengung erpressen wollen, würden dann für mich fortan unter der Überschrift "2te Wahl" laufen. Ich hab sowas aber zgg. Maßen auch noch nie erlebt, bzw. so wahrgenommen.
Mir ist es, soweit ich mich erinnere, genau 1x passiert, dass ein Spieler gesagt hat: Nein, darauf hat mein Chari grade garkeinen Bock, ich mach das nicht. Da ging es aber auch nicht um ein Belohnungsabenteuer, sondern ums Beutemachen. Dann haben wir halt an dem Abend was anderes gemacht und das war auch okay. Wenn der SC die Belohung in unrealistische Höhen treibt, dann legt das für mich einen von zwei Schlüssen nahe:

1. Er schätzt sich falsch ein.
2. Er will das Abenteuer nicht spielen.

Wenn 1., dann muss ich ihn auf den Boden der Spielrealität zurück holen.
Wenn 2., dann werde ich ihn nicht dazu zwingen.

Darum hab ich im Regelfall einen Notfallplan. Aber wie gesagt: Ist mir erst einmal passiert, soweit ich mich erinnere und das war auch kein Problem, weil ich schnell was anderes improvisiert habe und die SCs haben dann einen Mörder gesucht, statt en alten Tempel zu durchstöbern.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Toppe am 14.07.2011 | 13:27
Majestät verfügen nicht über die Ressourcen das zu erledigen, was die Party machen soll aber eingekerkert halten kann er sie ohne Folgen für seinen Ruf?
was ist denn das für ein Herrscher? Trotz dem Angebot einer fürstlichen (nicht unverschämten) Entlohnung verweigern sich diese sogennaten "Helden" seiner Bitte. Sein Ruf erfordert Handeln mit strenger Hand. Das Leben der Prinzessin und die Zukunft des Reiches ist in Gefahr. Eingekerkert sind die gleich, sind ja schon vor Ort ;-)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.07.2011 | 13:30
Macht ist ja auch nicht gleich Macht. Es kommt doch da sehr darauf an, was für Macht das ist.

Kann ja z.B. sein, dass der König die SC bittet, weil er weiß, dass die das Drachentöter-Schwert besitzen. Gegen den König bzw. dessen Wachen hilft das aber nicht so dolle  ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.07.2011 | 13:45
was ist denn das für ein Herrscher? Trotz dem Angebot einer fürstlichen (nicht unverschämten) Entlohnung verweigern sich diese sogennaten "Helden" seiner Bitte. Sein Ruf erfordert Handeln mit strenger Hand. Das Leben der Prinzessin und die Zukunft des Reiches ist in Gefahr. Eingekerkert sind die gleich, sind ja schon vor Ort ;-)

Sehe ich nicht ganz so. Ich denke der Gerechtigkeit ist genüge getan, die unverschämten Burschen fluchs vor die Tür zu setzen. Kommt natürlich darauf an, wie sie sich aufgeführt haben, aber irrationale Vorstellungen vom eigenen Wert sind noch kein Einkerkerungsgrund.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Grey am 14.07.2011 | 14:08
Sorry aber jedes Königreich, das nicht genug Wachen aufstellen kann, um die SCs festzunehmen/zu vertreiben ist ja wohl kein Königreich von dem irgendwer die Hälfte haben will.
:D Super auf den Punkt gebracht! :d
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Oberkampf am 14.07.2011 | 14:17
was ist denn das für ein Herrscher? Trotz dem Angebot einer fürstlichen (nicht unverschämten) Entlohnung verweigern sich diese sogennaten "Helden" seiner Bitte. Sein Ruf erfordert Handeln mit strenger Hand. Das Leben der Prinzessin und die Zukunft des Reiches ist in Gefahr. Eingekerkert sind die gleich, sind ja schon vor Ort ;-)


Dann hat der SL bereits das Abenteuer gewechselt und spielt: "Flucht aus dem Verlies des Tyrannen" mit Folgeabenteuern, in denen die SCs dem größenwahnsinnigen Herrscher das Handerk legen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.07.2011 | 14:20
Was auch der Methode: "Ihr wollt nicht? Dann machen wir was Anderes." entspricht.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ninkasi am 14.07.2011 | 16:26
Hier sind ja schon viele gute Dinge angesprochen worden.
Noch etwas von mir dazu.

Wenn der SC die Belohung in unrealistische Höhen treibt, dann legt das für mich einen von zwei Schlüssen nahe:
1. Er schätzt sich falsch ein.
2. Er will das Abenteuer nicht spielen.

zu 1. Der SL könnte übrigens auch eine "falsche" Vorstellung von der Belohungshöhe besitzen.
zu 2. Kann sein. Ich würde noch bedenken, dass der Spieler vielleicht das Abenteuer spielen mag, aber gar nicht die Konsequenzen seiner Forderung sieht.
Vielfach wurde ja schon gesagt: " Geb ihnen die Belohnung und Spiel "Du bist der neue König" weiter. Auch richtig, aber manche SL und Spieler möchten vielleicht bei ihren bisherigen Abenteuerschemata bleiben, aber die Spieler merken nicht, dass sich etwas mit großem Vermögen in der Hand ändern kann/ sollte.

Die Heldin heiratet den Prinzen, für ein Märchen mag es gut sein, für die Abenteuergruppe die weiterhin durch die Lande streifen mag nicht.

Also Tipp wie immer: Vorher drüber reden, was und wie wollen wir spielen.

Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.07.2011 | 16:43

zu 1. Der SL könnte übrigens auch eine "falsche" Vorstellung von der Belohungshöhe besitzen.
Ja, gut. Das sollte man nie komplett ausschließen.

zu 2. Kann sein. Ich würde noch bedenken, dass der Spieler vielleicht das Abenteuer spielen mag, aber gar nicht die Konsequenzen seiner Forderung sieht.
Jain. Wir waren ja schon an dem Punkt, dass der König z.B. sagt: "Wisst ihr was? Für den Preis such ich mir jemand anderen". In dem Fall wäre also die Konsequenz der Forderung, dass das Abenteuer so nicht stattfindet (sondern was anderes gemacht wird). Wenn die Spieler also das Abenteuer spielen wollen, müssten sie an dem Punkt darauf einsteigen.

Wobei natürlich ein Szenario denkbar ist, in dem der Spieler sagt: "Ich würde ja spielen, aber mein Chari macht das nicht für den Preis". Aber dann besteht wohl ein wirklich massiver Dissens über die Angemessenheit der Belohnung und dann sollte man sich OoG nochmal über die Welt und den Stellenwert der Charaktere in der Welt unterhalten.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 14.07.2011 | 16:58
Es bestuende die Moeglichkeit es derart zu gestalten das es im Falle des nicht annehmens spuerbare Folgen fuer die Charaktere hat. Das heisst fuer dem Fall das der Koenig die Forderung nicht erfuellen kann, da sie seine eigene Position vollkommen untergraebt [Durch Machtverlust, Staats-Bankrott].

Moegliche Szenarios waeren ein Umsturz.
Das heisst die Prinzessin war dem Prinz eines Koenigreich versprochen wurde um ueber die familiaere Bande einen Konflikt zu entschaerfen. Fehlt die moeglichkeit zur Bande wird der Konflikt eskalieren.
Sollte es der wichtigste, vielleicht gar einzige, Sohn sein, koennte dessen ungewisses Schicksal auf Dauer dazu fuehren das hochstehende Adlige die Chance nutzen zu putschen.
Dann werden die Personen, welche das Kind entfuehrt haben, in der Regel eine eigene Agenda verfolgen. Vielleicht wird das Kind dazu benoetigt ein nekromantische / schwarz magisches Ritual abzuhalten. Es waere auch vorstellbar das es als politische Macht demonstration gefangen gehalten wird um eine dritte Partei zu ueberzeugen. Vielleicht moechten sie das Kind auch korrumpieren und als Anfuehrer einer Armee von Rebellen nutzen.

Derlei Sachen halt, die eine Relevanz fuer die Spieler haben, und welche, selbst im Fall des Verhandlungs-Crash dafuer sorgen das man nicht die ganze Muehe fuer die Ausarbeitung zusammen knuellen muss. (und man muss nicht das boese Ding mit RR tun)

Ebenso bietet die Ausarbeitung solcher Hintergruende bzw. Zusammenhaenge einen Rahmen in welchem Mass sich der Verhandlungsrahmen gestaltet.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.07.2011 | 17:21
Es bestuende die Moeglichkeit es derart zu gestalten das es im Falle des nicht annehmens spuerbare Folgen fuer die Charaktere hat. Das heisst fuer dem Fall das der Koenig die Forderung nicht erfuellen kann, da sie seine eigene Position vollkommen untergraebt [Durch Machtverlust, Staats-Bankrott].

Moegliche Szenarios waeren ein Umsturz.
Das heisst die Prinzessin war dem Prinz eines Koenigreich versprochen wurde um ueber die familiaere Bande einen Konflikt zu entschaerfen. Fehlt die moeglichkeit zur Bande wird der Konflikt eskalieren.
Sollte es der wichtigste, vielleicht gar einzige, Sohn sein, koennte dessen ungewisses Schicksal auf Dauer dazu fuehren das hochstehende Adlige die Chance nutzen zu putschen.
Dann werden die Personen, welche das Kind entfuehrt haben, in der Regel eine eigene Agenda verfolgen. Vielleicht wird das Kind dazu benoetigt ein nekromantische / schwarz magisches Ritual abzuhalten. Es waere auch vorstellbar das es als politische Macht demonstration gefangen gehalten wird um eine dritte Partei zu ueberzeugen. Vielleicht moechten sie das Kind auch korrumpieren und als Anfuehrer einer Armee von Rebellen nutzen.
Nur ob Charaktere, die bereit sind, einen Hilfesuchenden wirklich bis auf das letzte Hemd auszuziehen, ob wohl er alles andere als Mittellos ist, sich darum noch groß scheren? Es ist ja nicht so, dass die Wahl zwischen "Alles oder Nichts" besteht - der König bietet ja eine beträchtliche Belohnung (zumindest bin ich bisher davon ausgegangen).
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 14.07.2011 | 18:33
Naja, ob sie sich drum scheren oder nicht ist ja relativ egal, da sich die Armee von Zombies, beschworene Daemonen, feindliche Armeen oder rebellische Rebellen sich auch nicht defiziert um sie kuemmern werden. Es beeinflusst vermutlich nur irgendwo die Lebensqualitaet.

So wie ich es verstehe beziehungsweise verstand bietet der Koenig durchaus sehr viel an, aber die Charaktere wollen mehr. Das heisst nicht nur viel Geld und eine Baronie, sondern alles Geld und das Koenigreich.

Zumal das Problem mit wachsen kann.
Angenommen die Tochter wurde von Rebellen entfuehrt, welche daraus eine Jean d'Arc machen wollen. Der Koenig kann selbst nicht handeln da er die Wachen fuer sich selbst braucht und riskiert das die eigenen Wachen korrumpiert werden, also moechte er die SCs beauftragen.
Die lehnen nun ab weil der der Koenig nicht sein ganzes Reich und alles Geld hergeben will.
Eigentlich waere es fordernd, aber nicht hoffnungslos gewesen, in das Rebellenlager zu gelangen und die Tochter, die noch kooperativ ist, zu befreien.
Nachdem die SCs nun fuenf bis zehn, Jahre gewartet haben steht da aber ploetzlich keine kleine, sondern eine riesige / hochmotivierte Rebellenarmee vor der Tuer und die Tochter ist auch nicht mehr gewillt friedlich zurueck zu kehren, sondern ganz und gar von ihrer Erloeserrolle und der Rebellensache ueberzeugt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 14.07.2011 | 18:39
Je nach Spielstiel kannst da locker 10 Jahre (oder gar mehr) outgame brauchen.
Das wird die Spieler lehren wenn man als SL mit seiner Seniorenrunde da sitzt und im Alterstreff sagt "Erinnert ihr euch noch da dran, damals als wir in der Abschlussklasse waren haben und ihr die Prinzessin nicht retten wolltet. Haha, JETZT ist es so weit und eure Nachlässigkeit rächt sich.  :muharhar:"
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.07.2011 | 18:41
Naja, ob sie sich drum scheren oder nicht ist ja relativ egal, da sich die Armee von Zombies, beschworene Daemonen, feindliche Armeen oder rebellische Rebellen sich auch nicht defiziert um sie kuemmern werden. Es beeinflusst vermutlich nur irgendwo die Lebensqualitaet.

So wie ich es verstehe beziehungsweise verstand bietet der Koenig durchaus sehr viel an, aber die Charaktere wollen mehr. Das heisst nicht nur viel Geld und eine Baronie, sondern alles Geld und das Koenigreich.


Ja, das stimmt schon, aber daraus musst du ja noch ein Abenteuer machen. Sonst stehen die Spieler nur daneben und schauen Chips fressend zu, wie das Königreich untergeht. Das scheint ihnen ja von Anfang an am A... Allerwertesten vorbei zu gehen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 14.07.2011 | 19:00
Das "Abenteuer" wuerde zu dem Szenario mit der Prinzessin gehoeren.
Ich denke eine Rebellen Armee die das Land ueberrennt, wovon die Charaktere der Spieler ja auch betroffen sind, laedt nicht unbedingt zum Chips futtern und Beine hochlegen ein. Naja und wenn sie darauf nicht reagiern bzw. damit nicht interagieren, wuerde ich sagen das es das war und wer anders leiten soll oder mir eine neue Gruppe suchen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 14.07.2011 | 22:47
Eine andere nette Sache wäre, die Gruppe rauszuschmeissen. Einige Spielabende weiter sehen sie dann einen Menschenauflauf, hören Fanfarenstöße... und inmitten einer Parade zieht der Retter der Prinzessin mit selbiger in den Palast ein. Er wird als neuer Fürst von Anderswo und Umseck gefeiert... und wird in Zukunft als Verteidiger der Grenzlande u.s.w von sich hören machen.

Na, wie hört sich das an ;)

Setzt natürlich ein wenig Arbeit bei der Beschreibung der Parade voraus, und hin und wieder in Zukunft Ideen dafür was sich in den Grenzlanden tut... aber es ist ein "bleibender Schmerz im A***" das sie das alles hätten auch haben können.. sowohl den Rang als auch die Abenteuer.  :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Oberkampf am 14.07.2011 | 23:55
Na, wie hört sich das an ;)

Ich muss jetzt nachdenken, ob dein Vorschlag die "nette" Variante ist, oder der Vorschlag von Teylen. Wahrscheinlich würde ich deine Variante nehmen, wenn mir das Setting auf die Nerven geht und ich die Gruppe zum Weiterreisen motivieren will, und Teylens Weg, wenn ich das Setting cool finde und die Gruppe zum Weiterkämpfen um ihre "Heimat" bewegen will.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 15.07.2011 | 00:31
Zwei Gedanken zur Sache:

1. Wie wir schonmal vor Jahren in diesem Forum erörtert haben, sind nicht wenige SLs Knicker und Schundnickel (http://tanelorn.net/index.php?topic=40582.0). Spieler, die mit solchen SLs Erfahrungen gemacht haben, sind vielleicht auch bei anderen SLs mißtrauisch, obwohl diese eine eigentlich angemessene Belohnung ansetzen mögen.
Es gilt hier also in der Einzelsituation festzustellen, ob nun a) der SL zu knauserig ist, oder b) die Forderungen der Spieler/Charaktere tatsächlich zu hoch, und c) was denn furchtbares passieren würde, wenn die Chars die geforderte Summe erhalten.

Beispiel: bei D&D&Co ist in der Tat der Reichtum eng mit dem Level verbunden. Wenn die Chars zu früh zu viel Geld haben, werden die Herausforderungen langweilig. (Umgekehrt, wenn sie zuwenig Geld haben, werden die Herausforderungen frustrierend.) Hier hat aber der SL genügend Stellschrauben, um die in Aussicht gestellte Belohnung mit Beutefunden auszugleichen. D.h., wenn er zuerst 50.000GM Belohnung und 50.000GM Schatzwert vorgesehen hat, und die Spieler feilschen die Belohnung auf 80.000GM, finden sie halt eben nur noch für 20.000GM Beute, fertig.

2. Ingame kann ja der Auftraggeber ein "Upper Limit" haben, welches durch den Schaden definiert ist, der entstehen würde, wenn die SCs den Auftrag nicht übernehmen. Wenn also z.B. die plündernde Horde einen Schaden von 50.000GM anrichten würde, oder die Entführer der Prinzessin 50.000GM Lösegeld verlangen, wird auch ungefähr das das obere Limit sein, was der Auftraggeber rauszurücken bereit ist, um den Schurken einen Strich durch die Rechnung zu machen.

In der Praxis hab ich schon beides gemacht:
- die Belohnung ins Unplausible erhöht (soviel Geld hätte der Auftraggeber nicht haben dürfen), allerdings aus dem Grund, dass mehr Spieler zur Sitzung kamen als erwartet, und deswegen mehr Charaktere einen angemessenen Lohn bekommen mussten;
- gesagt "fresst oder sterbt", d.h. "letztes Wort; wenn ihr das nicht annehmt, ist die Sitzung für heute zu Ende". Allerdings kam das nur höchst selten vor; ich zähle generell nicht zu den Knickern und Schundnickeln, und meistens wollen die Spieler ja vor allem zocken.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: LöwenHerz am 15.07.2011 | 08:46
Schöners Folgeabenteuer, wenn der Auftraggeber sich wegen der Belohnung bei den falschen Leuten Geld geliehen hat...  >;D *muahahahaaaaarr*
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ludovico am 15.07.2011 | 08:50
Eine andere nette Sache wäre, die Gruppe rauszuschmeissen. Einige Spielabende weiter sehen sie dann einen Menschenauflauf, hören Fanfarenstöße... und inmitten einer Parade zieht der Retter der Prinzessin mit selbiger in den Palast ein. Er wird als neuer Fürst von Anderswo und Umseck gefeiert... und wird in Zukunft als Verteidiger der Grenzlande u.s.w von sich hören machen.

Na, wie hört sich das an ;)

Setzt natürlich ein wenig Arbeit bei der Beschreibung der Parade voraus, und hin und wieder in Zukunft Ideen dafür was sich in den Grenzlanden tut... aber es ist ein "bleibender Schmerz im A***" das sie das alles hätten auch haben können.. sowohl den Rang als auch die Abenteuer.  :)

Und dann baut man daraus ein Folgeabenteuer, weil dieser angebliche Retter in Wirklichkeit mit den Entführern unter einer Decke steckte.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: LöwenHerz am 15.07.2011 | 08:55
Oder den schnellsten Weg an die Macht genommen hat. In Wirklichkeit ein hinterhältiger und tiefböser Teufelspaktierer ist, der sich die Macht im Lande als vermeintlicher "Held" sichert...
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 15.07.2011 | 09:06
Der Möglichkeiten sind viele, die ganze Problematik zu einem schönen Szenario weiterzuentwickeln, keine Frage. Da mache ich mir auch für mich persönlich wenige Sorgen.

Ich möchte nochmal auf zwei Aspekte eingehen:

a)
Beispiel: bei D&D&Co ist in der Tat der Reichtum eng mit dem Level verbunden. Wenn die Chars zu früh zu viel Geld haben, werden die Herausforderungen langweilig. (Umgekehrt, wenn sie zuwenig Geld haben, werden die Herausforderungen frustrierend.) Hier hat aber der SL genügend Stellschrauben, um die in Aussicht gestellte Belohnung mit Beutefunden auszugleichen. D.h., wenn er zuerst 50.000GM Belohnung und 50.000GM Schatzwert vorgesehen hat, und die Spieler feilschen die Belohnung auf 80.000GM, finden sie halt eben nur noch für 20.000GM Beute, fertig.

Das finde ich doch interessant. Danke für den Link. Bei D&D kann man ja quasi systemimanent wirklich zu viel Geld bekommen. Man kann natürlich dagegensteuern und die Verfügbarkeit mächtiger Gegenstände massiv senken, aber das dürfte zu Frust führen - nicht ganz zu Unrecht. Der Ansatz, den "Folgeloot" mit der Belohnung zu verrechnen, erscheint mir ein guter Weg. Aber was ist, wenn die Forderung (weit) jenseits dessen ist, was sie bekommen sollten? Wenn die Party das mächtige Artefakt fordert, von dem sie weiß, dass der NSC Zugriff darauf hat?
Man kann das nach Plausibilität auflösen (Artefakt vs Prinzessin, was ist dem König wichtiger?), aber im Falle der Bezahlung HABEN die SC dann ein sehr mächtiges Artefakt. Man kann dann zwar hingehen, und den SC daraus einen Strick drehen (mächtige Neider, Bittsteller am laufenden Band, Outsider usw.), aber es bringt dann doch u.U. sehr viel Unruhe ins Spiel und ist vielleicht nicht das, was man eigentlich spielen wollte (ok, hier kann man wieder auf die Metaebene gehen und den Spielern ins Gewissen reden). Man kann das natürlich im Vorfeld vermeiden und einen "sauberen" NSC als Auftraggeber nehmen, aber manchmal muss man dazu auch die Story ganz schön biegen ("wieso kümmert sich der doofe Baron um die Prinzessin? Sollte das nicht der König tun? Wir gehen jetzt erstmal direkt zum König!")

Gedanken dazu?

b)
Es sind ja auch andere mächtige NSC denkbar. Magierorden oder Kirchen z.B., denen die SC vielleicht irgendwelche tolle Magie (Wunsch...?) oder Artefakte abluchsen wollen. Das nur, um die Diskussion nicht zu sehr auf Könige und weltliche Herrscher zu fokussieren.

Ansonsten finde ich den Verlauf des Themas bzw. die Beiträge sehr spannend und auch sehr konstruktiv  :d
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: LöwenHerz am 15.07.2011 | 09:08
D&D und sein Geldproblem könnte man abseits weiter diskutieren, oder? ;) Hätte da nämlich den ein oder anderen Beitrag zu zu schreiben.

Ansonsten finde ich den Verlauf des Themas bzw. die Beiträge sehr spannend und auch sehr konstruktiv  :d

+1  :d
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 15.07.2011 | 09:41
Was meinst du genau mit Geldproblem? Wahrscheinlich gibt es da schon einen Thread für.
Zum Beispiel dieser hier: Reichtum nach Level (http://tanelorn.net/index.php?topic=62180.0)

Gerade bei D&D, wo es fertige Tabellen dazu gibt, wann ein SC wieviel besitzen sollte, kann man die Diskussion sehr leicht OOC abkürzen. Wenn die Spieler wissen, wieviel ihnen zusteht und dass das wichtig für die Spielbalance ist, dürften sich solche Situationen gar nicht ergeben.

@Tudor:
Ja, wenn die SCs von vornherein zuviel Geld verlangen, muss man freilich andere Register ziehen. Vielleicht haben ja die besagten mächtigen Institutionen schon "Controller", die den SCs genau vorrechnen können, warum ihre Forderung hanebüchen ist. Also etwa "Die gestohlenen Juwelen haben nur einen Wert von 50K, warum sollten wir euch 100K für die Wiederbeschaffung geben?"
oder die bereits vorher im Thread angesprochene wirtschaftliche Konkurrenz, selbst wenn sie nicht aktiv preisdrückend vor Ort ist: "Für 100K könnten wir Charlies Engel anheuern. Die sind eine ganz andere Liga als ihr."
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 15.07.2011 | 10:09
Man kann das nach Plausibilität auflösen (Artefakt vs Prinzessin, was ist dem König wichtiger?), aber im Falle der Bezahlung HABEN die SC dann ein sehr mächtiges Artefakt.
Man sollte keine Bezahlungen herausgeben die man nicht herausgeben mag.
Das heisst wenn man ein maechtiges Artefakt zugesteht, sollte man im Rahmen des in der Gruppe ueblichen Spielstils damit weiter verfahren.
Wenn die Gruppe es in Ordnung findet kann man daran weitere Szenarien anknuepfen. Bringt dies zuviel Unruhe in das Spiel, sollte man es wie ein Mann nehmen, und die weitere Abenteuer entsprechend darauf anpassen. Man kann auch, wenn die Spieler darauf nicht zu empfindlich reagieren, das Artefakt wieder wegnehmen [verrosten lassen, klauen lassen, zerbrechen etc.].

Zitat
Man kann das natürlich im Vorfeld vermeiden und einen "sauberen" NSC als Auftraggeber nehmen, aber manchmal muss man dazu auch die Story ganz schön biegen ("wieso kümmert sich der doofe Baron um die Prinzessin? Sollte das nicht der König tun? Wir gehen jetzt erstmal direkt zum König!")
Vielleicht kuemmert sich der Baron um die Prinzessin weil er sie gerne als Braut haette.
Wovon der Koenig noch nichts weiss und / oder noch nicht so begeistert waere. So das der Plan des Barons vorsieht die Helden die Prinzessin retten zu lassen, um sich beim Koenig oder gegenueber der Angebeteten [Aehnlich den Nibelungen] damit zu schmuecken.
Geht man dann direkt zum Koenig zerblaest es nicht nur den Plan des Barons, sondern es koennte sich herausstellen das dem Koenig weniger viel an der Rettung der Tochter liegt. Vielleicht hat der Koenig auch [Aehnlich wie bei V] die Entfuehrung zur Umsetzung eigener Ziele inszeniert.

Zitat
Es sind ja auch andere mächtige NSC denkbar. Magierorden oder Kirchen z.B., denen die SC vielleicht irgendwelche tolle Magie (Wunsch...?) oder Artefakte abluchsen wollen. Das nur, um die Diskussion nicht zu sehr auf Könige und weltliche Herrscher zu fokussieren.
Ich denke das es in Bezug auf Magierorden, Kirchen und dergleichen aehnlich funktioniert wie in Bezug auf Koenige.
In wie weit die Artefakte weitergegeben, Magie gelehrt wird oder magische Rituale angeboten werden haengt von der Kosten/Nutzen Ratio ab.
Hierbei kann es sowohl sein das die weitergabe von Magie Restriktionen unterliegt, als auch das die entsprechende Kirche religioese Vorschriften hat.

Das heisst wenn der Magier den Auftrag zu vergeben hat ein maechtiges Artefakt zu beschaffen, das droht in den falschen Haenden katastrophale Auswirkungen zu haben, kann er den SCs anbieten ein Ritual zu wirken oder Grundlagen beizubringen. Wenn die SCs nun fordern doch bitte einen anderen magischen Pfad gelehrt zu werden, koennte sich der Magier in der Bredoullie sehen das, wenn er es unterrichtet, er vielleicht von seinen Magierkumpels wegen Hochverrat hingerichtet wird. Naja, und dann waere ihm halt das Artefakt weniger wichtig als sein leben.

Nun und wenn man die Kirche auffordert das sie ein heiliges Artefakt herausruecken sollen, koennte sich diese auch auf den Standpunkt stellen "Besser tot als den Glauben an Ketzer verraten / das uns die Glaeubigen weg laufen".
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.07.2011 | 11:09
Das eigentliche Ziel wird ja meist überrascht
In der Situation haben wir aber kein Sauron vs Frodo Szenario und das des Königsgardisten die Leute festhalten können, die die Leute toppen sollen...

Abgsehen von, lebt Majestät lange genug um den Befehl durchgesetzt zu sehen und traut Majestät noch irgendjemand.

Danach würde ich mit Majestät nur noch auf meiner Seite des Flusses verhandeln, wenn überhaupt. .
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 15.07.2011 | 11:14


Na, wie hört sich das an ;)
 
Ehrliche Antwort? Ganz schlecht, wozu sich die Mühe machen etwas zu versuchen wenn NSC ansonsten es DEM macht?

War die Belohnung eigentlich dem Audftrag angemessen?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Auribiel am 15.07.2011 | 15:05
Ich denke, es gibt kein Patentrezept, weil es keine Standard-Ausgangssituation gibt. Man sollte erst einmal die Startpositionen der Spieler/SCs betrachten, ehe man sich über ein Rezept für die jeweilige Situation Gedanken macht.

Ausgangssituation:

a)   SL kennt weder die Spieler, noch deren Spielweise, noch die SCs (z.B. Con-Runde).
b)   SL kennt die Spieler, deren übliche Spielweise, nicht aber die SCs (z.B. neue SC-Runde mit altbekannten Spielern).
c)   SL kennt sowohl die Spieler, die Spielweise und die SCs (langjährig bestehende Runde mit langfristig gespielten SCs).

Gedankengang des SL:

a)   Hier kann ich nochmal in Con-Runde und neu zu bildende Runde für „daheim“ unterscheiden.
1)   Con-Runde: Mache ich mir als SL Gedanken, was für Probleme nach meinem Abenteuer der heimische SL möglicherweise hat? Also: Nach mir die Sintflut, oder eher doch nicht?
2)   Neue Runde: Ich muss mit den im Abenteuer stattfindenden Ereignissen künftige Abenteuer ausgestalten.  Schanze ich den SC jetzt also zuviel Ressourcen zu, könnte das künftige Abenteuer entwerten.

b)   Als SL sollte ich meine Spieler gut genug kennen bzw. deren Spielweise, um abschätzen zu können, wie sie ihre Chars nw. spielen. Wenn ich weiß, meine Runde steht auf dreckiges Söldnerplay, dann kann ich mich darauf einrichten, dass sie versuchen werden den Auftraggeber soweit möglich „auszuziehen“ oder massig Plünderrechte rauszuholen.

c)   Hier sollte es eigentlich gar kein Problem geben. Wenn ich als SL eine gewisse Handlung der Spieler und SCs erwarte, sollte ich die REaktion weitgehend abschätzen können, denn man kennt Spieler und Spielweise und SCs.


Lösungsansatz:
a)   1)  Nach mir die Sintflut oder „soll sich der andere SL drum kümmer“, wenn wir SL Bad Boys sind. Da es eine Con-Runde ist, würde ich mir zu mehr auch keine Gedanken machen und eher in der Abenteuerbeschreibung deutlich machen, das großer Ruhm und Reichtum warten. Dann ist es Entscheidung der Spieler, ob sie einsteigen. Der SL ist ja nicht allein für den Ausgang und die Zukunft eines SC verantwortlich (oder sind wir alte RR-Onkels und Tanten? :P).
2)   Ich würde empfehlen, nicht gleich zum Einstieg mit unbekannten Spielern, unbekannter Spielweise und unbekannten SC einen Einstieg zu wählen, der es mir als SL später ev. schwer/unmöglich macht, mit den vorbereitenden/geplanten Abenteuern/Settings/Sandboxen für die SC eine Herausforderung zu stellen.
Außer natürlich ich ziele auf ein entsprechendes Setting ab, in dem die SC als Vertreter/Herrscher/ranghohe Adlige eines Landes gefordert werden. Was auch sehr reizvoll ist, wieso die Spieler immer klein halten? Intrigenplay kann sehr interessant sein. =^.^=

b)   SCs  vor dem Spiel mit den Spielern absprechen, schauen auf was die Spieler ihre Motivation legen. Wenn genug Moral/moralische SCs vorhanden sind, dann braucht man sich eigentlich keine Sorgen zu machen bzw. spielt zu Beginn fieslicherweise eben zuerst den Paladin und nicht den Söldner an und triggert gleich mal die Ritterlichkeit, um die SCs dazu zu bewegen, die Prinzessin zu befreien, ohne das Königreich zu ruinieren. Titel und gesteigertes Ansehen im Königreich sowie eine angemessene Bezahlung sollten natürlich trotzdem drin sein.
Alternativ kann man gerade bei bekannten Spielern auch vor dem Play OT absprechen, welcher Spielstil denn gewollt ist (fies und dreckig vs. Ritterlichkeit oder irgendwo dazwischen) und dann entsprechend sein weiteres Vorgehen planen.
Auch hier: Gerade das Spielen auf hohem, glattem gesellschaftlichem Parkett kann sehr interessant sein!

c)   Hier dürfte es überhaupt kein Problem geben, da man die Reaktionen von Spielern und SC weitgehend kennen sollte. Wie oben auch: Den Auftrag zuerst an den vertrauenswürdig wirkenden Paladin, nicht den abgerissenen Streuner herantragen. Man kann aufgrund der bisherigen Spielweise und Ereignisse abschätzen, was die SCs als Entlohnung verlangen werden.
Bei dieser Ausgangssituation für einen solchen Abenteueraufhänger sollte man weitgehend vor Überraschungen gefeit sein.


[Edit]FEhler behoben
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 16.07.2011 | 05:10
@Schwerttänzer

Wer redet denn von Deus Ex Machina? Wenn das Abenteuer für die SC lösbar war kann es doch durchaus für eine NSC-Heldengruppe lösbar sein... oder gibt es in deinen Welten grundsätzlich nur die SC als mächtige, "heldenhafte" Figuren.. mit Ausnahme vielleicht von Antagonisten?

Ich gehe einfach von der Annahme aus, das nach der Ablehnung durch die SC anderweitig nach Hilfe gesucht worden ist.. gut, vielleicht waren die Leute weniger begabt. Was in hohen Verlusten resultiert hat... aber schlussendlich war es schaffbar. Oder klingt das für dich so unwahrscheinlich.

Provokant gefragt: Sind deine Spieler nur motiviert, wenn sie die einzigen sind die fähig sind Abenteuer zu bestehen? ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 16.07.2011 | 09:18
@Schwerttänzer

Wer redet denn von Deus Ex Machina? Wenn das Abenteuer für die SC lösbar war kann es doch durchaus für eine NSC-Heldengruppe lösbar sein...
Mir ging es eher um Wenn die SCs es nicht machen, machen es die NSCs als why bother, why care wie, warum machen die es nicht gleich.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Auribiel am 16.07.2011 | 15:46
Mir ging es eher um Wenn die SCs es nicht machen, machen es die NSCs als why bother, why care wie, warum machen die es nicht gleich.


*Fingerchen heb*

Der Auftraggeber tritt zuerst an die SCs heran, da sie zuerst vor Ort sind/einen vertrauenswürdigeren Eindruck machen/einen guten Ruf haben.
Jetzt verlagen die SCs aber eine überzogene Belohnung. Da könnte der Auftraggeber dann doch in Erwägung ziehen, ob er den Auftrag notgedrungen nicht an eine andere Gruppe gibt.
Ob es wirklich passt, käme auf die vorherige Auftragssituation an - sprich: Nach einem "Ihr seid die einzigen, die sie noch rechtzeitig erreichen können" käme eine Ersatzgruppe natürlich ziemlich dämlitsch rüber...
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 17.07.2011 | 06:18
Oder sie sind einfach die Fähigsten. Wenn sie sich dann nicht bereit erklären / keinem bezahlbaren Preis zustimmen sucht man sich den nächsten in der Reihe aus...

Das die Spieler die erste Wahl gewesen wären: Geschenkt.
Das die Second-Hand-NSC-Gruppe größere Schwierigkeiten mit dem Auftrag hat (und wie erwähnt, mehr auf der Strecke bleiben): Klar.
Aber die Spieler dachten ja anscheinend, es "nicht nötig zu haben" für den genannten Preis zu arbeiten und haben AUCH den Verhandlungsspielraum extrem überschritten. Gut, ich denke wenn mir das passieren würde wäre der Zeitpunkt gekommen mit den Spielern zu reden ob sie allgemein das Gefühl haben zu kurz zu kommen... oder ob es einfach nur darum ging, die Grenzen auszutesten.

Im ersten Fall kann ich die Entlohnung (in Zukunft ?) anpassen, oder ganz gezielt rausfinden ob sie denn einfach was anderes als Gold haben wollen. Beispiele sind Land und Titel, Ausbildung / Aufnahme in Akademie oder Gilde, magische Gegenstände bzw. Zauber,...

Und im zweiten sagen: Ok Jungs, war ein legitimer Versuch, die Grenze ist hier (für den Moment) erreicht. :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 19.07.2011 | 15:35
Man könnte natürlich auch so einleiten.
König: "Der Blutige Harald und seine Leute haben für den Auftrag die Prinzessin zu töten und den Drachen zu schwängern zu viel Gold verlangt.
Für [...] könnt ihr den Auftrag haben."

Damit ist den SC gleich klar, dass sie nicht zu hoch gehen können weil sie nur 2te Wahl sind und sobald sie Forderungen in der Höhe von Harald stellen werden, dann nimmt der König wohl eher Haralds Haufen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 19.07.2011 | 20:04
Das finde ich eine coole Idee.

"Was, so viel wollt ihr? Nee, da können wir ja gleich den Blutigen Harald nehmen..."  :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.07.2011 | 20:17
Man könnte natürlich auch so einleiten.
König: "Der Blutige Harald und seine Leute haben für den Auftrag die Prinzessin zu töten und den Drachen zu schwängern zu viel Gold verlangt.
Für [...] könnt ihr den Auftrag haben."

Damit ist den SC gleich klar, dass sie nicht zu hoch gehen können weil sie nur 2te Wahl sind und sobald sie Forderungen in der Höhe von Harald stellen werden, dann nimmt der König wohl eher Haralds Haufen.
Das gefällt mir.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 19.07.2011 | 20:26
Außerdem hat man dann, wenn gerade nichts los ist, immer noch eine Komplikation in der Hinterhand - der Blutige Harald findet es nämlich gar nicht witzig, dass der König diese Flachpfeifen da angeheuert hat!  :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Kanzler von Moosbach am 19.07.2011 | 21:00
Ja ist echt schwierig, bin in meiner Gruppe auch verschriehen als Meister knausrig zu sein, womöglich brauchen Spieler ab und an mal ne richtig Fette Belohnung.

Möglicherweise auch so als Kapitelende und dann gehts zwei Jahre später weiter mit "Ihr hat die letzten Jahre wie Könige gelebt aber jetzt seid ihr so abgebrannt das ihr fast eure Waffen verpfänden musstet, so....."
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 19.07.2011 | 21:02
Warum, um Himmels Willen? Warum müssen deine SCs denn immer bettelarm sein? Meinst du, das macht ihnen mehr Spaß so?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 19.07.2011 | 21:04
Ich bin immer noch ganz verwirrt von dieser abstrusen Idee, den Spielern Geld für Auftragserledigung zu geben.  

Scherz am Rande. Bei DSA jedenfalls war es lange Zeit vorgesehen, das die SC Helden sind und alles für lau machen. Man konnte ihnen Geld dafür geben, muss aber nicht. Und das ist heute auch oft noch so.

Macht auch Sinn, so fragt bsp. Frodo ja auch nicht "Und was bekomm ich ,wenn ich diesen scheissgefährlichen Ringauftrag annehme? Unter 100k läuft nix!"

Heisst natürlich nicht, das sie das Geld nicht wonaders herbekommen.

Was auch immer schön ist, wenn man dann generös wie der Weinachtsmann Ausrüstungsgegenstände verschenken kann. Das Funkeln in den Augen, wenn sie ein Schwert +1 bekommen! Das wäre einfach nicht da, wenn sie sich das Ding selber kaufen können. Und wenn sie nicht artig sind, gibts nix! So bleibt auch die Kontrolle gewahrt.

Also insgesamt, bloss weil im Internet groß geschrien wird, ändert sich zuhause im Wohnzimmer doch noch lange nix. Da wird der Spieler weiter knapp gehalten, und so solls auch bleiben, all dem neumodischen Indie-Gedöns zum Trotz.

Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.07.2011 | 21:16
Warum, um Himmels Willen? Warum müssen deine SCs denn immer bettelarm sein? Meinst du, das macht ihnen mehr Spaß so?
Ich glaube, manche SLs glauben, dass sie nur so die SCs dazu motivieren können, die Aufträge anzunehmen. Aber das ist etwas, was ich außerhalb des Spiels mit den Spielern regeln würde: Warum sollen eure Charaktere auf Abentuer gehen? Was sind eure Ziele? Es muss ja nicht immer um Kohle gehen - und wenn ein Charakter reich ist, dann kann er ja immer noch MEHR Geld haben wollen. Man bekommt ihn eben nicht mehr mit schlecht bezahlten Hiwi-Jobs, das ist klar.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 19.07.2011 | 21:21
Geld ist imo sowieso die schwächste Motivation.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 19.07.2011 | 21:29
Kommt auf Setting und Charakterkonzept an. Eine Truppe Söldner ist ja dafür da, gemietet zu werden, genauso eine Truppe Shadowrunner. Für die ist Geld schon eine ziemlich starke Motivation - zumindest dann, wenn sie sich auch halbwegs darauf verlassen können, es nach dem Abenteuer zu bekommen und behalten zu dürfen.

@Kanzler: Das mit dem "so, nun seid ihr wieder abgebrannt" würde mich als Spieler mehr aufregen als eine zu geringe Belohnung. Schließlich möchte ich ja gern selber festlegen, was mein Char die letzten zwei Jahre mit dem Geld gemacht hat.

Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.07.2011 | 21:29
Kommt auf den Chari an. Ich kann mir durchaus vorstellen, eine Kampagne zu spielen, in der vorher abgemacht wird: Ihr seid eine Gruppe hedonistischer Söldner, die jeden Heller, den sie in die Finger bekommen bei Weib, Wein und Würfelspiel lassen und daher jeden Drecksjob annehmen, um die Belohnung ins nächste Freudenhaus zu tragen. Kann man machen. Stell ich mir auch lustig vor. ist aber nur eine von myriaden Motivationen.

EDIT: Dammit. Bad Horse war schneller.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 19.07.2011 | 22:00
Nochmal @Kanzler: Auf der vorherigen Seite (6) dieses Threads habe ich einen anderen Thread verlinkt, der sich mit dem Thema befasst. Lies den doch einfach mal durch.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Auribiel am 19.07.2011 | 22:17
Scherz am Rande. Bei DSA jedenfalls war es lange Zeit vorgesehen, das die SC Helden sind und alles für lau machen. Man konnte ihnen Geld dafür geben, muss aber nicht. Und das ist heute auch oft noch so.

Dann sollten die Helden außerhalb der Abenteuer aber bitte auch standesgemäß wohnen. König Achsogut beauftragt sicher nicht Bauersbursche Alrik und Zuckerbäckergeselle Krokant damit, seine Tochter Irmelgunde zu retten, das sollte dann schon der (finanziell abgesicherte) Ritter Strahlendhell sein, zusammen mit dem Magier Achsobekannt samt eigenem Magierturm, dann passt das auch, dass diese Helden kein Geld brauchen. ;)

Zitat
Macht auch Sinn, so fragt bsp. Frodo ja auch nicht "Und was bekomm ich ,wenn ich diesen scheissgefährlichen Ringauftrag annehme? Unter 100k läuft nix!"

Der war aber auch mit den HeldenTM Gandalf und Aragorn und Legolas und Gimli unterwegs. Außerdem war es wohl eher: Mach den scheißgefährlichen Ringauftrag, sonst pampt dir der Obermotz den Vorgarten weg und du bleibst auf der Rechnung sitzen!
Wobei diese Kampagne "für eine Handvoll erststufiger Helden und einen 20+Stufigen Magier" sowieso immer so ein Sonderfall sind *husthust*

Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 19.07.2011 | 22:23
Erstens kann man Bücher und Filme nicht ohne weiteres mit brauchbaren Rollenspielplots vergleichen, zweitens hatten wir auch diesen Aspekt bereits im anderen Thread: in einer epischen Geschichte à la LOTR ist alles so eingestellt, dass die Helden kein Geld _brauchen_. Sie müssen weder für ihre Übernachtungen noch für ihre Ausrüstung zahlen; bzw wenn doch, dann haben sie von vornherein genug dafür. An keiner Stelle der Geschichte würde ihnen mehr Geld irgend etwas bringen.

Wenn man ein RPG spielt, in dem das genauso gehandhabt wird, na, dann brauchen die SCs eben kein Geld. Aber in den meisten RPGs gehört ein wirtschaftliches Element zum Spiel. Also müssen die SCs auch entsprechende Einkünfte bekommen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 19.07.2011 | 22:25
Dann sollten die Helden außerhalb der Abenteuer aber bitte auch standesgemäß wohnen. König Achsogut beauftragt sicher nicht Bauersbursche Alrik und Zuckerbäckergeselle Krokant damit, seine Tochter Irmelgunde zu retten, das sollte dann schon der (finanziell abgesicherte) Ritter Strahlendhell sein, zusammen mit dem Magier Achsobekannt samt eigenem Magierturm, dann passt das auch, dass diese Helden kein Geld brauchen. ;)


Könnte doch auch sein, das der König aus Erfahrung weiss, das alle Helden vom Schickal geschützt werden. Anstatt also den Ritter Strahlendhell zu beauftragen, der dann am Ende noch die Abschaffung des Dungeons oder die Senkung der Steuern fordert, der verdammte Gutmensch, beaufragt er lieber Bäcker Alrik von nebenan, der den Job mit extremem Dummenglück genausogut erledigt.



Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 19.07.2011 | 22:28
Erstens kann man Bücher und Filme nicht ohne weiteres mit brauchbaren Rollenspielplots vergleichen, zweitens hatten wir auch diesen Aspekt bereits im anderen Thread: in einer epischen Geschichte à la LOTR ist alles so eingestellt, dass die Helden kein Geld _brauchen_. Sie müssen weder für ihre Übernachtungen noch für ihre Ausrüstung zahlen; bzw wenn doch, dann haben sie von vornherein genug dafür. An keiner Stelle der Geschichte würde ihnen mehr Geld irgend etwas bringen.

Wenn man ein RPG spielt, in dem das genauso gehandhabt wird, na, dann brauchen die SCs eben kein Geld. Aber in den meisten RPGs gehört ein wirtschaftliches Element zum Spiel. Also müssen die SCs auch entsprechende Einkünfte bekommen.

Da nehmen wir doch mal Rick Future, das hörspiel, falls das einer kennt. Leider fällt mir gerade nix anderes ein. Da hat der Held kein Geld, und obwohl Geld thematisiert wird, und wichtig ist, macht er so gut wie alles für lau und lässt auch fast nix mitgehen. Halt grade so viel, das er über die Runden kommt. Also das Genre gibts schon, wo die Helden eben immer pleite sind. 
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 19.07.2011 | 22:34
Kenn ich nicht, aber das Schlüsselwort in meinem obigen Absatz war epische Geschichte; ich glaube nicht dass dein Hörspiel dazu zählt. :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 19.07.2011 | 22:36
Guck dir Harry Dresden an. Der ist auch dauernd pleite, aber das ist mehr so eine Art Dauer-Eigenschaft, die seine Selbstlosigkeit schärfer zeichnet. Es ist ja nicht so, dass Harry mal irgendwo wirklich nicht hin kann, weil er sich den Sprit oder den Bus nicht leisten kann. Und Harry Dresden ist schon einigermaßen episch - allerdings spielt sein Aspekt "Ständig Pleite" in den späteren Büchern, wo es episch wird, eine ziemlich untergeordnete Rolle.

Auf so etwas kann man sich mit seiner Gruppe einigen - ich kann mich an Inspectres-Runden erinnern, wo alle der Meinung waren, dass wir pleite sein müssen (obwohl die Regeln etwas anderes behauptet haben). Aber das beinhaltet natürlich auch, dass man deswegen von SL nicht dauernd gefickt wird von wegen "Nein, ihr habt keinen Bleistift, um das zu notieren, ihr seid zu arm".
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 19.07.2011 | 22:38
Wohl zählt mein Hörspiel dazu. Hörs dir mal an.

Ich bin ja auch ein Freund der "Ja, aber"- Technik. Also "Ja, du bekommst einen Bleistift. Aber der Kerl dem du das Ding geklaut hast, haut dir erstmal eine rein und verpasst dir dann einen Tritt, so dass du in der Gosse landest." DIe Reinigung der Kleider. bzw. der vergebliche Versuch desselben ist dann Stoff für das nächste Abenteuer.

jetzt ist mir auch noch was bekannteres eingefallen: Die Skar Bücher von Hohlbein. Da kann jeder Spielleiter, der seine Spieler kleinhalten möchte, noch was lernen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 19.07.2011 | 22:46
...uuuuund zurück zum Thema.  ;)

Wie gesagt, wenn eine Gruppe sich als Ziel "reich werden" gesteckt hat oder Reichtum zum Erreichen anderer Ziele benötigt, dann sollte man ihnen das zwar schwierig machen, aber nicht völlig vorenthalten.

Man kann die Charaktere nach einem erfolgreichen Abenteuer, das von großem Gewinn geprägt ist, zur Ruhe setzen. Genau da sollte der SL, der die Kampagne eigentlich nach der Prinzessinnenbefreiung weiter leiten will, aber mit den Spielern reden. Das klärt a) Mißverständnisse, was den Wert der geforderten Summe angeht und b) das weitere Vorgehen nach einer Kampagne mit einer epischen Belohnung.

Vielleicht sagen die Spieler ja auch von selbst "Okay, wir wollen diese Belohnung haben, weil das für die Chars plausibel ist; aber in zwei Jahren sind wir alle wieder abgebrannt und machen da weiter, wo wir aufgehört haben."
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 19.07.2011 | 22:53
Ich bleibe dabei: Geld ist ein schwaches Motiv. Im Endeffekt ist Geld nur Mittel zum Zweck. Ich denke, nur wenige Leute wollen einfach nur stinkreich werden. Die wollen stinkreich werden, um sich X, Y, Z zu leisten und trotzdem noch genug Kohle zum verprassen zu haben.

Klar kann man geldgierige Söldner oder sowas spielen und die Motivation ist dann vielleicht Geld. Augenscheinlich (siehe oben).

Aber Geld ist ein schwaches Motiv für das Spiel, denn Geldquellen sind relativ unspezifisch. Die SC können jederzeit entscheiden eine andere Geldquelle anzulaufen, einfach so.

PS: schwach heißt nicht ungeeignet  ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 19.07.2011 | 22:59
Ich muss mich grade mal beim Threadstarter bedanken, weil ich jetzt eine sehr lustige Abenteueridee mit der entführten Tochter des Lehensherrn habe... das Problem daran dürfte allerdings weniger die Befreiung, als viel mehr die Belohnung werden.  >;D

Zitat
Endlich kriegt Serpentia doch einen Elefanten! :D
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 19.07.2011 | 23:20
Ich bin immer noch ganz verwirrt von dieser abstrusen Idee, den Spielern Geld für Auftragserledigung zu geben.  

Scherz am Rande. Bei DSA jedenfalls war es lange Zeit vorgesehen, das die SC
sichverbiegende Plothuren sind, die für 1 Kreuzer Männchen, Sitz und Platz machen.



Zitat
Macht auch Sinn, so fragt bsp. Frodo ja auch nicht
Mittelerde ist auch eine völlig anders funktionierende Welt, Frodo z.b. war wenn nicht reich dann sehr wohlhabend und ausse Sam ging es den anderen ähnlich.
Und nebenbei wären sie mit Schätzen überhäuft worden.

Heisst natürlich nicht, das sie das Geld nicht wonaders herbekommen.

Zitat
Und wenn sie nicht artig sind, gibts nix! So bleibt auch die Kontrolle gewahrt.
Regel 0
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 19.07.2011 | 23:22
Ich bleibe dabei: Geld ist ein schwaches Motiv. Im Endeffekt ist Geld nur Mittel zum Zweck.

Das mag schon sein. Geld ist aber auch ein universales Motiv. Und in einem typischen Rollenspiel mit Wirtschaftselement ("Manage deine Ausrüstung") ist es das sine qua non der Abenteurerkarriere. Es mag ja sein, dass es dem HeldenTM nicht um das Geld geht, sondern um irgendwelche höheren Ideale. Aber trotzdem braucht er eine Rüstung, ein Schwert, was zu essen im Brotbeutel und so weiter, sonst wirds nix mit Drachen retten und Prinzessinnen verkloppen.
Kurz gesagt MUSS der SL dem SC die wirtschaftlichen Grundlagen geben, die für den Charakter (also, für das Ausspielen des Charakters so wie der Spieler ihn sich vorstellt) erforderlich sind. Wie diese Grundlagen aussehen, hängt immer vom Konzept ab. Und auf welche Weise er das tut, ist ihm weitgehend überlassen. Aber die Maschine muss eben laufen, auf die eine oder andere Weise.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.07.2011 | 23:50
Man muss eben Systeme unterscheiden, bei denen Geld investiert werden muss (z.B. D&D) und sochen, wo man ohne nennenswerte Abstriche das Geld in Konsum stecken kann (z.B. diverse FATE Implementationen).

Bei ersteren macht es einen gewaltigen Unterschied, wie viel Geld die Charaktere haben und wann sie es bekommen (freie Verfügbarkeit von Magic Shops mal vorrausgesetzt) und kann Spieler (also nicht nur die Charaktere) ganz gewaltig motivieren, denn so ein Schwert +5 des Chuck Norris-mäßigen Kaputtmachens kann die Mächtigkeit so eines Charakters ganz gewaltig pimpen, was gerade bei Systemen mit erhöhtem Optimierungspotential das Interesse der Spieler weckt.

Das kann die Mächtigkeit des Charakters aber über das angemessene Niveau heben - dazu gibt es bei D&D das WPL, das eine grobe Richtschnur bietet, wie viel die Charaktere haben sollten.


Aber völlig egal, was für ein System man spielt: Eine bessere Motivation ist es wohl immer, wenn die Charaktere von sich aus das Reich schützen, den Schurken besiegen, die Prinzessin retten oder sonstwie auf das Abenteuer einsteigen wollen. Und das würde ich, wie bereits gesagt, vorher Out of Game abklären.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Naldantis am 20.07.2011 | 00:58
Ich bleibe dabei: Geld ist ein schwaches Motiv. Im Endeffekt ist Geld nur Mittel zum Zweck. Ich denke, nur wenige Leute wollen einfach nur stinkreich werden. Die wollen stinkreich werden, um sich X, Y, Z zu leisten und trotzdem noch genug Kohle zum verprassen zu haben.

Klar kann man geldgierige Söldner oder sowas spielen und die Motivation ist dann vielleicht Geld. Augenscheinlich (siehe oben).

Aber Geld ist ein schwaches Motiv für das Spiel, denn Geldquellen sind relativ unspezifisch. Die SC können jederzeit entscheiden eine andere Geldquelle anzulaufen, einfach so.

Naja, eigentlich ist es gerade darum ein starkes Motiv, denn Jfast jeder Char benötigt fast immer Geld.
Für die Ausnahmen braucht man dann sicher ein anderes Motiv, aber bei dem Groß paßt das schon.
Ob sie nun ihre Ausrüstung verbessern, Ausbildung bezahlen, Informationen kaufen oder Armeen anheuern - was immer die epische Hintergrundmotivation für einen Char sein mag, in der Regel kann er Geld dazu verwenden, sie vorranzutreiben; das muß eine andere Motivation bei einem individuellen Auftrag erstmal für den Großteil der Chars schaffen.
 
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Auribiel am 20.07.2011 | 08:24
Ich bleibe dabei: Geld ist ein schwaches Motiv. Im Endeffekt ist Geld nur Mittel zum Zweck. Ich denke, nur wenige Leute wollen einfach nur stinkreich werden. Die wollen stinkreich werden, um sich X, Y, Z zu leisten und trotzdem noch genug Kohle zum verprassen zu haben.

Geld ist solange ein starkes Motiv, bis die SCs genug Geld haben, um unbekümmert leben zu können. Wenn der SC sich kaum eine geeignete Ausrüstung kaufen kann, nicht weiß, wie er die nächste Übernachtung in der Raststätte zahlen soll oder kein Geld hat, sich ein geeignetes Beförderungsmittel zu leisten und daher lange Strecken (zeitintensiv) laufen muss... dann ist Geld ein sehr starkes Motiv.

Wenn man "unbedingt" eine heroische Kampagne spielen will, dann sollte man dafür sorgen, dass die Heroen sich auch wie Heroen fühlen können, sprich: Sich zumindest eine adäquate Ausrüstung + angemessenen Lebensstil im vorneherein leisten können.
Es ist einfach wenig heroisch (wenn auch durchaus edelmütig), bettelarm zu sein und dann trotzdem mit Heldenmut und unter Hochhaltung der ritterlichen Tugenden loszuziehen...
Das heißt jetzt nicht, dass die SCs Geld zum Sch***en haben müssen, aber das Einkommen sollte gesichert sein.

Über weiteres sollte man dann, wie schon gesagt wurde, im Vorfeld reden. Wenn man als SL keine goldgierigen Söldner unter den SC haben möchte, sondern lieber edelmütige Recken, dann ist es gut, wenn die Spieler darüber aufgeklärt wurden.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.07.2011 | 08:55
Ich weiß nicht, ob wir über das Gleiche reden...


Geld ist ein schwaches Motiv, weil es als Motiv sehr leicht ersetzbar ist. Alle eure Argumente bestätigen, was ich vorher schon einmal schrieb: Geld ist immer Mittel zum Zweck, um sich irgendetwas leisten zu können. Klar, Geld ist das ultimative Tauschmittel, das ist ja auch dessen Zweck, aber wie heißt es so schön: Geld allein macht nicht glücklich. Was nützt es einem SC mit einem riesen Schatz im Dungeon zu sitzen, wenn er dort festsitzt? Es ist an sich für kaum etwas zu gebrauchen, wenn man die Kaufkraft mal weglässt.

Sobald also das Gewünschte auch anders zu erreichen ist, als es zu kaufen, dann schwächelt Geld als Motivation. Es mag von Fall zu Fall noch die bessere Alternative sein, aber ich denke, es tritt in den meisten Fällen in den Hintergrund, weil es ein indirekter Weg ist, etwas zu erlangen: Man muss das Gewünschte auch irgendwo kaufen können. Gut, für den Alltag mag es kein Problem sein, da ist Geld nützlich. Etwas Geld braucht man tatsächlich immer.
Aber Ausrüstung, Unterkunft, Verpflegung, all das bebkommt man auch auf anderen Wegen, als es zu kaufen. Und ich denke, wenn diese anderen Wege angeboten werden, ist Geld schnell uninteressant. Der einzige Vorteil von Geld ist, dass es flexibel eintauschbar ist.

Dazu kommt, dass das Motiv "Geld" nicht mithalten kann, wenn Motive wie "Überleben", "Liebe" oder "Macht" mitspielen. DAS sind in meinen Augen starke Motive. Geld ist halt nett zu haben un dbis zu einer gewissen Höhe auch in einem bestimmten Rahmen notwendig, hat aber imo bei weitem keine so starke Triebkraft wie die oben genannten Motive. Es sei denn, man entscheidet sich bewusst für einen sehr geldgierigen Charakter ("Dagobert Duck"  :) ).
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Belan am 20.07.2011 | 10:17
Was ich auch (leider) immer wieder beobachten muss, ist daß Geld bis in die höchsten Stufen notwendig bleibt. Auch "Helden" die schon 3 mal das Kaiserreich gerettet und unzählige Prinzessinnen befreit haben, müssen in jeder Taverne ihre 3 Kupferstücke für ihr Bier bezahlen, jeder Schmied verlangt seinen Dukaten fürs Rüstungsflicken und jeder Connection will ihre Nuyen sehen.
Gerade in epischen Kampagnen müsste es viel öfter der Fall sein, daß Charaktere eine Art Promifaktor haben, und nix für ihren Lebensunterhalt ausgeben müssen. Und auch höherwertige Ausrüstung wird ihnen nachgeschmissen, allein schon wegen dem Werbeeffekt ("Seht, Alrik Drachentöter kämpft ausschließlich mit den von Meister Eisenfaust handgeschmiedeten Schwertern! Kauft bei mir und auch EUCH wird der Erfolg sicher sein").

Kann natürlich sein daß das nur mir persönlich so vorkommt, und andere Runden den Heldenstatus der Charaktere bereits leben.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 20.07.2011 | 10:23
Was ich auch (leider) immer wieder beobachten muss, ist daß Geld bis in die höchsten Stufen notwendig bleibt..
Lebenshaltungskosten vs Feste Einkünfte

Zitat
Auch "Helden" die schon 3 mal das Kaiserreich gerettet und unzählige Prinzessinnen befreit haben
sollten entsprechende Einkünfte etc haben, eigen Güter(mz) Lehen, Pfründe etc
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: SeelenJägerTee am 20.07.2011 | 10:44
Ich weiß nicht, ob wir über das Gleiche reden...


Geld ist ein schwaches Motiv, weil es als Motiv sehr leicht ersetzbar ist. Alle eure Argumente bestätigen, was ich vorher schon einmal schrieb: Geld ist immer Mittel zum Zweck, um sich irgendetwas leisten zu können. Klar, Geld ist das ultimative Tauschmittel, das ist ja auch dessen Zweck, aber wie heißt es so schön: Geld allein macht nicht glücklich. Was nützt es einem SC mit einem riesen Schatz im Dungeon zu sitzen, wenn er dort festsitzt? Es ist an sich für kaum etwas zu gebrauchen, wenn man die Kaufkraft mal weglässt.

Sobald also das Gewünschte auch anders zu erreichen ist, als es zu kaufen, dann schwächelt Geld als Motivation. Es mag von Fall zu Fall noch die bessere Alternative sein, aber ich denke, es tritt in den meisten Fällen in den Hintergrund, weil es ein indirekter Weg ist, etwas zu erlangen: Man muss das Gewünschte auch irgendwo kaufen können. Gut, für den Alltag mag es kein Problem sein, da ist Geld nützlich. Etwas Geld braucht man tatsächlich immer.
Aber Ausrüstung, Unterkunft, Verpflegung, all das bebkommt man auch auf anderen Wegen, als es zu kaufen. Und ich denke, wenn diese anderen Wege angeboten werden, ist Geld schnell uninteressant. Der einzige Vorteil von Geld ist, dass es flexibel eintauschbar ist.

Dazu kommt, dass das Motiv "Geld" nicht mithalten kann, wenn Motive wie "Überleben", "Liebe" oder "Macht" mitspielen. DAS sind in meinen Augen starke Motive. Geld ist halt nett zu haben un dbis zu einer gewissen Höhe auch in einem bestimmten Rahmen notwendig, hat aber imo bei weitem keine so starke Triebkraft wie die oben genannten Motive. Es sei denn, man entscheidet sich bewusst für einen sehr geldgierigen Charakter ("Dagobert Duck"  :) ).
Geld ist aber für die Spieler eine Motivation, da es dazu dient den Charakter zu verbessern (Cybernetics, Werkzeuge) bzw. seine Überlebenschancen zu erhöhen (Waffen, Rüstungen).

Das führt doch, mit den oft ziemlich verbuggedten Preislisten vieler Systeme, öfters mal zu den abstrusen Situationen. Der SC könnte sich jetzt einen Plattenharnisch kaufen OOOOOODER sich zur Ruhe setzten und gar nie mehr sein Leben in muffigen Dungeons aufs Spiel setzten müssen. Aus Spielermotivation kauft man den Harnisch, aus SC-Sicht macht das nur dann Sinn wenn man sich nicht zur Ruhe setzen kann/will. Und dieses kann/will nicht ist doch meist nur dann gegeben wenn die Kampagne ein Thema als Ziel hat und nicht "ein paar Abenteurer reisen durch die Lande" bei dem man zusammenhanglos Dungeon X plündert nachdem man Mord A aufgeklärt hat.
Wir hatten neulich eine ähnlich gelagerte Situation, da unseren Charakteren die untote VerschwörungTM im Nacken sitzt ist zur Ruhe setzten nicht wirklich drin.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.07.2011 | 11:15
Geld ist aber für die Spieler eine Motivation, da es dazu dient den Charakter zu verbessern (Cybernetics, Werkzeuge) bzw. seine Überlebenschancen zu erhöhen (Waffen, Rüstungen).
...
Aus Spielermotivation kauft man den Harnisch, aus SC-Sicht macht das nur dann Sinn wenn man sich nicht zur Ruhe setzen kann/will.

Guter Einwand. Geld = Verbesserung. Also wieder Mittel zum Zweck. Und genau das untere Zitat zeigt, warum Geld ein schwaches Motiv ist, allerdings - zugegeben - aus Sicht des Charakters.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Elwin am 20.07.2011 | 11:22
Es kommt bei der Motivation auch darauf an, was auf dem Spiel steht.
Die Konstellation: "Verrichtet einen Auftrag und ihr erhaltet einen Sack Gold" ist dahingehend eben nur einseitig, nämlich auf den Erfolgsfall ausgerichtet. Man kann sich jederzeit entscheiden, den Job dranzugeben und auf das Geld zu verzichten - es ist ja nur Geld.
Stärker ist die Motivation natürlich, wenn man im Falle eines Scheiterns oder einer Aufgabe einen Verlust erleiden würde.

Schöne Grüße
Chris
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 20.07.2011 | 11:23
Wenn der SC sich nicht zur Ruhe setzen will, sollte es ihm doch auch wichtig sein sich einen ordentlichen Harnisch leisten zu koennen? Denke ich.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: 1of3 am 20.07.2011 | 11:56
Leute, spielt doch einfach mal Spiele, wo es kein Geld als Spielwert gibt. Dann erledigt sich dieses hausgemachte Regelproblem.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 20.07.2011 | 12:33
Das Problem ergibt sich ja sobald es irgendwas gibt was man sich aufschreiben kann.
Wurscht ob Geld, Artefakte, Frauen, Maenner oder Laendereien.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: 1of3 am 20.07.2011 | 12:58
Jein. Das Problem ergibt sich, weil es ein Spielwert ist, der danach unter Kontrolle des Spielers steht, dessen Charakter die Sache erwirbt. Nehmen wir The Pool. Da kannst du dir Frauen, Männer, Ländereien und Glasmurmeln gerne aufschreiben.

Möglicher Weise lassen sich solche Dinge dann im Sinne des Fictional Positioning benutzen. D.h. der Spieler kann bei der Beschreibung von Handlungen und Effekten Inhalte auffahren, die er nicht in plausibler Weise vorbringen hätte könne, wenn er die entsprechenden Dinge nicht hätte zugesprochen bekommen. Aber das ist das einzige.

Ein Bürgermeister kann also Aufträge an die Stadtwache geben. Aber der Spieler hat keinen Anspruch darauf, dass das irgendwas bringt. Er hat keinen Anspruch darauf, dass die Stadtwache nicht korrupt ist, keinen Anspruch, dass sie hinreichend kompetent ist usw. Er muss sich darauf verlassen, dass die Mitspieler entsprechendes als plausibel ansehen und den Effekt durchwinken.

Das sieht sofort anders aus, wenn es sich bei der Stadtwache um einen Spielwert handelt. Dann kann sich der Spieler darauf verlassen, dass sie funktionieren, denn sie stehen auf seinem Charakterblatt und unterliegen entsprechenden Spielregeln.

Nicht den Status eines Spielwerts zu haben, hat aber noch weitere Effekte. Auch ein Spieler, dessen Charakter nicht Bürgermeister ist, kann sich ein passendes Fictional Positioning herausarbeiten. Bei Pool kann er sogar mit passend angelegten Konflikten genau das gleiche erreichen, wie der Bürgermeister.


Entsprechendes wurde hier auch bereits angedeutet: Geld reicht nicht, wenn es keine Möglichkeit gibt, es auszugeben. Aber wie bekommt man diese Möglichkeit? - In Shadowrun macht man einen Verfügbarkeitswurf, möglicher Weise modifiziert um Connection-Stufen. Bei D&D haben Städte ein gp-Maximum. Usw. Auch hier erkennt man wieder, dass man die Frage nicht recht beantworten kann, ohne zu wissen, welche Spielregeln gelten.


Insofern ist die Antwort, dass persönliche Motivationen des Charakters viel besser motivierten als schnöder Mammon nicht wirklich treffend. Sie sind nur dann vergleichbar, wenn sie entweder beide kein Spielwerte sind oder aber beide vergleichbare Spielwerte.

In The Shadow of Yesterday wäre Geld ziemlich egal. Seine Motivationen zu beackern, also den Keys zu folgen, ist dagegen eine spielmechanische Motivation, denn nur dafür gibts XP. In Shadowrun ist es genau umgekehrt, denn mit Pflichtgefühl etc. kann man sich da nichts kaufen. Mit Geld gibts aber schicken Chrom.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Skele-Surtur am 20.07.2011 | 13:36
Leute, spielt doch einfach mal Spiele, wo es kein Geld als Spielwert gibt. Dann erledigt sich dieses hausgemachte Regelproblem.
Neandertal - Das Jagen und Sammeln?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 20.07.2011 | 13:40
Mit Spielwert meint er Crunch. Also Spiele, wo es Geld gibt, aber nicht als Wert auf dem Charblatt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2011 | 13:48
Insofern ist die Antwort, dass persönliche Motivationen des Charakters viel besser motivierten als schnöder Mammon nicht wirklich treffend.
Man muss unterscheiden, ob man den SC oder den Spieler motivieren will.

Den Spieler motiviert man meistens mit XP und dem Versprechen, einen schönen und spannenden Spielabend zu erleben.
Bleibt also die Frage, wie man den SC motiviert. Und dem SC ist es egal, ob etwas ein Spielwert ist oder nicht.

Mal als hypothetisches Beispiel:
Ihr hättet die Wahl von zwei Abenteuern. Bei dem einen müsstet ihr eine Prinzessin befreien, eine Intrige aufdecken und das Königreich retten. Als Belohnung gäbe es einen feuchten Händedruck (und vielleicht einen Zungenkuss mit der Prinzessin).

Bei dem anderen Abenteuer müsstet ihr eine Burg bewachen. Es gäbe 100 Goldstücke pro Tag und der SL versichert euch, dass nichts passiert. Niemand wird die Burg angreifen und es passiert auch sonst nichts aufregendes.

Auf welches Abenteuer hättet ihr als Spieler mehr Bock?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 20.07.2011 | 13:54
Ich würde Abenteuer 2 wählen. Das könnte man in paar Sätzen abhandeln, und dann kann man Abenteuer 3 spielen, wo man das Geld investiert in eine Söldnerbande, die Burg überfällt, den König an die Wand nagelt und die Prinzessin flachlegt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2011 | 14:36
Sprich, du willst gar nicht Abenteuer 2 spielen sondern nur das Geld absacken?
Das kannst du auch einfacher haben, indem du sagst, dass du gerne ein Abenteuer spielen willst, wo die SCs mit viel Geld starten.

Aber es geht nicht um die Frage, ob du lieber AB1, AB2 oder AB3 spielen willst. Dass dir AB3 besser gefällt als AB1 und AB2 zusammen, mag ja zutreffen. Es ging um die Frage, ob du lieber AB1 oder AB2 spielst.

Wenn das als Denkstütze hilft:
Stell dir vor, du bist auf einer Con und es sind nur noch zwei Runden frei: AB1 und AB2. Nach Hause fahren ist nicht, da der Con in einer anderen Stadt stattfindet. Was anderes unternehmen ist nicht, da der Con in einem Kuhkaff stattfindet. Ins Hotel fahren ist nicht, da das Zimmer erst später frei wird. Und eigene Runde spielen ist nicht, da alle Tische besetzt sind und man sich als SL sowieso vorher hätte anmelden müssen.
Du hast also nur die Wahl, AB1 zu spielen, AB2 zu spielen oder die nächsten vier Stunden in der Eingangshalle zu stehen und Däumchen zu drehen.

Oder stell dir vor, du bist in einer neuen Runde mit einem brandneuen SL, der zwei Kaufabenteuer gelesen hat und euch jetzt fragt, welches der beiden er heute Abend leiten soll. AB3 gibt es nicht, da der SL total unerfahren ist und noch keine Ahnung von Improvisation hat. Und ein AB in 10 Minuten durchspielen geht auch nicht, da der SL dadurch ja keine Erfahrung sammelt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: ErikErikson am 20.07.2011 | 14:39
Nagut, wenn ich meine Erfharung über Bord schmeissen würde und tatsächlich bei diesem SL spielen würde, dann würde ich AB 1 wählen.

Und man hat beim "Spielen" von AB 2 irgendwie das Gefühl, sioch das geld verdient zu haben, nud es ist besser als einfach mit mehr geld anfangen. Auch wenn das AB nur 4 Minuten dauert.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 20.07.2011 | 14:43
Sprich, du willst gar nicht Abenteuer 2 spielen sondern nur das Geld absacken?
Naja, nach deiner Beschreibung gibt es ja nichts zu spielen.
Wenn beides Kaufabenteuer waeren, wuerde ich drauf vertrauen das AB2 schon nicht so langweilig ist
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Just_Flo am 20.07.2011 | 14:53
Ich würde AB 2 spielen. Da kann man viel Fluffige sachen machen, die SCs können sich kennenlernen und wenn nichts passiert und keiner meiner Mitspieler aus der Reihe tanzt, dann sorge ich halt dafür, dass was passiert.

Einmal so etwas generalstabmäsig durchgespielt und schon hat man einen guten Fundus für Aktionen bie Belagerungen etc.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2011 | 14:56
@ Teylen
Klassisches Tavernenspiel halt. Man trifft sich in der Taverne und erzählt über alte Kriegsgeschichten und schäkert mit der Bedienung. Man beginnt eine Kneipenschlägerei, wenn man zuviel getrunken hat oder weil einem gerade danach ist.
Man hört sich die Probleme des Wirtes an, dass er die Hälfte seines Einkommens dafür ausgeben muss, sich nach jeder Kneipenschlägerei neues Mobiliar zu kaufen.

Vielleicht hilft man am nächsten Tag der Magd, den Eimer Wasser vom Brunnen ins Haus zu schleppen oder gibt stattdessen ein paar Macho-Sprüche ab. Man steht oben auf der Mauer und begutachtet ein Rudel Wildschweine, das genüsslich am Waldrand entlangspaziert und hat plötzlich Hunger auf Spanferkel. etc.

@ Just Flo
Gut zu wissen. Vielleicht biete ich auf der nächsten Con tatsächlich mal so ein AB an.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Teylen am 20.07.2011 | 15:00
Also ich glaube das das auf einer Con viel eher gelingen koennte als wenn ein unerfahrener SL die Chars ggf. noch auf Schienen fuer lau durch 'n Kaufabenteuer schiebt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2011 | 15:03
Bitte nicht die beiden Denkstützen verwechseln:
Denkstütze 1: Erfahrener SL bietet die zwei verschiedenen ABs auf einer Con an. Keines von beiden ist Railroading.

Denkstütze 2: Unerfahrener SL bietet die zwei verschiedenen ABs in seiner Heim-Runde an. Aufgrund seiner Unerfahrenheit wird wohl ziemlich viel Railroading werden.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: dunklerschatten am 20.07.2011 | 15:50
Herje..

Also ich halte Geld/Gold/Knöpfe/etc für eine absolut gute Motivation und ich sehe da auch kein wirkliches Problem.

Zu den beiden Abenteuer:

Also ich glaube ich würde keines von beidem spielen wollen...

Aber im Zweifelsfall würde ich Abenteuer 1 wählen und nach erfolgreicher Rettung der blaublütigen Trulla eben noch sehen was ich rausschlagen kann. (Wenn dann gar nichts zu holen wäre beim König, kann man die Prinzessin ja noch auf dem Sklavenmarkt verkaufen ;d )

Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 20.07.2011 | 16:01
Also ich halte Geld/Gold/Knöpfe/etc für eine absolut gute Motivation und ich sehe da auch kein wirkliches Problem.
Für den Spieler oder für den SC?
Für den SC sehe ich das auch als vollkommen geeignete Motivation an.

Aber bei den Spielern denke ich, dass dich die Spieler in Scharen verlassen werden, wenn das einzig gute an deinem AB irgendwelchen virtuellen Einheiten sind, die du ihnen schenkst.

Als Spielermotivation sehe ich:
- Erfahrungspunkte
- spannender Plot
- Anerkennung durch die Mitspieler
- regelmäßiges Spotlight
- manchmal: Kreativität fördern

Ich kenne diverse RPGs wo "Gelderwerb" eine untergeordnete Rolle spielt (z.B. WoD wo Geld über Ressourcen und nicht über Abenteuerbelohnung abgehandelt wird oder Engel, wo man auch ingame kein Geld benötigt). Trotzdem sind die Spieler in diesen RPGs motiviert.

Und andererseits habe ich schon Con-Runden erlebt, wo mich alle Geldversprechungen der Welt nicht davon abgehalten haben, diese miese Runde zu verlassen und irgendwo anders mein Glück zu versuchen. (Einmal hatte der SL sogar regelrecht gebettelt: "Ich gebe euch 5000 Dukaten als Belohnung, aber geht bitte nicht." als die gesamte Runde geschlossen aufgestanden ist und gehen wollte.)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: 1of3 am 20.07.2011 | 16:54
Wie ich schon sagte: Bei gewissen Spielen ist Geld das gleiche wie XP. Sei es, dass Ausrüstung Boni gibt oder man tatsächlich als solche bezeichnete XP für das Finden von Schätzen bekommt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: dunklerschatten am 20.07.2011 | 22:19
Zitat
Für den Spieler oder für den SC?
Für den SC sehe ich das auch als vollkommen geeignete Motivation an.

klingt jetzt komisch, aber in meinen Augen für beide.
Ich finde es als Spieler auch cool einen verflucht reichen Char zu haben (wenn ich es erspielt habe)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 20.07.2011 | 22:54
Wie auch schonmal gesagt: zuviel Geld kann auch in Spielen ohne nennenswerten Ausrüstungsfaktor die Plots sprengen. Zum Beispiel, wenn man damit regelmäßig Plots durch Zahlung von reichlich Bakschisch aushebeln kann. Bestechung von NSCs ist ja dann und wann ganz nett und auch angebracht, aber wenn es Standard wird, ist es langweilig.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Naldantis am 21.07.2011 | 00:18
Für den Spieler oder für den SC?
Für den SC sehe ich das auch als vollkommen geeignete Motivation an.

Aber bei den Spielern denke ich, dass dich die Spieler in Scharen verlassen werden, wenn das einzig gute an deinem AB irgendwelchen virtuellen Einheiten sind, die du ihnen schenkst.

Als Spielermotivation sehe ich:
- Erfahrungspunkte
- spannender Plot
- Anerkennung durch die Mitspieler
- regelmäßiges Spotlight
- manchmal: Kreativität fördern


Hmm, was ist hieran (mal abgesehen vom 2. Punkt)) weniger virtuell als am InGame-Gold?
Und warum sollten XP nicht auch für die Charaktere interessant sein?
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Naldantis am 21.07.2011 | 00:47
Es kommt bei der Motivation auch darauf an, was auf dem Spiel steht.
Die Konstellation: "Verrichtet einen Auftrag und ihr erhaltet einen Sack Gold" ist dahingehend eben nur einseitig, nämlich auf den Erfolgsfall ausgerichtet. Man kann sich jederzeit entscheiden, den Job dranzugeben und auf das Geld zu verzichten - es ist ja nur Geld.
Stärker ist die Motivation natürlich, wenn man im Falle eines Scheiterns oder einer Aufgabe einen Verlust erleiden würde.

...nur wie bekommt man einen gleichmäßigen Verlußt hin?
Während der eine über den Fehlschlag nur müde lächelt, wird für den anderen eine Welt zusammenbrechen, und dem dritte gefiele der negative Ausgang eh besser..
   
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.07.2011 | 00:53
Hmm, was ist hieran (mal abgesehen vom 2. Punkt)) weniger virtuell als am InGame-Gold?
Also die Spieler sollen dich nicht ingame anerkennen sondern die Anerkennung soll auch outtime stattfinden. Also nicht "Dein SC hatte eine tolle Idee." sondern "Du als Spieler hattest eine tolle Idee."

Das gleiche beim Spotlight. Es ist zwar häufig so, dass ein Spieler Spotlight bekommt, wenn sein SC Spotlight bekommt, aber eben nicht immer. Wir hatten es z.B. häufig, dass ein Spieler eine heimliche Aktion seines SCs beschrieben hat und wir alle gebandt zuhörten. Dann hat zwar der Spieler seine Spotlight, aber nicht der SC, da dieser ja heimlich vorgeht.

Auch soll keine virtuelle Kreativität des SCs gefördert werden sondern die reale Kreativität des Spielers.

Zitat
Und warum sollten XP nicht auch für die Charaktere interessant sein?
Ich habe nie geschrieben, dass XP für SCs uninteressant sind. Allerdings muss man beachten, dass SCs ingame zwar sagen können, dass eine bestimmte Sache eine Erfahrung war oder dass sie etwas gelernt haben. Allerdings können sie nicht exakt in Einheiten rechnen. Ein SC wird z.B. nie sagen: "Für diesen Auftrag bekomme ich 100 XP."
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Scimi am 21.07.2011 | 01:24
Wie auch schonmal gesagt: zuviel Geld kann auch in Spielen ohne nennenswerten Ausrüstungsfaktor die Plots sprengen. Zum Beispiel, wenn man damit regelmäßig Plots durch Zahlung von reichlich Bakschisch aushebeln kann. Bestechung von NSCs ist ja dann und wann ganz nett und auch angebracht, aber wenn es Standard wird, ist es langweilig.

Zuviel Geld kann aber auch gerade zu Plots führen, die sonst nicht möglich wären. Geld stellt ja nicht nur einen Vorteil dar, sondern auch ein Risiko und macht einen leicht zum Ziel von Räubern, Dieben, Bettlern und Finanzbeamten. Eine große Menge Geld muss transportiert, versteckt, bewacht und verteidigt werden. Steuern, Münzreformen, Umstürze und Kriege können große Geldmengen schnell entwerten. Andere Wertmittel wie Edelsteine oder Kunstgegenstände lassen sich nicht wie Geld überall verwenden.

Außerdem gibt es Probleme, die sich nicht einfach mit Geld lösen lassen. Oder hätten Frodo, James Bond oder John McClane etwas davon gehabt, am Anfang des Films eine Million Dollar, Pfund oder Hobbit-Kopeken in der Hand zu haben? Und andere Charaktere wie Tony Stark oder Bruce Wayne fangen einfach reich an, ohne dass es ihnen an Abenteuern mangeln würde...
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 21.07.2011 | 01:40
Hihi. Das erinnert mich an einen meiner Shadowrun-Chars, der Wert auf seinen Oberschicht-Lebensstil legte und sich dadurch öfter in Schwierigkeiten brachte. Vor allem weil sein Auto nicht gerade eins von der unauffälligsten Sorte war -- aber da bin ich eben (als Spieler) eher nach typischen TV-Serien als nach der Realität gegangen. Entsprechend der "Rule of Cool" ist das dann aber auch bei rollenspielerischen Intermezzi geblieben und hat keine dauerhaften, harten Konsequenzen nach sich gezogen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Deep One am 21.07.2011 | 09:54
Ich denke, in vielen Fällen ist es für das Spiel förderlich, wenn der SL der Kampagne zu Beginn einen spezifischeren Fokus als "geldgierige mörderische Hobos" gibt und auf die Spieler einwirkt, passende Charaktere zu erschaffen; der SL sollte sich darüber hinaus vergegenwärtigen, dass Gold & Ruhm in solchen Kampagnen tendentiell selten das Spielgleichgewicht aushebeln und entsprechend verfahren. :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Naldantis am 21.07.2011 | 09:54
Also die Spieler sollen dich nicht ingame anerkennen sondern die Anerkennung soll auch outtime stattfinden. Also nicht "Dein SC hatte eine tolle Idee." sondern "Du als Spieler hattest eine tolle Idee."

Das gleiche beim Spotlight. Es ist zwar häufig so, dass ein Spieler Spotlight bekommt, wenn sein SC Spotlight bekommt, aber eben nicht immer. Wir hatten es z.B. häufig, dass ein Spieler eine heimliche Aktion seines SCs beschrieben hat und wir alle gebandt zuhörten. Dann hat zwar der Spieler seine Spotlight, aber nicht der SC, da dieser ja heimlich vorgeht.

Hmmm, also für mich war es in der Regel so, daß wenn ich mich nachträglich noch an die Reaktionen der Spieler auf die Handlungen der Charaktere erinnere, mich das Spiel nicht wirklich gefesselt hat.
Da man in den meisten Gruppen ja nur mit wenigen 'interessanten' Spieler zusammensitzt und mehr mit flüchtigen Bekannten (in Con-Runden sogar fast immer mit Leuten, denen man nie wieder begegnet), ist IMHO eine dezidierte Wahrnehmung von Spieler-Reaktionen schon ein deutliches Anzeichen für Langeweile am Spieltisch.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Eulenspiegel am 21.07.2011 | 11:43
Deswegen gibt es in neueren Spielen auch so etwas wie Fanmail:
Die Fanmails kannst du im Spiel als Gummipunkte einsetzen, aber das ist eigentlich egal. Viel wichtiger bei Fanmail ist, dass du damit ausdrückst, dass dir etwas gefallen hat. Und derjenige, der die Fanmail bekommt, weiß automatisch, dass der anderen Person die Sache gefallen hat.

Ansonsten kann ich mich auch bei vielen anderen Sachen an die Atmosphäre erinnern. Ich kann mich jetzt nicht an detaillierte Reaktionen erinnern. Aber ich kann mich erinnern, ob wir über diese Szene viel gelacht haben, ob die Szene spannend war oder ob die restlichen Spieler gelangweilt herumhängen.

Und zu guter Letzt quatschen zumindest wir auch nach dem RPG noch ein bisschen über den Spielabend. Und bei dieser informellen "Nachbesprechung" kann man auch recht gut heraushören, ob den Mitspielern meine Aktionen gefallen haben und ob sie mein Spotlight spannend, lustig oder langweilig fanden.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 23.07.2011 | 21:43
Geld hat im Gegensatz zu anderen Belohnungen den Vorteil, dass jedes Gruppenmitglied etwas damit anfangen und die Gruppe es fair aufteilen kann.

Klar ist es für den Paladin (und vielleicht für den Magier) toll, wenn sie eine Burg mit Dörfli bekommen. Druide und Barbar interessiert das aber vielleicht weniger.

Liebe ist noch schwieriger, weil in dem Fall ja eigentlich (bei der klassischen Gruppe) nur ein Charakter die Belohnung (die Rettung der / des Geliebten) einsacken kann.

Mit Geld jedoch kaufen sich der Paladin ein Pferd, der Magier ein Labor und der Druide einen Haufen Kräuter, der Barbar bringt die Kohle mit Blackjack und Nutten unter die Leute.  :)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 23.07.2011 | 22:47
Hmja, das kommt einfach sehr auf System und Setting an. Deine Beispiele sind mehr oder weniger fluffig, aber ganz bestimmt ist die Burg oder das Pferd des Paladins eher spielrelevant als die Nutten des Barbaren. Insofern hast du gerade eine These und ihre Widerlegung im selben Beitrag gebracht - respekt. ;)
Ein Paradebeispiel ist da auch die Situation in Shadowrun: da haben Charaktere wie der Samurai, Rigger und Decker enorm hohen Cashbedarf, Zauberer dagegen so gut wie gar keinen. Die wollen vor allem Karma, Karma, Karma.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Whisper666 am 23.07.2011 | 22:53
Zauberer bei SR haben durchaus Cashbedarf, nur ist das, was sie sich vielleicht kaufen wollen (Kraft- oder Waffenfoki z.B.) so abartig teuer, dass die die Kohle wohl eher nie zusammenbekommen ;)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Bad Horse am 23.07.2011 | 23:09
Fein, kauft sich der Barbar von dem Geld halt ein großes Schwert. Ändert nichts daran, dass das eine Belohnung ist, mit der jeder irgendwas anfangen kann.

Gold ist bei einer Gruppe mit sehr verschiedenen Zielsetzungen und Bedürfnissen einfach die flexibelste Belohnung.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 23.07.2011 | 23:46
@Whisper: Im Endeffekt läuft es darauf hinaus, ja. Und erschwerend kommt noch hinzu, dass Foki in SR ein sehr zweischneidiges Schwert sind: erstens kosten sie ein Schweinegeld, zweitens aber auch schweineviel Karma, welches logischerweise nicht mehr für andere Powerups (Zauber, Initiationen etc) zur Verfügung steht; vor allem aber machen sie den Träger auch leichter angreifbar und können verhältnismäßig leicht zerstört werden. Deswegen sehe ich Foki eigentlich nur als pro-forma Geldabfluss an, weil im Spiel - meiner Erfahrung nach - die Nachteile überwiegen.

Das ist nun wie gesagt sehr spezifisch auf SR3 bezogen, eben als Beispiel für Zauberer ohne großen Geldbedarf, während es in anderen Spielen durchaus andersrum sein kann.
Bei D&D als anderes Beispiel kann grundsätzlich jede Klasse jede beliebige Summe in Ausrüstung investieren, ohne dass man jemals sagen würde "jetzt brauch ich nichts mehr". Aber wie gesagt gibt es genau deswegen die Wealth-by-Level Tabellen. Und wiederum kommen Zauberer wesentlich leichter mit Geldmangel zurecht als weltliche Klassen.

Bei Conan hingegen, als drittes Beispiel, pegelt die Ausrüstung sehr schnell aus. Hier ist es so, dass eigentlich niemand wirklichen Bedarf für richtig viel Geld hat. Da muss man wirklich zwischen ingame- und metagame-Motivation unterscheiden. Die Aussicht auf 100.000 Silbermünzen ist hier für den Spieler selbst keine große Motivation, weil der Charakter dadurch nicht mächtiger wird. Der Charakter selber würde sich freilich auf eine monatelange Dauerorgie freuen.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 24.07.2011 | 03:53
Kurz zu Shadowrun:
Da halten wir es in einigen Runden inzwischen so das die Gruppenmitglieder unterschiedlich bezahlt werden. Je nachdem was der Charakter kann / ist.

Damit sind bis jetzt alle sehr zufrieden, es funktioniert aber auch vor allem deshalb so gut weil wir eine .. äh.. spezielle Runde haben. 14 potentielle Spieler, wechselnde Meister.. der Meister schreibt ne Kettenmail, wer Zeit hat kommt. Und so kommt das imho "klassische" SR-Feeling mit einzeln angeheuerten Typen die sich zusammenraufen auf. Die meisten Spieler haben etwa 2 Charaktere, und dann wird am Spielabend entschieden wer ins Spiel geschickt wird... klingt komisch, klappt aber gut.


Zu D+D: Da bin ich als Paladin der Kassenwart... und es klappt auch sehr gut, da mir (und dem Char) die Gruppe tiefes Vertrauen entgegenbringt das "Sir Agrimor" das Geld fair austeilt. Es wird "nach Bedarf" gekauft, d.h. wenn der Händler z.b. nen schönen Gegenstand für den Druiden hat nimmt der ihn und verzichtet im Zweifelsfall das nächste Mal auf das teure Zeug. Im Gegenzug wird dann auch nicht so genau hingeschaut ob für den "magischen Kräuterbeutel" (hier beliebiges Druidendingsie einsetzen) jetzt 2000 oder 2500 ausgegeben wurden und für das Schwert "Haumichblau" beim nächsten mal dann vielleicht nur 1800. Liegt vielleicht auch daran das wir außerhalb der Runde alle gut befreundet sind, und deshalb entspannter an die Sache rangehen :)

*schmunzel* Und wenn sich jetzt beim einen oder anderen die Nackenhaare aufstellen.. hey, bei uns klappts und keiner fühlt sich übervorteilt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.07.2011 | 04:16
*schmunzel* Und wenn sich jetzt beim einen oder anderen die Nackenhaare aufstellen.. hey, bei uns klappts und keiner fühlt sich übervorteilt.

Nö, find ich gut.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 24.07.2011 | 09:39
Kurz zu Shadowrun:
Da halten wir es in einigen Runden inzwischen so das die Gruppenmitglieder unterschiedlich bezahlt werden. Je nachdem was der Charakter kann / ist.

Ich kann nicht erkennen, wie das das Problem des unterschiedlichen Bedarfs lösen soll. Da steht ja dann am Schluss wieder der Zauberer auf dem größten Geldhügel. SR ist doch auch zunehmend zum Be-Mage-Or-Suck Spiel geworden.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Whisper666 am 24.07.2011 | 10:15
Naja, man könnte den mundanen mehr Kohle zuschieben und den magisch begabten mehr Karma. Wenn alle in der Gruppe damit einverstanden sind kann das ja auch durchaus funktionieren.

Und ja, in SR3 wurde die Magie erheblich gepusht. Aber das wirkt sich ja nun je nach Spielstil unterschiedlich aus.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Blizzard am 24.07.2011 | 10:46
Leute, spielt doch einfach mal Spiele, wo es kein Geld als Spielwert gibt.
Das erinnert mich daran: RPGs, in denen Geld keine Rolle spielt (http://tanelorn.net/index.php/topic,58716.0.html)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 25.07.2011 | 02:55
Feuersänger:
Vielleicht sollte ich es konkretisieren. Die Bezahlung richtet sich nach Können UND Reputation.
Wenn der Magier bekannt dafür ist, Mist zu bauen (jedem wird sicher ein dämlicher Magierspieler einfallen) bekommt er deutlich weniger Geld als der Strassensamurai, der zuverlässig und professionell arbeitet.

Ausserdem: Selbst wenn. Damit sollte unter anderem dem hohen Geldbedarf Rechnung getragen werden, denn ein Magier hat. Nehmen wir in SR 3 mal die Elementarbeschwörung. Ohne Garantie auf Erfolg muss erst einmal 1k / Kraftstufe aufgewendet werden... unabhängig ob dabei 1,3 oder 5 Dienste herauskommen.
Im Gegensatz dazu hat der Rigger mit seinem getunten Auto (solange es nicht beschädigt ist) immer eine Garantie dafür das es funktioniert.

Aber lassen wir das.. ich bin gerade zu müde um daraus wirklich ne ernsthafte Diskussion machen zu wollen...gute nacht.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 25.07.2011 | 03:12
Je nun, was unterm Strich zählt ist natürlich immer, dass es für die jeweilige Gruppe funktioniert.

Was mir noch beim Stichwort SR eingefallen ist: wenn die Gruppe oder ein Teil davon Geldbedarf hat, der durch das Abenteuerangebot des SL nicht gedeckt wird, so bringen sich die Spieler in eine günstigere Verhandlungsposition, wenn ihre SCs auch andere Möglichkeiten haben, Geld zu verdienen. Das ist so das klassische "Körbeflechten", wobei das natürlich die unterste Ebene ist.
Bei SR3 zum Beispiel stellen die Verzauberungsregeln für Charaktere mit entsprechenden Fertigkeiten eine Lizenz zum Gelddrucken dar. Ich weiß die genauen Zahlen nicht mehr, aber grob geschätzt kann ein Thaumaturg mit "trivialer" Alchemie (d.h. ohne nennenswerte Fehlschlagchance) zigtausend Nuyen pro Monat generieren, selbst wenn er seinen Kram zu Schwarzmarktkonditionen verscheppern muss. Natürlich ist das ziemlich langweilig und fürs Spiel uninteressant, aber es ist schonmal ein schlagkräftiges Argument, warum der Char keinen Auftrag für läppische 5000 Ocken annehmen würde.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Ein am 25.07.2011 | 07:05
5000 ist allerdings auch einfach nur albern. Das Problem ist sicherlich aber auch, dass es in kaum einem System Hinweise zur Bezahlung gibt und die Leute meist einfach keinen Schimmer haben, wie man Preise aufstellt.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Tudor the Traveller am 25.07.2011 | 08:40
Das Problem ist sicherlich aber auch, dass es in kaum einem System Hinweise zur Bezahlung gibt und die Leute meist einfach keinen Schimmer haben, wie man Preise aufstellt.
Das stimmt! Vor allem sollte die Bezahlung mehr sein als die verbrauchten Ressourcen wert sind. Natürlich ist das so eine Sache; kann ja auch nicht sein, dass irgendwelche Stümper für einen Auftrag verschwenderisch mit ihren Ressourcen umgehen.
Bei bspw. Pathfinder (3.x auch) hat man eine Tabelle zur Orientierung (Treasure Values per Encounter). Damit kann man arbeiten, da kann dann auch keiner meckern. Damit kann man dann auch einen durchschnittlichen "Job" definieren.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 26.07.2011 | 18:02
@Feuersänger
Wäre ja ne schöne Idee, wenn irgend jemand von uns verzaubern könnte ;)

Was einfach auch noch dazu kommt ist die Karma-Bandbreite. Wir haben Charaktere zwischen 20 und 200 Karma. Und ganz ehrlich, wenn der 20 Karma-Magier mehr bekommt als der 200 Karma-Face stimmt irgendwas nicht. Zumal da noch mehr reinspielt als die reine Karma-Menge an sich: Connections, Erfahrung, Ruf/Reputation, Ausrüstung, ....
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 26.07.2011 | 18:15
Tja, so "einfach" wie mit Verzaubern kommt man in SR sonst nicht an Geld, aber man muss halt auch entsprechend Skillpunkte investieren, es ist also nicht ganz geschenkt. Aber Zauberer haben ja im Allgemeinen keinen Mangel an Skillpunkten, da sie ja sonst nicht viel brauchen. Wie dem auch sei, wenn man keinen Alchimisten hat und der SL mit der Kohle rumknickert, kann man immer noch auf weltliche Weise Geld verdienen. Mit Autoklau zum Beispiel, das geht eigentlich immer wenn man wenigstens einen Elektroniker dabei hat (und irgendeinen Nicht-Ballertypen werdet ihr ja wohl haben?).
Wie gesagt, ich sage damit nicht dass man sowas wirklich ausspielen soll, aber wenigstens kann man damit argumentieren, dass man auf diese Weise locker soundsoviel Geld verdienen kann, und entsprechend für einen deutlich gefährlicheren Shadowrun spürbar mehr rumkommen muss.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 27.07.2011 | 00:18
@Feuersänger
Ich weiß nicht, welches SR du spielst. Aber ich hatte bei meinem Zauberer nie auch nur einen einzigen Karmapunkt "übrig".
Entweder habe ich ein Attribut damit verbessert, einen Skill, Karma in magische Gegenstände investiert (in meinem Fall nur ein Zauberspeicher) oder einen neuen Zauber gelernt.

Und damit habe ich noch nicht einmal das Spektrum der Ausgaben eines Zauberers ausgeschöpft. Die Erschaffung eines Vertrauten, Initiation, "hohes" Verzaubern, die zusätzlichen magischen Skills... damit kannst du locker auf den drei- bis vierfachen Bedarf eines "normalen" SR-Charakters kommen. Das mein Zauberer ein Adept der Magie ist macht das Ganze auch nicht billiger ;)

Mag sein das sich das in SR 4 aufgelockert hat.. in den früheren Editionen musstest du jeden Karmapunkt (als magiebegabter) zweimal umdrehen bevor du ihn ausgegeben hast.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Feuersänger am 27.07.2011 | 00:23
SR3. Und ich rede von den Skillpunkten aus der Charaktererschaffung. Nach Spielbeginn gebe ich dir vollkommen recht, da braucht man immer doppelt soviel Karma wie man hat. ^^ Aber wenn man bei der Erschaffung z.B. 30 Skillpunkte hat, kann man sich damit locker seine relevanten Fertigkeiten auf 6 setzen, und hat noch genug für Verzaubern übrig.

(Zumindest als Hexer. Vollzauberer interessieren mich nicht, weil Beschwören und Astralprojektion nicht mein Stil ist.)
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 27.07.2011 | 00:32
Ah.. ok, kein Problem. Ich dachte eher an die Charakterentwicklung später... und da kommen Zauberer jeder Couleur schlechter weg ;)

Und ja, Projektion macht das Spiel um einiges langweiliger. Beschwören kann allerdings durchaus interessant sein.
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Rabenmund am 27.07.2011 | 00:39
Wobei ich da als SL (auf nem Con) auch mal den seltsamen Falle eins "frischgeschaffen" Magier-Initiaten hatte  :o
Titel: Re: Wir sollen euch helfen? Dann gebt uns all euer Geld!
Beitrag von: Naldantis am 4.08.2011 | 01:21
Deswegen gibt es in neueren Spielen auch so etwas wie Fanmail:
Die Fanmails kannst du im Spiel als Gummipunkte einsetzen, aber das ist eigentlich egal. Viel wichtiger bei Fanmail ist, dass du damit ausdrückst, dass dir etwas gefallen hat. Und derjenige, der die Fanmail bekommt, weiß automatisch, dass der anderen Person die Sache gefallen hat.

Ansonsten kann ich mich auch bei vielen anderen Sachen an die Atmosphäre erinnern. Ich kann mich jetzt nicht an detaillierte Reaktionen erinnern. Aber ich kann mich erinnern, ob wir über diese Szene viel gelacht haben, ob die Szene spannend war oder ob die restlichen Spieler gelangweilt herumhängen.

Und zu guter Letzt quatschen zumindest wir auch nach dem RPG noch ein bisschen über den Spielabend. Und bei dieser informellen "Nachbesprechung" kann man auch recht gut heraushören, ob den Mitspielern meine Aktionen gefallen haben und ob sie mein Spotlight spannend, lustig oder langweilig fanden.

Fanmail klingt für mich zusehr noch Buhlen um Freunde - ging mir schon in der Schule auf den Wecker sowas.
Wenn man sich da gegenseitig bewerten mußte, habe ich mich auch mmer rausgehalten.
Ich wollte auch nie den Eindruck erwecken, auf ein Schulterklopfen von Fremden irgendeinen wert zu legen (dient eh meist nur dazu, sich vor Lohnerhöhungen, Belohnungen, und ähnlichen handfesten Äußerungen von Wertschätzung zu drücken).

Zum 2. Absatz: ja, kann ich mich auch, aber ich könnte um's Verrecken nichtmal sagen, wer an Spielern alles dabei war...
 
Manöverkritik hatten wir in einigen Gruppen auch mal versucht durchzuführen, aber so als Zwangsveranstaltung mit allen war es meist recht peinlich und es hat kaum einer was gesagt - von ganz pauschaler Kritik oder Lob mal abgesehen; das war immer nur unter 4-6 Augen bei etwas mehr Promille anders, aber dann ohne jede Auswirkung auf IG-ereignisse und ohne dß es der Rest der Gruppe offiziell erfuhr.